20 Jahre Bahnreform in Deutschland

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Metropolenbahner @ 3 Apr 2019, 15:02 hat geschrieben: Die EVG wird mal forsch und fordert 10 Mrd. vom Bund für den Bahnausbau:
Zusatz dazu. Wegen der aktuellen Nato-2%-Diskussion hab ich mal kurz nachgeschaut, was diese 2% des BIPs überhaupt in Zahlen bedeutet.
Aktuell beträgt das dt. BIP 3,39 Billionen Euro, also 3390 Milliarden. 1% sind davon nach Adam Riese 33,9 Milliarden mal 2 bedeutet das also fast 68 Milliarden Euro für Waffen und Co.

Dagegen wären die 10 Mrd. fürs Schienennetz ja fast schon Peanuts.

Ich schlage vor den Wehretat um 10 Mrd zu erhöhen und davon die für den Verteidigungsfall wichtige Schieneninfrastruktur auszubauen (mehr Strecken, Elektrifizierung, ETCS für den schnellen Truppen-/Panzertransport über die Grenzen hinweg. Das wäre doch mal ne Lösung, oder? :lol: )
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Tatsächlich wurde im NATO Umfeld schon über die von Dir skizzierte Möglichkeit diskutiert. Allerdings müssten Länder wie Deutschland dann auch den Weiterbau in Polen und Tschechien finanzieren, damit das strategisch einen Sinn macht.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Iarn @ 4 Apr 2019, 21:12 hat geschrieben:Tatsächlich wurde im NATO Umfeld schon über die von Dir skizzierte Möglichkeit diskutiert. Allerdings müssten Länder wir Deutschland dann auch den Weiterbau in Polen und Tschechien finanzieren, damit das strategisch einen Sinn macht.
Ist doch super! Dann wird endlich auch Dresden-Görlitz, Nürnberg-Cheb und Regensburg-Pilsen elektrifiziert... Kann man nicht vielleicht ein paar lästige Teile des Planfeststellungsverfahren umgehen, wenn man das als Militärprojekt deklariert? :lol:
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 4 Apr 2019, 22:12 hat geschrieben: Tatsächlich wurde im NATO Umfeld schon über die von Dir skizzierte Möglichkeit diskutiert. Allerdings müssten Länder wie Deutschland dann auch den Weiterbau in Polen und Tschechien finanzieren, damit das strategisch einen Sinn macht.
Naja, die müssen doch auch auf ETCS aufrüsten, sollte ein allzugroßes Problem sein.

Anonsten trommelt Pofalle mal wieder für die Digitalisierung, nun wird ne Gesellschaft gegründet:
Industrie bietet zu wenig

Statt Systemangeboten für die Fahrzeuge biete die Industrie nur "individuelle Manufakturleistungen", sagte Pofalla. "Mein Eindruck ist, dass die Forschungskapazitäten in der deutschen Wirtschaft dafür durchaus erhöht werden können."

Die Bahn gründe deshalb eine Digitalgesellschaft, um gemeinsam mit der Industrie Lösungen zu entwickeln. Das könne eines der europäischen Leuchtturm-Industrieprojekte der nächsten 20 Jahre werden, sagte Pofalla.
https://www.tagesschau.de/inland/bahn-digit...echnik-101.html
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Es ist ein Irrglaube zu meinen, nur mit Digitalisierung alleine könnte man alle Probleme lösen.
Das ist doch nur ein kleiner Baustein, aber diese bahnfremden "Experten" sehen es schon wieder als die alleinige Lösung.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

SpOn Bahn soll zusätzliche Milliarden bekommen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz(SPD) verhandelt deshalb mit Bahn-Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla über die sogenannte Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Staat und Bahn. Sie soll demnach künftig nicht mehr bloß für fünf Jahre festgeschrieben werden wie bisher, sondern gleich für zehn Jahre. Derzeit gibt der Bund jährlich 3,5 Milliarden Euro aus, damit die Bahn ihr Schienennetz unterhalten kann. Bis 2024 soll dieser Betrag insgesamt auf etwa 5,5 Milliarden Euro wachsen.
Nachtrag
Dabei will Scholz offenbar auch festschreiben, dass die Bahn die Dividende in Höhe von 650 Millionen Euro, die sie der Regierung als Eigentümerin jedes Jahr überweist, direkt zurückbekommt, um das Geld in die Infrastruktur zu investieren.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Schon wieder nur ein Tropfen auf den heißen Stein... :ph34r:
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Beitrag von 143 »

Warum eigentlich die Dividende erst an den Bund überweisen um dann wieder zurück geschickt zu werden?
Warum nicht ganz auf Dividende verzichten? Ist das nicht bürokratisch genug? Oder geht es um Abgeltungssteuer? Dann wären es statt 650 Mio € nur rund 450 Mio €...
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Jean
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Beitrag von Jean »

143 @ 10 May 2019, 19:28 hat geschrieben: Warum eigentlich die Dividende erst an den Bund überweisen um dann wieder zurück geschickt zu werden?
Warum nicht ganz auf Dividende verzichten? Ist das nicht bürokratisch genug? Oder geht es um Abgeltungssteuer? Dann wären es statt 650 Mio € nur rund 450 Mio €...
Was sollen sonst die gesamten Beamten den ganzen Tag tun? :ph34r:
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jean @ 10 May 2019, 19:20 hat geschrieben: Schon wieder nur ein Tropfen auf den heißen Stein... :ph34r:
Naja, also es wird doch langsam. Im März gabs eine Mrd mehr, jetzt im Mai nochmal ne Mrd .. mal schauen, was der Weihnachtsmann am Ende bringt ;)
Das Ganze geht zumindest in die richtige Richtung.
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Beitrag von 146225 »

Geredet ist leicht viel - bei der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung könnte es allerdings dann in der Praxis leicht "Sachzwänge" geben, warum von dem ganzen Geld bei der Eisenbahn nie auch nur ein Cent ankommt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

146225 @ 11 May 2019, 07:53 hat geschrieben:Geredet ist leicht viel - bei der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung könnte es allerdings dann in der Praxis leicht "Sachzwänge" geben, warum von dem ganzen Geld bei der Eisenbahn nie auch nur ein Cent ankommt.
Dem möchte ich auvh Dir ein "geredet ist leicht viel" zurück geben. Kannst Du ein konkretes Beispiel geben, bei de die Bundesrepublik Deutschland eine Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung oder da die sehr speziell ist etwas äquivalentes nicht gehalten hat. Aus meiner Sicht und ich habe beruflich mit öffentlichen Auftragswesen zu tun, hat eine solche Vereinbarung Vertragscharakter und kann nicht so einfavh aufgehoben werden. Natürlich ist es unrealistisch, dass ein staatseigener Konzern gegen seinen Eigner vor Gericht zieht, trotzdem wäre es in meinen Augen sehr ungewöhnlich, wenn der Staat eine solche vertragliche Zusage bricht.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Nochmal ne Mrd mehr ab 2025:
Die Mittel für den Erhalt des Schienennetzes werden dabei laut "Handelsblatt" von bislang 3,5 Milliarden Euro im Jahr auf 4,6 Milliarden Euro jährlich in den nächsten fünf Jahren erhöht. In den fünf darauffolgenden Jahren sollen es 5,6 Milliarden Euro pro Jahr sein.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...-a-1268015.html
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Beitrag von 146225 »

So wie die wirtschaftliche Entwicklung gerade verläuft (nicht gut), würde ich nicht drauf wetten, dass von den warmen Worten auch nur ein Ct. tatsächlich auf der Schiene ankommt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

146225 @ 17 May 2019, 17:28 hat geschrieben: So wie die wirtschaftliche Entwicklung gerade verläuft (nicht gut), würde ich nicht drauf wetten, dass von den warmen Worten auch nur ein Ct. tatsächlich auf der Schiene ankommt.
Und selbst wenn, ist das viel zu wenig. :ph34r:
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Beitrag von Metropolenbahner »

Die Deutsche Bahn teilt mit:

Die Deutsche Bahn AG untersucht Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Beraterverträgen im Unternehmen. Darunter sind auch ehemalige Konzernvorstände. Es geht um den Zeitraum 2010 bis 2018. Die vorliegenden, noch nicht vollständigen Informationen resultieren aus internen Untersuchungen.

Nach ersten belastbaren Hinweisen haben Vorstand und Aufsichtsrat unmittelbar reagiert. Nachdem der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden und den AR-Personalausschuss unterrichtet hat, wurde unverzüglich eine unabhängige externe Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, die Untersuchungsergebnisse rechtlich zu bewerten. Der Berichtsentwurf der Kanzlei liegt seit wenigen Tagen vor und wird derzeit einer abschließenden Prüfung unterzogen sowie durch eine ergänzende Untersuchung von Compliance-Spezialisten flankiert. Der Aufsichtsrat der DB AG wird in der kommenden Woche zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um diesen Themenkomplex zu beraten. Aufsichtsratsvorsitzender Michael Odenwald: „Ich werde gemeinsam mit dem gesamten Aufsichtsrat dafür sorgen, dass der Sachverhalt ohne Ansehen der Personen vollständig aufgeklärt wird.“

Die DB betont, dass es für Schlussfolgerungen jeder Art zu diesem Zeitpunkt noch zu früh ist. Sobald eine abschließende Bewertung und Handlungsempfehlungen vorliegen, wird die DB AG hierzu informieren.


https://www.deutschebahn.com/de/presse/pres...lt-mit--4044764
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Beitrag von Metropolenbahner »

Den Stuttgarter Nachrichten liegt ein 180 Seiten PDF zur Zukunftsplanung vor, darin soll es um folgende Punkte gehen:

- Bis 2030 doppelte Menge an Fahrgästen
- Bahnhöfe sollen ebenfalls die doppelte Anzahl Reisender pro Tag abfertigen können, 40 Mio statt 20 Mio
- Bis 2030 600 ICE Züge (aktuell 289)
- Neubestellung von nochmal 120 ICEs (ich vermute mal ohne die schon bekannten ICE4- und ECx Bestellungen)
- 30 Min Takt zwischen 20 Städten bis 2025, bis 2030 zwischen 30.
- Mehr Sprinter um ggü Direktflügen attraktivere Fahrzeiten anbieten zu können
- mehr Radstellplätze
- Neue Lounges / Co-Arbeitsplätze
- mehr Fernverkehrshalte, fast alle Städte über 100.000 Ew sollen bedient werden.
- 100.000 Neueinstellungen

Link:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inha...f6f3b2415e.html

Bin ja mal gespannt, wie das an den Bahnhöfen klappen wird, viele sind ja jetzt schon am Maximum. Im Flächennetz ist die Frage, ob es mehr IC2 geben wird, oder ob die DB doch auf nen anderen Zugtyp umschwenkt.
Auch frag ich mich, ob man bei nem 30 Min Takt zw. den meisten Großstädten die ICE4 mit 13-Wagen überhaupt braucht? Pro Stunde wären das dann über 1800 Sitze ... Klar, man plant auch mit der doppelten Reisendenzahl, aber trotzdem müssten da doch 2x12-Teiler reichen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Das Problem ist, vieles davon ist mit dem Deutschlandtakt verknüpft, welcher einige Maßnahmen beinhaltet, welche bis 2030 einfach nicht zu svhaffen sind.
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Beitrag von 146225 »

Ganz weit davor steht das Problem, dass zumindest nach heutigem Stand ein Teil der Planungen für ewig Planungen bleiben werden, weil der Bund alles tun wird - aber niemals so viel Geld in die Eisenbahn investieren.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich finde es zumindest mal gut, dass man einen Gesamtplan hat und nicht immer Stückchenweise lokal kleine Problemchen lösen will.

Dass das Ganze - im Hinblick auf den Höhenflug der Grünen - nicht ganz so ernst zu nehmen ist (zumindest solange ebendiese Partei nicht viel zu sagen hat), ist glaube ich allen klar.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Hot Doc @ 16 Jun 2019, 12:21 hat geschrieben:Dass das Ganze - im Hinblick auf den Höhenflug der Grünen - nicht ganz so ernst zu nehmen ist (zumindest solange ebendiese Partei nicht viel zu sagen hat), ist glaube ich allen klar.
Und ich glaube auch, dass Lutz von seinen Verstrickungen in der Berateraffäre ablenken will und deswegen immer neue Jubelmeldungen produziert...
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 16 Jun 2019, 08:36 hat geschrieben: Das Problem ist, vieles davon ist mit dem Deutschlandtakt verknüpft, welcher einige Maßnahmen beinhaltet, welche bis 2030 einfach nicht zu svhaffen sind.
Ja, oder noch allgemeiner: Wo soll das Geld für alles herkommen?
Sowohl die Finanzierung der BVWP-Projekte ist höchstens vage und die ~200 ICEs mehr gingen auch gut ans Geld - wobei die DB da schon an der Schuldengrenze steht.

Also am Ende ist alles ganz "nett", aber zuerst einmal nur viel Papier ...

@Entenfang:
Ne, das glaub ich nicht mal, dafür ist die Vorlaufzeit zu lange. Lutz sitzt nur der Scheuer im Nacken, der andauernd auf allen Möglichen Gipfeln neue Konzepte verlangt.
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Beitrag von Iarn »

@146225 und Metropolenbahner:

Tatsächlich sehe ich die fehlende Umsetzbarkeit der Maßnahmen als das größere Problem als das mangelnde Geld. Beim Geld kann sich noch was ändern (vielleicht zu 10%) aber sowohl der Tunnel unter Frankfurt als auch die NBS Nürnberg Würzburg wird garantiert nichts vor 2030 fertig.
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Beitrag von Hot Doc »

Beides aber zunächst mal nicht unbeding nötig.
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Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner @ 17 Jun 2019, 12:49 hat geschrieben:Sowohl die Finanzierung der BVWP-Projekte ist höchstens vage und die ~200 ICEs mehr gingen auch gut ans Geld - wobei die DB da schon an der Schuldengrenze steht.
Man muss die Züge ja nicht kaufen. Schon in den 90ern gehörten mehrere ICE-Züge buchmäßig der Deutschen Bank, die Deutsche Bahn hatte die eine Zeit lang nur gemietet. Damit waren die Züge lediglich eine regelmäßige Betriebsausgabe. Soweit ich weiß, gab es solche Finanzierungsmodelle zum Teil schon lange vor der Bahnreform, u.a. für sowas hat man in Europa die Eurofima gegründet. Ich hab nicht in die Bücher der DB geguckt, aber ich bin mir sicher, auch so manchnen Regio-ET hat die DB nicht bar bezahlt, sondern externe Finanziers beteiligt. Das dürfte in Ausschreibungszeiten nicht das verkehrteste sein. Irgendeinen oder mehrere Finanzkonzere, die 200 ICE-Züge finanzieren, dürfte man bei den derzeitigen Zinsen schon finden.

edit: Wenn nicht gar der Bund selbst oder die EU.
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Beitrag von Balduin »

Hot Doc @ 17 Jun 2019, 14:50 hat geschrieben: Beides aber zunächst mal nicht unbeding nötig.
*Facepalm*
Insbesondere in Bezug auf Nürnberg-Würzburg
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Balduin @ 18 Jun 2019, 08:28 hat geschrieben: *Facepalm*
Insbesondere in Bezug auf Nürnberg-Würzburg
Dem kann ich mir nur anschließen. Aus meiner Sicht die Strecke, die neben Frankfurt - Mannheim (da wird schon geplant) und Hannover - Hamburg (die Y Trasse wurde ja leider verhindert) den größten Bedarf hat. Über die Anhebungen auf 300 km/h um Hannover herum kann man diskutieren aber nicht Nürnberg Würzburg. Das ist bitter notwendig.
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Beitrag von Hot Doc »

Gut ich schreibe es etwas deutlicher:
Aufgrund der heutigen Kantenzeit von 52 Minuten Nürnberg - Würzburg mit dem ICE ist für die Einführung eines Taktfahrplanes eine Ausbau der Strecke nicht unbedingt nötig.
Die Kapazitätsfrage steht hier auf einem anderen Blatt, dennoch könnte - bei 100%iger Priorisierung der Taktzüge - ein solcher zunächst eingeführt werden.
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Beitrag von Iarn »

Bei einer Strecke die teilweise jetzt schon in Überlast ist, weiß ich nicht wie man Taktzüge priorisieren will. Das würde dann wohl dazu führen, dass man andere Züge von der Strecke werfen muss.
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Beitrag von Hot Doc »

Rauswerfen vielleicht nicht, aber halt die Trassen nachrangig nach dem Taktverkehr verteilen. Klar kommt dann wieder die Diskussion, was wichtiger ist, ein regelmäßiger schneller getakteter Regionalverkehr oder ein Deutschlandtakt im Fernverkehr.
Mit gings einfach um die Kantenzeit, die eigentlich schon perfekt paßt - gut, ein paar (wenige) Minuten würden nicht schaden. Dass auf vielen Strecken (Da ist N-W nicht alleine) mehr Kapazität sehr wünschenswert wäre und für eine Fahrgaststeigerung auch unabdingbar, da sind wir uns glaub ich alle einig.

Mann kann sich nur perspektivisch überlegen, ob man die 100km auch in < 30 Minuten schafft. Dann sollte man das aber auch genau so für den Takt planen. DAS wird dann tatsächlich nix vor 2040+
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