Galaxy @ 22 Jun 2019, 20:32 hat geschrieben:Was machen die in solch einer Situation mit den Fahrradfahrern?
Gute Frage - denkbare Möglichkeiten:
1. Auf eine andere Verbindung verweisen
-> Schwierig, gerade im Sommer oft alles ausgebucht
2. Fahrrad trotzdem irgendwie befördern
-> Ein Freund wollte mal sein Fahrrad (während des Rastatt-Chaos) von Rastatt im IC Richtung Norden transportieren. Als IC fuhr allerdings ein 401. Doch der krative Zugchef hat die geringe Auslastung des Zuges zu nutzen gewusst - das Fahrrad wurde in einem 1.Klasse-Abteil eingeschlossen.
3. Fahrgäste vergraulen
-> Bei einer Urlaubsreise, die schon von längerem geplant war, waren Fahrradplätze im IC Richtung Stralsund reserviert. Nur hat DB Netz dann die Baustelle bei Schwerin nicht rechtzeitig fertiggekriegt und im (deutschen) SEV ist Fahrradbeförderung nicht möglich. Da das Reisezentrum nicht fähig war, irgendeinen adäquaten Ersatz zu vermitteln, wurde die komplette Reise storniert und mit dem Auto durchgeführt.
Wäre interessant zu wissen wie deren Erfahrung mit der Qualität diverser Hersteller ist.
Dazu gab es keine Aussage - musst du mal selbst erfragen. Darfst gerne hier vom Ergebnis berichten.
Hier ist die Frage wie fein, und ob die Wissen das Glasstaub wie Asbest wirkt.
Aha, das ist mir neu. Es hieß nur, dass unter anderem Heki sowas im Angebot hat.
Tag 5 Braunschweig
Der heutige Samstag eignet sich mit einem Viertelstundentakt einigermaßen zur Tramnetzerkundung. Starten wir nördlich der Innenstadt an der Mühlenpfordtstraße.
Der werbefreie 1451 überquert die Oker. Das grüne Band an der Fahrzeugfront deutet darauf hin, dass sich ein Fahrkartenautomat im Fahrzeug befindet (bei den Traminos ohnehin in jedem).
Was angesichts der ganzen Fachwerkbilder nicht unterschlagen werden soll: Braunschweig ist eine sehr grüne Stadt mit vielen Parks. Blick vom Gaußbergpark auf die Oker
1459 fährt in die Haltestelle Mühlenpfordtstraße ein.
Ich fahre die 2 bis ans Ende im Siegfriedviertel.
Die meisten Wendeschleifen sind zweigleisig ausgeführt.
Werfen wir einen Blick in den Innenraum der Traminos. Die in Deutschland einzigartige Spurweite von 1100 mm macht das Beschaffen von Neufahrzeugen relativ kompliziert.
Der Fahrgastraum wirkt geräumig und bietet für eine 35 m lange Bahn erfreulich viele Sitzplätze. Die Scheiben sind getönt und angesichts der sommerlichen Temperaturen macht sich die Klimaanlage super.

Ärgerlich ist dagegen die weit verbreitete Vollwerbung, die oft die Sicht nach draußen versperrt.
Auch im Heck ist der Platz gut genutzt.
Es gibt drei Mehrzweckbereiche an der 1., 4. und 6. Tür.
Nur der ganz vorne ist als Rollstuhlstellplatz ausgewiesen. Die 2. Bauserie, welche ab Mitte 2019 ausgeliefert werden, erhalten einen weiteren Rollstuhlstellplatz an der 4. Türe. Die 7 Fahrzeuge sollen die noch im Einsatz befindlichen hochflurigen Duewag und LHB ersetzen.
An der 2., 3. und 5. Tür gibt es 2 Sitze in Längsbestuhlung.
Der Führerstand wird von zwei Touchscreens dominiert. Rechts ist noch eine Wechselgeldkasse zu erahnen, obwohl diese aufgrund der Automaten nicht benötigt wird.
Kehren wir zurück zur Verzweigung der Linien 1 und 2 und werfen einen Blick auf die Fahrplangestaltung. Grundsätzlich erscheint sie mir sinnvoll, überlagern sich die beiden Linien im Viertelstundentakt zum sauberen Takt 7,5 und im Halbstundentakt zum Takt 15. Problematisch dagegen sind die unterschiedlichen Taktzeiten unter der Woche, da sich dann ein völlig chaotischer Takt 3-7-8-2-10 ergibt. Auf den Linien 1 und 3 werden noch planmäßig hochflurige Fahrzeuge eingesetzt.
Generell ist das Fahrtenangebot sehr dünn für eine Stadt mit 250.000 Einwohnern und bietet wenig Anreize zum Verzicht auf das Auto. Gerade der Halbstundentakt sonntags ist außerordentlich unattraktiv.