ÖPNV-Umfrage des ADAC

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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gmg
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Beitrag von gmg »

Iarn @ 20 Jun 2019, 10:47 hat geschrieben: Ich habe selten so eine schlecht gemachte Statistik gesehen. Und ich dachte, ich hätte diesbezüglich schon viel Schund gesehen.
Man muss eigentlich nur die ersten sechs Zeilen lesen, da hat sich der Artikel schon disqualifiziert.
Wäre ich ein hohes Tier bei der Stadt Münche oder dem MVV würde ich da aber aber eine Gegendarstellung verlangen und Anwaltstress machen.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

andreas @ 20 Jun 2019, 19:30 hat geschrieben: aber daß man mit dem Preis nur in der Innenstadt rumgurken kann, das erfährt man nirgends.
Es wird explizit erwähnt, daß man ab Dezember damit durch die ganze Stadt kommt.

Ich fände einen Vergleich aufgrund einer Monatskarte die in der ganzen Stadt gültig ist, durchaus legitim. Daß Berlin größer ist als Bremen, und damit pro Kilometer billiger wird, darf man schon wissen.
Zumal es den Pendler nicht interessiert, was er pro Kilometer zahlt. Er will nur wissen was er pro Monat zahlt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Cloakmaster @ 20 Jun 2019, 23:54 hat geschrieben: Es wird explizit erwähnt,  daß man ab Dezember damit durch die ganze Stadt kommt.

Ich fände einen Vergleich aufgrund einer Monatskarte die in der ganzen Stadt gültig ist, durchaus legitim. Daß Berlin größer ist als Bremen, und damit pro Kilometer billiger wird,  darf man schon wissen. 
Zumal es den Pendler nicht interessiert,  was er pro Kilometer zahlt.  Er will nur wissen was er pro Monat zahlt.
Irgend eine Basis zum Vergleich brauchst du. Und da ist der KM Preis durchaus relevant.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und wie viele Kilometer willst du jetzt mal allein für München zugrunde legen? Pasing Zum Ostbahnhof, Großhadern nach Fröttmaning, oder eine andere Route? Ob ein Angestellter täglich zwischen Kolumbusplatz und Messe pendelt, oder zwischen Stockdorf und Haar, macht ab Dezember im Geldbeutel keinen Unterschied mehr, beim Kilometer Preis aber schon. Ob die Fahrt 20 mal, 24 mal, oder vielleicht nur 17 mal im Monat durchgeführt wird, wird man am virtuellen Kilometerzähler ablesen können, aber im Geldbeutel trotzdem nicht sehen. Und jetzt fang mal schön an, damit Kilometer Preise für Monatskarten zu erstellen, damit du was zum Vergleichen hast. Und erkläre mir dann, welchen praktischen Nutzen dieser Vergleich hat.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Die Studie hat sicher so einige Schwächen, und überhaupt sind Vergleiche immer schwierig.
Für mich ist aber trotzdem zumindest bißchen das untermauert worden, was mir in Mittelfranken schon seit langem denke: Der VGN ist gerade bei den Einzelfahrten mit der teuerste in Deutschland bzw. Europa. MVG ist da auf alle Fälle billiger. Lustig ist auch die Antwort der Stadt Nürnberg: Preise allein sind aus der Sicht des Sozialdemokraten kein stichhaltiges Argument: Entscheidend sei ein leistungsstarker ÖPNV mit möglichst kurzen Taktzeiten, wenig Umsteigeverkehr und einer weiteren Erschließung des Einzugsgebiets
Diese 3 Sachen sind im VGN bislang aber auch teilweise sehr bescheiden gelöst...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Balduin @ 21 Jun 2019, 08:47 hat geschrieben: Die Studie hat sicher so einige Schwächen, und überhaupt sind Vergleiche immer schwierig.
Vergleiche sind immer schwierig, vor allem wenn wie bei Städten zwangsläufig eine andere Größe und Struktur dahinterliegt.

Trotzdem halte ich wes für wesentlich sinnvoller, jeweils das komplette Stadtgebiet zu vergleichen. Intuitiv kann der Leser der Studie dann im Kopf skalieren, dass Hamburg größer als Nürnberg. Der vergleich des jeweils kleinsten Angebotes ist unintuitiv und führt zu Verzerrungen, da der Zuschnitt des kleinsten Tickets von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich sein kann.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Eine faire Vergleichsstudie wäre der Preis für eine Monatskarte Stadtgebiet/ Fläche der Stadt.

Wenn man stark unterschiedlich große Städte vergleicht, ist es bei Preisen, die mit Verkehr zu tun haben, auf jeden Fall relevant, die Entfernung irgendwie miteinzubeziehen.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Iarn @ 21 Jun 2019, 10:38 hat geschrieben: Vergleiche sind immer schwierig, vor allem wenn wie bei Städten zwangsläufig eine andere Größe und Struktur dahinterliegt.

Trotzdem halte ich wes für wesentlich sinnvoller, jeweils das komplette Stadtgebiet zu vergleichen. Intuitiv kann der Leser der Studie dann im Kopf skalieren, dass Hamburg größer als Nürnberg. Der vergleich des jeweils kleinsten Angebotes ist unintuitiv und führt zu Verzerrungen, da der Zuschnitt des kleinsten Tickets von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich sein kann.
Wobei gerade der Zuschnitt des kleinsten Ticket durchaus Aussagekräftig ist. In Nürnberg gibt's Kurzstrecke für 2 U-Bahnstationen. Was ein schlechter Witz ist...
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 21 Jun 2019, 10:38 hat geschrieben:Trotzdem halte ich wes für wesentlich sinnvoller, jeweils das komplette Stadtgebiet zu vergleichen. Intuitiv kann der Leser der Studie dann im Kopf skalieren, dass Hamburg größer als Nürnberg. Der vergleich des jeweils kleinsten Angebotes ist unintuitiv und führt zu Verzerrungen, da der Zuschnitt des kleinsten Tickets von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich sein kann.
Das muss auch nicht sinnvoll sein, weil die verwaltungsrechtlichen Stadtgrenzen dem "innerstädtischen" Verkehr ja durchaus zuwiderlaufen können. Im Ruhrgebiet gibt es bekanntlich durchaus innerstädtischen Verkehr über Verwaltungsgrenzen hinweg, ebenso z.B. in "Nürnberg-Fürth". Wo genau außer der Nichteingemindung Fürths liegt der Unterschied zu "München-Pasing"? Ebenso verbergen sich unter der verwaltungsrechtlichen Einheit "Berlin" eigentlich mehrere städtische Kleinstrukturen. Ich denke jedenfalls nicht, dass man das so einfach nur an Hand des zu Grunde liegenden verwaltungsrechtlichen Stadtgebiets skalieren kann. Und mich interessiert ehrlich gesagt auch nicht, wenn eine Einzelfahrt über 5 km in der einen Stadt günstiger ist, weil die Stadt kleiner ist, ich woanders aber aus irgendeinem Grund die restliche Stadtgröße pauschal mitzahlen soll. ;)
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Beitrag von Valentin »

Balduin @ 21 Jun 2019, 11:15 hat geschrieben:
Iarn @ 21 Jun 2019, 10:38 hat geschrieben: Vergleiche sind immer schwierig, vor allem wenn wie bei Städten zwangsläufig eine andere Größe und Struktur dahinterliegt. 

Trotzdem halte ich wes für wesentlich sinnvoller, jeweils das komplette Stadtgebiet zu vergleichen. Intuitiv kann der Leser der Studie dann im Kopf skalieren, dass Hamburg größer als Nürnberg. Der vergleich des jeweils kleinsten Angebotes ist unintuitiv und führt zu Verzerrungen, da der Zuschnitt des kleinsten Tickets von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich sein kann.
Wobei gerade der Zuschnitt des kleinsten Ticket durchaus Aussagekräftig ist. In Nürnberg gibt's Kurzstrecke für 2 U-Bahnstationen. Was ein schlechter Witz ist...
So wie in München auch?
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Beitrag von Jean »

Valentin @ 21 Jun 2019, 13:52 hat geschrieben:
Balduin @ 21 Jun 2019, 11:15 hat geschrieben:
Iarn @ 21 Jun 2019, 10:38 hat geschrieben: Vergleiche sind immer schwierig, vor allem wenn wie bei Städten zwangsläufig eine andere Größe und Struktur dahinterliegt. 

Trotzdem halte ich wes für wesentlich sinnvoller, jeweils das komplette Stadtgebiet zu vergleichen. Intuitiv kann der Leser der Studie dann im Kopf skalieren, dass Hamburg größer als Nürnberg. Der vergleich des jeweils kleinsten Angebotes ist unintuitiv und führt zu Verzerrungen, da der Zuschnitt des kleinsten Tickets von Stadt zu Stadt völlig unterschiedlich sein kann.
Wobei gerade der Zuschnitt des kleinsten Ticket durchaus Aussagekräftig ist. In Nürnberg gibt's Kurzstrecke für 2 U-Bahnstationen. Was ein schlechter Witz ist...
So wie in München auch?
Mit dem Unterschied, dass der durchschnittliche Haltestellen Abstand in München größer ist!
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Beitrag von Balduin »

Rohrbacher @ 21 Jun 2019, 13:07 hat geschrieben: Das muss auch nicht sinnvoll sein, weil die verwaltungsrechtlichen Stadtgrenzen dem "innerstädtischen" Verkehr ja durchaus zuwiderlaufen können. Im Ruhrgebiet gibt es bekanntlich durchaus innerstädtischen Verkehr über Verwaltungsgrenzen hinweg, ebenso z.B. in "Nürnberg-Fürth". Wo genau außer der Nichteingemindung Fürths liegt der Unterschied zu "München-Pasing"? Ebenso verbergen sich unter der verwaltungsrechtlichen Einheit "Berlin" eigentlich mehrere städtische Kleinstrukturen. Ich denke jedenfalls nicht, dass man das so einfach nur an Hand des zu Grunde liegenden verwaltungsrechtlichen Stadtgebiets skalieren kann. Und mich interessiert ehrlich gesagt auch nicht, wenn eine Einzelfahrt über 5 km in der einen Stadt günstiger ist, weil die Stadt kleiner ist, ich woanders aber aus irgendeinem Grund die restliche Stadtgröße pauschal mitzahlen soll. ;)
Der Vergleich mit Berlin ist sogar sehr gut, und das zu Ungunsten des VGN: Strecke Spandau-Köpenick zahlt man 2,80€. Von Erlangen nach irgendwo in Nürnberg zahle ich 5€. Und das bei entlang der ungefähr gleich langen Strecke ähnlich dichtbesiedelter Siedungsstruktur (also nix mit Überland...)
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Beitrag von Rohrbacher »

Balduin @ 21 Jun 2019, 14:32 hat geschrieben:Der Vergleich mit Berlin ist sogar sehr gut, und das zu Ungunsten des VGN: Strecke Spandau-Köpenick zahlt man 2,80€. Von Erlangen nach irgendwo in Nürnberg zahle ich 5€. Und das bei entlang der ungefähr gleich langen Strecke ähnlich dichtbesiedelter Siedungsstruktur (also nix mit Überland...)
Völlig richtig. Ich sagte ja nur, dass eben deswegen die Stadtgröße allein als Maßstab für wegebezogene Strecken nicht sinnvoll ist, weil "innerstädtischer Bereich" und Verwaltungsgliederung nicht überall so schön deckungsgleich und großräumig ist wie in München oder Berlin.
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Beitrag von andreas »

gmg @ 21 Jun 2019, 11:33 hat geschrieben: Eine faire Vergleichsstudie wäre der Preis für eine Monatskarte Stadtgebiet/ Fläche der Stadt.

Wenn man stark unterschiedlich große Städte vergleicht, ist es bei Preisen, die mit Verkehr zu tun haben, auf jeden Fall relevant, die Entfernung irgendwie miteinzubeziehen.
wobei das natürlich auch nicht unbedingt wieder fair ist. Nürnberg bietet eine gute, schnelle U-bahn, Stuttgart eine ganz passable Stadtbahn, Bremsen dagegen nur eine Straßenbahn, Aachen oder Münster nur Bus - sowas würde man da dann auch komplett ignorieren.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wobei Nürnberg außerhalb der U-Bahn ganz mau ausschaut. Die Trambahn fährt am Sonntag im 20 Minuten Takt. Das ist doch ein Witz!
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Fahrtdauer oder meinetwegen auch Bequemlichkeit ist aber für einen Pendler-KOSTENvergleich irrelevant.
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