

Naja, es werden bei Condor auch viele Plätze über den Mutterkonzern gebucht. Wenn die wegfallen und bereits erbrachte, aber noch nicht bezahlte, Leistungen in die Insolvenzmasse fallen, sieht es dunkel aus.Galaxy @ 22 Sep 2019, 00:51 hat geschrieben: Condor ist eine juristisch eigenständige GmbH, sollte also von einer Insolvenz der Mutter de jure nicht direkt betroffen sein. Sollte Condor für die Dachgesellschaft allerdings gebürgt habe wäre das anders, es wäre auch problematisch sollte Condor Zugang z.B. zu IT Infrastrukturen verlieren, das kann ein Unternehmen schnell vernichten.
Massaker auf der Langstrecke. Es fehlen aktuell in Europa 13 Langstreckenflieger, vor allem im Touristik-Bereich. Geht Condor flöten, kommen nochmals 16 Flugzeuge dazu.Iarn @ 23 Sep 2019, 07:58 hat geschrieben: Jetzt ist es soweit, TC hat Insolvenz angemeldet und Condor ersucht einen Überbrückungskredit bei der Bundesregierung.
Und genau diese touristische Langstrecke ist das Problem. In Richtung Karibik gäbe es zwar die Möglichkeit mit Umsteigeverbindungen, aber da ist oft ein Umstieg in den USA notwendig, was für viele Passagiere nicht in Frage kommt.Iarn @ 23 Sep 2019, 10:00 hat geschrieben: Wobei viele Ziele die touristisch angeflogen werden, auch 3-4 Liniengesellschaften angeflogen werden. Für Ziele wie die US Feriendestinationen fehlt aus meiner Sicht nichts. Wenn dann Ziele wie Kuba oder Dom Rep die kaum von Linienfluggesellschaften angeflogen werden.
Ansonsten gibt es eher zu viel Angebot, ansonsten kann ich mir Nordamerikaflüge für knapp über 300 ¤uro nicht erklären.
Bei Europas Fluggesellschaften ist es ein wenig wie beim Nahverkehr in Deutschland. Es gibt wahnsinnig viele Anbieter, aber der Preiskampf führt dazu, dass es operativ hinten und vorne nicht stimmt und der eine oder andere Anbieter über die Klinge springt.
Wobei ein Einstieg von LH bei DE so oder so das Kartellamt auf den Plan rufen wird....
In der Branche wird darauf hingewiesen, dass mit der Thomas-Cook-Pleite für Condor nun voraussichtlich die „Hauptquelle“ für die Auslastung der Flugzeuge wegfällt. Damit sei das Condor-Geschäftsmodell im Kern bedroht und ein Einstieg einer großen Airline, wie etwa der Lufthansa, nicht mehr so attraktiv.
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Ich denke das Thema Karibik muss man differenzierter angehen. Die touristische Langstrecke fliegt auch Ziele in Florida an, da besteht eher Überkapazität. Auch Havanna selbst dürfte mit Linie adäquat abgedeckt sein. Wo die touristische Langstrecke evtl. fehlt, sind die anderen Flughäfen der großen Inseln (Kuba, Dom Rep) außerhalb der Hauptstädte sowie die kleineren Inseln.Fichtenmoped @ 23 Sep 2019, 10:36 hat geschrieben: Und genau diese touristische Langstrecke ist das Problem. In Richtung Karibik gäbe es zwar die Möglichkeit mit Umsteigeverbindungen, aber da ist oft ein Umstieg in den USA notwendig, was für viele Passagiere nicht in Frage kommt.
Klar, aber auch den wird die alte Flotte abschrecken. Außerdem geht´s doch fast jedem schlecht. Die Golfairlines haben ihre Expansionspläne auch tüchtig zusammengestrichen.Lazarus @ 23 Sep 2019, 16:01 hat geschrieben: Ich denke mal, Condor könnte vor allem für einen nicht europäischen Investor von Interesse sein, könnte er doch so einen Fuss in die Tür bekommen.
Da wäre es aber eben darum gegangen, den Laden wir er jetzt ist mehr oder weniger vollständig zu übernehmen. Also mit allem Personal und v.a. der veralteten Flotte. Das macht für LH nur Sinn, wenn man dafür auch nur ein Appel und ein Ei ausgibt. Was wiederum Thomas Cook nur wenig geholfen hätte, die haben da auf möglichst hohen Verkaufspreis gehofft.Lazarus @ 23 Sep 2019, 16:16 hat geschrieben: Die Gespräche mit LH sind bereits gescheitert, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Die haben doch schon vor der Pleite von Thomas Cook verhandelt.
Sie haben das Glück im Auftrag der Lufthansa Group zu fliegen, die aktuell kaum Alternativen haben dürfte. Ggf. entscheidet sich die Lufthansa, der Adria ein paar Euro zu geben ist für sie billiger als sich einen neuen Unterauftragnehmer zu suchen, der evtl. mit zu großem Gerät fliegen muss.Balduin @ 24 Sep 2019, 10:45 hat geschrieben: Um gerettet zu werden dürfte Adria zu klein sein - hier hängt doch zu wenig Brot- und Butterverkehr und v.a. interessante Slots dran, als dass es für irgendwen interessant ist.
Vielleicht hat LH darauf spekuliert das Thomas Cook pleite geht, und das Condor danach billiger verkauft wird.Lazarus @ 23 Sep 2019, 16:16 hat geschrieben:Die Gespräche mit LH sind bereits gescheitert, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Die haben doch schon vor der Pleite von Thomas Cook verhandelt.
Das ist aus mehrer Sicht brisant. Zum einen kommt nun raus, Boeing wüsste schon 2016 von dem Fehlverhalten von MCAS, zum anderen gibt der Chef Test Pilot explizit zu, die FAA belogen zu haben, wenn auch unabsichtlich.Fichtenmoped @ 19 Oct 2019, 03:12 hat geschrieben:https://graphics.reuters.com/BOEING-737/010...%20Document.pdf
V.a. hat der Testpilot auch noch gechattet, dass er ein paar böse Mails schreiben wird .. an wen die wohl gegangen sind? Sicher nicht an die tiefere Hierarchieebene...Iarn @ 19 Oct 2019, 08:31 hat geschrieben:
Aus meiner Sicht ändert das zumindest für die Prozesse um die beiden Abstürze alles, jetzt wird Boeing nicht mehr sagen können, sie hätten das Risiko nicht gekannt. Dafür waren die beiden Chatter mit dem lösen Mundwerk zu weit oben in der Hierarchie.