Hot Doc @ 31 Dec 2018, 17:45 hat geschrieben:Überall wuchern irgendwelche Logistik und Einkaufszentren vor den Städten und auf dem Land aus dem Boden und weil da aber kaum einer wohnt, muss man dann auch noch die passende Autobahn dorthin bauen.
Klar ist das praktisch, aber im Endeffekt opfern wir unsere Natur und Umwelt dem Profit einiger Konzerne, die genauso mit besserer Logistik stadt- und damit aufkommensnah ihre Zentrern betreiben könnten. IKEA machts in Hamburg vor, wie es gehen kann.
Prinzipiell gebe ich Dir da recht, aber mir erschließt sich nicht, wieso man den Wildwuchs an Gewerbegebieten damit bekämpfen muss, wenn man den Flächenverbrauch für alles deckelt. Das ist wie einen Attentäter mit einer Benzindampfbombe statt einem Scharfschützengewehr zur Strecke zu bringen. Ich störe mich nicht an dem Ziel Flächen zu sparen sondern an einem völlig undiffernzierten Mittel dazu.
Und dieser unsägliche Versuch immer irgendeinen Sonderfall herauszuwürgen, um an dem zu zeigen, wie doof die Idee doch ist. Die Neufarner Kurve hat einen ziemlich geringen Flächenbedarf für ein Verkehrsprojekt. Aber im Endeffekt muss man da halt eine Nutzen-Flächen-Rechung ähnlich dem NKF machen und da wird man ziemlich schnell feststellen, dass, um den Flughafen nach Norden vernünftig anzubinden die Kurve deutlich sinnvoller ist als das über Straßen zu bewerkstelligen.
Weil sonst ja immer wohlfeile Reden gehalten werden, wie viel Fläche man in der allgemeinen Theorie mit einer Zugstrecke gegenüber einer Straße spart.
1. Wir müssen den Verkehr (vor allem in den Städten) ingesamt reduzieren und dabei deutlich mehr auf öffentliche Verkehrsmittel setzen. Mit einem Flächendeckel wird die Frage sehr schnell sein, wie bekommen wir auf der Fläche X möglichst viele Passagiere unter, und da schneidet das Auto erstaunlich schlecht ab. Klar wird man da auch oft auf Buslinien setzen, wo sich ein Zug nicht lohnt, aber gegen einen gut vernetzten Bus in engem Takt habe ich auch nichts einzuwenden.
Da sind wir wieder bei den wohlfeilen Reden, aber Du ignorierst einen Punkt: Durch die Verkehrspolitik der letzten 50 Jahre sind die Startvoraussetzungen für Straße und Schiene ungleich. Wenn man jetzt die Bremse reinlegt, dann profitiert die Straße. Weil das Straßennetz schon sehr gut ausgebaut ist, während das Schienennetz jahrzehntelang verkümmert ist. Hätte man diese Idee mit dem FLächenstop 1950 gehabt, dann hätte man drüber reden können aber jetzt ist der maximal ungünstige Zeitpunkt, jetzt wo gaaanz laaangsam das Umsetzen einsetzt, mehr für die Schiene zu tun.
2. Wir können nicht immer bestimmte Arten, Gebiete oder Resourcen völlig richtiger Weise als schützenswert einstufen, um dann beim ersten kleinen Problem wenns gerade passt, wieder eine Ausnahme zu machen
Wir sollten aber vielleicht mir etwas mehr Augenmaß voran gehen. Es ist doch verrückt, dass für einen Kilometer Bahnlinie 10 Jahre Planfeststellung gebraucht werden und man auf der anderen Siete noch Braunkohletagebau betreibt. Das ist doch schizophren.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front