Im RIS der Landeshauptstadt ist der Beschluss vom 19. November eingestellt, die Zahlen sind transparent dargestellt.
https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_vor...p?risid=5651254
Bislang wurden für das vorhandene System 17,36 Mio. Euro investiert, davon knapp die Hälfte durch die Stadt, das übrige von den Stadtwerken. Jetzt sollen 1200 Räder und 125 Stationen dazu kommen und nochmals 4,3 Mio. Euro ausgegeben werden. Dazu kam seit Inbetriebnahme ein Betriebskostendefizit von 2,3 Mio Euro. Das heißt selbst ohne die Investitionen zu berücksichtigen wurde jede Fahrt mit 1,27 Euro bezuschusst. Geht man von einer eher sehr hohen Lebensdauer von 6 Jahren pro Rad aus und bleiben die Ausleihen pro Jahr bei im Schnitt 0,5, dann kostet jeder Ausleihvorgang 3,30 Euro Investitionskosten plus 1,27 Betriebskostendefizit, jede Fahrt wird also mit rund 4,50 Euro bezuschusst. Die Ausleihdauer liegt im Schnitt zwischen 15 und 20 Minuten, d.h. es werden um die 4 km Strecke zurück gelegt, jeder selbst mit eigener Muskelkraft gefahrene Kilometer also mit 1 Euro bezuschusst. Da stellt sich schon eine Gerechtigkeitsfrage bzw. die Frage der Verhältnismäßigkeit. Ist es für den Umweltschutz wirklich so sinnvoll, für eine Fahrt mit dem Leihrad 4,50 Euro zuzuschießen?
Für die Zukunft rechnet die MVG mit einem jährlichen Betriebskostendefizit von 1,6 Mio Euro, was für 2020 von der MVG alleine zu tragen ist.
Der bislang stärkste Monat war der Juni 2019 mit 120.000 Ausleihen im Monat, im Winter waren es um die 20.000 pro Monat und noch im Mai um die 70.000. Für Juli und danach werden keine Zahlen aus 2019 genannt, ab dann begann die E-Scooter-Welle. Im besten Monat wurde jedes Rad also im Schnitt 1,3 mal ausgeliehen, im Jahresschnitt 2018 wurde ein Rad wohl jeden zweiten Tag einmal bewegt.