-> http://ice-fanforum.de/index.php?id=206042
-> http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read...511#msg-6129511
-> http://www.ihk-suhl.de/www/ihkst/data/arti...did=13AB2271E50
-> http://www.np-coburg.de/lokal/coburg/cobur...rt83421,2166123Werrabahn-Lückenschluss ist wirtschaftlich tragfähig und im Bundesverkehrswegeplan realisierbar
Gutachten stellt fest: Werrabahn-Lückenschluss ist wirtschaftlich tragfähig und im Bundesverkehrswegeplan realisierbar
Das Gutachterbüro Transport Technologie-Consult aus Karlsruhe kommt zu einem klaren Ergebnis. In dem Gutachten zum Werrabahn-Lückenschluss zwischen Eisfeld und Coburg wird der Reaktivierung ein Kosten-/Nutzenfaktor von 9,8 Punkten nachgewiesen. Ein positives Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen ist eine grundsätzliche Voraussetzung für die Aufnahme eines Investitionsprojektes in den Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Eine weitere wichtige Unterstützung für die Aufnahme in den BVWP ist eine Elektrifizierung der Strecke, die grundsätzlich für langlaufende Güterverkehre erforderlich ist. Dem Gutachten ist zu entnehmen, dass bei einer Elektrifizierung trotz signifikant erhöhter Kosten, diese durch ihren Nutzen überkompensiert werden können. Hier berechnete das Gutachterbüro einen Kosten-/Nutzen-faktor von 3,5.
Dabei stellen die 9,8 bzw. 3,5 Punkte eine sehr gute Größe dar, da bereits bei einem Wert von über 1 eine Aufnahme in den BVWP möglich ist. Die Erreichbarkeit der gesamten Region Südthüringen wird durch das neue Angebot im Schienenpersonenfernverkehr insgesamt verbessert. Das hat zweifellos langfristig positive Auswirkungen auf die Strukturentwicklung. So reduzieren sich Fahrzeiten zwischen Meiningen und Coburg mit einem eingesetzten Schnellzug um 63 % und mit Nahverkehrszügen um 47 % gegenüber dem Bestand.
Wegen der besonderen Bedeutung des Lückenschlusses für die Wirtschaftsregionen Südthüringen und Nordwest-Oberfranken haben sich die Industrie- und Handelskammer Südthüringen und die Industrie- und Handelskammer zu Coburg (IHK) entschlossen, eine weiterführende Untersuchung zu finanzieren und in Auftrag zu geben. Diese sollte im Gegensatz zu früheren Gutachten in erster Linie weiträumiger gefasst sein und den Schienengüterverkehr als zusätzliches wirtschaftliches Potential in die Untersuchung mit einbeziehen. Der Präsident der IHK Südthüringen, Dr. Peter Traut, sagte bei der heutigen Vorstellung des Gutachtens: „Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Es macht wirtschaftlich Sinn den Lückenschluss zu fordern. Die gesamte Wirtschaftsregion Südthüringen und Nordwest-Oberfranken werden von schnelleren Anbindungen auf der Schiene profitieren können. Die beiden Wirtschaftskammern werden sich weiterhin für den Bau des Lückenschlusses einsetzen, da wir überzeugt sind, das hier eine sinnvolle und zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur entstehen wird.“
Die Wirkungen des Lückenschlusses erstrecken sich dabei nicht nur auf den Raum Coburg, sondern auf das gesamte Einzugsgebiet in Südthüringen entlang der Strecke und mit den Auswirkungen in die benachbarten Räume. Von schnelleren Verbindungen Richtung Coburg und Eisenach profitieren somit alle Mittelzentren wie Hildburghausen, Meiningen und Bad Salzungen, die entlang der Werrabahnstrecke liegen. Wichtige ICE-Knotenpunkte wie Eisenach, Kassel-Wilhelmshöhe und Nürnberg werden durch eine Schnellzugverbindung perfekt angebunden werden. Der Präsident der IHK zu Coburg, Friedrich Herdan, zielte noch einmal auf den Faktor eines ICE-Systemhalts in Coburg ab: „Mit dem Fernverkehrszug und der Relation Kassel - Nürnberg wird durch den Lückenschluss auch das Fernverkehrspotential für Coburg verbessert. Für den ICE übernimmt diese länderübergreifende Verbindung eine Zubringerfunktion und stärkt den ICE-Systemhalt nachhaltig.“
Der Lückenschluss wird darüber hinaus auch für den Schienengüterverkehr von Bedeutung sein. Die Potenziale der Güterströme in und aus der Region Südthüringen und Nordwest-Oberfranken könnten besser erschlossen und über diese neue Schienenverbindung kostengünstiger als über die Bestandsstrecken abgewickelt werden.
Im Gutachten war es erforderlich, die Untersuchungen zum Lückenschluss der Werrabahn räumlich und inhaltlich zu erweitern. Die Einplanung von schnellen Zugverbindungen in der Form von „Schnellzügen“ zwischen Eisenach und Coburg als Teil einer Verbindung zwischen Kassel und Nürnberg, bedeutet eine Erweiterung des Untersuchungsgebiets auf die Gesamtstrecke der Werrabahn zwischen Eisenach und Coburg (räumliche Erweiterung). Die Einbeziehung der vorhandenen und zukünftigen Güterverkehre auf der Schiene vervollständigt die Entscheidungsgrundlagen zum Lückenschluss (inhaltliche Erweiterung).
Durch das durchgehende Zugangebot (Fernverkehr Schnellzug) gewinnt der Schienenverkehr im Bereich Coburg - Eisenach bzw. Nürnberg - Kassel deutlich an Attraktivität. Das bisher gebrochene Verkehrsangebot führt in der heutigen Situation auf vielen Relationen zu erheblichen Umwegen und langen Reisezeiten im Schienenverkehr. Das schränkt dessen Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit stark ein. Die Kombination aus Streckenbeschleunigung und Lückenschluss führt zu einer Zunahme der Nachfrage aufgrund von Routenverlagerungen und Neuverkehren auf der Strecke Eisenach - Coburg. Zusätzlich wird die Erreichbarkeit Südthüringens und Coburgs erheblich verbessert.
Die Ergebnisse in der Zusammenfassung:
Die Erreichbarkeit der Region wird durch das neue Angebot im Schienenpersonen-fernverkehr signifikant verbessert. Das hat zweifellos langfristig positive Auswirkungen auf die Strukturentwicklung.
Mit dem vorliegenden Ergebnis erscheint eine Finanzierung des Lückenschlusses nach dem Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSchwAG) realisierbar.
Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für den Bundesverkehrswegeplan 2015. Ziel soll es sein, die Investitionsmaßnahme Schienenlückenschluss Südthüringen - Nordwest-Oberfranken in dieses Programm aufzunehmen.
Der Lückenschluss der Werrabahn sichert einen Fernverkehrshalt in Coburg und unterstützt die Forderung nach einem ICE-Systemhalt.
Die Einbeziehung von Coburg in das Fahrplansystem des Schnellzuges von Kassel nach Nürnberg ist eine wesentliche Verbesserung für den Standort Coburg und den südthüringischen sowie oberfränkischen Raum.
Ich bin tief enttäuscht, dass der Landkreis Coburg hier diese Pläne torpediert. Was ist deren Problem? Ich bin klar für einen Wiederaufbau der stillgelegten Trasse und die Einführung eines RE zwischen Eisenach und Coburg zur besser Anbindung von Südthüringen an den Knoten Nürnberg. Mit entsprechenden Linienverbesserungen und einer vollständigen Zweigleisigkeit wären hier Fahrzeiten von 75 min realisierbar.Sparmann hat für den Wiederaufbau der Werrabahn ein Investitionsvolumen von 88 Millionen Euro ermittelt. Sein Institut favorisiert dabei die historische Trasse durch das Lautertal. Diese sei am kostengünstigsten wieder herzustellen. Dagegen lehnen der Gemeinderat von Lautertal und der Coburger Kreistag den Wiederaufbau der Werrabahn ab.
PS: Kleine Anekdote am Rande -> www.youtube.com/watch?v=Qig0Vmv5EUM
