Bundesweite ÖPNV-Warnstreiks im Herbst 2020

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 11:43 hat geschrieben: Und was genau ist nun dein Vorschlag zur Gegenfinanzierung? Alle Stellen bei der MVG, welche du allein als schachsinnig bezeichnest, werden ersatzlos gestrichen, und das so frei werdende Geld auf die angestellten im Fahrdienst verteilt?
Ob das wohl beschlussfähig wird?
Man könnte ja alles einstellen, wo man aus rein politischen Gründen Doppelstrukturen geschaffen hat. Aus meiner Sicht ist die Hauptmotivation von MVG Rad der DB mit CallABike den Vorgarten zu zertrampeln. Und nach diversen Berichten hat MVG Rad nur Verluste geschrieben. Auf den gleichen Prüfstand würde ich die eigenen Apps stellen etc.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Die DB hätte ja ein stadtweites Angebot mit der selben Attraktivität wie die ganzen Nextbikes schaffen können. Und warum genau sollten die Apps der MVG wegfallen? Die unzuverlässige MVV-App und die nicht auf Stadtverkehr geschnittene DB-App will ich nicht im Alltag nutzen müssen.

Lieber das Marketing komplett an die SWM übergeben oder die ganzen Ticketshops vereinen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 27 Sep 2020, 16:30 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 11:43 hat geschrieben: Und was genau ist nun dein Vorschlag zur Gegenfinanzierung? Alle Stellen bei der MVG,  welche du allein als schachsinnig bezeichnest, werden ersatzlos gestrichen, und das so frei werdende Geld auf die angestellten im Fahrdienst verteilt?
Ob das wohl beschlussfähig wird?
Man könnte ja alles einstellen, wo man aus rein politischen Gründen Doppelstrukturen geschaffen hat. Aus meiner Sicht ist die Hauptmotivation von MVG Rad der DB mit CallABike den Vorgarten zu zertrampeln. Und nach diversen Berichten hat MVG Rad nur Verluste geschrieben. Auf den gleichen Prüfstand würde ich die eigenen Apps stellen etc.
Jup, bei der MVG gibt es genug überflüssige Bereiche abseits des Verkehrs.
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Beitrag von Cloakmaster »

andreas @ 27 Sep 2020, 14:26 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 11:48 hat geschrieben:
Grundsätzlich hast du ja Recht, aber wer mehr Geld haben will, sollte auch eine Idee haben, wo das her kommen soll. Und was genau unter einem "anständigen" Lohn verstanden wird.  Ich persönlich halte einen Lohn von über 3.000¤ durchaus bereits als relativ hoch für einen U-bahn oder Busfahrer. Eine U-Bahn oder Bus zu fahren, ist nunmal nicht gerade Raketenwissenschaft. Es gibt andere Tätigkeiten, die ähnlich hohe Verantwortung, aber weit mehr an Qualifikation erfordern - und nicht mal in die Nähe von 3.000¤ brutto kommen. Wobei das nun keine Neiddiskussion auslösen soll, sondern die Relationen wahren. Verkäufer, Pflege, Polizei, usw - es sind ziemlich viele Branchen, die durchaus zurecht als "unterbezahlt" bezeichnet werden. Trotzdem kann man nicht einfach die große Gießkanne auspacken, und fließig ausschütten, bis alle wohlgenährt, und zufrieden sind.
Das ist Ansichtssache - nur weil andere Branchen noch schlechter bezahlt sind machts das nicht besser.
Warum sollte man U-bahn Fahrer werden, wenn man woanders für das gleiche Geld einen Job mit normaler Arbeitszeit ohne Schicht, ohne Sonn- und Feiertage usw bekommt?

Du hast einen Arbeitsplatz, der nicht besonders Attraktiv ist, mit wenig attraktiven Arbeitszeiten - wie willst du Leute dafür gewinnen, wenn nicht übers Geld?
Wie motiviert man Leute zu einer mehrjährigen Ausbildung mit abschleißendem Staatsexamen für einen Job, der noch schlechter bezahlt ist, als der eines Bus/Tram/Ubahn Fahrer?

Und wie gut konkret sollte der Job bezahlt sein? 4000¤ ? 5000¤? Mehr? Es gibt Uni-absolventen, die das nicht erreichen....
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 27 Sep 2020, 16:30 hat geschrieben: Man könnte ja alles einstellen, wo man aus rein politischen Gründen Doppelstrukturen geschaffen hat. Aus meiner Sicht ist die Hauptmotivation von MVG Rad der DB mit CallABike den Vorgarten zu zertrampeln. Und nach diversen Berichten hat MVG Rad nur Verluste geschrieben. Auf den gleichen Prüfstand würde ich die eigenen Apps stellen etc.
Ich nutze im Nahverkehr nur die MVG APP, weil mir die DB schlicht zu kompliziert ist. Ich habe nicht studiert, im Gegensatz zu manchen Nutzern hier...
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 17:31 hat geschrieben:
andreas @ 27 Sep 2020, 14:26 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 11:48 hat geschrieben:
Grundsätzlich hast du ja Recht, aber wer mehr Geld haben will, sollte auch eine Idee haben, wo das her kommen soll. Und was genau unter einem "anständigen" Lohn verstanden wird.  Ich persönlich halte einen Lohn von über 3.000¤ durchaus bereits als relativ hoch für einen U-bahn oder Busfahrer. Eine U-Bahn oder Bus zu fahren, ist nunmal nicht gerade Raketenwissenschaft. Es gibt andere Tätigkeiten, die ähnlich hohe Verantwortung, aber weit mehr an Qualifikation erfordern - und nicht mal in die Nähe von 3.000¤ brutto kommen. Wobei das nun keine Neiddiskussion auslösen soll, sondern die Relationen wahren. Verkäufer, Pflege, Polizei, usw - es sind ziemlich viele Branchen, die durchaus zurecht als "unterbezahlt" bezeichnet werden. Trotzdem kann man nicht einfach die große Gießkanne auspacken, und fließig ausschütten, bis alle wohlgenährt, und zufrieden sind.
Das ist Ansichtssache - nur weil andere Branchen noch schlechter bezahlt sind machts das nicht besser.
Warum sollte man U-bahn Fahrer werden, wenn man woanders für das gleiche Geld einen Job mit normaler Arbeitszeit ohne Schicht, ohne Sonn- und Feiertage usw bekommt?

Du hast einen Arbeitsplatz, der nicht besonders Attraktiv ist, mit wenig attraktiven Arbeitszeiten - wie willst du Leute dafür gewinnen, wenn nicht übers Geld?
Wie motiviert man Leute zu einer mehrjährigen Ausbildung mit abschleißendem Staatsexamen für einen Job, der noch schlechter bezahlt ist, als der eines Bus/Tram/Ubahn Fahrer?

Und wie gut konkret sollte der Job bezahlt sein? 4000¤ ? 5000¤? Mehr? Es gibt Uni-absolventen, die das nicht erreichen....
Unter 3000 Euro Brutto bist in München doch ohnehin verloren.
Ist halt immer die Frage, mit welchen Angebot am Jobmarkt man konkurrieren will - wenn man damit zufrieden ist, die Leute aus dem Mindestlohnsektor anzuwerben, dann kann man bei den Gehältern bleiben - wie gut aber deren Qualität dann ist....

Ich sehs halt so: ich wäre im Prinzip interessiert, ich mag Eisenbahn und Züge, vor allem Nahverkehr - aber unterm Strich verdien ich momentan mehr und arbeite Montag bis Freitag zu normalen Zeiten - aber bei dem dürren Gehalt gibts halt keinen Grund für mich, in den Fahrdienst zu wechseln. Da bleib ich lieber wo ich bin.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Man sieht ja, was bei den privaten Subs der MVG so für Fahrer unterwegs sind. Bei der Bezahlung kein Wunder....
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Beitrag von Cloakmaster »

andreas @ 27 Sep 2020, 19:12 hat geschrieben:
Unter 3000 Euro Brutto bist in München doch ohnehin verloren.
Ist halt immer die Frage, mit welchen Angebot am Jobmarkt man konkurrieren will - wenn man damit zufrieden ist, die Leute aus dem Mindestlohnsektor anzuwerben, dann kann man bei den Gehältern bleiben - wie gut aber deren Qualität dann ist....

Ich sehs halt so: ich wäre im Prinzip interessiert, ich mag Eisenbahn und Züge, vor allem Nahverkehr - aber unterm Strich verdien ich momentan mehr und arbeite Montag bis Freitag zu normalen Zeiten - aber bei dem dürren Gehalt gibts halt keinen Grund für mich, in den Fahrdienst zu wechseln. Da bleib ich lieber wo ich bin.
Komischerweise kenne ich einen ganzen Haufen Leute, die unter 3000¤ brutto verdienen, in München wohnen, und sich ziemlich dagegen verwahren würden, als "verloren" bezeichnet zu werden. Was sie von Leuten halten, die über 3000¤ brutto verdienen, einen unterm Strich doch relativ geruhsamen Job haben, und trotzdem derart rummeckern, kann man sich wohl denken.

Ich mag pe se Eisenbahn, verdiene derzeit deutlich, sehr deutlich unter 3000¤ brutto, aber ich mag den Job trotzdem nicht machen. Was aber nicht primär am Gehalt liegt. Sicher, wenn wir über 4000, 4500¤ sprechen würden, dann käme ich schon eher ins Grübeln. Aber Gehalt ist auch immer nur ein Faktor unter verschiedenen anderen.
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Beitrag von andreas »

natürlich, du hast ja noch die ganzen anderen Nachteile, wie das wandernde Wochenende, die Nachtschichten usw. (und, wenn man das fahrenden Personal so hört hier im Forum, die Beförderungsfälle), dafür brauchts dann halt ordentliches Schmerzensgeld - es hat schon seinen Grund, warum die Berufe/Branchen, die 'unsoziale' Arbeitszeiten haben sich hart tun mit Arbeitskräfte finden....

Ja, wer in München nicht mieten muß oder noch alte Mietverträge hat, bei dem mags gehen - aber wenn ich mir anschaue, was die heute für Immobilien in München aufrufen.... Und wenn man dann noch etwas mehr Platz braucht als die Standardfamilie, dann hast ohnehin verloren in München....
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Beitrag von Cloakmaster »

Feiertags-, Wochenend- und Nachtschichten haben andere auch - allerdings ohne (wenn auch kurze) nächtliche Betriebsruhe an den meisten Tagen des Jahres. Da geht es dann wirklich die ganze Nacht durch. Dann einen, vielleicht eineinhalb Tage frei, und dann geht es in der Tagschicht weiter. Noch beliebter ist natürlich der Teildienst - sagen wir von 6 bis 10, und dann nochmal von 18 bis 22 Uhr, ist das nicht traumhaft? Am nächsten Morgen geht es dann trotzdem erneut um 6 Uhr weiter. Und selbstverständlich darfst du nicht nur deine eigene Fahrkarte bezahlen, sondern auch die Fahrkarten deiner Kinder.

Wenn man seine Ansprüche herunter schraubt, dann findet man auch heute noch halbwegs bezahlbaren Wohnraum in München bzw im Verbundraum - sagen wir bis Zone M+1. Dann eben ohne U-Bahn direkt vor der Haustür, ohne Gartenanteil, und ohne eigenen Tiefgaragen-Stellplatz im Keller. Aber heutzutage glaubt ja jeder, daß es zu den überlebensnotwendigen Mindest-Grundbedürfnissen gehört, wenigstens zweimal im Jahr nach Malle fliegen zu können. Wer sich das nicht leisten kann, gehört dann eben zu den "Verlierern" und wird von allen, die nur ein klein wenig mehr haben, ausgegrenzt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

andreas @ 27 Sep 2020, 20:03 hat geschrieben: Ja, wer in München nicht mieten muß oder noch alte Mietverträge hat, bei dem mags gehen - aber wenn ich mir anschaue, was die heute für Immobilien in München aufrufen.... Und wenn man dann noch etwas mehr Platz braucht als die Standardfamilie, dann hast ohnehin verloren in München....
Es ist ja noch nicht einmal nur die Miete. Es geht ja mit so Kosten wie Lebensmittel, Freizeit nahtlos weiter...
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Beitrag von spock5407 »

3000 Euro Stkl. I sind netto etwa 1950 Euro. plus minus ein paar Euro je nach Krankenversicherung und ggf. Kirchensteuer oder nicht.

Was kostet derzeit eine 2Zi 60qm Whg (was ich wirklich nicht als Luxus bezeichnen würde) mit brauchbarer Öpnv-Anbindung warm? 1000,-? 1200? Dazu kommt noch Strom, Internet, GEZ, ÖPNV. Lebensmittel, mal ein paar StandardMedikamente.
Zum Anziehen braucht man auch was. Oder mal Möbel.

Man kann damit existieren, mehr aber nicht. Man muss nahezu Angst vor jeder ungeplanten Ausgabe haben. Dazu zählt dann schon ne Zahnkrone. Oder mal ne Waschmaschine.
Von großartig Urlaubsreisen oder irgendwas zurücklegen und ansparen brauchen wir gar nicht reden.

Da ist dann auch kein Auto eingerechnet. Seh ich auch nicht als "muss" an, sollte man aber ggf. bedenken.
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Beitrag von Yanniboy »

spock5407 @ 27 Sep 2020, 19:47 hat geschrieben: 3000 Euro Stkl. I sind netto etwa 1950 Euro. plus minus ein paar Euro je nach Krankenversicherung und ggf. Kirchensteuer oder nicht.

Für geringere Steuern demonstrieren wäre doch mal ne Idee... ;)
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Steuern sind auf dem Level etwa 400-450 Euro. Der Rest sind Sozialbeiträge (und dann ganz grob etwa hälftig Kranken/Pflege sowie Rente).
Also ~ 13% Steuerquote.

Btw, ab dem 50.000sten Euro bist Du schon bei 40%+Soli, ab dem 55000sten bei 42%+Soli. Quelle Stand 2018.
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Beitrag von Cloakmaster »

Da fängt es doch schon an. ich habe zusammen mit meiner Freundin in einem Appartement von 18qm gewohnt - direkt gegenüber vom Tramdepot, genau da, wo die Trams beim ein- und ausrücken auch zu den "Randzeiten" so schön um die enge Kurve quietschen. Aber nee, sowas macht man heute ja einfach nicht mehr, das ist ja nicht "schick genug. Auch ein Single braucht selbstredend eine 3-Zimmer-Wohnung mit Küche, Bad und Balkon für sich alleine, um ein Wohn-, ein Schlaf- und ein Gästezimmer (für alle Fälle) zur Verfügung zu haben. Als Familie bleibt die Ehefrau natürlich zu Hause, und der Mann alleine hat genug zu verdienen, daß die ganze Familie versorgt ist? Ja ok, dann kann das schon etwas eng werden. Aber diesem Familienbild muss man ja nicht nacheifern.

Wie viel zahlt nochmal ein MVG-Mitarbeiter für seine Fahrkarte? Wie viel bezahlen die Kinder von MVG-Mitarbeitern für ihre Fahrkarten?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich weiss wie es ist, in einem Appartment von 20qm+Toi zu existieren. Habe das in den 90ern als erste eigene Whg selber mehrere Jahre so gehabt, als ich von der Provinz nach M ziehen musste.
Bettcouch, 1 Schrank und 1 Regal, kleiner Schreibtisch, Küchennische.
65% Mietkosten vom Nettolohn im ersten Jahr. Zum Glück hat mir die Family hier und da was zugesteckt, damit es ging.

Ich bin heilfroh, mich da weiterentwickelt zu haben. Ich möchte diese Zeit aus finanzieller und wohnlicher Sicht nicht mehr erleben müssen.

Insofern: das Fahrpersonal verdient bessere Einkommen. U.a. diese Menschen bewahren die Stadt vor dem Verkehrskollaps und müssen jeden Tag die miese Luft im Straßenraum und miesen und teils. aggressiven Launen und Verhalten der Verkehrsteilnehmer (inkl. Fahrgäste) ertragen.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Es geht ja mit so Kosten wie Lebensmittel, Freizeit nahtlos weiter...
*hust* die sind in DE ja EXTREM günstig!
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 19:29 hat geschrieben:Noch beliebter ist natürlich der Teildienst - sagen wir von 6 bis 10, und dann nochmal von 18 bis 22 Uhr, ist das nicht traumhaft? Am nächsten Morgen geht es dann trotzdem erneut um 6 Uhr weiter.
Meines Wissens nach sieht das Arbeitszeitgesetz eine Mindestruhezeit von 9h vor. :unsure:
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 27 Sep 2020, 16:30 hat geschrieben:Man könnte ja alles einstellen, wo man aus rein politischen Gründen Doppelstrukturen geschaffen hat. Aus meiner Sicht ist die Hauptmotivation von MVG Rad der DB mit CallABike den Vorgarten zu zertrampeln. Und nach diversen Berichten hat MVG Rad nur Verluste geschrieben. Auf den gleichen Prüfstand würde ich die eigenen Apps stellen etc.
Das ist auch wieder so ein Symptom des fragwürdigen Wettbewerbs. Wenn der eine irgendwo anfängt, muss der ander sowas auch haben, das schädigt ja sonst die Marktposition in Zeiten, wo jeder am besten Vollsoriments-Verkehrsdienstleister sein bzw. Haus-zu-Haus-Reiseketten abdecken können soll. Deswegen und auch wegen der Verkaufsprovisionen muss jeder ein, zwei eigene Apps haben. Jeder muss Fahrräder und andere Kleinfahrzeuge anbieten, um mit irgendwelchen neuen Anbietern mithalten zu können, die sonst bei zu großem Erfolg auch die Bilanz des Kerngeschäfts beeinträchtigen können, wenn sich die Kunden da mal eingerichtet haben. Das gleiche bei irgendwelchen Fahrdiensten wie dem Isartiger. Das braucht eigentlich kein Mensch, außer eben in diesem Markt in München auch präsent zu sein. Wenn die Lufttaxis kommen, gibt's garantiert auch taubenblaue. Die Sachen macht man eben oft nur, um sagen zu können, dass man's macht und um andere vielleicht aus dem Münchner Mobilitätsmarkt rauszuhalten. Koste es was es wolle. Hauptsache, die Leute denken bei Mobilität an die Marke MVG und nicht irgendwas anderes.
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Beitrag von Cloakmaster »

Entenfang @ 27 Sep 2020, 23:59 hat geschrieben: Meines Wissens nach sieht das Arbeitszeitgesetz eine Mindestruhezeit von 9h vor. :unsure:
Keine Regel ohne Ausnahmen - und gerade das ArbZG spart nicht mit Ausnahmen. Wenn Teildienste ausdrücklich vereinbart sind - und das müssen sie sein, wenn der AG die Zeit dazwischen nicht bezahlen will, dann darf auch die Ruhezeit geteilt werden.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Also ich brauche keine zig Apps, zig Anbieter, zig Verkehrsverbunde in Deutschland, denn eine eigentliche Konkurrenz gibt es ja nicht. Die Konkurrenz ist der MIV. Also warum diese ganze Geldverschwendung? Lässt und in Oberbayern ein Verkehrsverbund machen, mit einem einheitlichen Auftritt nach außen (Bahn inbegriffen). Würde viel sparen und wäre viel transparenter. Dann gebe es auch mehr Geld für die Fahrer.
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 27 Sep 2020, 20:35 hat geschrieben: Es ist ja noch nicht einmal nur die Miete. Es geht ja mit so Kosten wie Lebensmittel, Freizeit nahtlos weiter...
Nach meiner Kenntnis sind Lebensmittel eigentlich überall in Deutschland gleich teuer.
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Beitrag von Martin H. »

Wenn ich bei meinem früheren Stiefvater im tiefsten Bayerischen Wald bin bekomme ich insbesondere in kleinen Läden wie dem örtlichen Bäcker deutlich mehr Ware für's gleiche Geld als in München.
Ich nehme dann immer bisschen was mit, auch weil es besser schmeckt.
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Beitrag von Jean »

Martin H. @ 28 Sep 2020, 10:01 hat geschrieben: Wenn ich bei meinem früheren Stiefvater im tiefsten Bayerischen Wald bin bekomme ich insbesondere in kleinen Läden wie dem örtlichen Bäcker deutlich mehr Ware für's gleiche Geld als in München.
Ich nehme dann immer bisschen was mit, auch weil es besser schmeckt.
Die Miete in München ist halt nicht ohne. Bislang hat aber keine Partei ein Lösungskonzept tun Problem vorgestellt.
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Beitrag von rautatie »

Meinem Eindruck nach sind die Supermarktpreise überall relativ vergleichbar. Was mir aber auffällt: die Restaurant- bzw. Gaststättenpreise sind z.B. in meiner niederbayrischen Heimat deutlich günstiger als in Oberbayern. Wenn ich meine Mutter besuche, gehen wir gelegentlich essen, und ich bin immer wieder überrascht, dass man komplette Hauptgerichte inklusive Beilagensalat für weniger als 10 Euro bekommt.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 11:43 hat geschrieben: Und was genau ist nun dein Vorschlag zur Gegenfinanzierung?
Solange ein Staat Geld dafür ausgeben kann, Grundrechte zu schänden und Grenzen hirnlos dicht zu rammeln, kann er verdammt nochmal auch Geld dafür ausgeben, Angestellte im öffentlichen Dienst ordentlich zu bezahlen. Feige Ausreden warum ausgerechnet das nicht gehen soll, interessieren mich einen Dreck. Ende der Ansage.
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Beitrag von Jean »

146225 @ 28 Sep 2020, 10:13 hat geschrieben: Solange ein Staat Geld dafür ausgeben kann, Grundrechte zu schänden und Grenzen hirnlos dicht zu rammeln, kann er verdammt nochmal auch Geld dafür ausgeben, Angestellte im öffentlichen Dienst ordentlich zu bezahlen. Feige Ausreden warum ausgerechnet das nicht gehen soll, interessieren mich einen Dreck. Ende der Ansage.
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 28 Sep 2020, 01:31 hat geschrieben: Das ist auch wieder so ein Symptom des fragwürdigen Wettbewerbs. Wenn der eine irgendwo anfängt, muss der ander sowas auch haben, das schädigt ja sonst die Marktposition in Zeiten, wo jeder am besten Vollsoriments-Verkehrsdienstleister sein bzw. Haus-zu-Haus-Reiseketten abdecken können soll. Deswegen und auch wegen der Verkaufsprovisionen muss jeder ein, zwei eigene Apps haben. Jeder muss Fahrräder und andere Kleinfahrzeuge anbieten, um mit irgendwelchen neuen Anbietern mithalten zu können, die sonst bei zu großem Erfolg auch die Bilanz des Kerngeschäfts beeinträchtigen können, wenn sich die Kunden da mal eingerichtet haben. Das gleiche bei irgendwelchen Fahrdiensten wie dem Isartiger. Das braucht eigentlich kein Mensch, außer eben in diesem Markt in München auch präsent zu sein. Wenn die Lufttaxis kommen, gibt's garantiert auch taubenblaue. Die Sachen macht man eben oft nur, um sagen zu können, dass man's macht und um andere vielleicht aus dem Münchner Mobilitätsmarkt rauszuhalten. Koste es was es wolle. Hauptsache, die Leute denken bei Mobilität an die Marke MVG und nicht irgendwas anderes.
Da bin ich voll bei Dir. Ich habe ja auuch mehrfach gechrieben, dass die Aufgabe eines kommunalen Unternehmens die Versorgung der eigenen Bevölkerung sein sollte (und maximal der Nachbarn aber nicht in Cham Glasfaser und nicht in als europäisches Energieunternehmen).
Dann hätte man vermutlich auch ein paar ¤uro übrig, um seine Mitarbeiter anständig zu bezahlen.
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Beitrag von Iarn »

rautatie @ 28 Sep 2020, 09:07 hat geschrieben: Meinem Eindruck nach sind die Supermarktpreise überall relativ vergleichbar. Was mir aber auffällt: die Restaurant- bzw. Gaststättenpreise sind z.B. in meiner niederbayrischen Heimat deutlich günstiger als in Oberbayern. Wenn ich meine Mutter besuche, gehen wir gelegentlich essen, und ich bin immer wieder überrascht, dass man komplette Hauptgerichte inklusive Beilagensalat für weniger als 10 Euro bekommt.
In München zahlt man halt auch schon für eine kleinere Wirtschaft jede Menge Pacht und wenn Du für jeden Sitzplatz im Monat 100¤ Miete reinwirtschaften musst (in München keine Seltenheit), dann musst Du das halt aufs Essen und trinken umlegen.
Zudem ist in München das Lohnniveau höher, was sich halt auch schnell nieder schlägt, egal ob Bedienpersonal, Koch oder Spüler.
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 28 Sep 2020, 10:13 hat geschrieben: Solange .. Ende der Ansage.
Ok du willst also nur wild rumpöbeln, und bist an Lösungen nicht interessiert. Ist zu Protokoll genommen.
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