vor kurzem verschlug es mich in Tirols Hauptstadt. Ich näherte mich Innsbruck über die Mittenwaldbahn an, und zum Glück hatte auch Zeit paar Bilder zu schießen. Allgemein muss ich das Nahverkehrsnetz dort loben: Für eine Stadt mit "nur" 130000 Einwohnern ist alles bestens erschlossen. Das Netz ist vorbildlich verknüpft, es gibt extrem viele Umsteigemöglichkeiten zwischen den Verkehrsträger,alle Vororte sind erreichbar und es gibt sogar Tangentiallinien. Kein Wunder, dass an einem sonnigen Samstagnachmittag reger Betrieb rund um die Haltestellen herrscht.
Beginnen wir im Stadtzentrum, an der Museumstraße:

Das Tramnetz ist im groben ein Fischblasennetz. Die Fischblase wird auch von zahlreichen Stadt- und Regionalbuslinien mitbenutzt und gekreuzt, so dass sich vielfältige Umsteigemöglichkeiten ergeben.
Hier kommt ein Stadtbus an der selben Stelle:

Etwas weiter vorne, am Marktgraben folgt die Berglinie J auf die Tram. Die J führt von Gondelbahn zur Gondelbahn, und überwindet beachtliche Höhendifferenzen auf seiner Route. Sie beginnt an der Südflanke des Karwendels, an der Talstation der Nordkettenbahnen (ca. 900hm), steigt dann ins Tal hinab in die Altstadt (570hm), und führt dann auf der Südseite des Tals hinauf zu den Tuxer Alpen, nämlich zur Talstation der Patscherkofelbahn (904hm). Die Busse ermöglichen auch die Mitnahme von Radln in einem begrenztem Umfang durch Radlträger am Heck, was von Mountainbikern rege genutzt wird.

Die Fuhrpark der Tram besteht zwar komplett aus Bombardier Flexity Outlook, die aber mit zwei Generationen vertreten ist. Hier ist die zweite Generation links (Lieferung seit 2018), die erste Generation (ca. 2006-2012 gebaut) rechts zu sehen:

Man beachte nicht nur die Kontraste zwischen den Tramgenerationen, sondern auch das Erscheinungsbild der Passanten und die Atmosphäre. Innsbruck ist sehr heterogen. Es gibt eine junge, studentisch-alternative Bevölkerungsschicht, aber auch vielfach noch eine klassische Arbeiterschicht. Dementsprechend die beiden größten Parteien im Gemeinderat die Grünen und die FPÖ. Mehr Diversität als im zehnmal so großen München...
Hier noch paar Bilder aus der Altstadt:


Tram vor dem berühmten "Goldenen Dachl":

Fortsetzung folgt