Das mit den Briten könnte dran liegen, dass das Inselvolk mit seinem kleinen Lichtraumprofil nicht einfach Vectrons von der Stange kaufen/leasen kann und bei nur 36 Prozent Elektrifizierung plus Wettbewerb auch auf keine Stückzahlen kommt. Der Satz mit den "eigenen" Bahnstromkraftwerken in Deutschland würde ich auch nicht vernachlässigen, z.B.
an der Donau. Das ist auch der Vorteil der 16 2/3 Hz, die reinen Bahnstromkraftwerke können nicht mal eben schnell was anderes machen, wenn im "normalen" Netz mit 50 Hz der Preis steigt. Ach und Brexit war auch noch, vielleicht haben die jetzt auch ein paar Bohrinseln zu viel oder müssen den Sprit, der mangelns Lkw-Fahrer nicht an die Tankstellen kommt, jetzt bei der Eisenbahn verfahren, damit die Lager nicht überlaufen. :ph34r:
Dass eine Lok wie die EuroDual in Deutschland aus Kostengründen (!) ohne Not mit Diesel betrieben wird, glaube ich kaum, wenn ich mir den Dieselpreis hierzulande so ansehe. Zumindest letztens war's für den Betreiber rein von der Energie her wohl noch günstiger mit einer 111 zu fahren als mit einem 798.
In einem Netz, das mit Südost- und Nordostbayern absehbar die letzten großen zusammenhängenden Dieselinseln verlieren wird und angesichts des im Grunde völlig veralteten Diesellokbestands, wird die Beschaffung von Vectron DM light in der Leistungsklasse der 294 und ein paar EuroDual für die schwereren Geschichten durchaus sinnvoll sein. Dafür dass die Stadler-Lok ein riesengroßes Ding ist und wahrscheinlich das teuerste, was man zusammenbauen kann, verkauft sie sich richtig gut. Reine Dieselloks nimmt ja auch jenseits von DB Cargo seit einiger Zeit schon fast keiner mehr. Wenn man sich die Stückzahlen schon von 223 und 245/246 anschaut, dann sieht man schon, dass die große Zeit der Dieselok mit der letzten 218 enden sollte, wo man den West-Sechsachser, der ursprünglich noch im Beschaffungsplan war, schon weggelassen hatte. Schon die 218 war ja im Grunde "hybrid" angelegt, sie hat eine elektrische Stromversorgung für den Wagenpark, sodass man die Achsgeneratoren und Dampfheizungen schonmal langsam abschaffen kann und nur noch "Wagen für E-Lok" braucht. Spätestens unter Schröder/Mehdorn kam halt der Schmarrn mit den "fahrzeugseitigen Lösungen", wo man dann angefangen hat zu meinen Streckenausbauten durch völlig unwirtschaftliche Hochleistungsdiesel mit und ohne Neigetechnik ersetzen zu können, was sich als Irrtum rausgestellt hat. Das Problem bis auf weiteres nur teilweise elektrifizierte Strecken auch mit schweren Züge fahren zu müssen, bleibt auch nach der Verschrottung der meisten ICE-TD erstmal noch als Spätfolge ...