mtg hat geschrieben: ↑16 Mai 2022, 17:36
Fahrzeugausschreibung..... (...) Qualität des EVU.....stetig sinkend.... (...) Was ist daraus geworden? Nur mal ein paar Beispiele: Fahrzeuge runtergerockt, besonders die 628, nicht ausschreibungskonformer Einsatz (immer wieder nicht redesignte 628 ohne FIS in inakzeptablem Zustand usw. Sonderfahrten als Werbung und Sympathieträger auch nicht mehr existent. Sehr schade die Entwicklung.
 
Es könnte wie überall ein Zusammenhang mit dem ersten zitierten Wort bestehen. Man muss sich das alles leisten können, die Spielräume werden mit jeder Ausschreibungsrunde kleiner. Du kannst auch die BOB nehmen, die einst zu Recht als Musterbeispiel in alle Himmel gelobt wurde, aber mittlerweile merkt man überall die Ausschreibungseffekte.
Ich meine, nach Ingolstadt fahren heute auch entweder die durch technischen Overkill, zu wenig Zeit und zu wenig Geld fragwürdigen Ausschreibungsmöhren, wo ich langsam 6 (!) Jahre nach dem Baujahr, das außen draufsteht, der einzige bin, der sie zumindest noch ein bisschen gegen Kritik verteidigt, immer öfter aber auch gar nix, Alibibusse oder eben was an fast 50-jährigen 111 mit teils Dosto93 noch aufzubieten ist. Letztens habe ich mit einem Bahner gesprochen, der überlegt abzuwandern, weil man so einfach nicht arbeiten kann. Individuell verständlich, aber insgesamt blöd, dass sowas das Problem hat noch vergrößert, wenn nicht im Gegenzug genervte Leute von woanders mangelns Alternative zuwandern. Die Eisenbahn ist halt doch irgendwie ein Monopol geblieben, nur dass heute versucht wird, überall das maximale rauszupressen.
Bis zur irgendwann stattfindenden Elektrifizierung einfach nix zu machen, könnte für die SOB echt das einfachste und beste sein. Aber wahrscheinlich wird, auch wenn sich auf den ersten Blick nix ändert und 628 und 218/245 weiterfahren, die effektive Kostenstruktur nur wieder noch prekärer werden. Vielleicht muss die BEG eine Kostensteigerung von 5 oder gar 10% hinnehmen und wird sagen, die SOB kriegt mehr Geld. Bei tatsächlich 7% Inflation, sehr hohen Energiepreisen, steigenden Gehältern, mehr Zugkilometern, gerade auf dem Land aber auch 50% weniger Fahrgästen gegenüber 2019, wird die Finanzierung dann aber trotzdem mit atemberaubendem Tempo immer grenzwertiger. Und das liegt weniger an der CSU in Bayern, die war vor 30 oder 50 Jahren auch schon da, anders als der Bahnwettbewerb im Umfeld dieser CSU-Politik.
146225 hat geschrieben: ↑16 Mai 2022, 19:14
Alles, was anderswo im DB-Land durch BEMU oder Elektrifizierung abgelöst wird und noch Restfristen hat, könnte dort landen
 
... und geht dann wie in den vergangenen Jahren immer schon mal wieder als Leihfahrzeug anderswo die Ausschreibungslöcher stopfen?
146225 hat geschrieben: ↑16 Mai 2022, 19:14
v.a. 642, 648, 650
 
Das "Projekt" 642 wurde doch abgeblasen, oder? Und wahrscheinlich nicht, weil sie deutlich weniger Kapazität haben als 628 und wohl mehr Wartung brauchen. 650 hatten sie mal einen, gut das kann am individuellen Fahrzeug gelegen haben, aber auch die aktuellen 640-Einsätze fallen, was ich aus der Ferne höre, auch öfter fahrzeugbedingt aus. Die elektronischen VT mit Downsizing-Motoren und einer viel stressigeren Vergangenheit altern wohl "völlig überraschend" anders als noch ein 628 und scheinen nach drei Tagen in Mukran, sagen wir mal, etwas zickig zu werden. Mehr Sprit saufen sie halt auch noch.
Wahrscheinlich neben der Lokführerschulung ähnliche Gründe, warum zu mir raus das "111-Altgeraffel" eben nicht auf jüngere 101 oder 120 umgestellt wurde, wie man hätte meinen können.