[M] Wir machen eine Zeitreise: 2009

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Das ist der Beginn einer anderen Geschichte,
und zwar spielt das ganze im Jahr 2009.
Viel hat sich nicht verändert, seit damals,
als 2005 Guido Westerwelle der neue
Bundeskanzler wurde. Aber lest selbst
und schreibt fleißig mit! Es wird unsere
Geschichte werden. Wer weiß, wieviel
davon Realität werden wird...


Willy war nun Professor für komparative Quantenemulongation
an der Uni, aber sein Herz hing immer noch an allem, was
auf Schienen fährt. Seine Wohnung an der Landshuter Allee
hatte er allerdings aufgegeben, nachdem der zulässige EU-
Feinstaubwert an 345 Tagen im Jahr überschritten wurde.
Er wohnte nun in einer schönen alten Villa in der Nähe von
Holzkirchen. Seitdem sich 2005 ein weltweit tätiges Pharma-
Unternehmen dort niedergelassen hatte, ging es der ganzen
Umgebung eigentlich recht gut. Willy hatte dank seiner Aktien-
Optionen, die er damals allesamt in DB-Aktien investierte, ein
beträchtliches Vermögen, und deswegen mußte er auch kaum
noch arbeiten. Die meiste Zeit verbrachte er damit, mit S-Bahn,
U-Bahn und Omnibus umherzufahren. "Ja damals, als es in München
noch eine Straßenbahn gab," dachte er. Aber das war lange her.
Um ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen, fuhr er, wie alle anderen
auch, mit dem Radl zum Bf. Autos waren ja seit 2006 verboten. Seitdem
F.D.P und Grüne die Regierung übernommen haben. Und Willy dachte
an damals. Er stand auf dem Bahnsteig, und schaute in den Himmel:
grau. Alles grau. Gut, daß wenigstens das DB-Farbscheme gleichgeblieben
ist: Knallrot kann man da garnicht übersehen. Aus dem Nebel hinter
Holzkirchen tauchte plötzlich ein dunkler Schatten auf. Es sah aus wie...
Benutzeravatar
Dol-Sbahn
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2027
Registriert: 11 Mai 2002, 02:01

Beitrag von Dol-Sbahn »

Interessant, kannst du die Geschichte bitte weiterschreiben, bin schon ganz gespannt in deine Geschichte.

Was schaut es aus??? Danke ;)
423 459-7
Routinier
Beiträge: 451
Registriert: 05 Sep 2004, 11:25
Wohnort: Bichl

Beitrag von 423 459-7 »

Dol-Sbahn @ 13 Jun 2005, 21:00 hat geschrieben: Interessant, kannst du die Geschichte bitte weiterschreiben, bin schon ganz gespannt in deine Geschichte.

Was schaut es aus??? Danke ;)
Dol, wir sollen die Geschichte mit unseren Ideen ergänzen
---
jetzt mit Bildern und einem Umbaubericht im Modellteil
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Aus dem Nebel hinter
Holzkirchen tauchte plötzlich ein dunkler Schatten auf. Es sah aus wie...
Und das Geräusch! Ja, kein Zweifel, es war ein 420er! Nicht diese olle
BOB, sondern sein Lieblingszug. Damals, als sich die Klagen der Fahrgäste
über die Fehlkonstruktionen der kurzzeitig als 420er-Ersatzverkehr
eingerichteten 423-Triebzüge häuften, und auch immer mehr Lokführer
sich weigerten, diese roten Elektrogurken durch die Gegend zu fahren, tat
die DB das einzig richtige: Sie holte die noch verbliebenen 420er aus
Nordrhein-Westfalen, Schweden und sogar den blauen 420-002 aus dem
Deutschen Museum, und baute in einem großangelegten Wiederbeschaffungs-
programm nagelneue und wunderschöne 420er-Triebwagen nach. Willy mußte
heute noch darüber lachen, wie sich damals die breite Masse kritiklos alles
gefallen ließ, was ein paar selbstsüchtige Leute mit ihnen machen wollten.
Aber Willy war immer standfest geblieben, und hatte die 423 nie richtig als
vollwertige Eisenbahnfahrzeuge akzeptiert. Und das war gut so. Es hatte
sich ja auch gelohnt. Und da stand er vor ihm: Zwar immer noch verkehrsrot,
aber eben ein ET 420. Über sein UMTS-Handy checkte er noch schnell die
nötigen Daten, und dann gings los: Richtung München, zurückbleiben bitte."
sagte der Tf und schaute aus seinem Fenster. Willy genoß es und ließ sich
tief in die roten Kunstledersitze fallen. Kein Wunder, daß seine DB- Aktien
immer mehr wert wurden: Die Bahn hatte endlich erkannt, was die Leute
WIRKLICH wollen. Kapitalismus ist eine tolle Sache, dachte sich Willy. Und
er sah aus dem Fenster. Bis Otterfing war es nicht mehr weit. Otterfing.
Was für ein seltsamer Name, dachte sich Willy. Wie alle Orte rund um München,
legt auch dieser Ortsname Zeugnis von seinen Gründern ab. Es muß wohl er
Mann namens Otto oder so ähnlich sein, der diesen Ort mal gegründet hat.
Genauso wie Aubing, Daglfing, Feldmoching, Giesing, Gräfelfing, Obermenzing,
Oberföhring, Pasing, Sendling, und so weiter. Willy mußte lachen. Undsoweiter
sagt man immer, wenn einem nichts mehr einfällt. Willy hörte die Bremsen, und
der Zug wurde langsamer. Waren wir schon in Otterfing? Ein Blick aus dem Fenster
hätte Willy sich sparen können: Es war alles grau. Der Zug hielt. Tatsächlich, es
war Otterfing. Willy hatte mal wieder zu viel nachgedacht. Ach ja, dachte Willy sich,
die Gedanken sind unser Schicksal. Niemand war auf dem Bahnsteig, als Willy die
Tür ganz langsam aufschob. Die gute alte Technik. Funktioniert immer noch bestens.
Mit dem Kopf schaute Willy raus, und war er da sah, das verschlug ihm den Atem.
Nicht weit entfernt vom Bahnsteig waren grelle bunte Lichter zu sehen, die im Nebel
gespenstisch auf und ab tanzten. Willy war neugierig, und deshalb ließ er die S-Bahn
weiterfahren Richtung München und stieg aus. Es war kalt auf dem Bahnsteig, und
nicht mal die Wärme der Abluft der Motoren, die beim ET 420 sinnvollerweise direkt
unter den Türen angebracht waren, konnte ihm etwas Wärme spenden. Willy sah
sich um. Er war ganz allein auf dem einsamen Bahnsteig. Und diese Lichter? UFOS?
Außerirdische? Hier in Otterfing? Hier leben doch nur liebe nette Menschen! Aber im
Jahr 2009 muß man auf alles gefaßt sein. Langsam ging Willy näher an das lautlose
Spektakel heran. Plötzlich kamen fünf dunkle Schatten näher. Direkt auf ihn zu!
Was sollte er machen? Aber Willy war 1,90m, durchtrainiert und auch sonst nicht
auf den Kopf gefallen. Er blieb stehen. Natürlich könnte man jetzt auch sagen, er
hatte Angst, und war vor Schreck wie gelähmt. Aber wer kann das schon sagen?
Die fünf waren nicht mehr weit von ihm entfernt...
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Ich braucht keine Angst zu haben, hier etwas zu schreiben! Hier gibt es nicht richtig oder falsch! Es geht um unsere Phantasie!

Die fünf waren nicht mehr weit von ihm entfernt. Einer kam vor, und hielt mir seine elektronische Dienstmarke vor die Nase: "Mir san vom Europäischen Eisenbahnamt. Kenna Sia uns a weng häife?"
Willy atmete auf. Keine Gefahr also. Die Männer sahen ganz schön mitgenommen aus. Anscheinend hatten sie stundenlang etwas versucht, das immer noch nicht geklappt hat. Um die frostige Atmosphäre ein wenig aufzutauen, fragte Willy den Mann, der er als den Chef vermutete, was denn los sei. Dabei stellt sich heraus, daß der gar nicht der Chef war. Es war vielmehr ein kleiner dünner chinesisch aussehender Mann. Seit der letzten Osterweiterung der EU gehörte ja auch China mit dazu. Nur mit der Sprache hatten sie noch so ihre Probleme. Aber wenn in drei Jahren Chinesisch zur einzigen offiziellen Amtssprache in der EU gehört, dürfte schließlich auch dieses Problem gelöst sein. "Wir führen hier an der Strecke Geschwindigkeitsmessungen durch," sagte der Chinese in bestem Deutsch. Willy hatte davon gehört, daß seit der totalen Deregulierung des Schienenvekehrs sich einige Eisenbahngesellschaften mit unlauteren Methoden einen Vorsprung vor der Konkurrenz erkämpfen wollten. Es war ein offenes Geheimnis, daß die Lokführer dazu gezwungen wurden, "alles aus den Kisten rauszuholen", was nur irgendwie ginge. Rücksichtslose Geschwindigkeitsüberschreitungen gehörten da noch zu den harmloseren Sachen. Deswegen gab es ja auch die Sondereinsatzkommandos vom Europäischen Eisenbahnamt (EE), die sich heimlich an den Strecken postierten, und lasergestützte Geschwindigkeitskontrollen durchführten. Im Radio wurden die Lokführer zwar regelmäßig vor solchen Kontrollstellen gewarnt, aber die Männer vom EE waren harte Burschen, ausgebildet in allen wichtigen Nahkampf-, Guerilla- und Überlebenstechniken. Sie waren also von der Strecke Rosenheim-Holzkirchen abgerückt, nachdem sie dort alle beiden ET426 "auf frischer Tat" geblitzt hatten: beide satte 45 km/h zu schnell unterwegs. Willy seufzte leise. Die heutigen Fahrpläne sind aber auch dermaßen knapp kalkuliert und auf Kante genäht, da hatte er schon Verständnis für die Lokführer. Nur der Tf von seinem Heiligen ET 420, der ihn von Holzkirchen hierher gebracht hatte, hielt sich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Irgendjemand in der DB-Verwaltung hatte wohl damals auf die Internetseite "www.et-420-tuning.de" geschaut, und allen seinen Lieblingen eine verbesserte Software verpasst. Mit eingebautem Blitz-Warn-Gerät. Illegal, aber nützlich. "Die Marsmenschen haben uns unsere Geräte kaputtgemacht," schimpfte der Chinese weiter. "Marsmenschen?" sagte Willy, und mußte lachen, "das sind doch nur die Scheinwerfer des großen Otterfinger Vesuv-Balls. Tolle Stimmung hier. Wie immer." "Sind Sie sicher?" fragte er mich? "Aber ja doch. Hier, ist das Plakat." "Tatsächlich", sagte der Chinese, "aber unsere Geräte funktionieren trotzdem nicht. Und wir müssen doch weiterarbeiten." "Ich schaue sie mir mal an," sagte Willy und ging mit den anderen mit. Er war Professor für komparative Quantenemulongation, und da kannte er sich aus. Direkt am Bahndamm neben der Strecke wartete ein dunkles Wasserstoffmobil. Willy sah sofort, woran es lag: Der Multifrequenz-Amplituden-Düpsel war falsch gepolt. "Kein Problem," sagte Willy, und das Ding funktionierte wieder. "Danke! Vielen Dank!" sagte der Chinese, und die anderen stimmten zu. "Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, dann sagen sie es uns bitte"...
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

"Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, dann sagen sie es uns bitte". Kein Problem, dachte Willy. "Wohin fahrt ihr denn jetzt?" "Wir müssen noch ein paar Wasserstandsmessungen im 2. Münchner S-Bahn-Tunnel durchführen", sagte der Chinese, und lächelte. Kein Wunder, lachte doch damals die halbe Welt über die Münchner S-Bahn, als der nie in Betrieb gegangene 2. Münchner S-Bahn-Tunnel von der Isar geschwemmt wurde. Nix mit Isar-Card und so. Die damals im Tunnel befindlichen Arbeiter, Baumaschinen und Geräte wurde dann am Promenadeplatz aus der Tunnelbaustelle gespült, gerade als die Außen- und Verteidigungsminister 2008 ihre Münchner Sicherheitskonferenz dort abhielten. Das war ein Spektakel! Leider hat es viele Polizisten erwischt, die neben dem Wasserwerfer (HiHi!) standen, und von den Wassermassen platt gedrückt wurden. Bayerns Innenminister Beckenbauer konnte seine Verwaltungsreform dann doch noch durchziehen. Und seitdem stand der Tunnel leer. Wieweit die Bauarbeiter tatsächlich gekommen waren, konnte keiner sagen, denn die ganze Strecke war zum militärischen Sperrgebiet erklärt worden. Und Willy hatte nun seine ganz große Chance! Mit dem Sondereinsatzkommando des Europäischen Eisenbahnamtes rein in den S-Bahn-Tunnel! Willy genoß es, im Wasserstofffahrzeug mit Blaulicht über die einsame Autobahn zu brettern. Vorbei an dem neuen Münchner Fußballstadion in Obersendling, und weiter in die Innenstadt bis zum Max-Weber-Platz. Dort, wo früher einmal das Direktionsgebäude der Verkehrsbetriebe war, die sich seinerzeit schon einen ganz geheimen Privat-Tunnel zum Bahnsteig und den Gleisen der U4/U5 bauen ließen. Von wegen der schnellen Verbindung zum Straßenbahn- und Omnibusbetriebshof an der Westendstraße, der auch kurzzeitig als möglicher Standort für das neue Münchner Fußballstadion, das die Fußballweltweisterschaft ja leider nicht überlebt hat, in Frage kam. "Das ist der Geheimeingang", flüstere der Chinese mir ins Ohr, und deutete auf das Wartehäuschen an der Bushaltestelle. "Durch dieses Klo kommen wir in die rote Sicherheitszone", fügte er hinzu, als er Willys erstaunten Blick bemerkte. "Kommen Sie!". Nacheinander betraten wir das enge hellblaue Häuschen, und stiegen die hochmoderne Leiter hinunter. Unten war es wärmer als oben. Und etwas feucht. Ein paar Lampen brannten, und Willy sah einen mittelgroßen Raum, genau wie er sich das vorgestellt hatte. "Dort unten geht es zum Tunnel", erklärte ihm der Chinese. "Kommen Sie!". Sie gingen auf dem kalten Betonfußboden auf eine mit schwarz-gelben Streifen markierte Sicherheitstür zu. Der Chinese gab die Kennzahl ein: Vier-Zwei-Drei. "PIEEEP! TUUUT! ALARM!!! "Schei...sagte der Chinese, denn er hatte sich vertippt. 4-2-3 konnte natürlich nicht richtig sein. Mit zitternden Fingern tippte er 4-2-0 in das Display, und ganz langsam öffnete sich die Tür. Aber es war nichts zu sehen. Eine dunkle schwarze Wand breitete sich vor uns aus. Der Chinese tastete sich vor, und suchte nach dem Lichtschalter...
Benutzeravatar
Michi Greger
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4159
Registriert: 06 Sep 2002, 22:06
Wohnort: mehrfach

Beitrag von Michi Greger »

Wirklichkeit @ 18 Jun 2005, 11:48 hat geschrieben: Eine dunkle schwarze Wand breitete sich vor uns aus. Der Chinese tastete sich vor, und suchte nach dem Lichtschalter...
*Klick* schnappte der Schalter um, und man sah noch Reste von dem, was einst die Baustelle gewesen war. Gespenstisch war der Anblick, liegengelassenes Werkzeug, vom Staub bedekt, dazwischen Notizen, werwaschene Maßangaben an den rohen betonwänden. Am Boden lag ein Notizblock, fast unbeschädigt. Willy hob ihn vorsichtig auf, wischt ihn ab und warf einen kurzen Blick auf die Aufzeichnungen. Unverständliche Zahlenreihen, ein paar Namen und Telefonnummern standen darauf, aber auch kurze Notizen mit Straßennamen und den Hinweisen "gesp." und "Uml." - es schien der Notizblock eines Bauleiters zu sein. Ganz unten auf der Seite fand sich unterstrichen noch die Notiz "Sp. Fr. Gernl. S-Bahn wg. Br". Was konnte das heissen? Willy überlegte, was der Bauleiter wohl da sich wohl noch unbedingt merken wollte, bevor er seinen Block hier zurückliess. Der Chinese, der ihm neugierig über die Schulter sah, schien sich zuerst für die anderen Zahlen zu interessieren, bis Willy auf die unterstrichene Zeile zeigte und ihn fragend ansah. Der Chinese dachte auch kurz nach und sagte dann: "Das könnte zur ehemaligen S8 gehören". In diesem Boment fiel es WIlly auch ein: Natürlich erinnerte diese Notiz an die Sperrung eines Teils der Streckengleise Freitag abend bei Gernlinden wegen dem Abriß der dortigen alten Brücke. Die gab es ja immer noch, inzwischen war sie fast wie ein Ritual (oder ein modernes Kunstprojekt) geworden: traditionell war die Nahbahnstrecke zwischen Olching und Maisach Freitag abends gesperrt, weil, so verkündeten es zumindest die offiziellen Mitteilungen, die dort befindliche Brücke abgerissen werden sollte. Jede Woche kam dort ein Arbeiter, der zwei Lampen aufstellte und sie danach wieder abbaute, weiter passierte nichts - doch es gab einen massiven Tourismus dorthin, nur um dieses "Spektakel" zu sehen. Teilweise kamen Tausende Menschen, auch Touristen, dorthin, um der nächtlichen Veranstaltung beizuwohnen - so wie man früher ins Theater oder ins Kino ging, fuhr man jetzt Freitag abends zum "Brückenabbruch". Regelrechte Feste wurden neben der Brücke gefeiert, es wurden Reproduktionen alter Fotos der ersten Sperrung und Staub vom alten Fahrbahnbelag verkauft.

SCNR ;)
Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Interessant, dachte sich Willy. Was es bei der S-Bahn München einmal alles gegeben hat. Da muß ja wohl noch mehr zu entdecken sein. Der Meinung waren die anderen vom Europäischen Eisenbahnamt aber nicht. Die Wasserstandsmessungen sind abgeschlossen, sagte einer von ihnen. Wir müssen wieder gehen. Schade, dachte sich Willy, doch da sah er etwa einen Kilometer im dunklen Tunnel entfernt ein kleines schwaches Licht. Hier unten ist niemand, beteuerte der Chinese, aber wir können ja mal nachschauen. Gemeinsam gingen sie leise auf das Licht zu. Zum Glück war kein Schotter auf dem Boden, denn das hätte furchtbaren Lärm gemacht. Tatsächlich, da vorne war was. Als sie vorsichtig näher kamen, trauten sie ihren Augen kaum: Da stand eine nicht gerade kleine Modelleisenbahn auf dem Betonboden, und zwei Männer, die daneben knieten, waren mit Begeisterung dabei, Lokomotiven und Züge zu bewegen. Eine Weile sahen wir dem seltsamen Treiben in der von einer einzigen hellen Lampe erleuchteten Tunnelröhre zu, bis Willy plötzlich den einen erkannte: "Is ja nicht zu fassen!" Und er mußte sein Taschentuch rausholen und reinbeißen, um nicht laut loszuplatzen. Den einen, der da auf dem Boden saß, und gerade einen weiß-blauen Elektrischen Triebwagen der Baureihe ET 420 von einem Gleis auf das andere setze, den kannte er. Das war Michael Mut, der es trotz manchen Desasters durch glückliche Umstände zum Bahn-Chef brachte, nachdem Hardmud Mädhorn mit seiner ehrgeizigen Doktor-Arbeit "Das neue Preissystem der Deutschen Bahn" im dritten Versuch bei seinen Professoren aus dem Zimmer geworfen wurde. Der andere, der jünger war und genau so gut und erholt aussah, und gerade eine gelb-rote Berliner-S-Bahn (oder was die dafür halten) wieder auf die Gleise setzte, schreckte hoch, und sah, daß wir sie die ganze Zeit beobachteten. "He, schau mal!" Michael, der seinen geliebten ET 420 in der Hand hielt, und liebevoll streichelte, schaute auf. Beide sahen uns entgeistert an. "Dürfen wir mitspielen?" sagte Willy und lachte. "Du, Mellertime, wie kommen die hier rein?" fragte Michael, und wir erklärten es ihnen. Mellertime hörte zu und sagte nichts. Er hatte wohl ein schlechtes Gewissen, oder er dachte daran, daß es jetzt vorbei wäre mit der schönen Ruhe hier unten. Aber da kam ihm Willy zuvor: "Wir sagen es niemand. Ganz bestimmt." "Herbie wird nicht gerade erfreut sein," sagte Mellertime, und stellte seinen Zug endgültig ab. Aus einem kleinen Nebenraum in der Tunnelwand, die wohl für einen Transformator gedacht war, fiel ebenfalls Licht in den Tunnel. "Schauen wir mal," sagte Willy und ging rüber. Leise schaute er durch die Tür. Da saß noch einer auf dem Boden vor seiner Modellbahn. Nur hatte er keine richtigen Züge, sondern auf seiner Anlage fuhren U-Bahnen. Mellertime war rübergekommen und erklärte: "Da hat Herbie die Linie U1 maßstabs-getreu aufgebaut, und versucht, wie er noch einen Wagenumlauf mehr rauskürzen kann. Aber es will einfach nicht klappen. Seit Monaten arbeitet er da dran. Vergebens. Und dabei sitzt er sonst immer so allein zuhause". Willy hatte beinahe Mitleid mit Herbie, wie er da am Boden saß und alles versuchte, was nur irgendwie ging. Aber er schaffte es einfach nicht. Und so ging Willy wieder zurück zu den anderen. Es war verdammt heiß und stickig hier im Tunnel. Willy wollte wieder an die Erdoberfläche. Nachdem sie nochmals versichert hatten, nichts zu sagen, verabschiedeten sie sich von den beiden, und gingen zurück zur Sicherheitstür. Nachdem der Chinese durchgegangen war, verschloß er sie wieder wie vorhin, und alle gingen nach oben. Das Tageslicht blendete sie zunächst, und Willy mußte sich sogar die Hand vor die Augen halten. Aber sie waren wieder oben am Max-Weber-Platz. "Danke", sagte Willy, und verabschiedete sich von den Mitarbeitern des Europäischen Eisenbahnamts, die weiter zur S3 nach Augsburg wollen. Willy stand da, und dachte nach...
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Hey, das ist unsere Geschichte! Jeder kann/darf/soll hier weiterschreiben! Und Dol, wie gefällt dir die Geschichte bis jetzt? Ich denke mal, du bist zufrieden, was die 420er angeht...
Matthias1044
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3253
Registriert: 04 Nov 2002, 14:49
Wohnort: München

Beitrag von Matthias1044 »

Der 420 Wahn treibt seltsame Blüten....
Benutzeravatar
jadefalcon
Kaiser
Beiträge: 1857
Registriert: 19 Dez 2002, 10:20
Wohnort: Kronberg (Hessen)

Beitrag von jadefalcon »

Matthias1044 @ 20 Jun 2005, 17:21 hat geschrieben: Der 420 Wahn treibt seltsame Blüten....
Das tat er schon immer... :(
who has placed the midnight sky / so a spirit has to fly? / as the heavens seem so far / now, who will hang the midnight star?
- eithne ní bhraonáin: paint the sky with stars
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Wirklichkeit @ 20 Jun 2005, 16:35 hat geschrieben: Hey, das ist unsere Geschichte!
Das ist deine Geschichte und die von ein paar anderen Schreiberlingen. Ich schließe mich dem aber nicht an, dafür aber den Aussagen von Matthias 1044...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Und erst der Erneuerungswahn...
Benutzeravatar
143 094-1
Kaiser
Beiträge: 1126
Registriert: 15 Okt 2004, 20:06

Beitrag von 143 094-1 »

Der 420 Wahn treibt seltsame Blüten....
Das tat er schon immer... 
Es gab schon immer Leute mit sehr ausgeprägter Fantasie und einem Hang zur, ähm "Wirklichkeit"...
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17307
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Ich hoffe der Transrapid kommt in der Geschicte nicht vor, oder dann als größte Geldverschwendung aller Zeitem. :P :P :P :P
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
AndreasZ

Beitrag von AndreasZ »

Es gab' auch leider schon Leute ohne jegliche Fantasie.
Und die müssen einem wirklich Leid tun. Denn ohne Fantasie würden wir noch in Höhlen leben...

Der Transrapid sollte schon vorkommen, aber überall nur nicht hier...
Solange wir den nur exportieren und er so Geld herschwemmt, hab' ich nix gegen den... :D
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

AndreasZ @ 20 Jun 2005, 18:06 hat geschrieben: Der Transrapid sollte schon vorkommen...
Wenn das so ist... :P Kein Problem, das könnt ihr haben... :D

Willy stand da, und dachte nach. Er hatte so ein komisches Gefühl im Bauch, aber er wußte nicht genau, wieso. Also ging er erstmal runter zur U4/U5. Manche sagen ja heute noch, die U4 wäre überflüssig. Dabei hatte sie doch so schöne Bahnhöfe: Prinzregentenplatz, Böhmerwaldplatz, Richard-Strauß-Str. und Arabellapark. Aber da wollte er jetzt nicht hin. Er fuhr mit einem der letzten C-Wagen, die es noch in München gab: denn nachdem dieser Fahrzeug-Typ sich als zu störanfällig erwiesen hatte, (besonders die Türsteuerung machte den Fahrern zu schaffen, da immer irgendwo was eingeklemmt war), wurden keine neuen C-Wagen gekauft, und einige sogar nach Nürnberg abgegeben. Und so war er 5 Minuten später am Hauptbahnhof. Alle Rolltreppen waren abgeschaltet, wie immer, denn irgendjemand bei der MVG hatte mal ausgerechnet, was das eigentlich kostet, und dann mit Entsetzen festgestellt, daß man da viel Geld sparen kann. Also Treppensteigen bis zum Zwischengeschoß. Und auch von da gab es keine Rolltreppen nach oben. Man hatte sie sogar ausgebaut und nach Bukarest transportiert, und da erlebten sie gerade das neue Wirtschaftswunder. Jedes Jahr 12 Prozent Wirtschaftswachstum. Aber was soll's, dachte sich Willy, wenigstens haben wir jetzt den Transrapid: Deutsche Hochtechnologie im Einsatz für unseren Wirtschaftsstandort. Nur leider war aus dem versprochenen MVV-Tarif mit Aufpreis nichts geworden, und so müßte man pro Fahrt satte 80 Euro zahlen. Aber immer noch 2 Euro billiger als mit dem Taxi. Am DB-Counter standen die Leute Schlange. Nur eine einzige Verkäuferin. Viele Passagiere, die in 12 Minuten am Flughafen sein mußten, konnten sich mit den üblichen Nahkampf-schlachten nach vorne kämpfen. Wenn man sich nicht um sich selbst kümmert, dann kümmert sich niemand um einen, das wußte jeder. Und auch Willy's Vordermann mußte erst drei ältere Omas mit gezielten Tritten ans Schienbein davon überzeugen, daß er zuerst drankommen müsse. Nur Willy blieb brav im Hintergrund, er hatte es ja auch nicht eilig. Und so verpaßte er einen Transrapid, und mußte mit dem nächsten fahren. Aber das sollte sein Glück sein, wie wir gleich sehen werden. Alles lief planmäßig: Der weiß-blaue Transrapid schwebte ein, und die Taschenschiebetüren öffneten sich. Für manche Zeitgenossen mußte dies gewöhnungsbedürftig aussehen, aber aus Kostengründen hatte man statt einem sündhaft teuren nagelneuen Wagenkasten einfach die bewährten und formschönen Wagenkästen von zwei überzähligen S-Bahn-Fahrzeugen der Baureihe HET (sprich: Heiliger ET) 420 verwendet, und einfach den kompletten Unterbau für die spurgebundene Führung auf der Transrapidtrasse umgerüstet. Aus Erfahrungswerten wußte man, daß bei Geschwindigkeiten über 120 km/h Türen bei dieser Baureihe stets geschlossen blieben, und so bestand wirklich keine Gefahr. Nur die Fenster mußte man allerdings fest verschließen, damit kein Fahrgast etwas aus dem Fenster werfen konnte. Und so glitt er also in die Haupthalle: wunderschön anzuschauen, und ein jeder wäre gerne mitgefahren. Willy setzt sich in die 4er-Sitzgruppe links hinter dem Fahrerstand, und konnte so durch das große Fenster schauen, das man extra zu diesem Zweck in den 420er eingebaut hatte. Und schon ging's los. Willy merkte es gar nicht einmal, daß der Wagen sich bewegte. So schön war das. Willy sah das Gleisvorfeld des Münchner Hauptbahnhofs, die Lokomotiven und abgestellten Reisezugwagen, und er freute sich. Alles war in Ordnung. Der Transrapid konnte jetzt noch nicht so stark beschleunigen, als er in den Tunnel unter der Landshuter Allee einfuhr. Willy dachte an früher, als er hier noch wohnte. Und jetzt fuhr er im Tunnel unter seinem Haus hindurch. Wahnsinn! Und schon war der Tunnel zu Ende, und der Transrapid beschleunigte auf seine Höchstgeschwindigkeit. Oberschleißheim, Unterschleißheim, Willy konnte es gar nicht so genau erkennen, als plötzlich ein schriller Ton im Wagen auch die letzten japanischen Fahrgäste aus dem Schlaf riß: Es gab einen Knall, und noch ehe alle wußten, wie ihnen geschah, bremste der Transrapid in einer halben Minute runter auf Null. Wuuuussssh! Der Transrapid stand auf freier Strecke, und alles im Wagen schaute gebannt aus dem Fenster: Die Wiese, Bäume, ja sogar das Haus da drüber bebten und zitterten. Es war entsetzlich. Willy hatte gut aufgepaßt vorhin bei der Sicherheitsansage, und ging schon mal in Richtung Tür. Und richtig, eine automatische Stimme forderte die Passagiere jetzt zum Aussteigen auf! Mit den unter den Türen angebrachten Strickleitern (Hightech selbstverständlich made in Oberbayern!) begannen die Fahrgäste nun, sich auf den Erdboden abzuseilen: und bald standen alle auf irgendeinem gottverlassenen Acker irgendwo auf dem Weg zwischen München und dem Flughafen. Und der Erdboden bebte und zitterte immer mehr! Willy konnte es kaum glauben, aber da drüber, genau unter einer der Säulen für die Magnetschwebebahntrasse sprudelte eine eklige dreckige braune Flüssigkeit aus dem Erdboden hervor! Willy, der in seiner Kindheit durch Lektüre aller La-Ki-Luk-Comics wichtige Erkenntnisse unserer Gesellschaft vermittelt bekommen hatte, ließ die anderen stehen und rannte rüber zu dem nicht weit entfenten Bauernhof. Der Bauer saß in seinem Schaukelstuhl, und hielt sich ein Hörrohr ans Ohr, als Willy ihn fragte, um wieviel er denn seinen Acker verkaufen wolle. "HÄ?" sagte der schwerhörige Bauer, und Willy mußte fünfmal fragen, bis er endlich einen akzeptabeln Preis ausgehandelt hatte. "Ich brauche den alten Acker eh nicht mehr, der is total dürr, Brachland, weißt du, was willst du damit? Das kannst du haben, von mir aus für ein Butterbrot". Nun weiß jeder juristisch aufgeklärte Mensch, daß Schenkungsversprechen der notariellen Beurkundung bedürfen. Auch Willy wußte das, aber er wußte auch, daß man ebenso eine Bewilligung für eine Vormerkung im Grundbuch vereinbaren kann, und genau das tat er. War ja auch mal Zeit, daß er Glück hatte. Und so wechselte der ganze Grund und Boden rings um die gerade erst gefundene Ölquelle schon mal den Besitzer [Mensch! Das sagt man nur so. Korrekt muß es natürlich Eigentümer heißen!]. Aber das war jetzt egal. Die Fahrgäste, die vorhin verstört und irritiert auf dem großen Acker rumstanden, hatten auf einmal Gesellschaft bekommen: Von überall her strömten Menschen herbei, und alle bestaunten die riesige Ölquelle, die immer größer wurde. Sollte am Ende Deutschland doch eine Ölrepublik werden? Keiner konnte das jetzt schon sagen, doch wenig später waren sich die Experten alle einig: Hier, im Gebiet nördlich von München, lag eines der gigantischsten und ergiebigsten Erdölvorkommen der Welt! Die hier im Boden der Münchner Schotterebene gelagerten Erdölvorräte reichen nach vorsichtigen Schätzungen mindestens bis ins 22. Jahrhundert! Der gesamte Münchner Norden würde sein Gesicht verändern: Bohrtürme, Förderanlagen, Raffinerien! Da war kein Platz mehr für den Transrapid. All die schönen Investitionen waren umsonst! Der Betrieb des Transrapid durch diese vom Erdöl gesegnete Landschaft nördlich von München wurde noch am selben Tag für immer eingestellt, und Willy würde natürlich wieder mal ein reicher Mann werden... Einzig der Transrapid stand jetzt einsam und ganz allein auf seinem mit Beton gegossenen Fahrweg. Aber keiner kümmerte sich jetzt darum...
Benutzeravatar
Wildwechsel
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6891
Registriert: 21 Jan 2003, 12:50
Wohnort: München

Beitrag von Wildwechsel »

Wirklichkeit @ 21 Jun 2005, 20:32 hat geschrieben: ..., aber er wußte auch, daß man ebenso eine Bewilligung für eine Vormerkung im Grundbuch vereinbaren kann, und genau das tat er. ...
Nix für ungut, aber auch der 883 BGB schreit nach dem Notar, sonst wirst Du kaum einen Rechtspfleger beim Grundbuchamt überreden können, dass er Dir die Auflassungsvormerkung einträgt. ;)

Aber ich will ja thematisch nicht stören, darum: Zurück zur Ölquelle in der Münchner Schotterebene!
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Benutzeravatar
Dol-Sbahn
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2027
Registriert: 11 Mai 2002, 02:01

Beitrag von Dol-Sbahn »

Wirklichkeit @ 20 Jun 2005, 16:35 hat geschrieben: Und Dol, wie gefällt dir die Geschichte bis jetzt? Ich denke mal, du bist zufrieden, was die 420er angeht...
Hehe.. ich habe bis hier ganze Geschichte durchgelesen.. Ich sage einfach, du bist genial für die Zukunft! Das mit Mellertime finde ich echt putzig :lol: .

Und ganze Geschichte, die du fehlerfrei schreibst hat mich neidisch gemacht <_< , denn ich habe auch sehr viele fantasie. Aber wer würde meine Geschichte komplett verstehen :(

Deshalb überlasse ich dich, dass du diese Geschichte weiterschreiben sollst.. Es gefällt mir! :)
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Ach, Wildwechsel! :P Ein Federstrich des Gesetzgebers genügt, um ganze Bibliotheken juristischer Literatur in Makulatur zu verwandeln! Bis zum Jahr 2009 wird es wohl wieder eine Modernisierung im Bürgerlichen Recht geben, und dann reden wir weiter... :lol:
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17307
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Also ich würde noch folgendes vorschlagen:
- Da das zweite S-Bahn Tunnel auf unsebarer Ferne gerückt ist, Realisierung des Südrings für
S-Bahnen
- Ersatz der Trambahn durch spurgebundenene Busse mit 27 Meter Länge bzw.
- Linie 20/21, 27 Nord, 55: Ersatz durch U-Bahn.
- Ausbau U-Bahn Hauptbahnhof - Kolumbusplatz auf vier Gleisen.
-...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
Dave
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3298
Registriert: 10 Dez 2003, 14:58
Wohnort: NBY
Kontaktdaten:

Beitrag von Dave »

Jean @ 22 Jun 2005, 16:40 hat geschrieben: Ersatz der Trambahn durch spurgebundenene Busse mit 27 Meter Länge...
Brrr, schüttel, willst du das auch oder ist das jetzt nur für die Story?
Ansonsten, Spurbusse halte ich für absolut bescheuert, kosten saie doch wahnsinnig viel und haben trotzdem noch viele Nachteile im Vergleich zur Tram.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
tramfan

Beitrag von tramfan »

Ich denke mal der Beitrag war nicht ernst gemeint und eher für die story.

weiteres nicht ernstes:
U1 nach grünwald bauen, oberirdisch, um kosten zu reduzieren :P B)
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17307
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Brrr, schüttel, willst du das auch oder ist das jetzt nur für die Story?
Bitte nur für die Stoory. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
BR 406
Tripel-Ass
Beiträge: 169
Registriert: 12 Apr 2005, 19:42
Wohnort: Kernen i.R.

Beitrag von BR 406 »

... nachdem Willy jetzt die Erdölquelle anzapfen lassen hatte, stellte sich ihm ein Problem: wie bekommt er das Öl in die Innenstadt?. Mit dem LKW? Nein, ich bin doch Eisenbahnfan, dachte sich Willy. Da fiel es ihm ein: der stillgelegte Transrapid! Die Fahrzeuge zu selbstfahrenden Gütertriebwagen umbauen, in der Innenstadt am Hbf eine Verladestation bauen und schon hat er eine schnelle und umweltfreundliche Verbindung zu den wichtigen Ölkonzernen, die aus unerklärlichen Gründen das Öl nur in der Innenstadt annehmen wollen. Schnell schrieb er auf seinen hypermodernen XXL-UMTS-Handy eine X-Mail (Nachfolger der E-Mail mit viiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeelen weiteren Funktionen) an die Deutsche Bahn Abteilung Transrapid (transrapid@bahn.de). Diese erklärte sich in einer X-Mail zwei Tage später bereit, Willy den gesamten Transrapid inkl. Fahrzeugen und Betriebshof für 50 000 Euro zu verkaufen. Willy machte vor Freude einen Luftsprung. Er nahm den beigefügten Vertrag an und fuhr danach stolz zu seinem neuen Betriebshof. Die dortigen Mitarbeiter, die Willy nach Vertrag übernommen hatte, erhielten den Auftrag, die 25 dreiteiligen Transrapidzüge mit einer Selbstfahrsteuerung auszurüsten und die Fahrgastkabine durch strömungsgünstige Hochdrucktank für bis zu ein Kilobar auszurüsten. Außerdem sollten die Angestellten den Fahrweg für die automatische Steuerung aufrüsten. Der neue Transrapidchef gab auch einer der größten Baufirmen den Auftrag, innerhalb kürzester Zeit eine Verladestation in der Innenstadt fürs Erdöl zu bauen. Eine Woche später konnte Willy seine Ölquelle, die übrigens die ergibigste der Welt war, mit den ersten drei Transrapidgüterselbstfahrtriebwagen in Betrieb nehmen. Der Transrapid erwieß sich als sehr zuverlässig und wurde ein voller Erfolg...
MfG auch aus anderen Stromsystemen,
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
[img]http://img256.echo.cx/img256/2656/signa ... rf10lw.gif[/img]
Bilder von mir hier (die mit dem Anhängsel "(Jonas)" sind meine)
Wirklichkeit
Routinier
Beiträge: 326
Registriert: 13 Jun 2005, 13:16

Beitrag von Wirklichkeit »

Ja Wahnsinn! Ihr habt ja doch Fantasie! Gefällt mir, deine Geschichte: Genau das macht eine Geschichte spannend: Daß es anders kommt, als der Leser erwartet! Jetzt wollen wir aber schon wissen, wie es weitergeht! :D
Benutzeravatar
BR 406
Tripel-Ass
Beiträge: 169
Registriert: 12 Apr 2005, 19:42
Wohnort: Kernen i.R.

Beitrag von BR 406 »

Mach du doch mal wieder weiter! Wenn viele an der Geschichte schreiben, dann wirds erst richtig spannnend...

Außerdem kenn ich mich in München nicht so gut aus, ich kann nicht sagen, er fuhr mit der S? von A nach B.
MfG auch aus anderen Stromsystemen,
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
[img]http://img256.echo.cx/img256/2656/signa ... rf10lw.gif[/img]
Bilder von mir hier (die mit dem Anhängsel "(Jonas)" sind meine)
luc
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3193
Registriert: 21 Mär 2004, 01:59
Wohnort: Ghetto

Beitrag von luc »

Dave @ 22 Jun 2005, 17:31 hat geschrieben:Ansonsten, Spurbusse halte ich für absolut bescheuert, kosten saie doch wahnsinnig viel und haben trotzdem noch viele Nachteile im Vergleich zur Tram.
Spurbusse à la Mannheim sind nicht deutlich teurer als normale Dieselbusse, nur wenn man so bescheuert ist wie Nancy und ein paar andere Städte in Frankreich, kostet das Zeugs soviel wie eine klassische Straßenbahn.
Benutzeravatar
BR 406
Tripel-Ass
Beiträge: 169
Registriert: 12 Apr 2005, 19:42
Wohnort: Kernen i.R.

Beitrag von BR 406 »

... mit dem Transrapid gehörte Willy auch der Streckenabschnitt von der Ölquelle zum Flughafen. Er überlegte sich, was man mit dem so anfangen könnte, denn vergammeln lassen wollte er sie eigentlich nicht. Da hatte er einen Geistesblitz: Ich könnte in meiner eigenen Raffenerie auch Kerosin für die Flugzeuge produzieren lassen, dachte Willy. Gesagt - getan. Ab jetzt wurde ein Teil des gefördeten Öls zu Kerosin verarbeitet und mit dem inzwischen für Willy unentberlichen Transrapid zum Flughafen transportiert, wo der reiche Geschäftsmann ebenfalls eine Verladestation für das Erdöl bauen lassen hatte.

Als eines Tages mal wieder ein Transrapid mit 500 Sachen an Willy vorbeigerast kam, dachte er, das es doch schade sei, das keine Menschen mehr mit dem Transrapid befördert wurden. Eigentlich, dachte Willy, könnte ich ja Neubaufahrzeuge kaufen und den Transrapid auch wieder für Leute zugänig machen. Und noch was besseres: Ich könnte den nur optisch aufgearbeiteten Gläsernen kaufen und damit Sonntagsfahrten veranstalten! Sofort schickte er eine X-Mail an das Transrapidwerk (bestellung@transrapid.net) und an das DB-Museum (museum@bahn.de). Kurz darauf erhielt er die Auftragsbestätigung für zehn neue Transrapidzüge und einen Vertrag für den Kauf des Gläsernen.

Die Leute machten große Augen, als der für immer ins Museum verdammte Gläserne zwei Tage später ins Transrapid-Betriebswerk geschafft wurde. Aber einen Tag später wurde das Erstaunen der Eisenbahnfans noch größer: Willly hatte seitengroße Anzeigen in die Zeitung gesetzt. Am Sonntag sollte die erste Fahrt mit dem Gläseren Transrapid, wie er jetzt genannt wurde, durchgeführt werden. Auch stand auf den Anzeigen, dass in ca. zwei Monaten wieder der Transrapid-Personenverkehr mit Neubau-Tfz angefangen werden sollten. Und das zum MVV-Tarif, den Willy hatte so viel Geld und hatte so wenig Ivestitionen für den wartungsarmen Transrapid getätigt, dass er sich das locker leisten konnte, ja das es ihm bei dem wegen dem günstigen Preis hohen Passagieraufkommens auf Dauer sogar Gewinne bringen würde.

Am Sonntag war großes Gedränge am Transrapidbahnsteig: Jeder wollte für 10€ einmal mit dem Gläsernen zum Flughafen und zurück. Willy, der natürlich selbst steuerte, wurde bewusst, das er mindestens zehnmal fahren musste.

Es war ein herrliches Gefühl, den Gläsernen mit 400 sicher über die Schienen zu jagen, auch den Fahrgaästen gefiel es sehr gut.

Als Willy abends heimkehrte, dachte er erfreut über den Tag nach...
MfG auch aus anderen Stromsystemen,
BR 406 - zusammen mit dem 403er z.Z. das wahrscheinlich schönste Fahrzeug der DB
[img]http://img256.echo.cx/img256/2656/signa ... rf10lw.gif[/img]
Bilder von mir hier (die mit dem Anhängsel "(Jonas)" sind meine)
Metrotram
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3051
Registriert: 05 Mai 2005, 20:49
Kontaktdaten:

Beitrag von Metrotram »

Er ging zu seiner Modellbahn und fuhr mit dem Et428 seine Runden, währenddessen hörte er Radio plötzlich kam eine Durchsage: Achtung Achtung ein Verbrecher ist aus dem Gefängnis entkommen und ist nach Feldmoching geflohen er ist zurzeit in der Rudolf-Mooshammerstrasse(er wohnte in der Strasse).
Antworten