Die Empfehlung wäre perfekt, wenn man sie auf 2000 Hz Zwangsbremsungen beschränkt hätte. Die 2000er Zwangsbremsung müsste anders aussehen und anders aufzulösen sein wie alle anderen Zwangsbremsungen. Das hätte den Tf hier in die Realität zurückgeholt. Wenn man sämtliche Zwangsbremsungen mit einem "angemessenen Zeitraum" versieht, bringt das nicht viel. Genau dieser Gedanke fehlt mir leider bei den Empfehlungen.gmg hat geschrieben: ↑04 Jul 2022, 10:33 Gut finde ich auch die Empfehlung: "Um den Tf nach einer PZB-Zwangsbremsung zwingend einen angemessenen Zeitraum zum
Nachdenken (Situatonsbewusstsein) und Handeln (Abarbeiten der Richtlinie 408.2651) zu verschaffen, wird empfohlen, beispielsweise die PZB-Fahrzeugausrüstung dahingehend zu erweitern, dass eine PZB-Zwangsbremsung nicht unmittelbar aufgelöst und die Fahrt fortgesetzt werden kann."
Denn Nachdenken und Situationsbewusstsein hätten ihm verraten, dass Gegenverkehr sehr wahrscheinlich war.
Das Nachdenken hätte ihm dann in erster Linie verraten, dass das Signal rot war. Wo der Gegenzug ist, ist immer noch vollkommen egal. Der Unfall hätte ja z.B. mit einem vorausfahrenden, liegengebliebenen Zug nicht anders ausgesehen.
Das Problem der PZB ist, dass sie mittlerweile für so vieles genutzt wird, dass die eigentliche Hauptfunktion der Überwachung der Hauptsignale vom Bewusstsein her eher in den Hintergrund gerät. Von daher wäre ein zusätzliches Sicherungssystem, das nur im Zusammenhang mit Halt zeigenden Signalen auslöst, eigentlich wirklich ganz sinnvoll.
Weil hier so abfällig über Apps und Digitalisierung geredet wurde: Ich habe da irgendwas im Hinterkopf, dass bei der SBB das Diensthandy oder Tablet Alarm schlägt, wenn man gegen ein rotes Signal anfährt, völlig unabhängig von den übrigen Zugsicherungssystemen. Oder war das nur mal irgendein Versuch? Ich habe jetzt auf die Schnelle leider nichts dazu finden können...