Eben. Ich kann mir deswegen nicht vorstellen, dass der ICE auf Signal gefahren ist. Die RB scheint aber den Unfallspuren nach gestanden zu sein. Eine, wenn auch gewagte Theorie wäre jetzt, dass der Fdl dem Tf der durchgerutschten RB per Befehl die Weiterfahrt erlauben wollte, den aber versehentlich dem sicher zwischenzeitlich schon am Esig wartenden ICE gegeben hat. Aber selbst dann hätte der ICE am Asig halten müssen. Und wenn der ICE schon am Asig gewesen wäre (wie auch immer), hätte der Tf sicherlich den nicht profilfrei stehenden 445 schon im Stand sehen müssen. Seltsam.
Störungschronik Fernverkehr
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Re: Störungschronik Fernverkehr
Ich weiß nicht. Hier sieht man die Einfahrt, die auch die RB gehabt haben sollte. 80 und Vr 0 am Esig und bei der Ankunft am Bahnsteigende steht die Schutzweiche erkennbar Richtung Prellbock.Rohrbacher hat geschrieben: ↑17 Nov 2023, 22:12Da man bei einem Durchrutschweg Richtung Prellbock (nach GoogleMaps ca. 45 m) vermutlich nur mit 30 km/h nach Gleis 1 einfahren dürfte, ist der Durchrutschweg der RB bei Tempo 80 also wohl noch standardmäßig noch Richtung Durchfahrtsgleis eingestellt gewesen. Soweit, so normal. Deswegen stand die RB wohl auch dort, wo sie stand.
Der Zug fährt in dem Fall meiner Meinung nach ja auf das Asig und nicht auf den Prellbock ein. Außerdem scheinen 500 Hz und 2000 Hz Magneten vorhanden zu sein, sodass selbst im Ernstfall die Geschwindigkeit am Prellbock deutlich unter 80 km/h wäre.
Vom Esig bis zum Asig sind es nach dem Video über 1.200 m. Das sollte mit PZB und 500 Hz eigentlich reichen.Rohrbacher hat geschrieben: ↑17 Nov 2023, 22:12Wenn das tatsächlich so war, ist jetzt die Frage, warum der ICE trotzdem eine Fahrstraße bekommen hat. Wenn die Weiche, auf der sich die Züge zu nahe kamen, halt noch abweigend vom Bahnsteiggleis her eingestellt und mit der durchgerutschten RB belegt war, hätte da zumindest auf Signal kein ICE durchfahren dürfen. Ich würde sagen, ebenfalls mangelns ausreichend Durchrutschweg (ca. 35 m vom dortigen Asig bis zur Unfallstelle) hätte er vermutlich nicht einmal in den Bahnhof einfahren dürfen. Unwahrscheinlich ist, dass der ICE über (?) 1.000 m nach'm Esig auch noch mit mehreren Wagen über's Asig peift. Mich würde also eher wundern, wenn der ICE auf Signal gefahren ist.
Spontan fällt mir noch folgendes Szenario ein: Die Durchfahrt für den ICE wurde gestellt und unmittelbar nach dem die RB das Durchfahrtsgleis verlassen hat. Falls der ICE das Esig schon passiert hat als die RB am anderen Ende durchgerutscht ist sieht der ICE nur das zufallende Asig und ggf. die RB. Ich glaube aber nicht, dass sich das zeitlich mit dem Blockabstand ausgeht.
Gegen das Durchrutschen der RB spricht aber auch die offensichtliche Stellung der Schutzweiche.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Vlt. kommt da sowas wie in Süssen bei raus, dass evtl. LST Arbeiten waren und Anschlüsse der Leitungen vertauscht wurden.
Gleichzeitige Einfahrt aus Richtung Ingolstadt im Gleiswechselbetrieb geht in Reichertshausen zumindest in diese beiden Gleise nicht. Es gibt keine entsprechende Weichenverbindung am nordl. Bahnofsbereich. Der ICE muss also gestanden haben und gerade am losfahren gewesen sein, wenn die RB bei der Einfahrt durchgerutscht ist.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Wieso GWB? Die RB müsste auf Gleis 1 und der ICE auf Gleis 2 (Richtungsgleis Richtung München) gefahren sein.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Weil Einfahrt und Durchfahrt in die gleiche Richtung geht nur mit GWB. Der ICE kann aber so ueber das Richtungsgleis Richtung München nicht durchfahren, wenn die RB am einfahren ist. Also muss der ICE gerade erst losgefahren sein.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Die Schutzweiche steht bei der Ankunft Richtung Strecke, nicht Richtung Prellbock!Alex101 hat geschrieben: ↑17 Nov 2023, 23:04Ich weiß nicht. Hier sieht man die Einfahrt, die auch die RB gehabt haben sollte. 80 und Vr 0 am Esig und bei der Ankunft am Bahnsteigende steht die Schutzweiche erkennbar Richtung PrellbockRohrbacher hat geschrieben: ↑17 Nov 2023, 22:12Da man bei einem Durchrutschweg Richtung Prellbock (nach GoogleMaps ca. 45 m) vermutlich nur mit 30 km/h nach Gleis 1 einfahren dürfte, ist der Durchrutschweg der RB bei Tempo 80 also wohl noch standardmäßig noch Richtung Durchfahrtsgleis eingestellt gewesen. Soweit, so normal. Deswegen stand die RB wohl auch dort, wo sie stand.
Messerscharf analysiert, nur für den Unfall absolut unerheblich.
Warum muss der ICE gestanden haben? Du bist vollkommen auf dem falschen Dampfer.Der ICE muss also gestanden haben und gerade am losfahren gewesen sein, wenn die RB bei der Einfahrt durchgerutscht ist.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Schau nochmal genau:

Vor dem Schnitt steht die Weiche gradaus, erst nach dem Schnitt, als der ICE durchfährt, zeigt sie Richtung Prellbock. Es ist ja sinnvoller nicht nur einen schweren Güterzug bei Regen im Zweifel ins Streckengleis rutschen und einfach wieder anfahren zu lassen als bei jeder Überholung das Risiko einzugehen, dass man später den Zug per Kran wieder aus'm Gemüse holen muss. Erst wenn der Zug steht, wird die Fahrstraße aufgelöst, der Flankenschutz "eingeschaltet" und die Fahrstraße für den überholenden Zug eingestellt.
Re: Störungschronik Fernverkehr
Danke, stimmt. Der Schnitt hat mich wohl irritiert und ich hätte wohl besser auch auf 4K gestellt.

Für mich bleibt dann die Frage warum die Durchfahrt für den ICE gestellt werden konnte während die RB schon auf der Schutzweiche gestanden haben muss.
OK, nur aus Interesse: Du sagtest, dass dafür eine Weiche fehlt. Welche wäre das? Hätte der ICE auf dem Richtungsgleis Richtung Ingolstadt durchfahren müssen? Die dafür nötigen Weichen scheinen mir aber vorhanden zu sein.
Re: Störungschronik Fernverkehr
Kurz gesagt, weils einfach saublöd gelaufen ist. Die RB steht so, dass die Weichenzungen der Schutzweiche umlaufen konnten. Sieht man schön auf den Bildern.
Die W405 ist nicht grenzzeichenfrei isoliert, sprich sie wurde nicht besetzt gemeldet. Weil die RB dafür eben ein zwei Meter zu früh zum halten gekommen ist. Damit konnte wohl die Fahrstraße für den ICE einlaufen. Warum die W406 nicht besetzt gemeldet war...? Kann gut sein dass der 445 auf ner Menge Sand steht.
Nein, es fehlt überhaupt nichts, das Fahren im GWB kannst du streichen, das ist der Fantasie der 218 entsprungen.OK, nur aus Interesse: Du sagtest, dass dafür eine Weiche fehlt. Welche wäre das? Hätte der ICE auf dem Richtungsgleis Richtung Ingolstadt durchfahren müssen? Die dafür nötigen Weichen scheinen mir aber vorhanden zu sein.
Im Durchfahrgleis Richtung Ingolstadt war zum Unfallzeitpunkt eine taugliche und gesicherte Durchfahrt für ICE 624 gestellt, der es vor seiner Schnauze scheppern gesehen hat.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Lies einmal meine Beitraege richtig.
Eine Durchfahrt des ICE ist ausgeschlossen, da die RB eingefahren ist. Zudem haette das GWB vorausgesetzt, aber das ist mangels Weichenvebindung vom Gegengleis auf das Regelgleis aus Richtng Ingolstadt nicht moeglich.
Daher muss der ICE schon vor der RB angekommen sein und gestandan haben. Er kann erst garade am losfahren gewesen sein, als die RB eingefahren ist.
Da die RB und der ICE nebeneinder her fuhren, haette der ICE bei Durchfahrt aus dem Gegengleis kommen muessen. Das geht aber nicht weil dafuer Weiche 424 & 425 im Gelb markierten Bereich fehlen. Abgesehen davon waeren sie dann schon fruher kollidiert. Die Kollisionsstelle ist Rot markiert.

Die RB soll aber lt. Zeugenausage im Artikel ohne Halt am Bahnsteig durchgerutscht sein - kann daher also gerade erst in den Bahnhof eingefahren sein. Ein hinter fahender ICE kann unmoeglich so schnell ebenfalls einfahren. Daher muss der ICE vor der RB angekommen sein. Es war demnach also keine Ueberholung der RB durch den ICE, sondern die RB hat den vorausfahrenden ICE eingeholt.
Unwahrscheinlich weil W 406 nicht umgestellt werden kann wenn die RB ueber das Asig hinausgefahren ist.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Falsch. Der ICE sollte die RB in Reichertshausen überholen.
Da fuhr niemand nebeneinander her.Da die RB und der ICE nebeneinder her fuhren [...]
Nein? Da wird es interessant.Die RB soll aber lt. Zeugenausage im Artikel ohne Halt am Bahnsteig durchgerutscht sein - kann daher also gerade erst in den Bahnhof eingefahren sein. Ein hinter fahender ICE kann unmoeglich so schnell ebenfalls einfahren.
Falsch, siehe oben.Daher muss der ICE vor der RB angekommen sein. Es war demnach also keine Ueberholung der RB durch den ICE, sondern die RB hat den vorausfahrenden ICE eingeholt.
Warum? Der 445 blockiert die Weichenzungen nicht und steht wohl auf ner Menge Sand.Unwahrscheinlich weil W 406 nicht umgestellt werden kann wenn die RB ueber das Asig hinausgefahren ist.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Irgendwie scheinen sich die Unfälle von Reichertsbeuren (?) und Tostedt (??) stark zu ähneln. Und das auch noch am selben Tag?
Re: Störungschronik Fernverkehr
Das wäre wirklich blöd gelaufen.NIM rocks hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 10:36Kurz gesagt, weils einfach saublöd gelaufen ist. Die RB steht so, dass die Weichenzungen der Schutzweiche umlaufen konnten. Sieht man schön auf den Bildern.
Die W405 ist nicht grenzzeichenfrei isoliert, sprich sie wurde nicht besetzt gemeldet. Weil die RB dafür eben ein zwei Meter zu früh zum halten gekommen ist. Damit konnte wohl die Fahrstraße für den ICE einlaufen. Warum die W406 nicht besetzt gemeldet war...? Kann gut sein dass der 445 auf ner Menge Sand steht.
Was mich aber noch stutzig macht: Erkennt das Stellwerk nicht, dass die RB das Asig überfahren hat bzw. muss dafür erst die Weiche befahren werden?
Das ergibt für mich nur Sinn wenn der ICE (im Gegengleis) aus Richtung München gekommen wäre.218 466-1 hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 11:02Da die RB und der ICE nebeneinder her fuhren, haette der ICE bei Durchfahrt aus dem Gegengleis kommen muessen. Das geht aber nicht weil dafuer Weiche 424 & 425 im Gelb markierten Bereich fehlen. Abgesehen davon waeren sie dann schon fruher kollidiert. Die Kollisionsstelle ist Rot markiert.
Der kam aber zweifelsfrei aus Richtung Ingolstadt und da sehe ich nicht warum man nicht über das Gegengleis (403 auf dem Plan) fahren hätte können.
Wenn der ICE schon am Asig gestanden wäre hätte die RB doch auch bis Peterhausen durchrutschen können und es wäre nichts passiert.218 466-1 hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 11:02Die RB soll aber lt. Zeugenausage im Artikel ohne Halt am Bahnsteig durchgerutscht sein - kann daher also gerade erst in den Bahnhof eingefahren sein. Ein hinter fahender ICE kann unmoeglich so schnell ebenfalls einfahren. Daher muss der ICE vor der RB angekommen sein. Es war demnach also keine Ueberholung der RB durch den ICE, sondern die RB hat den vorausfahrenden ICE eingeholt.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Weiter oben steht die Örtlichkeit in Bayern mehrfach. Wer sich anmaßt, die Hergänge zu vergleichen, sollte auch die Gegebenheiten kennen.Cloakmaster hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 11:56 Irgendwie scheinen sich die Unfälle von Reichertsbeuren (?) und Tostedt (??) stark zu ähneln. Und das auch noch am selben Tag?
Ansonsten: Ja, beide Unfälle sind bei der Eisenbahn passiert.
Re: Störungschronik Fernverkehr
Ohne die Signalstellungen zu kennen ist es halt schwierig aber ich finds sehr spannend.
Ich versuche mal, den Ablauf zu rekonstruieren, wie er sich mir darstellt. Die RB fuhr von Ingolstadt kommend als erstes mit Hp2 Kennziffer 8 nach Gleis 401 ein und ist durchgerutscht. Wenn sie W425 und W424 freigefahren hat, kann die Einfahrt für den ICE nach Gleis 402 einlaufen, der ihr folgte.
Und jetzt wird es spannend. Wann kann technisch für den ICE die Ausfahrt gestellt werden, welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Eine davon ist, dass der Durchrutschweg der RB aufgelöst sein muss. War er das? Man weiß es nicht.
Dort sind doch Achszähler verbaut, also hätte eigentlich die W406 besetzt gemeldet sein müssen, somit kann zumindest erstmal keine Durchfahrt für den ICE auf Hauptsignal gestellt werden?
Interessant zu wissen wäre auch, wie schnell der ICE war. War man nahe dran an der perfekten Überholung, sprich er war davor noch nicht auf die RB aufgelaufen? Dann hat er am Einfahrsignal Reichertshausen nach vielen grünen Lichtern Hp1 Vr0 gesehen und könnte 160 km/h schnell gewesen sein. Den Haftkoeffizienten im Gleis 402 vermute ich mal ähnlich beschissen wie im Gleis 401, das dürfte nicht so abwegig sein. Man muss bedenken, dass der ICE sicher auch gerutscht ist, egal ob das Ausfahrsignal schon als er ums Eck kam Hp0 zeigte, zurückgefallen ist oder wasauchimmer. Das ändert nix am miesen Bremsverhalten.
Ich möchte damit sagen, dass ich mir schon vorstellen kann, dass der ICE trotz Hp1 Vr0 am Einfahrsignal einfach in die RB reingerutscht ist. Wenn da der Fdl vielleicht noch so nett war und vorher angerufen hat, dass er in Reichertshausen eine RB überholt, rechnet er auch damit, dass das Ausfahrsignal bald aufgeht, selbst wenn wegen des D-Weges der RB am Einfahrsignal noch Hp1 Vr0 leuchtet.
Ich versuche mal, den Ablauf zu rekonstruieren, wie er sich mir darstellt. Die RB fuhr von Ingolstadt kommend als erstes mit Hp2 Kennziffer 8 nach Gleis 401 ein und ist durchgerutscht. Wenn sie W425 und W424 freigefahren hat, kann die Einfahrt für den ICE nach Gleis 402 einlaufen, der ihr folgte.
Und jetzt wird es spannend. Wann kann technisch für den ICE die Ausfahrt gestellt werden, welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein? Eine davon ist, dass der Durchrutschweg der RB aufgelöst sein muss. War er das? Man weiß es nicht.
Dort sind doch Achszähler verbaut, also hätte eigentlich die W406 besetzt gemeldet sein müssen, somit kann zumindest erstmal keine Durchfahrt für den ICE auf Hauptsignal gestellt werden?
Interessant zu wissen wäre auch, wie schnell der ICE war. War man nahe dran an der perfekten Überholung, sprich er war davor noch nicht auf die RB aufgelaufen? Dann hat er am Einfahrsignal Reichertshausen nach vielen grünen Lichtern Hp1 Vr0 gesehen und könnte 160 km/h schnell gewesen sein. Den Haftkoeffizienten im Gleis 402 vermute ich mal ähnlich beschissen wie im Gleis 401, das dürfte nicht so abwegig sein. Man muss bedenken, dass der ICE sicher auch gerutscht ist, egal ob das Ausfahrsignal schon als er ums Eck kam Hp0 zeigte, zurückgefallen ist oder wasauchimmer. Das ändert nix am miesen Bremsverhalten.
Ich möchte damit sagen, dass ich mir schon vorstellen kann, dass der ICE trotz Hp1 Vr0 am Einfahrsignal einfach in die RB reingerutscht ist. Wenn da der Fdl vielleicht noch so nett war und vorher angerufen hat, dass er in Reichertshausen eine RB überholt, rechnet er auch damit, dass das Ausfahrsignal bald aufgeht, selbst wenn wegen des D-Weges der RB am Einfahrsignal noch Hp1 Vr0 leuchtet.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Das geht nicht. Du kannst wegen dem D-weg keine Einfahrt fuer den ICE stellen, solange W 405+406 nicht umgestellt sind. Asig P2 ist deutlich unter 50 Meter von W 405 entfernt und damit sind W405+406 bereits Bestandteil der Einfahrstrasse.NIM rocks hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 12:19 Ich möchte damit sagen, dass ich mir schon vorstellen kann, dass der ICE trotz Hp1 Vr0 am Einfahrsignal einfach in die RB reingerutscht ist. Wenn da der Fdl vielleicht noch so nett war und vorher angerufen hat, dass er in Reichertshausen eine RB überholt, rechnet er auch damit, dass das Ausfahrsignal bald aufgeht, selbst wenn wegen des D-Weges der RB am Einfahrsignal noch Hp1 Vr0 leuchtet.
Theoretisch duerfen sich zwei D-wege ueberschneiden, praktisch ist das aber nur an Kreuzungen moeglich, nicht an Weichen, da die fuer den D-weg richtig stehen muessen um nicht aufgefahren zu werden.
Das ist ja das Problem, das der ICE da gerade losgefahren ist, warum auch immer.
Zuletzt geändert von 218 466-1 am 18 Nov 2023, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Ohne das dort verbaute Sicherungssystem zu kennen, erinnert mich das an einen ähnlichen Vorfall in der Schweiz vor einigen Jahren:
Autozug fährt fälschlicherweise los, gegen ein haltzeigendes Signal, bekommt am Signal eine Zwangsbremsung und kommt im Profil der Weiche, wo sein Startgleis und das Streckengleis zusammengeführt werden, zum Stehen. Zu diesem Zeitpunkt war die Durchfahrt für den RE schon gestellt. Eine Belegung der Weiche reichte an dieser Stelle nicht aus, um das Signal für den RE auf Halt fallen zu lassen, dafür hätte die Weiche aufgeschnitten werden müssen. Da das nicht der Fall war, konnte der RE trotz grünem Signal dem Autozug in die Flanke fahren.
Glücklicherweise auch hier ohne gröbere Schäden…
Autozug fährt fälschlicherweise los, gegen ein haltzeigendes Signal, bekommt am Signal eine Zwangsbremsung und kommt im Profil der Weiche, wo sein Startgleis und das Streckengleis zusammengeführt werden, zum Stehen. Zu diesem Zeitpunkt war die Durchfahrt für den RE schon gestellt. Eine Belegung der Weiche reichte an dieser Stelle nicht aus, um das Signal für den RE auf Halt fallen zu lassen, dafür hätte die Weiche aufgeschnitten werden müssen. Da das nicht der Fall war, konnte der RE trotz grünem Signal dem Autozug in die Flanke fahren.
Glücklicherweise auch hier ohne gröbere Schäden…
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Ich maße mir gar nichts an. DA ich mich derzeit mehr in Bremen, als in Bayern aufhalte, ist mir der Vorfall in Norddeuschland zuerst zu Gehör gekommen, tatsächlich nahm ich auch bei den Beiträgen hier zunächst an, daß es um den dortigen Vorfall handelte, ehe ich beim nochmals Nachlesen bemerkte, daß es sich um ein Ereignis in Süddeutschlanad handelt.Tram-Bahni hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 12:00Weiter oben steht die Örtlichkeit in Bayern mehrfach. Wer sich anmaßt, die Hergänge zu vergleichen, sollte auch die Gegebenheiten kennen.Cloakmaster hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 11:56 Irgendwie scheinen sich die Unfälle von Reichertsbeuren (?) und Tostedt (??) stark zu ähneln. Und das auch noch am selben Tag?
Ansonsten: Ja, beide Unfälle sind bei der Eisenbahn passiert.
Ich hoffe,daß die Strecke Hamburg-Bremen ausreichend weit nördlich situiert ist, daß die Bezeichnung der Gegegebnheit als "Norddeutschland" als aussreichend wahrheitsnah erachtet wird. Gleiches gilt für die Bezeichnung Süddeutschland, und das zweite Ereignis.
Nicht, daß sich hier noch jemand auf den Schlips getreten fühlt.
Beide Unfälle scheinen zudem Flankenfahrten zu sein, und beide Mal scheint es sich um einen Zusammenprall eines Fern- mit einem Regionalverkehrszug zu handeln. Wie, auch noch beides Eisenbahn? Na, sowas aber auch.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Was haltet ihr von folgendem Spekulatius?
Was durchaus Sinn ergeben würde ist, dass beide Züge übers Signal gerutscht sind. Also aus irgendeinem Grund waren die Schienen aller Gleise im Bahnhof extrem rutschig. Die RB rutscht daher am Bahnsteig vorbei übers rote Signal und bleibt auf der Weiche zum durchgehenden Hauptgleis stehen. Der ICE erhält anschließend Einfahrt in den Bahnhof mit Halt erwarten für das Ausfahrsignal. Aufgrund des nicht vorhandenen regulären Durchrutschwegs wird die Einfahrt zwar mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit signalisiert, aber durch die extrem rutschigen Schienen nützt das alles nichts und dem ICE passiert genau das Gleiche was gerade zuvor der RB passiert ist.
Das würde doch zumindest Sinn ergeben, ohne dass man irgendwelche Unregelmäßigkeiten im Stellwerk annehmen muss. Fragt sich nur woher diese schlechten Bedingungen kamen. Nach dem Radarbild gab es wohl kurz vor dem Unfall eine kleine Regenwolke. Das ist aber eigentlich auch absolut nichts ungewöhnliches. Die müsste schon aus irgendeinem Grund eine erhebliche Menge Laub auf die Schienen gepappt haben oder irgend so was in der Art...
Was durchaus Sinn ergeben würde ist, dass beide Züge übers Signal gerutscht sind. Also aus irgendeinem Grund waren die Schienen aller Gleise im Bahnhof extrem rutschig. Die RB rutscht daher am Bahnsteig vorbei übers rote Signal und bleibt auf der Weiche zum durchgehenden Hauptgleis stehen. Der ICE erhält anschließend Einfahrt in den Bahnhof mit Halt erwarten für das Ausfahrsignal. Aufgrund des nicht vorhandenen regulären Durchrutschwegs wird die Einfahrt zwar mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit signalisiert, aber durch die extrem rutschigen Schienen nützt das alles nichts und dem ICE passiert genau das Gleiche was gerade zuvor der RB passiert ist.
Das würde doch zumindest Sinn ergeben, ohne dass man irgendwelche Unregelmäßigkeiten im Stellwerk annehmen muss. Fragt sich nur woher diese schlechten Bedingungen kamen. Nach dem Radarbild gab es wohl kurz vor dem Unfall eine kleine Regenwolke. Das ist aber eigentlich auch absolut nichts ungewöhnliches. Die müsste schon aus irgendeinem Grund eine erhebliche Menge Laub auf die Schienen gepappt haben oder irgend so was in der Art...
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Nochmal. Das geht nicht. Auch nicht mit "kurzer Einfahrt" sofern es diese Option ueberhaupt gibt. Das Asig P2 steht viel zu nahe an der Weiche 405, sodass eine "kurze Einfahrt" ohne D-weg Vmax 20 km/h bedeutet haette und es der ICE dann gar nicht bis zur Weiche geschafft haette.mapic hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 15:55 Was haltet ihr von folgendem Spekulatius?
Was durchaus Sinn ergeben würde ist, dass beide Züge übers Signal gerutscht sind. Also aus irgendeinem Grund waren die Schienen aller Gleise im Bahnhof extrem rutschig. Die RB rutscht daher am Bahnsteig vorbei übers rote Signal und bleibt auf der Weiche zum durchgehenden Hauptgleis stehen. Der ICE erhält anschließend Einfahrt in den Bahnhof mit Halt erwarten für das Ausfahrsignal. Aufgrund des nicht vorhandenen regulären Durchrutschwegs wird die Einfahrt zwar mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit signalisiert, aber durch die extrem rutschigen Schienen nützt das alles nichts und dem ICE passiert genau das Gleiche was gerade zuvor der RB passiert ist.
Selbst bei 40 km/h sind 50 Meter D-Weg erforderlich. Bei Einfahrt Hp1 sogar noch viel mehr.
Der ICE kann also unmoeglich Einfahrt gehabt haben. weil W405 fuer dessen D-weg umgestellt werden muss, was aber nicht geht, wenn diese besetzt ist. Bei Durchfahrtstellung haette zudem W406 unter dem Zug umgestellt werden muessen.
Ausser wenn an der Sand-Theorie etwas dran sein sollte und der Achszaehler am Asig P1 das Ueberfahren des Asig durch die RB nicht regestriert haben sollte.. Dann wurden aber entweder seitens des RB Tf (Meldung) und/oder des FdL massive Verstoesse gegen die Vorschriften begangen, oder es gab ein Problem in der Komunikation..
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Ok, nächste, bzw. erweiterte Theorie:
Schauen wir uns mal die Standorte der Achszähler an. Im oben verlinkten Video kann man die bei guter Auflösung durchaus erkennen. Für das Gleis der RB gibt es einen Achszähler direkt am Asig, und dann kommt der nächste unmittelbar vor der Weiche 405, aber bereits hinter dem dazugehörigen Grenzzeichen. Auf diesem Bild erkennt man, dass die RB noch vor diesem Achszähler angehalten hat. Es kann also sein, dass die Weiche im Stellwerk noch als frei angezeigt war. Damit war der D-Weg für den ICE ebenfalls frei. Eine reguläre Durchfahrt war nicht möglich, weil die Flankenschutz Weiche jetzt nicht mehr umgestellt werden konnte. Aber eine Einfahrt mit verringerter Geschwindigkeit müsste so doch gehen, oder? Der restliche Ablauf wäre dann wie in meiner ersten Theorie beschrieben, dass eben auch der ICE durchrutscht.
Sand-Theorie?. Achszähler lassen sich von Sand doch eigentlich nicht stören, oder?. Ich meine das betrifft nur Gleisstromkreise.
Schauen wir uns mal die Standorte der Achszähler an. Im oben verlinkten Video kann man die bei guter Auflösung durchaus erkennen. Für das Gleis der RB gibt es einen Achszähler direkt am Asig, und dann kommt der nächste unmittelbar vor der Weiche 405, aber bereits hinter dem dazugehörigen Grenzzeichen. Auf diesem Bild erkennt man, dass die RB noch vor diesem Achszähler angehalten hat. Es kann also sein, dass die Weiche im Stellwerk noch als frei angezeigt war. Damit war der D-Weg für den ICE ebenfalls frei. Eine reguläre Durchfahrt war nicht möglich, weil die Flankenschutz Weiche jetzt nicht mehr umgestellt werden konnte. Aber eine Einfahrt mit verringerter Geschwindigkeit müsste so doch gehen, oder? Der restliche Ablauf wäre dann wie in meiner ersten Theorie beschrieben, dass eben auch der ICE durchrutscht.
Sand-Theorie?. Achszähler lassen sich von Sand doch eigentlich nicht stören, oder?. Ich meine das betrifft nur Gleisstromkreise.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Nein, geht wie etwaent nicht. Grund:
1. Vmax waere so gering, max 30 km/h, eher 20 km/h das der ICE selbst mit nassem Laub im Leben nicht so weit drueber faehrt wie im Bild zu sehen. Vgl. die RB hatte sich ja verbremst und war gerade so am Weichenbereich zum stehen gekommen, waehrend der ICE mindestens mit TK und einem oder mehreren Wagen vorbei geschramt ist. Der muss also deutlich schneller gewesen sein, als die RB, weit mehr als 30 km/h.
2. Ab 40 km/h bringt kurze Einfahrt betrieblich nichts mehr, weil da der D-weg mit min. 50 Meter ohnehin bis ueber die W405 gehen muss.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
1. Da stimme ich zu. Eine Einfahrt mit 20 oder 30 können wir wohl ausschließen, schon allein weil das ESig das höchstwahrscheinlich gar nicht anzeigen kann.
2. In meiner Theorie wäre die W405 aber doch stellwerkstechnisch frei und steht somit für den D-Weg zur Verfügung. Lediglich die W406 ist belegt, weshalb kein Flankenschutz für eine Durchfahrt möglich gewesen wäre.
2. In meiner Theorie wäre die W405 aber doch stellwerkstechnisch frei und steht somit für den D-Weg zur Verfügung. Lediglich die W406 ist belegt, weshalb kein Flankenschutz für eine Durchfahrt möglich gewesen wäre.
Re: Störungschronik Fernverkehr
Ich finde deine Theorie sehr plausibel. Laut Wikipedia dürfen sich Durchrutschwege auch überlappen, es wird nicht angenommen, dass 2 Züge gleichzeitig durchrutschen. Unter dieser Bedingung ist es sehr gut möglich, dass die RB in Reichertshausen eingefahren ist und damit die Einfahrt für den nachfolgenden ICE freigegeben hat. Der Bremsvorgang im Führerstandvideo dauert vom Freifahren der Weiche bis zum Halt am Bahnsteigende ca. 90 s. In der Zeit kann der ICE mit 160 km/h 4 km zurücklegen, das ist deutlich mehr als zum nächsten Blocksignal, ist also selbst unter der Annahme plausibel, dass die RB nicht so gemächlich ausrollt wie der Gz. Wenn die Ausfahrstraße aber nicht gestellt werden konnte, hat der ICE am Esig Hp1 Vr0 gesehen - von 160 auf 0 in 1,2 km ist schon eine ziemlich starke Bremsung, sodass Durchrutschen dabei nicht unplausibel ist. Aufgrund der Kürze der Zeit ist es außerdem sehr plausibel, dass selbst wenn der Tf der RB sich sofort nach dem Verbremsen beim Fdl gemeldet hat, die Zeit nicht mehr ausgereicht hat, um einen Nothaltauftrag an den ICE zu geben.mapic hat geschrieben: ↑18 Nov 2023, 19:15 1. Da stimme ich zu. Eine Einfahrt mit 20 oder 30 können wir wohl ausschließen, schon allein weil das ESig das höchstwahrscheinlich gar nicht anzeigen kann.
2. In meiner Theorie wäre die W405 aber doch stellwerkstechnisch frei und steht somit für den D-Weg zur Verfügung. Lediglich die W406 ist belegt, weshalb kein Flankenschutz für eine Durchfahrt möglich gewesen wäre.
Und nein, Achszähler lassen sich von Sand nicht beeindrucken, alle Theorien in diese Richtung würde ich ausschließen.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Würde der Tf des ICE nicht automatisch mitbekommen, wenn der Tf der RB einen Notruf wegen Durchrutschens absetzt? Es handelt sich ja um eine Betriebsgefahr.Aufgrund der Kürze der Zeit ist es außerdem sehr plausibel, dass selbst wenn der Tf der RB sich sofort nach dem Verbremsen beim Fdl gemeldet hat, die Zeit nicht mehr ausgereicht hat, um einen Nothaltauftrag an den ICE zu geben.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Einen Notruf würde er mitbekommen.
Normal funkt man in dem Fall aber über eine reguläre Verbindung.
Und der ICE hatte in dem Szenario Halt, und wird eh versucht haben anzuhalten, mehr als Schnellbremsung geht nicht.
Ist Reichertshausen eigentlich noch besetzt? Dann wäre die H-Tafel ja eh direkt beim Fahrdienstleiter vor dem Stellwerk gewesen.
Normal funkt man in dem Fall aber über eine reguläre Verbindung.
Und der ICE hatte in dem Szenario Halt, und wird eh versucht haben anzuhalten, mehr als Schnellbremsung geht nicht.
Ist Reichertshausen eigentlich noch besetzt? Dann wäre die H-Tafel ja eh direkt beim Fahrdienstleiter vor dem Stellwerk gewesen.
Re: Störungschronik Fernverkehr
Reichertshausen ist besetzt ja
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Die Theorie, dass der ICE auch durchgerutscht sein könnte, passt aber nicht zu zwei, drei anderen Punkten: Der ICE ist erst etwa 150 m hinter dem Asig zum Stehen gekommen. Das spricht eher dafür, dass der Tf erst den Anker geworfen hat als er den 445 in seinen Fahrweg hat ragen sehen. Sowas in die Art sagen auch die Zeugen. Bei Hp 0 am Asig hätte es sicherlich vorher eine Zwangsbremsung gegeben. Und die Zeugen sagen wohl auch, der ICE habe sehr plötzlich gebremst und sei nicht langsam an der RB vorbeigeschrammt. Der ICE ist demnach nicht durchgerutscht. Wäre das passiert, wären die allein aufgrund der Funktionsweise der PZB mehr oder weniger Kopf an Kopf auf der Weiche gestanden. Unabhängig davon dass der eine Zug am Esig mit 160 und der andere mit 80 km/h einfahren durfte, lassen die PZB-Bremskurven ja beide Züge ab gewissen Punkten nur noch mit der gleichen Geschwindigkeit durch. Wenn die RB mit dem 445 und einem halben Wagen am Asig durchrutscht, muss der ICE ja am Asig noch sehr mehr Energie gehabt haben, wenn der nachher auf Höhe von Wagen 5 beim 445 steht.
Meines Wissens wird der Durchrutschweg der RB erst aufgelöst (also die Schutzweise aktiv) und dann kriegt der nächste Zug überhaupt erst Einfahrt. Jedenfalls hab ich das außer bei Großstörungen, auf der Strecke noch nicht bewusst gesehen, dass man am Esig steht und schonmal auf Ks2 oder Hp1+Vr0 einfährt und dann ggf. erst unterwegs Fahrt auch über's Asig bekommt. Den Zug die paar Sekunden noch draußen stehen lassen, wenn er denn überhaupt schon da ist, und dann auf grüne Welle schalten, dürfte sinnvoller sein als zu riskieren, dass sich der überholende Zug eine 500 Hz-Beeinflussung holt und ewig nicht mehr aus'm Quark kommt.
Das kenne ich nur von Sonderzügen, wenn wir im Blockabstand hinter der RB herfahren und z.B. in Petershausen nordwärts neben der RB warten bis die rechts wieder an uns vorbeizieht. Da haben wir allerdings 200 m Durchrutschweg vom Asig bis zur Weiche. Deswegen waren wir uns am Freitag bei uns auch recht einig, meine ich, dass eine Einfahrt in Reichertshausen südwärts wegen des kurzen Wegs nur mit aktivem Flankenschutz hinter'm Asig möglich sein dürfte, also wenn der Durchrutschweg vom Bahnsteiggleis in Hauptgleis aufgelöst ist.
In Rohrbach aus Wolnzach kommend haben wir eine Stumpfgleiseinfahrt mit 30 km/h nach Gleis 1, weil der Durchrutschweg von ca. 40 m mehr nicht zulässt. In der anderen, also der "regulären" Fahrtrichtung kannst du mit 80 km/h reinkacheln, weil du dort 200 m Durchrutschweg zwischen Zsig und Weiche hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Reichertshausen die Durchrutschwege tatsächlich überlappen lässt bei ähnlich kurzen Abständen zwischen Asig und Gefahrenpunkt und einen Zug im Zweifel die Weiche auffahren lässt. Wie gesagt, da müsste es eigentlich einen Fahrstraßenausschluss geben. Ich meine, man erfindet sowas ja nicht in den letzten ca. 180 Jahren und wendet's dann hier nicht an. Dann wär's ein Wunder, dass es an der Stelle nicht öfter scheppert.
Deswegen täte mich auch wundern, wenn in dem Szenario, dass die Technik aus irgendeinem Grund komplett versagt hätte, zumindest der Fdl nicht per Gehör und Augenschein mitkriegt, wenn die RB fast in ganzer Länge, mit ein bisserl Radau und anzunehmender Signalverfehlung direkt an ihm vorbeigeschossen ist. Gut, kluggeschissen ist hinterher gleich, aber wenn ich weiß, mein Bahnhof hat da wenig Platz und auf meinem Stelltisch wird trotzdem alles okay angezeigt, obwohl vor meinem Fenster nicht der vordere, sondern der hintere Endwagen mit den roten Lichtern steht, dann würde ich im Zweifel dem Stelltisch misstrauen.

Irgendwas sehr seltsames muss da jedenfalls passiert sein.
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Re: Störungschronik Fernverkehr
Es wurde bereits erklaert, das D-Wege sich an Weichen nicht überlappen koennen, da die Weiche richtig getellt sein muss und nicht aufgefahren werden darf.
Ich hatte das in der Ausbildung an einem Dr Stellwerk selbst einmal getestet in Herbertingen mit gleichzeitigen Einfahrten aus Richtung Riedlingen n. Gleis 1 (Hp1 mit 110 km/h) und aus Richtung Bad Saulgau n. Gleis 2 (Hp1 mit 100 km/h) , sodass die nebeneinander einfahren konnten. Es ging nicht. Die Einfahrt aus Bad Saulgau hat er verweigert, da die Weiche fuer den D-Weg Gleis 1 gestellt war. Ich musste auf kurze Einfahrt mit 40 km/h zurueckgreifen.
Der D-Weg der RB muss daher (illegal) aufgeloest worden sein, ebenso wie vmtl. die Rotausleuchtung, bevor der ICE ggf. Einfahrt erhalten hat, da kurze Einfahrt hier nicht moeglich ist.
Keine Alternative zum Transrapid MUC


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Re: Störungschronik Fernverkehr
Dann war es ggf. eine Speziellität dieses Bahnhofs.
Ich durfte damals ok Weilheim auf dem alten Stellwerk etwas "spielen".....
Wenn das mit den Weichen generell wäre, wäre die Regel dass sich D-Wege berühren dürfen hinfällig.
Weichen auffahren ist nicht gut, aber eigentlich ist anzustreben keine Haltsignale zu überfahren.
Ich durfte damals ok Weilheim auf dem alten Stellwerk etwas "spielen".....
Wenn das mit den Weichen generell wäre, wäre die Regel dass sich D-Wege berühren dürfen hinfällig.
Weichen auffahren ist nicht gut, aber eigentlich ist anzustreben keine Haltsignale zu überfahren.