146225 hat geschrieben: ↑06 Dez 2023, 11:08
Die Bundesbahn war eine Behörde, die den Bahnbetrieb ordentlich verwaltet hat.
Und nicht einmal das kommt heute noch vor.
146225 hat geschrieben: ↑06 Dez 2023, 11:08
Der Beförderungsfall wurde da erst gegen Ende der 80er so langsam auch als Kunde wahr genommen.
Auch das kommt heute nicht mehr vor, weil zum Wahrnehmen ja keiner mehr da ist.
146225 hat geschrieben: ↑06 Dez 2023, 11:08
Dafür halt oft genug nur mit Nicht-Anschlüssen an Werktag außer Samstag.
Der wurde auf der S2 in Petershausen erst zu Mehdorns Zeiten eingeführt. Zu Bundesbahnzeiten mit Mischverkehr war der fahrplanmäßige bahnsteiggleiche Sichtanschluss so gar nicht möglich. Und einen taktmäßigen Nichtanschluss, z.B. S2 ab 16:12 (Gleis 5), RB16 an 16:13 (Gleis 4, gleicher Bahnsteig) gab's schon gar nicht. Das geht nur im Bahnland Bayern.
Und gibt's heute noch eine Wartezeitvorschrift? Interessant was die Behördenbahn damals alles geregelt hatte. Übrigens Busse eingeschlossen. Und wenn's nicht geklappt hat, gab's zumindest an jedem Bahnhof beheizte Wartesäle. In den vergangenen Tagen hab ich meine Freizeit geopfert und hab stundenlang die Reisenden in unserem von der DB angemieteten (!) Vereins-Ersatzreisezentrum beherbergt, damit die Leute da nicht in der Kälte stehen. Im Sommer musste die Feuerwehr und der Rettungsdienst für 200 Reisende anrücken, weil sich der "Notfallmanager" nach drei Stunden auf einem komplett servicelosen Bahnhof mit zu Bundesbahnzeiten einer Wirtschaft, einer WC-Anlage, einem Fahrkarten- und Gepäckschalter, einem Wartesaal und einer Signal- und Bahnmeisterei samt Personal und Gerätschaft nicht mehr anders zu helfen wusste. Da war ich übrigens gerade nicht da, um zum Teil auf Vereinskosten zu anderen Zwecken angeschafftes Flaschenwasser zu verteilen. Sorry, wenn ich bei der Buntbahnverherrlichung bzw. dem Dissen einer funktionierenden Eisenbahn durch ex Heilbronnser Forenfuzzis immer leicht aggressiv werde ...
ET 415 hat geschrieben: ↑06 Dez 2023, 11:53
Damals war zwar das Angebot schlechter als heute
Wenn man korrekt vierdimensional denkt, waren damals aber auch Ansprüche, Notwendigkeiten und Strukturen anders. Übrigens hatte ich früher bei der S1 in Unterschleißheim einen Takt20 + Anschlussbus. Das ist heute in der Theorie auch nicht anders, nur unzuverlässiger, weil man auf der immer noch nahezu gleichen Infrastruktur erheblich mehr überregionalen Verkehr abwickeln will, das aber bei gleichzeitigem Personalabbau und vermutlich inflations- und verkehrbereinigt (Aufwand pro Zug) aufgetretenen Mittelkürzungen eher nicht funktioniert.
Man darf gespannt sein, was die Wettbewerbsbahn macht, wenn der Bund bald wieder das Sparen anfängt. Auch Alibizugpaare, wie man sie zu Bundesbahnzeiten als Anhängsel des Güterverkehrs produziert hat, werden heute nicht mehr möglich sein. Ich kann mir schon vorstellen, dass Bayern, wenn man die gestrige Regierungserklärung gehört hat, doch mal die eine oder andere Strecke über den Jordan gehen lässt und den einen oder anderen Fahrplanausbau wieder zurücknimmt, weil sich mit Personalmangel, Geldmangel, nicht ausgebauten Strecken gar nicht so weltfremd argumentieren lässt. Mit einer Infrastruktur, die nur "Bundesbahn 1990" kann, kann man zuverlässig auch nicht mehr fahren als "Bundesbahn 1990". Und ich persönlich fände so langsam einen Stundentakt plus einzelne Verstärker/Durchbinder, der funktioniert, besser als einen Halbstundentakt von früh bis spät, wo jeder zweite Zug selbst bei schönem Wetter ausfällt, weil der Verkehr nicht durch ausreichend Personal-, Fahrzeug- und Werkstattkapazitäten gedeckt ist und eigentlich reines Wunschdenken ist.