Die Schwierigkeit besteht nicht im "irgendwie Vernetzen", sondern darin, dass sicher zu machen. Bei einem Autounfall sind mögliche Schäden und damit das Risiko erheblich kleiner als bei einem Eisenbahnunfall — da geht der Schaden schnell in Millionenhöhe und wenn es Personenschäden gibt, dann meist mehr als einen. Wenn man die Sicherheitsstandards der Eisenbahn oder der Luftfahrt an Autos anlegen würde, würde kein einziges Auto "autonom" fahren, vmtl. auch sonst keines mehr.andreas hat geschrieben: ↑06 Jul 2024, 20:09 wobei ich als Laie es trotzdem faszinierend finde, daß Autos kurz vorm autonomen fahren stehen sollen und die Eisenbahn immer noch mit Streckensicherungssystemen aus der Steinzeit unterwegs ist.... kann doch nicht so schwierig sein, die Züge zu vernetzen und die miteinander kommunizieren zu lassen oder?
(Davon abgesehen gibt es einen Mangel an Planern, (guten) Baufirmen und Abnahmeprüfern. Und dann gibt's noch den Umstand, dass digitale Technik sich relativ schnell weiter entwickelt, ein Zug oder Stellwerk aber eine Lebensdauer von 30-50 Jahren hat (ESTWs haben ja schon tendenziell kürzere Lebensdauern, 100 Jahre dürfte von denen keines alt werden)... Kompatibilität kostet und 30+ Jahre alte Software/Hardware zu warten braucht Spezialisten.)
Un re Steinzeit: Das Streckensicherungssystem auf der Straße (Ampel) ist auch nicht so wahnsinnig neu. Zwar sind heutige Ampeln fortgeschrittener als welche aus den 1960ern (lastabhängige Schaltung, Anforderungen (auch unter Berücksichtigung der Wartezeit), Zuflussdosierung, Bevorrechtigung von ÖV und Einsatzfahrzeugen, grüne Wellen, sonstige Synchronisation mit Nachbarampeln, usw.), die Komplexität ist aber weitaus geringer als bei einem Stellwerk und der sicherheitskritische Teil (Verhinderung von feindlichem Grün und Einhaltung von Räumzeiten) ist relativ überschaubar.