mich hatte es mal wieder zum Wandern nach Frankreich vertragen. Diesmal ging es auf Teilabschnitten des GR3 durch das Loiretal. Neben diversen Schlossbildern sind auch ein paar Eisenbahneindrücke abgefallen. Ich hatte mich jeweils für mehrere Tage in Nevers, Orléans, Tours und Nantes einquartiert, um die Gegend zu erkunden oder zu erwandern.
Da ich mich einen Großteil der Zeit in der Region Centre-Val de Loire aufgehalten habe, hatte ich mir eine Carte Rémi Liberté zugelegt, die für 30€ Einsatz 30% Reduktion werktags und 50% am Wochenende bringt. Da der Rabatt auf bei Fahrten in die Nachbarregionen und nach Paris gewährt wird, hatte sich das Ding allein mit der Fahrt Paris-Nevers schon zur Hälfte armortisiert. Laufzeit der Karte ist 12 Monate, ist kein Abo, kann einfach über die TER-webseite bestellt werden und eine gewisse Vordatierung ist auch möglich.
Auf der TER-Seite gibt es auch einen Touri Führer der Schlösser und andere Sehenswürdigkeiten beschreibt und wie man da mit Bus und Bahn hinkommt. Habe ich weidlich genutzt. Außerdem verlangen einige Sehenswürdigkeiten einen etwas reduziertes Eintritt, wenn man sein Rémi-Ticket vorlegt.
Nevers
Los ging es von Paris Bahnhof "Bercy-Bourgogne-Pays d'Auvergne" wo auch die Intercité in Richtung Clermont-Ferrand fahren. Die sind momentan noch eine sichere Bank für Lok bespannte Züge. Dieses Kapitel wird bald zu Ende gehen. Momentan entstehen bei CAF die neuen Oxygène Triebzüge, die vsl. ab 2027 auf den Linien von Paris nach Clermont-Ferrand bzw. Richtung Orléans zum Einsatz kommen sollen. Eine Lok wartet auf den nächsten Einsatz

Ich hatte ursprünglich geplant mit dem Intercité zu fahren. Aber nachdem ich o.g. Karte erworben hatte und ein TER kurz nach dem IC fuhr dessen Fahrzeit nur wenig länger ist, habe ich ein paar Fahrtkosteneuronen gespart. Ich bit so einem gelben Omneo-Régio2N-Flitzer aus dem Hause Bombardier gefahren (Aufnahme bei einer Wanderung nach Cosne-sur-Loire)

Nevers ist ein ganz hübsches - natürlich mit Kathedrale...


... und dem Palais Ducal ...

... und einer großen Eisenbahnbrücke: Intercités und TERs geben sich die Ehre





Wale "tummeln" sich in der Abstellung

Mit so einem bin ich zu meiner ersten Wandertour nach Pouilly-sur-Loire aufgebrochen. Hieß dann: Diesel unter Fahrdraht. Ein paar Wandereindrücke: Mal oben in den Weinbergen, mal unten am Wasser


Loirebrücke in Cosne

Auf der Tour von Briare and Gien war ein Highlight diese "Kanalbrücke": Pont de Canal de Briare, die den Canal de Briare und den Canal Latéral à la Loire über die selbige verbindet

Über diesen Viadukt hatte mein TER den Canal de Briare überquert

Am Ende der Wanderung stand Loire-Standard-Panorama 4177: Loire, Pont, Chateau


Das sich auch im Bahnhof von Gien wiederfand

Valencay
Bei einem Ausflug nach Valencay ließen sich Schloß und Bahn kombinieren: Anfahrt auf Meterspur mit der Chemin de fer du Blanc-Argent. Triebwagen in Valencay


Im alten Triebwagen rechts ist jetzt eine Draisienenvermietung drin

Das stattliche Bahnhofsgebäude von Valencay

Triebwagen von innen. Vorne rechts hat man eine top Aussicht

Fahrt durch Felder und Wälder und vorbei an einer Million Pfeiftafeln


Schicke Bahnhöfe und Ausweichen erinnern daran, daß hier mal mehr los was als heute

Das Schloß von Valencay von außen und innen


dazu Gärten und ein Labyrinth


Orléans
In Orléans locken Kathedrale, Tram und Johanna. Kathedrale und Tram

In der Kathedrale Johanna in Glas

Wie häufig bei frz. Tramsystemen viel Rasengleis

Durch die Innenstadt geht es auf der einen Linie mit Alimentation par le sol und damit ohne Oberleitung. An den Systemwechsel-Haltestellen entsprechende Hinweise für die Fahrer

So stört kein Kabelgewirr den Blick auf die Kathedrale

Bei solchen Hinweisplakaten muß ich immer herzhaft grinsen

Es locken auch diverse Parkanlagen zum Seele baumeln lassen. Raubtierfütterung im Parc Floral de La Source

Blois&Chambord
Chateau Chambord dürfte jenseits von Versailles eines der berühmtesten Schlösser Frankreichs sein. Dementsprechend war da ordentlich was los. Aber weil es bekannt ist und es vom Bahnhof Blois-Chambord ettliche Kilometer bis dahin sind, gibt es ein paar mal am Tag eine Shuttlebus vom Bahnhof zum Schloss. Und weil bspw. die SNCF Connect App den Halt am Schloss kennt, läßt sich das Ticket auch einfach vorab erwerben. Alternativ kann man auch im Bus ein Ticket kaufen. Als ich da war, war der morgendlich Bus fast voll.
Da aus meiner Richtung der Anschluß Bahn-Bus seeeeehr großzügig war, hatte ich ein Stündchen Zeit den Bahnhof von Blois zu erkunden

Solche "Rampen" für Fahrräder habe ich in den letzten Fahren öfters gesehen

Ein OUGIO Classic macht Station


Eindrucksvoll ist das Schloss außen wie innen



Blick auf die Außenanlagen


Nachmittags habe ich dann die Gelegenheit genutzt auch noch das Schloss von Blois zu besuchen und eine Runde durch die Stadt zu drehen. Die wird man zur Bergziege, wenn man von der Ortsteilen und am Fluß wieder nach oben in Richtung Kathedrale und Bahnhof will

Tours
Die "Kastenwagen" der Tram von Tours haben einen ganz eigenen Charme. Auch in Tours wird in der Innenstadt APS anstelle von Oberleitung genutzt


Das Motiv "Tram auf Brücke" geht immer

Ein TGV und TER (in Lackierung der Nachbarregion "Pays de la Loire") in der Bahnhofshalle


Als ich das letzte Mal in Tours war wurde gerade Spender gesucht, um die Fresken wieder in Stand zu setzen. Mitterweile ist das passiert

In der Kathedrale gab es neben vielen "klassischen" Fensterbilder auch eindrucksvolles Modernes

Rathäuser sind in Frankreich oft sehr eindrucksvolle Gebäude. So auch in Tours

Chenonceau
Für mich was das eindrucksvollste Schloss jenes in Chenonceau. Hat schon was, so ein Wasserschloss


Und auch die Gärten konnten sich sehen lassen

Fahrt dahin war ein wenig abenteuerlich, weil eine Oberleitungsstörung zwischen Tours und Saint-Pierre-des-Corps den Sackbahnhof von Tours lahmgelegt hatte. Saint-Pierre-des-Corps liegt ein paar Kilometer weg und ist mit Stadtbussen erreichbar. Auf die wurden die Fahrgäste auch verwiesen. So habe auch ich mich dahin aufgemacht.

Ein Blick auf die Bahnfahrstafel (ich bin am Ende mit rund einer Stunde Verspätung gen Chenonceau aufgebrochen)

Gleisbezeichnungen sind bei der SNCF immer eine Freud: Neben Gleis 2 liegt 6 und neben Gleis 1 natürlich Z

Da viele TGVs Tours links liegen lassen und stattdessen in Saint-Pierre-des-Corps halten, fahren Zubringerzüge ("Navette") von Tours dorthin. Auf der Abfahrtstafel steht dann dran, zu welchem TGV man Umstieg hat

Saumur
Und zum Schluß noch das Schloss von Saumur. Auf dem Weg dahin ein OUGIO am Bahnhof

Auch in Saumur thront das Schloss über der Stadt


Und er hält Wache


Damit will ich es bewenden lassen. Ich hoffe es hat ein wenig gefallen mit auf Loire-Schloss-Spuren zu wandeln.
Adieu
Charly