Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Die Tegernseebahn (nur die Infrastruktur!) soll offenbar an DB InfraGO verkauft werden:
https://www.merkur.de/lokales/region-te ... 80363.html
Das Zitat „Wir haben jetzt einen professionellen Partner, der in der Lage ist, die künftigen Aufgaben zu bewerkstelligen“ von Michael Bourjau wirkt wie der blanke Hohn. Wie "gut" DB Netz die Infrastruktur im Oberland in Schuss gehalten hat, sieht man ja. Die Infrastruktur auf der Tegernseebahn ist in wesentlich besserem Zustand als die nach Bayrischzell und Lenggries.
https://www.merkur.de/lokales/region-te ... 80363.html
Das Zitat „Wir haben jetzt einen professionellen Partner, der in der Lage ist, die künftigen Aufgaben zu bewerkstelligen“ von Michael Bourjau wirkt wie der blanke Hohn. Wie "gut" DB Netz die Infrastruktur im Oberland in Schuss gehalten hat, sieht man ja. Die Infrastruktur auf der Tegernseebahn ist in wesentlich besserem Zustand als die nach Bayrischzell und Lenggries.
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Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Dass das der Hintergrund des Verkafs ist, ist mir schon klar. Aber man darf trotzdem gespannt sein, wie "gut" sich DB InfraGO um die Infrastruktur kümmern wird.
Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Gar nichts, der Einkaufspreis muss erstmal eingespielt werden.
Damit hätte das Konstrukt auch bei den Kommunen bleiben können, aber man möchte sich bestimmt auch fein und sauber aus der Verantwortung ziehen. Dazu gibt es auch Geld
Damit hätte das Konstrukt auch bei den Kommunen bleiben können, aber man möchte sich bestimmt auch fein und sauber aus der Verantwortung ziehen. Dazu gibt es auch Geld
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Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Wie gesagt ... wohl besser als es die Kommunen nach eigenem Bekunden hätten können.

Ich gehe mal davon aus, dass auch ein Verkauf an andere NE-Bahnen wie DRE, RDC, RBL, Bayernbahn, Netinera o.ä. geprüft/verhandelt wurde, die sind aber eher auch nicht bekannt dafür, dass sie Strecken mal eben locker flockig auf hauptbahnähnlichen S-Bahnstandard bringen, sondern halt eher auch nur den Bestand mehr oder weniger sichern können. Für Betreiber wie die SWU, SWEG, ÖBB Infra wird die Strecke nicht ins Portfolio passen, würde ich sagen.
Auch die Bahnbusse der TAG ("Kraftverkehr Tegernsee") gingen schon 1984 an RVO.
Dann hätten sie die Bahn ja 2012 nicht (per kommunalem Vorkaufsrecht?) extra kaufen müssen ...
"Elf Millionen Euro legten die Gesellschafter damals auf den Tisch, um die TAG-Flächen dem Zugriff von Spekulanten zu entziehen. Inzwischen, so wird gemunkelt, haben die Kommunen genug von ihrer Aufgabe und denken an Verkauf. (...) Es sei aber keine kommunale Aufgabe, eine Eisenbahnstrecke auf Dauer zu betreiben. (...) Naturgemäß fehlt den jetzigen Eigentümern auch die Expertise. „Die Gesellschafter sind mit den Herausforderungen der Zukunft überfordert“, machte Bourjau deutlich. Darum habe man ihn schon vor Längerem gebeten, Gespräche mit künftigen Partnern zu führen. (...) Nicht zuletzt ist eine ordentliche Finanzkraft Voraussetzung, wie der Geschäftsführer betont: „Es müssen die Investitionen insbesondere im Rahmen der Elektrifizierung zugesichert werden.“" (merkur.de, 18.07.2025)
Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Ok, soweit stecke ich auch nicht drin, dass die die Strecke noch extra gekauft hatten 

Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Welcher Fuhrpark soll denn das gewesen sein? Fuhren da früher keine mit 218ern bespannten n- Wagen der DB hin?Bis 1983 war die Tegernsee Bahn Aktiengesellschaft (TAG) verantwortlich für den Bahnbetrieb ins Tegernseer Tal, 1983 wurde dieser auf die neu gegründete Tegernsee Bahn übertragen, die ab 1998 nurmehr als reiner Infrastrukturanbieter fungierte. Ihr gesamter Fuhrpark wurde veräußert.
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Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Die 218er fuhren von München bis Lenggries. In Schaftlach wurde dann bereits damals die Hälfte des Zuges nach Tegernsee geflügelt. Dabei wurden die DB Wagen von einer Lok der Tegernseebahn übernommen. Die Tegernseebahn hatte selbst auch ein paar Wagen, die dafür dann bis München und auch mal nach Lenggries mitgelaufen sind.
In den 80er und 90er Jahren war meistens eine G1203 als Lok im Einsatz. Als Ersatz hatte man bis zuletzt auch noch eine V65 im Betrieb.
Fotos:
https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/ ... e%201.html
https://www.loks-aus-kiel.de/index.php? ... n=portrait
https://www.drehscheibe-online.de/foren ... 7,10981779
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Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
In München sah das dann so aus: https://doku-des-alltags.de/BDMuenchen/ ... f%202.html (bisserl runterscrollen)
Das Geschäftsmodell als Infrastrukturbetreiber ohne eigenen Fahrbetrieb wäre in den ca. 160 Jahren vor der zweiten Stufe der Bahnreform, in der Praxis im Prinzip bis zur ersten SPNV-Ausschreibung jedenfalls eher witzlos gewesen.
Alle NE-Bahnen bis zur Betriebsaufnahme der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (die andere BOB) anno 1993 waren vollständige Bahnbetriebe mit Infrastruktur und Betrieb und meistens mindestens einem Grenzbahnhof zur Bundesbahn, der quasi auch so betrieben wurde wie ein Grenzbahnhof an der Staatsgrenze. Die DB-Lok ist auf DB-Strecken gefahren, die TAG-Lok auf der TAG-Strecke.
Die Friedrichshafener BOB (betrieblich meine ich quasi ein Schwesterbetrieb der HzL im Auftrag der die BOB initiierenden Landkreise) war die allererste, die damals noch mit einer Art "bilateralem" Vertrag ohne eigenes Streckennetz rein auf DB-Gleisen gefahren ist. Der Prototyp einer Bahn, die ein damals noch selbst für zuständig erklärter, kommunaler Aufgabenträger geschaffen hat. Vorher gab's das in der heutigen Form mit Trennung von Infrastruktur, Verkehrsbetrieb und Besteller noch nicht.
Das Geschäftsmodell als Infrastrukturbetreiber ohne eigenen Fahrbetrieb wäre in den ca. 160 Jahren vor der zweiten Stufe der Bahnreform, in der Praxis im Prinzip bis zur ersten SPNV-Ausschreibung jedenfalls eher witzlos gewesen.

Die Friedrichshafener BOB (betrieblich meine ich quasi ein Schwesterbetrieb der HzL im Auftrag der die BOB initiierenden Landkreise) war die allererste, die damals noch mit einer Art "bilateralem" Vertrag ohne eigenes Streckennetz rein auf DB-Gleisen gefahren ist. Der Prototyp einer Bahn, die ein damals noch selbst für zuständig erklärter, kommunaler Aufgabenträger geschaffen hat. Vorher gab's das in der heutigen Form mit Trennung von Infrastruktur, Verkehrsbetrieb und Besteller noch nicht.
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Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
Wobei die Tegernseebahn aber früher auch schon mal mit einem eigenen Fahrzeug bis München gefahren ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/TAG_25
https://www.tegernsee-bahn.de/wp-conten ... n_vt25.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/TAG_25
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Re: Verkauf der Tegernseebahn an DB InfraGO
In Kooperation mit der DB und vor allem bei Triebwagen gab's das natürlich, dass die NE-Triebfahrzeuge aus ihrem eigenen Netz ausbrechend auch auf den DB-Gleisen weitergefahren sind und dafür auch "auf DB zugelassen" waren. Die SWEG ist früher schon regelmäßig nach Freiburg Hbf gekommen. Die HzL und die Regentalbahn sind, abgesehen von ggf. Güterzügen bis zum nächsten ggf. größeren Übergabepunkt, meines Wissens sogar einzelne SPNV-Leistungen als Subunternehmer im Auftrag der DB im "DB-Binnenverkehr" gefahren. Ich meine ein Bild aus den 80ern gesehen zu haben, wo das aus Bussen typische Schild "Im Auftrag der DB" vorne in einem Esslinger oder NE 81 hing.mapic hat geschrieben: ↑13 Okt 2025, 13:00 Wobei die Tegernseebahn aber früher auch schon mal mit einem eigenen Fahrzeug bis München gefahren ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/TAG_25
https://www.tegernsee-bahn.de/wp-conten ... n_vt25.jpg

Lokbespannt wär's nicht so optimal gewesen mit der TAG-V65 auf der Hauptbahn bis München zu zuckeln, mal abgesehen vom Richtungswechsel und dass die TAG beim nicht unwesentlichen Fahrtanteil auf DB-Gleisen natürlich nur so viel Rollmaterial eingebracht hat wie es etwa ihrem Verkehrsanteil entsprach.
Im Sinne der Frage, also andersrum, dass eine DB-Lok auf der NE-Strecke weitergefahren ist, dürfte es das seltener gegeben haben.