Technik-basiertes Abfertigungsverfahren (TAV)
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Gründe, das Technik-basierte Abfertigungsverfahren, das uns seit ein paar Jahren von der DB aufzudrücken versucht worden ist, schleunigst wieder abzuschaffen, gibt es viele:
Alle, die sich nicht damit auskennen,
bleiben auf der Strecke!
Kleinkinder, Mütter mit Kinderwagen, Schulklassen, Blinde, Seh- und Körperbehinderte, Touristen, Reisegruppen, Ältere Mitbürger, Senioren, Gelegenheitsfahrgäste, Fahrgäste mit schwerem oder viel Gepäck, also wie üblich alle, die nicht jung, stark, und schnell sind, sondern die aus welchen Gründen auch immer Schwierigkeiten beim Einsteigen haben. Und die treffen dann auf angebliche High-Tech-Automatiktüren, die sich gnadenlos nach 3 Sekunden wieder schließen, wenn man sich nicht damit auskennt. Und wenn der (ich nenn sie jetzt mal wieder ausdrücklich) Fahrer nicht rausschaut, sieht er auch nicht, ob noch jemand mitfahren will, drückt unbeeindruckt auf sein Knöpfchen, nimmt die Türfreigabe zurück, und nun bleibt mal wieder jemand auf der Strecke, weil er nicht zum Zuge kommt. Wie denn? Wenn der Triebfahrzeugführer rausgeschaut hätte, hätte er den Fahrgast gesehen, und hätte, wie in guten alten Tagen, wo der Heilige ET 420 noch zum Alltag gehörte, über's Handmikrophon gesagt: Zusteigen bitte! Aber nein, nicht mit dem TAV.
Warum macht die DB dann das? Wenn sie den Fahrgast damit nur schikaniert? Und ihm beim Einsteigen unnötige Schwierigkeiten macht? Weil die DB an die Börse will, und glaubt, dabei auf Personal verzichten zu können. Aber das ist ein Irrtum. Die Leute wollen nicht in einem vermeintlichen High-Tech-Zug hilflos der Technik ausgeliefert sein, sondern sie wollen einen Tf/Lokführer, dem sie sich und ihre 60 Euro monatlich anvertrauen können, sie wollen wissen, da vorne sitzt ein Mensch, der meinen Triebwagen steuert, der an seine Fahrgäste denkt, und an den ich mich wenden kann, wenn irgendwas nicht stimmt. Einfach an der nächsten Haltestelle nach vorne gehen, und wenn er seinen Kopf aus dem Fenster steckt, dann kann ich mit ihm reden. Und zwar persönlich. Und dann macht Bahnfahren einfach wieder Spaß. Es gibt keine Türstörungen mehr. Und alle sind glücklich und zufrieden. Und daß der Eisenbahnfan auch was davon hat, das ist doch klar, aber das kann man ja von der DB nicht verlangen.
Alle, die sich nicht damit auskennen,
bleiben auf der Strecke!
Kleinkinder, Mütter mit Kinderwagen, Schulklassen, Blinde, Seh- und Körperbehinderte, Touristen, Reisegruppen, Ältere Mitbürger, Senioren, Gelegenheitsfahrgäste, Fahrgäste mit schwerem oder viel Gepäck, also wie üblich alle, die nicht jung, stark, und schnell sind, sondern die aus welchen Gründen auch immer Schwierigkeiten beim Einsteigen haben. Und die treffen dann auf angebliche High-Tech-Automatiktüren, die sich gnadenlos nach 3 Sekunden wieder schließen, wenn man sich nicht damit auskennt. Und wenn der (ich nenn sie jetzt mal wieder ausdrücklich) Fahrer nicht rausschaut, sieht er auch nicht, ob noch jemand mitfahren will, drückt unbeeindruckt auf sein Knöpfchen, nimmt die Türfreigabe zurück, und nun bleibt mal wieder jemand auf der Strecke, weil er nicht zum Zuge kommt. Wie denn? Wenn der Triebfahrzeugführer rausgeschaut hätte, hätte er den Fahrgast gesehen, und hätte, wie in guten alten Tagen, wo der Heilige ET 420 noch zum Alltag gehörte, über's Handmikrophon gesagt: Zusteigen bitte! Aber nein, nicht mit dem TAV.
Warum macht die DB dann das? Wenn sie den Fahrgast damit nur schikaniert? Und ihm beim Einsteigen unnötige Schwierigkeiten macht? Weil die DB an die Börse will, und glaubt, dabei auf Personal verzichten zu können. Aber das ist ein Irrtum. Die Leute wollen nicht in einem vermeintlichen High-Tech-Zug hilflos der Technik ausgeliefert sein, sondern sie wollen einen Tf/Lokführer, dem sie sich und ihre 60 Euro monatlich anvertrauen können, sie wollen wissen, da vorne sitzt ein Mensch, der meinen Triebwagen steuert, der an seine Fahrgäste denkt, und an den ich mich wenden kann, wenn irgendwas nicht stimmt. Einfach an der nächsten Haltestelle nach vorne gehen, und wenn er seinen Kopf aus dem Fenster steckt, dann kann ich mit ihm reden. Und zwar persönlich. Und dann macht Bahnfahren einfach wieder Spaß. Es gibt keine Türstörungen mehr. Und alle sind glücklich und zufrieden. Und daß der Eisenbahnfan auch was davon hat, das ist doch klar, aber das kann man ja von der DB nicht verlangen.
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Nein, das heißt "Technikbasiertes Abfertigungsverfahren" (Siehe KoRil 494.0251).Lokführer aus BW @ 4 Aug 2005, 13:27 hat geschrieben:Ich versteh nicht so recht, was du mit dem Beitrag erreichen willst. Im übrigen steht TAV
für Technisch-basiertes Abfertigungsverfahren.
Ich weiß, viele können Wörter nicht lesen, die mehr als 5 Buchstaben haben (Beispiel der sinnlosen Trennung: Kontroll Center *G*), aber "technikbasiert" ist wirklich ein Wort, ohne Bindestrich, ohne Leerzeichen...

se upp för tåg
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Genau genommen hat 8. Bauserie recht. Hab mir eben statt Technik Technisch angewöhnt, was man auch sagen kann.
Das TAV hat Vor- und Nachteile. Mütter mit ihren Kindern, Schulklassen oder ältere Leute sind dadurch teilweise benachteiligt.
Wir müssen eben mit der Technik mithalten. Wer weiß, wie die Züge in 50 Jahren abgefertigt werden.

Das TAV hat Vor- und Nachteile. Mütter mit ihren Kindern, Schulklassen oder ältere Leute sind dadurch teilweise benachteiligt.
Wir müssen eben mit der Technik mithalten. Wer weiß, wie die Züge in 50 Jahren abgefertigt werden.

Da wird dann ein Kraftfeld aufgebaut, das nach kurzer Verweildauer des Körpers im Kraftfeld zur Erwärmung und irgendwann zu Verbrennungen führt.Lokführer aus BW @ 4 Aug 2005, 13:53 hat geschrieben: Wir müssen eben mit der Technik mithalten. Wer weiß, wie die Züge in 50 Jahren abgefertigt werden.![]()

Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
- MVG-Wauwi
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Es ist eigentlich erstaunlich, dass das "TAV" im Eisenbahnbereich so viel Wirbel auslöst, wo es doch im ÖPNV-Bereich seit rund 50 Jahren als "Automatiktür" gang und gäbe ist. Und warum funktioniert es dort so prima, ohne als Schwieger- und sonstige -mütter Mordend verschrieen zu werden? Weil es immer noch einen Menschen gibt, der sich vor Abfahrt des Fahrzeuges im Rückspiegel über die Situation vergewissern kann. Und das ist meines Erachtens der Geburtsfehler des TAV - es fehlt die Rückkoppelung zwischen dem technischen System einerseits und den Betriebssituationen, die ein manuelles Eingreifen zumindest wünschenswert machen. Und gerade im Eisenbahnverkehr ist die Fahrgastabfertigung komplexer, sei es wegen des Gepäcks, bei größeren Gruppen oder einfach aufgrund der Tatsache, dass man bei einem Stundentakt sein Verkehrsmittel nicht "kampflos" von dannen ziehen lassen möchte.... . Meine Empfehlung daher: TAV ja - aber nur im Zusammenspiel mit dem Triebfahrzeugführer. Und damit dieser keine Erkältung beim Ausblick aus dem Fenster bekommt, könnte man über eine Erfindung namens Rückspiegel nachdenken - entweder am Fahrzeug (wie beim VT 628 und ähnlichen Straßenbahnen
) oder auch am Bahnsteig.

Gruß vom Wauwi
MVG-Wauwi: interessanter (und vermutlich auch sinnvoller) wäre eine Video-Kamera, die den Bereich vor den Türen überwacht. So muss sich der von Wirklichkeit (meiner Meinung nach einer, der vermutlich auch nicht fliegt, weil der Herrgott ihm ja keine Flügel gegeben hat und an Bord eines Flugzeugs ja eh vieles technisiert ist - und auch sein muss, aber das ist :offtopic: ) gemeinte "bequeme" Tf nicht mal den Rückspiegel einstellen. Zumal man diese Kameras auch im Innenraum anbringen und sie so zur Innenraumüberwachung (Stichwort Vandalismus) nutzen könnte. (Schwenken beim Halt in Richtung Tür - Richtungsdaten entstammen der Türentriegelung, bei Geschwindigkeit >5km/h in den Fahrgastraum.) Zudem sind einige Bahnhöfe mit Kameras und Bildschirmen ausgerüstet, die man vom Führerstand aus sehen können sollte - Als Beispiel sei hier einmal der Bahnhof Essen-Steele genannt.
Wie soll das denn bitte funktionieren? Willst Du jetzt an jede Tür eine Kamera machen und am Ende soll der Tf dann 50 Bildschirme oder was das dann sind überschauen?Der Kork @ 4 Aug 2005, 15:55 hat geschrieben: (Schwenken beim Halt in Richtung Tür - Richtungsdaten entstammen der Türentriegelung, bei Geschwindigkeit >5km/h in den Fahrgastraum.)
Das wage ich mal zu bestreiten, denn rein grammatikalisch kann es meiner Meinung nach kein "technisch" sein.Lokführer aus BW @ 4 Aug 2005, 13:53 hat geschrieben:Hab mir eben statt Technik Technisch angewöhnt, was man auch sagen kann.![]()
Wer sagt das denn? Werden wir jetzt von der Technik gesteuert? Die machen wir schon noch selbst und Dinge, die nichts nutzen gehören einfach weg oder nicht entwickelt. Da müssen wir mit gar nix mithalten.Lokführer aus BW @ 4 Aug 2005, 13:53 hat geschrieben:Wir müssen eben mit der Technik mithalten
Genauso sehe ich das auch und habe ich ja auch an anderer Stelle schonmal geschrieben (hierzu gibt's nämlich, wenn ich meinem Gedächtnis trauen kann, schon nen Thread).MVG-Wauwi @ 4 Aug 2005, 15:46 hat geschrieben:TAV ja - aber nur im Zusammenspiel mit dem Triebfahrzeugführer.
Und nachdem es aber keinen Punkt bei der Umfrage gibt, dass man beides möchte, habe ich auch nicht mit abgestimmt.
pok
- Tigerente290
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Im städtischen Verkehr in München kenne ich das TAV nur von Trambahnen und Bussen. Da ist es aber meiner Meinung nach nicht so schlimm, wenn man einen Wagen verpaßt, weil der nächste in der Regel in spätestens 10 Minuten kommt.MVG-Wauwi @ 4 Aug 2005, 15:46 hat geschrieben:Es ist eigentlich erstaunlich, dass das "TAV" im Eisenbahnbereich so viel Wirbel auslöst, wo es doch im ÖPNV-Bereich seit rund 50 Jahren als "Automatiktür" gang und gäbe ist.
Wenn ich das richtig beobachtet habe, gibts selbst beim C-Wagen der U-Bahn kein TAV, oder? Außerdem kommt da immer noch ein "Zurückbleiben bitte", man weiß also, daß der Zug gleich abfährt.
Sagen wir mal so: Bei den A- und B-Wagen SOLLTE es so sein. Tatsächlich jedoch schließen manche Fahrer die Türen, wenn noch nicht mal alle Fahrgäste ausgestiegen sind und man als Fahrer unmöglich durch den Spiegel den ganzen Bahnsteig einsehen kann. Besonders "gern" wird das am Marienplatz gemacht. Vielleicht wäre es ratsam gewesen, im Rahmen der Umbauarbeiten Aufsichtskanzeln einzubauen und diese in der HVZ zu besetzen; die Abfertigung einer U-Bahn wäre dann durch die örtliche Aufsicht erfolgt, so wie es an der Theresienwiese während des Oktoberfests der Fall ist.MVG-Wauwi @ 4 Aug 2005, 15:46 hat geschrieben:Und warum funktioniert es dort so prima, ohne als Schwieger- und sonstige -mütter Mordend verschrieen zu werden? Weil es immer noch einen Menschen gibt, der sich vor Abfahrt des Fahrzeuges im Rückspiegel über die Situation vergewissern kann.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu.MVG-Wauwi @ 4 Aug 2005, 15:46 hat geschrieben:Und das ist meines Erachtens der Geburtsfehler des TAV - es fehlt die Rückkoppelung zwischen dem technischen System einerseits und den Betriebssituationen, die ein manuelles Eingreifen zumindest wünschenswert machen. Und gerade im Eisenbahnverkehr ist die Fahrgastabfertigung komplexer, sei es wegen des Gepäcks, bei größeren Gruppen oder einfach aufgrund der Tatsache, dass man bei einem Stundentakt sein Verkehrsmittel nicht "kampflos" von dannen ziehen lassen möchte.... .
Ich gehe einen Schritt weiter: TAV sofort abschaffen! Als noch die ET 420 in München gefahren sind, waren an Bahnsteigen, die in einer Kurve lagen, Rückspiegel aufgestellt. Vielleicht gibt es noch Stationen, die solche Spiegel haben, aber ich glaube kaum, daß die noch genutzt werden. Rückspiegel am Fahrzeug dürften wegen des Lichtraumprofils problematisch sein.MVG-Wauwi @ 4 Aug 2005, 15:46 hat geschrieben:Meine Empfehlung daher: TAV ja - aber nur im Zusammenspiel mit dem Triebfahrzeugführer. Und damit dieser keine Erkältung beim Ausblick aus dem Fenster bekommt, könnte man über eine Erfindung namens Rückspiegel nachdenken - entweder am Fahrzeug (wie beim VT 628 und ähnlichen Straßenbahnen ) oder auch am Bahnsteig.
Was bitteschön spricht dagegen, daß der Tf beim 423er ebenfalls rausschaut? Ich bin ja keiner, der den 420er-Zeiten nachtrauert, eher im Gegenteil, aber in Sachen Abfertigung war die Einführung des TAV ein Rückschritt.
- jadefalcon
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In Rhein-Main soll, IIRC auf "Wunsch" des RMV, bei 423ern auch ein sogenannter Serviceblick vorgenommen werden, d.h., der Tf beobachtet den Zug am Bahnsteig und nimmt die Freigabe über die Taster am Handmikro zurück.VT 609 @ 4 Aug 2005, 18:28 hat geschrieben: Was bitteschön spricht dagegen, daß der Tf beim 423er ebenfalls rausschaut?
who has placed the midnight sky / so a spirit has to fly? / as the heavens seem so far / now, who will hang the midnight star?
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Na also. Dan kann man das doch in München auch so machen, oder?jadefalcon @ 4 Aug 2005, 19:05 hat geschrieben: In Rhein-Main soll, IIRC auf "Wunsch" des RMV, bei 423ern auch ein sogenannter Serviceblick vorgenommen werden, d.h., der Tf beobachtet den Zug am Bahnsteig und nimmt die Freigabe über die Taster am Handmikro zurück.
Als Serviceblick ja, zum abfertigen aber nein. Es gibt hier in München ein paar Bahnsteige, die in so einer elendigen Kurve liegen und in Stuttgart isses sogar noch um einiges schlimmer.VT 609 @ 4 Aug 2005, 19:29 hat geschrieben: Na also. Dan kann man das doch in München auch so machen, oder?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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In Rhein-Main halte ich da Eschborn Süd für ein Paradebeispiel. Dort gibt es dementsprechend aber auch Spiegel am Bahnsteigende Richtung Rödelheim.ET 423 @ 4 Aug 2005, 19:35 hat geschrieben: Es gibt hier in München ein paar Bahnsteige, die in so einer elendigen Kurve liegen und in Stuttgart isses sogar noch um einiges schlimmer.
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Als zusätzliche Kontrolle zum TAV sicher wünschenswert.ET 423 @ 4 Aug 2005, 19:35 hat geschrieben: Als Serviceblick ja, zum abfertigen aber nein. Es gibt hier in München ein paar Bahnsteige, die in so einer elendigen Kurve liegen und in Stuttgart isses sogar noch um einiges schlimmer.
Ich kann mich trotzdem nicht daran gewöhnen, dass Türen einfach so zugehen - ich will davor nen Pfiff - da passiert am wenigsten (und es ist international, besser als ein genuscheltes "zurückbleiben").
VT 609 @ 4 Aug 2005, 20:30 hat geschrieben: Ich wäre schon zufrieden, wenn der Tf wenigstens wieder zum Rausschauen verpflichtet wäre. Ob er dann Zwangsschließen macht oder nicht, kann man ja (vorerst) ihm überlassen.


Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Ob mit oder ohne TAV - Fehler passieren doch dauernd!
Gestern passiert: Im n-Wagen-Radabteil Familie mit 2 kleinen Kindern und ich mit meinem Rad: Die Familie steigt aus und ich bin grad am Austeigen und der Schaffner pfeift einfach los! Hätte der Tf nicht zusätzlich aus dem Fenster des Stuerwagen geschaut wären einige Leute hinter mir und an anderen Türen die noch im Zug waren gar nicht mehr rausgekommen!
Grüße, Dave
Gestern passiert: Im n-Wagen-Radabteil Familie mit 2 kleinen Kindern und ich mit meinem Rad: Die Familie steigt aus und ich bin grad am Austeigen und der Schaffner pfeift einfach los! Hätte der Tf nicht zusätzlich aus dem Fenster des Stuerwagen geschaut wären einige Leute hinter mir und an anderen Türen die noch im Zug waren gar nicht mehr rausgekommen!
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
bei dem ganzen zirkus ums tav geht es den grossen verantwortlichen im falle einer "panne" ( sprich personenschaden ) doch eigentlich nur darum dem tf unbedingt den schwarzen peter zuschieben zu können und sich selber aus organisatorischer sicht schadlos zu halten!
der "serviceblick" ist dabei der derzeitige höhepunkt jede verantwortung auf das kleinste rad im system abzuwälzen.....
wir haben bei uns im evu eine dienstanweisung die uns vorschreibt den kopf rauszuhalten und trotz tav zu schauen ob der karren frei ist; dabei brechen wir uns nix ab und manchesmal kann man den kunden doch noch glücklich machen. trotzdem gilt aber eben das tav.
wäre der sogenannte "serviceblick" in der form eingeführt worden wie man es geplant hatte, wäre die ganze verantwortung beim tf - auch in einem kurvenradius. man hatte ja sogar in erwägung gezogen den tf zum aussteigen zu verpflichten wenn die ganze zuglänge nicht anders einzusehen gewesen wäre!
gott sei dank ist dieser unsinn aber erstmal vom tisch....
grüssli
ike
der "serviceblick" ist dabei der derzeitige höhepunkt jede verantwortung auf das kleinste rad im system abzuwälzen.....
wir haben bei uns im evu eine dienstanweisung die uns vorschreibt den kopf rauszuhalten und trotz tav zu schauen ob der karren frei ist; dabei brechen wir uns nix ab und manchesmal kann man den kunden doch noch glücklich machen. trotzdem gilt aber eben das tav.
wäre der sogenannte "serviceblick" in der form eingeführt worden wie man es geplant hatte, wäre die ganze verantwortung beim tf - auch in einem kurvenradius. man hatte ja sogar in erwägung gezogen den tf zum aussteigen zu verpflichten wenn die ganze zuglänge nicht anders einzusehen gewesen wäre!
gott sei dank ist dieser unsinn aber erstmal vom tisch....
grüssli
ike
...Alstom - aber überleben kann man trotzdem lernen...
Also ich habe das anders verstanden: Es gibt keinen "Betriebsblick" bei TAV, eben damit man Dich nicht zur Verantwortung ziehen kann. Deshalb wird auch von unseren Lehrführern immer wieder darauf hingewiesen,daß man möglichst nicht rausschauen soll. Es ist aber nicht verboten.bei dem ganzen zirkus ums tav geht es den grossen verantwortlichen im falle einer "panne" ( sprich personenschaden ) doch eigentlich nur darum dem tf unbedingt den schwarzen peter zuschieben zu können und sich selber aus organisatorischer sicht schadlos zu halten!
Ob das Ganze im Falle eines Personenschadens vom Staatsanwalt auch so gesehen wird bleibt wohl abzuwarten...
moin,
oh, etwas missverständlich ausgedrückt von meiner seite. ich bezog das ganze auf den geplanten "serviceblick" bei dem der tf am ende die verantwortung für alles gehabt hätte was draussen passiert. aus sicht der planer eben auch wenn man die zuglänge garnicht einsehen kann. motto - da muss der tf eben raus und gucken.....
hier hat man von seiten der gewerkschaften dem herrn sei dank rechtzeitig geschaltet und diesen unsinn vorerst wieder in die mottenkiste verbannen können.
grüssli
ike
oh, etwas missverständlich ausgedrückt von meiner seite. ich bezog das ganze auf den geplanten "serviceblick" bei dem der tf am ende die verantwortung für alles gehabt hätte was draussen passiert. aus sicht der planer eben auch wenn man die zuglänge garnicht einsehen kann. motto - da muss der tf eben raus und gucken.....
hier hat man von seiten der gewerkschaften dem herrn sei dank rechtzeitig geschaltet und diesen unsinn vorerst wieder in die mottenkiste verbannen können.
grüssli
ike
...Alstom - aber überleben kann man trotzdem lernen...
Was bitte ist mit "MRP- und MIS-Spielen" gemeint? :blink: :wacko:ET 423 @ 4 Aug 2005, 21:24 hat geschrieben:Kennst mich ja, ich guck' öfters mal raus, vor allem nach MRP- und MIS-Spielen.
[...]
chris
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Die Verantwortung hat der Tf in Zweifelsfall sowieso. Falls ein Unfall paasiert und es zu einem Gerichtsverfahren kommt (wollen wir alles nicht hoffen), so muß man auf folgende Frage gefaßt sein: "Hätte der Unfall verhindert werden können, wenn Sie vor dem Türschließen / vor der Abfahrt am Zug entlang geschaut hätten?". Und wenn dann die falsche Antwort kommt (und eine unehrliche Antwort ist auch keine richtige Lösung), nützt keine DB-interne Richtlinie.Ike59 @ 6 Aug 2005, 08:56 hat geschrieben:ich bezog das ganze auf den geplanten "serviceblick" bei dem der tf am ende die verantwortung für alles gehabt hätte was draussen passiert. aus sicht der planer eben auch wenn man die zuglänge garnicht einsehen kann. motto - da muss der tf eben raus und gucken.....
hier hat man von seiten der gewerkschaften dem herrn sei dank rechtzeitig geschaltet und diesen unsinn vorerst wieder in die mottenkiste verbannen können.
Andererseits würde ein Richter immer physikalische Unmöglichkeiten (Kurvenblick) auch würdigen. Was nicht geht, geht nicht. Man hat manchmal wirklich den Eindruck, die DB-Richtlinien sind starrer als die juristische Realität. Und ob man das Rausschauen nur Betriebs- oder Serviveblick nennt, halte ich juristisch für irrelevant (es sei denn, die beiden Blickvarianten sollten sich vom zeitlichen Ablauf her unterscheiden).
Insofern denke ich, daß die Gewerkschaft euch keinen Gefallen getan hat und die Risiken nur verschleiert werden. Das Motto vom wegschauen hat noch nie wirklich geholfen.
Edmund
@ elba
tja, so kann man es auch sehen; letztendlich ist das letzte rad am wagen - in diesem falle der tf - wohl weitestgehend immer der dumme.
mit der aufnahme des "serviceblicks" wäre die ganze geschichte aber sicher nicht besser sondern noch trüber geworden! das ganze roch wirklich penetrant nach abwälzen von verantwortlichkeiten....
ich gucke eh raus - bei uns taumeln auch ständig merkwürdige leute am zug rum. gucken kostet nix und beruhigt....
so long
ike
tja, so kann man es auch sehen; letztendlich ist das letzte rad am wagen - in diesem falle der tf - wohl weitestgehend immer der dumme.
mit der aufnahme des "serviceblicks" wäre die ganze geschichte aber sicher nicht besser sondern noch trüber geworden! das ganze roch wirklich penetrant nach abwälzen von verantwortlichkeiten....
ich gucke eh raus - bei uns taumeln auch ständig merkwürdige leute am zug rum. gucken kostet nix und beruhigt....
so long
ike
...Alstom - aber überleben kann man trotzdem lernen...
Verantwortung ist halt etwas, das aufgrund der Sachlage einfach da ist. Das kann man durch eine Firmenrichtline nicht verschwinden lassen. Man kann ihr nur dadurch (oder auch durch entsprechenden Personaleinsatz) gerecht werden - oder eben nicht. (hier wäre übrigens meiner Meinung Ansatzpunkt für Gewerkschaften - das ist wohl verpasst worden).Ike59 @ 6 Aug 2005, 19:22 hat geschrieben:@ elba
tja, so kann man es auch sehen; letztendlich ist das letzte rad am wagen - in diesem falle der tf - wohl weitestgehend immer der dumme.
Warum jetzt der Serviveblick die Situation verschlimmern sollte, kann ich nicht erkennen. Wie gesagt: Die Verantwortung ist nunmal da. Wenn sie nicht übernommen wird, wird im ungünstigen Fall ein Richter sie irgendwann mal zuweisen.mit der aufnahme des "serviceblicks" wäre die ganze geschichte aber sicher nicht besser sondern noch trüber geworden!
Na ja, ich denke Organisationen ab einer bestimmten Größe neigen zu sowas.das ganze roch wirklich penetrant nach abwälzen von verantwortlichkeiten....
[allgemeiner Disclaimer für den folgenden Absatz: ich bin keine Jurist - aber im Laufe der Jahre läuft einem halt so einiges über den Weg, zu dem man sich so seine Gedanken macht]
Irgendwelchen firmeninternen Richtlinien regeln zuerst mal das Innenverhältnis MA/Firma. Als zweites wesentliches Element kommt ein Haftungsausschluß dazu. Ist die Richtlinie nicht erkennbar gesetzeswidrig ist der MA bei einem Zivilverfahren recht gut geschützt, wenn er gemäß der Richtlinie handelt. Bei einem Schaden (z.B. beim Fahrgast) haftet die Firma (und bei Fremdverschulden ggf. Dritte). Bei Körperverletzung oder Tod ist aber zudem ein Strafverfahren möglich. Da geht es dann um Schuld. Grundsätzlich hängt da die Meßlatte höher. Haften tut man schon (wenn man nicht durch Firmenregelung geschützt ist, bzw. sie nicht beachtet hat) bei recht geringer Fahrlässigkeit, ein strafrechtliches Vergehen liegt aber wohl erst bei grober Fahrlässigkeit vor. Ob das so ist, wird aber anhand von Gesetzen beurteilt und nicht anhand von Firmenrichtlinien (welche sich aber im "worst case" wohl strafmildernd auswirken können).
Ja, ja - merkwürdige Leute ist auch sowas, das man wohl nicht abschaffen kann. Ich wunder mich auch oft ...ich gucke eh raus - bei uns taumeln auch ständig merkwürdige leute am zug rum.
Das ist sowieso wahr. Aber nicht jeder deiner Kollegen sieht das so.gucken kostet nix und beruhigt....
In diesem Sinne,
Edmund
@ pok
das sagt sich immer schnell und leicht; du musst als der verantwortliche aber auch vernünftige möglichkeiten bekommen dieser verantwortung sinnvoll nachzukommen. überwachungsmonitore, spiegel an den bahnsteigen usw. wären solche dinge. da diese sachen aber alle geld kosten, gewartet und gepflegt werden müssen, schiebt man gerne alles soweit nach unten bis der letzte alles managen soll.
an meinen haltepunkten habe ich meist nix; ich tappe also buchstäblich im dunkeln und muss mehr oder weniger "nach gehör" abfahren.
versuche mal in einer kurve deiner verantwortung als tf nachzukommen und den zug bis zur letzten tür beim abfahren zu überwachen. du wirst bestürzt feststellen dass dir das mit gutem gewissen nicht möglich ist....; und nun?
wenn es dann um die verantwortlichkeiten geht siehst du das als selbst betroffener ein klein wenig differenzierter....
nix für ungut..
ike
das sagt sich immer schnell und leicht; du musst als der verantwortliche aber auch vernünftige möglichkeiten bekommen dieser verantwortung sinnvoll nachzukommen. überwachungsmonitore, spiegel an den bahnsteigen usw. wären solche dinge. da diese sachen aber alle geld kosten, gewartet und gepflegt werden müssen, schiebt man gerne alles soweit nach unten bis der letzte alles managen soll.
an meinen haltepunkten habe ich meist nix; ich tappe also buchstäblich im dunkeln und muss mehr oder weniger "nach gehör" abfahren.
versuche mal in einer kurve deiner verantwortung als tf nachzukommen und den zug bis zur letzten tür beim abfahren zu überwachen. du wirst bestürzt feststellen dass dir das mit gutem gewissen nicht möglich ist....; und nun?
wenn es dann um die verantwortlichkeiten geht siehst du das als selbst betroffener ein klein wenig differenzierter....
nix für ungut..
ike
...Alstom - aber überleben kann man trotzdem lernen...