Berliner! Schützt euere S-Bahn!
- mellertime
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Es geht um den massiven Stellenabbau bei der Berliner S-Bahn und den sich daraus ergebenen Verschlechterungen für die Fahrgäste.
Alles wissenswerte findet ihr hier!
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Tf der Münchner S-Bahn.
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Die Aufsichtsdame im Bahnhof Bellevue hat mich schon vor 2 Wochen auf die ausgehängte Unterschriftenliste aufmerksam gemacht, wo ich mich natürlich sofort eingetragen habe.
Reduzierung der Wartung und Reinigung der Fahrzeuge:
Wenn man schaut, wie versifft die Wägen heute schon sind, wie soll das dann erst noch werden? Die 485er (ich nenne sie immer rosa Bonbonschachteln) sind sowohl vom Fahrkomfort als auch von der Innenaustattung her desolat. Da diese Wägen sicher noch eine Lebenserwartung von 20 Jahren haben, wäre eigentlich ein Rundum-Sanierungsprogramm notwendig. Anstatt dessen will man anscheinend die 481er in Zukunft auch noch verkommen lassen.
Schließen der Bahnhofsaufsichten:
Wer soll den Leuten in Zukunft dann eigentlich die umfangreichen Fahrplanänderungen und Kursausfälle vermitteln, die uns baubedingt sicher noch einige Jahre begleiten werden. Und wie soll dem in Berlin weitverbreiteten Vandalismus auf den Stationen Einhalt geboten werden?
Ausdünnung des Angebots:
Beim baubedingten Ausdünnen des Angebots am Abend und Wochenende sieht man natürlich schon, dass man letztlich während dieser Zeiten so einiges einsparen könnte. Die andere Frage ist halt, was ist ein attraktives Angebot für eine 4 Millionen Stadt? Und sollte man sich nicht eher überlegen, durch entsprechende Fahrpreisangebote die Züge zu füllen?
Viele Grüße,
Thomas
Reduzierung der Wartung und Reinigung der Fahrzeuge:
Wenn man schaut, wie versifft die Wägen heute schon sind, wie soll das dann erst noch werden? Die 485er (ich nenne sie immer rosa Bonbonschachteln) sind sowohl vom Fahrkomfort als auch von der Innenaustattung her desolat. Da diese Wägen sicher noch eine Lebenserwartung von 20 Jahren haben, wäre eigentlich ein Rundum-Sanierungsprogramm notwendig. Anstatt dessen will man anscheinend die 481er in Zukunft auch noch verkommen lassen.
Schließen der Bahnhofsaufsichten:
Wer soll den Leuten in Zukunft dann eigentlich die umfangreichen Fahrplanänderungen und Kursausfälle vermitteln, die uns baubedingt sicher noch einige Jahre begleiten werden. Und wie soll dem in Berlin weitverbreiteten Vandalismus auf den Stationen Einhalt geboten werden?
Ausdünnung des Angebots:
Beim baubedingten Ausdünnen des Angebots am Abend und Wochenende sieht man natürlich schon, dass man letztlich während dieser Zeiten so einiges einsparen könnte. Die andere Frage ist halt, was ist ein attraktives Angebot für eine 4 Millionen Stadt? Und sollte man sich nicht eher überlegen, durch entsprechende Fahrpreisangebote die Züge zu füllen?
Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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Man sollte natürlich auch bedenken, dass die S-Bahn Berlin irgendwann mal wettbewerbsfähig werden muss.
Momentan hat sie zwar einen Verkehrsvertrag, der allerdings - vorsichtig ausgedrückt - finanziell nicht sehr günstig für die S-Bahn Berlin ausgefallen ist. Doch schon bei der nächsten Ausschreibung wird die volle Wucht des Wettbewerbes zuschlagen.
Das ist eben nach der Privatisierung so. Das Bundesland schreibt aus und der beste/billigste/effektivste/politischgewollteste Anbieter gewinnt.
Zum Vergleich:
Die S-Bahn Berlin beschäftigt 3750 Mitarbeiter, die S-Bahn München kommt mit 1067 aus, und das bei größerem Streckennetz und höherer Verkehrsleitung in Personenkilometern.
Da sind die 650 zu streichenden Aufsichtsstellen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, zumal in Berlin vereinigungsbedingt immer noch viel doppelt mitgeschleppt wird, von Werkstätten bis Verwaltung, das geht auf Dauer nicht.
edit: Tastensalat
Momentan hat sie zwar einen Verkehrsvertrag, der allerdings - vorsichtig ausgedrückt - finanziell nicht sehr günstig für die S-Bahn Berlin ausgefallen ist. Doch schon bei der nächsten Ausschreibung wird die volle Wucht des Wettbewerbes zuschlagen.
Das ist eben nach der Privatisierung so. Das Bundesland schreibt aus und der beste/billigste/effektivste/politischgewollteste Anbieter gewinnt.
Zum Vergleich:
Die S-Bahn Berlin beschäftigt 3750 Mitarbeiter, die S-Bahn München kommt mit 1067 aus, und das bei größerem Streckennetz und höherer Verkehrsleitung in Personenkilometern.
Da sind die 650 zu streichenden Aufsichtsstellen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, zumal in Berlin vereinigungsbedingt immer noch viel doppelt mitgeschleppt wird, von Werkstätten bis Verwaltung, das geht auf Dauer nicht.
edit: Tastensalat
- mellertime
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Naja, der Vergleich hinkt etwas. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!Froschkönig @ 24 Sep 2005, 13:11 hat geschrieben: Zum Vergleich:
Die S-Bahn Berlin beschäftigt 3750 Mitarbeiter, die S-Bahn München kommt mit 1067 aus, und das bei größerem Streckennetz und höherer Verkehrsleitung in Personenkilometern.
In Berlin ist es eher ein politischer Streit.Das Bundesland schreibt aus und der beste/billigste/effektivste/politischgewollteste Anbieter gewinnt.
Leider..Da sind die 650 zu streichenden Aufsichtsstellen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange

Da stellt sich nicht nur mir die Frage, warum noch ein 4. (in Worten vierter!) Geschäftsführer eingestellt wird/wurde. :blink: <_<, zumal in Berlin vereinigungsbedingt immer noch viel doppelt mitgeschleppt wird, von Werkstätten bis Verwaltung, das geht auf Dauer nicht.
Tf der Münchner S-Bahn.
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Ja klar vergelicht man Äpfel mit Birnen. Aber mehr als das dreifache an Mitarbeitern ist schon ein bisschen krass.mellertime @ 24 Sep 2005, 14:32 hat geschrieben:Naja, der Vergleich hinkt etwas. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!Froschkönig @ 24 Sep 2005, 13:11 hat geschrieben: Zum Vergleich:
Die S-Bahn Berlin beschäftigt 3750 Mitarbeiter, die S-Bahn München kommt mit 1067 aus, und das bei größerem Streckennetz und höherer Verkehrsleitung in Personenkilometern.
Die Sache ist ja nicht so dass die S-Bahn GmbH der Meinung ist sie braucht die vielen Mitarbeiter. Im Gegenteil, sie will doch auf einige verzichten. Bis jetzt macht z.B. die Abfertigung des Zuges durch Personal am Bahnsteig ein Mehr an Mitarbeitern im Vergleich zu anderen S-Bahn-Netzen aus. Das kann man positiv sehen (bessere Abfertigung) aber auxch negativ betrachten (teuer).gmg @ 27 Sep 2005, 12:37 hat geschrieben: Woran liegt es denn, dass die Berliner S- Bahn so viele Mitarbeiter braucht? Werden da die Weichen noch von Hand gestellt?
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Aber Aufsichten bedeuten Service. Und diesen vermisst man in München am Wochenende.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609
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Der Service bei der S-Bahn Berlin ist schon Spitze an fast jeder Station jemand zum fragen, wenn man dort aber hinfährt fragt man sich schon warum an jeder Station jemand sitzt der Ruft "Spandau einsteigen bitte" "Spandau zurückbleiben Bitte" so hart es auch für manche klingt das könnte auch eine Automatische Ansage machen!
Nächsder Hald: Halladoar!
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*Zyniker-Modus ein*SDL-BS @ 28 Sep 2005, 08:35 hat geschrieben: Der Service bei der S-Bahn Berlin ist schon Spitze an fast jeder Station jemand zum fragen, wenn man dort aber hinfährt fragt man sich schon warum an jeder Station jemand sitzt der Ruft "Spandau einsteigen bitte" "Spandau zurückbleiben Bitte" so hart es auch für manche klingt das könnte auch eine Automatische Ansage machen!
Genau, ich kann es auch nicht verstehen warum es sich soviele Unternehmen noch leisten Menschen zu halten, die sind doch total unzuverlässig, kommen zu spät, sind krank, machen Fehler,... Lieber alles automatisieren und das Ziel für die nächste Bundestagswahl 10 Mio Arbeitslose!
*Zyniker-Modus aus*
By the way, da sitzt nicht nur jemand, der einsteigen und zurückbleiben sagt, sondern es werden die Züge nach Augenschein abgefertigt und das ist ein deutliches Plus an Sicherheit, da kommt es dann auch nicht zu solchen Vorfällen wie mitgeschleift durch eingeklemmte Jacke oder Regenschirme, die am Tunnelmund zerschellen...
Es geht hier um den Wettbewerb für die Berliner S-Bahn und dieser sollte erhalten bleiben, außerdem handelt es sich doch um einen Stellenabbau das heißt doch eigentlich das den Mitarbeitern woanders Arbeitplätze angeboten werden?423-Treiber @ 28 Sep 2005, 09:55 hat geschrieben: *Zyniker-Modus ein*
Genau, ich kann es auch nicht verstehen warum es sich soviele Unternehmen noch leisten Menschen zu halten, die sind doch total unzuverlässig, kommen zu spät, sind krank, machen Fehler,... Lieber alles automatisieren und das Ziel für die nächste Bundestagswahl 10 Mio Arbeitslose!
*Zyniker-Modus aus*
By the way, da sitzt nicht nur jemand, der einsteigen und zurückbleiben sagt, sondern es werden die Züge nach Augenschein abgefertigt und das ist ein deutliches Plus an Sicherheit, da kommt es dann auch nicht zu solchen Vorfällen wie mitgeschleift durch eingeklemmte Jacke oder Regenschirme, die am Tunnelmund zerschellen...
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Und ist Wettbewerb denn immer so gut? Connex hatte ja schon mal angeboten den Ring zu übernehmen und Diesel-Talente einzusetzen. Diese Umweltsünde und die schlechtere Beschleunigung und der geringere Komfort (zumindet Geräusche) halte ich für Blödsinn.SDL-BS @ 28 Sep 2005, 11:33 hat geschrieben: Es geht hier um den Wettbewerb für die Berliner S-Bahn und dieser sollte erhalten bleiben, außerdem handelt es sich doch um einen Stellenabbau das heißt doch eigentlich das den Mitarbeitern woanders Arbeitplätze angeboten werden?
Was die DB interne Arbeitsvermittlung angeht: Da siehts genauso aus wie draußen auf dem echten Arbeitsmarkt. Es gibt ein DB-Arbeitsamt (k.A. wie das heißt), eine Zeitarbeiterfirma welche die MA intern sowie auch extern einsetzt und meist wieder zurück nimmt und es ist ein ewiges hin und her Geschiebe. Ich fand es sehr interessant einen 5 Seitigen Bericht in einer Unternehmensberaterzeitung zu lesen in der man dass Ganze als vorbildlich verkaufen wollte (zumindest bei mir hat es nicht geklappt).
Grundsätzlich bin ich nicht gegen Wettbewerb. Jedoch gegen einen Wettbewerb der hautsächlich auf dem Rücken der MA ausgetragen wird. Da halte ich Kooperationen wie bei der AVG oder der BOB (erfahrene DB-Mitarbeiter fahren dir privaten Züge) für sinnvoller.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Zumal an Wettbewerb auch schon Firmen kaputt gegangen sind, Bsp. Eurobahn und die KEG, selbst Connex hat z.Z. große Probleme bei der NOB.
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Stellenabbau muß eben nicht Entlassungen im klassischen Sinne heißen (betriebsbedingte Kündigung), sondern kann ebenso
- nicht-mehr-Neubesetzung von Stellen, deren Inhaber in Rente geht
- freiwillige Auflösung des Arbeitsverhältnisses
bedeuten. Typisch dafür ist wohl der gerade diskutierte Personalabbau bei Daimler-Chrisler, wo die beschäftigten ja eine recht lange Arbeitsplatzgarantie haben (2012?), trotzdem das Unternehmen Stellen abbauen will/muß, und deshalb wohl eben die zwei oben von mir erwähnten Wege einschlagen werden wird.
Nachteil für Unternehmen ist in beiden Fällen, allerdings wg. der Sozialauswahl auch im Fall von betriebsbedingten Kündigungen, daß der Altersdurchschnitt des Betriebs dabei steigt (Abwanderunge eher jüngerer Kräfte, keine / kaum Neueinstellungen).
Gruß Flo
- nicht-mehr-Neubesetzung von Stellen, deren Inhaber in Rente geht
- freiwillige Auflösung des Arbeitsverhältnisses
bedeuten. Typisch dafür ist wohl der gerade diskutierte Personalabbau bei Daimler-Chrisler, wo die beschäftigten ja eine recht lange Arbeitsplatzgarantie haben (2012?), trotzdem das Unternehmen Stellen abbauen will/muß, und deshalb wohl eben die zwei oben von mir erwähnten Wege einschlagen werden wird.
Nachteil für Unternehmen ist in beiden Fällen, allerdings wg. der Sozialauswahl auch im Fall von betriebsbedingten Kündigungen, daß der Altersdurchschnitt des Betriebs dabei steigt (Abwanderunge eher jüngerer Kräfte, keine / kaum Neueinstellungen).
Gruß Flo
Of Course I'm for Monogamy: I'm Also for Everlasting Peace and an End to Taxes
Genau das habe ich bei meinem Beitrag gemeint!!!MünchnerFreiheit @ 29 Sep 2005, 12:38 hat geschrieben: Stellenabbau muß eben nicht Entlassungen im klassischen Sinne heißen (betriebsbedingte Kündigung), sondern kann ebenso
- nicht-mehr-Neubesetzung von Stellen, deren Inhaber in Rente geht
- freiwillige Auflösung des Arbeitsverhältnisses
bedeuten. Typisch dafür ist wohl der gerade diskutierte Personalabbau bei Daimler-Chrisler, wo die beschäftigten ja eine recht lange Arbeitsplatzgarantie haben (2012?), trotzdem das Unternehmen Stellen abbauen will/muß, und deshalb wohl eben die zwei oben von mir erwähnten Wege einschlagen werden wird.
Nachteil für Unternehmen ist in beiden Fällen, allerdings wg. der Sozialauswahl auch im Fall von betriebsbedingten Kündigungen, daß der Altersdurchschnitt des Betriebs dabei steigt (Abwanderunge eher jüngerer Kräfte, keine / kaum Neueinstellungen).
Gruß Flo
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Dennoch ist die Stelle weg und wird nicht mehr nachbesetzt, auch wenn es nicht unbedingt den jetzigen Stelleninhaber trifft so ist das Ganze auf jeden Fall kein Schritt in Richtung Arbeitsplatzschaffung. Ist ja schön wenn ein Unternehmen daherkommt und sagt, "ich schaff das mit nur 2 Mitarbeitern", ja toll und was machen die restlichen 100 Leute die nicht mehr gebraucht werden? Das ist echt ne komische Einstellung in der Welt wo es nur noch um Gewinnmaximierung geht und die soziale Komponente auf der Strecke bleibt. Für wenn soll denn irgendwann noch produziert werden, für die kleine Minderheit, die sich das irgendwann noch leisten kann??MünchnerFreiheit @ 29 Sep 2005, 12:38 hat geschrieben: Stellenabbau muß eben nicht Entlassungen im klassischen Sinne heißen (betriebsbedingte Kündigung), sondern kann ebenso
- nicht-mehr-Neubesetzung von Stellen, deren Inhaber in Rente geht
- freiwillige Auflösung des Arbeitsverhältnisses
bedeuten. Typisch dafür ist wohl der gerade diskutierte Personalabbau bei Daimler-Chrisler, wo die beschäftigten ja eine recht lange Arbeitsplatzgarantie haben (2012?), trotzdem das Unternehmen Stellen abbauen will/muß, und deshalb wohl eben die zwei oben von mir erwähnten Wege einschlagen werden wird.
Nachteil für Unternehmen ist in beiden Fällen, allerdings wg. der Sozialauswahl auch im Fall von betriebsbedingten Kündigungen, daß der Altersdurchschnitt des Betriebs dabei steigt (Abwanderunge eher jüngerer Kräfte, keine / kaum Neueinstellungen).
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"Freiwillige Auflösung des Arbeitsverhältnisses":
Dabei ist oft die Frage, was "freiwillig" konkret bedeutet. Man hört ja immer wieder von Fällen, wo der Chef Mitarbeiter aussucht und diese dann vom höheren Management mit sanftem, aber bestimmtem Druck dazu bewogen werden, "freiwillig" einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben.
Der Druck besteht darin, für den Augenblick eine Abfindung in Aussicht zu stellen und für den Fall des Nichtdaraufeingehens eine düstere Zukunft zu zeichnen, wie Versetzung an einen unattraktiven Ort oder einen unattraktiven Ersatzarbeitsplatz - bis hin zu mehr oder weniger offen ausgestoßenen Drohungen. Je nach Mitarbeiter werden mehr oder weniger raffinierte psychologische Tricks eingesetzt.
Offiziell ist das dann keine Entlassung. Häufig geschieht das sogar unter den Augen des Betriebsrates.
Viele Grüße,
Thomas
Dabei ist oft die Frage, was "freiwillig" konkret bedeutet. Man hört ja immer wieder von Fällen, wo der Chef Mitarbeiter aussucht und diese dann vom höheren Management mit sanftem, aber bestimmtem Druck dazu bewogen werden, "freiwillig" einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben.
Der Druck besteht darin, für den Augenblick eine Abfindung in Aussicht zu stellen und für den Fall des Nichtdaraufeingehens eine düstere Zukunft zu zeichnen, wie Versetzung an einen unattraktiven Ort oder einen unattraktiven Ersatzarbeitsplatz - bis hin zu mehr oder weniger offen ausgestoßenen Drohungen. Je nach Mitarbeiter werden mehr oder weniger raffinierte psychologische Tricks eingesetzt.
Offiziell ist das dann keine Entlassung. Häufig geschieht das sogar unter den Augen des Betriebsrates.
Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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Das stimmt natürlich, nur, um bei Deinem Beispiel zu bleiben:423-Treiber @ 29 Sep 2005, 16:58 hat geschrieben: Dennoch ist die Stelle weg und wird nicht mehr nachbesetzt, auch wenn es nicht unbedingt den jetzigen Stelleninhaber trifft so ist das Ganze auf jeden Fall kein Schritt in Richtung Arbeitsplatzschaffung. Ist ja schön wenn ein Unternehmen daherkommt und sagt, "ich schaff das mit nur 2 Mitarbeitern", ja toll und was machen die restlichen 100 Leute die nicht mehr gebraucht werden? Das ist echt ne komische Einstellung in der Welt wo es nur noch um Gewinnmaximierung geht und die soziale Komponente auf der Strecke bleibt. Für wenn soll denn irgendwann noch produziert werden, für die kleine Minderheit, die sich das irgendwann noch leisten kann??
- 100 Leute arbeitslos, 2 beschäftigt oder
- 102 Leute arbeitslos, da der Betrieb aufgrund des vielen Personals, welches er ja in deinem kurzen Beispiel nicht brauchte, dann entgültig ins Aus gesegelt ist.
Auf die Berliner S-Bahn bezogen: was hat man davon, wenn man irgendwann doch ausschreiben muß, und die Angebote der jetzt fahrenden Gesellschaft wegen hoher Kosten nicht zum Zuge kommen? Dann hatten zwar alle noch ein paar Jahre eine schöne Kuschelecke *g*, sind danach aber leider auch alle arbeitslos.
Gruß Flo
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- 423-Treiber
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- Registriert: 27 Mär 2004, 23:28
Klar ist es besser wenn noch 2 Arbeit haben als wenn alle auf der Strasse sitzen, meine Kritik ist ja auch nicht unbedingt auf die Berliner S-Bahn bezogen, sondern auf die generelle Einstellung in der Weltwirtschaft. Es wird in heutigen Zeiten immer ein Unternehmen geben das sagt, ich mach es billiger mit weniger Leuten und wenn es dann in ein paar Jahren aufgrund des hohen Kostendrucks, den es sich selber auferlegt hat den Bach runtergeht, dann sitzen auch wieder alle auf der Strasse.MünchnerFreiheit @ 30 Sep 2005, 12:24 hat geschrieben: Das stimmt natürlich, nur, um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
- 100 Leute arbeitslos, 2 beschäftigt oder
- 102 Leute arbeitslos, da der Betrieb aufgrund des vielen Personals, welches er ja in deinem kurzen Beispiel nicht brauchte, dann entgültig ins Aus gesegelt ist.
Auf die Berliner S-Bahn bezogen: was hat man davon, wenn man irgendwann doch ausschreiben muß, und die Angebote der jetzt fahrenden Gesellschaft wegen hoher Kosten nicht zum Zuge kommen? Dann hatten zwar alle noch ein paar Jahre eine schöne Kuschelecke *g*, sind danach aber leider auch alle arbeitslos.
Gruß Flo
Aber es passt hier nicht mehr so unbedingt rein, das ist eher was für eine politische Diskussion...
Genau, und um wieder zum Daimler zu kommen: Die offizielle Begründung war ja nicht dass die Firma sonst pleite geht oder Verluste macht sondern dass Mercedes mehr Geld als Audi und BMW zahlt! Als nächstes wird wohl wieder Audi einschränken.... Ein im wirtschaftlichen Zusammenbruch der Firmen endender Wettbewerb der Unternehmen kurzfristig noch mehr Kosten einzusparen und effizienter zu werden. Vorausschauend ist das nicht, langfristig kann das sogar schaden.423-Treiber @ 30 Sep 2005, 15:47 hat geschrieben: Klar ist es besser wenn noch 2 Arbeit haben als wenn alle auf der Strasse sitzen, meine Kritik ist ja auch nicht unbedingt auf die Berliner S-Bahn bezogen, sondern auf die generelle Einstellung in der Weltwirtschaft.
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
- Baureihe 666
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- Registriert: 17 Sep 2005, 20:10
Ich dachte die Personalkosten seien zu hoch?Die offizielle Begründung war ja nicht dass die Firma sonst pleite geht oder Verluste macht sondern dass Mercedes mehr Geld als Audi und BMW zahlt!
Das hat mit dem Einkommen erstmal weniger zu tun, oder? Ich habe gehört die haben geringere Arbeitszeiten und dadurch mehr Leute, also höhere Kosten und das Management hat Mist gebaut. Wie so oft eben müssen jetzt die kleinen Leute dran glauben. <_<
Wegen Mercedes? :huh:Als nächstes wird wohl wieder Audi einschränken...
Und dann BMW, dann Porsche, dann ... und dann sitzen alle auf der Straße oder wie?

[font=Impact]Rettet die heiligen 101, ET423, ICE3 und Dostos![/font]
(Man kann nicht früh genug anfangen.)
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Ja, die Personalkosten sind höher als die der anderen was den Investoren nicht schmeckt.Baureihe 666 @ 1 Oct 2005, 19:29 hat geschrieben:Ich dachte die Personalkosten seien zu hoch?
Das hat mit dem Einkommen erstmal weniger zu tun, oder? Ich habe gehört die haben geringere Arbeitszeiten und dadurch mehr Leute, also höhere Kosten und das Management hat Mist gebaut. Wie so oft eben müssen jetzt die kleinen Leute dran glauben. <_<
Naja, ganz so wird es nicht kommen. Zumindest Prosche hat da eine etwas andere Firmenphilosophie.Baureihe 666 @ 1 Oct 2005, 19:29 hat geschrieben:Wegen Mercedes? :huh: Und dann BMW, dann Porsche, dann ... und dann sitzen alle auf der Straße oder wie?
Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]