Regierungs-U-Bahn U5 soll doch in Betrieb gehen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Regierungsviertel erhält Bahnanschluss

Zugverkehr im U5-Tunnel

BERLIN, 13. Oktober. In dem seit Jahren ungenutzten U-Bahn-Tunnel unter dem Regierungsviertel sollen nun doch Züge fahren. Der Senat und der Bund haben sich im Grundsatz darauf geeinigt, dass die Betonröhre der künftigen Linie U 5 für den Schienenverkehr genutzt werden soll. Das sagte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) der Berliner Zeitung. Der Tunnel führt im Bezirk Mitte vom Brandenburger Tor zum Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof mit Halt am Reichstag. Mit weniger als zwei Kilometer Länge wäre dies die kürzeste U-Bahn-Linie Berlins.
Ob es tatsächlich zu dem Bahnbetrieb kommt, hängt noch vom Votum des Bundestagsausschusses für Rechnungsprüfung ab. Er habe nun die Entscheidungsbefugnis, hieß es. Der Ausschuss hatte den Senat aufgefordert, ein Konzept für den brachliegenden Tunnel vorzulegen. Ansonsten sollte der Bund seinen Anteil an den Baukosten zurückverlangen - 128 Millionen Euro. Quelle: Berliner Zeitung
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo,

wenn ich mich jetzt nicht vollkommen täusche, wäre das dann ein Inselbetrieb...
Wie schaut es mit der Wartung / Überführung von den Fahrzeugen auf der Kanzler-U-Bahn aus?

Gruß

Rathgeber
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Kanzler-U-Bahn zunächst nur mit drei Stationen?

Berlin (dpa) Im Berliner Regierungsviertel könnte von 2006 an die kürzeste U-Bahnstrecke der Hauptstadt ihren Verkehr aufnehmen. Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) möchte in dem seit Jahren brachliegenden Tunnel der Linie U 5 vom Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof zum Brandenburger Tor nun doch U-Bahn-Züge fahren lassen, sagte seine Sprecherin Petra Rohland am Dienstag. Sie bestätigte damit Informationen der "Berliner Zeitung". Der Vorschlag sei inzwischen dem Bundesverkehrsministerium unterbreitet worden. Eine Einigung mit Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) gebe es aber noch nicht, sagte Rohland.

Der Bund ist der Haupt-Geldgeber für die rund 664 Millionen Euro teure U-Bahnstrecke, die den Hauptbahnhof im Regierungsviertel bis spätestens 2006 mit dem Alexanderplatz verbinden sollte. Der rot-rote Senat stoppte jedoch Anfang 2002 den Weiterbau wegen des enormen Schuldenbergs Berlins. Die SPD-PDS-Regierung bestätigte damit einen Beschluss des rot-grünen Übergangssenats vom Juni 2001. Nun droht dem Land mit seinem extremen Haushaltsnotstand die Rückforderung des Bundes für die von ihm stammenden, bereits verbauten Mittel von über 100 Millionen Euro. Der Bundesrechnungshof hatte die buchstäblich im Sand verbuddelte Investition bereits gerügt und eine Rückzahlung Berlins angemahnt.

"Berlin hat dem Bund ein Konzept vorgelegt, wie die bereits getätigten Investitionen in die so genannte Kanzler-U-Bahnlinie 5 nutzbar gemacht werden können", sagte die Sprecherin. Mit weniger als zwei Kilometern Länge wäre diese Strecke mit zwei Endstationen und einem Zwischenbahnhof am Reichstag auch in der Zeit bis 2006 realisierbar. Der unterirdische U-Bahn-Tunnel bis zum Brandenburger Tor sowie der Bahnhof Reichstag nach Plänen des Architekten des Kanzleramtes, Axel Schultes, existieren bereits seit geraumer Zeit im Rohbau.

"Neu gebaut werden müsste der Bahnhof Brandenburger Tor am Pariser Platz", erläuterte die Sprecherin. "Das macht aus unserer Sicht auch Sinn, weil wir dann endlich einen U-Bahn-Halt mit dem Namen Brandenburger Tor in Berlin hätten. Das hat auch eine enorme Signalwirkung für die Touristen."

Nach Meinung von Experten sollten ein Gleis und eine Stromschiene verlegt werden, auf denen die Züge hin- und herpendeln. Einen formalen Beschluss des rot-roten Senats gebe es noch nicht, sagte die Sprecherin. Dem Plan müssen außerdem noch der Bundestag und das Abgeordnetenhaus zustimmen. Quelle: Märkische Oderzeitung
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es ist natürlich weggeschmissenes Geld wenn eine fast fertige Strecke doch nicht eröffnet wird. Ist dies aber die Lösung: ein Inselbetrieb. Nach meiner Meinung wird diese Linie nicht in den grünen Zahlen kommen können... :unsure: :unsure: :unsure:
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stuttgarterbahn
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Beitrag von stuttgarterbahn »

Jean @ 16 Oct 2003, 15:07 hat geschrieben: Es ist natürlich weggeschmissenes Geld wenn eine fast fertige Strecke doch nicht eröffnet wird. Ist dies aber die Lösung: ein Inselbetrieb. Nach meiner Meinung wird diese Linie nicht in den grünen Zahlen kommen können... :unsure: :unsure: :unsure:
klar wegen 3 stationen, in meinen augen ist das total lächerlich, da wäre es billiger man verstärkt den busverkehr zwischen Hbf./Lehrter Bhf und Reichstag, wenn der nicht jetzt schon existiert. Eine so kurze ubahnlinie rentiert sich absolut nicht, von vernünftiger infrastruktur haben die planer in berlin wohl nur wenig ahnung
Electron
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Beitrag von Electron »

Hallo,

hm, diese Linie scheint ja in puncto Kürze der Linie 3bis in Paris (1,2 km , 4 Stationen) Konkurrenz zu machen :P

Gruß
Tobias

P.S:allerdings ist die 3bis kein Inselbetrieb, sondern dadurch entstanden, dass nach der Verlängerung der Linie 3 Richtung Gallieni keine Gabelung entstehen sollte
ichlachmichtotschulz

Beitrag von ichlachmichtotschulz »

Electron @ 16 Oct 2003, 21:26 hat geschrieben: Hallo,

hm, diese Linie scheint ja in puncto Kürze der Linie 3bis in Paris (1,2 km , 4 Stationen) Konkurrenz zu machen :P

Gruß
Tobias

P.S:allerdings ist die 3bis kein Inselbetrieb, sondern dadurch entstanden, dass nach der Verlängerung der Linie 3 Richtung Gallieni keine Gabelung entstehen sollte
moin allersets
meines wissens nach, soll das doch "nur" eine verlängerung der u5 darstellen. also nichts mit inselbetrieb. oder?
mfg
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Beitrag von Rathgeber »

Ich hab mich nochmal kundiggemacht.
Es ist ein Inselbetrieb, weil zwischen Alex und Brandenburger Tor noch kein Tunnel existiert.

Gruß

Rathgeber
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

mellertime @ 16 Oct 2003, 14:19 hat geschrieben: "Neu gebaut werden müsste der Bahnhof Brandenburger Tor am Pariser Platz", erläuterte die Sprecherin. "Das macht aus unserer Sicht auch Sinn, weil wir dann endlich einen U-Bahn-Halt mit dem Namen Brandenburger Tor in Berlin hätten. Das hat auch eine enorme Signalwirkung für die Touristen."
Wo bei der Tourist, der das Brandenburger Tor knipsen will, mit der S-Bahn-Station "Unter den Linden" nach wie vor besser beraten ist, weil er da gleich am richtigen Fotopunkt hochkommt. Und wer die Quadriga trotzdem unbedingt von hinten ablichten will, der soll das wenigstens von der Reichstagskuppel aus machen, damit es halbwegs was gleich sieht.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

...oder der Bayer (wenn er schon mal Tourist ist) evtl. so vor dem Brandenburger-Tor
Foto

Wie sieht dann die Linienführung am Reichstag aus? Wo sollte dann hier ein Aufgang entstehen - in der Nähe vom Kanzleramt? Oder südlich vom Reichstag?
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Zurückbleiben: Fahrerloser Zug rollt auf Abstellgleis

Stattdessen kostet die geplante Mini-U-Bahn am Reichstag weitere 28 Millionen EuroPeter Neumann

Ein Prestigeprojekt, das mit großen Erwartungen begann, ist sang- und klanglos zu Ende gegangen. Die fahrerlosen U-Bahnen, die jahrelang auf der Linie U 5 getestet worden waren, sind erst einmal auf das Abstellgleis gerollt - ohne jede Abschiedszeremonie. Nach der letzten Fahrt begann der Abbau der Versuchsanlagen. Die erste vollautomatische U-Bahn Deutschlands wird nicht in Berlin, sondern 2006 in Nürnberg rollen.
Für den Versuch zwischen Biesdorf-Süd und Friedrichsfelde hatte es von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) üppige Vorschusslorbeeren gegeben. Ein automatischer Betrieb erlaube es, öfter als bisher Bahnen fahren zu lassen, ohne dass dafür mehr Personal gebraucht wird. Bei sehr großem Fahrgastandrang, zum Beispiel vor und nach Veranstaltungen, ließen sich rasch Entlastungszüge einsetzen - einfach per Knopfdruck. So könnte Berlin beweisen, dass es sich zu Recht "Verkehrskompetenzzentrum" nennt, hieß es.

Doch wie die Berliner Zeitung jetzt erfuhr, rollte schon am 29. Oktober zum letzten Mal ein Testzug über die drei Kilometer lange Versuchsstrecke. Mit von der Partie waren Ingenieur-Studenten und Dozenten, teilte die BVG nun mit.

Keine Verkehrsbedeutung

"Ich finde es zutiefst bedauerlich, dass dieser viel versprechende Versuch beendet wurde", sagte Alexander Kaczmarek, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion. "Wieder mal ist ein Berliner Versuchsballon geplatzt, wie schon die M-Bahn am Gleisdreieck oder das elektronische Ticket. Dagegen ist die Anwendung neuer Techniken anderen Städten vorbehalten." In Kopenhagen und Paris fahren bereits Automatikzüge.

In Berlin sollte als erste Linie die U 5 mit ihrer geplanten Verlängerung zum Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof auf fahrerlosen Betrieb umgestellt werden. Für den Test waren 18 Millionen Euro bereitgestellt worden - ein großer Teil vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Aber auch der Senat und die BVG gaben Geld.

Doch bald schwand das Interesse. Die Fahrgastprognosen wurden nach unten korrigiert. Und der Senat legte die West-Verlängerung der U 5 erst mal auf Eis - aus Geldmangel. Ein zwei Kilometer langer Tunnelrohbau in Mitte war da aber schon fertig. Für ihn haben die BVG und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nun neue Pläne. Wie berichtet, soll die Betonröhre mit einem Gleis ausgestattet werden, damit dort ein Zug pendeln kann. Pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 soll der Betrieb starten. Dafür sind weitere Ausgaben in erheblicher Höhe geplant, erfuhr die Berliner Zeitung: 28 Millionen Euro kostet dieses Projekt.

Die kürzeste U-Bahn-Linie Berlins soll vom Hauptbahnhof zum Reichstag und zum Brandenburger Tor führen, wo unter dem Pariser Platz ein vorläufiger Endbahnhof zu bauen wäre. So will der Senat verhindern, dass er den Bundesanteil an den Baukosten, 128 Millionen Euro, zurückzahlen muss - wie dies der Bundesrechnungshof fordert. Über die Finanzierung der "Stummel-U-Bahn" (Kaczmarek) schwieg er sich bisher aus. Eine Mitteilung des Verkehrsministeriums an den Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages schafft Klarheit: "Auf Grund seiner Haushaltslage sieht sich Berlin nicht in der Lage, die Investitionskosten in voller Höhe von 28 Millionen Euro aufzubringen und bittet den Bund, diese Maßnahme insoweit aus den Hauptstadtmitteln vorzufinanzieren."

Der Ausschuss will im Dezember über den Plan beraten. Möglicherweise stimmt eine Mehrheit der Abgeordneten zu. Doch ob der Bundesrechnungshof damit zufrieden sein wird, ist ungewiss. Für ihn hat die Mini-U-Bahn im Regierungsviertel "keine Verkehrsbedeutung" - es sei denn, der Senat verlängert diese Strecke bis zur bestehenden U 5 am Alexanderplatz. Aber dafür fehlt ihm das Geld.
Quelle: Berliner Zeitung
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Bahn frei für die Kanzler-Bahn

Bis Anfang Februar soll das Finanzkonzept stehen - 2006 werden Pendelzüge rollen
Von Guntram Doelfs

Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Mini-U-Bahn U5 zwischen Lehrter Bahnhof und Brandenburger Tor zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verkehrt, wird immer größer. Nach einer Begehung der bisher fertig gestellten Teile der so genannten Kanzlerlinie einigten sich gestern Vertreter des Landes Berlin, des Bundes sowie des Rechnungsprüfungsausschusses des Bundestags auf einen Zeitplan. "Bis Anfang Februar werden der Bund und das Land Berlin uns ein Finanzierungskonzept vorlegen", sagte Brigitte Schulte (SPD) vom Rechnungsprüfungsausschuss.

Generell seien sich aber alle Beteiligten einig, die Mini-U-Bahn bis 2006 zumindest provisorisch fertig zu stellen. Nach Schultes Angaben soll Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) entgegen der bisherigen Berliner Linie auch Zusagen über eine finanzielle Beteilung Berlins an der Fertigstellung der U5 gemacht haben. Die Bundestagsabgeordnete wollte jedoch weder Summen nennen, noch präzisieren, ob es sich dabei um die gesamte Streckenverlängerung handelt. Der Bund hatte gedroht, bereits gezahlte 128 Millionen Euro zurückzufordern, sollte Berlin nicht die restlichen 1,9 Kilometer bis zum Alexanderplatz bauen.

Strieders Sprecherin Petra Reetz wollte Schultes Aussagen nicht kommentieren. "Wir verhandeln noch", so Frau Reetz. Im Dezember hatte der Senator angekündigt, der Bund werde die gesamten 28 Millionen Euro für die Fertigstellung der Mini-U-Bahn übernehmen.

Bundesverkehrsministerium und Bundesrechnungshof machten gestern klar, dass sie auf einer Fertigstellung der gesamten Linie bestehen, da die Linie Bestandteil des Hauptstadtvertrages sei "Ohne zügigen Weiterbau bis zum Alexanderplatz macht auch die Notlösung Mini-U-Bahn überhaupt keinen Sinn", sagte Gerd Ewert vom Bundesrechnungshof. Dies hatte Berlin mit Hinweis auf leere Kassen abgelehnt und den Weiterbau auf die Zeit nach 2010 verschoben.

"Wir können die Mini-U-Bahn wirtschaftlich betreiben", versprach dagegen BVG-Vorstandschef Andreas Graf von Arnim. Danach soll ein Zug im 10-Minuten-Takt zwischen dem Lehrter Bahnhof und dem Brandenburger Tor pendeln und maximal bis zu 20 000 Fahrgäste pro Tag befördern. "Weil wir wegen des Pendelbetriebs keine aufwändige Sicherungstechnik brauchen, ist das günstig zu machen", sagte von Arnim. Für den Bahnhof Brandenburger Tor sei eine "vertretbare" Sparvariante vorgesehen. Auch das Einbringen der U-Bahn-Wagen sei unproblematisch, dafür gebe es am Lehrter Bahnhof eine Öffnung zum Tunnel.
Quelle: Berliner Morgenpost
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

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[B]U-Bahn-Bau ärgert Anrainer[/B]

[I]Für die U 55 wird auf dem Pariser Platz eine große Grube ausgehoben - Wall-Kioske müssen weichen[/I]Von Thomas Fülling

Strahlender Sonnenschein, laue Temperaturen - angesichts des Frühlingswetters herrschte gestern beste Flanier-Atmosphäre am Pariser Platz und Unter den Linden. Kaum ein Platz blieb in den vielen Straßen-Cafés und vor den kleinen Imbiss-Ständen frei. Doch die gute Laune dürfte den Berlinern und den zahlreichen Hauptstadt-Besuchern indes bald vergehen. Mitten in der schönsten Urlaubszeit wird an der westlichen Stirnseite der Straße Unter den Linden eine weitere Großbaustelle eingerichtet. Auf dem Mittelstreifen des Pracht-Boulevards soll eine 25 mal 25 Meter große Grube ausgebaggert werden. Von dort aus fräsen Maschinen einen Tunnel unter dem Brandenburger Tor hindurch - das noch fehlende Teilstück für die geplante U 55, die so genannte Kanzler-U-Bahn. "Mitte August ist Baustart, der genaue Termin steht noch nicht fest", bestätigt BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Bei Anrainern und Gastronomen am Pariser Platz sorgen die anstehenden Arbeiten jedoch für Unmut. Besonders im Hotel Adlon ist man alles andere als erfreut über den drohenden Ausblick auf eine Dauer-Baustelle. "Durch den Ausbau der U-Bahn-Linie kommen erhebliche Probleme und spürbare Einschränkungen sowohl auf das Hotel als auch auf die zahlreichen Berlin-Touristen zu. Uns bereiten vor allem die Größe der Baustelle und die fast unzumutbare zweijährige Dauer beträchtliche Sorgen", so Jean K. van Daalen, Geschäftsführender Direktor des Hotels. Der Ausbau der beiden Stationen ist aus seiner Sicht unnötig, zumindest sollte die Bauzeit drastisch verkürzt werden.

Direkt betroffen vom U-Bahn-Bau sind die Pavillons auf dem Mittelstreifen des Boulevards, in denen Souvenirs und Snacks verkauft werden. Die von der Wall AG errichteten Kioske müssen der Baugrube weichen. "Ich gehe davon aus, dass ein adäquater Ersatz gefunden wird, sonst ist die Existenz des Pächters bedroht", so Hans Wall. 

"Eine Ersatzstelle direkt am Pariser Platz, wie es sich der Pächter wünscht, wird es nicht geben", sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. Der gepflasterte Bereich vor dem Brandenburger Tor soll auch künftig frei bleiben. Gemeinsam mit dem Bezirk werde nach einem Ersatz-Standort für die Kioske gesucht. 

Kritik über unzureichende Information durch die BVG weist Reetz zurück: Mit allen Betroffenen sei über die Abläufe gesprochen worden. "Niemand ist begeistert, wenn er eine Baustelle direkt vor dem Haus hat", zeigt Reetz Verständnis für die Sorgen der Anrainer. Andererseits sei es für keine Adresse schlecht, einmal eine U-Bahn-Station vor der Tür zu haben.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Immer hat jemand was zu mekern, nie zufrieden. :angry: :angry:
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Regierungs-U-Bahn U5 ... wie sich doch manche Dinge in München und Berlin gleichen.
luc
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Beitrag von luc »

Die armen, armen Fußballfans...
Pressemitteilung BVG hat geschrieben:Diese Presseerklärung haben die Berliner Verkehrsbetriebe heute herausgegeben.
In diesen Tagen hat die ARGE U55 dem Vorstand der BVG mitgeteilt, dass das Bauverfahren zum Bau des U-Bahnhofes Brandenburger Tor technisch verlangsamt werden muss.
Zum Schutz des in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden unterirdischen S-Bahnhofes und der umliegenden Gebäude am Pariser Platz sind für das Bauen in diesem grundwasserreichen Erdreich besonders vorsichtige Bauverfahren notwendig. Insbesondere beim Ausschachten der 25 m Meter mal 24 m Meter großen und 19 m Meter tiefen Baugrube ist ein spezielles Grundwassermanagement Voraussetzung für die Stabilität des zukünftigen U-Bahnhofes und aller umliegenden Bauwerke. Derzeit fließt hier mehr Wasser als voraus berechnet und vertraglich vereinbart nach.
Sanierungskonzepte der Baufirma zur Lösung dieses Problems liegen vor. Sie wurden von externen Gutachtern, den zuständigen Behörden und den Baufachleuten der BVG geprüft und akzeptiert. Mit diesem Sanierungskonzept ist zwingender Weise ein deutlich langsameres Bauverfahren verbunden. Das schließt damit leider eine zur Fußball-WM 2006 angestrebte zeitweilige provisorische Inbetriebnahme des U-Bahnhofes Brandenburger Tor aus. Alternativ könnte in diesem Zeitraum ein Shuttleverkehr zwischen dem U-Bahnhof Reichstag und dem Hauptbahnhof Bahnhof angeboten werden.
Die ARGE U55 hat der BVG trotz der nun notwendigen Sanierungsmaßnahmen weiterhin die Baustellenfreiheit für die Dauer der Fußball-WM vertraglich zugesichert. Somit behindert keine Baustelle der BVG den Pariser Platz in diesem Zeitraum.
Schwerpunkte des Sanierungsverfahrens:
-Zusätzlicher Einbau von Pumpen zum kontrollierten Ausgleich des Grundwassers;
-Ermittlung der undichten Stellen zur Abdichtung mit zusätzlichen Betoninjektionen;
-Die im Erdreich befindlichen Schlitzwände des Betontroges werden mit zusätzlichen Betonschichten verstärkt;
-Da das derzeit sich noch in der Baugrube befindliche Erdreich die Funktion einer Abdichtung hat, muss der Aushub des Erdreiches extrem langsam erfolgen, was damit den Schwerpunkt der Bauzeitverlängerung darstellt.
Bei einer erfolgreichen zügigen Umsetzung des Sanierungsverfahrens ist davon auszugehen, dass der geplante Endtermin zur Fertigstellung des gesamten Bauwerkes Mitte 2007 auch weiterhin erreichbar ist.
Quelle: http://www.bvg.de/news/newspage261005a.html

Der Tagesspiegel hat darüber auch berichtet:
http://www.tagesspiegel.de/tso/sonderthema...sp?TextID=56211
interessant finde ich, daß ab 2008 Richtung Alexanderplatz weitergebaut werden soll, es entsteht doch noch eine U-Bahn Hauptbahnhof-Hönow
Danke an Voyager von DSO für den Hinweis mit dem Zeitungsartikel!
andreas
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Beitrag von andreas »

ob fußballfans wirklich zum reichstag wollen?
luc
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Beitrag von luc »

andreas @ 26 Oct 2005, 20:17 hat geschrieben:ob fußballfans wirklich zum reichstag wollen?
Zumindest war das die Logik der BVG, um die Kanzler U-Bahn provisorisch zwischen Reichstag und Hauptbahnhof verkehren zu lassen. Sie sollte Touristen (wer kommt schon nach Deutschland zur WM, wenn er nicht Fußballfan ist?) während der WM befördern und danach wieder eingestellt werden, um weiterbauen zu können.
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Beitrag von Zeuge eines Quietschi' »

Sagt mal, sind die bescheuert???
Sollte nicht ursprünglich die U5 direkt vom Alex zum Lehrter Bahnhof verlängert werden???
Und jetzt soll das ein Inselbetrieb werden, welcher Trottel soll denn damit fahren???
Das schaffe ich doch in fast gleicher Zeit zu Fuß!!!!
Wie wäre es außerdem damit den S-Bahnhof Unter den Linden als S-Bf Unter den Linden/Brandenburger Tor umzubenennen, wäre doch viel preiswerter.
Signatur musste verändert werden. Danke VT609

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Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Zeuge eines Quietschi's @ 27 Oct 2005, 02:17 hat geschrieben:Wie wäre es außerdem damit den S-Bahnhof Unter den Linden als S-Bf Unter den Linden/Brandenburger Tor umzubenennen, wäre doch viel preiswerter.
Im Vergleich zu was wäre es preiswerter?

Im Zusammenhang mit dem Weiterbau der U5 sind jedenfalls folgende Maßnahmen vorgesehen:

- Umbenennung des S-Bahnhofs "Unter den Linden" in "Brandenburger Tor" wegen der Verknüpfung mit dem gleichnamigen Bahnhof der U5.

- Auf der U6 Auflassung des jetzigen Bahnhofs "Französische Straße". Neubau eines Verknüpfungsbahnhofes "Unter den Linden" mit der U5 ein Stück nördlicher in der Friedrichstraße.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Sagt mal, sind die bescheuert???
Sollte nicht ursprünglich die U5 direkt vom Alex zum Lehrter Bahnhof verlängert werden???
Und jetzt soll das ein Inselbetrieb werden, welcher Trottel soll denn damit fahren???
Das schaffe ich doch in fast gleicher Zeit zu Fuß!!!!
Das Problem ist wohl, Berlin hätte Gelder zurückzahlen müssen, wenn sie "nicht bald fahren". Also muß "irgendwas" da fahren...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Tequila @ 27 Oct 2005, 12:19 hat geschrieben: Das Problem ist wohl, Berlin hätte Gelder zurückzahlen müssen, wenn sie "nicht bald fahren". Also muß "irgendwas" da fahren...
Auf einigen stillgelegten Strecken kann man doch mit Draisinen fahren...das wär doch mal was...Deutschlands erste unterirdische Draisinenstrecke... :lol: :lol:
Garfield
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Beitrag von Garfield »

Zeuge eines Quietschi's @ 27 Oct 2005, 01:17 hat geschrieben:Sagt mal, sind die bescheuert???
Sollte nicht ursprünglich die U5 direkt vom Alex zum Lehrter Bahnhof verlängert werden???
Und jetzt soll das ein Inselbetrieb werden, welcher Trottel soll denn damit fahren???
Hallo,

na ja, so ganz bescheuert sind die denn doch nicht ... es geht eben nur Stück für Stück.
Erst zum Brandenburger Tor (da die Röhre bereits liegt) und dann weiter zum Alex.
Und für diese Röhre sind Zuschüsse vom Bund geflosen, die Berlin zurückzahlen müsste, sollte die U5 nicht komplett gebaut werden.
Da Berlin unter akuter Finanznot leidet, hat man sich mit dem Bund auf die 2-Etappen-Lösung geeinigt.

Für weitere Infos empfehle ich www.U55.info (Infoseite der BVG).

Also nur etwas Geduld ;)

Viele Grüße
Garfield
luc
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Beitrag von luc »

Garfield @ 27 Oct 2005, 14:15 hat geschrieben:Und für diese Röhre sind Zuschüsse vom Bund geflosen, die Berlin zurückzahlen müsste, sollte die U5 nicht komplett gebaut werden.
Es wäre nicht das erstemal, daß Berlin Zuschüsse an Bund und/oder EU zurückzahlen müßte. In Berlin ist es auch oft üblich etwas loszubauen und danach zu merken, daß das ganze ja soviel kostet...
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Wie lautet dann da die Haltestellendurchsage ?
Nächster Halt Regierungsviertel, zum Bundeskanzleramt aussteigen ...

Sogesehen ist die U4/5 in München ja auch eine Regierungsbahn ... denn die wirkliche Opposition zu Berlin sitzt im Maximilianeum ...
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Kostenlos U-Bahn fahren in der U55: Berliner Zeitung
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Eine herrliche, typische Berliner Posse. Daß die U55 zum Nulltarif fahren soll, ist eigentlich nur konsquent. Wer soll sonst damit fahren?
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Rathgeber @ 14 Feb 2006, 15:14 hat geschrieben: Eine herrliche, typische Berliner Posse. Daß die U55 zum Nulltarif fahren soll, ist eigentlich nur konsequent. Wer soll sonst damit fahren?
Und eine Kontrolle der dortigen Klientel wird man sich zwecks Vermeidung diplomatischer Verwicklungen wohl auch verkneifen wollen.... B)
Gruß vom Wauwi
Bat
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Beitrag von Bat »

Ich denke, die haben jetzt hier auch andere Sorgen! http://www.berlinonline.de/berliner-zeitun...lin/631772.html
Sollte man zumindest annehmen. :blink:
Doofheit und Ignoranz verpflichten nicht zu Postings!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ja ja. Für Prestigeprojekt ist noch genug Geld da, für notwendige Instandhaltungen, auch an der U2 und U3 sind keine Gelder da. Mit Berlin geht es abwärts wenn sie nicht endlich lernen nachhaltig zu denken und Prestigeprojekte das lassen was sie sind: Geldverschwendungen.

Auch nicht mal 1 Jahre alte Gebäude können einstürzen. Medorns Denkmal...
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