neues Produktionskonzept von Stinnes

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

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Flok
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Beitrag von Flok »

Stinnes wollte zudem in den kandischen Autologistik-Konzern "TDS" mit 160 Millionen Dollar einsteigen. Nach weit fortgeschrittenen Gesprächen tauchten Nachforderungen von TDS auf, daraufhin zog sich Stinnes wieder zurück.
TDS wickelt die Transporte für Ford und GM ab, aber auch für BMW und Audi.

Deutsche Niederlassungen gibt es in Ingolstadt, Regensburg, Saarlouis und Heilbronn.

Quelle: EK und tdsautomotive.com
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Beitrag von luc »

Flok @ 15 Nov 2003, 00:01 hat geschrieben:Stinnes wollte zudem in den kandischen Autologistik-Konzern "TDS" mit 160 Millionen Dollar einsteigen.
Klotzen statt Kleckern ist jetzt wohl das neue Motto der DB. Für 1,12 Mrd US-Dollar kauft die DB den amerikanischen Logistiker Bax Global, siehe dieser Artikel von Spiegel-Online:
Bahnaufseher stimmen Milliardenkauf zu
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Beitrag von luc »

Das "Netzwerk Privatbahnen" fordert beim Kauf des Logistikunternehmens Bax Global ein Eingreifen der Politik:
http://www.netzwerk-privatbahnen.de/pdf/PM05_9.pdf

Hier noch ein anderer Bericht von der FTD:
http://www.ftd.de/ub/di/29338.html
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Dave
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Beitrag von Dave »

luc @ 14 Nov 2005, 11:32 hat geschrieben: Das "Netzwerk Privatbahnen" fordert beim Kauf des Logistikunternehmens Bax Global ein Eingreifen der Politik:
http://www.netzwerk-privatbahnen.de/pdf/PM05_9.pdf
Naja, das bedeutet ja keine allzu große Verwunderung, oder?
Obwohl ich die Bergündung gar nicht mal schlecht finde. Aber das sollten eher ProBahn oder VCD liefern. Oder der Rechungshof!?
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von luc »

Ob es ein guter Kauf ist, lässt sich erst später feststellen. Warten wir es ab. Ich finde es gut, daß ProBahn und VCD nicht irgendwelche Politikerreden halten, sondern erstmal abwarten. Querschüsse aus Berlin gab es genug, es gab viele Politiker, die daraufhin forderten, die Zuschüsse für die DB AG zu streichen. Ich habs leider nur im Radio (Deutschlandfunk) gehört, deshalb kann ich auch keine Namen mehr nennen.
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Beitrag von Dave »

luc @ 14 Nov 2005, 21:31 hat geschrieben: Ob es ein guter Kauf ist, lässt sich erst später feststellen. Warten wir es ab. Ich finde es gut, daß ProBahn und VCD nicht irgendwelche Politikerreden halten, sondern erstmal abwarten. Querschüsse aus Berlin gab es genug, es gab viele Politiker, die daraufhin forderten, die Zuschüsse für die DB AG zu streichen. Ich habs leider nur im Radio (Deutschlandfunk) gehört, deshalb kann ich auch keine Namen mehr nennen.
Eh, halt mal. Ich habe nie gegen Zuschüsse geredet. Ich halte nur den Zukauf von großen Logistikkonzernen in Amerika nicht unbedingt für die Aufgabe einer Bahn die dem Staat gehört! Stinnes ist da ja noch OK, aber man kann es ja auch übertreiben.
Denn das Kerngeschäft sollte schon Mitteleuropa sein.
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Beitrag von Flok »

Stinnes / Railion ist ein Logistikkonzern. Und Logistik hört nicht an den europäischen Grenzen auf, oder?
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Beitrag von Dave »

Flok @ 14 Nov 2005, 22:03 hat geschrieben: Stinnes / Railion ist ein Logistikkonzern. Und Logistik hört nicht an den europäischen Grenzen auf, oder?
Nein. Natürlich braucht man für die Vernetzung europaweite und teilweise auch internationale Verflechtungen. Dies muss aber nicht immer in Form von eigenen Tochterunternehmen sein. Erst recht bei einem Unternehmen wie der Bahn.
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Beitrag von luc »

Jetzt hat auch die Bahn eine PM über den Erwerb von Bax Global veröffentlicht:
Deutsche Bahn erwirbt US-Logistiker Bax Global
DB baut Marktposition in der internationalen Transport- und Logistikbranche aus / Ideale Ergänzung zur Logistik-Tochter Schenker
(Berlin, 16. November 2005) Die Deutsche Bahn AG hat am Dienstag in New York einen Kaufvertrag über den Erwerb von 100 Prozent der Geschäftsanteile der Bax Global Inc. in Irvine, Kalifornien, von dem US-Unternehmen The Brink’s Company geschlossen. Damit baut die Bahn ihre Position als internationaler Logistik-Dienstleister in den wesentlichen Wachstumsmärkten im asiatisch-pazifischen Raum sowie in China und den USA entscheidend aus. DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn: „Bax passt exakt zu unserer Strategie und ergänzt sich ideal mit unserer Logistik-Tochter Schenker. Mit diesen beiden Gesellschaften ist die DB AG jetzt weltweit eines der führenden Unternehmen der Transport- und Logistikbranche.“
Bax Global bietet weltweite Luft- und Seefrachtspedition, inländische Transportdienstleistungen sowie Supply Chain Management und verfügt über eine starke Blue-Chip-Kundenbasis vor allem in den Bereichen Elektronik und Konsumgüter. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2005 hat Bax mit mehr als 12.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,04 Milliarden Dollar erzielt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 1,75 Milliarden Dollar. Das Ergebnis in diesen neun Monaten stieg auf 47,2 Millionen Dollar, nach 30,1 Millionen Dollar im Vorjahr. Bax Global gehört damit zu den 20 größten US-Logistik-Unternehmen. Im Geschäft mit Stückgut ist Bax die Nummer 1 in den USA. Weltweit unterhält Bax über 500 Büros in mehr als 130 Ländern.
DB Logistics, das Ressort Transport und Logistik der Deutschen Bahn AG, wird durch die Akquisition von Bax (Umsatz 2004: rund 2,4 Milliarden Dollar) sein Geschäftsvolumen auf knapp 15 Milliarden Euro steigern. Gleichzeitig wird der Internationalisierungsgrad weiter erhöht. „Bax bringt uns in Kombination mit unserem Geschäftsfeld Schenker einen entscheidenden Schritt nach vorn. Das heißt: Wir stärken damit die Ertragskraft des Konzerns und sichern Arbeitsplätze in Deutschland und Europa“, kommentiert Dr. Norbert Bensel, das für DB Logistics zuständige Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn AG.
„Mit Bax werden wir unsere Position in der Luft- und Seefracht deutlich ausbauen, die für die immer stärker nachgefragten weltweiten Versorgungs­ketten besonders wichtig ist“, ergänzt Dr. Thomas Held, Vorsitzender des Vorstandes der Schenker AG. „Gleichzeitig verstärken wir erheblich unsere Präsenz im nordamerikanischen Markt und insbesondere in Asien. Auch im Zukunftsgeschäft Kontraktlogistik werden wir uns noch besser positionieren können. Die neue Aufstellung wird nicht zuletzt unsere führende Rolle im europäischen Landverkehr weiter stärken, da wir für Bax-Kunden in den USA damit den direkten Zugang zu allen Märkten in Europa schaffen.“
Das Closing wird in wenigen Wochen erwartet
Quelle: http://www.db.de/site/bahn/de/unternehmen/.../h20051116.html
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Beitrag von Dave »

Sehr interessant was gestern ein Professor für Verkehrsirgendwas der Zeppelin-Uni Friedrichshafen dazu gesagt hat: Ein Unternehmen, welches zu 100% dem Staat gehört, spielt Monopoly.
Auch in der Zeit von heute kam eine nette Kolummne. Die Aussage ist klar und eindeutig: Wozu soll ein Unternehmen, dessen Auftrag es ist einen guten Schienenverkehr in Deutschland zu bieten, sein Geld im Straßen- und Luftverkehr innerhalb der USA verdienen?
Logistik schön und gut - aber nur soweit um die Schiene zu stärken und nicht um sie zu ersetzen.
Grüße, Dave
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Flok
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Beitrag von Flok »

Man muss so langsam von dem Gedanken wegkommen, "Die Bahn" sei ein Schienenunternehmen. Die Bahn ist ein Logistikkonzern - und die Logistik spielt sich in der heutigen Zeit eben nunmal weltweit ab. Der Binnenmarkt macht nur einen kleinen Teil des Geschäftes aus. Die Konzentration liegt beim Transit, dem weltweiten Handel, und dessen Produktion aus einer Hand.
Und wer da nicht mitmacht, hat ganz schnell schlechte Karten. Wem der Konzern am Ende gehört, spielt keine Rolle - hauptsache du machst mit. Den reinen Carrier "Bundesbahn" gibt es nicht mehr.

Und nachdem die Bahn den Weg des Großlogistikers eingeschlagen hat, war sowas absehbar.

Im Widerspruch dazu steht aber in meinen Augen zum Beispiel der Verkauf von Scandilines. Da ist die Argumentation, "dieses Geschäft gehört nicht zum Kerngeschäft". Naja - da dürften wohl andere Gründe mit eine Rolle gespielt haben.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Flok @ 17 Nov 2005, 23:16 hat geschrieben: Man muss so langsam von dem Gedanken wegkommen, "Die Bahn" sei ein Schienenunternehmen. Die Bahn ist ein Logistikkonzern - und die Logistik spielt sich in der heutigen Zeit eben nunmal weltweit ab. Der Binnenmarkt macht nur einen kleinen Teil des Geschäftes aus. Die Konzentration liegt beim Transit, dem weltweiten Handel, und dessen Produktion aus einer Hand.
Das ist ja alles schön und gut, aber dieser tolle Logistikkonzern hat nunmal zufällig in Deutschland ein ziemlich umfangreiches Schienennetz, das er offensichtlich verkommen lässt, um Geld für finanzielle Abenteuer in Übersee zu haben. Wenn die Bahn jetzt eine private AG wäre, also Leuten gehören würde, die allein auf Profitmaximierung bedacht sind, wäre das vielleicht OK. Aber da der einzige Aktionär nunmal der deutsche Staat ist, sollte dieser vielleicht ein bisschen mehr darauf schauen, ob die Bahn im Interesse des Landes oder im eigenen Interesse handelt - das fordert letztendlich diese Pressemitteilung auch.

Aus Sicht der Bahn ist es auch logisch, keinen Euro zuviel ins Schienennetz zu investieren, da noch unklar ist, ob sie das Schienennetz nach der Privatisierung behalten darf - das wäre dann aus ihrer Sicht herausgeworfenes Geld. Also investiert die Bahn nur da, wo sie sich einen Vorteil davon verspricht, oder wo es unbedingt nötig ist. Deshalb häufen sich auch die Langsamfahrstellen :blink: - solange noch irgendwie gefahren werden kann, und wenn keine Vertragsstrafen, Konzessionsverluste o.Ä. drohen, geht's auch so :(

Gruß,
Rob
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Dave
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Beitrag von Dave »

@Flok: Du hast recht, wenn du sagst die Bahn sei ein modernes Logistikunternehmen und kein Schienenunternehmen.
Die Frage ist es aber, ob man das gut finden soll und ob es in der Interesse des Eigentümers der Bahn steht. Und da sage ich nein. Die Bahn ist nicht dazu da, Gewinne zu erwirtschaften (was aber trotzdem immer gut ist) sondern einen möglichst hohen Anteil der Schiene am Verkehr in Deutschland zu garantieren.
Ich glaube kaum an die Gewährleistung dieses Zieles wenn die Bahn nur noch "Deutsche Bahn" heißt aber im übrigen weltweit Güterverkehr auf der Straße und in der Luft betreibt. Den Personenverkehr sowieso ganz vergessen.
Ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen muss nicht zwangsläufig so agieren wie die Bahn es die Deutsche Bahn macht. Auch die SBB ist rechtlich eine AG, soll aber dem Staat weiter angehören. Klar, bei denen läuft auch nicht alles perfekt, aber sie sind doch näher am Ziel als wir.
Grüße, Dave
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Beitrag von luc »

Dave @ 18 Nov 2005, 15:26 hat geschrieben:Auch die SBB ist rechtlich eine AG, soll aber dem Staat weiter angehören. Klar, bei denen läuft auch nicht alles perfekt, aber sie sind doch näher am Ziel als wir.
Auch die SBB kümmert sich um Internationalisierung. Beispiele sind die vielen Strecken in Süddeutschland. Aber wieso soll beispielsweise der ALEX Kerngebiet der SBB sein? Aber auch in Großbritannien haben die an einer Ausschreibung mitgemacht, jedoch nicht gewonnen. Auch die SBB haben große Probleme im eigenen Land, es wird auch dort über die eigene Bahn gemeckert - dies nehmen halt gewisse Gruppierungen hier im Lande nur ungern wahr.
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Beitrag von Dave »

@luc: Kaufft die SBB irgendwelche amerikanischen Logistiker auf? Die Strecken in Süddeutschland sind nicht allzu weit von der Schweiz entfernt und sollen halt ein bischen Geld erwirtschaften. Und nimm es halt mal genauer: Der ALEX war nicht von der SBB geplant, sonderrn von der MthB, welche dann pleite ging und von der SBB gekauft wurde und seitdem Turbo bzw, EuroTurbo heißt. Die S-Bahn-Strecken in der Region Basel versprechen zwar auch gute Gewinne, sind aber auch ein Dienst an der Region Basel welche schon etwas mit der Schweiz zu tun hat.
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Beitrag von Dr.Railion »

Dave @ 19 Nov 2005, 12:45 hat geschrieben: @luc: Kaufft die SBB irgendwelche amerikanischen Logistiker auf? Die Strecken in Süddeutschland sind nicht allzu weit von der Schweiz entfernt und sollen halt ein bischen Geld erwirtschaften. Und nimm es halt mal genauer: Der ALEX war nicht von der SBB geplant, sonderrn von der MthB, welche dann pleite ging und von der SBB gekauft wurde und seitdem Turbo bzw, EuroTurbo heißt. Die S-Bahn-Strecken in der Region Basel versprechen zwar auch gute Gewinne, sind aber auch ein Dienst an der Region Basel welche schon etwas mit der Schweiz zu tun hat.
Die Frage ob die SBB amerikanische Logistikunternehmen kauft ist irrelevant.

Erstens hat die SBB Cargo recht wenig bis gar keine Logistikkompetenz (hier meine ich mit Logistik die Fähigkeit Transportketten zu bilden und zu steuern), zweitens hat sie nicht die finanziellen Mittel um dies zu bewerkstelligen und drittens würde das der Eigentümer wohl nicht zulassen.
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Beitrag von Dave »

Dr.Railion @ 19 Nov 2005, 21:01 hat geschrieben:Erstens hat die SBB Cargo recht wenig bis gar keine Logistikkompetenz (hier meine ich mit Logistik die Fähigkeit Transportketten zu bilden und zu steuern),(...)
Ach ja? Und wie funktioniert in der Schweiz der Güterverkehr? Wer organisiert ihn?
Dr.Railion @ 19 Nov 2005, 21:01 hat geschrieben:(...)zweitens hat sie nicht die finanziellen Mittel um dies zu bewerkstelligen(..)
Klar, wer sein Netz pflegt kann nicht gleichzeitig eine Milliarde ins Ausland pumpen....
Dr.Railion @ 19 Nov 2005, 21:01 hat geschrieben:(...)und drittens würde das der Eigentümer wohl nicht zulassen.
Und genau darauf wollte ich hinaus.

Grüße, Dave
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Beitrag von luc »

Dr.Railion @ 19 Nov 2005, 21:01 hat geschrieben:und drittens würde das der Eigentümer wohl nicht zulassen.
Gegen finanzielle Abenteuer im Personenverkehr im Ausland hat man aber anscheinend nichts.
Dave @ 19 Nov 2005, 12:45 hat geschrieben:und sollen halt ein bischen Geld erwirtschaften.
Guter Witz. Zumindest bei Zell - Basel ist das garantiert nicht der Fall. DB Regio meinte sogar, sie würden die Strecke sogar sehr gerne abgeben.
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Dave
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Beitrag von Dave »

luc @ 19 Nov 2005, 21:26 hat geschrieben: Guter Witz. Zumindest bei Zell - Basel ist das garantiert nicht der Fall. DB Regio meinte sogar, sie würden die Strecke sogar sehr gerne abgeben.
Was manche Stellen bei der DB Regio für nicht mehr wirtschaftlich halten ist bekannt. Im übrigen ist das in diesem Fall vom Land bezahlter SPNV mit dabei.

Genauso wie so manche Abteilung bei DB Netz zu realitätsfremden Kosten kommt. Dazu gehören für mich auch prognostizierte Baukosten für einen neuen Haltepunkt (100m Länge) an einer nicht elektrifizierten eingleisigen Strecke von 5 Millionen ¤. Und das ohne irgendwelche baulichen oder betrieblichen Schwierigkeiten.

Grüße, Dave
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Beitrag von Matthias1044 »

Ich halte nur den Zukauf von großen Logistikkonzernen in Amerika nicht unbedingt für die Aufgabe einer Bahn die dem Staat gehört! Stinnes ist da ja noch OK, aber man kann es ja auch übertreiben.
Hier ein paar Zahlen dazu:
Stinnes/Schenker wird 2005 nach eigenen Angaben 8,5 Mrd. Euro Umsatz über 200 Mill. Euro Gewinn machen.
Zum Vergleich - die Bahn machte 2004 knapp 24 Mrd. Euro Umsatz.

Und jetzt kommts: Das Geld, welches die Bahn ausserhalb des Bahngeschäfts verdient, beträgt gerade 40 Prozent. Im Jahr 2006 will die Bahn sogar 60 Prozent des gesamten Umsatz ohne Eisenbahn verdienen.

Das zeigt, welche Bedeutung die hochprofitable Spedition Schenker inzwischen bei der Bahn hat.

Nun aber lief Schenker Gefahr ins Abseits zu geraten, da große Speditionen die auf demselben Markt aktiv sind, durch Fusionen (zum Beispiel DHL mit Exel) Druck machen.

Der Bahn bleibt doch gar nichts anders übrig, sich um seine Spedition zu kümmern, wenn man zukünftig gutes Geld verdienen will.
Und genau das wird man brauchen, wenn die Bahn nicht mehr dem Staat gehört...
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Flok
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Beitrag von Flok »

Dave @ 19 Nov 2005, 21:17 hat geschrieben: Ach ja? Und wie funktioniert in der Schweiz der Güterverkehr? Wer organisiert ihn?
In der Schweiz kommt der Kunde -vermutlich- noch zur Bahn, verläd seine Fracht und lässt sie dann von der SBB als Carrier zum Ziel bringen, wo der Kunde sein Gut wieder abholt. Klassisches Bundesbahnprinzip halt...

In der restlichen Transportwelt kommt der Logistiker mittlerweile zum Kunden und wirbt mit Komplettangeboten um die (Groß)Aufträge. Dazu gehören auch (Zwischen-)lagerung, Transport von Haustür zu Haustür um die ganze Welt, und vieles mehr.

In diesem Punkt wird die SBB wohl etwas hinterher sein. Aber das wird Doc Railion (wann ändertst du eigentlich deinen Namen mal?.. :lol: ) besser beurteilen können.
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Beitrag von Matthias1044 »

In diesem Punkt wird die SBB wohl etwas hinterher sein.
Oder auch nicht. Man konzentriert sich auf das klassische Bahngeschäft und vermeidet dass eine Spedition als Bahnkunde etwas pikiert reagiert, wenn die Bahn selbst Besitzer einer (konkurrierenden) Spedition ist.
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Beitrag von Dr.Railion »

Matthias1044 @ 28 Nov 2005, 15:59 hat geschrieben: Oder auch nicht. Man konzentriert sich auf das klassische Bahngeschäft und vermeidet dass eine Spedition als Bahnkunde etwas pikiert reagiert, wenn die Bahn selbst Besitzer einer (konkurrierenden) Spedition ist.
Nicht ganz richtig. Mit ChemOil Logistics verfügt die SBB Cargo ebenfalls über eine Spedition.

Das "Abenteuer" im PV im Ausland, also z.B. Deutschland, ist ebenfalls vorbei, ausser bei grenznahen Strecken. Da lassen sich dann Synergien realisieren, eine Übernahme von Nahverkehrslinien z.B. im Ruhrgebiet würde für die SBB ja gar keinen Sinn machen.
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Beitrag von Dave »

Matthias1044 @ 28 Nov 2005, 15:33 hat geschrieben: Und genau das wird man brauchen, wenn die Bahn nicht mehr dem Staat gehört...
Und genau da liegt der Hund begraben.

@Flok und der Rest: Ob ein Schienengüterverkehrsunternehmen hinterher ist oder nicht, hängt für mich von seinem Marktanteil ab. Und das funktioniert ja in der Schweiz besser als hier.
Mir ist schon klar, dass heutzutage eine komlette Logistik gefordert wird.

Ich mach mal zwei Beispiele wie ich das aber unterscheide:

Opel/GM lässt (oder es war mal so) seine Regenwischer und ähnlichen Plastikkruscht bei Zulieferern in Spanien herstellen. Die Fahrt und die rechtzeitige (just-in-time) Anlieferung erledigt eine Spedition (Logistiker). Diese fährt oder lässt 6 Wechselpritschen-LKW's in Spanien die Fabriken abfahren und die Fracht einsammeln. Die Wechselpritschen werden für den Transit nach Deutschland durch Frankreich auf die Bahn verladen. Der Zug fährt direkt in die nähe des Werks von wo die Ware in ein Zwischenlager auf Kosten des Logistikers umgelagert wird. Von dort erfolgt die punktuelle Auslieferung an Opel.

Ein Computerhersteller lässt die verschiedenen Einzelteile in verschiedenen Ländern herstellen. So kommen qualitativ hochwertige (und überteuerte) Bestandteile meinetwegen aus Europa und die Masse der anderen Module aus China. Ein Logistiker wird damit beauftragt, das alles zu managen. Dazu kommt noch die Abholung von Zusatzteilen wie Maus und Tastatur bei anderen Herstellern. Die Transportkette in China, die Verschiffung, der Transport in Europa usw. müssen organisiert und geleitet werden. Dem fertigen Computer (schon aus dem Werk ausgeliefert) werden noch kurz vor dem Großhändler die Zusatzteile miteingepackt. Für den Transport in China zum Hafen wird wegend er kruzen Strecke der LKW, genommen. In Europa lohnt sich für dieses Produkt auch nur der LKW.

Jetzt die Frage! Was ist die Aufgabe eines Staatsunternehmen (was die Bahn meiner Meinung nach immer bleiben soll)? Für mich kommt ersteres noch in Frage. Letzteres schon weniger. Und besonders trifft das auf die Zukunft zu: Wenn die Bahn dann die Verkehre China - USA bedient.

Letztenendes läuft die Diskussion wieder auf das hinaus, was ich schon mit Froschkönig hatte: Soll die Bahn privatisiert werden? Ich sage nein.

Grüße, Dave
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Beitrag von Matthias1044 »

Jetzt die Frage! Was ist die Aufgabe eines Staatsunternehmen (was die Bahn meiner Meinung nach immer bleiben soll)?
Das Unternehmen Bahn ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen geworden. Die Aufgabe ist es, die Anteile des Staates erfolgreich an der Börse unterzubringen.
Soll die Bahn privatisiert werden? Ich sage nein.
Diese Diskussion kommt 15 Jahre zu spät.
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Beitrag von Dave »

Matthias1044 @ 28 Nov 2005, 22:11 hat geschrieben:Diese Diskussion kommt 15 Jahre zu spät.
Ganz sicher nicht. Denn die Bahn gehört noch zu 100% dem Staat. Allerdings lässt die Linie der neuen Budnesregierung nichts Gutes erwarten.
Matthias1044 @ 28 Nov 2005, 22:11 hat geschrieben:Das Unternehmen Bahn ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen geworden. Die Aufgabe ist es, die Anteile des Staates erfolgreich an der Börse unterzubringen.
Die Aufgabe nach dem Grundgesetz ist eine andere: Das als AG organisierte Unternehmen (offiziell war auch die Bundesbahn privatwirtschaftlich organisiert) soll den Betrieb der Bundeseisenbahnen sicherstellen. Da steht nix von Börse.

Grüße, Dave
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Beitrag von Matthias1044 »

Die Aufgabe nach dem Grundgesetz ist eine andere: Das als AG organisierte Unternehmen (offiziell war auch die Bundesbahn privatwirtschaftlich organisiert) soll den Betrieb der Bundeseisenbahnen sicherstellen.
Eine privatwirtschaftlich organisierte AG, die all ihre unternehmerische Entscheidungen dem Grundgesetz verpflichtet ist? Das mag für die alte Bundesbahn zutreffen, aber ganz sicher nicht mehr für die Bahn.
Denn die Bahn gehört noch zu 100% dem Staat.
Und wenn du es noch 100 Mal ins Forum schreibst - Die Bahn ist es bald nicht mehr. Und diese Entwicklung hat sie sich nicht selbst ausgedacht, sondern es ist ihr politisch vorgeschrieben worden.
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Beitrag von Dave »

Matthias1044 @ 28 Nov 2005, 22:59 hat geschrieben:Eine privatwirtschaftlich organisierte AG, die all ihre unternehmerische Entscheidungen dem Grundgesetz verpflichtet ist? Das mag für die alte Bundesbahn zutreffen, aber ganz sicher nicht mehr für die Bahn.
Ach ja? Da wäre ich mir mal nicht so sicher.
Matthias1044 @ 28 Nov 2005, 22:59 hat geschrieben:Und wenn du es noch 100 Mal ins Forum schreibst - Die Bahn ist es bald nicht mehr. Und diese Entwicklung hat sie sich nicht selbst ausgedacht, sondern es ist ihr politisch vorgeschrieben worden.
Wer hat ihr es politisch vorgeschrieben? Wurde mit der Bahnreform beschlossen, Aktien zu verkaufen? Wie stehst du selber dem gegenüber?

Grüße, Dave
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Beitrag von Matthias1044 »

Wer hat ihr es politisch vorgeschrieben?
Hat sich die ehemalige Bundesbahn die Bahnreform selbst ausgedacht?
Wurde mit der Bahnreform beschlossen, Aktien zu verkaufen?
Noch eine Gegenfrage: Wurde mit der Bahnreform oder irgendwo beschlossen, dass die Bahn nicht als AG geführt und keine Aktien verkauft werden dürfen? Wenn die Bahn diesen Weg als unternehmerisch richtig ansieht um zum Beispiel mit dem Börsengang zu neuen Finanzmitteln zu gelangen, dann spricht doch erstmal nichts dagegen.
Wie stehst du selber dem gegenüber?
Ich sehe und spüre mit der Bahnreform erstmal keine Vorteile für Betriebseisenbahner. Eher das Gegenteil. Nur meine Meinung zählt nicht. Es hilft nichts, wenn ich mir nach Feierabend eine Bahn zusammen träume, die die es nicht gibt.
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