NOB erhebt auf DB Fahrkarten Zuschlag

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Mein Gott du schnallst es echt net - naja, ich sag' scho nix mehr, ansonsten giften letzten Endes wieder mich alle an. :D :lol: B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Baureihe 666
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Beitrag von Baureihe 666 »

Ist vielleicht nicht ganz am Thema und es wird ständig auf den Bahn rumgehackt und viel übertrieben, aber die Zahlungsmoral soll in Deutschland derzeit echt mies sein. Als die Walter-Bau pleite gingen, kam auch raus, dass viele Kunden einfach nicht fristgerecht zahlen, was die Lage natürlich drastisch verschlimmert. Und da durfte der mündige Bürger sogar in den Nachrichten erfahren, dass es eben nicht nur kleine Leute oder Firmen sind, die ab und zu nicht zahlen, sondern auch Ministerien und eben auch die Deutsche Bahn AG, die mal die eine oder andere Million zurückhalten! Das haben schon viele Unternehmen feststellen müssen, vor allem in der Bauindustrie. Aber ich denke, dass es da bei anderen nicht anders aussieht: „Unter allen säumigen öffentlichen Auftraggebern ist derzeit das Staatsunternehmen Deutsche Bahn AG der schlimmste“.

Google spuckt da sehr viel aus:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2005/2005_059/02.html
http://www.bauindustrie.de/seiten/presse/a...kel.php3?id=312

Hier was für Bahnfahrer:
http://www-public.tu-bs.de:8080/~mermer/bahn.html
Die DB hat da kein "Hot-Billing" wie das z.B. bei Handys ist, das wird eben grundsätzlich später abgerechnet.
Ich zahle meine Fahrkarten ja auch immer erst nach 99 Tagen, von daher geht das völlig in Ordnung. :lol:
Ich würde Connex empfehlen, bei einer dreimaligen "Luftforderung" inkl. Mahnung die Anerkennung von DB-Fahrkarten komplett einzustellen und nur noch die SH-Fahrkarten zu akzeptieren. Das geht leider zu Lasten der Fahrgästen, das aber geht nicht anders.
Aber nur unter Angabe der Begründung, vielleicht hilft öffentlicher Druck ja etwas mehr. Aber vielleicht handeln einige Unternehmen wie Bahn, Telekom oder Post ab und zu nach dem alten Spruch "Ist der Ruf einmal ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert."
Mein Gott du schnallst es echt net - naja, ich sag' scho nix mehr, ansonsten giften letzten Endes wieder mich alle an.
Richtig, das sagt die Bahn bzw. Herr Mehdorn dann sicher auch wieder in einem dieser gar so reißerischen Interviews. :lol: :ph34r:
[font=Impact]Rettet die heiligen 101, ET423, ICE3 und Dostos![/font]
(Man kann nicht früh genug anfangen.)
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

ET 423 @ 26 Oct 2005, 00:27 hat geschrieben: Mein Gott du schnallst es echt net - naja, ich sag' scho nix mehr, ansonsten giften letzten Endes wieder mich alle an. :D :lol: B)
Warum meinst Du daß ich nicht "schnallen" würde? Etwa, was die Zahlungsmoral angeht?
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autolos
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Beitrag von autolos »

DT810 @ 25 Oct 2005, 20:32 hat geschrieben: Ich finde es trotzdem richtig, daß die Nord-Ost-Seebahn auf der Marschbahn einen Zuschlag für die Fernverkehrsreisende (die vom InterCity oder InterCityExpreß kommen) einführt bzw. erheben will. Ich habe manchmal den Eindruck, daß das Unternehmen, das die DB-Fahrkarte ja anerkennen muß, irgendwoher das Geld bekommen muß und trotzdem das Geld verspätet bzw. gar nicht überwiesen bekommt, außerdem unterliegt die Marschbahn komplett dem SH-Tarif. Es geht um die Einnahmeaufteilung. Und mit dem Zuschlag kann die NOB/Marschbahn nachweisen, daß die Fahrgästen mit den DB-Fahrkarten ihre Züge benutzt haben. Also, ich sehe nicht ein, warum wir mit dem DB-Fahrkarten die Züge der privaten EVU's benutzen dürfen, wenn sie von der DB nix bezahlt bekommen, damit werden wir ja bei den priv. EVU's legale Schwarzfahrer. Irgendwann hat die NOB die Nase gestrichen voll und wird dann um das Geld reinbekommen zu können, die Fahrkarten der DB komplett aberkennen müssen. Das wird bestimmt noch kommen. Ach ja, wie läuft das mit ALEX jetzt?
Genau das, was Du hier schreibst, stößt mir übel auf. Bei der Kalkulation der Angebote war allen Bietern bekannt, wie die Konditionen sind. Alle NE-Bahnen bekommen ihren Anteil ordnungsgemäß überwiesen. Die Firma Connex scheint damit ja auch auf allen anderen Strecken, die sie betreibt, keinerlei Probleme zu haben. Wie gesagt: Sollen sie den Zuschlag doch erheben, aber bitte ehrlich sagen: "Wir brauchen halt das zusätzliche Geld von der zahlungskräftigen Urlauberkundschaft."
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Beitrag von autolos »

DT810 @ 25 Oct 2005, 23:17 hat geschrieben: Ich denke, daß Connex (NOB/Marschbahn) heute auf die Finger schauen wird, daß die DB ihnen den Anteil an Fahrtkosten pünktlich zahlt.

Ich würde Connex empfehlen, bei einer dreimaligen "Luftforderung" inkl. Mahnung die Anerkennung von DB-Fahrkarten komplett einzustellen und nur noch die SH-Fahrkarten zu akzeptieren. Das geht leider zu Lasten der Fahrgästen, das aber geht nicht anders.
Du implizierst hier, die DB würde ihren vertraglichen Pflichten nicht nachkommen. Das ist doch zumindest üble Nachrede. Der internationale Großkonzern Connex ist also gezwungen, 3 € Zuschlag zu verlangen, weil die DB rechtswidrig handeln könnte und man nicht in der Lage wäre, einen Gerichtsprozeß zu finanzieren, der einen gewaltigen Imagegewinn für Connex brächte?
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Beitrag von elba »

autolos @ 26 Oct 2005, 08:15 hat geschrieben:Bei der Kalkulation der Angebote war allen Bietern bekannt, wie die Konditionen sind.
Wie ich bereits hier (ab "zur NOB") andeutete ....
Ich gehe davon aus, daß die NOB entweder aufgrund der Ausschreibung (Ver)handlungsspielraum hatte, oder gegenüber SH ein Argument für Nachbesserungen.
... wissen wir nicht, was die NOB mit dem Land ausgemacht. Ohne Duldung des Bestellers ist ein solcher Zuschlag schwer vorstellbar. Entweder erlaubt die Ausschreibung ihn, oder man hat irgendwie nachverhandelt.
Die Firma Connex scheint damit ja auch auf allen anderen Strecken, die sie betreibt, keinerlei Probleme zu haben.
Und wie ich weiter oben ausführte, sind das im Gegensatz zur NOB, wo die Fahrscheine nach dem normalen DB-Tarif einfach anerkannt werden (wahrscheinlich wegen des DB-Parallelverkehrs), meist Anstoßtarife. D.h., der Anteil den die NE-Bahn erhält hängt nur von den gefahrenen Kilometern im NE-Bereich ab. Das DB-Preissystem kennt aber Degression und Maximalpreis, so daß hier der NE-Anteil bei längeren Strecken im DB-Bereich trotz gleich langer NE-Strecke nach unten geht. Zudem hat die NOB aufgrund des Tourismus wohl mehr Fahrgäste mit Fernfahrscheinen als andere NEs.

Ich würde weder das Preissystem der DB noch das Verhalten der NOB als illegal bezeichnen. In der Gesamtbetrachtung kommt halt was Nachteiliges raus (im Grunde für alle Beteiligten). Ursache ist m.E., daß die Bahnreform Tariffragen nicht ausreichend geregelt hat, und so Ausschreibungen, Pflichten aus der EVO und bestehende Tarife irgendwie aneinander vorbeilaufen.

Edmund
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autolos
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Beitrag von autolos »

elba @ 26 Oct 2005, 09:46 hat geschrieben:
Ich würde weder das Preissystem der DB noch das Verhalten der NOB als illegal bezeichnen. In der Gesamtbetrachtung kommt halt was Nachteiliges raus (im Grunde für alle Beteiligten).
Dann sind wir uns ja einig.
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Beitrag von luc »

Ich hab mal auf Hafas die Verbindungen Hannover-Westerland am 15.12.05 mir angeschaut:
ICE+IC sowie ICE+NOB kommen beide auf 64€ Normalpreis. Lediglich eine reine IC-Benutzung, egal ob mit oder ohne NOB ist 3€ billiger, dauert aber mit mindestens 5 Stunden auch am längsten. Heißt das jetzt, die erheben doch nicht den Zuschlag?
elba @ 26 Oct 2005, 08:46 hat geschrieben:Ursache ist m.E., daß die Bahnreform Tariffragen nicht ausreichend geregelt hat, und so Ausschreibungen, Pflichten aus der EVO und bestehende Tarife irgendwie aneinander vorbeilaufen.
Übrigens bekommen die DB Regio und die anderen Tochterunternehmen genauso wenig wie eine Privatbahn. Die müssen davon genauso leben. Außerdem haben es auch viele Privatbahnen ohne Zuschläge geschafft, so z.B. der Seehas (Thurbo), der metronom, der ALEX oder die Vogtlandbahn, um nur mal einige zu erwähnen. Die NOB hat sich schlicht und einfach verkalkuliert.
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Beitrag von Chep87 »

Die DB fährt ja auch ihre Intercitys zwischen Hamburg und Westerland zum SH-Tarif (also Regionaltarif)
elba

Beitrag von elba »

luc @ 12 Nov 2005, 22:38 hat geschrieben:Übrigens bekommen die DB Regio und die anderen Tochterunternehmen genauso wenig wie eine Privatbahn. Die müssen davon genauso leben.
Na ja, der DB-Konzern ist nicht gerade für eine transparente Trennungsrechnung zwischen seinen Konzernteilen bekannt. Die eigentliche Frage ist aber, wem kommen Preisdegression und Maximalpreis marketingmäßig zugute? Sicher nicht der NE-Bahn, deren Einkünfte durch diese DB-Preisgestaltung proportional mitsinken. Aus Unternehmenssicht ist es schon ein wenig pervers, seine Einkünfte von der Preisgestaltung eines Konkurrenten abhängig zumachen. Das ist jetzt aber kein Vorwurf an die DB, sondern an die Politik, die dies so gestaltet hat bzw. das Bahnwesen in Deutschland umstrukturiert hat, und die Tarifierung dem nicht angepasst hat.
Außerdem haben es auch viele Privatbahnen ohne Zuschläge geschafft, so z.B. der Seehas (Thurbo), der metronom, der ALEX oder die Vogtlandbahn, um nur mal einige zu erwähnen. Die NOB hat sich schlicht und einfach verkalkuliert.
Das sind m.W. zum Teil Anstoßverkehre (zumindest Thurbo und VBG kann ich in der Liste der DB-BefBed identifizieren). In dem Fall erhält die NE im Schnitt mehr als bei 3 Euro Zuschlag. Und um zu wissen, ob sich die NOB irgendwie verkalkuliert hat, müßte man die ursprünglichen Absprachen mit dem Aufgabenträger kennen. Ohne dessen Zustimmung (ob vorab oder nachträglich) kann ein Anbieter von Bestellverkehren sicher so nicht handeln.
All dies kam aber hier schon zur Sprache.

Edmund
luc
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Beitrag von luc »

elba @ 12 Nov 2005, 23:01 hat geschrieben:Das sind m.W. zum Teil Anstoßverkehre (zumindest Thurbo und VBG kann ich in der Liste der DB-BefBed identifizieren). In dem Fall erhält die NE im Schnitt mehr als bei 3 Euro Zuschlag.
Anstoßverkehr zwischen Konstanz und Engen? Anstoßverkehr zwischen Regensburg und Hof sowie Hof und Zwickau?
elba

Beitrag von elba »

luc @ 12 Nov 2005, 23:04 hat geschrieben: Anstoßverkehr zwischen Konstanz und Engen? Anstoßverkehr zwischen Regensburg und Hof sowie Hof und Zwickau?
Habe ich das behauptet?
luc
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Beitrag von luc »

elba @ 12 Nov 2005, 23:12 hat geschrieben:Habe ich das behauptet?
Nein, ich mußte nur etwas meine Aussage präzisieren, da sie etwas zu schwammig war. Aber es wundert mich schon, daß auf HAFAS kein Zuschlag für die Benutzung der NOB erhoben wird. Wird dann im Zug abkassiert? Bin aber mal auf die Steigerung der Fahrgastzahlen gespannt, immerhin soo verbessert wird der Fahrplan ja auch nicht, wie in dieser PM der NOB behauptet wird:
Ab Fahrplanwechsel stündlich von Hamburg nach Sylt
Pressemitteilung
03.11.2005
Ab Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden auf der Strecke Hamburg–Westerland (Sylt) stündlich durchgehende und komfortable neue Züge der privaten Nord-Ostsee-Bahn (NOB) verkehren. Das ist der Kern des neuen Fahrplans, den die NOB am Mittwoch in Niebüll vorgestellt hat.
Die durchgehenden NOB-Züge von Hamburg nach Westerland – die bisherigen Regionalexpress-/RE-Züge – werden annähernd im Stundentakt verkehren. Nur in den Zeitlagen, in denen Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn fahren, verschieben sich die Abfahrtzeiten der NOB-Züge um rund eine halbe Stunde.
Siebzehn durchgehende Zugpaare werden täglich zwischen Hamburg-Altona und Westerland pendeln. Der erste Zug verlässt Hamburg werktags um 5.23, der letzte um 21.33 Uhr. In der Gegenrichtung startet der erste durchgehende Zug in Westerland um 4.24, der letzte um 20.22 Uhr.
Diese durchgehenden Züge werden ergänzt durch NOB-Triebwagenzüge (bisher Regionalbahn/RB), die zwischen Husum bzw. Heide und Itzehoe fahren und an jedem Bahnhof halten. In Itzehoe gibt es Anschluss an die schnelle Verbindung der NOB von und nach Hamburg.
Wie bisher werden alle Züge dieser Linie von und nach Hamburg-Altona fahren. Allerdings strebt die NOB weiterhin an, im kommenden Jahr den Hamburger Hauptbahnhof zu bedienen, um so Berufspendlern wie Urlaubern einen besseren Anschluss an den Nah- und Fernverkehr sowie den Stadtverkehr zu ermöglichen.
Eine positive Meldung für alle Glückstädter: Ab April 2006 wird die NOB dort einen zusätzlichen Halt einlegen. Bisher halten die durchgehenden Züge von Westerland nach Hamburg hier nicht. Karl-Heinz Fischer, Geschäftsführer der NOB: „Es handelt sich hierbei um eine Zusatzleistung der NOB mit dem Ziel, das Angebot für die Kunden zu verbessern.“ Den Glückstädtern stehen aber auch weiterhin die DB-Züge der Linie Hamburg–Itzehoe zur Verfügung.
Der neue Fahrplan der NOB steht ab sofort auf der Internetseite unter www. nord-ostsee-bahn.de bereit. In Kürze werden auch Fahrplanhefte in den NOB-Zügen, in den NOB Kunden-Centern, in den DB-Reisezentren sowie in vielen Tourismusbüros erhältlich sein.
Quelle: http://www.connex.info/ConnexTemplates/New...e____11647.aspx
elba @ 26 Oct 2005, 08:46 hat geschrieben:Ich würde weder das Preissystem der DB noch das Verhalten der NOB als illegal bezeichnen. In der Gesamtbetrachtung kommt halt was Nachteiliges raus (im Grunde für alle Beteiligten).
Für mich ist das Land Schleswig-Holstein ist aber schon der Gewinner. Mehr Leistung für weniger Geld.
Wegen den Zuschlägen: Ich könnte mir vorstellen, daß Land wollte vielleicht eine Pleite wie beim FLEX verhindern.
elba

Beitrag von elba »

luc @ 14 Nov 2005, 12:33 hat geschrieben:Nein, ich mußte nur etwas meine Aussage präzisieren, da sie etwas zu schwammig war.
ok.
Ich denke das Hauptproblem ist wie die Kostenverteilung zwischen Besteller und Fahrgast ist. Als damals die Flex-Pleite bekannt wurde, hat Bayern z.B. für Alex höhere Summen locker gemacht, als in SH. Das ging einfach, da es keine Ausschreibung sondern nur eine Preisanfrage war.
Ist eine Ausschreibung jetzt unterfinanziert, oder es wird für das Geld zuviel gefordert, kann in etwa folgendes passieren:
  • Es gehen keine vernünftigen Angebote ein (ist Bayern bei erstenmal für München - Hof passiert. Die Anbieter sind seit Flex auch vorsichtiger geworden.
  • Der Besteller riskiert die Pleite des Anbieters. Das wäre auch für ihn ein Ansehensverlust.
  • Der Besteller sieht vor, daß er möglicherweise Geld nachschießt. Ginge vielleicht bei Preisanfrage oder Direktvergabe, wohl kaum bei Ausschreibung.
  • Der Besteller erlaubt, daß sich der Anbieter fehlendes Geld beim Fahrgast holt.
Und da man bei Mischverkehren mit DB sicher (auch im Fahrgastinteresse) keinen Anstoßtarif möchte, bleibt im letzten Fall nur so was, wie's die NOB jetzt praktizieren möchte.
Für mich ist das Land Schleswig-Holstein ist aber schon der Gewinner. Mehr Leistung für weniger Geld. 
Wobei die Leistung natürlich für den Fahrgast erbracht wird. Im Grunde bestellt ein Aufgabenträger ja nicht für sich selber, sondern für die betroffenen Fahrgäste.

Edmund
VT 609

Beitrag von VT 609 »

elba @ 14 Nov 2005, 14:50 hat geschrieben: Und da man bei Mischverkehren mit DB sicher (auch im Fahrgastinteresse) keinen Anstoßtarif möchte, bleibt im letzten Fall nur so was, wie's die NOB jetzt praktizieren möchte.
Was genau ist eigentlich ein Anstoßtarif?
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

VT 609 @ 14 Nov 2005, 20:43 hat geschrieben: Was genau ist eigentlich ein Anstoßtarif?
Bis zum Umsteigebahnhof DB/Privatbahn wird nach DB-Tarif gerechnet, dazu kommt dann nochmal der Fahrpreis der Privatbahn...
VT 609

Beitrag von VT 609 »

@ChristianMUC: Vielen Dank!
elba

Beitrag von elba »

ChristianMUC @ 14 Nov 2005, 20:45 hat geschrieben:Bis zum Umsteigebahnhof DB/Privatbahn wird nach DB-Tarif gerechnet, dazu kommt dann nochmal der Fahrpreis der Privatbahn...
Wobei es sich nicht exakt um den Binnentarif der NE-Bahn handeln muß. Es werden auch für den NE-Teil DB-übliche km-Tafeln verwendet. Auf http://www.bahn.de/p/view/hilfe/agb/agb_be...dingungen.shtml kann man die entsprechende Preisliste downloaden. Unterschiedliche Preisniveaus wurden in der Vergangenheit so gehandhabt, daß man Tarifkm kürzer als Streckenkm machte (früher z.B. mal Tegernsee-Bahn).

Was Anstoßbahnhof ist, wird auch individuell festgelegt. I.d.R. der Trennungsbahnhof vom DB-Personenverkehr. Bei der BOB z.B. Holzkirchen. Der Bahnhof muß aber, glaube ich, im DB Entfernungsanzeiger auch als Anstoßbahnhof geführt sein; d.h. es kommt nicht jeder HP oder Winzbf dazu in Frage.

M.W. die einzige NE-Bahn, die sich dem Durchtarifierungsgebot der EVO entzieht ist übrigens die Harzer Schmalspurbahn. Da so etwas nicht geahndet wiird und auch vom Aufgabenträger geduldet ist, wird man damit rechnen müssen, daß in Zukunft vielleicht noch andere NEs diesen Weg gehen. Und das NOB-System nicht scheitert, wird es da auch Nachahmer finden. Es sei denn, man geht mal eine vernünftige und EVO-konforme Reform des Eisenbahntarifwesens an. Aber das ist wohl Utopie.

Edmund
luc
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Beitrag von luc »

luc @ 14 Oct 2005, 21:31 hat geschrieben:Laut Wettbewerbsbericht Mehr Bahnen 2004 zahlt das Land nur 4,37€ pro Kilometer (DB-Kilometerpreis z.Zeit 7,48€). Und dafür neue Loks und Luxus-Wagen, dazu noch massenweise zusätzliche Zugbegleiter sowie keine gleichmäßige Auslastung der Züge (Sommer bzw. Wintersaison).
Habe beim Blättern der ProBahn-Zeitung "der Fahrgast" ein paar interessante Daten gefunden, was diverse Strecken dem Aufgabenträger kosten:
Selbst dem ALEX mit seinem gebrauchten Wagenmaterial wird 5,50 € pro Zug-Kilometer zugestanden, der FLEX ging mit 2,52 € pro Zug-Kilometer pleite. Wohl gemerkt sind beide genannten Beispiele etwas lukrativer, da nicht soviele Stationsgebühren anfallen wie bei der Marschbahn sowie wegen dem alten Wagenmaterial, das verwendet werden durfte.
Quelle: http://www.der-fahrgast.de/Archiv/2003/200...003-4-05-12.pdf
Dave @ 14 Oct 2005, 22:01 hat geschrieben:Das Problem ist aber nicht der Preis der Trasse welcher die NOB an der Durchbindung nach Hamburg hindert, sondern die Fahrplangestaltung. So möchte die NOB die MArschbahn-Züge im Takt fahren lassen was bei den Hbf-Abfahrten aber nicht möglich ist da 4 Fernverkehrstaktzüge gegenüber den vielen Marschbahntaktzügen Vorrang haben. Die Lösung wäre ein chaotischer Fahrplan.
Das Ziel Hbf ist noch nicht aufgegeben, es wurde nur zurückgestellt, da große Umwälzung im Fernverkehr bei diesem Fahrplanwechsel nicht vorgenommen werden durften.
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Beitrag von luc »

Im Länderspiegel der Zeit vom 1.Dezember 2005 (Ausgabe 49) gibt es auf Seite 15 einen Artikel von Sina Clorius, bei dem über die DB in Schleswig-Holstein kräftig gemeckert wird.
Immer auf die Kleinen
Die Deutsche Bahn erweist sich als schlechte Verliererin....
Beim Inhalt des Artikels könnte man denken, es könnte eine Pressemitteilung des Verbands "Mehr Bahnen" sein. Logisch ist auch manches nicht, denn die meisten Fernzügen fahren ja nach Altona durch, was der Artikel bewusst auslässt. Das letzte Beispiel mit dem speziellen Usedom-Anschlußtarif ist genauso grotesk, aber davon hatten wir in dem Thread weiter oben noch mehr. Den absoluten Hammer finde ich
Vielleicht fehlt es der NOB einfach an politischer Unterstützung
Dazu sage ich nichts mehr... Sollte doch eigentlich so sein, daß in S-H im Unterschied zu Niedersachsen keine Direktvergaben an Privatbahnen erfolgen und wer im Wettbewerb nicht bestehen kann...
Ich denke, der Artikel zeigt, daß es gerade Mode ist über die DB zu lästern. Vielleicht hätte man aber auch was anderes finden können, was eher der Wahrheit entspricht.
luc
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Beitrag von luc »

In dem Zeit-Artikel einen Beitrag vorher stand auch, daß erst ab Februar die Zuschläge auf DB-Fahrkarten geben soll? Gibt es da offizielles? Und warum wird das gemacht? Etwa, weil man am Anfang erst teilweise mit dem vergammelten FLEX-Wagenpark fährt?
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