Joint Venture zwischen DB und RZD

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
Antworten
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

DB gründet Joint Venture mit RZD

Mehdorn und Fadeev unterzeichnen Letter of Intent

www.dvz.de

aus urheberrechtlichen Gründen wurde das Zitat gelöscht
Matthias1044
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3253
Registriert: 04 Nov 2002, 14:49
Wohnort: München

Beitrag von Matthias1044 »

Ziel des Joint Ventures für den Güterverkehr ist es

Man könnte dieses Joint Venture doch auch für einen Erfahrungsaustausch hinsichtlich des Fahrzeugparkes nutzen. Oder gleich noch besser, für den deutschen Güterverkehr russische Diesellokomotiven kaufen. Von mir aus auch ukrainische Loks mit russischen Motoren. Jedenfalls solche Maschinen, die nicht gleich "Störung, Störung" schreien, wenn man sie scharf anschaut ;) .
Benutzeravatar
Flok
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2548
Registriert: 04 Jan 2003, 17:23
Wohnort: MA

Beitrag von Flok »

Güterverkehr mit Russland wird deutlich beschleunigt


Güterzug-Testfahrt Berlin–Moskau nach drei Tagen pünktlich am Ziel - Vier Bahnchefs vereinbaren gemeinsame Produktionsgesellschaft


(Moskau, 20. November 2005) Die Deutsche Bahn AG wird gemeinsam mit der polnischen Eisenbahn (PKP S.A.), der weißrussischen Eisenbahn (BC) und den russischen Eisenbahnen (RZD OAO) noch 2006 schnelle Güter­züge auf der Verbindung Berlin–Moskau fahren und dazu eine Produktionsgesellschaft gründen, an der alle vier Partner beteiligt sind. Auch der Personenverkehr soll attraktiver gestaltet werden. Ein erstes Projekt könnte der touristisch ausgelegte Hotelzug Berlin–Kaliningrad–St. Petersburg sein. Das haben die Chefs der vier Bahnen, Hartmut Mehdorn (DB), Andrzej Wach (PKP), Wladimir Zerelo (BC) und Wladimir Jakunin, RZD, heute morgen in Moskau bekannt gegeben.

DB-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn sagte nach der Abschluss­konferenz der vier Bahnen, die nach drei Tagen Fahrt in der Zentrale der Russischen Eisenbahnen stattfand: „Wir waren mehr als erfolgreich unter­wegs. Es ist klar, dass wir alles tun müssen, um attraktive Angebote für unsere Kunden aufs Gleis zu setzen.“ Die vier Bahnchefs waren am vergangenen Donnerstag mit einem Test-Güterzug in Seddin bei Berlin gestartet und hatten die russische Hauptstadt in der Rekordzeit von drei Tagen erreicht, während Güterzüge bisher rund zehn Tage unterwegs sind. Mehdorn: „Wir haben demonstriert, was heute möglich ist. Drei Tage sind unser Maßstab für die Zukunft und es geht sicherlich noch schneller.“

Einen großen Teil der Zeit verlieren Güterzüge an der EU-Außengrenze in Brest (Weißrussland) bei der Umladung von Normalspur- auf Breitspur­wagen sowie durch die Zollformalitäten. Selbst der Testzug musste seine Fahrt im ersten Ort hinter der polnischen Grenze für mehr als einen Tag unterbrechen. „Die betrieblich notwendigen Arbeiten machen lediglich sechs Stunden aus“, so RZD-Chef Wladimir Jakunin, „den Rest der Zeit können wir einsparen.“  Eine technische Möglichkeit Zeit zu sparen wäre auch eine automatische Spurwechselanlage, bei der spezielle Achsen teleskopartig von 1435 auf 1520 Millimeter gestreckt werden.

Außer dem Spurwechsel machen auch andere Gegebenheiten den Verkehr Richtung Osten für die Bahnen kompliziert: Unterschiedliche Sprachen und Schriften und unterschiedliche Stromsysteme erschweren die Logistik.

Güterverkehrsexperten aller Partner sollen jetzt gemeinsame Fahrpläne mit einer Zielfahrzeit von drei Tagen entwickeln. Möglich wird dies durch elektronische Vorab-Übermittlung der Frachtbrief- und Betriebsdaten sowie Angleichung der unterschiedlichen Frachtbriefe. Die notwendigen Informationen können so den Zügen vorauseilen und ermöglichen den Bahnen und Zollbehörden eine bessere Planung. Ferner wollen die Bahnen auf überflüssige Lokwechsel und Betriebsaufenthalte verzichten, eine durchgängige elektronische Laufüberwachung einrichten und für die Kunden aus Industrie und Handel Haus-zu-Haus-Angebote von und nach Russland erarbeiten. BC-Chef Wladimir Zerelo bringt die Verbesserungen auf einen Nenner: „Mit unserem gemeinsamen Projekt wird die Trans­sibirische Eisenbahn quasi bis Berlin verlängert.“ Andrzej Wach, PKP, fügte hinzu: „Wir werden alle in den letzten drei Tagen gesammelten Erfahrungen in die Projektarbeit einfließen und uns regelmäßig berichten lassen.“

Hintergrund für die intensivere Zusammenarbeit sind die stark zunehmenden Handelsvolumina zwischen Mittel- und Osteuropa sowie Asien. Die sich daraus ergebenden Wachstumschancen wollen die Bahnen ergreifen und ihren Marktanteil deutlich ausbauen. Mehdorn: „Wir haben auf der Schiene noch jede Menge Kapazitäten frei und die Bahn ist für diese langen Strecken der mit Abstand umweltfreundlichste und günstigste Verkehrsträger.“ Auch Wladimir Jakunin sieht große Chancen für die Bahnen: „Das Geld liegt auf der Straße. Wir müssen es nur aufheben.“
Pressemeldung der Railion Deutschland Ag
Antworten