Um unserer aller Willen hoffe ich, dass Putin nicht dumm/größenwahnsinnig/verrückt genug ist, das zu versuchen. Denn dann wird man wohl nicht mehr nur mit wirtschaftlichen Sanktionen reagieren müssen und es wird auf allen Seiten nur Verlierer geben, genau wie es jetzt auch schon der Fall ist.Russischer Spion @ 15 Jan 2015, 22:25 hat geschrieben:Wenn Russland ins Baltikum einmarschiert, würdest du an die Ostfront gehen um "europäische Werte" zu verteidigen B-) ?
Was könnte sich die Bevölkerung der Ostukraine wünschen? Ich vermute einfach mal, dass es denen momentan ziemlich egal ist, ob die Ukraine sich nun stärker an Europa orientiert, über einen NATO-Beitritt diskutiert oder sich an Russland ausrichtet. Die Menschen dort wünschen sich wahrscheinlich endlich Frieden, damit sie nicht im feuchten Keller leben müssen, weil jeden Moment ein Geschoss in ihrem Haus einschalgen könnte, sie brauchen das russische Gas, um nicht zu frieren und die zerstörte Ernte, um etwas zu Essen zu haben.
Die russische Wirtschaft leidet unter den Sanktionen, der Rubel fällt (wobei das auch am sehr niedrigen Ölpreis liegt) und von der Tourismuswirtschaft hört man immer wieder, dass sie den russishen Gästen nachtrauern, die jetzt nicht mehr kommen.
Die Hinterbliebenen der gefallenen rusischen Soldaten erfahren nicht, was eigentlich passiert ist, denn offiziell ist man ja gar nicht im Krieg.
Die baltischen Staaten sind auch Verlierer, denn sie hatten starke wirtschaftliche Beziehungen mit Russland, die nun wegfallen.
Aber ich kann nur an die Europäer sagen: Haltet die Sanktionen durch, auch wenn sie uns selbst schaden.
Und an die Politiker gerichtet: Keinesfalls die Annektion der Krim völkerrechtlich anerkennen!
Es sind momentan die einzigen Möglichkeiten, Putin Grenzen aufzuzeigen.
Da stellt sich nun die Frage, ob es auch Gewinner gibt... Ist Putin wirklich ein Gewinner, weil er Stärke nach innen demonstriert?
Irgendwie will mir die ganze Aktion nicht so recht einleuchten. Eigentlich war doch die Ausgangslage gar nicht so blöd. Wegen dem NSA-Skandal gab es eine ziemliche antiamerikanische Stimmung in Europa, dazu kam dann noch der Folterskandal und der Dauerstreit um die Freihandelsabkommen. Daraus hätte Putin doch sicher Kapital schlagen können. So aber gibt es jetzt eine noch stärkere antirussische Stimmung, sodass sich Europa nun notgedrungen eher Richtung Amerika ausrichtet.
Dazu kommt noch hinzu, dass die kriegsmüden Amerikaner und Europäer nun wieder deutlich wachsamer geworden sind. Vor 3 Jahren haben wir in Sozialkunde noch darüber diskutiert, ob man die NATO überhaupt noch braucht oder ob sie ihre Existenzberechtigung durch das Ende des kalten Krieges verloren hat. Damals hätte ich sofort gesagt, eigentlich völlig überflüssig, willkommen im 21. Jahrhundert, nun muss man feststellen, dass die NATO eben doch noch ihre Existenzberechtigung hat. Auch wenn ich immer noch dafür wäre, in Europa endlich mal eine gemeinsame europäische Armee aufzubauen und damit den eigenen Platz in der multipolaren Welt zu finden. Aber dafür müsste man halt endlich mal von der Kleinstaaterei wegkommen. Na gut, ich hör schon auf zu träumen.
Irgendwie zynisch, sich über Militärmanöver der NATO in ihrem eigenen (!) Gebiet zu beschweren, wenn man gleichzeitig mit den eigenen Truppen in einem fremden Land steht und das nicht mal zugeben will.In der litauischen Stadt Klaipeda ist am Dienstag ein Zug gefilmt worden, wie er beladen mit zahlreichen US-Militärfahrzeugen und Panzern gen Osten rollte. Die NATO plant erneute Manöver in Grenznähe zu Russland. Man stelle sich nur mal vor, ein Zug mit russischen Panzerfahrzeugen beladen würde Richtung US-Grenze durch Mexiko oder Kanada fahren.
Ich zumindest würde zu einem Nachbarn mit exzellenten Beziehungen keinen 3000 km langen Zaun bauen.Unrealistisches Szenario da, anders als Russland, die USA excellente Beziehungen zu ihren Nachbarn hält.