Sitzplatz im ICE

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Beitrag von Mühldorfer »

yeg009a @ 11 Apr 2012, 16:52 hat geschrieben: So weit so gut. Nach ein paar Stationen füllt sich der ICE so weit, daß die Fahrgäste im Wagen stehen müssen, zu seinem/ihrem Pech ist aber genau dieser Wagen in dem er/sie seinen Platz reserviert und eingenommen hat, bis zum es-geht-nicht-mehr voll. In voraussichtlich 2 Stunden würde sich dann im ICE entspannen. Jemand muß dringend auf die Toilette, erschwerend kommt noch hinzu, daß er/sie wegen der stehenden Masse an Fahrgästen im Wagen nur langsam bis zur Toilette vorankommen kann.
Dann "dringend" vermeiden und 10min vorher auf die beschwerliche "Antarktisexpedition" zur Toilette begeben.

Für die wenigen Tage und dann nur wenige Züge mit "total voll" eine allgemeine Reservierungspflicht einzuführen kommt nicht der großen Mehrehit der Bahnreisenden entgegen.

Das Problem kann auf sehr wenige Fälle reduziert werden:

a) In Zügen reservieren die auch noch 3 Tage vorher Supersparpreise verfügbar haben, also nachfrageschwache Verbindungen.

b) 1. Klasse fahren.

Anmerkung, es ist ein öffentliches Verkehrsunternhemen in einem Sozialstaat, dein Wunsch unbelästigt von Stehplatzfahrgästen zu sitzen ist nicht wertvoller als das Bedürfniss dieser doch noch mitfahren zu dürfen. Sind vielleicht Monteure deren Problemlösung 4h länger dauerte und auch noch heim zu ihrer Familie wollen oder auf dem Weg zu einer Havarie sind!

Und auch ein Kostenproblem, hoch ausgleastete Züge ermöglichen in der Mischkalkualtion auch mal "leere" Züge zu führen. Mit Reservierungszwang sinkt die Gesamtauslastung der Züge, teils der Zugfolge weil dann öfter für Sponatananlässe der PKW genutzt werden würde..
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Beitrag von Jogi »

yeg009a @ 11 Apr 2012, 16:52 hat geschrieben:Angenommen: Jemand kauft eine Reservierung für die ICE-Fahrt von A nach B. Er/Sie hat mit der Reservierung im ICE zwar schnell einen für ihn reservierten Platz gefunden, und nimmt dessen Platz ein. So weit so gut. Nach ein paar Stationen füllt sich der ICE so weit, daß die Fahrgäste im Wagen stehen müssen, zu seinem/ihrem Pech ist aber genau dieser Wagen in dem er/sie seinen Platz reserviert und eingenommen hat, bis zum es-geht-nicht-mehr voll. In voraussichtlich 2 Stunden würde sich dann im ICE entspannen. Jemand muß dringend auf die Toilette, erschwerend kommt noch hinzu, daß er/sie wegen der stehenden Masse an Fahrgästen im Wagen nur langsam bis zur Toilette vorankommen kann. Die Rückkehr von der Toilette kann genau so mühsam sein, bis er/sie endlich zum Sitzplatz zurückgekommen ist.
Angenommen: Jemand kauft eine Fahrkarte von A nach B. Er/Sie hat ohne Reservierung im ICE zwar schnell einen ihm einladend wirkenden Platz gefunden, und nimmt diesen Platz ein. So weit so gut. Nach ein paar Stationen füllt sich der ICE so weit, daß die Fahrgäste im Wagen stehen müssen, zu seinem/ihrem Pech ist aber genau dieser Wagen in dem er/sie sitzt, bis zum es-geht-nicht-mehr voll.
Beantworte doch bitte mal diese Fragen:
1) Wie oft wird das in einer Woche vorkommen, dass ein ICE so voll ist wie du es schilderst? Und selbst wenn: Auch dann kommt man durch, denn niemand wird sich dann absichtlich in den Weg stellen. Dass das nicht toll ist, steht nicht zur Disposition.
2) Was ist, wenn der nur halb so voll ist? [halbe Reservierungspflicht? :lol:]


In voraussichtlich 2 Stunden würde sich dann im ICE entspannen.
Warum in genau zwei Stunden und nicht in drei Stunden oder gar erst an der vorletzten Haltestation? Was, wenn es in einer halben Stunde vorbei ist? Was, wenn es nach 16:27 Minuten leerer wird? Ehrlich mal, was soll diese Pseudoexaktheit, die dafür in etwa so relevant ist, als ob ich meine Tomatensuppe heute Abend sechs oder sieben Mal umrühren würde?

Jemand muß dringend auf die Toilette, erschwerend kommt noch hinzu, daß er/sie wegen der stehenden Masse an Fahrgästen im Wagen nur langsam bis zur Toilette vorankommen kann.
Dann sollte derjenige seinen Blasendruck so weit einschätzen wie auch kontrollieren können, dass es ihm rechtzeitig reicht. Und wenn er eine extrem schwache Blase hat, sollte er sich einen Platz nahe des WC suchen. Nötigenfalls ist auch bestimmt ein/e dort sitzender Fahrgast/gästin bereit, den Platz zu tauschen. Kommunizieren hilt da ungemein.

Die Rückkehr von der Toilette kann genau so mühsam sein, bis er/sie endlich zum Sitzplatz zurückgekommen ist.
Nein, das könnte dann nicht "so mühsam" sein, das wäre so.

---

Jeder von uns kann sich irgendein hypothetisches Beispiel, dass in seine Argumentation passt. Sollen wir jetzt die nächsten 20 Seiten damit verbringen, irgendwelche Wehwechen uns aus den Gehirnwindungen zu saugen?
Das streitet wohl niemand ab, dass eine Reservierungspflicht einer Überbelgung entgegen wirken wirde. In diesen verhältnismäßig seltenen Fällen hilft sie. In vielen anderen Zusammenhängen aber wirkt sie kontraproduktiv. Punkt. Wer das nicht beachtet, der muss sich meines übernächsten Absatzes bewusst sein.

Der Knackpunkt ist und bleibt: Ist es wirklich nötig, wegen einiger Fälle von Überlastung (eine totale Überlastung auf längeren Strecken von wöchentlich > 150 Prozent - hat das schon jemand erlebt; und selbst wenn es das geben sollte, da heißt die Alternative Entlastungszug) einiger Fahrten den Holzhammer rauszuholen und alle Fahrten reservierungspflichtig zu machen? Besonders unter dem Gesichtspunkt, dass dann wegen Luftbuchungen und überlappenden Reservierung theoretisch bei allen Fahrten, Tag für Tag, Woche für Woche einige Fahrgäste nicht mitfahren können, obwohl der Zug nicht zu 100 Prozent ausgelastet ist.

Wer diese Frage von sich aus mit Ja beantworten kann, der darf gerne machen, soll das aber auch so sagen - und bedenken, dass er in diesem Zug Tag für Tag, Woche für Woche auf die Belange dieser Kunden sche***n würde.
yeg009a @ 11 Apr 2012, 16:52 hat geschrieben:Soweit ich mich erinnern kann, wurde schon mal vorgeschlagen, eine Reservierungspflicht in Fernverkehrszügen ab 150 bzw. 200 km einzuführen, darunter sollen die Spontanfahrer ohne Reservierung mit den Fernverkehrszügen fahren können.
Oh my god... Ehrlich mal, das ist bekloppt. Wenn man schon für eine Reservierungspflicht ist, dann muss die für jeden gelten, sonst führt man den Gedanken von vornerein nicht nur ad absurdum, sondern schafft nur irgendwelche zusätzlichen Regeln, die keiner kapiert, keiner nachvollziehen kann und somit kaum Akzeptanz finden.

Wie will man das praktisch machen?
Räumliche Trennung zwischen zwangsreservierten und reservierungsfreien Bereichen -was ist dann bei einer Überbelastung in einem der Bereiche? Öffnet man den anderen, weicht das die Teilung auf. Da kann mans gleich lassen und stattdessen im bestehenden Modell die Reservierung attraktiver machen.
Die reservierten Plätze irgendwo im Zug verteilen? Ist doch im Prinzip das gleiche wie heute - und wirkt der immer wieder angeführten Überlastung nicht entgegen; lediglich die Gesichter der stehenden Spontanfahrer sind für die Sitzenden Langstreckler abwechslungsreicher.
Was, wenn der reservierte Bereich ausgebucht ist, aber im reservierungsfreien Bereich noch Plätze frei wären? Guckt der dann in die Röhre oder greift das Reservierungskontingent auch reservierungsfreie Sitze zurück? Wie soll das dann Kunden vermittelt werden, die sich unter "Zug umgekehrt gereiht" nichts vorstellen können oder mit solch genialen Fragen auftrumpfen wie z.B., in welche Richtung denn der ICE den Stuttgarter/Münchener/Frankfurter Hbf denn verlasse?

Warum also so eine komplizierte Regelung, die nicht mal effektiv vor Überlastung schützt? Da kann man doch gleich das heutige System lassen. Dann noch die Reservierungsgebühr etwas senken - schon dürfte die Reservierungsanzahl einansteigen. Hamm wer an sich das gleiche, was Du vorschlägst. Bloß wesentlich einfacher zu verstehen und auf dem Bahnsteig einfacher zu vermitteln.
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Beitrag von yeg009a »

Jogi @ 11 Apr 2012, 17:36 hat geschrieben:Oh my god... Ehrlich mal, das ist bekloppt. Wenn man schon für eine Reservierungspflicht ist, dann muss die für jeden gelten, sonst führt man den Gedanken von vornerein nicht nur ad absurdum, sondern schafft nur irgendwelche zusätzlichen Regeln, die keiner kapiert, keiner nachvollziehen kann und somit kaum Akzeptanz finden.
Der damalige Vorschlag ist beinahe Realität geworden, wenn auch unter anderen Bedingungen. Der TGV ist heute ein Musterbeispiel dafür, daß die TGV-Züge bei Fahrten innerhalb von Deutschland nicht reservierungspflichtig sind, erst ab Karlsruhe bzw. Baden-Baden und Saarbrücken sind sie Reservierungspflichtig, weil sie von der letzten innerdeutschen Haltebahnhof aus über die Grenze nach Frankreich fahren.

Nicht reservierungspflichtige Streckenabschnitte:
München - Stuttgart - Karlsruhe
Frankfurt (Main) Hbf - Mannheim - Saarbrücken
Frankfurt (Main) Hbf - Mannheim - Karlsruhe - Baden-Baden

Reservierungspflichtige Streckenabschnitte:
Karlsruhe - Strasbourg - Paris Gare de l'Est
Saarbrücken - Paris Gare de l'Est
Baden-Baden - Strasbourg - Mulhouse Ville - Lyon - Marseille St Charles

So was läßt sich im Fahrplanauskunft einpflegen, wenn zum Beispiel die Reiseentfernung über 150 bzw. 200 km ist, dann wird auf die Reservierungspflicht hingewiesen. Was darunter ist, erhält der Fahrgast einen Vorschlag, ob er einen Platz reservieren möchte. (Das ist, was oben beschrieben ist, im jetzigen Auskunft für die ICE/TGV-Verbindungen Deutschland-Paris enthalten).

Und da ich ab und zu mal mit dem TGV fahre, ist das gar nicht so schwer, zu verstehen, bis wohin ich ohne Reservierung den Zug nutzen kann. Sollte ich nach Strasbourg oder Paris fahren wollen, dann reserviere ich einfach ab Stuttgart, weil ich es weiß, daß ab Karlsruhe eine Reservierungspflicht besteht.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

yeg009a @ 11 Apr 2012, 17:34 hat geschrieben: Mit Verlaub, ich dachte, ich hätte das so dargestellt, daß es um Mindestentfernung und nicht Mindestgeschwindigkeit ging, wenn es um einen Vorschlag um die Reservierungsplficht geht. :)
Oh, achso. Habe ich wohl aus km innerlich km/h gemacht, da ich in letzter Zeit ständig über irgendwelche Geschwindigkeiten diskutiert habe. ;)

Naja dann tangiert es mich noch weniger, da ich selten über 100 km im ICE fahre. Selbst Erfurt-Leipzig über die NBS sind ja glaube drunter.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Fichtenmoped »

yeg009a @ 11 Apr 2012, 16:52 hat geschrieben:
Boris Merath @ 11 Apr 2012, 16:03 hat geschrieben:dann kauf Dir halt einfach ne Reservierung, wo ist das Problem? Hör bitte endlich auf, hier laufend den selben Käse zu erzählen. Nochmal ganz langsam zum Mitschreiben:
R e s e r v i e r u n g e n   g i b t   e s   a u c h   h e u t e   s c h o n !
Angenommen: Jemand kauft eine Reservierung für die ICE-Fahrt von A nach B. Er/Sie hat mit der Reservierung im ICE zwar schnell einen für ihn reservierten Platz gefunden, und nimmt dessen Platz ein. So weit so gut. Nach ein paar Stationen füllt sich der ICE so weit, daß die Fahrgäste im Wagen stehen müssen, zu seinem/ihrem Pech ist aber genau dieser Wagen in dem er/sie seinen Platz reserviert und eingenommen hat, bis zum es-geht-nicht-mehr voll. In voraussichtlich 2 Stunden würde sich dann im ICE entspannen. Jemand muß dringend auf die Toilette, erschwerend kommt noch hinzu, daß er/sie wegen der stehenden Masse an Fahrgästen im Wagen nur langsam bis zur Toilette vorankommen kann. Die Rückkehr von der Toilette kann genau so mühsam sein, bis er/sie endlich zum Sitzplatz zurückgekommen ist.

Soweit ich mich erinnern kann, wurde schon mal vorgeschlagen, eine Reservierungspflicht in Fernverkehrszügen ab 150 bzw. 200 km einzuführen, darunter sollen die Spontanfahrer ohne Reservierung mit den Fernverkehrszügen fahren können.
Ich weiß ja nicht in welchem Land Du Zug fährst, aber Deutschland kann es kaum sein, wenn Du so ein Beispiel als Standard ansetzt - eher Indien?!

Den am stärksten gefüllten ICE den ich erlebt hatte war während des Winterchaos im Dezember 2010.
Ausgangslage:
- ICE von Dresden nach Wiesbaden, meine Reservierung im Wagen 28 galt bis Fulda (Umstieg in den ICE nach München - aufgrund der vorhergesagten Großwetterlage habe ich zwei Tage vorher reserviert und vorsorglich auf den Umstieg in Leipzig in den ICE Richtung München verzichtet)
- der ICE kam mit Verspätung aus seiner vorherigen Leistung verspätet in Dresden an und außerdem nur mit einem Zugteil (statt zwei)
- durch die Verspätung wurde der Anschlußzug in Leipzig in Richtung München nicht erreicht, wodurch alle Fahrgäste in Richtung Nürnberg und südlicher im Zug verbleiben mussten
- durch die in Deutschland vorherrschende Großwetterlage sind auch mehr Leute mit dem Zug gefahren, der Flugverkehr war stark beeinträchtigt - dadurch generell mehr Fahrgäste

Ende vom Lied: Ja, es standen Leute auch im Gang.
Ja, ich musste auch aufs Klo.
Ja, ich bin bevor mein Schließmuskel versagte zur Toilette gekommen.
Ja, mein Sitzplatz war mitsamt meines Gepäcks trotz Zwischenhaltes immer noch vorhanden und unbesetzt!
(Ein aufgeschlagenes Buch am Sitzplatz wirkt manchmal Wunder! :lol: )

In Fulda hatte ich 40Minuten Verspätung - und dürfte den nächsten Zug nach München nehmen. Der war dann "etwas" leerer...

Der Vorteil gegenüber eines Buses: Ich kam am selben Tag an meinem Ziel an mit genau 59Minuten Verspätung, mit dem Auto hätte ich bedeutend mehr Zeit gebraucht! Und ob ein Bus trotz Reservierungspflicht mich sicher ans Ziel gebracht hätte?

Sorry, der ICE ist keine S-Bahn, man kann heute schon reservieren! Ob man es macht ist jedem selbst überlassen - und dann jammert bitte nicht wenn Ihr dann doch stehen müsst! ;)
Kleiner Tipp mit den ausgefallenen Zugteilen: beim ICE2/3/T/TD verkehrt IMMER der Zugteil mit den 2x-Nummern! :P Und wenn der Zugteil mit dem reservierten Platz verkehrt - hat man auch ein Anrecht auf den Sitzplatz!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von TramBahnFreak »

yeg009a @ 11 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben: [...]
So was läßt sich im Fahrplanauskunft einpflegen, wenn zum Beispiel die Reiseentfernung über 150 bzw. 200 km ist, dann wird auf die Reservierungspflicht hingewiesen. Was darunter ist, erhält der Fahrgast einen Vorschlag, ob er einen Platz reservieren möchte.
[...]
Dann kauf ich für eine 500 km lange Reise einfach 3 Tickets mit jeweils 150 bis 200 km Laufweg - udn schwupps bin ich die Reservierungspflicht los.
Sehr sinnvoller Vorschlag...
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Beitrag von Jogi »

yeg009a @ 11 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben:Der damalige Vorschlag ist beinahe Realität geworden, wenn auch unter anderen Bedingungen. Der TGV ist heute ein Musterbeispiel dafür, daß die TGV-Züge bei Fahrten innerhalb von Deutschland nicht reservierungspflichtig sind, [...]
Das unterscheidet sich in einem ganz wesentlichen Punkt: Die Reservierung ist ab dem Punkt obligatorisch, ab dem der TGV ins SNCF-Netz einfährt, was sich praktisch darin niederschlägt, dass ab dem letzten Halt davor die Reservierung verpflichtend ist. Du hast jedoch ab einer bestimmten Entfernung bzw. Reiseweite eine Reservierungspflicht vorgeschlagen.

Aber vor allem: Das ist eine generelle Pflicht im TGV; nicht so ein Entfernugs-Misch-Masch, der dem (ich wiederhole mich) Punkt nicht so effektiv entgegenwirkt, wie es eine generelle Pflicht könnte: Eine Überbelegung ist mit der entfernungsabhängigen Reservierungspflicht immer noch möglich.
yeg009a @ 11 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben:So was läßt sich im Fahrplanauskunft einpflegen, wenn zum Beispiel die Reiseentfernung über 150 bzw. 200 km ist, dann wird auf die Reservierungspflicht hingewiesen. Was darunter ist, erhält der Fahrgast einen Vorschlag, ob er einen Platz reservieren möchte. (Das ist, was oben beschrieben ist, im jetzigen Auskunft für die ICE/TGV-Verbindungen Deutschland-Paris enthalten).
Das ist nichts anderes als die heutige Möglichkeit.

Ich hab nicht kritisiert, dass die entfernungsabhängige Inklusivreservierung schwer ins Verkaufsystem zu integrieren wäre (das ist sie natürlich nicht), sondern dass eine Unterscheidung zwischen dem reservierten und nicht reservierten Bereich (unterhalb der Entfernung) nötig ist. Sonst haben wir das gleiche Modell wie heute, nur dass für einen Teil die Reservierung inbegriffen ist im Fahrpreis. Das verhindert aber keine Überbelegung, sondern verringert allenfalls die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen.
yeg009a @ 11 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben:Und da ich ab und zu mal mit dem TGV fahre, ist das gar nicht so schwer, zu verstehen, bis wohin ich ohne Reservierung den Zug nutzen kann. Sollte ich nach Strasbourg oder Paris fahren wollen, dann reserviere ich einfach ab Stuttgart, weil ich es weiß, daß ab Karlsruhe eine Reservierungspflicht besteht.
Das hat aber mit der SNCF-Zwangsreservierung in den POS-Zügen nichts zu tun, da sind keine Überschneidungen möglich, die für den deutschen Binnenverkehr Auswirkungen hätten.
Ob man nun von Stuttgart oder von München nach KA fährt, dass ist kein Problem.
Warum jetzt aber jemand von München nach Ulm für einen reservierten Sitzplatz eine Gebühr zahlen sollte, aber einer von München nach Stuttgart nicht - das ist zwar einfach im Verkaufsystem zu hinterlegen, aber der Sinn dahinter schwer zu verklickern. Und dieses Beispiel lässt sich auf so ziemlich jede Relation in D anwenden, wenn man entfernungsabhängie Pauschalreservierung einführt.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Fichtenmoped @ 11 Apr 2012, 18:22 hat geschrieben: Kleiner Tipp mit den ausgefallenen Zugteilen: beim ICE2/3/T/TD verkehrt IMMER der Zugteil mit den 2x-Nummern! :P Und wenn der Zugteil mit dem reservierten Platz verkehrt - hat man auch ein Anrecht auf den Sitzplatz!
Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt auch einige Leistungen, wo nur der 3x-Zugteil verkehrt. Beispiel ist ICE 1554 Frankfurt-Wiesbaden oder ICE 1597 Mainz-Frankfurt. Dazu noch sämtlich ICE2 die in Hannover und Hamm geflügelt werden, da haben die Zugteile über Wuppertal und nach Bremen auch allesamt die 30er-Ordnungsnummern.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Autobahn »

@ Jogi

Auf welche Argumente gegen eine Reservierungspflicht soll ich eingehen?

Flexibilität? Die größte Flexibilität hat man im Individualverkehr. Selbst bei einem Taxi muss ich rechtzeitig bestellen und schon bei der Nutzung einer schnöden Buslinie bin ich den Beschränkungen des Fahrplans unterworfen. Somit habe ich im gesamten öffentlichen Verkehr mit Einschränkungen der Flexibilität zu leben. Ein Anpruchsdenken ist es, wenn ich den Anspruch erhebe, genau mit diesem Zug fahren zu wollen, obwohl er bereits ausverkauft ist.

Auf allen Bahnlinien besteht Taktverkehr, mal dichter, mal weniger dicht. Dadurch ist aber keinesfalls gesagt, das ich einen Sitzplatz bekomme. Im Nahverkehr ist das durchaus in Ordnung, ja sogar an der Tagesordnung. Im Fernverkehr halte ich da aber für eine Zumutung. Ich sehe in der Zwangsreservierung keine Gängelei, sondern ein Komfortmerkmal. Natürlich kennt die Bahn die Auslastung ihrer Züge, aber nur im nach hinein. Wie soll sie wissen, das ich bei einem gekauften Ticket ohne Zugbindung (und Reservierung) genau morgen um 8:53 Uhr von Düsseldorf nach Berlin fahren will? Ich kann ja auch um 9:53 Uhr fahren oder nächste Woche Samstag um 16:53. Sie kann auch nicht wissen, wann ein anderer Fahrgast sein Ticket von Essen oder Dortmund benutzen will. Auf Grund von Erfahrungen aus der Vergangenheit kann sie Prognosen stellen und Empfehlungen aussprechen.
Probleme mit Anschlussverlust bei Verspätungen, fehlende Waggons und ausgefallenen bzw. Ersatzzügen hat das EVU zu klären, und zwar schon vor Eintreffen des Zuges. Umgekehrte Wagenreihung kann man auch schon früher und mehrmals ankündigen, damit nicht das große Rennen auf dem Bahnsteig oder das Geschiebe und Gedränge im Zug los geht. Auch für technische Probleme im Reservierungssystem ist die Bahn verantwortlich. Würden aber nur so viele Fahrkarten verkauft, wie Sitzplätze vorhanden sind, bräuchte man ein solches System überhaupt nicht. Das würde auch das Problem der „Luftreservierungen“ lösen ;).
Ich glaube nicht, das es viele Kunden verschrecken würde. Nach einer Eingewöhnungsphase gibt sich das wieder. Die Bahn lernt, dass sie ein gewisses Kontingent bis kurz vor Abfahrt des Zuges für Pendler bereit halten muss (was sie im Prinzip ja auch macht), die Pendler lernen, das für sie immer ein warmes Plätzchen vorhanden ist und die Gelegenheitskunden lernen, das Ausverkauft eben Ausverkauft heißt. Wenn Du ins Kino gehst, um den neuesten Blockbuster anzuschauen, kann es Dir ja auch passieren, das Du in eine spätere Vorstellung gehen musst, weil alle Sitzplätze im Kino für die nächste Vorstellung belegt sind.

@ 146225

In der „guten alten Zeit“ hielten die Fernzüge noch an jedem und sei es noch so unbedeutenden Bahnhof an der Strecke. Das waren die „bewährten Spielregeln“ der Eisenbahn. Kannst Du auch heute noch haben, allerdings mit einem RE. Mein (natürlich überzogener) Vergleich mit der S-Bahn ist auf den Anspruch auf jederzeitige Beförderung im ICE ohne Rücksicht auf die Auslastung zu verstehen.

@ Boris

Ich nutze grundsätzlich die Reservierung, wenn ich mit Fernzügen unterwegs bin. Da ist es hin und wieder vorgekommen, das sich die 4 Euro nicht „gelohnt“ haben, in den meisten Fällen war ich aber froh, reserviert zu haben. Ich habe aber schon weiter oben dargestellt, das es auch bei einem reservierten Platz eine Belästigung darstellt, wenn man zum Bistro oder zur Toilette will und sich durch die stehenden Fahrgäste schieben muss.

Es kommt sogar noch ein technisches Problem hinzu, und das nicht nur im Sommer. Je mehr Menschen im Zug sind, desto schlechter arbeitet die Klimaanlage. Die Luft wird unangenehm stickig, da der Sauerstoffgehalt nachlässt. Bei einer kurzen Fahrt mit der U-Bahn oder einer S-Bahn fällt das nicht so schnell auf, aber bei eine vierstündigen Zugfahrt kann das bei älteren Menschen und Kindern auch zu einem Problem werden.

@ All

Das Problem liegt doch viel tiefer. Die DB hat den Interregio sterben lassen, später hat sie viele IC-Linien zu ICE-Linien "aufgewertet", um einen höheren Fahrpreis zu erzielen. So bleibt den "Spontanfahrern" nur noch die Möglichkeit, den ICE zu nutzen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich resigniere.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 19:15 hat geschrieben: @ All

Das Problem liegt doch viel tiefer. Die DB hat den Interregio sterben lassen, später hat sie viele IC-Linien zu ICE-Linien "aufgewertet", um einen höheren Fahrpreis zu erzielen. So bleibt den "Spontanfahrern" nur noch die Möglichkeit, den ICE zu nutzen.
Das erste mal, dass ich dir voll und ganz zustimmen kann. Und darum wird die DB auch eine solche Zwangsreservierung nicht einführen, da die Spontanfahrer einen großen Teil der Fahrgasteinnahmen ausmachen und auch ein Stehplatz Geld einbringt. Zudem stehen die Leute ja nicht freiwillig, sondern nur dann, wenn eben kein Sitzplatz mehr frei ist. Und das kommt ja nur Fr und So oder bei Events vor. Über die Woche gesehen haben alle deutschen ICE eine durchschnittliche Auslastung, gemessen an der Zahl der Sitzplätze, von 40-50%. Es gibt sogar Zeiten, zumindest hier in Ostdeutschland, wo man fast den ganzen Großraumwagen für sich alleine hat. Zumindest die 2.Klasse-Panoramalounge eines ICE-T hatte ich schon recht oft für mich alleine.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Mühldorfer »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 19:15 hat geschrieben: @ All

Das Problem liegt doch viel tiefer. Die DB hat den Interregio sterben lassen, später hat sie viele IC-Linien zu ICE-Linien "aufgewertet", um einen höheren Fahrpreis zu erzielen. So bleibt den "Spontanfahrern" nur noch die Möglichkeit, den ICE zu nutzen.
Widerspruch, viele frühere IR-Verbindungen ( ode rähnlich ) sind heute sehr gut durch Regionalexpress ersetzt.

Z.B. Ulm-Basel über Friedrichshafen, Singen und Schaffhausen. z.Z aber Bauarbeiten.

Oder Bamberg-Schweinfurt-Frankfurt.

Von uns, Raum Ostbayern ist sogar Regionalexpress über Hof Richtung Dresden, Halle, Leipzig im Verhältniss Preis zur Fahrzeit attraktiver als ICE-Verbindungen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 19:15 hat geschrieben:@ Jogi

Auf welche Argumente gegen eine Reservierungspflicht soll ich eingehen?

Flexibilität? Die größte Flexibilität hat man im Individualverkehr. Selbst bei einem Taxi muss ich rechtzeitig bestellen und schon bei der Nutzung einer schnöden Buslinie bin ich den Beschränkungen des Fahrplans unterworfen. Somit habe ich im gesamten öffentlichen Verkehr mit Einschränkungen der Flexibilität zu leben. Ein Anpruchsdenken ist es, wenn ich den Anspruch erhebe, genau mit diesem Zug fahren zu wollen, obwohl er bereits ausverkauft ist.
der Vorteil der Bahn ist, dass Züge in den allermeisten Fällen eben genau nicht ausverkauft sind.
Auf allen Bahnlinien besteht Taktverkehr, mal dichter, mal weniger dicht.
nein
Dadurch ist aber keinesfalls gesagt, das ich einen Sitzplatz bekomme. Im Nahverkehr ist das durchaus in Ordnung, ja sogar an der Tagesordnung. Im Fernverkehr halte ich da aber für eine Zumutung.
genau deswegen darfst du reservieren
Ich sehe in der Zwangsreservierung keine Gängelei, sondern ein Komfortmerkmal.
Komfort, weil du nimmer mit darfst, obwohl die hälfte der Reservierungen im Zug Leerbuchungen waren, und der Zug mit 50% Auslastung, aber für das Reservierungssystem als "voll" durch die gegend kurvt udn du ne Stunde warten darfst? Interessante Auffassung...
Natürlich kennt die Bahn die Auslastung ihrer Züge, aber nur im nach hinein.
falsch
Wie soll sie wissen, das ich bei einem gekauften Ticket ohne Zugbindung (und Reservierung) genau morgen um 8:53 Uhr von Düsseldorf nach Berlin fahren will?
da nicht, aber bei diversen anderen fahrkahrten MIT Zugbindung, aber OHNE Zwangsreservierung
Ich kann ja auch um 9:53 Uhr fahren oder nächste Woche Samstag um 16:53.
die wenigsten Fahrkarten gelten über mehrere Tage
Sie kann auch nicht wissen, wann ein anderer Fahrgast sein Ticket von Essen oder Dortmund benutzen will.
siehe oben!
Auf Grund von Erfahrungen aus der Vergangenheit kann sie Prognosen stellen und Empfehlungen aussprechen.
tut sie auch
Probleme mit Anschlussverlust bei Verspätungen, fehlende Waggons und ausgefallenen bzw. Ersatzzügen hat das EVU zu klären, und zwar schon vor Eintreffen des Zuges.
Umgekehrte Wagenreihung kann man auch schon früher und mehrmals ankündigen, damit nicht das große Rennen auf dem Bahnsteig oder das Geschiebe und Gedränge im Zug los geht.
verstehen trotzdem die wenigsten
Auch für technische Probleme im Reservierungssystem ist die Bahn verantwortlich.
hauptsache, jemand anderes ist schuld!
Würden aber nur so viele Fahrkarten verkauft, wie Sitzplätze vorhanden sind,
... würde die Bahn massenweise heiße Luft durch die gegend fahren -> ökonomisch wie ökologisch äußerst sinnvoll...
bräuchte man ein solches System überhaupt nicht. Das würde auch das Problem der „Luftreservierungen“ lösen ;).
eben gerade nicht, da dieses Problem erst durch zwangsreservierungen zustande komtm;
heutige regelung: wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren werde, reserviere ich einfach nciht, auf die gefahr hin, stehen zu müssen oder im Speisewagen ne überteuerte Suppe löffeln zu müssen.
Zwangsreservierung: wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren werde, reserviere ich auf gut Glück mal für drei Züge, nutze davon aber logischerweise nur einen, sodass in den beiden anderen ein Platz "verschenkt" wurde; [ad absurdum geführt: wenn alle es so amchen würde, könnte ein auf dem Papier "voller" zug in der Realität vollkommen leer durch die Gegend kurven :blink: )
Ich glaube nicht, das es viele Kunden verschrecken würde.
doch
Nach einer Eingewöhnungsphase gibt  sich  das wieder
stimmt! Die, die sich früher nicht sicher waren, welchen zug sie nehmen, wissen jetzt, dass sie das Auto nehmen -> Problem gelöst, oder etwa nicht?.
Die Bahn lernt, dass sie ein gewisses Kontingent bis kurz vor Abfahrt des Zuges für Pendler bereit halten muss (was sie im Prinzip ja auch macht), die Pendler lernen, das für sie immer ein warmes Plätzchen vorhanden ist und die Gelegenheitskunden lernen, das Ausverkauft eben Ausverkauft heißt. Wenn Du ins Kino gehst, um den neuesten Blockbuster anzuschauen, kann es Dir ja auch passieren, das Du in eine spätere Vorstellung gehen musst, weil alle Sitzplätze im Kino für die nächste Vorstellung belegt sind.
Ins Kino gehen die Leute normalerweise freiwillig.
@ 146225

In der „guten alten Zeit“ hielten die Fernzüge noch an jedem und sei es noch so unbedeutenden Bahnhof an der Strecke. Das waren die „bewährten Spielregeln“ der Eisenbahn. Kannst Du auch heute noch haben, allerdings mit einem RE.
was willst du haben? Einen ICE, der Rosenheim - Schwerin nonstop fährt?
Mein (natürlich überzogener) Vergleich mit der S-Bahn ist auf den Anspruch auf jederzeitige Beförderung im ICE ohne Rücksicht auf die Auslastung zu verstehen.
was einer der Hauptvorteile des Bahnfahrens ist.
@ Boris

Ich nutze grundsätzlich die Reservierung, wenn ich mit Fernzügen unterwegs bin. Da ist es hin und wieder vorgekommen, das sich die 4 Euro nicht „gelohnt“ haben, in den meisten Fällen war ich aber froh, reserviert zu haben. Ich habe aber schon weiter oben dargestellt, das es auch bei einem reservierten Platz eine Belästigung darstellt, wenn man zum Bistro oder zur Toilette will und sich durch die stehenden Fahrgäste schieben muss.
was genau wie oft passiert? Wie oft ist der (planmäßige!) ICE wirklich so überfüllt, dass man nciht mehr durchkommt?
Heißer Tipp: ICs sind meistens noch n Stück leerer...
Es kommt sogar noch ein technisches Problem hinzu, und das nicht nur im Sommer. Je mehr Menschen im Zug sind, desto schlechter arbeitet die Klimaanlage. Die Luft wird unangenehm stickig, da der Sauerstoffgehalt nachlässt. Bei einer kurzen Fahrt mit der U-Bahn oder einer S-Bahn fällt das nicht so schnell auf, aber bei eine vierstündigen Zugfahrt kann das bei älteren Menschen und Kindern auch zu einem Problem werden.
das ist ein Konstruktionsproblem! Da wäre die Zwangsreservierung nur ein bekämpfen der Symptome; lieber mal die ursachen bekämpfen und *einfach* besser Klimas einbauen, dann wäre das Problem auch gelöst - ganz ohne Zwangsreservierung...
@ All

Das Problem liegt doch viel tiefer. Die DB hat den Interregio sterben lassen, später hat sie viele IC-Linien zu ICE-Linien "aufgewertet", um einen höheren Fahrpreis zu erzielen. So bleibt den "Spontanfahrern" nur noch die Möglichkeit, den ICE zu nutzen.
nö.
Es zwingt dich niemand, in den ICE zu steigen, es gibt nahezu überall hin auch Regionalzug-Verbindungen! Und komm mir nich mit der "Schlechter Komfort"-Keule; wenn ein MüNüX (und nur dieser oder vergleichbarer 'Regionalverkehr' steht wirklich in Konkurrentz zum Fernverkehr!) schlechter Komfort sein soll, dann ist dir auch nicht mehr zu helfen! Und auch der ALEX als direkter IR-nachfolger steht ebendiesem komfortmäßig in nichts nach!

Bayernlover @ 11 Apr 2012, 19:20 hat geschrieben:Ich resigniere.
herzlichen Glückwunsch zu dieser weisen Entscheidung! :D
Darf ich mitmachen? ;)
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Beitrag von Mühldorfer »

Allgemeine Beobachtung,
die Mitfahrer in den Zügen mit größerer Streckenzeitkarte, BC100 oder Komfortstatus meckern weniger, sind mit dem Sytem Bahn recht zufrieden, kennen natürlich trotzdem die "Chaostage" mit Signal-, Informations- oder Oberleitungstörung und folgend "Notarzteinsatz" in wechslender Reihenfolge oder auch im Verbund....

Gibt eben auch bei den Fahrgästen Amateure und Profis...
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mühldorfer @ 11 Apr 2012, 19:59 hat geschrieben: [...]
Gibt eben auch bei den Fahrgästen Amateure und Profis...
Und Amateure, die meinen, "Profis" was vorschreiben zu müssen ;)
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Beitrag von DumbShitAward »

Mühldorfer @ 11 Apr 2012, 19:59 hat geschrieben: Allgemeine Beobachtung,
die Mitfahrer in den Zügen mit größerer Streckenzeitkarte, BC100 oder Komfortstatus meckern weniger, sind mit dem Sytem Bahn recht zufrieden, kennen natürlich trotzdem die "Chaostage" mit Signal-, Informations- oder Oberleitungstörung und folgend "Notarzteinsatz" in wechslender Reihenfolge oder auch im Verbund....

Gibt eben auch bei den Fahrgästen Amateure und Profis...
Naja das liegt schon auch daran, dass ein Dauernörgler nicht so viel fahren würde.

Aber grundsätzlich gebe ich dir da schon Recht: man lernt recht schnell, dass man mit Meckern und Schimpfen genau GAR NICHTS erreicht und mit Freundlichkeit und Ruhe definitiv mehr erreicht und selbst wenn es nur ein nettes Schwätzchen mit dem Zub zum Zeitvertreib ist. Ich habe da schon so einiges von den Zubs bekommen, von Getränken bishin zu "setz dich ruhig in die 1. Klasse, ist eh nix los und das Genöle da hinten tut sich doch keiner freiwillig an".

Viele Fahrgäste agieren auch recht hilflos und nutzen die ihnen gegebenen Informationen eigentlich gar nicht.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

TramBahnFreak @ 11 Apr 2012, 19:46 hat geschrieben:heutige regelung: wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren werde, reserviere ich einfach nciht, auf die gefahr hin, stehen zu müssen oder im Speisewagen ne überteuerte Suppe löffeln zu müssen.
Zwangsreservierung: wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren werde, reserviere ich auf gut Glück mal für drei Züge, nutze davon aber logischerweise nur einen, sodass in den beiden anderen ein Platz "verschenkt" wurde;
Wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren will, kaufe ich mir gar keine Ticket :P

Du übersiehst dabei aber, das es keine Zwangsreservierung gibt, sondern der Kauf der Fahrkarte schon eine Reservierung beinhaltet.

Im heutigen System kann ich eine Fahrkarte zum Normalpreis kaufen und mehrere Verbindungen reservieren. Das macht bei der Verbindung Düsseldorf - Berlin (107 Euro Normalpreis, 80,25 Euro BC 25) bei drei Reservierungen a 4 Euro 7,5 bzw. 10 Prozent des Gesamtpreises aus, wenn ich zwei verfallen lasse. Kaufe ich aber drei Tickets zu 107 Euro, lege ich erst einmal 321 Euro bzw. bei BC 25 den Betrag von 240,75 auf den Tisch. Diese Beträge wird man sicher nicht verfallen lassen. Also wird man sich um die Erstattung bemühen. Die kostet aber am Tag der Reise pro Ticket 15 Euro Bearbeitungsgebühr, also 30 Euro. Das sind auf den Fahrpreis der tatsächlich genutzten Verbindung bezogen 28 bzw. 37 Prozent.
die wenigsten Fahrkarten gelten über mehrere Tage
Wenn ich mir heute eine Fahrkarte zum Normalpreis kaufe, gilt sie, wenn sie nicht vorher benutzt wird, mindestens bis zu nächsten Preiserhöhung plus sechs Monate. Wenn ich da falsch liege, bitte einen entsprechenden Beweis.

@ Mühldorfer

Ein RE ist ein länderfinanzierter SchienenErsatzverkehr, der in den meisten Fällen an den Grenzen der Bundesländer endet.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 21:15 hat geschrieben:Wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren will, kaufe ich mir gar keine Ticket :P
und bleib dann zuhause - tolle Alternative!
Du übersiehst dabei aber, das es keine Zwangsreservierung gibt, sondern der Kauf der Fahrkarte schon eine Reservierung beinhaltet.

Im heutigen System kann ich eine Fahrkarte zum Normalpreis kaufen und mehrere Verbindungen reservieren. Das macht bei der Verbindung Düsseldorf - Berlin (107 Euro Normalpreis, 80,25 Euro BC 25) bei drei Reservierungen a 4 Euro 7,5 bzw. 10 Prozent des Gesamtpreises aus, wenn ich zwei verfallen lasse. Kaufe ich aber drei Tickets zu 107 Euro, lege ich erst einmal 321 Euro bzw. bei BC 25 den Betrag von 240,75 auf den Tisch. Diese Beträge wird man sicher nicht verfallen lassen. Also wird man sich um die Erstattung bemühen. Die kostet aber am Tag der Reise pro Ticket 15 Euro Bearbeitungsgebühr, also 30 Euro. Das sind auf den Fahrpreis der tatsächlich genutzten Verbindung bezogen 28 bzw. 37 Prozent. 
bin ich jetzt schwer von Begriff oder torpedierst du hier gerade ernsthaft deine hochgelobte Reservierungspflicht zugunsten eines flexiblen Systems, wie es bereits heute Verwendung findet?

Wenn ich mir heute eine Fahrkarte zum Normalpreis kaufe, gilt sie, wenn sie nicht vorher benutzt wird, mindestens bis zu nächsten Preiserhöhung plus sechs Monate. Wenn ich da falsch liege, bitte einen entsprechenden Beweis.
kann sein, dass ich hier etwas zu voreilig war, eine entsprechende regelung kontne ich gerade auf die Schnelle allerdings nciht finden (weder eine, die deine, noch eine, die meine Variante bestätigt)
@ Mühldorfer

Ein RE ist ein länderfinanzierter SchienenErsatzverkehr, der in den meisten Fällen an den Grenzen der Bundesländer endet.
ABer nicht jede reise geht zwangsläufig über Ländergrenzen hinweg, und solange ich in einem Bundesland bleibe, habe ich auch und gerade im Regionalverkehr oft recht gute, preiswerte und verhältnismäßig komfortable Verbindungen.
Im länderübergreifenden Regionalverkehr gibt es allerdings noch einiges zu verbessern, da muss ich dir recht geben...
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Beitrag von JeDi »

Fichtenmoped @ 11 Apr 2012, 18:22 hat geschrieben: Kleiner Tipp mit den ausgefallenen Zugteilen: beim ICE2/3/T/TD verkehrt IMMER der Zugteil mit den 2x-Nummern! :P Und wenn der Zugteil mit dem reservierten Platz verkehrt - hat man auch ein Anrecht auf den Sitzplatz!
Das ist ein sehr häufiger Irrtum.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 21:15 hat geschrieben: Wenn ich noch nicht genau weiß, wann ich fahren will, kaufe ich mir gar keine Ticket :P
Im Extremfall kaufe ihr mir das Ticket erst im Zug, wenn ich es doch noch gerade so geschafft habe vor Abfahrt des Zuges mit dem ÖPNV am Bahnhof zu sein. ;)

Ansonsten heißt es einfach: Mit'm Bus zum Bahnhof fahren, am Schalter oder Automat Fahrkarte kaufen, einsteigen und glücklich sein^^
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von Mühldorfer »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 21:15 hat geschrieben:
@ Mühldorfer

Ein RE ist ein länderfinanzierter SchienenErsatzverkehr, der in den meisten Fällen an den Grenzen der Bundesländer endet.

Wieso den Begriff "Schienen-Ersatzverkehr"? Regionalbahnen RB und RE sind vollwertige Züge auch über rund 200km Distanz.

Z.B. Mering- Otting-Weilheim, es lohnt nicht in Augsburg auf einen IC zuwarten um dann in Donawörth wieder in den Re zu zusteigen.



Widerspruch:

München-Ulm
Hannover-Minden.
Würzburg-Frankfurt.
Karlsruhe-Neustadt/Weinstraße.
Bruchasl-Heidelberg-Mannheim-Ludwigshafen-Schifferstadt.
Kaiserslautern-Saarbrücken-Trier.
Reichenhall-Golling( Austria )
Nürnberg-Dresden.


Also ich sehe viele länderübergreifende Regionalzüge.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 19:15 hat geschrieben: @ 146225

In der „guten alten Zeit“ hielten die Fernzüge noch an jedem und sei es noch so unbedeutenden Bahnhof an der Strecke. Das waren die „bewährten Spielregeln“ der Eisenbahn. Kannst Du auch heute noch haben, allerdings mit einem RE. Mein (natürlich überzogener) Vergleich mit der S-Bahn ist auf den Anspruch auf jederzeitige Beförderung im ICE ohne Rücksicht auf die Auslastung zu verstehen.
Seltsam, ich finde für das Konzept IC 79 weder Lonsee, noch Rhens und auch nicht Unterlüß als Systemhalte im passenden archivierten Kursbuch. Muß doch aber so gewesen sein, wenn damals die Fernzüge auf jedem noch so unbedeutenden Bahnhof gehalten haben.

Klartext: Wer solche Behauptungen aufstellt, sollte sie mittels Fahrplänen untermauern können. Du kannst nicht, auch nicht für Bahnhöfe bereits größerer Städte wie z.B. Hanau, Darmstadt, Lüneburg etc.pp., oder? Damit ist die Behauptung entwertet.
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Beitrag von 146225 »

DumbShitAward @ 11 Apr 2012, 21:03 hat geschrieben: Viele Fahrgäste agieren auch recht hilflos und nutzen die ihnen gegebenen Informationen eigentlich gar nicht.
Das kann ich aus eigener Beobachtung ebenfalls mit unterschreiben, und das im häßlichen Kontext dazu, daß es ja z.B. dank Internet heute so viele Informationen gibt wie nie zuvor vor der Reise. Also hart gesagt: Reservierungspflichtige Züge scheitern daran, daß weite Teile der sie fordernden Gelegenheitsnutzer im Anschluß mit dem Instrument "Wagenstandsanzeiger" wieder überfordert sind.
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Beitrag von DumbShitAward »

146225 @ 12 Apr 2012, 06:03 hat geschrieben: Das kann ich aus eigener Beobachtung ebenfalls mit unterschreiben, und das im häßlichen Kontext dazu, daß es ja z.B. dank Internet heute so viele Informationen gibt wie nie zuvor vor der Reise. Also hart gesagt: Reservierungspflichtige Züge scheitern daran, daß weite Teile der sie fordernden Gelegenheitsnutzer im Anschluß mit dem Instrument "Wagenstandsanzeiger" wieder überfordert sind.
Ich würde nichteinmal behaupten, dass das eine Mehrheit ist, ganz im Gegenteil es ist die krasse Minderheit aber eben die lauteste. Auch ist das kein bahnspezifisches Problem, im Flugzeug gehts schließlich ähnlich zu auch wenn die rigoroseren Bestimmungen hier einiges schon im Keim unterbinden (und gleichzeitig neue Probleme mit sich bringen).

Ich wehre mich jedenfalls dagegen, dass eine Reservierungspflicht von manchen gefordert wird (nein, das ist kein Seitenhieb auf dich, Autobahn) weil sie in der irrigen Annahme am Freitag Nachmittag vor Ferienbeginn nicht reserviert haben und so 30 Minuten stehen mussten.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von rautatie »

Mühldorfer @ 11 Apr 2012, 22:19 hat geschrieben: Also ich sehe viele länderübergreifende Regionalzüge.
Es gibt sogar staatsübergreifende Regionalzüge (z.B. Garmisch - Reutte, München - Salzburg, München - Linz über Simbach, München - Prag mit ALEX, Berlin - Stettin, die Züge quer durch den Kanton Schaffhausen, etc.)
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Mühldorfer »

Autobahn @ 11 Apr 2012, 19:15 hat geschrieben: @ 146225

In der „guten alten Zeit“ hielten die Fernzüge noch an jedem und sei es noch so unbedeutenden Bahnhof an der Strecke. Das waren die „bewährten Spielregeln“ der Eisenbahn. 
Widerspruch:

Fernzüge der 60er Jahre, und nicht nur die FD oder aufkommenden TEE, hielten auch nicht überall.

Ob D-Zug Ruhrgebiet-Hannover mit Hamm, Bielefeld und Minden als Zwischenhalt.

Viele D-Züge waren damals Minden-Hannover ohne Halt planmäßig geführt und das meist eingehalten in 29min planmäßig, nach der Elektrifizierung um 1966!!

Andere D-Züge gab es mit Hannover-Würzburg ohne Halt.

Der D-Zug Hispania-Express war auch kein "Lumpensammler".

Selbst die Heckeneilzüge mit ihren Laufwegen durch die Provinz liessen Bahnhöfe aus.
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Beitrag von TramBahnFreak »

rautatie @ 12 Apr 2012, 10:28 hat geschrieben: Es gibt sogar staatsübergreifende Regionalzüge (z.B. Garmisch - Reutte, München - Salzburg, München - Linz über Simbach, München - Prag mit ALEX, Berlin - Stettin, die Züge quer durch den Kanton Schaffhausen, etc.)
...welcher aber de facto ab Furth im Wald als Fernverkehr gilt ;)

Ansonsten hast du natürlich Recht ;)

btw. fällt mir auf, dass insbesodnere die staatenübergreifend verkehrenden Züge teilweise aus besonders komfortabelm Wagenmaterial bestehen (bspw. ALEX oder München - Linz mit den österreischischen Abteilwägen) - gefällt mir :)
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Beitrag von TramBahnFreak »

@ Mühldorfer: Ganze Sätze schreiben tut nicht weh - im Gegenteil, es erleichtert den Lesefluss sogar ungemein ;)
Wär nett, wenn du dir das mal zu Herzen nehmen würdest - inhaltlich scheinen deine Einwände ja gar nicht schlecht zu sein, wenn man nur verstehen könnte, was du eigentlich ausdrücken willst ;)
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

TramBahnFreak @ 11 Apr 2012, 18:22 hat geschrieben:
yeg009a @ 11 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben: [...]
So was läßt sich im Fahrplanauskunft einpflegen, wenn zum Beispiel die Reiseentfernung über 150 bzw. 200 km ist, dann wird auf die Reservierungspflicht hingewiesen. Was darunter ist, erhält der Fahrgast einen Vorschlag, ob er einen Platz reservieren möchte.
[...]
Dann kauf ich für eine 500 km lange Reise einfach 3 Tickets mit jeweils 150 bis 200 km Laufweg - udn schwupps bin ich die Reservierungspflicht los.
Sehr sinnvoller Vorschlag...
Eines hast Du nicht bedacht, daß man nicht so einfach 2 oder mehrere Fahrscheine lösen kann, um die Reservierungspflicht umzugehen. Die Stückelung von Fahrkarten sind und bleiben nach wie vor unzulässig.

Erstens: Will ein Fahrgast 500 km ohne Reservierungspflicht mit dem ICE fahren, dann muß er aber nach 150 oder 200 km die Fahrt mit dem ICE beendet haben und dort mit dem IC (PK B nochmals bis 150 oder 200 km) und/oder Nahverkehrszug (PK C) die Fahrt fortsetzen.

Zweitens: Hat der Fahrgast nur IC bezahlt, dann darf er nur mit dem IC fahren und nach 150 oder 200 km mit dem Nahverkehrszug die Fahrt fortsetzen.

Drittens: Es gilt immer der Vor- und Nachlauf von und zu den Produktklassen.

Viertens: Die Fahrkarte für die IC und ICE gilt unabhängig von der Reiseweite immer ab der Ausgabestelle und im Nahverkehrsbereich maximal 50-80 km, je nach Örtlichkeit, von der Ausgabestelle.
  • Beispiel1: Der Fahrgast möchte von Hintertupfingen nach Reichenhausen (700 km) fahren. Aber die Ausgabestelle in Vielstadt ist 30 km von Hintertupfingen entfernt und in Hintertupfingen befindet sich eine Verkaufsmöglichkeit. Dann darf der Fahrgast in Hintertupfingen eine Fahrkarte lösen. Auf der Fahrkarte ist der Laufweg eingetragen und im Laufweg ist die Ausgabestelle fett aufgedruckt, damit der Kontrolleur das weiß, daß der Fahrgast die Fahrkarte zwar in Hintertupfingen gekauft hat, jedoch die Ausgabestelle aber gleichzeitig der Startbahnhof des ICE-Zuges ist. Dann greift die Reiseweite ab Vielstadt. Somit ist der Fahrgast berechtigt, die 150 km oder 200 km ohne Reservierung den ICE ab Vielstadt zu benutzen, da der Reisende aber lieber im ICE bis Reichenhausen sitzenbleiben möchte, muß er den ICE buchen. Vorausgesetzt, in Hintertupfingen hält/fährt kein IC/ICE.
  • Beispiel 2: In Fantasiehausen fahren sowohl IC als auch Nahverkehr. Der Fahrgast möchte aber 300 km ohne Reservierung nach Reichenhausen (IC/NV-Halt) fahren. Dann stellt sich ein Problem: Im IC darf der Fahrgast ohne Reservierung max. 150 oder 200 km fahren. Der Fahrgast muß dann in Lochhausen (zufälligerweise genau 150km) umsteigen, um mit dem Nahverkehr die Fahrt fortzusetzen. Eine Fahrtfortsetzung im nächsten IC ist unzulässig (dazu sind 2 Fahrkarten erforderlich - mit der Ausnahme: Endet ein IC 20 km vor Lochhausen und der Fahrgast wird dazu genötigt, umzusteigen, dann ist der Fahrgast berechtigt, mit dem nächsten IC, der 20 km vor Lochhausen hält, die Fahrt fortzusetzen - dazu ist eine Umstiegsbestätigung erforderlich). Oder der Fahrgast fährt mit dem Nahverkehr nach Lochhausen und steigt dann dort auf IC um.
Fünftens: Wer zwei oder mehreren Fahrkarten löst, z.B: 1. von A nach B 2. von B nach C, um die Reservierungspflicht umgehen zu können, muß die Fahrt im B unterbrechen und mit dem nächsten IC/ICE die Fahrt in Richtung Ziel fortsetzen. Die Benutzung des gleichen Zuges ist unzulässig und hat einen erhöhten Beförderungsentgelt (doppelten Fahrpreis und Reservierungszuschlag) zur Folge. Der Kontrolleur wird bei der Kontrolle auf jeden Fall nach einer Fahrkarte von der 1. Abschnitt, die der Fahrgast benutzt hat, verlangen. Der Fahrgast verpflichtet sich, auf der 1. Fahrkarte vom Kontrolleur einen Zangenabdruck anbringen zu lassen. Versäumt er es jedoch, dann fehlt es dem Kontrolleur einen Nachweis, daß er auf der 1. Abschnitt mit dem vorherigen IC/ICE gefahren ist und wird auf jeden Fall einen EBE zahlen müssen.

Fahrgäste, die weiter als die angegebene Reiseweite mit dem IC oder ICE fahren wollen - auch mit Umsteigen von und zu den genannten Produktklassen (es muß ein und dieselbe PK (mit Umstiegszuschlag darf auch zwischen die Produktklassen umgestiegen werden) sein, mit Ausnahme, daß der Fahrgast vom ICE auf IC umsteigen kann, weil er den ICE bezahlt hat und somit auch im IC gültig ist), sind zur Platzreservierung in den Zügen verpflichtet, da die Fahrkarte die Reiseweite überschreitet.

Es ist oben in diesem Beitrag einfacher, den ist-Zustand, anstelle den wäre-Zustand zu schreiben.

/Meinungsmodus/
Ansonsten finde ich die Reservierungspflicht bei größeren Reiseweiten nicht verkehrt.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

yeg009a @ 12 Apr 2012, 20:58 hat geschrieben: Die Stückelung von Fahrkarten sind und bleiben nach wie vor unzulässig.
Das sehen allerdings diverse Amtsgerichte anders - zu einem Urteil in höherer Instanz ist es bisher leider nicht gekommen (von möglicher Steuerhinterziehung, die hier aber nicht in Frage kommt, mal abgesehen).
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