Freihandelsabkommen USA - EU

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Galaxy @ 23 Sep 2015, 08:28 hat geschrieben: Aber die meisten Firmen in Deutschland sind kleine und Mittelständische, und dort sind auch die meisten Arbeitsplätze.
Du stellst es ja richtig fest und genau diese Firmen brauchen TTIP nicht. Vielen davon würde es eher schaden.

Deutschland lebt wie wenige andere Länder von den KMU und die sind bisher erfolgreich und werden es auch in Zukunft sein, die brauchen kein TTIP, CETA oder anderen Mist, der nur der Bereicherung der Großkonzerne dient und natürlich vor allem dem US-Machtstreben.
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autolos
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Beitrag von autolos »

DSG Speisewagen @ 23 Sep 2015, 12:13 hat geschrieben: Sorry, das ist ein Totschlagargument. Lerne erst mal unterscheiden zwischen EU (das sind wir alle!) und EU-Organen!

Ich sehe hier keinen gegen die EU hetzen und ich bin ein großer EU-Befürworter. Man sollte eben lesen können, es geht nicht gegen die EU, sondern gegen gewisse EU-Institutionen die blanke Marionetten des Kapitals sind und einzig deren Interessen verfolgen.
Die EU muss eben neu ausgerichtet werden, wozu auch gehört dass man das demokratische Parlament stärkt und die EU-Kommission in ihren Kompetenzen entweder beschneidet oder von ihrer sehr weit rechten Ausrichtung deutlich rüber zieht.

So, jetzt bist du am Zug, denn wenn ich andere Themen so ansehe bist eher du und andere es die nationalistische Parolen verbreiten!
Wir brauchen ein Europa, aber ein soziales Europa und keine US-Kopie wo der Stärkere gewinnt, der Rest auf der Strecke bleibt!
Wie erwartet, hast du meinen Beitrag nicht verstanden. Die EU ist insbesondere als Freihandelszone entstanden. Dabei hat niemand einem anderen seine Sozialstandards aufgezwunden. Andere Standards wurden nach und gemeinsam entwickelt. Das ganze führte zu einem der größten Binnenmärkte der Welt und hat allen Teilnehmerländern erheblich genutzt und zwar so sehr, dass die EU immer weiter gewachsen ist, weil auch andere Länder davon profitieren wollten. Mit der Haltung, mit der hier gegen TTIP agitiert wird, hätte es niemals eine EU gegeben. Und so ist mein letzter Beitrag entstanden. Mir hier vorzuwerfen, ich würde nationlistische Parolen verbreiten ist schon eine bodenlose Unverschämtheit.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von Metropolenbahner »

autolos @ 23 Sep 2015, 12:37 hat geschrieben: Die EU ist insbesondere als Freihandelszone entstanden.
Richtig ...
Dabei hat niemand einem anderen seine Sozialstandards aufgezwunden.
Am Anfang nicht, aber in letzter Zeit? Was passiert da in Griechenland und Co?
Auch die Balten haben strenge Sparprogramme durchgesetzt, um Euro-Kriterien zu schaffen. Da wurde schön in den Sozialprogrammen herumgeholzt.
Das ganze führte zu einem der größten Binnenmärkte der Welt und hat allen Teilnehmerländern erheblich genutzt und zwar so sehr, dass die EU immer weiter gewachsen ist, weil auch andere Länder davon profitieren wollten.
Anfangs ja, da man seine Weichwährung gegen den harten Euro eintauschte und damit tolle Sachen, z.B. in Deutschland kaufen konnte, aber nun?
Den Südländern mit Problemen wäre am besten mit ner Weichwährung geholfen, die sie abwerten könnten. Polen und Tschechien wollen aus dem Grund auch schon gar nichts mehr vom Euro wissen.
Mit der Haltung, mit der hier gegen TTIP agitiert wird, hätte es niemals eine EU gegeben.
Es gibt da einen kleinen, aber feinen Unterschied ... die EU-Verträge kann und konnte JEDER einsehen. Auch die Parlamentarier die dann später darüber abstimmten.

Die aktuellen TTIP-Hinterzimmerverhandlungen sind eine Farce, der einem Handelsabkommen zwischen den beiden großen westlichen - angeblich demokratischen - Weltgegenden in keinster Weise gerecht wird.
Wer sind die Typen in den Verhandlungsrunden, dass sie bestimmen, wos lang geht, welche Kompromisse geschlossen werden und welche nicht? Sind das die Gesandtschaften unserer Oligarchen, oder hat die wenigstens irgendeiner gewählt?
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Beitrag von autolos »

Metropolenbahner @ 23 Sep 2015, 13:27 hat geschrieben: Richtig ...

Am Anfang nicht, aber in letzter Zeit? Was passiert da in Griechenland und Co?
Auch die Balten haben strenge Sparprogramme durchgesetzt, um Euro-Kriterien zu schaffen. Da wurde schön in den Sozialprogrammen herumgeholzt.

Anfangs ja, da man seine Weichwährung gegen den harten Euro eintauschte und damit tolle Sachen, z.B. in Deutschland kaufen konnte, aber nun?
Den Südländern mit Problemen wäre am besten mit ner Weichwährung geholfen, die sie abwerten könnten. Polen und Tschechien wollen aus dem Grund auch schon gar nichts mehr vom Euro wissen.

Es gibt da einen kleinen, aber feinen Unterschied ... die EU-Verträge kann und konnte JEDER einsehen. Auch die Parlamentarier die dann später darüber abstimmten.

Die aktuellen TTIP-Hinterzimmerverhandlungen sind eine Farce, der einem Handelsabkommen zwischen den beiden großen westlichen - angeblich demokratischen - Weltgegenden in keinster Weise gerecht wird.
Wer sind die Typen in den Verhandlungsrunden, dass sie bestimmen, wos lang geht, welche Kompromisse geschlossen werden und welche nicht? Sind das die Gesandtschaften unserer Oligarchen, oder hat die wenigstens irgendeiner gewählt?
Du vermengst den Euro mit der EU. Die Anfänge der EU liegen rd. 60 Jahre zurück. Die positiven Wirkungen fingen dementsprechend nicht erst vor 10 Jahren an. Die Sogkraft der EU hat auch nichts mit dem Euro zu tun. Kannst du heute noch sagen, wie öffentlich oder nichtöffentlich in den 50er und 60er Jahren die Verhandlungen geführt wurden?

Eine Diskussion lässt sich einfacher führen, wenn zwischen inhaltlichen und formalen Aspekten differenziert wird. Inhaltlich, finde ich, kann man ein Freihandelsabkommen nur begrüßen, wobei "frei" natürlich "frei" heißen muss und kein Geschacher über das Maß an Unfreiheit stattfinden sollte. Formal ist eine offene Diskussion notwendig, damit man sich mit allen Aspekten auseinandersetzen kann. Nur so können auch die Befürworter den Gegnern die Totschlagargumente nehmen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Es darf kein Abkommen geben mit willkürlichen Schiedsgerichten, keine Absenkung nur eines einzigen europäischen Standards, es müssen alle sozialen Rechte in Europa gestärkt werden und es muss offen informiert werden.

Ich habe nichts gegen die Aufgabe von Handelsbarrieren, aber das muss nach den Spielregeln der Länder erfolgen und nicht nach denen der Konzerne.

Wie kann es sein dass Abgeordnete kaum Zugang zu den Dokumenten haben, dass diese in der US-Botschaft (!!!) ausliegen und dass man sich an bestimmte Zeiten halten muss, keine Kopien oder Notizen machen darf? Wo sind wir denn hier? Das erweckt den Eindruck dass dies ein von den USA diktierter Vertrag wird.
Warum spielt man denn nicht mit offenen Karten?

Ebenso muss US-Gentechnik und anderer Unsinn in Europa verhindert werden. Wenn wir das hier nicht wollen, haben die USA das zu akzeptieren. Nicht dass dann Monsanto und andere die Bauern in Abhängigkeiten führen, noch vor Schiedsgerichten klagen.

Mag sein dass niemanden Sozialstandards an sich aufgezwungen wurden, es gibt jedoch Grenzen bei diesen und da geht der Weg deutlich nach unten, bei allen Staaten.
Deutschland scheint Vorreiter zu sein, denn die EU erlaubt ausdrücklich bei SPNV-Ausschreibungen z. B. die Mitarbeiterübernahme zu gleichen Konditionen, was überall genutzt wird, nur in Deutschland nicht.

Ich bin gegen eine EU die Liberalisierung als Allzeckmittel sieht, denn eine Freihandelszone heißt nicht dass man alles privatisieren muss, bis auf die Verluste die man schön sozialisiert.
Gerade die Eisenbahn, Krankenhäuser, Wasserversorgung, Entsorgung und andere Einrichtungen gehören von der Privatisierung ausgenommen, das ist ein riesiger Fehler, der nur dazu dient dass sich wenige Eliten bereichern, aber genau das steckt dahinter, aber einige von uns meinen wirklich noch dass hier die Politik über unser Schicksal in Europa entscheidet.
Mit dieser marktradikalen EU-Kommission ist ein Zurück bei der Liberalisierung der Eisenbahn nicht drin, genau daher sage ich, man muss die EU anders ausrichten, nicht so weit rechts wie sie derzeit ist, was dem europäischen Geist so gar nicht entspricht.

Daher Respekt an Labour und ihre Ideen in GB, das ist der richtige Weg! Kann man nur unterstützen!
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Beitrag von Metropolenbahner »

autolos @ 23 Sep 2015, 14:03 hat geschrieben: Du vermengst den Euro mit der EU. Die Anfänge der EU liegen rd. 60 Jahre zurück. Die positiven Wirkungen fingen dementsprechend nicht erst vor 10 Jahren an.
Jein ... also vor 50 Jahren war das Ganze ein mickriger Zusammenschluss für einen gemeinsamen Kohle und Stahlmarkt. Man fing also ganz klein mit einem Teilmarkt an.
Damit kann man dann auch gegen TTIP argumentieren, dass auf Teufel komm raus sofort alles und jeden behandeln will.
Und die 10 Jahre .. tja ... mit der Osterweiterung nach der Euroeinführung kamen da ein ganz schöner Schwung an Fläche, Ländern und Einwohnern dazu.
Klar, wegen des Euros kamen die nicht, aber mittlerweile gehört der Euro zur EU.
Die Sogkraft der EU hat auch nichts mit dem Euro zu tun.
Ja gerne, darauf können wir uns einigen, aber am Freihandel liegts ebenfalls nicht. Vor ein paar Monaten hab ich ein interview mit einer Ukrainerin gelesen, die meinte halt schlicht: Wir wollen so gut leben wie Ihr (in der EU/Deutschland, genau bin ich mir nicht sicher, es war auf alle Fälle ein deutsches Medium, dass ich las).
Dagegen kann man nichts haben, das ist das Gute Recht der Menschen dort, aber der Gedanke ist schon arg naiv. Wenn ein Freihandel mit der Ukraine käme, dann wären deren verbliebene Fabriken so schnell dicht, wie die in der ehem. DDR nach der Wiedervereinigung - und zwar aus dem gleichen Grund, da sie nicht konkurrenzfähig wären. Resultat: Der Westen hätte einen größeren Absatzmarkt und die Ukrainer wären sogar ihre schlecht bezahlten Jobs los. Das gäb nur wieder ne weitere Flüchtlingswelle, analog zu den Mexikanern in den USA nach der NAFTA.
Kannst du heute noch sagen, wie öffentlich oder nichtöffentlich in den 50er und 60er Jahren die Verhandlungen geführt wurden?
Ja, ich kann der sagen, dass alle Verhandlungen von offiziell gewählten Volksvertretern durchgeführt wurden, die das Mandat dazu hatten.
TTIP dagegen ist ein Witz. Irgendwer verhandelt da was hinter verschlossenen Türen und das Resultat wird dann zum Abnicken den Parlamentariern vorgelegt. Das ist demokratisch gesehen maximal auf DDR-Niveau. Dort kamen die Gesetzesvorlage aus dem ähnlich verschwiegenen Politbüro und die Politiker in der Volkskammer durften abnicken. Vor ~25 Jahren hat man so nem System in Gesamt(ost)europa den Rest gegeben und nun fangen wir selbst damit an? Wirklich ein Witz der Weltgeschichte.
Eine Diskussion lässt sich einfacher führen, wenn zwischen inhaltlichen und formalen Aspekten differenziert wird. Inhaltlich, finde ich, kann man ein Freihandelsabkommen nur begrüßen, wobei "frei" natürlich "frei" heißen muss und kein Geschacher über das Maß an Unfreiheit stattfinden sollte.
Was genau ist denn "frei"? "Frei" und Freiheit sind die mMn am meisten missbrauchten Wörter der Menschheitgeschichte. Am treffendsten finde ich noch die Folgenden Zitate:
1. „Die Wörter der Freiheit sind zahlreich in jenen Völkern, die deren Ausmaß nicht erkennen.“
2.  Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden."
3. "Zwischen dem Starken und dem Schwachen, zwischen dem Reichen und dem Armen, zwischen dem Herrn und dem Diener ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.“
Beispiel: Die Finanzmärkte hat man seit den 1990er weltweit "dereguliert", auf Deutsch: Barrieren und Gesetze abgeschafft, Finanzjongleure waren in Ihrer Tätigkeit total "frei". Was es uns gebracht hat siehe Wirtschaftskrise 2008ff...

Oder Steueroasen ... Firmen rechnen sich dort ihre Steuern klein. Hast DU solche Freiheiten als Arbeitnehmer? Kannst ja mal versuchen Deine eigene Zeitarbeitsfirma in Form einer ICH-AG zu gründen und dem aktuellen Arbeitgeber vorschlagen Deine Stelle outzusourcen und dafür einen Angestellten der "Autolos Limited" (also Dich), registiert auf ner englischen Kanalinsel oder sonstwo wiedereinzustellen. Dafür brauchst Du halt ne Menge Know-How, damit auch wirklich alles wasserdicht und gesetzeskonform verläuft. Bei große Firmen macht das die Rechtsabteilung mit dem kleinen Finger, aber der Sklav... äh kleine Mann kann Mangels Expertise diese " steuerlichen Freiheiten" nicht nutzen.

Soviel zum Thema Freiheit ... Freihandel ist aus meiner Sicht ebenfalls kein Stein der Weisen. Alle Leute reden vom Wachstum, größeren Märkten, mehr Arbeitsplätzen etc. pp, aber das es eben auch mehr Konkurrenz geben wird - daran denkt überhaupt niemand, genausowenig wie an die mahnenden Beispiele z.B. NAFTA.

Möglicherweise kann man auch die aktuelle EU mit dem Euro als Negativbeispiel nehmen. Da spielt Exportweltmeister Deutschland durch relativ günstige Löhne und einer sehr hohen Produktivität den Rest Europas an die Wand. Hätten wir noch DM, könnten sich die franz./span./ital./port. etc. Konkurrenten noch wehren, so aber bleibt ihnen nicht viel übrig, friss die Sparvorgaben der Troika oder stirb, survival of the fittest, böse Zungen nennen es Raubtierkapitalismus.
Formal ist eine offene Diskussion notwendig, damit man sich mit allen Aspekten auseinandersetzen kann. Nur so können auch die Befürworter den Gegnern die Totschlagargumente nehmen.
Na dann wären wir uns in dem zentralen Punkt ja einig. Aber nach dem ganzen bisherigen Fiasko hab ich wenig Hoffnung, dass sich noch was bei TTIP Ändern könnte. CETA ist ja auch fertig, und daran wird nichts mehr geändert. Man will erst nach dem In-Kraft-Treten Änderungswünsche mit Kanada besprechen:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/ttip...men-ceta-kanada

Suuuper Strategie, wenn mir ein Kaufvertrag eines Autos zu teuer ist, unterschreib ich den auch erst und rede erst danach über einen Nachlass mit dem Verkäufer. (Der würde einem natürlich den Vogel zeigen und auf den rechtskräftigen Vertrag verweisen, genauso wirds mit CETA auch laufen).

Was ich auch nicht kapiere: Wieso müssen die Verträge so hoppla-hopp zackig in Kraft treten? Kann man die nicht mal in Ruhe diskutieren? Dauert dann vielleicht ~5 Jahre, ja und? Die Wirtschaftskrise haben wir auch überstanden, schlimmer kanns nicht kommen, und wie anfangs gesagt, die EU startete auch mal ganz klein und wuchs erst über 60 Jahre an.
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Beitrag von Pendler »

Metropolenbahner @ 23 Sep 2015, 18:40 hat geschrieben:TTIP dagegen ist ein Witz.
Und zwar ein denkbar schlechter.
Metropolenbahner @ 23 Sep 2015, 18:40 hat geschrieben:Was ich auch nicht kapiere: Wieso müssen die Verträge so hoppla-hopp zackig in Kraft treten? ...
Vielleicht um dem wachsenden Widerstand zuvorzukommen? *** TTIP bringt Rekordzahl von Gegnern auf die Straße
Veranstalter sprechen von 250.000 Demonstranten. *** Bravo.

Natürlich muss im SPON ein gewendeter "68er" dagegen polemisieren (zumindest als "Polemik" gekennzeichnet):
[url=http://URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ttip-bei-der-demo-marschieren-rechte-mit-kommentar-a-1057131.html]Die Proteste gegen das Freihandelsabkommen TTIP bedienen vor allem rechtspopulistische Ressentiments[/url].
> "rechtspopulistische Ressentiments" soll hier wohl die gleiche abwertende Wirkung entfalten wie das bewährte "antisemitische Ressentiments", wobei immer wieder möglichst Vieles in einen Topf geworfen und mit brauner Sosse verquirlt wird. Das hat System.

Der Widerspruch liess nicht lange auf sich warten: Spon, 10.10.15: Ich bin nicht rechts. Aber gegen TTIP.
Dazu noch einige Beiträge von "LE MONDE diplomatique" (deutsch):
Wirtschafts-Nato mit grenzenlosen Befugnissen

Für die Heimlichtuerei gibt es einen einfachen Grund. Ein solches Abkommen würde die nationalen Regierungen bis hinunter zu den Kommunalverwaltungen verpflichten, ihre aktuelle und künftige Innenpolitik dem umfangreichen Regelwerk anzupassen.
Die "Chlorhühnchen"-Debatte ist nur Ablenkung von den wahren Gefahren für die Völker.

Metropolenbahner @ 23 Sep 2015, 18:40 hat geschrieben:.... schlimmer kanns nicht kommen, ...
Bloss nicht lächeln. :o
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Das ist nur noch ein Kasperltheater und wer sich diesen Artikel durchliest wird stocksauer und wütend. Was hat das alles noch mit Demokratie zu tun?

Einsicht unter Aufsicht

Erst wird das TTIP-Zeug nur in der US-Botschaft ausgelegt, dann wird von den USA die Auslage im Bundestag verweigert und Gabriel verkauft die Auslage im Gewächshaus unter Restriktionen und tw. nur auf Englisch noch als Erfolg! Die USA geben hier den Ton an und bestimmen und die europäischen Marionetten folgen wieder bereitwillig.

Die USA waren also gegen eine Auslage im Bundestag? Gute Antwort wäre gewesen (auf US-Manier, mit ihren eigenen Waffen): "Ihr könnt uns mal, wir legen das da aus und so wie wir wollen und wenn euch das nicht passt, dann geht uns das sonstwo vorbei..."
Die US-Amerikaner scheren sich einen Dreck um europäische Belange bei ihren Interessen und würden nie Rücksicht nehmen, aber wir kuschen wenn die USA irgendwelche Forderungen aufstellen, das ist so erbärmlich!

Diese Intransparenz und Demokratiefeindlichkeit von TTIP ist ein Skandal, hier wird massiv verheimlicht und getrickst. Die USA schließen doch nie was ab wo sie nicht den größeren Vorteil davon hätten und nebenbei diktieren sie auch noch die Bedingungen.

Die Unterlagen müssten komplett veröffentlicht werden und für alle Experten, Prüfer usw., auch für die vielen aus dem kritischen Bereich, zugänglich sein und voll analysierbar. Einfache Politiker können da auch wenig damit anfangen, aber ATTAC und andere haben auch ihre Experten und es gibt genug die das Werk auf Herz und Nieren prüfen würden wenn sie könnten, aber dann wäre die Fantasie der Wirtschaftsdikatur nicht mehr so leicht umsetzbar.

Ich frage mich nur warum die Franzosen das einfach so hinnehmen, wo die doch sonst gegen solche Sachen immer als erstes aufbegehren und hier sollen wir zu willigen Marionetten der USA werden und man nimmt das so hin?
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ein weiterer Artikel der beweist dass TTIP ein großer Schaden ist für Europa und seine Bürger! Die USA bestimmen wo es langgeht und das rein zu ihrem Vorteil.

USA setzen Europa bei TTIP-Verhandlungen unter Druck

Es steht zu befürchten dass die USA uns Dinge aufzwingen die die Gemeinschaft wieder mal in ihrer Untertänigkeit durchwinken oder hinnehmen. Europa muss klar alles durchsetzen was es will und seine Bürger schützen, ob das den USA passt oder nicht.
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Beitrag von spock5407 »

Hast Du ernsthaft was anderes erwartet?

Das Schlimmste an dem Ganzen ist/war ja diese Geheimniskrämerei weil man Angst vor der Meinung der Öffentlichkeit hat. Offenbar aus gutem Grund. Genau so fährt man aber die Meinung der Bevölkerung ggü. "der Politik" noch weiter nach unten....

Insofern wirds Zeit, dass des geleaked ist.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

spock5407 @ 1 May 2016, 22:27 hat geschrieben: Hast Du ernsthaft was anderes erwartet?
Natürlich nicht, aber die Medien versuchen uns doch ständig TTIP schmackhaft zu machen und zu erzählen dass es für uns so große Vorteile hat und jeder der gegen TTIP ist ist ein Ultralinker oder so etwas... ;)
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Beitrag von spock5407 »

"Die" Medien"?

IMO gibt es durchaus kritische Berichte über das ganze. Auch bei den zwangsbeitragsfinanzierten.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

spock5407 @ 1 May 2016, 22:32 hat geschrieben: "Die" Medien"?

IMO gibt es durchaus kritische Berichte über das ganze. Auch bei den zwangsbeitragsfinanzierten.
Das stimmt schon, aber mehrheitlich wird Pro TTIP berichtet und Gegner verunglimpft. Sogar der Spiegel (was ist nur aus diesem Blatt geworden) als mittlerweile neoliberalisiertes Blatt ist ja mehrheitlich Pro TTIP.

Verunglimpft werden die TTIP-Gegner ja auch weil es auch TTIP-Gegner aus Randkreisen und AfD gibt. Dabei kommt die Mehrheit der Gegner aus der demokratischen Mitte, der demokratischen Linken und von wichtigen Institutionen unserer Gesellschaft.

Die kritischen Berichte in den Medien gibt es, aber leider viel zu wenig, sie spiegeln jedenfalls nicht die Mehrheitsmeinung.

Sind wir ehrlich, bei einer sachlichen Berichterstattung müssten über 90% der Beiträge gegen TTIP sein, es ist aber eher so dass mehr als 3/4 pro geschrieben sind, nach den Beobachtungen bei den großen Blättern.
Genauso wie es einzelne SPDler in der Führung gibt die pro TTIP trommeln und damit sozialdemokratische Werte verraten.
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Beitrag von 218 466-1 »

DSG Speisewagen @ 1 May 2016, 23:22 hat geschrieben:Das stimmt schon, aber mehrheitlich wird Pro TTIP berichtet und Gegner verunglimpft. Sogar der Spiegel (was ist nur aus diesem Blatt geworden) als mittlerweile neoliberalisiertes Blatt ist ja mehrheitlich Pro TTIP.
Das ist doch richtig so und hat nichts mit "verunglimpfen" zu tun, sonderm mit Warheit.
DSG Speisewagen @ 1 May 2016, 23:22 hat geschrieben:Verunglimpft werden die TTIP-Gegner ja auch weil es auch TTIP-Gegner aus Randkreisen und AfD gibt. Dabei kommt die Mehrheit der Gegner aus der demokratischen Mitte, der demokratischen Linken und von wichtigen Institutionen unserer Gesellschaft.
Also von den ewig grestrigen möchtegern Moralaposteln, die meinen, die EU sei in irgendeiner Weise wichtig.
Dass dass was du als "wichtig" bezeichnnest in Wirklichkeit bedeutungslose Radgruppen mit Weltfremden Ansichten sind, ist ja auch längst bekannt.
DSG Speisewagen @ 1 May 2016, 23:22 hat geschrieben:Die kritischen Berichte in den Medien gibt es, aber leider viel zu wenig, sie spiegeln jedenfalls nicht die Mehrheitsmeinung.
Da sagst du es selbst: "Die kritischen Berichte spiegeln jedenfalls nicht die Mehrheitsmeinung." :lol:
DSG Speisewagen @ 1 May 2016, 23:22 hat geschrieben:Sind wir ehrlich, bei einer sachlichen Berichterstattung müssten über 90% der Beiträge gegen TTIP sein, es ist aber eher so dass mehr als 3/4 pro geschrieben sind, nach den Beobachtungen bei den großen Blättern.
Genauso wie es einzelne SPDler in der Führung gibt die pro TTIP trommeln und damit sozialdemokratische Werte verraten.
Die Berichte sind durchaus sachlich. Das ist ja der Grund, warum sie pro TTIP sind. :)
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Beitrag von Bayernlover »

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Beitrag von Metropolenbahner »

218 466-1 @ 1 May 2016, 23:39 hat geschrieben: Das ist doch richtig so und hat nichts mit "verunglimpfen" zu tun, sonderm mit Warheit.
Kann sein, aber sicher nicht mit Wahrheit ;)

Mal im Ernst, die Konsequenzen von Freihandel kann man schön bei Nafta sehen, was hats denn gebracht?

Freihandel ist ein netter, freundlicher Begriff, der verschleiert, dass es ein Kampf der Stärksten ist. Dabei bleibt der Schwächere, z.B. Mexiko, auf der Strecke.

Schau Dir Amazon an, die zahlen fast keine Steuern (und dann auch nur in Luxemburg) und nur mickrige Löhne. Im Gegenzug können sie dafür günstige Preise, kostenlose Lieferungen und einen super Service bieten, mit dem kein deutscher Onlinehändler konkurrieren kann.

Damit nicht das Recht des Stärkeren gilt, d.h. nicht der Höhlenmensch mit der großen Keule gewinnt, hat die Zivilisation Gesetze erfunden. Da kann der kleine Mann dann klagen und der Stärkere bekommt vom unparteiischen Richter bei erwiesenem Fehlverhalten aufs Dach.

Blöd nur, dass man für TTIP nun extra Sondergerichte vorsieht :ph34r:

Alles geschickt eingefädelt. Wobei man bei der Komplexität des Sachverhalts dem Laien (Physikerin Merkel und Co.) relativ einfach ein X für ein U vormachen kann. Wachstum und Arbeitsplätze klingt in Politikerohren einfach zu gut. Das Lied wurde zwar schon bei Nafta besungen, aber das ist lange her und war auf nem anderen Kontinent, davon kann keiner was wissen.
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Beitrag von 218 466-1 »

Metropolenbahner @ 2 May 2016, 00:28 hat geschrieben:Freihandel ist ein netter, freundlicher Begriff, der verschleiert, dass es ein Kampf der Stärksten ist. Dabei bleibt der Schwächere, z.B. Mexiko, auf der Strecke.
Wen interessiert denn Mexico? Die bekommen 2017 ohnehin eine Wand vorgesetzt, die sie auch selbst bezahlen dürfen. :D
Schau Dir Amazon an, die zahlen fast keine Steuern (und dann auch nur in Luxemburg) und nur mickrige Löhne. Im Gegenzug können sie dafür günstige Preise, kostenlose Lieferungen und einen super Service bieten, mit dem kein deutscher Onlinehändler konkurrieren kann.
Das ist doch gut so und dort bestelle ich ständig.
TTIP wird dann dafür sorgen, dass bei amazom.com, wo es viel mehr Auswahl gibt (nicht .de) künftig auch die Zollgebüren wegfallen werden, bei Lieferungen aus den USA. Das spart dann richtig viel Geld. :)
Miderwertige, deutsche Onlinehändler mit kaum Auswahl und schechterem Service braucht kein Mensch.
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Beitrag von Galaxy »

Metropolenbahner @ 2 May 2016, 00:28 hat geschrieben:
Freihandel ist ein netter, freundlicher Begriff, der verschleiert, dass es ein Kampf der Stärksten ist. Dabei bleibt der Schwächere, z.B. Mexiko, auf der Strecke.
Uhm, der Vorwurf ist das Mexico mit seinem geringeren Lohnniveau den amerikanischen Markt überschwemmt. "They took our jobs!!!! Donald Trump erwähnt das bei jeder seiner miserablen Wahlkampfveranstaltungen. Er. Hört. Nicht. Auf. Aus irgendeinem Grund hat er sich dabei auf den Klimaanlagen Hersteller Carrier eingeschossen, und er erwähnt 9123953241 mal das wäre er Präsident würde er die von Carrier in Mexiko produzierte Klimanlagen mit einer 35% Strafsteuer belegen. Abgesehen davon das dieses illegal wäre, und Mexico die USA vor der WTO verklagen würde (Und gewinnen würde) , würde Carrier bei einer zwanghaften US-Produktion wahrscheinlich bald von Markt verschwinden. Man braucht keine wirkliche Qualifikation um Klimaanlagen zu fabrizieren, und die USA (Deutschland auch) ist bei den Lohnkosten nicht konkurrenzfähig. Das ist nun mal die Realität.

USA/Deutschland haben ein großes Problem. Früher war es mögliche das Menschen mit geringen Qualifikationen in einer Fabrik/Bergwerk arbeiten konnten. Die Zeiten sind vorbei und USA/Deutschland weiß nicht was es mit den Massen an gering Qualifizierten machen soll. Würde man in Deutschland/USA den Kommunismus einführen, wären die mit den gleichen Problem konfrontiert. Man kann einzelne Unternehmen cash negative führen, aber die Wirtschaft einer ganzen Nation cash negative zu führen..... Länder wie die DDR zeigen wohin der Weg führt.
Schau Dir Amazon an, die zahlen fast keine Steuern (und dann auch nur in Luxemburg) und nur mickrige Löhne. Im Gegenzug können sie dafür günstige Preise, kostenlose Lieferungen und einen super Service bieten, mit dem kein deutscher Onlinehändler konkurrieren kann.
Unternehmen wie Apple oder Amazon flüchten in Steueroasen weil die USA weltweit mit die höchsten Steuersätze auf Unternehmen erheben. Wenn die Pfeifen in Washington nicht in der Lage sind die Steuern auf das Niveau von Schweden, oder Norwegen zu senken was will man erwarten?
Damit nicht das Recht des Stärkeren gilt, d.h. nicht der Höhlenmensch mit der großen Keule gewinnt, hat die Zivilisation Gesetze erfunden. Da kann der kleine Mann dann klagen und der Stärkere bekommt vom unparteiischen Richter bei erwiesenem Fehlverhalten aufs Dach.

Blöd nur, dass man für TTIP nun extra Sondergerichte vorsieht :ph34r:
Die Richter sind aber oft nicht unparteiisch, sondern richten durchaus gefärbt durch ihre Nationalfarben. Bei Apple vs. Samsung hat Apple oft vor amerikanischen Gerichten gesiegt, Samsung vor süd koreanische. Diesen juristischen Nationalismus will man durch die Sondergerichte neutralisieren.

Da die Sondergerichte aber eine derartige Kontroverse sind, sollte man sie, meiner Meinung nach, aus dem Vertrag rausnehmen damit man zu einem Ergebnis kommt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Merkel will Gas geben bei TTIP?
Nunja. Sie will wohl dringend weitere 5 Prozentpunkte abgeben.

@218: Auch wenn Zoll abgebaut wird (für einiges an Waren ist der eh bei 0,0%), die EUst bleibt davon ja wohl unberührt. Sprich wenn mir amazon.com aus US was schickt, muss ich trotzdem 19% Steuer draufpacken.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

218 466-1 @ 2 May 2016, 01:22 hat geschrieben: Wen interessiert denn Mexico? Die bekommen 2017 ohnehin eine Wand vorgesetzt, die sie auch selbst bezahlen dürfen. :D
Leb deinen USA-Rassismus (Wir sind die größten, alle anderen minderwertige Bittsteller die unter uns stehen müssen) doch bitte wo anders aus!
Wann wanderst du endlich aus? Leute wie dich brauchen wir nicht in Europa. Geh rüber und werd glücklich.

Alle Staaten die mit den USA solche Abkommen eingegangen sind, sind die Verlierer und haben nicht profitiert.

Klar, die Mauer, dann bricht alles zusammen, denn die USA sind auf die Illegalen angewiesen, das weiß jeder. Abgesehen davon selbst wenn diese Mauer gebaut würde, würde Mexiko das niemals bezahlen oder wollen die USA dann mal wieder wo einmarschieren? Mit welchem Recht?
Ich bau mir jetzt ein Haus und schicke dir dann die Rechnung, so machen wir das.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Metropolenbahner »

Galaxy @ 2 May 2016, 02:14 hat geschrieben: Uhm, der Vorwurf ist das Mexico mit seinem geringeren Lohnniveau den amerikanischen Markt überschwemmt. "They took our jobs!!!! Donald Trump erwähnt das bei jeder seiner miserablen Wahlkampfveranstaltungen. Er. Hört. Nicht. Auf. Aus irgendeinem Grund hat er sich dabei auf den Klimaanlagen Hersteller Carrier eingeschossen, und er erwähnt 9123953241 mal das wäre er Präsident würde er die von Carrier in Mexiko produzierte Klimanlagen mit einer 35% Strafsteuer belegen.
Jupp, das stimmt auch. Auch der "schwache" Fabrikarbeiter in den USA hatte nur Nachteile vom Freihandel, schlimmstenfalls ist er arbeitslos, da die weniger anspruchsvollen Jobs nach Mexico verlagert wurden. Aber was sind das dort für Arbeitsbedingungen und Löhne, welche Sozialleistungen gibt es?
Natürlich keine guten, also billige aus Arbeitgebersicht, dann ansonsten hätte die Firma X man ja gleich in den USA bleiben können.

Wir halten die Effekte fest:
Verlierer:
- Die Landbevölkerung. Da der einheimische Lebensmittelmarkt kaputt gemacht wurde, da die Kleinbauern nicht mit der industriellen Agrarwirtschaft der USA konkurrieren konnten, waren sie gezwungen sich was anderes zu suchen.
- Deshalb suchen viele ihr Glück in der (illegalen) Immigration in die USA, oder sie suchen einen schlecht bezahlten Job in einem Mexico-Werk einer US-Firma.
- Deshalb stehen US-Amerikaner plötzlich ohne Job da, sei es wg. des billigen arbeitenden Mexikaners in Mexico, oder wg. des illegalen Mexikaners in den USA.

Gewinner:
a) Die Agrarkonzerne, die ihren Umsatz steigern konnten.
b) Die US-Konzerne, die billig produzierte Fertigprodukte auf dem US-Markt umso teuer verkaufen können.
Kurz: die Großkonzerne.
Abgesehen davon das dieses illegal wäre, und Mexico die USA vor der WTO verklagen würde (Und gewinnen würde) , würde Carrier bei einer zwanghaften US-Produktion wahrscheinlich bald von Markt verschwinden. Man braucht keine wirkliche Qualifikation um Klimaanlagen zu fabrizieren, und die USA (Deutschland auch) ist bei den Lohnkosten nicht konkurrenzfähig. Das ist nun mal die Realität. USA/Deutschland haben ein großes Problem. Früher war es mögliche das Menschen mit geringen Qualifikationen in einer Fabrik/Bergwerk arbeiten konnten. Die Zeiten sind vorbei und USA/Deutschland weiß nicht was es mit den Massen an gering Qualifizierten machen soll.
Das ist richtig, das Problem ist halt, dass die ehemaligen Klimaanlagenschrauber nicht als IT-Fachmänner taugen. Die sitzen tatenlos herum und wählen Trump ... bei uns wohl die AfD.
Man könnte also provokant behaupten, dass Politiker pro Freihandel an ihrem eigenen Ast sägen ... allerdings ist Obama sowieso bald weg und Merkel geb ich ebenfalls keine weitere Amtszeit mehr. Von daher macht das Ganze natürlich Sinn sowas mit Staatsmännern kurz vorm Ausscheiden abschließen zu wollen.
Würde man in Deutschland/USA den Kommunismus einführen, wären die mit den gleichen Problem konfrontiert. Man kann einzelne Unternehmen cash negative führen, aber die Wirtschaft einer ganzen Nation cash negative zu führen..... Länder wie die DDR zeigen wohin der Weg führt.
Ach Du brauchst nur ne Notenbank, die Geld druckt ... Dragi ist doch mittlerweile so verzweifelt, dass er Geld verschenken will, da sich die Zinsen nicht mehr weiter senken lassen ... deutlicher kann man es sich nicht vor Augen führen, dass unsere Wirtschaftsordnung kurz vor dem Exitus steht.
Schau Dir Amazon an, die zahlen fast keine Steuern (und dann auch nur in Luxemburg) und nur mickrige Löhne. Im Gegenzug können sie dafür günstige Preise, kostenlose Lieferungen und einen super Service bieten, mit dem kein deutscher Onlinehändler konkurrieren kann.
Unternehmen wie Apple oder Amazon flüchten in Steueroasen weil die USA weltweit mit die höchsten Steuersätze auf Unternehmen erheben. Wenn die Pfeifen in Washington nicht in der Lage sind die Steuern auf das Niveau von Schweden, oder Norwegen zu senken was will man erwarten?
Das Steuersystem in den USA interessiert mich nicht, das war nicht mein Punkt, mir gings eher darum, dass die Großkonzerne die Manpower und Macht haben, um sich jedweder Steuer zu entziehen, was dann die heimischen Mittelständler kaputt macht, die brav ihre Steuer gezahlt haben. Schau die gerne auch die ganzen Starbucks an ... wären das alles privatbetriebene Cafes würde für den heimischen Steuersäckel mehr übrig bleiben und die Straßen, Krankenhäuser, Schulen und sonstige öffentliche Einrichtungen wären nicht ganz so marode wie sie aktuell sind.

Auch in den USA zahlen die Firmen trotz offizieller 35% Steuer im Endeffekt auch nur ca. 12%:
Kleinbard zufolge zahlt aber kein Unternehmen auch nur annähernd die 35 Prozent, die im Gesetz stehen. Tatsächlich läge der durchschnittliche Steuersatz der US-Unternehmen bei 12,6 Prozent. Das hat der Rechnungshof der Regierung zuletzt bei einer Erhebung 2010 festgestellt. Der Grund: Vorsätzlich im Ausland gebunkerte Cash-Reserven.
http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/...t/10360262.html

Wieso machen sie das? Na weil sies können. Selbst wenn die USA die steuern senken würde, würde das Ganze so lange weitergehen, wie man sich einen Vorteil verschaffen kann.
Damit nicht das Recht des Stärkeren gilt, d.h. nicht der Höhlenmensch mit der großen Keule gewinnt, hat die Zivilisation Gesetze erfunden. Da kann der kleine Mann dann klagen und der Stärkere bekommt vom unparteiischen Richter bei erwiesenem Fehlverhalten aufs Dach.

Blöd nur, dass man für TTIP nun extra Sondergerichte vorsieht :ph34r:
Die Richter sind aber oft nicht unparteiisch, sondern richten durchaus gefärbt durch ihre Nationalfarben. Bei Apple vs. Samsung hat Apple oft vor amerikanischen Gerichten gesiegt, Samsung vor süd koreanische. Diesen juristischen Nationalismus will man durch die Sondergerichte neutralisieren.

Da die Sondergerichte aber eine derartige Kontroverse sind, sollte man sie, meiner Meinung nach, aus dem Vertrag rausnehmen damit man zu einem Ergebnis kommt.
Ja deswegen hab ich das "unparteiisch" extra dazugeschrieben ;) Bei den Sondergerichten bestünde nun halt das Risiko, dass die Richter zwar nicht national, aber trotzdem parteiisch entscheiden würden, nämlich zu Gunsten der Großkonzerne. Schließlich sind die Sondergerichte vom Normalbürger ganz weit weg.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Metropolenbahner @ 4 May 2016, 16:21 hat geschrieben: Das Steuersystem in den USA interessiert mich nicht, das war nicht mein Punkt, mir gings eher darum, dass die Großkonzerne die Manpower und Macht haben, um sich jedweder Steuer zu entziehen, was dann die heimischen Mittelständler kaputt macht, die brav ihre Steuer gezahlt haben. Schau die gerne auch die ganzen Starbucks an ... wären das alles privatbetriebene Cafes würde für den heimischen Steuersäckel mehr übrig bleiben und die Straßen, Krankenhäuser, Schulen und sonstige öffentliche Einrichtungen wären nicht ganz so marode wie sie aktuell sind.

Auch in den USA zahlen die Firmen trotz offizieller 35% Steuer im Endeffekt auch nur ca. 12%:
Die USA leisten sich doch sogar ihre eigenen Steueroasen, bekämpfen aber heuchlerisch andere Steueroasen.

Das mit den hohen Steuern kann doch nicht stimmen oder wo landet das Geld dann? Die Teebeutler wollen die Steuern ja ganz abschaffen (gibt eine nette Family Guy-Folge dazu wo sie die Teebeutler auf den Arm nehmen).
In Infrastruktur wird das Geld nicht gesteckt und in ein vernünftiges Sozialsystem schon gleich gar nicht.

Also muss sich jemand daran bereichern.

Selbst in den Glitzerstädten oder Straßen mit Wohlhabenden gibt es oft eine Straße weiter schon pures Elend und heruntergekommene Häuser, Armut wohin man schaut und das nicht in einem Drittweltland!
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Beitrag von Metropolenbahner »

DSG Speisewagen @ 4 May 2016, 19:18 hat geschrieben: Die USA leisten sich doch sogar ihre eigenen Steueroasen, bekämpfen aber heuchlerisch andere Steueroasen.
Ist bei uns auch nicht anders, siehe britische Kanalinsteln, oder diverse andere Überseegebiete.
Das mit den hohen Steuern kann doch nicht stimmen oder wo landet das Geld dann? Die Teebeutler wollen die Steuern ja ganz abschaffen (gibt eine nette Family Guy-Folge dazu wo sie die Teebeutler auf den Arm nehmen).
In Infrastruktur wird das Geld nicht gesteckt und in ein vernünftiges Sozialsystem schon gleich gar nicht.
Bei der Unternehmenssteuer stimmts auf dem Papier, aber in der Realität siehe mein Zitat der Wiwo.
Also muss sich jemand daran bereichern.
Selbst in den Glitzerstädten oder Straßen mit Wohlhabenden gibt es oft eine Straße weiter schon pures Elend und heruntergekommene Häuser, Armut wohin man schaut und das nicht in einem Drittweltland!
Naja, das Militär ist teuer ... und Kriege gibts auch nicht für umsonst. Angeblich macht der Militärhaushalt 60% des Gesamthaushalts aus, obs wirklich stimmt, kA. Zumindest würde es aber viel erklären ;)
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Metropolenbahner hat geschrieben: Ist bei uns auch nicht anders, siehe britische Kanalinsteln, oder diverse andere Überseegebiete.
Wenn du die EU meinst ja und die müsste da einschreiten dass sich GB und andere solche Spielchen erlauben können und dürfen.
Da verstehe ich z. B. nicht wieso die Bundesregierung keinen Druck ausübt, aber da kuschen sie wieder.
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Beitrag von 146225 »

Metropolenbahner @ 4 May 2016, 16:21 hat geschrieben: ... allerdings ist Obama sowieso bald weg und Merkel geb ich ebenfalls keine weitere Amtszeit mehr.
Obama darf kraft Verfassung ja nicht mehr, aber je nach Wahlausgang könnte ausgerechnet die allseits zum Abgang gewünschte Merkel erschreckend alternativlos sein. Wer will denn auch schon "Petry Heil" rufen müssen?
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Beitrag von Galaxy »

Metropolenbahner @ 4 May 2016, 16:21 hat geschrieben: Jupp, das stimmt auch. Auch der "schwache" Fabrikarbeiter in den USA hatte nur Nachteile vom Freihandel, schlimmstenfalls ist er arbeitslos, da die weniger anspruchsvollen Jobs nach Mexico verlagert wurden. Aber was sind das dort für Arbeitsbedingungen und Löhne, welche Sozialleistungen gibt es?
Natürlich keine guten, also billige aus Arbeitgebersicht, dann ansonsten hätte die Firma X man ja gleich in den USA bleiben können.

Wir halten die Effekte fest:
Verlierer:
- Die Landbevölkerung. Da der einheimische Lebensmittelmarkt kaputt gemacht wurde, da die Kleinbauern nicht mit der industriellen Agrarwirtschaft der USA konkurrieren konnten, waren sie gezwungen sich was anderes zu suchen.
- Deshalb suchen viele ihr Glück in der (illegalen) Immigration in die USA, oder sie suchen einen schlecht bezahlten Job in einem Mexico-Werk einer US-Firma.
- Deshalb stehen US-Amerikaner plötzlich ohne Job da, sei es wg. des billigen arbeitenden Mexikaners in Mexico, oder wg. des illegalen Mexikaners in den USA.

Gewinner:
a) Die Agrarkonzerne, die ihren Umsatz steigern konnten.
b) Die US-Konzerne, die billig produzierte Fertigprodukte auf dem US-Markt umso teuer verkaufen können.
Kurz: die Großkonzerne.

Man kann in Mexiko mit weniger Geld auskommen als in den USA (vielleicht mit Außnahme von Mexico City) also ist ein geringeres Lohnniveau nicht gleich verwerflich.

Hier ist das Wirtschaftswachstum von Mexiko in den vergangenen Jahrzehnten:
http://www.plawlotic.com/wp-content/upload...Development.jpg


Hier ist das Handelsdefizit der US mit Mexiko der letzten Jahre.

https://www.census.gov/foreign-trade/balanc...ance/c2010.html

2008: -$64 Milliarden
2009: -$47Milliarden
2010: -$66Milliarden
2011: -$64 Milliarden
2012: -$61Milliarden
2013: -$54 Milliarden
2014: -$53 Milliarden
2015: -$58 Milliarden

In den ersten 3 Monaten von 2016 sind es schon -$14 Milliarden. Jupp, die USA hat Mexiko mit NAFTA wirklich unter die Räder geschmissen. :rolleyes: Wobei ich das Handelsdefizit der USA, anders als in den Medien oft behauptet, nicht zwingend als Problem betrachtet. Wir leben nicht im Merkantilismus. Die amerikanischen Unternehmen, die amerikanischen Konsumenten profitieren eher davon.

Wer nicht davon profitiert sind die gering Qualifizierten der USA, in Deutschland ist die Konstellation ähnlich. Das geht jetzt sehr ins Off Topic (vielleicht könnte man die Diskussion im BRD Politik Topic weiter führen) aber um es einigermaßen kurz zu machen: USA/Deutschland müssen das Qualifikationsniveau der Bevölkerung drastisch anheben.

Ich habe hier im Forum vor über 1 Jahr ein Artikel von Der Spiegel verlinkt das die Top 10 Berufe auflistete die Mädchen und Jungs anfangen. Die Liste war insgesamt sehr ernüchternd, aber was mich wirklich traurig gemacht hat war das bei Mädchen Friseurin in den Top 10 war. Friseurin sollte nicht mal ein Beta Plan sein, auch kein Gamma, oder Delta Plan, sondern wenn alle Stricke reißen ein Omega Plan. Es sind also nicht wenige Mädchen die im Teenager Alter sich für ein Leben in Armut entscheiden. Was für ein Desaster. Auch für die Gesellschaft ist es ein Problem. Die werden immer Netto-Empfänger sein, und davon abgesehen wie viele Mädchen die Haare schneiden hätten das Potenzial gehabt z.B. im Labor an einer Lösung für Krebs zu arbeiten, wären sie besser gefördert? Das ist wirklich sehr deprimierend.



Auch in den USA zahlen die Firmen trotz offizieller 35% Steuer im Endeffekt auch nur ca. 12%:

http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/...t/10360262.html
Die senken die Steuerlast in dem sie Geld im Ausland bunkern. Das machen die wegen der Steuerlast
Wieso machen sie das? Na weil sies können. Selbst wenn die USA die steuern senken würde, würde das Ganze so lange weitergehen, wie man sich einen Vorteil verschaffen kann.
Die USA hatte mal einen Spitzensteuersatz von 90%. Als dieser drastisch gesenkt wurde sind die Steuereinnahmen stark angestiegen. Warum? Erstens weil Meschen Geld aus dem Ausland Heim geholt hatten, Zweitens weil Menschen überhaupt wieder mehr unternehmerisch tätig waren. Einige haben bei erreichen der Einkommensschwelle sich lieber mit einem Kasten Bier in den Garten gesetzt als zu arbeiten und 90% abzuführen.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

146225 @ 4 May 2016, 22:01 hat geschrieben: Obama darf kraft Verfassung ja nicht mehr, aber je nach Wahlausgang könnte ausgerechnet die allseits zum Abgang gewünschte Merkel erschreckend alternativlos sein.
Die SPD müsste sich doch einfach nur wieder auf ihre Werte besinnen. Sie hätte ja auch nicht die Große Koalition eingehen müssen, gab ja eine Alternative.

Man muss aber natürlich den Seeheimer Kreis entfernen und TTIP-Sigi, aber um den muss man sich keine Sorgen um die Zukunft machen, so sehr wie der TTIP anhimmelt...

Mit einem Anti-TTIP-Kurs könnte die SPD punkten, denn das wäre ein Punkt den die Union aus taktischen Gründen niemals wegnehmen würde.
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Beitrag von Iarn »

Eine der wenigen positiven Aspekte einer möglichen Präsidentschaft Donald Trumps, die mittlerweile so etwa bei 50 % anzusetzen ist, wäre dass er wohl auch aus Gründen die man nicht nachvollziehen muss, gegen das Machwerk ist.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Iarn @ 5 May 2016, 00:21 hat geschrieben: Eine der wenigen positiven Aspekte einer möglichen Präsidentschaft Donald Trumps, die mittlerweile so etwa bei 50 % anzusetzen ist, wäre dass er wohl auch aus Gründen die man nicht nachvollziehen muss, gegen das Machwerk ist.
Es sind ja mehr oder weniger alle dagegen, außer die Wallstreet-Marionette.

Im Grunde ist das eh die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wobei Trump wenigstens finanziell nicht abhängig ist von den Großkonzernen und Geldgebern.

Der einzig vernünftige wäre Bernie Sanders gewesen, mit moderaten Ansichten der Sozialdemokratie früherer Tage in Europa und Forderungen für Dinge die in Europa selbstverständlich sind.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Galaxy @ 4 May 2016, 22:31 hat geschrieben:Man kann in Mexiko mit weniger Geld auskommen als in den USA (vielleicht mit Außnahme von Mexico City) also ist ein geringeres Lohnniveau nicht gleich verwerflich.
Kommt darauf an wie gering der Lohn genau ist. Ein Interview von 2010:
Merejilda Peñaloza: Der Lohn ist das größte Problem. Er reicht nicht zum Leben. Also sind Überstunden fast Pflicht, weil man das Extra-Geld braucht. Ich arbeite oft 16 Stunden am Tag. Acht Stunden regulär, von 14 Uhr bis 22 Uhr, und dann noch einmal bis 6 Uhr morgens. Danach kann ich vier Stunden schlafen, bevor ich um 14 Uhr erneut auf der Arbeit sein muss.

Wie viel verdienen Sie?

Rund 209 Euro im Monat für eine reguläre 48-Stunden-Woche. Wir haben eine Sechs-Tage-Woche. Viele meiner Kolleginnen sind Alleinerziehende mit drei oder vier Kindern. Warenkorbberechnungen zeigen aber, dass die Frauen allein für Lebensmittel, Miete, Gas, Elektrizität, Transport und Wasser für ihre Familie mindestens etwa 370 Euro bräuchten. Überstunden müssen also sein - der Chef erwartet es sowieso. Arbeitet man nicht, bekommt man eine Verwarnung und später zum Beispiel keine Erlaubnis, mit dem kranken Kind zum Arzt zu gehen.
http://www.taz.de/!5143312/
Hier ist das Wirtschaftswachstum von Mexiko in den vergangenen Jahrzehnten:
http://www.plawlotic.com/wp-content/upload...Development.jpg


Hier ist das Handelsdefizit der US mit Mexiko der letzten Jahre.

https://www.census.gov/foreign-trade/balanc...ance/c2010.html

In den ersten 3 Monaten von 2016 sind es schon -$14 Milliarden. Jupp, die USA hat Mexiko mit NAFTA wirklich unter die Räder geschmissen. :rolleyes: Wobei ich das Handelsdefizit der USA, anders als in den Medien oft behauptet, nicht zwingend als Problem betrachtet. Wir leben nicht im Merkantilismus. Die amerikanischen Unternehmen, die amerikanischen Konsumenten profitieren eher davon.
Wenn sie noch nen Job haben, um sich das Ganze leisten zu können ja ... ansonsten muss man sich verschulden, was v.a. in den USA seit langem groß in Mode ist ... dadurch entstehen dann die berühmten Blasen ...
Ich hab auch nicht behauptet, dass es Mexiko per se schlecht ging, mir gings nur um die Bauern und Landarbeiter, die arbeitslos wurden. Im ländlich geprägten Mexiko waren das nicht wenig.
Klar, der Mittelstand hat von Nafta profitiert, da er die ganzen Jobs der USA abbekommen hat. In einem x-beliebigen Werk werden schließlich auch ein paar gut bezahlte Ingenieure arbeiten.

Im Endeffekt ist das ganze aber nur möglich, wenn man ne arme Unterschicht hat, die froh ist in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnisse arbeiten zu "dürfen". Bei uns gibts die Harzer .. aber von denen ist keiner froh .. bei den Flüchtligen gabs deswegen sofort Forderungen der Arbeitgeber den gerade frisch eingeführten Mindestlohn abzuschaffen ... wieso nur .. na weil der schnelle Euro winkt und viele Flüchtlinge motiviert sind.

Genauso gut kannst Du das Wirschaftswachstums China posten. Granatenmäßig in den letzten 30 Jahren aufgestiegen. Relativ viel ist sogar unten angekommen, ich kenn ne Chinesin aus Nordchina, die meinte, dass sie in der Kindheit in der Schule auf den Boden sitzen mussten und die Eltern hatten ne Ziegelhütte .. nun gibts ne gut ausgerüstete Schule und die Eltern haben ein Appartement.

Aber: Sie selbst wohnt jetzt lieber in Europa ... die Flüsse in China sind tot, die Luft kannst Du schneiden und es gibt die Regel keine Lieblingsspeisen zu haben, stattdessen die Nahrung zu variieren, um sich nicht andauernd mit demselben Gift zu belasten. Milch im Tetra-Pack aus Deutschland ist dort der große Hit. Das kannst Du Geschäftspartnern als Gast-Geschenk mitbringen. Da bist Du gleich beliebt und hast ein dickes Stein im Brett.

Von den Fangnetzen gegen die zahlreichen Selbstmörder an den Dächern der diversen Handy-Produktionsfirmen muss ich glaub ich nicht berichten, die gingen oft genug durch die Presse.

Also ja, Wachstum ist möglich, aber zu welchem Preis?
Der Bauernklasse im Zielland gehts schlechter und dem Mittelstand besser, dafür baut der Mittelstand im Quellland ab und um sich die vielen tollen Fertigprodukte leisten zu können, muss man sich dort mangels Job dann verschulden. Von den katastrophalen Umweltverschmutzungen im Zielland red ich noch gar nicht.
Wer nicht davon profitiert sind die gering Qualifizierten der USA, in Deutschland ist die Konstellation ähnlich. Das geht jetzt sehr ins Off Topic (vielleicht könnte man die Diskussion im BRD Politik Topic weiter führen) aber um es einigermaßen kurz zu machen: USA/Deutschland müssen das Qualifikationsniveau der Bevölkerung drastisch anheben.

Ich habe hier im Forum vor über 1 Jahr ein Artikel von Der Spiegel verlinkt das die Top 10 Berufe auflistete die Mädchen und Jungs anfangen. Die Liste war insgesamt sehr ernüchternd, aber was mich wirklich traurig  gemacht hat war das bei Mädchen Friseurin in den Top 10 war. Friseurin sollte nicht mal ein Beta Plan sein, auch kein Gamma, oder Delta Plan, sondern wenn alle Stricke reißen ein Omega Plan. Es sind also nicht wenige Mädchen die im Teenager Alter sich für ein Leben in Armut entscheiden. Was für ein Desaster. Auch für die Gesellschaft ist es ein Problem. Die werden immer Netto-Empfänger sein, und davon abgesehen wie viele Mädchen die Haare schneiden hätten das Potenzial gehabt z.B. im Labor an einer Lösung für Krebs zu arbeiten, wären sie besser gefördert? Das ist wirklich sehr deprimierend.
Kurz können wir das schon anschneiden. Ich geb Dir da in allen Punkten recht, dass Deutschland ein Bildungsland werden muss ist ja nichts Neues. Das predigen diverse Politiker seint ~20 Jahren oder sogar noch länger. Aber die Realität ist halt leider die der Friseurin. Ergo muss man sich als Politiker dafür kümmen. Wenn nicht - machts die AfD (bzw. sie gibt es zumindest vor ^^) Langfristig ist das natürlich ne bildungspolitische Aufgabe aber an den Schulen wurde in den letzten Jahren "schön" gespart, es gab wichtigeres, z.B: Bankenrettungen.

Immerhin sind wir aber immer noch besser dran als z.B. die Schweden. Die haben ihr Schulwesen in der Hochzeit des Neolibs. auch noch privatisiert und seitdem einen tollen Absturz im Pisa-Ranking hingelegt.
Auch in den USA zahlen die Firmen trotz offizieller 35% Steuer im Endeffekt auch nur ca. 12%:
http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/...t/10360262.html
Die senken die Steuerlast in dem sie Geld im Ausland bunkern. Das machen die wegen der Steuerlast
Wieso machen sie das? Na weil sies können. Selbst wenn die USA die steuern senken würde, würde das Ganze so lange weitergehen, wie man sich einen Vorteil verschaffen kann.
Die USA hatte mal einen Spitzensteuersatz von 90%. Als dieser drastisch gesenkt wurde sind die Steuereinnahmen stark angestiegen. Warum? Erstens weil Meschen Geld aus dem Ausland Heim geholt hatten, Zweitens weil Menschen überhaupt wieder mehr unternehmerisch tätig waren. Einige haben bei erreichen der Einkommensschwelle sich lieber mit einem Kasten Bier in den Garten gesetzt als zu arbeiten und 90% abzuführen.
Naja eine drastische Kürzung von 90% schon ein dicker Einschnitt, da gibts sicherlich Effekte, da 90% wirklich zu hoch sind. Aber 35? Ist doch deutlich geringer als 90, trotzdem wird das Geld jetzt noch/wieder(?) im Ausland gebunkert. Also am besten gleich nur 5% oder 10? Vermutlich würden dann die aktuellen Billigsteuerländer das ebenfalls wieder unterbieten, die Infrastruktur in Zwergstaaten und Inseln ist billig zu unterhalten, da braucht es weder Autobahnen noch nennenswerte Bahngleise.
Oder anders gesagt: Zwergstaaten werdem im Steuerwettbewerb immer einen Wettbewerbsvorteil haben ... ergo muss man sich daran machen die Schlupflöcher zu schließen, aber dazu hat ja auch wieder keiner Lust, da es ja sogar der heimischen Wirtschaft schaden könnte.
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