Meine Deutschlandtour 2014

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Nach einem kurzen Aufenthalt mache ich mich auf den Rückweg und hoffe, dass der Bus nicht mit mehr als -7 abgefahren ist.
Hier die Haltestellensituation. Um zu wissen, dass am rechten Straßenrand eine Bushaltestelle ist, muss man ortskundig sein.
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Immerhin hängen am Haltestellenschild in Gegenrichtung die Fahrpläne für beide Fahrtrichtungen. Mein Bus ist mit Fahrradanhänger gekennzeichnet. Na wenn das mal nicht ein und derselbe ist…
Mangels Sitzgelegenheit setze ich mich auf die Eingangstreppe zu einem Haus auf der rechten Straßenseite.
Die Abfahrtszeit verstreicht, aber es ist kein Bus in Sicht. Schlecht, denn von Bullay möchte ich noch nach Traben-Trarbach und habe nur 5 Minuten Umsteigezeit. Die Haustür hinter mir geht auf und eine alte Frau tritt heraus. Ich will aufstehen, da meint sie: „Hallo. Sitzen bleiben.“ Sie bestätigt mir, dass es sich um die Bushaltestelle Richtung Bullay handelt, schüttelt ihren Staubfetzen aus und verschwindet wieder im Haus.
Mit +4 kommt der Bus und, wie erwartet, ist es derselbe Busfahrer. Meine 3,65€ halte ich aus eigenem Interesse abgezählt bereit und steige ein. Immerhin sind schon 5 weitere Fahrgäste im Bus. Im nächsten Ort steigen noch 2 ein. Das ist schlecht, ich habe schließlich einen Zug zu erwischen. An der nächsten Haltestelle fahren wir vorbei, an der folgenden wartet ein Mädchen mit Fahrrad. Eigentlich findet Fahrradverladung nur an einigen ausgewählten Haltestellen statt, hier nicht. „Darf ich trotzdem mit?“, will sie wissen. „Ja, aber hinten.“ Das Fahrrad kommt also auf den Rollstuhlstellplatz und zügig geht es weiter. Abkassieren will er bei ihr später. An der nächsten Haltestelle steigen die 5 Fahrgäste, die schon in Pünderich drin waren, aus. Leider haben sie Fahrräder auf dem Anhänger. Ich stelle mich auf einen Aufenthalt in Bullay ein, aber die Verladung geht schnell und wir fahren weiter.
Ein Autofahrer vor uns fährt äußerst gemächlich und wir kleben an seiner Stoßstange. Wenn er den noch überholt… Am Ortsausgang ist freie Sicht. Der Fahrer fackelt nicht lange und zieht vorbei. Wir rasen die letzten 4km nach Bullay. Noch 2 Minuten bis zur Abfahrt.
Noch 1 Minute.
Wir sind wieder in Bullay und fast schon am Bahnhof, dann lässt er einen Bus in die Gegenrichtung passieren.
Als die Türen aufgehen, bleiben mir weniger als 30 Sekunden, um durch die Unterführung zu laufen. Glücklicherweise ist die Entfernung sehr kurz. Der Tf spaziert auf dem Bahnsteig und der Motor vom 628er ist aus. Es sieht nicht so aus, als hätte er es sonderlich eilig. Ich springe in den Zug und minutenlang passiert erstmal nichts. Dann fährt ein IC am anderen Bahnsteig ein. Man kann Trier wohl getrost als die deutsche Großstadt mit der schlechtesten SPFV-Anbindung nach Chemnitz bezeichnen, da es nur 2 Zugpaare täglich gibt, von denen einer nur saisonal verkehrt.
Also warten wir den Anschluss ab. Seelenruhig steigen einige Rentner um und nachdem auch der letzte Nachzügler den Umstieg geschafft hat, geht es mit +10 los. Nach nur 2 Minuten Fahrzeit blicke ich auf Pünderich, dann zweigt die letzte verbliebene Nebenstrecke an der Mosel ab.
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Wieder eine sehr schöne Strecke mit schönem Ausblick und einigen unübersichtlichen BÜ. Sicher schöne Fotomotive, wenn ich nur mehr Zeit hätte.
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Nach einem Blick in den Führerstand und einem Bild von der Abfahrt setze ich mich an die Mosel und ruhe mich aus, denn meine Füße wollen partout nicht mehr laufen.
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Im Supermarkt fülle ich noch mal meinen Wasservorrat auf, aber als ich die Schlange an der Kasse sehe, ist mit klar, dass ich keine Gelegenheit für ein Bild vom einfahrenden Zug haben werde.
Es langt dann doch gerade noch, anschließend gehe ich den kurzen Weg zum Bahnsteig, steige ein und fahre zurück.
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Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

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Am Umweltbahnhof Bullay DB habe ich Anschluss an einen IC, der mich zurück nach Trier bringt. Um einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen 5/7 zu ermöglichen, wurde auf Gleis 7 einfach ein Prellbock gesetzt und dahinter ein Weg über die Gleise gebaut. Die verbliebene Länge ist perfekt auf den 628er zugeschnitten.
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Leider bald Geschichte wird auch das letzte regelmäßige IC-Paar auf dieser Strecke sein.
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In Trier habe ich keine Gelegenheit für Nachtfotos, denn um 20:30 fährt mein letzter Bus. Im Stadtgebiet gibt es zwar von 19 bis 0 Uhr und am Wochenende die Sternlinien, die sich am Hbf treffen. Nur leider fährt keine davon wohin ich will.
Während ich noch in der Fußgängerzone ruhe, beobachte ich, wie ein Hund vom Eis schlecken darf. Herrchen schleckt anschließend selbst weiter. Außerdem sehe ich die Sternlinien pulkweise von der Porta Nigra Richtung Hbf abfahren.
Meine Busfahrt ist kostenlos. Der Busfahrer will mein Geld nicht, da er seine Kasse nicht dabei hat. Auch alle anderen Fahrgäste müssen nichts bezahlen.
Jetzt bin ich aber wirklich erschöpft und muss mich ausruhen.
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vloppy
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Beitrag von vloppy »

Super Berichte wollte ich mal anmerken B-)

Neben Chemitz & Trier hat auch noch Heilbronn als (vermeintliche) Großstadt eine schlechte SPFV-Anbindung - nämlich gar keine...........
146225
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Beitrag von 146225 »

vloppy @ 4 Nov 2014, 16:48 hat geschrieben: Neben Chemitz & Trier hat auch noch Heilbronn als (vermeintliche) Großstadt eine schlechte SPFV-Anbindung - nämlich gar keine...........
Willst Du Dich zu Stuttgartern und anderem lichtscheuen versnobten Gelumpe gesellen? :P :wacko:

Es gäbe da schon noch ein paar Beispiele mehr - Siegen fällt mir spontan auch ein.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Oder Reutlingen (mit einem statt wie in Trier 2 Zugpaar). Oder Mönchengladbach (glaube 4mal die Woche). Oder oder.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

An der Stelle vielen Dank für den interessanten Bericht!

Entenfang @ 4 Nov 2014, 14:13 hat geschrieben:Eigentlich dachte ich, die Strecke würde immer an der Mosel entlang führen. Deshalb bin ich sehr enttäuscht, als sich Gebüsch mit Hügellandschaften abwechseln, die aber durchaus auch ihren Reiz haben ......... und halten in Bullay DB. Die Bahnhofsbezeichnung ist ein Relikt der Kanonenbahn, die auf der anderen Moselseite verlaufen ist und von Berlin nach Metz vorwiegend aus militärischen Gründen gebaut wurde.
Nein, die heutige Moselstrecke der DB ist Teil der ursprünglichen, bis 1879 gebauten "Kanonenbahn" Berlin-Metz. Der Name "Bullay DB" geht auf die private Moselbahn zurück, die direkt am rechten (anderen) Moselufer von Trier nach Bullay führte. Um den ersten Weltkrieg herum wurde dann noch mit einer weiteren Strecke begonnen, die südlich von Bullay aber der heutigen Moselstrecke folgen und nur zwischen Bullay und Koblenz eine eigene Trasse erhalten sollte: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechte_Moselstrecke
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Beitrag von Entenfang »

Südostbayer @ 4 Nov 2014, 20:11 hat geschrieben:Nein, die heutige Moselstrecke der DB ist Teil der ursprünglichen, bis 1879 gebauten "Kanonenbahn" Berlin-Metz. Der Name "Bullay DB" geht auf die private Moselbahn zurück, die direkt am rechten (anderen) Moselufer von Trier nach Bullay führte. Um den ersten Weltkrieg herum wurde dann noch mit einer weiteren Strecke begonnen, die südlich von Bullay aber der heutigen Moselstrecke folgen und nur zwischen Bullay und Koblenz eine eigene Trasse erhalten sollte: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechte_Moselstrecke
Du hast Recht. Vergesst, was ich dazu geschrieben habe ;)
Die Hinweistafeln in Bullay sind wohl der Anfang von einem Wanderweg, der dann aber auf der anderen Moselseite weiterführt. Der Gleisrest in Pünderich stammt dann wohl von der ehemaligen privaten Moselbahn.
An der Stelle vielen Dank für den interessanten Bericht!
Bitteschön :)

Tag 23 Trier -> Köln

Nach einem Blick auf die Stadt wird es Zeit, zum Hbf zu fahren, um den RE nach Köln zu nehmen.
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Und oh Wunder, obwohl es Samstag ist, habe ich sogar einen Bus, der zur Abfahrt meines Zuges passt. Ein Reisebus hält an und ich quäle mich mit dem Koffer die Treppe hoch. „Na Sie sind aber aufgepackt“, meint der Busfahrer. Irgendwie ist das mein Markenzeichen.
Am Bahnhofsplatz gibt es noch ein schnelles Bild von einer der Sternlinien, die an den 80er Nummern zu erkennen sind.
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Der RE besteht aus einer Dotra 628er, genauso wie die RB am Gleis gegenüber. Diese Beschilderung lädt geradezu ein, in den falschen Zug zu steigen.
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Mit +4 fahren wir ab, dann kriechen wir 10 Minuten über irgendwelche Gütergleise. Nachdem wir die nicht elektrifizierte Strecke erreicht haben und endlich beschleunigen, informiert uns der Tf, dass wir wegen Baustelle in Ehrang +8 haben. Dann geht es durch dichte Wälder ständig bergauf. Die Strecke ist nur abschnittsweise zweigleisig, sodass wir bald den Gegenzug abwarten müssen.
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Dann halten wir wegen einem liegengebliebenen Zug außerplanmäßig in Speicher, um die Fahrgäste aufzunehmen. Jetzt ist es ziemlich voll, die Dotra recht knapp bemessen. Im Mehrzweckbereich wird eine Party geschmissen, die Musik dröhnt ziemlich laut durch den Wagen, wenn jemand die Zwischentür öffnet. Aber nach dem Schließen wird der Großraum wieder in angenehme Ruhe getaucht.
Wir müssen noch einen Gegenzug abwarten, bis Bitburg haben wir +17 eingesammelt. Hier steigen einige Männer mittleren Alters zu, jeder hat eine Dose Bier in der Hand. Die Party im Mehrzweckbereich geht weiter, während der 628er durch Hügel und Wälder fährt.
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Eine landschaftlich durchaus reizvolle Strecke. Gefühlt gibt es keinen einzigen geraden Abschnitt, auf einen Bogen folgt der nächste.
Nach einem weiteren abgewarteten Gegenzug und einer Fahrt auf Befehl am Halt zeigenden Signal vorbei haben wir in Gerolstein +22. Auch weiter bis Kall geht es recht zäh voran. Unterwegs gibt es einen Tunnel, den sich die eingleisige Strecke mit einem Rad- und Fußweg teilt, der dem Streckenverlauf auf weiten Abschnitten folgt. Der Tunnel ist allerdings beleuchtet und der Weg durch einen 2m hohen Zaun vom Gleiskörper getrennt.
Bis Euskrichen halten wir unsere Verspätung, die Männer haben inzwischen eine weitere Runde Bier geöffnet und die Stimmung auf der Mehrzweckbereichparty ist lustiger geworden. Gelegentlich hört man das Gegröle jetzt auch durch die geschlossene Tür. Ab hier müssen wir einer RB hinterhertuckern und trotz zahlreicher außerplanmäßiger Zwischenhalte haben wir in Köln Süd nur +23. Gemütlich geht es weiter bis zum Hbf, mit +25 kommen wir an. Ich habe Glück gehabt, einen 628er erwischt zu haben, denn mir sind nur Talente entgegengekommen.
Alle strömen nach draußen, im Mehrzweckbereich ist Bier verschüttet und zahlreiche Kronkorken liegen auf dem Boden.

Mit der U-Bahn geht es weiter, auch in Köln gilt Alkoholverbot. Im Zwischengeschoss entdecke ich ein in Deutschland schon verloren geglaubtes Phänomen. Fahrkartenschalter! Die nutze ich gleich, um mir eine Tageskarte zuzulegen.
Als ich die Plastiksitze sehe, bin ich doch etwas überrascht. Die kannte ich bisher nur aus Rom und Neapel und sie sind eigentlich immer ein Zeichen für sehr undisziplinierte Fahrgäste. Nach der Party im Zug und den vielen Leuten mit Bierflasche in der Hand, die mir auf der Straße begegnen, kann ich es durchaus nachvollziehen.
Beginnen wir mit einem Bild von der Hahnentorburg, unter dem auch die Stadtbahn durchfährt. Davon ist leider kein vorzeigbares Bild entstanden.
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4052 führt die Stadtbahn am Rudolfpl.
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Beitrag von Entenfang »

Nach einer Besichtigung des Kölner Doms und der näheren Umgebung sind schon wieder 2 Stunden weg. Die Zeit vergeht so schnell…
Absolut vorbildlich als Fußgängerzone gestaltet ist der Bahnhofsvorplatz. Beim Verlassen des Bahnhofsgebäudes zieht der Kölner Dom sofort alle Blicke auf sich.
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Dieses von Gerhard Richter gestaltete Fenster besteht aus 11263 quadratischen Glasteilen in 72 verschiedenen Farben. Diese wurden durch einen Zufallsgenerator bestimmt. Die 1. und 3., die 2. und 5. sowie die 4. und 6. Spalte sind gleich und durch Spiegelung entstanden.
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Kaiser Friedrich der Dritte genießt es sichtlich, auf seinem Ross auf der S-Bahn zu sitzen. Ach Moment, gibt das etwa Probleme mit dem Lichtraumprofil?
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HGV auf der Hohenzollernbrücke
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Der Umfang der hier verewigten Liebe ist schier unglaublich. Das älteste Schloss, das ich gefunden habe, stammt aus den 60er Jahren.
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Auch die Liebe zu manchen Triebwägen hält ewig – oder so ähnlich.
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Beitrag von Entenfang »

Lint 81 in Köln Hbf
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Nach dem Abendessen begebe ich mich zur Aussichtsplattform des KölnTriangle-Turms am Bf Deutz. Ich will einige Fotos aus der Vogelperspektive zur blauen Stunde machen.
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Doch schon nach dem ersten Bild fallen einige Tropfen. Regen ist zum Fotografieren schon ungünstig genug, aber nachdem die Plattform nicht überdacht, dafür aber komplett mit Glas eingefasst ist, kann ich die Fotos natürlich vergessen.
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Ich warte eine Weile, aber anstatt nachzulassen, nimmt der Regen noch an Stärke zu. Heute kann ich hier nichts mehr machen, aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Hoffentlich habe ich dann mehr Glück.
Mit der S-Bahn fahre ich zurück zum Hbf. Geräusche, die zweifelsohne auf ein Spiel zurückzuführen sind, dringen laut aus dem Smartphone eines jungen Mannes. Eine Frau mittleren Alters spricht ihn sofort an. „Ach, ich spiel das auch. Und auch Candycrush. Das macht total süchtig. In einem Spiel bin ich sogar bis Level 43 gekommen!!! Aber das ist jetzt sehr schwer und das Zeitlimit macht mir zu schaffen.“ „Ja, das ist gerade sehr schwer…“ „Ach, ich komme dann immer so in Stress und finde nichts mehr, was zusammenpasst…“ Ich finde es immer wieder unterhaltsam, zu beobachten, wie fremde Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln miteinander ins Gespräch kommen.
Am Hbf möchte ich einige Bilder wettergeschützt machen. Blechelse auf Englisch finde ich immer noch sehr gewöhnungsbedürftig. „Your next connection trains: Ei Si Ih to Fränkfurt Central via Fränkfurt Airport Fernbahnhof departure twentyone twentyeight from platform eight, directly opposite.“
Europas führende HGV-Allianz
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Warten auf die S-Bahn
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Während ich knipse, laufen eine Frau, ein älterer Junge, vielleicht 16, und ein etwas jüngeres Mädchen auf mich zu. Bevor sie ins Bild laufen, bleibt der Junge plötzlich stehen und streckt seine Arme zur Seite aus, um sie am Weitergehen zu hindern. Ich bin schon fertig und winke sie durch. „Ah, noch jemand, der sich für Bahn interessiert“, meint er zu mir. Allerdings. Ob ich den roten TGV wohl schon gesehen habe? Eine sehr zutreffende Art, den Thalys zu beschreiben. Und schon sind wir am Fachsimpeln. Er ist offensichtlich genauso froh wie ich, mal jemanden zum Austauschen gefunden zu haben. Seine Schwester hört aufmerksam zu, sagt aber nichts. Als wir über den Velaro D sprechen, geht die Mutter schließlich weiter und bedeutet ihm, zu folgen. Ich erfahre noch, dass sie aus Frankfurt kommen. (Dort gibt’s nur die blauen TGV!) Schön, ich bin aus München. „So weit her?“ Naja, nur für den roten TGV würde ich wohl nicht so weit fahren, aber wenn man schon mit dem D-Pass unterwegs ist… Das findet er einleuchtend, er folgt seiner Mutter und ich setze meine Fototour fort.
Auch der Vorplatz auf der dem Rhein zugewandten Seite ist sehr schön gestaltet.
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Der kurze Weg zum Rheinufer ist aber umso ungemütlicher. Dazu muss man einen schlecht beleuchteten Parkplatz mit vielen unangenehmen Gerüchen überqueren.
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Unter der Hohenzollernbrücke hat sich jemand in einen Schlafsack eingewickelt hingelegt. Einige Meter weiter steht eine Gruppe Jugendlicher, deren kleines Radio deutlich über Zimmerlautstärke aufgedreht ist.
Nochmal Kölner Dom
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Groß St. Martin (Verflixtes Wasser, das man bei dem Licht kaum sieht…)
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Beitrag von Entenfang »

Freie Fahrt
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Etwa 10 Minuten später gehe ich wieder zurück. Ein Fahrradfahrer fährt dem Obdachlosen fast über die Füße. Ein Zug rumpelt über die Brücke. Das Radio plärrt weiter. Wie kann der arme Mensch bloß schlafen?

Stillleben im Zwischengeschoss
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2219 führt die Stadtbahn nach Bonn Hbf
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Auf der Rückfahrt entdecke ich noch das Wort des Monats.
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Der ursprüngliche DB-Umschlag für den D-Pass ist nun endgültig dahin und ich stecke ihn in einen Briefumschlag.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 24 Köln

Zum guten Start des Tages stehe ich vor dem Fahrkartenautomaten und stelle fest, dass er nur Münzen nimmt. Bei einer Tageskarte für 8,10€ ist das ein Problem. Es regnet und eine Station weiter gibt es Fahrkartenschalter. Jeder kann sich vorstellen, was man als normaler Mensch in dieser Situation macht.
Leider werde ich enttäuscht. Sonntags haben alle Schalter geschlossen, genauso wie der Kundencenter und der Kiosk, der auch Fahrkarten verkauft. In meiner Not zahle ich dann am Automaten mit Karte. Wegen dem miesen Wetter statte ich dem Museum für Kulturen der Welt einen Besuch ab. Besonders faszinierend finde ich den Reisspeicher, der auf indonesische Art aufgebaut wurde und komplett ohne Nägel oder Schrauben auskommt.
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Das Holz wird über ein Stecksystem miteinander verbunden. Zum Decken des Schilfdaches wurden 2 Gastarbeiter aus Indonesien eingeflogen. In einem Interview erzählt einer der beiden, dass ihm Köln sehr gut gefallen hat und die U-Bahn am meisten fasziniert hat. Ja, Züge gäbe es auch in Jakarta, aber keine, die unter der Erde fahren.
Meine Faszination für die Kölner U-Bahn hält sich in Grenzen. Auf mich wirkt das eher wie eine Straßenbahn (mit zugegebenermaßen fast nur besonderem oder unabhängigem Bahnkörper), die ein bisschen U-Bahn spielt. Diese Variante hat sicher auch ihre Vorteile, so handelt es sich nur um ein zweistufiges Nahverkehrssystem aus Stadtbahn und Bus und die Haltestellenabstände eignen sich auch zur Feinerschließung. Dafür ist die Zuglänge eindeutig zu kurz und im Zentrum extrem überfüllt und die geringe Anzahl an Türen tut ihr Übriges für einen sehr langsamen Fahrgastwechsel. Der Takt 15 am Wochenende ist einer (Fast-)Millionenstadt nicht würdig. Vor allem nicht bei so hohen Fahrpreisen.

Zwischen den Regenschauern versuche ich, Eindrücke von der Stadt zu sammeln.
4530 führt die Stadtbahn am Rudolfpl.
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Skyline von Köln
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Bunte Ecken
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Das Feuer der Vollwerbung dürfte bei dem Regen schnell ausgehen
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Ich flüchte in die trockene U-Bahnstation Heumarkt.
Das Zwischengeschoss hat die Ausmaße einer Kathedrale
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Auch die Bahnsteigebene wird durch viel Beton beherrscht. Zukünftig wird die Bahn von hier weiter Richtung Süden fahren.
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Der Bahnhof Rathaus kommt deutlich farbenfroher daher
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Ich riskiere einige Schritte an der frischen Luft.
Historisches Rathaus
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Beitrag von Entenfang »

Alter Markt
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Enge Gassen
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Kranhäuser
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Etwas für die Busquote
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Wenig später gelingt mir auch die Umsetzung einer Bahn an dieser Stelle.
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Blick in den Innenraum
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Dann verschlägt es mich in südliche Richtung, zuerst zum Ubierring…
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…an den Rhein…
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Beitrag von Entenfang »

… an das Heinrich-Lübke-Ufer…
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… und an das Hochwasserpumpwerk Schönhauser Str.
Je nachdem, wie hoch der Wasserstand ist, wechselt das Gebäude die Farbe der Beleuchtung.
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Am späten Nachmittag wird das Wetter äußerst ungemütlich und nach einem kurzen sonnigen Abschnitt regnet es nochmal kräftig. Zur blauen Stunde ist es aber wieder trocken.
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Ich versuche es nochmal mit der Aussichtsplattform. Wie befürchtet, sind die Scheiben aber noch nicht abgetrocknet.
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Ich genieße die Aussicht und hoffe, dass eine gute Stunde die Situation etwas verbessert. Auf der windzugewandten Seite trocknen die Fenster im oberen Bereich tatsächlich ziemlich schnell, nur leider nicht im unteren Bereich, wo ich mit meinem kleinen Stativ hinkomme. Aber vielleicht kommt ja doch etwas Brauchbares raus…
Lust auf ein bisschen Modelleisenbahn?
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Beitrag von Entenfang »

Blick Richtung Osten
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Straßenkreuzung
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Innenstadt
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Hbf
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Nachdem die Aussichtsplattform schließt, fotografiere ich noch in der näheren Umgebung.
Abgesehen von der Stadtbahn ist es ziemlich ruhig auf der Straße
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Abfahrt von der Deutzer Freiheit
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Friedrich Wilhelm III am Heumarkt
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Blick zum Dom
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Kranhäuser bei Nacht
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Bei der Rückfahrt gerate ich in eine Fahrkartenkontrolle. Die Kontrolleure stellen sich aber unglaublich dumm an, verhalten sich äußerst auffällig und beginnen mit der Kontrolle schon vor der Abfahrt, sodass eine Schwarzfahrerin einfach aussteigt und andere gar nicht erst ein.
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Beitrag von Baureihe 401 »

Entenfang @ 6 Nov 2014, 14:20 hat geschrieben: Bei der Rückfahrt gerate ich in eine Fahrkartenkontrolle. Die Kontrolleure stellen sich aber unglaublich dumm an, verhalten sich äußerst auffällig und beginnen mit der Kontrolle schon vor der Abfahrt, sodass eine Schwarzfahrerin einfach aussteigt und andere gar nicht erst ein.
Dazu fällt mir wieder ein Witz ein, man entschuldige den Off-Topic ausflug!

Zwei Düsseldorfer und zwei Kölner arbeiten zusammen auf einer Baustelle. Die Kölner sind schwer am Schuften… hacken, graben, stemmen, mauern – die ganze Palette. Die Düsseldorfer aber machen einen auf gemütlich: Trinken sich ein Bierchen, rauchen gemütlich ihre Zigarette und freuen sich über ihre Situation. Den Kölnern gefällt das natürlich gar nicht- sie zerreisen sich ihre Münder: “Ey, dat künn doch nit wohr sin. Sin die he nur am verzelle und drinke.” – “Pass op”, sagt der eine “ich jonn jetz da rüvver und verzell denen ma jet vom arbeide”… gesagt getan, er geht rüber und fragt: “Ey Kääls, künne mer nit Fründe sinn und zesamme arbeide?” “Nee,” antwortet einer der beiden “Wir sind zu INTELLIGENT dafür!” “Wat seid ihr?” Fragt der Kölner, worauf der Düsseldorfer reagiert: “Pass auf -Fründ-, wir sind zu intelligent. Hier, pass auf. Schlag mal so fest wie du nur kannst mit deiner Faust gegen meine Hand” und hält dabei seine Hand vor einem Laternenpfahl. “Jo, dat künn ich joot,” freut sich der Kölner. Er holt aus und kurz vor Aufschlag zieht der Düsseldorfer seine Hand weg. Der Kölner trifft natürlich mit voller Wucht den Laternenpfahl. “Aaaau… Verdamp deit dat wieh… ahhh” reagiert er frustriert. “Siehste,” sagt der erste Düsseldorfer “wegen der INTELLIGENZ.” Betrübt geht der Kölner zu seinem Kollegen zurück…”Unn? Wat sagen se?” “Dat is wegen… dä Intellejänz…” “Wejen wat?” “Ja, pass op, ich zeich dir dat… Schlag ma so fest wie du nu kanns jegen ming Hand” Er findet aber keinen Pfahl, sodass er die Hand vor sein Gesicht hält. “Secher, maach ich,” sagt der Andere, holt aus und will gerade zuschlagen als der erste brüllt: “Waade, nimm dich lieber de Schaufel, sonst deiste dir die Hand wieh”.
Fahrberechtigt auf den Baureihen 101, 111, 120, 143, 146, 1016/1116, 401, 402, 403/406, 423-426, 440, 442, 445 und diversen Steuerwagen.
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Beitrag von Entenfang »

Baureihe 401 @ 6 Nov 2014, 14:40 hat geschrieben:Dazu fällt mir wieder ein Witz ein, man entschuldige den Off-Topic ausflug!
;)


Tag 25 Köln -> Wuppertal

Ich mache einen Spaziergang durch Deutz und nutze die sonnigen Abschnitte. Endlich mal wieder Licht nach 2 Tagen dichten Wolken.
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Ich ärgere mich noch darüber, dass es nur an der ersten und an der letzten Tür einen Entwerter in der Stadtbahn gibt und quetsche mich irgendwie durch den überfüllten Zug.
Vom Hauptbahnhof aus unternehme ich noch einen kleinen Rundgang.
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Außergewöhnlich interessant finde ich die Stadt aber nicht.

Nach einer Pause im Hiroshima-Nagasaki-Park…
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… und einem Bild von einem der wenigen Stellen mit straßenbündigem Gleiskörper…
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Entenfang »

… fahre ich weiter nach Wuppertal.
Wegen Eingleisigkeit zwischen Leichlingen und Solingen aufgrund von Baustelle sammeln wir +5 ein und manch ein überraschter Fahrgast muss noch schnell durch die Unterführung rennen, weil wir auf dem falschen Gleis halten.
Der Wuppertaler Hbf inkl. Fußgängerunterführung gewinnt meinen Preis für den siffigsten Bahnhof.
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Außerdem ist die Orientierung recht schwierig, denn der gesamte Vorplatz ist eine Baugrube.
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Hoffentlich wird die Baustelle anschließend auch auf das Bahnhofsgebäude ausgeweitet…
Nach einer kleinen Erkundung der Umgebung am Hbf…
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… fahre ich mit der Schwebebahn bis Vohwinkel. Definitiv eine faszinierende Art von ÖPNV.
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Besonders faszinierend finde ich den Streckenabschnitt über den Straßenzügen, wenn auch sicher nicht sehr angenehm für die Anwohner.
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Der dichte Takt ist toll und die gut gefüllten Bahnen transportieren 85000 Fahrgäste pro Tag. Leider ist schon um 23 Uhr Betriebsschluss.
In Vohwinkel interessiert mich als erstes die Wendeanlage.
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Beitrag von Entenfang »

Da es sich um Einrichtungsfahrzeuge handelt, wird über eine Wendeschleife umgedreht. Der Betriebshof ist im Hintergrund zu erkennen. Rechts oben ist die Weiche zu erkennen. Das Umstellen ist ein größerer Aufwand.
Trotz Schrittgeschwindigkeit wird das Wenden durch unangenehmes Quietschen begleitet.
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Hier treffen sich 2 Exoten, Schwebebahn und eine Obuslinie aus Solingen. Da die Strecke von hier bis zum Bahnhof Vohwinkel keine Oberleitung besitzt, schalten die Obusse hier auf Dieselantrieb um.
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Wagen 16 wartet die Abfahrtszeit ab
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Im Straßenbereich weisen zahlreiche Schilder auf die Gefahr von oben hin. Auch die Stützen sind durch massive Betonblöcke vor Unfällen geschützt.
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Der überbreite Mittelstreifen, der sich durch die ganze Stadt zieht, erinnert mal wieder an eine stillgelegte Tram.
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Abends verschlägt es mich nach Barmen.
Zum Rathaus…
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… zur Werther Brücke …
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… und in die Fußgängerzone.
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Beitrag von Entenfang »

Außerdem suche ich noch eine Fotostelle unweit der Ohligsmühle auf.
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Auffallend viele Citaros der neuesten Generation prägen den Busbetrieb.
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Beitrag von 146225 »

Die Großbaustelle vor dem Wuppertaler Hbf ist das Projekt "neuer Döppersberg" - und das war auch dringend erforderlich, wenn man früher vom Hbf zur Schwebebahn ging, war der Hbf selbst nicht unbedingt der siffigste Abschnitt. Zumindest einen häßlichen Betonbunker als Vorbau hat man dem Empfangsgebäude ja auch schon abgenommen - von daher, da wird sich in den nächsten Jahren noch einiges tun.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Rathgeber »

Köln ist architektonisch kein Höhepunkt. Aber das überspielt die Stadt sehr angenehm mit seinen Einwohnern und deren Mentalität. Für mich ist Köln wesentlich mehr Großstadt als München.
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Beitrag von 146225 »

Rathgeber @ 7 Nov 2014, 20:36 hat geschrieben: Für mich ist Köln wesentlich mehr Großstadt als München.
Und dabei ist es nur ein südlicher Vorort von Düsseldorf. ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Bayernlover »

So ungefähr jede Großstadt ist mehr Großstadt wie München.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Entenfang »

Rathgeber @ 7 Nov 2014, 19:36 hat geschrieben:Köln ist architektonisch kein Höhepunkt. Aber das überspielt die Stadt sehr angenehm mit seinen Einwohnern und deren Mentalität. Für mich ist Köln wesentlich mehr Großstadt als München.
Also meine Stadt ist Köln irgendwie nicht. Aber ich kenne sowohl Leute, die die Stadt super finden als auch welche, die sie nicht mögen. Da gehen die Meinungen ziemlich weit auseinander...


Tag 26 Wuppertal -> Essen

Der sonnige Vormittag muss natürlich genutzt werden. Beginnen wir mit einer Schmuddelecke an der Haltestelle Kluse.
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Wagen 15 schwebt am Hbf über einen wartenden Citaro hinweg
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Eine kurze Stadtbesichtigung in der Fußgängerzone…
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… und am Jubiläumsbrunnen vor der Kulisse des Elberfelder Rathauses.
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Noch ein kurzer Blick zur Nordbahntrasse, auf der nach und nach ein Radweg entsteht
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Citaro vor reger Abrisstätigkeit
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Weiter geht es nochmal mit der Schwebebahn Richtung Vohwinkel.
15 schwebt über die A46
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Vom einstigen Reichtum der Stadt durch die Textilindustrie zeugen die Gründerzeitvillen in Vohwinkel.
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Wagen 20 schwebt aus der Haltestelle Hammerstein
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Straßenszene in Vohwinkel
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Beitrag von Entenfang »

Der große Standort von Bayer kann schwebend passiert werden
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27 in Oberbarmen
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22 in Oberbarmen
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Das viele Schwebebahn fahren fordert seinen Tribut. Mir ist ziemlich schwindelig. Besonders beim Aufenthalt in den Stationen schaukelt die Bahn, durch ein- und aussteigende Fahrgäste angeregt, unangenehm stark. Während der Fahrt ist es aber recht angenehm und in den Kurven arbeitet völlig von selbst die Neigetechnik und kompensiert teilweise die Seitenbeschleunigung.
Nun ist es schon wieder Zeit, weiterzufahren. Am Hbf angekommen, verkündet der ZZA, dass die S9 Richtung Essen mit 10 Minuten Verspätung ausfällt.
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Nicht nur ich schaue erstaunt und auch Blechelse verkündet zuerst 10 Minuten Verspätung, irgendwelche entfallende Unterwegshalte und direkt im Anschluss den Ausfall des Zuges. Überhaupt scheint die Wendezeit der S-Bahnen nicht sehr üppig auszufallen, sodass die Verspätung aus vorhergehender Fahrt als Grund für den Ausfall plausibel erscheint.
Die nächste S-Bahn wird auf dem ZZA mit +5 angekündigt und bei der Ankunft um 14:50 Uhr verkündet Blechelse: „Gleis fünf Einfahrt Ess Neun von Bottrop weiter als Ess Neun nach Haltern am See über Essen Hauptbahnhof Abfahrt ursprünglich Vierzehn Uhr dreiundfünfzig. Vorsicht bei der Einfahrt.“
Abgefahren wird natürlich mit +1.
Die 422er sind eine im Bilderthread eher selten vertretene S-Bahnbaureihe
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Beitrag von Entenfang »

Pünktlich, also 20 Minuten später als geplant, erreiche ich Essen Hbf.
Ich starte mit einem Spaziergang durch die Innenstadt, aber Einkaufsstraßen sind irgendwie in Wuppertal nicht anders als in Köln und in Saarbrücken nicht anders als in Essen und damit nichtssagend. Mittlerweile habe ich jede Menge Stadtpläne und alle empfehlen als Sehenswürdigkeit die Einkaufsmeile. Ich will aber nicht in 10 Städten dieselben Geschäfte sehen...
Auch auf dem weiteren Weg treffe ich nicht auf außergewöhnliche Architektur.
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Beim Erreichen der Straßenbahnhaltestelle, die im zentrumsnahen Bereich unterirdisch verkehrt, wird es interessant. Schon das Zugangsbauwerk sieht nicht besonders einladend aus.
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Auch der Bahnsteigbereich ist nicht sehr ansprechend…
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…und für die 28m-Bahnen hoffnungslos überdimensioniert, da sie eigentlich für den Betrieb einer Voll-U-Bahn ausgelegt wurden.
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Auch eine Station weiter ist das Design eher rustikal.
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Beitrag von Entenfang »

Daher ist die Station am Hbf eine echte Überraschung. Die Gleise für Hochflur-U-Bahn und Tram (Hoch- und Niederflur) sind getrennt, außerdem fährt die Tram auf Schmalspur, während die U-Bahn auf Normalspur verkehrt.
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Ich begebe mich zum Kundencenter, um mir einen Netzplan zu verschaffen. Die Schlange führ bis weit aus dem Kundencenter heraus, also schaue ich, ob ich in einem der Regale einen Netzplan entdecke. Sofort spricht mich eine Mitarbeiterin an, ob sie mir helfen könnte. Netzpläne sind hier aus, aber an der Information im Zwischengeschoss sollte es noch welche geben.
Dort werde ich fündig. Ich sehe Werbung für die Kulturlinie 107, diese Tramlinie führt angeblich an interessanten Bauwerken und Gebäuden vorbei. Leider fährt sie erst einmal ein gutes Stück unter der Erde, immerhin sehen die Bahnhöfe hier deutlich besser aus. An vielen Haltestellen gibt es Hinweise auf interessante Orte in der Umgebung, aber meine Füße wollen nicht mehr. Nach einigen Bildern fahre ich deshalb zurück.
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Eine der wenigen für die Niederflurbahnen umgebauten Haltestellen
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Es gibt außerdem die Naturlinie 105, die besonders die grünen Lungen der Stadt verbindet. Man gibt sich alle Mühe, Touristen anzulocken und ein entsprechendes Angebot zu schaffen.

Meinen Hunger überschätze ich etwas und als ich darum bitte, den Rest der Pizza einzupacken, erhalte ich ein wahres Kunstwerk aus Alufolie.
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Beitrag von Entenfang »

Tag 27 Essen

Mit einem kleinen Spaziergang starte ich in den Tag.
St. Gertrud
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Moderne Architektur
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Dann mache ich mich auf den Weg zur Zeche Zollverein.
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Da es gerade sonnig ist, versuche ich mich an einem Bild. Aber Tram und Zeche auf einen Nenner bzw. Bild zu bringen, ist sehr schwierig.
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Industrieruinen haben einfach ein besonderes Flair und ich erkunde das große Gelände.
Das größte Gebäude der Zeche Zollverein beherbergt die Kohlenwäsche. Hier wurde Kohle sortiert, zwischengespeichert und klassiert.
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Beitrag von Entenfang »

Die Gleisanlagen wurden durch Auffüllen mit Sand teilweise zu Wegen umfunktioniert.
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Ich entdecke sogar noch einen aufgesetzten Hemmschuh, der wohl bis in alle Ewigkeit vor Flankenfahrten schützen wird.
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Ein verrosteter Zug
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Kokerei
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Bei der Rückfahrt kommt die Tram an Schultagen im Takt 5. In der Tat sind einige Schüler unterwegs. Jetzt sind die kurzen Bahnen einfach zu knapp bemessen und der lange Mittelteil ohne Tür tut sein Übriges. Ich werde wieder kontrolliert.
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Beitrag von Entenfang »

Gegen Abend unternehme ich nach einem Blick auf St. Johann…
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… und den Burgplatz…
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… eine Fahrt mit der U-Bahn und entscheide mich, an der Haltestelle Altenessen Mitte auszusteigen. Scheinbar haben es sehr viele als nötig erachtet, sich an der Wand zu verewigen.
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Ich erwarte ein lebendiges Stadtteilzentrum. Der Ort erinnert mich irgendwie an Neuperlach Zentrum, es ist aber nicht so viel los.
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In der Nähe gibt es einen Park und auf dem Weg dorthin überquere ich eine ehemalige Eisenbahnbrücke.
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2 Hasen hoppeln vor mir über den Weg. Schade, dass man in diese Stadt sehr sparsam mit Bänken ist, ich hätte mich gerne ein wenig ausgeruht.
Mit der U-Bahn fahre ich zurück zum Altenessener Bf, um dort in die Tram umzusteigen. Leider fährt sie mir vor der Nase weg und ich habe genau den Beginn vom Takt 15 erwischt. Mangels Sitzgelegenheit warten die Fahrgäste auf den Fahrradständern oder an einen Zaun angelehnt.
1410 erwische ich auf dem Weg nach Altenessen Bf.
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Da diese Haltestelle nicht direkt am Bahnhofseingang ist, die Gleise aber 50m weiter am Ende des Häuserblocks nach links abbiegen, vermute ich, dass es dort noch eine Haltestelle gibt, vielleicht ja mit Sitzgelegenheit. Also mache ich mich auf den Weg und halte die wenige Minuten später einfahrende Tram im Abendlicht fest.
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Ich setze mich in die Tram. Die Abfahrtszeit verstreicht, da sehe ich 3 türkische Kinder am Fahrkartenautomaten hantieren. Kurz darauf ruft einer in die Tram: „Hallo? Kennt sich hier jemand aus?“
Was der geneigte Freak nicht alles tut. Ich steige aus und widme mich dem Problem der 3 Jungs, von denen der Älteste vielleicht 9 Jahre alt ist. Die Einzelfahrkarte Kinder ist schnell gefunden und der Älteste wirft das Geld ein. Es sieht nicht danach aus, dass er das zum ersten Mal macht. Während der Automat die Fahrkarte druckt, fährt die Tram ab, kommt aber wenige Meter weiter an der Ampel wieder zum Stehen. „Ach Mist, jetzt ist sie weg“, meint der Junge. Halb so schlimm, da kommt ja heute noch eine andere. Da kommt mir eine Idee. Wir sprinten um die Ecke, da die Haltestelle in der Straßenmitte ist, wird der MIV 50m davor zurückgehalten. Freie Bahn für uns. Aber ich sehe sofort, dass die grünen Punkte am Türöffner erloschen sind. Der Querbalken der Ampel verhindert jedoch die Abfahrt und wir haben Glück, die Fahrerin gibt die Türen nochmal frei. Einen türkischen Jungen und einen Fuzzi sieht man wahrscheinlich auch nicht alle Tage bei solchen Aktionen. Ich erinnere ihn, zu stempeln und er bedankt sich bei mir. Die anderen beiden sind nicht mitgekommen und wohl anderer Wege gegangen. So macht ÖPNV doch Spaß und es ist ein schönes Ende meiner Entdeckertour mit Bus und Bahn. Morgen werde ich nach Hause fahren.
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