[M] A-Wagen der U-Bahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Iarn @ 18 Jun 2012, 20:26 hat geschrieben: Interessantes Detail in einer Antwort zu einer Stadtratsanfrage im RIS, welches zumindest mir bisher neu war.
Es ist ja schon fast tragikomisch, dass die A-Wagen auf ihre alten Tage überhaupt noch in den Genuss einer automatischen Haltestellenansage kommen :( Hätte schon ein paar Jahrzehnte früher kommen sollen.

Die Frankfurter U2-Wagen, die mit erstem Baujahr 1968 genauso alt sind wie die Münchner A-Wagen, hatten das schon von Anfang an.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Zu meinen Lebzeiten kann ich mich ohnehin an kein anderes öffentliches Verkehrsmittel in Bayern ohne automatische Ansagen und Informationsdisplays - und sei es nur ein pixeliges LCD Display mit der nächsten Haltestelle und einem "WAGEN HÄLT" Signal im Regionalbus - erinnern. Das muss für Touristen, von denen es in München ja auch viele gibt, wirklich ein kleiner Albtraum sein. Die kaum verständlichen "manuellen" Durchsagen helfen nicht wirklich weiter. Es bleibt nur bei jedem Ubahnhalt hektisch aus dem Fenster zu schauen und nach einem Haltestellenschild ausschau halten. Kann man ja auch regelmäßig beobachten.
Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Noch hektischer werden die Blicke, wenn die automatische Anzeige in den C-Zügen fast einen halben Linienast entlang wegen offenbar falscher Einstellung hinterher "hinkt". Zumindest auf der U5 West meiner Erfahrung nach keine Seltenheit. Da wird dann schnell mal aus der Schwanthalerhöhe der Heimeranplatz mit einer ominösen Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn und der Stachus zum Hauptbahnhof ... Aber insgesamt sind die automatischen Ansagen der Halte sicherlich besser wahrnehmbar als die "manuellen". Das stimmt sicherlich!

Auch eine Möglichkeit: Ein oder zwei Tf unterbinden an wichtigen Stationen die automatische Ansage in den Cs regelmäßig und geben die Umsteigemöglichkeiten inklusive der jeweiligen Endstationen selbst durch. Unmittelbar bei der Einfahrt wird der Stationsname dann auf deutsch und englisch wiederholt. Vorbildlich ;)

Mich stört die Umstellung eher bei der Abfertigung. Die geht meines Erachtens doch eindringlicher und schneller mit individuellen Aufforderungen vonstatten.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Laimer88 @ 27 Jun 2012, 17:32 hat geschrieben: Mich stört die Umstellung eher bei der Abfertigung. Die geht meines Erachtens doch eindringlicher und schneller mit individuellen Aufforderungen vonstatten.
Da stören Ansagen allgemein finde ich. Am besten (und vor allem internationalsten) wäre einfach ein mehrsekündiger, durchgehender Warnton bevor und während die Türen geschlossen werden. Welcher Touri checkt denn schon ein nett und freundlich dahingesäuseltes "Zurückbleiben bitte"
ropix
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Beitrag von ropix »

Flo_K @ 27 Jun 2012, 17:38 hat geschrieben: Welcher Touri checkt denn schon ein nett und freundlich dahingesäuseltes "Zurückbleiben bitte"
Behauptung: Abermillionen. Oder stehen dauernd Touristen in sich schließenden Türen?

Und selbst wenn er es nicht kapiert. Zum Einsteigen alleine ist die Durchsage nicht nötig :)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Am besten (und vor allem internationalsten) wäre einfach ein mehrsekündiger, durchgehender Warnton bevor und während die Türen geschlossen werden.
Gibt es doch schon. Wurden doch alle nachgerüstet.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Jean @ 27 Jun 2012, 19:43 hat geschrieben: Gibt es doch schon. Wurden doch alle nachgerüstet.
Nicht wirklich. Aktuell gibt es eben das gesäuselte "Bitte zurückbleiben" dass rein von der Melodie her mehr einladend als abweisend gilt und danach fängt es an zu piepen und die Türen gehen ziemlich bald darauf zu. Bei den A und B (wo es nachgerüstet wurde), wird nur gepiept WÄHREND die Türen zu gehen, und nicht davor... Allerdings sind die Türen zumindest bei den A zu Beginn des Schließvorgangs ja an sich schon so laut, dass man sich diese Nachrüstung in der Form in meinen Augen auch hätte sparen können ^^

Ich würde statt dem "Bitte zurückbleiben" für einen Warnton plädieren der drei Sekunden oder so geht und dann gehen die Türen zu... Wäre in meinen Augen sinnvoller und vermutlich auch zumindest ein kleines bisschen "abschreckender".

Mal sehen wie das bei den C2 sein wird, diese sollen ja eine LED-Leiste in den Türen bekommen, um den Schließvorgang anzukündigen/begleiten... Vielleicht ist dann auch die akustische Warnung weiterentwickelt...
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Wildwechsel @ 23 Jun 2012, 23:13 hat geschrieben:
PascalDragon @ 23 Jun 2012, 21:23 hat geschrieben:Ich meine das, was in diesem Beitrag erwähnt wird. Vier Beiträge später führt profimaulwurf das noch etwas weiter aus.
Über diesen Unsinn haben wir uns damals schon (außerhalb des Forums) königlich amüsiert.... :lol: elchris hat mit seinem (schlecht geschmierten) Kugellager schon recht.
Moch... wie gemein :(

Dann eben zurück zu "Türschließen und Abfahrt" als Weiterschaltungshinweis, wie von Boris angemerkt :D

Gruß,
Sven
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Laimer88 @ 27 Jun 2012, 17:32 hat geschrieben:Mich stört die Umstellung eher bei der Abfertigung. Die geht meines Erachtens doch eindringlicher und schneller mit individuellen Aufforderungen vonstatten.
Die Arbeit bei der MVG scheint nicht viel Spaß zu machen. Jedenfalls hören sich die meisten Tfs der Münchner U-bahn ziemlich gelangweilt bis genervt an, und das Wort "bitte" scheinen die allermeisten auch nicht zu kennen. Da möchte ich mir bei den hohen Fahrpreisen, die ich da bezahle, keine "individuellen Aufforderungen" anhören. Auch wenn ich zu jenen Fahrgästen gehören, die schön brav schon längst in der Fahrzeugmitte und nicht in den Türen stehen, muss ich mir diesen barschen Ton anhören, und dazu habe ich wenig Lust.
Flo_K @ 27 Jun 2012, 20:39 hat geschrieben:Ich würde statt dem "Bitte zurückbleiben" für einen Warnton plädieren der drei Sekunden oder so geht und dann gehen die Türen zu... Wäre in meinen Augen sinnvoller und vermutlich auch zumindest ein kleines bisschen "abschreckender".
Sehe ich genauso. So gibt es z.B. bei der Pariser Metro einen solchen Warnton.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

zählt ein grantiges "I hob zruckbleim gsogt!!" als Warnton? :lol:
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Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

spock5407 @ 27 Jun 2012, 20:56 hat geschrieben:zählt ein grantiges "I hob zruckbleim gsogt!!" als Warnton?  :lol:
Wie ich finde, mehr als jeder Warnton, da eine menschliche Reaktion - zumindest auf mich - noch mehr Einfluss hat als ein computergesteuertes, stets gleichtönendes Geräusch.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

sbahnfan @ 27 Jun 2012, 21:49 hat geschrieben: Die Arbeit bei der MVG scheint nicht viel Spaß zu machen. Jedenfalls hören sich die meisten Tfs der Münchner U-bahn ziemlich gelangweilt bis genervt an, und das Wort "bitte" scheinen die allermeisten auch nicht zu kennen. Da möchte ich mir bei den hohen Fahrpreisen, die ich da bezahle, keine "individuellen Aufforderungen" anhören. Auch wenn ich zu jenen Fahrgästen gehören, die schön brav schon längst in der Fahrzeugmitte und nicht in den Türen stehen, muss ich mir diesen barschen Ton anhören, und dazu habe ich wenig Lust.


Sehe ich genauso. So gibt es z.B. bei der Pariser Metro einen solchen Warnton.
Ja mei das kommt drauf an. Ich bekomm schon öfter mal mit dass Nichtbayern gewisse Dinge nicht einordnen können. Beispielsweise ist "zackiger" Ton, (das preußische "Zack Zack" ist ja stereotyp) absolut verpönt. Wenn jemand wirklich genervt ist dann sagt er entweder gar nichts oder - im Falle größter Aggression - sehr langsam und leise. Da musst schon fast in Deckung gehen. Wenn einer aber so richtig umeinanderbellt dann ist eigentlich alles ok und er meint das überhaupt nicht garstig. "Jetz bleibts halt amal von den Türen weg" ist also ein wohlwollender verbaler Fingerzeig, "ZURÜCKBLEIBEN" oder sonstige amtsdeutsch einwandfreie glatte Formulierungen hingegen lassen zumindest mir das Blut in den Adern gefrieren und wirken zumindest auf einen Bayer sehr unfreundlich und "barsch". So kann man es halt nicht Jedermann recht machen.. ich erfrier immer fast vor Kälte wenn ich mal im Norden der Republik zu tun habe. Alles förmlich, höflich, Kasernenton, "nordisch unterkühlt" wie die ja selbst sagen. Da fehlts mir dann. :D
uferlos
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Beitrag von uferlos »

und das Wort "bitte" scheinen die allermeisten auch nicht zu kennen
für gehört das Wort "bitte" auch nicht in eine Abfertigungsansage.... "Zurückbleiben" ist eine Aufforderung und nicht so nach dem Motto "Wenn wir es jetzt mal einrichten könnten, von den Türen wegzubleiben, dann könnten wir auch die Türen schließen..."
mfg Daniel
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

uferlos @ 28 Jun 2012, 12:26 hat geschrieben: für gehört das Wort "bitte" auch nicht in eine Abfertigungsansage.... "Zurückbleiben" ist eine Aufforderung und nicht so nach dem Motto "Wenn wir es jetzt mal einrichten könnten, von den Türen wegzubleiben, dann könnten wir auch die Türen schließen..."
Doch gehört es. "Bitte zurückbleiben", Aufforderungen als Bitte zu formulieren ist für mich das Mindestmaß von Umgangsformen. Das hat auch nichts mit Höflichkeit zu tun, wir sind doch keine Roboter die nur im effizienten Kommandoton kommunizieren. Alternativ kann man auch eine Feststellung formulieren, wenn eine Bitte unangenehm für dich ist, a lá "Abfahrt auf Gleis 1".
Philipp man
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Beitrag von Philipp man »

Wie ich finde gehört es allerdings nach München die Durchsage des TF zu hören :D
Wenn ich in der U-Bahn sitze und ein gepflegtes "Zruckbleim" höre fühle ich mich gleich wohler.
Auf die Aussage von wegen es kann ja kein Spaß machen bei der MVG zu arbeiten kann ich nur schmuzeln.
Wenn du den ganzen Tag irgendwelch Schul Kidis genervt wirst kann ich die unlust schon verstehen.

Außerdem bin ich der Meinung auf ein "Bitte Zurückbleiben " hört eh fast keiner da finde ich es als gutes Recht des
Tf's einmal rumzumeckern :D :D
Bei Einbruch der Finsternis ist mit Dunkelheit zu rechnen!!
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Wenn man in der Geschichte der Münchner U-bahn zurückgeht, so hieß die allererste Abfertigungsdurchsage "Vorsicht, die Türen werden geschlossen!" Nach ein paar Jahren wurde die Durchsage der S-Bahn angeglichen und es hieß "Zurückbleiben!". In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Ära Kiesl wurden die Tarife im MVV übermäßig erhöht. Zum "Ausgleich" führte man das "Bitte" ein. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass "Zurückbleiben" genügen muss, denn es ist eine Aufforderung. In den Beförderungsbedingungen steht explizit, den Aufforderungen des Personals ist Folge zuleisten. In meinem Deutschverständnis ist eine Bitte etwas, was man erfüllen kann oder auch nicht. Einer Aufforderung ist eindeutig nachzukommen. Aber das sahen die SWM damals nicht so. Ein akkustisches Signal wäre hier wesentlich eindeutiger und würde auch von Touristen eindeutiger indentifiziert, da es ja auch im Ausland verbreitet ist.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

sbahnfan @ 27 Jun 2012, 21:49 hat geschrieben: Da möchte ich mir bei den hohen Fahrpreisen, die ich da bezahle, keine "individuellen Aufforderungen" anhören. Auch wenn ich zu jenen Fahrgästen gehören, die schön brav schon längst in der Fahrzeugmitte und nicht in den Türen stehen, muss ich mir diesen barschen Ton anhören, und dazu habe ich wenig Lust.
Und ich möchte bei den hohen Fahrpreisen pünktlich ankommen, und nicht wegen irgendwelcher anderen Fahrgäste die meine die Türen blockieren zu müssen meinen Anschluß verpassen. Und ich will möglichst niedrige Abfahrtsverspätung, damit der Zug nicht schneller fahren muss als nötig (und möglichst wenig Strom und damit Geld verbraucht).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

eherl2000 @ 28 Jun 2012, 12:26 hat geschrieben:Wenn man in der Geschichte der Münchner U-bahn zurückgeht, so hieß die allererste Abfertigungsdurchsage "Vorsicht, die Türen werden geschlossen!" Nach ein paar Jahren wurde die Durchsage der S-Bahn angeglichen und es hieß "Zurückbleiben!". In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Ära Kiesl wurden die Tarife im MVV übermäßig erhöht. Zum "Ausgleich" führte man das "Bitte" ein.
Interessant! Dann könnte man ja die These aufstellen, dass Tf, die noch heute mit "Vorsicht, die Türen schließen. Zurückbleiben!" (selten) oder einem einfachen "Zurückbleiben." (häufig) abfertigen, bereits zu dieser Zeit ihren Dienst taten. Wobei ich zumindest bei letzteren eher davon ausgehe, dass man für das 100fache "bitte" während einer Schicht einfach auch mal zu faul ist... Mit "bitte" mag es zwar höflicher und kundenorientierter sein. Aber die Beförderungsbedingungen verbieten das Zusteigen nach ergangener Aufforderung zurückzubleiben ja ausdrücklich. Und an den Sperren steht ja auch nicht: Zustieg nur mit gültigem Fahrausweis, BITTE.
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Beitrag von eherl2000 »

Da die Münchner U-Bahn inzwischen über 40 Jahre alt ist, dürfte von damals kein Personal mehr tätig sein. Ich selbst begann mit meiner Fahrertätigkeit bei der U-Bahn 1969 im Probebetrieb und fuhr bis 2003, wobei ich anfangs der jüngste Fahrer war. Wenn also heute das "Bitte" wegfällt, ist es evtl. Mundfaulheit oder Wurstigkeit, was bei den heutigen Arbeitsbedingungen und der jetzigen Bezahlung kein Wunder ist.
P-fan
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Beitrag von P-fan »

bayerhascherl @ 28 Jun 2012, 12:29 hat geschrieben:Doch gehört es. "Bitte zurückbleiben", Aufforderungen als Bitte zu formulieren ist für mich das Mindestmaß von Umgangsformen. Das hat auch nichts mit Höflichkeit zu tun, wir sind doch keine Roboter die nur im effizienten Kommandoton kommunizieren. Alternativ kann man auch eine Feststellung formulieren, wenn eine Bitte unangenehm für dich ist, a lá "Abfahrt auf Gleis 1".
Feststellung formulieren wie z. B. in Wien, wo es schlicht heißt: "Zug fährt ab"
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Diese ganzen "Pseudofreundlichkeiten" in Durchsagen finde ich (als Fahrgast) schlicht überflüssig bis sogar lästig.
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rabauz
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Beitrag von rabauz »

soviel Zeit muss sein - wir sind hier ja nicht in Preußen!
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

rabauz @ 28 Jun 2012, 22:52 hat geschrieben: soviel Zeit muss sein - wir sind hier ja nicht in Preußen!
Auch in Preußen hat sich »Bitte zurückbleiben« durchgesetzt.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Flo_K @ 27 Jun 2012, 20:39 hat geschrieben: Ich würde statt dem "Bitte zurückbleiben" für einen Warnton plädieren der drei Sekunden oder so geht und dann gehen die Türen zu... Wäre in meinen Augen sinnvoller und vermutlich auch zumindest ein kleines bisschen "abschreckender".
So wie in Nürnberg? *schauder*

Zumindest für den Fall trifft Abschreckend durchaus zu.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

eherl2000 @ 28 Jun 2012, 13:26 hat geschrieben: In den Beförderungsbedingungen steht explizit, den Aufforderungen des Personals ist Folge zuleisten. In meinem Deutschverständnis ist eine Bitte etwas, was man erfüllen kann oder auch nicht. Einer Aufforderung ist eindeutig nachzukommen.
Eine Aufforderung ergibt sich rein germanistisch gesehen aus dem Inhalt und nicht aus Syntax oder Formulierung. "Gib mir die Butter" hat den selben Aufforderungscharakter wie "Gib mir bitte die Butter" (zumal der Imperativ in "Gib" steckt, ebenso wie "Zurückbleiben" ein Imperativ ist), Ersteres wird am Frühstückstisch aber für manchen Streit mit der Partnerin sorgen. :rolleyes:

Ein Verkehrsbetrieb ist keine Behörde, die die Menschen gleichsam als "Beförderungsfälle" (wie das ja im Beamtendeutsch heißt) abarbeitet, sondern ein Dienstleistungsunternehmen. Bei all den Ärgernissen die ein Fahrgast im Alltag erfährt kann man dem Fahrgast und dem Unternehmen inkl. Mitarbeitern manchen Ärger ersparen wenn man bei der Kommunikation ein Mindestmaß an Umgangsformen einhält. Als zahlender Kunde lässt man sich nicht im Kasernenton "abfertigen".
Rev
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Beitrag von Rev »

Wobei ich schon der Meinung bin das ein bitte eine Forderung fast zu stark entschärft gerade wenn jemand die Tür blockiert. Zumindest in Bayern ist es umgangssprachlich noch so das wenn man noch höflich ist es eigentlich gar nicht so schlimm sein kann :D.
Eine Aufforderung ergibt sich rein germanistisch gesehen aus dem Inhalt und nicht aus Syntax oder Formulierung. "Gib mir die Butter" hat den selben Aufforderungscharakter wie "Gib mir bitte die Butter" (zumal der Imperativ in "Gib" steckt, ebenso wie "Zurückbleiben" ein Imperativ ist), Ersteres wird am Frühstückstisch aber für manchen Streit mit der Partnerin sorgen.  
Ist am morgen doch alles viel zu lange.... Butter! reicht voll und ganz :D


Eine einziges Wort hat einfach die bessere Wirkung, wenn ich mich da an die Automatische ansage erinnere mit dem Bitte steigen Sie zügig ein gehen Sie in die Gänge durch.... spätestens ab dem dritten Wort hören 99% schon gar nicht mehr zu...
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Rev @ 29 Jun 2012, 15:05 hat geschrieben: Ist am morgen doch alles viel zu lange.... Butter! reicht voll und ganz :D
Das kenne ich ganz ohne Worte. Den Blickkontakt suchen, wenn es klappt und das Gegenüber es kapiert hat, den Gegenstand anschauen. Klappt immer besser.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Mir sind einige Paralellen zwischen dem Münchner A-Wagen und dem Hamburger DT3-Wagen aufgefallen.

Äußerlich unterscheiden sich diese Fahrzeuge zwar deutlich (glatte Wände vs. Sickenwände, Schwenkschiebetüren vs. außenlaufende Schiebetüren, Zweiteiler vs. Dreiteiler).

Beim Innendesign weisen A-Wagen und DT3-Wagen jedoch Parallelen auf. Beide haben über den Fenstern Deckenschrägen, an deren oberen Ende die Leuchtbänder eingearbeitet sind, und beide haben eine leicht kuppelförmige Innendecke. Frage: Ist jemand bekannt, ob A-Wagen und DT3-Wagen beim Innendesign Anleihen voneinander haben?

Auch technisch gibt es durchaus Parallelen - beide fahren mit 750 V DC aus der Stromschiene, haben eine schaltwerkgeregelte Leistungsverstellung, und wurden ab Ende der 60er Jahre in Dienst gestellt.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Ich habe mal zwei weitere Fragen zum A-Wagen:

1) Manche Wagen wurde ja analog zum B-Wagen ins neuere Design umlackiert, andere nicht. Wann hat man denn die Umlackierung gestoppt, und warum? Bevorstehende Ausmusterung kann nicht der Grund gewesen sein, das Umlackieren scheint schon vor längerem gestoppt worden zu sein, als der C2 noch in weiter Ferne war.

2) Ursprünglich war die Innenbeleuchtung im A-Wagen mit Kunststoff verkleidet, heute ist sie analog zum B-Wagen mit Lamellen verkleidet. Wann hat diese Umrüstung stattgefunden?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Soweit ich weiß, waren sie jeweils von Anfang an so oder so lackiert, sind nicht die mit mehr Weiß die Älteren?


Einerseits sehen diese Lampen moderner aus, zum anderen fällt Dreck einfach durch. Das muss so 2003-2006 irgendwann gewesen sein?
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