Unfall auf Teststrecke im Emsland

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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Ein paar News im Kurzüberblick:

Alle schwer Verletzten sind außer Lebensgefahr.

Der Shanghai-Rapid fuhr und fährt ohne Unterbrechung weiter.

Zum Unglückshergang: Der Abstellort des Arbeitswagens befindet sich in Sichtweite der Leitstelle. Dennoch hat die Leitstelle angenommen, der Arbeitswagen befindet sich nicht mehr auf der Strecke. Eine Ortungsmöglichkeit des Arbeitswagens gibt es nur per Funk. Es soll aber an diesem Morgen keinen Funkkontakt gegeben haben.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,438794,00.html

Kommentar: Es ist schon befremdlich, dass man eine so übersichtliche Strecke nicht im Griff hat und es so wenig Sicherheitsmaßnahmen gibt. Nur eine Absicherung per Funk, die eventuell versäumt wird, reicht nicht aus. Dass es offenbar nicht einmal eine Leuchtanzeige gibt, dass der Arbeitswagen im Depot steht, ist schon schwach. So was wäre ja irre leicht für ein paar Euro fünfzig zu realisieren gewesen. Die Vorschriften scheinen auch lasch zu sein. Eine doppelte Absicherung - Leuchtanzeige plus Funk wäre eigentlich angebracht, weitergehendere Maßnahmen wie einer technischen Sperre der Strecke, falls das Arbeitswagen auf der Strecke ist, wären auch nicht zu viel des Guten gewesen.

Allerdings muss der genaue Unfallhergang noch näher untersucht werden, bevor Schlussfolgerungen gezogen werden können. Mit der Münchner Strecke scheint das Ganze ja rein gar nichts zu tun zu haben.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

elchris @ 23 Sep 2006, 08:27 hat geschrieben: Es gab afaik noch nie einen Unfall auf einer SFS, der in Zusammenhang mit einem Fehler des Lokführers bzw. einer technischen Leitzentrale passierte. Der Unfall war eigentlich das, was nie hätte passieren können sollen, weil immer nur ein Fahrzeug auf der Strecke ist - und dann kann es solch einen Unfall einfach nicht geben.

Für mich sieht das bisher so aus, als wären die in der Früh einfach mal Just-for-Fun da rausgetuckert und die Leitstelle hat verplant, dass da noch der Werkstattwagen auf der Strecke ist.
das ist aber falsch, von der Betriebsgesellschaft wurde mittlerweile bestättigt, das der jeden Morgen vor Betriebsbeginn des Transrapid auf die Strecke geschickt wird, um Messungen durchzuführen und auch die gegebenenfalls zu reinigen, bleibt nur die Frage, warum die Leitstelle den TR losschickte, obwohl die Strecke net frei war...
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EuroCity
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Beitrag von EuroCity »

Hier ein Bild zur Bergung (aus immerhin 4 Metern Hoehe)
http://www.dw-world.de/image/0,,2181827_4,00.jpg
[img]http://img152.imageshack.us/img152/5708/140423fu1.png[/img]
ET 423---Der Nachfolger des ET 420 und mein Lieblingsfahrzeug bei der S-Bahn
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Laut RTL aktuell: Schlamperei in der Leitstelle führten wohl zum Unglück (was schon mehrfach vermutet wurde).

Dass die beiden Arbeiter im Arbeitswagen sich durch einen Sprung retten konnten, wurde noch einmal bestätigt.

Einige Verletzte wurden bereits wieder aus dem Spital verlassen.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Einige Verletzte wurden bereits wieder aus dem Spital verlassen.
Wow, hat man die nach Österreich geflogen? :P
andreas
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Beitrag von andreas »

hat das ding eigentlich keine notbremse?
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 23 Sep 2006, 19:21 hat geschrieben: Wow, hat man die nach Österreich geflogen? :P
Man kann durchaus mal synonym ein eher in Österreich oder der Schweiz übliches Wort verwenden. Ich sage eigentlich "Spital" lieber als das norddeutsche "Krankenhaus", ebenso gefällt mir der "Autolenker" besser als der "Autofahrer". Das heißt nicht, dass ich Östereicher wäre, sondern es ist eine Vorliebe für bestimmte Wörter.

Verstehen tut man es doch, oder?
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 23 Sep 2006, 19:25 hat geschrieben: hat das ding eigentlich keine notbremse?
Doch, aber das braucht halt zu lange, sie ist wohl auch betätigt worden.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Verstehen tut man es doch, oder?
Ich hab's verstanden, war ja nur als kleiner Gag gedacht. Aber wenn man's genau nimmt, kann natürlich nicht jeder reden wie's ihm gefällt, wir befinden uns ja schließlich auf bundesdeutschem Sprachraum. Wo kämen wir hin, wenn jeder redet wie's im gefällt? Dazu hatten wir ja schon viele schöne Diskussionen, die es zum dann Autolenker der Vollständigkeit halber auch geben müsste: Das könnte nämlich wie der berühmte Hebelschubser zu Irritationen führen, da man neben Lenken auch andere Dinge tun muss, um ein Auto zu fahren. Hoffentlich hast du dir nicht ein paar Millionen neuer Feinde gemacht... :rolleyes: :lol:
An alle, denen diese einfache Art des Realhumors zu kompliziert ist: Vergesst es einfach, dann is' eh zu spät.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

RTL meldete heute, dass nur einer der beiden Arbeiter aus dem Arbeitswagen vor dem herannahenden Transrapid gesprungen war. Der andere schaffte es nicht mehr, überlebte aber im Wagen. Beide Arbeiter sind noch nicht vernehmungsfähig, sind aber außer Lebensgefahr wie alle Verletzten.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Hier neue Erkenntnisse zum Unfallhergang:

http://www.n-tv.de/713417.html

Unverständlich ist die Aussage des Geschäftsführers der Betreibergesellschaft, der davon sprach, dass die Sicht 2-3 km betragen hat und es da unverständlich sei, dass so spät eine Notbremsung eingeleitet wurde.

Ich frag mich, wie der TÜV oder sonst wo ein System abnimmt, das nur einfach abgesichert ist (Arbeitswagen nur durch Sprechfunk ortbar) und nicht mindestens doppelt und dreifach, wie man es erwarten sollte. Tut mir Leid, aber ein Arbeitswagen darf m.E. nicht ohne mehrfache Sicherheitssysteme auf eine Schiene, wo Tempo 450 km/h gefahren wird. Das kann man auf einer Güteerbahn mit Tempo 60 km/h vielleicht machen, aber nicht beim Transrapid.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

So´n Sprung/Fallen aus 4Metern dürfte aber auch schon ausreichen sich den Hals zu brechen :unsure:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 23 Sep 2006, 22:35 hat geschrieben: Tut mir Leid, aber ein Arbeitswagen darf m.E. nicht ohne mehrfache Sicherheitssysteme auf eine Schiene, wo Tempo 450 km/h gefahren wird. Das kann man auf einer Güteerbahn mit Tempo 60 km/h vielleicht machen, aber nicht beim Transrapid.
umso verwundlicher ist dann noch, das aus unterlagen hervorgeht, das man offenbar wusste, das der Arbeitswagen noch auf der Strecke ist, das wurde so von einem Sprecher der Staatsanwaltschaft gegüber der ARd bestättigt
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Beitrag von tra(u)mmann »

mellertime @ 24 Sep 2006, 00:37 hat geschrieben: So´n Sprung/Fallen aus 4Metern dürfte aber auch schon ausreichen sich den Hals zu brechen :unsure:
Im ungünstigsten Fall ja. Aber bei 4 Metern hat man noch eine gute Chance zu überleben, vor allem dürfte der Untergrund dort einigermaßen weich gewesen sein.

Klar, ich hab schon mal von einem Fall gehört, da hat sich einer bei einem Sturz von nur 1 Meter ein Bein gebrochen, ein anderer ertrank in einem Tümpel mit 40 cm Wassertiefe (Gesicht nach unten, bewusstlos nach Sturz, dann geht so was).
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 24 Sep 2006, 00:41 hat geschrieben: umso verwundlicher ist dann noch, das aus unterlagen hervorgeht, das man offenbar wusste, das der Arbeitswagen noch auf der Strecke ist, das wurde so von einem Sprecher der Staatsanwaltschaft gegüber der ARd bestättigt
Ich habe da meine Zweifel.

In der Leitstelle waren ja angeblich zwei Mitarbeiter. Wenn wirklich einer von beiden was gewusst hat, kann es nur an einem Kommunikationsproblem zwischen den beiden gelegen haben. Der andere gab dann möglicherweise ohne dieses Wissen dem Transrapid freie Fahrt. Dem erstgenannten Mitarbeiter entging dies eventuell.

Alle anderen Fälle würden ja auf Vorsatz hindeuten.

Aber ich sag's noch mal: Die Absicherung scheint schlechter gewesen zu sein als auf einer eingleisigen Regionalbahnstrecke ohne Signale. Nur Sprechfunk, das kann es nicht sein. Da bastle ich mir mit Teilen aus dem Baumarkt noch was Besseres. Aber ich will nicht weiter werten, solange die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Der Transrapid ist schon mit einem Sicherungssystem ausgerüstet gewesen, das andere Transrapid auf der Strecke erkennt, nicht aber einem Arbeitswagen, da man normal davon ausgeht, das sowas während des Betriebs nicht auf der Strecke ist
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 24 Sep 2006, 00:59 hat geschrieben: Der Transrapid ist schon mit einem Sicherungssystem ausgerüstet gewesen, das andere Transrapid auf der Strecke erkennt, nicht aber einem Arbeitswagen, da man normal davon ausgeht, das sowas während des Betriebs nicht auf der Strecke ist
Das ist klar.

Da der Arbeitswagen aber täglich eingesetzt wird und der Transrapid kurz nach Eintreffen des Arbeitswagens startet, muss der Arbeitswagen auch mit einem Sicherungssystem ausgerüstet sein. Dass es notwendig ist, hat ja das Unglück gezeigt, hätte aber auch den technisch Verantwortlichen klar sein müssen. Bei Tempo 450 km/h sind Sprechfunk als Sicherung und zusätlich fahren auf Sicht für eine Notbremsung die falschen Mittel.

[Edit - added:]

Bei RTL war heute ein angeblicher Transrapid-Experte. Der sagte, der Transrapid eignet sich nur für Länder, die nur auf einer Achse Verkehr haben. Solch ein Land gäbe es aber auf der Welt gar nicht, sagte er. Daher sei der Transrapid von Anfang an eine Totgeburt gewesen, war sein Resümee. Alles sagte er ziemlich wortwörtlich.

Wut - schnaub :angry:, mit dem Unglück hat das nicht viel zu tun. Und ein Schmarren ist es auch. Aber man braucht wohl bei einem Unglück "Experten", die in ein bestimmtes Horn blasen und einem Verkehrsmittel, das sich (wohl durch Dummheit der Betreiber, nicht wegen des Systems an sich) gerade fast selbst erledigt hat, noch den endgültigen Todesstoß zu versetzen.
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Beitrag von Lazarus »

da geb ich dir recht, denk mal, das sich das trotzdem auf den Münchner TR auswirken wird, da man die neuen Erkenntnisse net einfach ignorieren kann
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 24 Sep 2006, 01:11 hat geschrieben: da geb ich dir recht, denk mal, das sich das trotzdem auf den Münchner TR auswirken wird, da man die neuen Erkenntnisse net einfach ignorieren kann
Es ist fraglich, ob der TÜV oder wer immer verantwortlich ist, das Emsland-Modell für München je abgenommen hätte. An eine normale Beförderungsstrecke werden vermutlich andere Maßstäbe angelegt als an eine Teststrecke. Dennoch darf man auch bei Teststrecken nicht sparen, da fahren ja auch Menschen und nicht wenige.
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Beitrag von Lazarus »

der grösste Unterschied düfte sein, das die Münchner Strecke zweigleisig ist, aber selbst da kann man sowas net zu 100 Prozent ausschliessen
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 24 Sep 2006, 01:17 hat geschrieben: der grösste Unterschied düfte sein, das die Münchner Strecke zweigleisig ist, aber selbst da kann man sowas net zu 100 Prozent ausschliessen
Die zweigleisige Strecke macht es eher noch schwieriger. Es ist nicht gesagt, dass da die Arbeitswagen nur in eine Richtung fahren und selbst wenn, ist es kein Spaß, mit hohem Tempo auf einen langsam hintuckernden Arbeitswagen aufzufahren.

In München müssen daher auch Arbeitsfahrzeuge in ein mehrfach (Kombination technischer und menschlicher Kontrolle) abgesichertes Kontrollsystem eingebunden werden. Ob man dies ohne das Unglück in Emsland auch gemacht hätte, bleibt Spekulation, ich hoffe aber sehr, dass dies auch ohne Emsland-Unglück gekommen wäre.
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 24 Sep 2006, 01:31 hat geschrieben: In München müssen daher auch Arbeitsfahrzeuge in ein mehrfach (Kombination technischer und menschlicher Kontrolle) abgesichertes Kontrollsystem eingebunden werden. Ob man dies ohne das Unglück in Emsland auch gemacht hätte, bleibt Spekulation, ich hoffe aber sehr, dass dies auch ohne Emsland-Unglück gekommen wäre.
das glaub ich eher weniger, denn bis Freitag ist man ja felsenfest davon überezugt gewesen, das sowas net passieren kann
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 24 Sep 2006, 01:34 hat geschrieben: das glaub ich eher weniger, denn bis Freitag ist man ja felsenfest davon überezugt gewesen, das sowas net passieren kann
Es muss ja dem Dümmsten klar gewesen sein, dass die Sicherheit nur bei einem Betrieb mit mehreren Transrapid-Zügen extrem hoch war.

Das andere mutet an wie aus Zeiten, als die Eisenbahn gerade erfunden wurde.
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Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 24 Sep 2006, 01:38 hat geschrieben: Es muss ja dem Dümmsten klar gewesen sein, dass die Sicherheit nur bei einem Betrieb mit mehreren Transrapid-Zügen extrem hoch war.

Das andere mutet an wie aus Zeiten, als die Eisenbahn gerade erfunden wurde.
die TR haben ja ein Sicherheitssytem das andere TR auf der Strecke erkennen kann, nur eben keine Arbeitswagen und die müssen halt jetzt nachträglich in das System integriert werden
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Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 24 Sep 2006, 01:42 hat geschrieben: die TR haben ja ein Sicherheitssytem das andere TR auf der Strecke erkennen kann, nur eben keine Arbeitswagen und die müssen halt jetzt nachträglich in das System integriert werden
Genau dies ist mein Reden. :)
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Beitrag von Lazarus »

wir werden sehen, was kommt, auf alle Fälle bedeutet das einen ganz herben Rückschlag und wird sicher auch beim Münchner TR zu einger Verzögerung führen, will man net riskieren, das der Widerstand weiter wächst
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Beitrag von LugPaj »

tra(u)mmann @ 24 Sep 2006, 01:06 hat geschrieben: Bei RTL war heute ein angeblicher Transrapid-Experte. Der sagte, der Transrapid eignet sich nur für Länder, die nur auf einer Achse Verkehr haben. Solch ein Land gäbe es aber auf der Welt gar nicht, sagte er. Daher sei der Transrapid von Anfang an eine Totgeburt gewesen, war sein Resümee. Alles sagte er ziemlich wortwörtlich.
So ein Depp. Aber es war ja klar, dass die Deppen sich nun wieder melden muessen und als angebliche Experten herhalten muessen. Wenn ja anscheinend die Kosten fuer eine ICE Neubaustrecke sich ja schon in aehnlichen Bereichen wie bei einem Transrapid bewegt.... Und ausserdem, auf Achsen kommt so etwas gar nicht an, sondern nur auf moegliche Fahrgaststroeme.


Und wegen seiner ein-Achsen Theorie und dass es so etwas nicht geben wuerde.... Die zweitgroesste Volkswirtschaft der Welt hat ziemlich genau solch einen 1 Achsen-Verkehr. (Naemlich entlang der Ostkueste von der Hauptinsel, wo die ganzen grossen Staedte (Tokyo, Yokohama, Nagoya, Kyoto, Osaka, Kobe, Hiroshima, Fukuoka ) des Landes aufgereiht auf einer Linie liegen).

Ok. Zugegebenerweise waere die Wahrscheinlichkeit, dass Japan den deutschen transrapid einsetzt ziemlich gleich 0. Aber trotzdem entschuldigt das nicht solche Logiken....
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Laut N24 gab es mindestens 3 Zugführer im Transrapid, zumindest interpretiere ich das so. Es heißt "[...] die Zugführer in Kanzeln an der Spitze und im Heck des Zuges [...]" , an anderer Stelle "Die beiden Zugführer in der Frontkanzel starben.". Das macht 2 + 1 + x. Kann das sein?

Das Wartungsfahrzeug wog übrigens 60 Tonnen und wurde, obwohl es sich fast vollständig in die Spitze des Transrapids schob, dennoch vom Transrapid 500 Meter nach vorne geschoben.

http://www.n24.de/news_stories/article.php...articleId=70956


[edit - added:]

Laut SPIEGEL gab es eines handschriftlichen Eintrag im Protokollbuch, aus dem hervorging, dass der Arbeitswagen noch auf der Strecke war. Dennoch gab es für den Transrapid eine Starterlaubnis.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,438826,00.html
luc
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Beitrag von luc »

Lazarus @ 23 Sep 2006, 01:31 hat geschrieben: gerade haben sie in der ARD einen Experten befragt, der hat ganz klar von menschlichem Versagen gsprochen und damit den Fahrleiter der Streckenaufsicht gemeint
Hier fällt mir eine Parallele zu Tschernobyl ein. Da wurde auch am Anfang behauptet, der Reaktor-Super-Gau wäre auf menschliches Versagen zurückzuführen. Erst langsam kam man auf den Trichter, dass die RBMK-Reaktorlinie schwere reaktorphysikalische Mängel aufwies. So ähnlich ist es jetzt beim Transrapid auch.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

luc @ 24 Sep 2006, 10:06 hat geschrieben: So ähnlich ist es jetzt beim Transrapid auch.
Mit dem Transrapid hat das wenig zu tun. Man hat beim Arbeitswagen gespart, was natürlich nicht sein darf. Hier mit handschriftlichen Protokolleinträgen zu arbeiten, ist ein Witz. Da verschreibt sich mal einer und der andere erteilt dann Starterlaubnis. Oder die ganze Überpfüfung wird immer mehr zu einem Ritual, bei dem niemand mehr so richtig aufpasst und dann passiert eines Tages etwas.
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