Die Ziege bei der Rheinischen PostAutobahn @ 29 Apr 2008, 16:53 hat geschrieben: wegen einer Ziege
ICE bei Fulda entgleist
Wie mein Nick schon sagt, bin ich täglich auf der Autobahn unterwegs (allerdings nicht freiwillig, das ist mein Job <_< ). In den Ballungszentren verhindern Lärmschutzwände das Betreten. Aber selbst eine simple Leitplanke stellt schon ein Hindernis dar, das nicht ohne eine gewisse Mühe überschritten werden kann (von einem Schaf schon mal gar nichtubahnfahrn @ 29 Apr 2008, 10:09 hat geschrieben:Bei welcher Geschwindigkeit beginnt denn für Dich eine Schnellfahrstrecke ?
Die meisten Hauptstrecken werden mit Geschwindigkeiten von 120-160 km/h befahren, mit LZB sogar mit 200.
Dann gibt es noch die Neubaustrecken (250/280/300) oder die besser ausgebauten Strecken (230).
Sind eigentlich alle Autobahnen, auf denen ja auch (meist) mehr als 100 km/h gefahren wird, durchgehend eingezäunt und wieviele km sind das ?

In den USA hatten die Züge früher "Cowcatcher", die Tiere und andere Hindernisse einfach zur Seite schleuderten. Heute verzichtet man darauf, weil die Strecken meist eingezäunt sind.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Der Unfall war aber weder in nem Ballungsraum noch meines Wissens nach mitten im Wald. Und die Leitplanke in der Mitte der Autobahn würd ich auch nicht unbedingt als Hindernis für Schafe sehen die Autobahn zu betreten - nicht ohne Grund hört man immer wieder im Verkehrsfunk von Tieren auf der Fahrbahn.
Und spielende Kinder oder Personen die ihrem Leben ein Ende setzen wollen lassen sich von nem Zaun auch nicht abhalten. Da wird halt dann drübergeklettert, ein Loch reingeschnitten o.ä. Auch von Bahnsteigen aus könnte dieser Personenkreis noch auf die Gleise.
Und spielende Kinder oder Personen die ihrem Leben ein Ende setzen wollen lassen sich von nem Zaun auch nicht abhalten. Da wird halt dann drübergeklettert, ein Loch reingeschnitten o.ä. Auch von Bahnsteigen aus könnte dieser Personenkreis noch auf die Gleise.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Also, ich habe ja schon viel Mist von die lesen müssen, aber das geht jetzt doch zu weit.Autobahn @ 29 Apr 2008, 17:13 hat geschrieben: ... In Waldgebieten gibt es durchgehend Wildschuztzäune.
Auf keinen Fall gibt es in Ballungsgebieten überall Lärmschutzwände, noch sind alle Autobahnen mit Leitplanken versehen und erst recht nicht gibt es überall wo Wald an die Autobahn grenzt Zäune oder ähnliches. Das ist schlicht falsch!
Sicher gibt es solche Stellen, aber der Großteil der deutschen Autobahnen hat nichts davon.
Die Selbsmörder stehen leider meistens an den Bahnhöfen, da helfen Zäune auch net weiter. Und täglich werden spielende Kinder im Straßenverkehr getötet. Aber wenn man ein oder zwei von nem Zug erfasst werden ist das wieder mal ne nationale Tragödie und ein Grund alle Strecken einzuzäunen.Dort heißt es in Bezug auf fehlende Zäune unter anderem: "... deswegen gibt es hier immer wieder spielende Kinder im Gleis, hohe Selbsmörderzahlen und eben dieses Unglück".
PS.: Nachdem heute ein Zug 12 Rinder umgenietet hat und nicht einmal einen Kratzer davon getragen hat, muss man bei dem ICE-Unglück von einem Riesenpech ausgehen. Mein Gefühl sagt mir, dass die Viecher zwar Schuld sind, ohne die Weiche da in der Nähe aber das ganze glimpflicher ausgegangen wäre.
Das mit dem "Mist" will ich mal besser überlesen.Hot Doc @ 29 Apr 2008, 17:51 hat geschrieben:Also, ich habe ja schon viel Mist von die lesen müssen, aber das geht jetzt doch zu weit.
Auf keinen Fall gibt es in Ballungsgebieten überall Lärmschutzwände, noch sind alle Autobahnen mit Leitplanken versehen und erst recht nicht gibt es überall wo Wald an die Autobahn grenzt Zäune oder ähnliches. Das ist schlicht falsch!
Sicher gibt es solche Stellen, aber der Großteil der deutschen Autobahnen hat nichts davon.
Die Selbsmörder stehen leider meistens an den Bahnhöfen, da helfen Zäune auch net weiter. Und täglich werden spielende Kinder im Straßenverkehr getötet. Aber wenn man ein oder zwei von nem Zug erfasst werden ist das wieder mal ne nationale Tragödie und ein Grund alle Strecken einzuzäunen.
PS.: Nachdem heute ein Zug 12 Rinder umgenietet hat und nicht einmal einen Kratzer davon getragen hat, muss man bei dem ICE-Unglück von einem Riesenpech ausgehen. Mein Gefühl sagt mir, dass die Viecher zwar Schuld sind, ohne die Weiche da in der Nähe aber das ganze glimpflicher ausgegangen wäre.
Ich weiß ja nicht, mit welchen Verkehrsmitteln Du unterwegs bist, aber mit täglich mindestens 300 Km Autobahn sehe ich gerade hiervon genug. Aber gut, die Wildschutzzäune sind meist aus sehr dünnem Draht und sind nicht unmittelbar am Fahrbahnrand. Oft ist auch noch Gebüsch davor. Wenn man nicht genau hinsieht, bemerkt man sie nicht.
@ Boris Merath
An den meisten Autobahnen sind auch am rechten Fahrbahnrand Leitplanken. Dort wo es nicht der Fall ist, sehe ich meist Weidezäune oder Ackerland.
Darüber hinaus, welchen Grund gibt es, die Eisenbahntrassen nicht einzuzäunen!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Nicht einmal der Tod ist kostenlos zu haben. Für jeden Sch... gibt es in Deutschland Unfallverhütungsvorschriften. Und die Kosten sind von den Unternehmen zu tragen. Aber ich lese aus vielen Beiträgen (im ganzen Forum) heraus, das die Bahn wohl etwas besonderes sein muss. Verdammt noch mal, dann kostet es eben ein paar Millionen, na und?Lazarus @ 29 Apr 2008, 18:23 hat geschrieben:bei etwa 34.000 Einbahnkilometern dürfte es einfach schlicht net bezahlbar sein, das alles einzuzäunen. Von den jährlich anfallenden Unterhaltskosten mal ganz abgesehen
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Und wer soll das alles zahlen? Schon mal daran gedacht?Autobahn @ 29 Apr 2008, 18:30 hat geschrieben: Nicht einmal der Tod ist kostenlos zu haben. Für jeden Sch... gibt es in Deutschland Unfallverhütungsvorschriften. Und die Kosten sind von den Unternehmen zu tragen. Aber ich lese aus vielen Beiträgen (im ganzen Forum) heraus, das die Bahn wohl etwas besonderes sein muss. Verdammt noch mal, dann kostet es eben ein paar Millionen, na und?
mfg
lsp
Also ich fahre (leider viel zu oft) über Deutschlands Autobahnen. Die Wildschutzzäune kenne ich, sie sind aber nur an bestimmten Stellen, bei weitem nicht überall wo eine Autobahn durch einen Wald geht.Autobahn @ 29 Apr 2008, 18:19 hat geschrieben: Ich weiß ja nicht, mit welchen Verkehrsmitteln Du unterwegs bist, aber mit täglich mindestens 300 Km Autobahn sehe ich gerade hiervon genug. Aber gut, die Wildschutzzäune sind meist aus sehr dünnem Draht und sind nicht unmittelbar am Fahrbahnrand. Oft ist auch noch Gebüsch davor. Wenn man nicht genau hinsieht, bemerkt man sie nicht.
In der letzten Zeit bin ich gefahren München-Nürnberg-Dresden, München-Regensburg-Dresden, München-Augsburg, Dresden-Berlin, Rosenheim-München, München-Lindau. Auf allen Strecken gibt es genug km im Wald ohne Zaun, ja sogar ohne seitliche Leitplanke. Mag sein, dass im komplett übersiedelten Ruhrgebiet da konsequenter gebaut wird, aber im Flächenstaat Bayern gibt es genug Autobahnen, von denen man durchaus vom Standstreifen direkt auf nen Waldweg abbiegen könnte.
Ziemlich einfach: Unverhältnismäßigkeit?!!?! Mit dem selben Geld kannst du an anderer Stelle weitaus mehr Leben bewahren!!! Der Feind des Guten ist immer das Bessere!!Darüber hinaus, welchen Grund gibt es, die Eisenbahntrassen nicht einzuzäunen!
wenn der fahrer richtig reagiert, dann passiert da so gut wie gar nichts - denn der Bus fährt nunmal nur 100, bremst wesentlich besser und hat ja nichts, woraus er entgleisen kann - und das 20 schafe einen Bus zum umstürzen bringen glaubt doch keiner.Boris Merath @ 29 Apr 2008, 14:04 hat geschrieben: Ich hab vorallem ein Problem damit das als schlimmen Bahnunfall einzuordnen - spektakulär wärs auf jeden Fall, keine Frage, und sicherlich eine sehr kritische Situation, aber ne Handvoll Verletzte ist für mich kein schlimmer Bahnunfall, sondern eher ein weiterer Beweis dafür wie sicher das System Bahn eigentlich ist - das muss man sich mal überlegen, ein ICE entgleist mit über 200 km/h und es passiert letztlich nichts (außer einem ziemlich kaputten Fahrzeug). Wenn man dazu überlegt wie selten solche Vorfälle sind, gibts für mich keinen Grund an der Sicherheit des Systems Bahn zu zweifeln. Wenn ein Reisebus bei 200 km/h in ne Schafherde rasen würde dürfte das jedenfalls nicht so glimpflich ausgehen.
neuere Autobahnen (z.b. die A92) sind komplett eingezäunt.Autobahn @ 29 Apr 2008, 17:13 hat geschrieben:Wie mein Nick schon sagt, bin ich täglich auf der Autobahn unterwegs (allerdings nicht freiwillig, das ist mein Job <_< ). In den Ballungszentren verhindern Lärmschutzwände das Betreten. Aber selbst eine simple Leitplanke stellt schon ein Hindernis dar, das nicht ohne eine gewisse Mühe überschritten werden kann (von einem Schaf schon mal gar nichtubahnfahrn @ 29 Apr 2008, 10:09 hat geschrieben:Bei welcher Geschwindigkeit beginnt denn für Dich eine Schnellfahrstrecke ?
Die meisten Hauptstrecken werden mit Geschwindigkeiten von 120-160 km/h befahren, mit LZB sogar mit 200.
Dann gibt es noch die Neubaustrecken (250/280/300) oder die besser ausgebauten Strecken (230).
Sind eigentlich alle Autobahnen, auf denen ja auch (meist) mehr als 100 km/h gefahren wird, durchgehend eingezäunt und wieviele km sind das ?). In Waldgebieten gibt es durchgehend Wildschuztzäune. Ich bin schon der Ansicht, dass Hauptstrecken, auch wenn sie nur mit 120 - 160 Km/h befahren werden, eingezäumt werden sollten. Damit stehe ich auch nicht allein. Wie die Rheinische Post in ihrer Printausgabe heute meldet, fordern dies auch Experten für passive Sicherheit. Dort heißt es in Bezug auf fehlende Zäune unter anderem: "... deswegen gibt es hier immer wieder spielende Kinder im Gleis, hohe Selbsmörderzahlen und eben dieses Unglück".
In den USA hatten die Züge früher "Cowcatcher", die Tiere und andere Hindernisse einfach zur Seite schleuderten. Heute verzichtet man darauf, weil die Strecken meist eingezäunt sind.
Zum einen muß man das net in riesengroß schreiben, zum anderen weil man nicht mehr gescheit ran kommt an die Strecken wenn man alles komplett einzäunt. Schon jetzt erschweren Sichtschutzwände an Bahnstrecken die Bergung im Falle von Unfällen oder die Evakuirung im Falle eines liegen geblieben Zuges. Es ist gut und schön wenn Türen in den Wänden oder Zäunen drin sind, aber dennoch behindern Zäune und Wände den Zugang von Rettungskräften deutlich. Und eine Eisenbahnstrecke ist nunmal was anderes als eine Straße, da kann man mal nicht eben notfalls über die Gegenfahrbahn mit einem Bus ran fahren oder direkt mit dem Rettungshubschrauber auf den Gleisen landen (dafür stört nämlich u.a. die Oberleitung).Autobahn @ 29 Apr 2008, 18:19 hat geschrieben:Darüber hinaus, welchen Grund gibt es, die Eisenbahntrassen nicht einzuzäunen!
Mal davon abgesehen das man mit dem Einzäunen ja auch den Eisenbahnfans die gerne ihrem Hobby des Fotografierens nachgehen möchten den Zugang verwehrt, aber das ist ja mal sekundär.
Alternativ solltest Du als Autofahrer Dir die Frage stellen, warum man Straßen nicht komplett einzäunt, insbesondere an Schulen und Kindergärten, denn wie oft passiert es am Tage das ein Kind gerade an einer solchen Stelle vor ein Auto läuft.
Och, also so ganz unrecht hatte Hot Doc da auch wieder nicht, wenn man sich da so den einen oder anderen Beitrag auch in anderen Themen anschaut ^^Autobahn @ 29 Apr 2008, 18:19 hat geschrieben:Das mit dem "Mist" will ich mal besser überlesen.
Gruß, Guido
Tf bei der S-Bahn München
[img]http://www.eisenbahner-online.de/420-423.gif[/img]
Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Ganz einfach weils Unsinn ist. Wie viele große Bahnunglücke gabs die letzten Jahrzehnte, die auf Tiere auf der Fahrbahn zurückzuführen sind? Nur weil es jetzt EINEN Unfall dieser Art gab braucht man nicht fordern Milliarden (nicht Millionen) für so ne Aktion auszugeben. Und dann muss man die Zäune ja auchnoch instandhalten, sonst sind die schnell weg.Autobahn @ 29 Apr 2008, 18:30 hat geschrieben: Nicht einmal der Tod ist kostenlos zu haben. Für jeden Sch... gibt es in Deutschland Unfallverhütungsvorschriften. Und die Kosten sind von den Unternehmen zu tragen. Aber ich lese aus vielen Beiträgen (im ganzen Forum) heraus, das die Bahn wohl etwas besonderes sein muss. Verdammt noch mal, dann kostet es eben ein paar Millionen, na und?
Das Geld ist in beseitigten Bahnübergängen IMHO viel besser aufgehoben - das reduziert die Unfallzahlen tatsächlich, und vereinfacht auch noch den Betrieb. Alles andere ist Populismus.
Ich habe nicht ohne Grund "Bus mit 200 km/h" geschrieben - weil 200 ist der Vergleichsmaßstab. Dabei ist mir durchaus bewusst, das Busse in der Regel nicht 200 fahren, aber den Vergleich Bus mit 100 vs. Bahn mit 250 triffts nicht so wirklich. Und natürlich kann ein Bus sowas wie "Entgleisen", nennt sich halt Schleudern oder von der Spur abkommen und dürfte zum einen durchaus möglich sein wenn ein Bus in ne Schafherde fährt und zum anderen lang nicht so glimpflich ausgehen wie jetzt beim ICE. Und umgekippt ist der ICE auch nicht.andreas @ 29 Apr 2008, 19:21 hat geschrieben:wenn der fahrer richtig reagiert, dann passiert da so gut wie gar nichts - denn der Bus fährt nunmal nur 100, bremst wesentlich besser und hat ja nichts, woraus er entgleisen kann - und das 20 schafe einen Bus zum umstürzen bringen glaubt doch keiner.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Wie sagen doch hier immer soviele? Man sollte Äpfel nicht mit Birnen vergeleichen.Guido @ 29 Apr 2008, 19:45 hat geschrieben:Alternativ solltest Du als Autofahrer Dir die Frage stellen, warum man Straßen nicht komplett einzäunt, insbesondere an Schulen und Kindergärten, denn wie oft passiert es am Tage das ein Kind gerade an einer solchen Stelle vor ein Auto läuft.
Um einen passenden Vergleich mit freilaufenden Schafen an uneingezäunten SFS zu finden, müssten die Schulen an Autobahnen stehen. Mal abgesehen davon, dass du Kinder mit Schafen vergleichst. Aber gut ... :rolleyes:
Um trotzdem auf deinen Vergleich zurückzukommen:
Schulen die von Kindern besucht werden die, die Gefahren des Straßenverkehrs nicht einschätzen können, und zudem an einer Hauptstraße stehen, haben ein Geländer am Gehwegrand. An wenig befahrenen Nebenstraßen findet man so etwas meistens nicht. Aber es würde aus Eisenbahnersicht wohl auch keinen Sinn machen, eine Nebenbahn mit geringer Höchstgeschwindigkeit und geringem Verkehrsaufkommen einzuzäunen, um Wildunfälle zu verhindern.
Und bevor sich wieder wer dran aufhängt: Das ist nur meine eigene Meinung, sowie eine Vermutung. Also kein Expertenwissen. Ich hoffe ich darf's trotzdem schreiben.

Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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Der Bus ist ein guter Vergleich. Selbst bei 100 km/h passiert bei Kollisionen oft sehr viel mehr. Und was noch schlimmer ist, bei Busunglücken ist oftmals nicht mal ein Hindernis erforderlich, um Menschen in den Tod zu schicken, denn die meisten Unfälle passieren durch Busfahrer, die während der Fahrt mal ein Nickerchen machen!
Da würde mich nur wünschen, bei Bussen gebe es auch so eine "Wachsamkeitsprüfung" wie bei der Bahn. Reagiert der Busfahrer nicht, wird automatisch Warnblinker gesetzt und gebremst und Laut gegeben! :rolleyes:
Grüße
Sascha
Da würde mich nur wünschen, bei Bussen gebe es auch so eine "Wachsamkeitsprüfung" wie bei der Bahn. Reagiert der Busfahrer nicht, wird automatisch Warnblinker gesetzt und gebremst und Laut gegeben! :rolleyes:
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[img]http://tgv-fanpage.de/images/sig_eisenbahnforum.jpg[/img] Für einen liberalisierten Fernverkehr in Deutschland!
@ Guido
Na ja, das mit dem Großschreiben sollte nur meine Meinung unterstreichen, aber gut.
Da ich häufig nach Brüssel fahre(n muss), konnte ich den Bau der belgischen Neubaustrecke entlang der E40 (belgische A3) beobachten. Zwischen Lüttich und der Bundesgrenze verläuft die Trasse nämlich unmittelbar neben der Autobahn. Mindestens im Kilometerabstand (ich habs nicht gemessen) sind Rettungsspuren angelegt, die teilweise von der Autobahn zu erreichen sind. Dafür wurden sogar Brückenbauwerke errichtet. Diese sind zwar durch Tore verschlossen, aber die örtlichen Rettungskräfte werden sicher über die Schlüssel verfügen
. Ähnlich ist es ja an der NBS Köln - Frankfurt. Natürlich behindern Zäune (auch mit Türen) die Rettungskräfte. Aber auch ein Waldstück, eine Weide oder ein Acker sind ein Hinderniss. Demnach müsste man entlang jeder Eisenbahntrasse eine Rettungsspur bauen. Aber meinetwegen, warum nicht.
Die Fotofuzzys sehe ich nur bedingt als Eisenbahnfans an (s. hier: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=23&t=9020&st=0 ). Da habe ich absolut kein Mitleid
Nun, Autofahrer bin ich ja in erste Linie aus beruflichen Gründen. So wie Du auf Deiner Lok sitzt, sitze ich am Steuer eines Autos. Allerdings kann ich meiner "Lok" bis vor die Haustüre fahren.
Auch im Straßenverkehr kann/muss eine Menge für die passive Sicherheit getan werden. Gerade wenn es um die Trennung des Verkehrsraumes geht. Aber eine Schule oder ein Kindergarten liegt nun mal nicht an einer Autobahn und wenn ich es richtig gesehen habe, gelten auf den innerstädtischen Straßen in deren Nähe Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 Km/h. Dies ist zwar immer noch zu schnell, an solchen Stellen würde ich sogar Schrittgeschwindigkeit vorschreiben. Aber seltsamerweise werden bei Kontrollen immer wieder die Eltern erwischt, die ihr Kind noch schnell zur Schule bringen wollen
Was Hot Dog und vielleicht auch Du als "Mist" an meinen Beiträgen ansehen, liegt an der unterschiedlichen Grundeinstellung. Und ich kann die Dinge in erster Linie auch nur aus meiner persönlichen/beruflichen Erfahrung beurteilen. Für mich hat jedes Verkehrsmittel seine Berechtigung. Eine Bevorzugung des einen oder anderen Fahrzeugs aus ideologischen Gründen ist für mich Unfug. Bräuchte ich nur täglich von 8:00 h bis 17:00 h in irgendeinem Büro in der Innenstadt herumzusitzen, käme ich kaum auf den Gedanken, für die An- un Abfahrt ein Auto zu benutzen.
@ Hot Dog
. Ich will mich jetzt nicht örtlich festlegen, aber auf den bayrischen Strecken, die ich kenne, habe ich viele Wildschutzzäune gesehen. Die "Abbiegemöglichkeit" von der Autobahn auf einen Waldweg habe ich auch schon bemerkt. Dies ist aber noch ein Relikt aus den Anfangsjahren des Autobahnbaus. In NRW wurde das schon in den 50er Jahren abgeschafft. Wildschutzzäune werden auch nur dort angelegt, wo wegen eines Revieres überhaupt mit Wildwechsel zu rechnen ist. Aber Lücken wird es wohl noch geben. Darüber hinaus gibt es noch einen Aspekt. Das Wild (also kein "Kulturvieh" wie Schafe oder Rinder) reagiert nicht nur auf Lichtreflexe, sondern in erster Linie auf Duftmarken. Daher sind Jagtpächter in Zusammenarbeit mit der Staßenverwaltung dazu übergegangen, an besonders gefährdeten Stellen durch solche (künstlichen) Duftmarken die Tiere abzuschrecken. Und dies sogar mit Erfolg.
Ein Beispiel für eine solche Duftmarke? Es reicht menschlicher Urin, um Wild abzuschrecken.
P.S.: In Belgien kenne ich an der E314 zwischen Maasmechelen und Genk und in den Niederlanden an der A50 zwischen Arnhem (Arnheim) und Apeldoorn so genannte Ökodukte. Das sind Brückenbauwerek mit besonderer Breite und Bepflanzung, die dem Wild einen gefahrlosen Übergang über die Autobahn ermöglichen. Wo und in welcher Anzahl das auch für Eisenbahntrassen vorhanden ist, weiß ich nicht. Aber wie ich die Belgier und Holländer einschätze, werden sie für die Eisenbahn die gleichen Kriterien setzen
Ein wenig mehr Mitt- statt Gegeneinander wäre nicht schlecht
Na ja, das mit dem Großschreiben sollte nur meine Meinung unterstreichen, aber gut.
Da ich häufig nach Brüssel fahre(n muss), konnte ich den Bau der belgischen Neubaustrecke entlang der E40 (belgische A3) beobachten. Zwischen Lüttich und der Bundesgrenze verläuft die Trasse nämlich unmittelbar neben der Autobahn. Mindestens im Kilometerabstand (ich habs nicht gemessen) sind Rettungsspuren angelegt, die teilweise von der Autobahn zu erreichen sind. Dafür wurden sogar Brückenbauwerke errichtet. Diese sind zwar durch Tore verschlossen, aber die örtlichen Rettungskräfte werden sicher über die Schlüssel verfügen

Die Fotofuzzys sehe ich nur bedingt als Eisenbahnfans an (s. hier: http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=23&t=9020&st=0 ). Da habe ich absolut kein Mitleid

Nun, Autofahrer bin ich ja in erste Linie aus beruflichen Gründen. So wie Du auf Deiner Lok sitzt, sitze ich am Steuer eines Autos. Allerdings kann ich meiner "Lok" bis vor die Haustüre fahren.
Auch im Straßenverkehr kann/muss eine Menge für die passive Sicherheit getan werden. Gerade wenn es um die Trennung des Verkehrsraumes geht. Aber eine Schule oder ein Kindergarten liegt nun mal nicht an einer Autobahn und wenn ich es richtig gesehen habe, gelten auf den innerstädtischen Straßen in deren Nähe Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 Km/h. Dies ist zwar immer noch zu schnell, an solchen Stellen würde ich sogar Schrittgeschwindigkeit vorschreiben. Aber seltsamerweise werden bei Kontrollen immer wieder die Eltern erwischt, die ihr Kind noch schnell zur Schule bringen wollen
Was Hot Dog und vielleicht auch Du als "Mist" an meinen Beiträgen ansehen, liegt an der unterschiedlichen Grundeinstellung. Und ich kann die Dinge in erster Linie auch nur aus meiner persönlichen/beruflichen Erfahrung beurteilen. Für mich hat jedes Verkehrsmittel seine Berechtigung. Eine Bevorzugung des einen oder anderen Fahrzeugs aus ideologischen Gründen ist für mich Unfug. Bräuchte ich nur täglich von 8:00 h bis 17:00 h in irgendeinem Büro in der Innenstadt herumzusitzen, käme ich kaum auf den Gedanken, für die An- un Abfahrt ein Auto zu benutzen.
@ Hot Dog
In diese Ecke komme ich nicht täglichAlso ich fahre (leider viel zu oft) über Deutschlands Autobahnen. Die Wildschutzzäune kenne ich, sie sind aber nur an bestimmten Stellen, bei weitem nicht überall wo eine Autobahn durch einen Wald geht.
In der letzten Zeit bin ich gefahren München-Nürnberg-Dresden, München-Regensburg-Dresden, München-Augsburg, Dresden-Berlin, Rosenheim-München, München-Lindau. Auf allen Strecken gibt es genug km im Wald ohne Zaun, ja sogar ohne seitliche Leitplanke. Mag sein, dass im komplett übersiedelten Ruhrgebiet da konsequenter gebaut wird, aber im Flächenstaat Bayern gibt es genug Autobahnen, von denen man durchaus vom Standstreifen direkt auf nen Waldweg abbiegen könnte.

Ein Beispiel für eine solche Duftmarke? Es reicht menschlicher Urin, um Wild abzuschrecken.
P.S.: In Belgien kenne ich an der E314 zwischen Maasmechelen und Genk und in den Niederlanden an der A50 zwischen Arnhem (Arnheim) und Apeldoorn so genannte Ökodukte. Das sind Brückenbauwerek mit besonderer Breite und Bepflanzung, die dem Wild einen gefahrlosen Übergang über die Autobahn ermöglichen. Wo und in welcher Anzahl das auch für Eisenbahntrassen vorhanden ist, weiß ich nicht. Aber wie ich die Belgier und Holländer einschätze, werden sie für die Eisenbahn die gleichen Kriterien setzen

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Ich komm' aus'm Schwarzwald, da soll's ja in der vergangenen Zeit öfter vorgekommen sein, dass es Kollisionen zwischen Wild- und den früher zahlreichen täglich wandernden und die Straßen zuschei... Nutztieren gegeben hat, dafür gibt's sogar eigene Warnschilder. Kein Mensch redet darüber, obwohl Wildunfälle nicht ohne sind, manchmal sogar für beide "Teilnehmer" tödlich. Aber das ist Alltag und kein kurzfristiger Medienhype. Dennoch spricht keiner davon, Autobahnen oder auch Ortsverbindungsstraßen deswegen einzuzäunen. Und bei Vögeln helfen die auch nichts.
Zur Bahn: Vor zwei Wochen oder wann war's ist ein MüNüX wohl mit einem größeren Tier kollidiert, sodass die 101er ab Ingolstadt vorübergehend außer gefecht war. Dazu gab's nichtmal 'ne Meldung in der Lokalzeitung, obwohl die momentan über fast alles schreiben, um nur die Seiten voll zu kriegen. Jetzt ist einmal ein ICE entgleist, jetzt schafft's sogar ein sonst an sich unspektakulärer Unfall mit ein paar Kühen in die bundesweiten Nachrichten... toll. Nur gut, dass es keine Eisbären waren... :ph34r:
Im Zug würde ich - angenommen ich hab' die Möglichkeit - aber auch nicht auf die Technik warten, wenn ich's grad mitbekommen würde, vor allem wenn man als Streckenkundiger wüsste, dass man in 30 Sekunden + Bremsweg an 'ner ziemlich blöden Stelle stehen könnte, z.B. mitten in 'nem Tunnel. Aber Möglichkeit... mh... käme man denn vom Fahrgastraum (Trieb-/Steuerwagen) an den Lokführer mit Herzinfarkt (weil er sich spontan über Mehdorn geärgert hat) ran oder müsste ich erst randalieren? Ich hab's nicht ausprobiert...
PS: Straßen dienen nicht nur dem Kfz-, sondern auch dem unmotorisierten Verkehr (Fahrrad, Handkarren, Fußgänger), wenn man die paar Kilometer Autobahn- und "Kraftfahrstraße" ausnimmt, auch wenn das einige vielleicht zurecht fast nicht glauben können. Und nochwas: Straße und Fahrbahn sind definitionsgemäß nicht das selbe.
Zur Bahn: Vor zwei Wochen oder wann war's ist ein MüNüX wohl mit einem größeren Tier kollidiert, sodass die 101er ab Ingolstadt vorübergehend außer gefecht war. Dazu gab's nichtmal 'ne Meldung in der Lokalzeitung, obwohl die momentan über fast alles schreiben, um nur die Seiten voll zu kriegen. Jetzt ist einmal ein ICE entgleist, jetzt schafft's sogar ein sonst an sich unspektakulärer Unfall mit ein paar Kühen in die bundesweiten Nachrichten... toll. Nur gut, dass es keine Eisbären waren... :ph34r:
Ja, toll. Ein Bus würde es ja auch schaffen, in führerlosem Zustand kilometerweit zu fahren...^^ Wenn da der Busfahrer den berühmten Anfall kriegt, sind sehr sehr schnell Lenkradbewegung und Fahrbahn nicht mehr syncron und bevor der Warnblinker angeht, fliegt der Bus rechts oder links von der Fahrbahn. Wenn man da keinen interessierten 11-jährigen in der ersten Reihe sitzen hat, der weiß wie man den Bus bremst...Da würde mich nur wünschen, bei Bussen gebe es auch so eine "Wachsamkeitsprüfung" wie bei der Bahn. Reagiert der Busfahrer nicht, wird automatisch Warnblinker gesetzt und gebremst und Laut gegeben!
Im Zug würde ich - angenommen ich hab' die Möglichkeit - aber auch nicht auf die Technik warten, wenn ich's grad mitbekommen würde, vor allem wenn man als Streckenkundiger wüsste, dass man in 30 Sekunden + Bremsweg an 'ner ziemlich blöden Stelle stehen könnte, z.B. mitten in 'nem Tunnel. Aber Möglichkeit... mh... käme man denn vom Fahrgastraum (Trieb-/Steuerwagen) an den Lokführer mit Herzinfarkt (weil er sich spontan über Mehdorn geärgert hat) ran oder müsste ich erst randalieren? Ich hab's nicht ausprobiert...
Oh... also bei uns erfüllen solche "Waldwege" wirklich gute Dienste, wenn die Feuerwehr die Leute aus ihren tiefergelegten Kisten schneiden muss. Sonst würde es nämlich 20 Minuten dauern, bis mal wer da wäre, so kann die Feuerwehr in weniger als 2 Minuten Fahrzeit an der Autobahn sein. - Aber ich denke, du hast eher die heute seltsam erscheinenden Eigenarten der Ur-Autobahnen gemeint.Die "Abbiegemöglichkeit" von der Autobahn auf einen Waldweg habe ich auch schon bemerkt. Dies ist aber noch ein Relikt aus den Anfangsjahren des Autobahnbaus. In NRW wurde das schon in den 50er Jahren abgeschafft.

Wo? :blink:neuere Autobahnen (z.b. die A92) sind komplett eingezäunt.
PS: Straßen dienen nicht nur dem Kfz-, sondern auch dem unmotorisierten Verkehr (Fahrrad, Handkarren, Fußgänger), wenn man die paar Kilometer Autobahn- und "Kraftfahrstraße" ausnimmt, auch wenn das einige vielleicht zurecht fast nicht glauben können. Und nochwas: Straße und Fahrbahn sind definitionsgemäß nicht das selbe.
du mußt aber sehen, daß der ICE für Geschwindigkeiten von 300 und mehr km/h konstruiert ist und ein Bus nunmal nicht.Boris Merath @ 29 Apr 2008, 21:11 hat geschrieben: Ganz einfach weils Unsinn ist. Wie viele große Bahnunglücke gabs die letzten Jahrzehnte, die auf Tiere auf der Fahrbahn zurückzuführen sind? Nur weil es jetzt EINEN Unfall dieser Art gab braucht man nicht fordern Milliarden (nicht Millionen) für so ne Aktion auszugeben. Und dann muss man die Zäune ja auchnoch instandhalten, sonst sind die schnell weg.
Das Geld ist in beseitigten Bahnübergängen IMHO viel besser aufgehoben - das reduziert die Unfallzahlen tatsächlich, und vereinfacht auch noch den Betrieb. Alles andere ist Populismus.
Ich habe nicht ohne Grund "Bus mit 200 km/h" geschrieben - weil 200 ist der Vergleichsmaßstab. Dabei ist mir durchaus bewusst, das Busse in der Regel nicht 200 fahren, aber den Vergleich Bus mit 100 vs. Bahn mit 250 triffts nicht so wirklich. Und natürlich kann ein Bus sowas wie "Entgleisen", nennt sich halt Schleudern oder von der Spur abkommen und dürfte zum einen durchaus möglich sein wenn ein Bus in ne Schafherde fährt und zum anderen lang nicht so glimpflich ausgehen wie jetzt beim ICE. Und umgekippt ist der ICE auch nicht.
Und ich finde das nunmal schwer zu akzeptieren, daß der von ein paar schafen so massiv aus den gleis geworfen werden kann.
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Da ich bisher nur die belgischen und französichen Strecken sowie die NBS Köln - Frankfurt gesehen habe, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass alle Schnellfahstrecken mit Zäunen gesichert sind. Durch die Meldung über den entgleisten ICE bei Fulda bin ich erst darauf aufmerksam geworden, das dies nicht so ist. Der Unfall bestätigt nur meine Auffassung, das eine Einzäunung notwendig ist.
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Ich lese die Bild zwar nicht, aber den BildBlog, und soweit man sich daraus ein Urteil bilden kann, ist die "Post von Wagner" eine hervorragende Quelle für Entgleisungen aller Art. Wer den (und die Bild im allgemeinen) ernst nimmt, dem ist eh nicht mehr zu helfen - also nicht drüber aufregenTramPolin @ 29 Apr 2008, 14:15 hat geschrieben: Habe mir die "Post an Wagner" mal auf diesen Hinweis reingezogen. Das ist wirklich großer Käse, was er da zusammengetextet hat. Ich frage mich, was er beim Eschede-Unglück dann geschrieben hätte (oder hat?), wenn bereits bei diesem Unfall jetzt neben dem Zug selbst auch sein Vertrauen an den ICE generell aus den Schienen gesprungen ist.

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Deswegen legen Kinder gnaz gerne mal Steine auf die Gleise, weil so ein kleines Steinchen so einem grossen Zug ja bestimmt nix anhaben kann. Dummerweise aber doch. Tausendmal rauscht der IC/ICE über das Gleis, und kickt den Stein zur Freude der Kinder meilenweit weg. Und beim tausendundersten Mal ist just an dieser Stelle eine kleine Unwucht, Unebenheit, oder was auch immer, und der Stein wird trotz des tonnenschweren Impulses nicht sofort weggeschleudert. Und schon schleudert dieser Tonnenschwere Impuls zurück auf die Lok, und hebt sie an. Nicht weit, aber eben höher als der Durchmesser des Radkranzes, wodurch das Drehgestell aus dem Gleis ist, und es sich entweder direkt im Schotterbett oder spätestens an der nächsten Weiche einfädeln und verhaken kann, wodurch nun endgültig die geballte kinetische Energie einer zigtonnenschweren Lok multipliziert mit dem Quadrat der Geschwindigkeit von ebendiesen 300km/h auf den Zug einwirkt.andreas @ 30 Apr 2008, 07:28 hat geschrieben:
du mußt aber sehen, daß der ICE für Geschwindigkeiten von 300 und mehr km/h konstruiert ist und ein Bus nunmal nicht.
Und ich finde das nunmal schwer zu akzeptieren, daß der von ein paar schafen so massiv aus den gleis geworfen werden kann.
Kleines Rechenbeispiel? Der ICE-Triebkof wiegt 80 Tonnen, und fährt "nur" 252km/h schnell. Das entspricht einer kinetischen Energie von 392 Millionen Newtonmetern. Trifft dieser Triebzug nun auf ein unüberwindbares Hindernis, würde das ausreichen, um den Triebkopf mitsamt seinen 80 Tonnen Gewicht 500 Meter in die Höhe zu schleudern - einen halben Kilometer, fast zweimal so hoch, wie der Münchner Olympiaturm! Natürlich ist das jetzt idealisert gerechnet, weil die meiste Energie in die Verformung des Treibkopfes (und des gesamten restlichen Zuges inklusive darinsitzender Reisender) und Hitze umgewandelt wird, aber wenn nur ein halbes Prozent dieser Wucht nach oben geleitet wird, reicht das immer noch für eine Flughöhe von zweienhalb Metern. Und so weit oben haben ICEs einfach nix verloren. Davon ab, daß eben Verformung und Hitze, welche auf Zug und Passagiere einwirklen, beiden ebenfalls alles andere als gut tun.
Warum aber, machen nun diese Millonen Newtonmeter nicht einfach Mus aus dem blöden Schaf, fragst du?
Wasser ist weich, viel weicher als zB der menschliche Körper. Man kann wurderbar von einem Sprungrbett springen, und ins Wasser eintauchen. Wenn man einen schönen Kopfsprung, oder (für die Angsthasen) eine brave Kerze macht, wird da auch nix passieren. Aber rutsch nur einmal aus, und lande einen unschönen "Bauchplatscher" vom 3-Meter Brett, und du wirst feststellen, daß das Wasser nicht in Sekundenbruchteilen weg ist, sondern erstmal kurz da belibt, und dir schon ganz schön weh tut. Der gleiche böse Platscher vom 5- Meter-Brett tut schon richtig gemein weh, und vom 10-Meter-Brett aus kann man sich berists ernthaft, ja sogar tödlich verletzen!
Energetisch betrachtet, versucht der ICE, das Schaf innerhalb einer tausenstel Sekunde auf die selbe Geschwindigkeit zu bringen, die der Zug hat. In diser tausendstel Sekunde dringt der ICE bereits 7 Zentimeter weit in die Knochen des Schafes ein. Gemäss dem physikalischen Grundsatz Actio=Reactio wirft das Schaf die gleiche Energie auf den Zug zurück. Bei einem 100Kg-Schaf sind das immerhin noch 7 Millioonen Newtonmeter. Sicherlich ist das nicht genug, um der 56-fachen Energie des Zuges standzuhalten, aber eben doch genug, um dafür zu sorgen, daß der Zug nicht einfach weiterfährt, als ob nie etwas gewesen wäre. Wie man in Fulda ja leider gesehen hat.
- TramPolin
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Ich lese die BILD-Zeitung in aller Regel auch nicht. Wenn ich auf einen Artikel neugierig gemacht werde, o.k., dann schau ich schon mal in die Online-Ausgabe rein, aber Geld sehen die keines von mir.rob74 @ 30 Apr 2008, 09:42 hat geschrieben:Ich lese die Bild zwar nicht, aber den BildBlog, und soweit man sich daraus ein Urteil bilden kann, ist die "Post von Wagner" eine hervorragende Quelle für Entgleisungen aller Art. Wer den (und die Bild im allgemeinen) ernst nimmt, dem ist eh nicht mehr zu helfen - also nicht drüber aufregen
Auch wenn ich die die "Post von Wagner" nicht regelmäßig konsumiere, so wie ich es abschätze, hat der Typ weit mehr Entgleisungen vorzuweisen, als die je bei der Deutschen Bah vorgekomemn sind.
Wenn man sich anschaut, welch verheerende Folgen die Kollision eines Autos bereits bei - sagen wir mal Tempo 60 - mit einem Stück Wild hat, wäre ich vorsichtig. O.k., der ICE hat ein Vielfaches an Masse. Nur spielen bei einer Kollision eine Vielzahl an Parametern eine Rolle, die im ungünstigsten Fall zur Katastrophe führen können. Im TV sind "Experten" aufgetreten, die erklärt haben, dass nur die Vielzahl an Schafen den Zug zum Entgleisen gebracht hätten Bei einem einzigen Tier haben sie es ausgeschlossen. Ich wäre sogar da sehr vorsichtig, solche absoluten Aussagen zu treffen.andreas @ 30 Apr 2008, 07:28 hat geschrieben:Und ich finde das nunmal schwer zu akzeptieren, daß der von ein paar schafen so massiv aus den gleis geworfen werden kann.
Das Ganze ist übrigens nur meine private Meinung.
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Es gibt aber leider Millionen von Menschen in Deutschland die den tatsächlich ernstnehmen. Deswegen kann man das nicht so einfach ignorieren.rob74 @ 30 Apr 2008, 09:42 hat geschrieben: Ich lese die Bild zwar nicht, aber den BildBlog, und soweit man sich daraus ein Urteil bilden kann, ist die "Post von Wagner" eine hervorragende Quelle für Entgleisungen aller Art. Wer den (und die Bild im allgemeinen) ernst nimmt, dem ist eh nicht mehr zu helfen - also nicht drüber aufregen![]()
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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- Wildwechsel
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Also München-Nürnberg-Hof, München-Rosenheim und München-Lindau z.B. sind Strecken, die mir jetzt nicht ganz unbekannt sind, und die sind nach meinen Beobachtungen so gut wie durchgehend eingezäunt. Für Deine angeblichen Lücken dort hätte ich jetzt schon gerne konkrete Beispiele.Hot Doc @ 29 Apr 2008, 18:54 hat geschrieben: Also ich fahre (leider viel zu oft) über Deutschlands Autobahnen. Die Wildschutzzäune kenne ich, sie sind aber nur an bestimmten Stellen, bei weitem nicht überall wo eine Autobahn durch einen Wald geht.
In der letzten Zeit bin ich gefahren München-Nürnberg-Dresden, München-Regensburg-Dresden, München-Augsburg, Dresden-Berlin, Rosenheim-München, München-Lindau. Auf allen Strecken gibt es genug km im Wald ohne Zaun, ja sogar ohne seitliche Leitplanke.
Man muss ja nicht alles, und vor allem nicht gleichzeitig einzäunen. Man könnte ja mit den 300er-Strecken anfangen, dann die 280er, die 230er etc. Von den genannten zigtausend Kilometern sind wir dann jedenfalls weit entfernt.lsp @ 29 Apr 2008, 18:47 hat geschrieben:Und wer soll das alles zahlen? Schon mal daran gedacht?
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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- Boris Merath
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Ist die Frage ob das so sinnvoll ist. Ich denke, die Gleisläuferproblematik ist auf den diversen S-Bahn-Strecken deutlich größer als auf den Schnellfahrstrecken - da dürften die Einwohner (die vermutlich den größten Teil der Gleislatscher stellen) etwas mehr Respekt vor der Strecke haben und sich davon fernhalten. Ich bleib dabei - nur weil es einmal nen Unfall gegeben hat, muss man sich überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, so viel Geld dafür zu investieren - oder ob man nicht doch lieber überlegt ob man an anderer Stellle mit dem Geld mehr Sicherheit bekommt. Lieber innerorts an Regionalstrecken Zäune aufbauen - das dürfte mehr bringen denke ich.
Die ICEs fahren jetzt seit 20 Jahren ohne vergleichbaren anderen Unfall - bei Bahnübergängen dagegen krachts z.B. dauernd.
Die ICEs fahren jetzt seit 20 Jahren ohne vergleichbaren anderen Unfall - bei Bahnübergängen dagegen krachts z.B. dauernd.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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@ cloakmaster
>>> Deswegen legen Kinder gnaz gerne mal Steine auf die Gleise, weil so ein kleines Steinchen so einem grossen Zug ja bestimmt nix anhaben kann. Dummerweise aber doch. Tausendmal rauscht der IC/ICE über das Gleis, und kickt den Stein zur Freude der Kinder meilenweit weg. <<<
Also ich gehe mal davon aus, das so ein Stein nicht weggekickt wird, sondern völlig platt gemacht wird und dann als feingemahlene Schicht auf dem Schienenkopf festgestampft liegen bleibt.
Ich erinnere mich daran, dass auf der Strecke Hameln - Elze vor zig Jahren ein Hirni Kugellagerkugeln auf der Schiene festgeklebt hat. Diese haben sich dann in den Radreifen eines Treibwagens eingedrückt. Man damals dem Lokführer die Order gegeben, mit 20 km/h die Fahrt bis Hameln fortzusetzen. Mit dem Erfolg, das um die 20 km Schiene ausgewechselt werden mussten.
>>> Deswegen legen Kinder gnaz gerne mal Steine auf die Gleise, weil so ein kleines Steinchen so einem grossen Zug ja bestimmt nix anhaben kann. Dummerweise aber doch. Tausendmal rauscht der IC/ICE über das Gleis, und kickt den Stein zur Freude der Kinder meilenweit weg. <<<
Also ich gehe mal davon aus, das so ein Stein nicht weggekickt wird, sondern völlig platt gemacht wird und dann als feingemahlene Schicht auf dem Schienenkopf festgestampft liegen bleibt.
Ich erinnere mich daran, dass auf der Strecke Hameln - Elze vor zig Jahren ein Hirni Kugellagerkugeln auf der Schiene festgeklebt hat. Diese haben sich dann in den Radreifen eines Treibwagens eingedrückt. Man damals dem Lokführer die Order gegeben, mit 20 km/h die Fahrt bis Hameln fortzusetzen. Mit dem Erfolg, das um die 20 km Schiene ausgewechselt werden mussten.
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@Autobahn: Ich biete mal meine eigene Schule und die in unmittelbarer Nähe - etwa 3000 Schüler, eine auf 50 begrenzte Straße innerorts, ohne Geländer und ohne Zebrastreifen o.ä. - und eben ohne Autofahrer die mal runterbremsen würden oder wenigstens mit weniger als 50 neben einem mit Warnblinker stehenden Schulbus, vor dem die Schüler rüberlaufen, vorbeifahren würden. So viel zum Thema Schule an der Autobahn - es gab an der Stelle schon genug Beinaheunfälle, sodass inzwischen nicht mehr die Busfahrer sondern regelmäßig die Polizei die Aufgabe des regelmäßigen Anscheißens der Fahrer übernimmt.
Und was mit dem "Mist" gemeint war bezog sich nicht auf bestimmte Meinungen, sondern eher auf Realitätsferne und Beratungsresistenz (worüber ich jetzt eigtl aber gar nicht weiter reden will, ich überlass das lieber mal anderen Mitgliedern).
Und was mit dem "Mist" gemeint war bezog sich nicht auf bestimmte Meinungen, sondern eher auf Realitätsferne und Beratungsresistenz (worüber ich jetzt eigtl aber gar nicht weiter reden will, ich überlass das lieber mal anderen Mitgliedern).
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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