Oliver-BergamLaim @ 14 Dec 2008, 00:09 hat geschrieben:Du hast die zweite Stufe der Postreform verpasst. Wir befinden uns im Jahr 2011 und nachdem 2009 alle Postämter geschlossen wurden und man seine Post nurmehr im Discounter aufgeben kann, wurde nun auch die Postzustellung durch Briefträger eingestellt. Bundesweit erhalten sämtliche Privatkunden nun ihre Post mit der Müllabfuhr, was erhebliche Cost-Savings bringt. Die höhere Kapazität der Müllwagen ggü. der Briefträger-Radl kompensiert den Wegfall von 5 der bisher 6 wöchentlichen Zustellungen. Zudem werden so Leerfahrten der Müllabfuhr vermieden.
Ihr seht - die Postreform, ein Gewinn für alle!
Anmerkung:
Postämter gibt es seit 1994 nicht mehr, denn da wurde die ehmalige
Behörde in ein Privatunternehmen umgewandelt. Zwar war der Staat noch zu 100% Eigentümer, aber viele Privilegien gingen verloren. Darunter auch Eines, was man vielleicht zu den Kuriositäten zählen kann. Das Überholverbot für LKW. Sofern es die Verkehrslage zuließ, genossen sie Sonderrechte und waren von
diesem Verbot ausgenommen. Für adäquate Fahrzeuge der Deutschen Bundesbahn galt das natürlich auch. Bei Rot über die Kreuzung ging natürlich nicht

. Wie oft man jedoch die Fotos und Messergebnisse der Radarkontrollen unberücksichtigt - weil vernichtet - hat, wird niemals aufgedeckt werden. Es interessiert aber auch nicht (mehr).
Zur Postzustellung:
Es werden nur die Tage bedient, an denen die blaue Tonne (Altpapier) geleert wird. Damit erübrigt sich das Entladen und Zustellen lästiger Werbung

(Mehr finde ich jedenfalls nicht in meinem Briefkasten und muss den Müll dann auch noch entsorgen :ph34r: ) Zur weiteren Senkung der Kosten empfehle ich den direkten Weg vom Verteilzentrum zum Altpapierhändler. Damit wird die Zahl der notwendigen Abfuhren weiter verringert. Dies ist auch aus umweltpolitischen Gründen zu begrüßen. Es bringt dann auch noch was in die Kasse. Eine damit verbundene Senkung der Müllgebühren freut den Verbraucher.
Bettelbriefe (Rechnungen) werden nur noch durch die privaten Mitbewerber zugestellt. So verdient sich die Post DUMM und DÄMLICH und die Mitbewerber machen auch gutes Geld.
Mal im Ernst, wer schreibt den noch einen privaten Brief und verschickt ihn mit der Post? Selbst meine 88jährige Mutter hat schon längst das Mobiltelefon entdeckt und ist unter ihrer virtuellen Festnetznummer weltweit erreichbar. Die Altersgenossen tun sich aber mit SMS noch etwas schwer. Darum nutzt sie diese Funktion nur zum lesen

, wenn der Netzbetreiber ihr bei Auslandsreisen per SMS den Tarif mitteilt. E-Mail kann sie auch nicht nutzen, weil - siehe oben - die Altersgenossen damit noch weniger zurecht kommen.
Na gut, Briefe von Privaten an Behörden oder Firmen wird es noch lange geben. Zumindest dort, wo noch eine Papierform erforderlich oder vorgeschrieben ist. Aber dies wird zunehmend rückläufig sein. Irgendwann wird die Post nur noch Werbemüll in die Briefkösten stopfen. Schon jetzt steht auf meinem Briefkasten: "Keine Werbung". Spätestens dann, wenn die Papieform für wichtige Schreiben abgeschafft ist, montiere ich auch den Briefkasten ab

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.