Streik im Regionalverkehr

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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werterer
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Beitrag von werterer »

Weiß hier jemand, wie es mit dem Branchentarifvertrag voran geht?
Bei der Transnet-Homepage steht ja:
Ziel aller Beteiligten ist es, einen Kompromiss bis spätestens Ende dieses Jahres zu erzielen. Gemeinsamer Schlichter ist der ehemalige SPD-Bundestagsfraktionschef und frühere Bundesverteidigungsminister Peter Struck.
Ende 2010 haben wir jetzt.
Von der Gdl mit Ihrem Bundes-Rahmen-Lokomotivführertarifvertrag hört man auch nicht viel.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ein Tarif für alle Regionalbahner

Peter Struck hat es geschafft. Nach langen Verhandlungen wird es einen Branchentarifvertrag für den regionalen Schienenverkehr geben. Bei einigen Privatbahnen liegen die Einkommen mancher Mitarbeiter deutlich unter dem Niveau der Deutschen Bahn.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/in...lbahner;2733102

Heute Nachmittag gibt es eine Pressekonferenz
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Klingt gut.

Was ich aber nicht verstehe: Was gilt jetzt dann eigentlich für GDLler die bei privaten arbeiten - gilt da auch der Branchentarifvertrag?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Schade, dass da nicht mehr dazu steht. Offenbar wird nur der Lohn angeglichen? Wie sieht's dann aus mit Zuschlägen? Wie sieht's aus mit den Arbeitsbedingungen, mit den Qualifikationen, mit der Ausbildung? Bisher wurde da bei vielen Privaten ja auch gut gespart... Ändert sich da auch was? Oder is das nur wieder 'ne Verbesserung auf dem Papier? Und was is mit den anderen Privatbahnen? Fragen über Fragen...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Der Schlichterspruch gilt nicht für Lokführer.Hier ist die Verhandlung über den BundesRahmenLokomotivführerTarifvertrag maßgebend,die von der GdL geführt wird.Eine schnelle Einigung ist wohl eher unwahrscheinlich,da hier für die Gesamtheit der Tf in Deutschland verhandelt wird,d.h. auch für die Kollegen im Fern-und Güterverkehr.
christian85
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Beitrag von christian85 »

mic
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Beitrag von mic »

Hm. Bin gespannt, wie der Streik ausgeht. Wenn ich´s richtig verstanden habe, trifft der Streik ja nur die Privaten und nicht die DB.
christian85
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Beitrag von christian85 »

trifft der Streik ja nur die Privaten und nicht die DB.
Da bin ich mir nicht so sicher :unsure:
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Naja, theoretisch ist man ja nur bei den G6 streikberechtigt, da die DB ja schon erklärt hatte, daß auch die tarifungebundenen Töchter nun DB-Tarifniveau kriegen, somit bestände hier erstmal Friedenspflicht.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
BR180
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Beitrag von BR180 »

Tequila @ 22 Jan 2011, 03:48 hat geschrieben:Naja, theoretisch ist man ja nur bei den G6 streikberechtigt, da die DB ja schon erklärt hatte, daß auch die tarifungebundenen Töchter nun DB-Tarifniveau kriegen, somit bestände hier erstmal Friedenspflicht.
Falsch.

1. Der Branchentarifvertrag hat nix mit den Haustarifverträgen der DB zu tun. Die DB hat zwar angekündigt bei ihren Töchtern zukünftig den Konzerntarifvertrag anzuwenden, aber über diesen wird noch verhandelt. Daher kann es selbt bei der EVG noch zu Streiks kommen.

2. Die GDL hat nix mit dem Branchentarifvertrag oder den DB-Konzerntarifvertrag zu tun. Für Lokführer gelten in- und außerhalb der DB eigene Tarifvertäge. Abschlüße der EVG gelten nicht für Lokführer, daher keine Friedenspflicht.
mic
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Beitrag von mic »

Das wird ´ne interessante Frage. Wenn es nämlich nur die privaten Gesellschaften träfe, könnte die Gefahr bestehen, dass der Streik verpufft (genauso wie der U-Bahn-Streik in München letztes Jahr). Erst dann, wenn die DB auch betroffen wäre, wäre die (verheerende) Wirkung vorhanden.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

mic @ 22 Jan 2011, 10:39 hat geschrieben: Das wird ´ne interessante Frage. Wenn es nämlich nur die privaten Gesellschaften träfe, könnte die Gefahr bestehen, dass der Streik verpufft (genauso wie der U-Bahn-Streik in München letztes Jahr). Erst dann, wenn die DB auch betroffen wäre, wäre die (verheerende) Wirkung vorhanden.
Och... die Privaten haben schon genügend Hauptstrecken aquiriert, daß sie durchaus schmerzliche Schlüsselstellungen eingenommen haben.

Siehe Metronom (Bremen - Hamburg - Hannover - Göttingen), Cantus (Göttingen - {Kassel/Eschwege} - Bebra - Fulda/Eisenach), HEX (Magdeburg/Vienenburg - Halberstadt - Halle/Thale/Blankenburg), Transregio (Köln - Koblenz - Mainz) und Vias (Neuwied - Koblenz - Wiesbaden - Frankfurt) und damit zwischen Koblenz und Wiesbaden/Mainz sowohl die linke als auch die rechte Rheinstrecke und den ALEX (Hof - Regensburg - München - Lindau/Oberstdorf).
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich bin wirklich mal gespannt, wer streikt und wie lange das Theater dauert.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
tobster
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Beitrag von tobster »

Tequila @ 22 Jan 2011, 14:30 hat geschrieben: Och... die Privaten haben schon genügend Hauptstrecken aquiriert, daß sie durchaus schmerzliche Schlüsselstellungen eingenommen haben.

Siehe Metronom (Bremen - Hamburg - Hannover - Göttingen), Cantus (Göttingen - {Kassel/Eschwege} - Bebra - Fulda/Eisenach), HEX (Magdeburg/Vienenburg - Halberstadt - Halle/Thale/Blankenburg), Transregio (Köln - Koblenz - Mainz) und Vias (Neuwied - Koblenz - Wiesbaden - Frankfurt) und damit zwischen Koblenz und Wiesbaden/Mainz sowohl die linke als auch die rechte Rheinstrecke und den ALEX (Hof - Regensburg - München - Lindau/Oberstdorf).
agilis könnte auch noch zwischen Plattling und Neumarkt mitmischen. Oder gehören die nicht zu den G6?
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

agilis gehört zu Benex, sollte also dazugehören.

Ich hab natürlich bei weitem nicht alle erwischt, schätz ich mal. War nur ne schnelle Auflistung aus dem schnellen Gedächtnis...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
mic
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Beitrag von mic »

In Bayern hat´s aber auf der Strecke Hof-Regensburg-München und im E-Netz Regensburg jedenfalls im RE-Betrieb parallelen Betrieb mit Zügen der DB. Das relativiert dann schon wieder die Streikauswirkungen.
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JNK
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Beitrag von JNK »

GDL-Chef Weselsky "Neun Jahre Hauptschule reichen nicht"

Die Lokführer drohen den Privatbahnen mit Streik. Ein Knackpunkt in den Tarifrunden ist die Qualifikation zum Lokführen, wie Gewerkschaftschef Weselsky im Interview sagt.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-01/schi...ag-gdl?page=all
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JNK
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Beitrag von JNK »

ei der Deutschen Bahn zeichnet sich ein neuer Arbeitskampf ab. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erklärte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte nach der achten Verhandlungsrunde, in den strittigen Fragen habe es "keinerlei Fortschritte gegeben". Damit rücken Warnstreiks näher.
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Der GDL-Chef begründete den Abbruch der Verhandlungen damit, dass die Bahn der Gewerkschaft in wichtigen Punkten nicht entgegengekommen sei. Das gelte für den geforderten Bundesrahmentarifvertrag für alle Lokführer ebenso wie für die Einkommenserhöhung und Standards für Arbeitsbedingungen.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-01/gdl-...gen-gescheitert

Von mir aus, ich hab' vorlesungsfrei...
mic
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Beitrag von mic »

Jetzt ist es also soweit und die Verhandlungen auch mit der DB sind gescheitert... Süddeutsche
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Hat jemand "Album 2007" im ZDF damals gesehen? Da war Christian Anders' Lied “Es fährt ein Zug nach Nirgendwo” in jedem Monat als Running Gag.

Bitte net wieder...der 60min-Takt damals langte mir und die regelmäßige Umwegfahrt mit dem Warmluftransporter AKA Linie 218 muss auch net sein.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

spock5407 @ 31 Jan 2011, 22:40 hat geschrieben: Hat jemand "Album 2007" im ZDF damals gesehen? Da war Christian Anders' Lied “Es fährt ein Zug nach Nirgendwo” in jedem Monat als Running Gag.

Bitte net wieder...der 60min-Takt damals langte mir und die regelmäßige Umwegfahrt mit dem Warmluftransporter AKA Linie 218 muss auch net sein.
Ich würde auch gerne darauf verzichten, aber die Arbeitgeber spielen da eben nicht mit. Da hat man jetzt den Gefälligkeitstarif bekommen und schon haben vor allem die G6 die Verhandlungen abgebrochen und kommen mit allerlei diffusen Ausreden. Sie wissen nur dass sie billig davon gekommen sind. Aber ich denke die G6 werden wieder das Märchen von den armen Kleinbahnen jammern, obwohl da Großkonzerne dahinterstehen.
Wenn es also nach mir gehen würde, könnten wir uns das alles sparen, alles wäre so einfach, wären nur die Arbeitgeber nicht. ;) Der BuRa ist ein geniales Werk und zukunftssicher, dem "Branchentarif" in allen Belangen überlegen und seit Monaten im Internet nachlesbar (im Gegensatz zum Branchentarif).

Mir tun die Fahrgäste ehrlich leid, sollte man zu Kampfmaßnahmen gezwungen sein, das macht keiner gerne, aber da die G6 die Verhandlungen einfach abgebrochen haben (mit mehr als fadenscheinigen Argumenten) nur weil der BTV für sie so günstig ist, obwohl die die dies abgeschlossen haben eine Minderheit vertreten, wird es keine Alternative geben. Es sei denn die G6 kehren zur Vernunft zurück. Leider werden die Medien wahrscheinlich wieder einseitig arbeitgeberfreundlich und verzerrt berichten...

Übrigens 2007/2008 erziele eine große Wirkung mit verhältnismäßig wenigen Streiks. Im Nachhinein wird das alles etwas verklärt, aber es waren nur wenige einzelne Tage insgesamt.
Wir sind in Deutschland ganz schön verwöhnt, in allen Branchen, wenn man da nach Italien, Frankreich usw. blickt, können wir doch froh sein.
christian85
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Beitrag von christian85 »

Übrigens 2007/2008 erziele eine große Wirkung mit verhältnismäßig wenigen Streiks. Im Nachhinein wird das alles etwas verklärt, aber es waren nur wenige einzelne Tage insgesamt.
2008 war doch nichts mehr??? Aber es gab halt die ganze Zeit Drohungen, und ich glaub, 1 Woche jeden Tag Streik ist weniger schlimm als 7 Wochen lang 1 Tag, und das zum Teil äußerst kurzfristig angekündigt (mit der Drohung, das gar nicht mehr anzukündigen)

Die Frage ist immernoch, ob jetzt db und g6 gleichermaßen bestreikt werden oder doch nicht. :unsure:
Electrification
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Beitrag von Electrification »

christian85 @ 1 Feb 2011, 16:15 hat geschrieben: 2008 war doch nichts mehr??? Aber es gab halt die ganze Zeit Drohungen, und ich glaub, 1 Woche jeden Tag Streik ist weniger schlimm als 7 Wochen lang 1 Tag, und das zum Teil äußerst kurzfristig angekündigt (mit der Drohung, das gar nicht mehr anzukündigen)

Die Frage ist immernoch, ob jetzt db und g6 gleichermaßen bestreikt werden oder doch nicht. :unsure:
Wie gesagt, keiner streikt gerne, aber was soll man machen wenn die Arbeitgeber (damals wie heute) mit Hilfe einer DGB-Organisation abblockt und massiv Stimmung macht? Im "Schwarzbuch Deutsche Bahn" kann man einige Methoden des Arbeitgebers nachlesen.
Und nicht mehr ankündigen ist eben irgendwann ein zusätzliches Druckmittel.
Mein Traum wäre, wenn das heuer ganz schnell geht und ohne große Auswirkungen auf die Fahrgäste, nur glaube ich dass die Arbeitgeber wieder lange nicht nachgeben und mit Hilfe der Medien eine Kampagne starten werden.
Hoffen wir für alle das beste.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich bin in der glücklichen Lage, weder den Regional- noch den Fernverkehr in Anspruch nehmen zu müssen. Daher würde mich auch ein 364tägiger Streik nicht treffen. Das hat aber weniger etwas damit zu tun, dass ich ein Auto besitze, sondern dass meine privaten Verkehrsbedürfnisse nicht so ausgeprägt sind.

Was mich aber bei dieser Frage beschäftigt, der Regionalverkehr wird zum größten Teil aus Steuermitteln finanziert. Ein Unternehmen, egal ob es sich in Staatshand oder privatem Eigentum befindet, will und muss Gewinne erwirtschaften. Wenn nun auf der einen Seite die Lohnkosten steigen, die Einnahmen aber günstigstenfalls gleich bleiben, muss auf der anderen Seite das Angebot gekürzt werden. Die Alternative könnte nur die Steigerung der Einnahmen durch Fahrpreiserhöhungen sein.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Electrification »

Autobahn @ 1 Feb 2011, 19:42 hat geschrieben: Was mich aber bei dieser Frage beschäftigt, der Regionalverkehr wird zum größten Teil aus Steuermitteln finanziert. Ein Unternehmen, egal ob es sich in Staatshand oder privatem Eigentum befindet, will und muss Gewinne erwirtschaften. Wenn nun auf der einen Seite die Lohnkosten steigen, die Einnahmen aber günstigstenfalls gleich bleiben, muss auf der anderen Seite das Angebot gekürzt werden. Die Alternative könnte nur die Steigerung der Einnahmen durch Fahrpreiserhöhungen sein.
Natürlich muss ein EVU Gewinne erwirtschaften, aber das Beispiel vieler EVU die auf oder über DB-Niveau sind zeigen dass man damit gute Gewinne erwirtschaften kann. Die Erfurter Bahn hat in Thüringen z. B. auf DB-Niveau kalkuliert und damit gewonnen.
Gewinne sind wichtig, aber die letzten Jahre war es doch immer eher so dass bei den Mitarbeitern gespart wurde um den Gewinn zu steigern. Es ist nichts gegen gute Gewinne einzuwenden, aber nicht auf Kosten der Mitarbeiter.
Dass man auf und über DB-Niveau gute Gewinne einfahren kann zeigen u. a. Metronom, Regentalbahn, Bayerische Oberlandbahn usw.
Man darf auch nicht vergessen dass sich hier meistens internationale Großkonzerne verbergen, die nicht selten einen auf kleines EVU machen das angeblich so arm ist.
Nur die Gewinne sind etwas niedriger dadurch, aber das ist verschmerzbar, vor allem weil ja gerade die Mitarbeiter an der Basis diesen Gewinn mit helfen einzufahren und diese dafür auch angemessen entlohnt werden müssen.

Viele EVU zeigen dass man gute Gewinne machen kann und mind. auf DB-Niveau zahlen. Wenn das die Erfurter Bahn sogar im Osten kann, gibt es grundsätzlich kein Hindernis.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Electrification @ 1 Feb 2011, 19:46 hat geschrieben: Man darf auch nicht vergessen dass sich hier meistens internationale Großkonzerne verbergen, die nicht selten einen auf kleines EVU machen das angeblich so arm ist.
Nicht nur internationale Großkonzerne.

Teilweise andere Staaten bzw. deren staatliche Bahngesellschaften.

Die Eurobahn ist eine Tochterfirma der Keolis Deutschland GmbH, die wiederum eine Tocherfirma der Keolis S.A. aus Frankreich welche zu 56,7% der SNCF gehört. Bei Abellio ist es sogar noch extremer: Seit 2008 gehört Abellio zu 100% der Niederländischen Staatsbahn und hat inzwischen sogar ein neues Logo bei dem das Logo der Niederländischen Staatsbahn klein oben in der Ecke integriert ist...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Electrification »

rockstar84 @ 1 Feb 2011, 19:52 hat geschrieben: Nicht nur internationale Großkonzerne.

Teilweise andere Staaten bzw. deren staatliche Bahngesellschaften.

Die Eurobahn ist eine Tochterfirma der Keolis Deutschland GmbH, die wiederum eine Tocherfirma der Keolis S.A. aus Frankreich welche zu 56,7% der SNCF gehört. Bei Abellio ist es sogar noch extremer: Seit 2008 gehört Abellio zu 100% der Niederländischen Staatsbahn und hat inzwischen sogar ein neues Logo bei dem das Logo der Niederländischen Staatsbahn klein oben in der Ecke integriert ist...
Für mich fallen die auch unter internationale Großkonzerne, eine Staatsbahn ist nun mal auch ein Großkonzern.
Egal ob nun Staatsbahn oder Verkehrskonzern a la Veolia, das sind alles keine armen Kirchenmäuse und fahren gute Gewinne ein.
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rockstar84
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Beitrag von rockstar84 »

Electrification @ 1 Feb 2011, 20:43 hat geschrieben: Für mich fallen die auch unter internationale Großkonzerne, eine Staatsbahn ist nun mal auch ein Großkonzern.
Egal ob nun Staatsbahn oder Verkehrskonzern a la Veolia, das sind alles keine armen Kirchenmäuse und fahren gute Gewinne ein.
Da hast du nicht ganz unrecht. Es sind halt staatliche Großkonzerne, was allerdings, siehe anderer Thread zu dem Zugunglück, nicht unbedingt schlecht sein muss. Man verfügt über ausreichend Erfahrung mit Wartung, Reparaturen, Ausbildung,...

Was z.B. Keolis für ein Riesenkonzern ist zeigt dieses offizielle Video ganz gut: http://www.keolis.com/en/about-us/keolis-i...-3-minutes.html
Die haben u.A. Busse in Australien und den USA.... Usw... ;)
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von Electrification »

rockstar84 @ 1 Feb 2011, 21:24 hat geschrieben: Was z.B. Keolis für ein Riesenkonzern ist zeigt dieses offizielle Video ganz gut: http://www.keolis.com/en/about-us/keolis-i...-3-minutes.html
Die haben u.A. Busse in Australien und den USA.... Usw... ;)
Aber alle die meinen die DB solle sich auf ihren Heimatmarkt konzentrieren müssten auch gegen die SNCF-Aktivitäten weltweit sein. Ansonsten könnte die DB langfristig doch gar nicht mehr mithalten und würde auch den Heimatmarkt nach und nach verlieren. Die DB versucht mit Arriva den Anschluss zu halten, aber Keolis und andere sind immer noch weit voraus.
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