Streik im Regionalverkehr
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Ich kenne zwar kein EVU, das Dumpinglöhne zahlt, aber falls es das doch geben sollte, bin ich auf jeden Fall dagegen. Ich unterstütze auch die Ver-Di Kampagne "Kein Lohn unter 7,50".
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand mal sagen würde, bei welchem EVU ein Eisenbahner weniger als 7,50 Euro in der Stunde verdient. Danke!
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand mal sagen würde, bei welchem EVU ein Eisenbahner weniger als 7,50 Euro in der Stunde verdient. Danke!
Lohndumping hat nicht unbedingt etwas mit 7,50 Euro zu tun, sondern damit Ausschreibungen nur damit zu gewinnen, indem man andere Eisenbahnverkehrsunternehmen aussticht, indem man seine Mitarbeiter schlechter bezahlt oder länger arbeiten lässt und sich dadurch Lohnkostenvorteile erschleicht. Es wird sich immer jemand finden, der eine Arbeit für noch weniger macht.Bogestra @ 24 Oct 2010, 17:06 hat geschrieben: Ich kenne zwar kein EVU, das Dumpinglöhne zahlt, aber falls es das doch geben sollte, bin ich auf jeden Fall dagegen. Ich unterstütze auch die Ver-Di Kampagne "Kein Lohn unter 7,50".
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand mal sagen würde, bei welchem EVU ein Eisenbahner weniger als 7,50 Euro in der Stunde verdient. Danke!
Ich glaube, dass selbst die ODEG mehr zahlt.Bogestra @ 24 Oct 2010, 17:06 hat geschrieben: Ich würde mich freuen, wenn hier jemand mal sagen würde, bei welchem EVU ein Eisenbahner weniger als 7,50 Euro in der Stunde verdient. Danke!
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Die Lohnfindung ist ausschließliche Sache der Tarifparteien. Nicht der Aufgabenträger, nicht der Gesetzgeber oder anderer Stellen. Wie die BAG-SPNV schreibt, beträgt der Anteil der Lohnkosten etwa 12% in der Gesamtkalkulation. Selbst wenn man von einem relativ hohen Lohngefälle von 10% ausgeht, machen das gerade mal 1,2% in der Gesamtkalkulation aus. Da gibt es jede Menge andere Faktoren, in denen wesentlich mehr Musik drin steckt. Umlaufpläne, Werkstattkapazitäten, die Finanzierungsmöglichkeiten für Rollmaterial etc. Die Personalkosten liegen üblicherweise bei unter 0,50 Euro pro Zugkilometer. Die Kapitalkosten für Rollmaterial liegen bei etwa 3,50 Euro pro Zugkilometer.werterer @ 24 Oct 2010, 17:11 hat geschrieben: Lohndumping hat nicht unbedingt etwas mit 7,50 Euro zu tun, sondern damit Ausschreibungen nur damit zu gewinnen, indem man andere Eisenbahnverkehrsunternehmen aussticht, indem man seine Mitarbeiter schlechter bezahlt oder länger arbeiten lässt und sich dadurch Lohnkostenvorteile erschleicht. Es wird sich immer jemand finden, der eine Arbeit für noch weniger macht.
Quelle: BAG SPNV: Die Finanzierung des SPNV sichern - nachhaltige Mobilität ermöglichen
Soweit ich weiß, zahlt die ODEG ihr Personal (über eine Reinigungsfirma angestellt) exakt 7,44 EUR pro Stunde. Also knapp unter deinen 7,50.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
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ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
RICHTIG. Was glaubst du was gerade passiert? Es geht um eine Lohnfindung im SPNV, die sicherstellt das ein über viele Jahre gewachsenes Lohnniveau nicht durch den Wettbewerb gedrückt wird. Die Tarifparteien der Arbeitnehmer (Gewerkschaften) fordern daher einen Branchentarifvertrag, an den sich alle Wettbewerber halten, um dieses Lohnniveau zu sichern.Bogestra @ 24 Oct 2010, 17:23 hat geschrieben:Die Lohnfindung ist ausschließliche Sache der Tarifparteien. Nicht der Aufgabenträger, nicht der Gesetzgeber oder anderer Stellen.
Ist das ein Problem für dich?
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Radio Trausnitz
Montag, 25. Oktober 2010 15:41
Bahnstreiks auch in Niederbayern
Bahnpendler müssen sich morgen vermutlich auch in der Region auf eine längere Fahrt zur Arbeit oder in die Schule einstellen.
Die Gewerkschaft Transnet will zu Warnstreiks auch in Bayern aufrufen, sagte ein Sprecher in Nürnberg. Nach seinen Angaben sollen die Streiks um 5.00 Uhr starten und drei Stunden dauern.
Auf Nachfrage von Radio Trausnitz bestätigte ein Transnet-Sprecher, dass auch in Niederbayern mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden muss.
Zwar werde schwerpunktmäßig in den Großräumen München, Nürnberg und Augsburg gestreikt - dennoch müsse auch in Landshut mit Verzögerungen und Zugausfällen gerechnet werden, so der Transnet-Sprecher.
Weitere Details sollen am späten Nachmittag bekannt gegeben werden.
Betroffen sollen neben der Deutschen Bahn u.a auch der Nahverkehrsanbieter Arriva sein.
Arriva betreibt zum Beispiel die Alex-Züge und die Vogtlandbahn.
Die Gewerkschaften Transnet und GDBA wollen einen Branchentarifvertrag erreichen.
Er soll allen Beschäftigten bei den verschiedenen Nahverkehrsunternehmen eine einheitliche Bezahlung sichern.
Gerade bei den privaten Anbietern wird das Personal oft deutlich schlechter bezahlt.
Am Freitag soll wieder verhandelt werden.
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Der Blick auf die Abfahrtstafel im Internet zeigte nach dem Aufstehen bei fast allen Zügen noch "pünktlich" an. Nicht verwunderlich, es war ja auch noch vor fünf Uhr. Nach fünf änderte sich das Bild und bei diversen Zügen und S-Bahnen war ein "fällt aus" vermerkt.
Am Bahnhof Mammendorf war der Parkplatz nicht ganz so voll wie üblich. Die S-Bahn um 06:24 Uhr war mit "fällt aus" gekennzeichnet, der zur gleichen Zeit abfahrende Regionalzug war aber mit normaler Abfahrtszeit angekündigt.
Der Bahnsteig war voller als gewohnt, dennoch waren meines Erachtens nicht merkbar mehr Leute im Zug als sonst. Wahrscheinlich waren auch aus den westlich von Mammendorf gelegenen Bahnhöfen bzw. deren Einzugsbereichen etliche auf den Pkw umgestiegen.
Mittlerweile zeigen die Abfahrtstafeln deutliche Beeinträchtigungen inklusive vorübergehende Einstellungen des Bahnverkehrs zwischen Laim und Dachau, sowie Ingolstadt und München.
Am Bahnhof Mammendorf war der Parkplatz nicht ganz so voll wie üblich. Die S-Bahn um 06:24 Uhr war mit "fällt aus" gekennzeichnet, der zur gleichen Zeit abfahrende Regionalzug war aber mit normaler Abfahrtszeit angekündigt.
Der Bahnsteig war voller als gewohnt, dennoch waren meines Erachtens nicht merkbar mehr Leute im Zug als sonst. Wahrscheinlich waren auch aus den westlich von Mammendorf gelegenen Bahnhöfen bzw. deren Einzugsbereichen etliche auf den Pkw umgestiegen.
Mittlerweile zeigen die Abfahrtstafeln deutliche Beeinträchtigungen inklusive vorübergehende Einstellungen des Bahnverkehrs zwischen Laim und Dachau, sowie Ingolstadt und München.
Ich bin heute morgen damit gefahren, also mit dem RE16Nightwish @ 26 Oct 2010, 10:48 hat geschrieben: Kann einer sagen wie es auf den Linien der RB40 RE 16 RB91 und RB 46 aussah? Danke![]()


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Wer mit den Linien gefahren ist, wird uns sagen können wie's aussah. Im Allgemeinen steht es auf den Zügen draufwerterer @ 26 Oct 2010, 11:21 hat geschrieben: Soll man sich jetzt erst ein Kursbuch beschaffen und nachschauen, wo diese Linien sind?

[img]http://web176.s06.speicheranbieter.de/ef/ttddampf.png[/img]
www.tramgeschichten.de
Signaturen können bis zu 50 Zeichen lang sein und
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Es war die Frage ob es irgendwelche Auswirkungen auf den Streik bei Abellio gibt. Da sagte ich nein. Also wird in dem Sinne nicht gestreikt.Bogestra @ 26 Oct 2010, 16:19 hat geschrieben: Nein, aber die Mitarbeiter von Abellio wurden zum Streik aufgerufen. Der Branchentarifvertrag soll bei Abellio, Arriva, Benex, DB, HLB, Keolis und Veolia gelten.
Abellio beinhaltet in diesem Fall Abellio Rail NRW und Westfalenbahn.
Bei der Eurobahn war heute um 8:15 Uhr folgendes zu lesen:
Auf den Linien RE 3 und RE 13 kommt derzeit zu Einschränkungen aufgrund von Streikmaßnahmen der Fahrdienstleiter.
RE 3:
* Streikmaßnahmen in Dortmund-Scharnhorst.
* Planmäßiger Betrieb zwischen Düsseldorf Hbf und Dortmund Hbf
* Umleitung zwischen Dortmund Hbf und Hamm, die Züge halten nicht in Dortmund Hbf und Hamm
RE 13:
* Streikmaßnahmen in Düsseldorf-Gerresheim
* Einschränkungen auf dem Abschnitt Düsseldorf - Wuppertal
* Planmäßiger Betrieb zwischen Venlo - Mönchengladbach - Düsseldorf und Wuppertal-Vohwinkel - Hamm
* neu: Streikmaßnahmen der Fahrdienstleiter Hagen Hbf -> massive Behindeurngen auf dem Abschnitt Hamm - Unna - Hagen - Düsseldorf
Wenn ich das richtig verstehe, gehören die Fahrdienstleiter doch zur DB Netz AG und sind für den gesamten Eisenbahnverkehr in ihrem Abschnitt zuständig.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass es um etwas ganz anderes geht, als nur um einheitliche Löhne.
Auf den Linien RE 3 und RE 13 kommt derzeit zu Einschränkungen aufgrund von Streikmaßnahmen der Fahrdienstleiter.
RE 3:
* Streikmaßnahmen in Dortmund-Scharnhorst.
* Planmäßiger Betrieb zwischen Düsseldorf Hbf und Dortmund Hbf
* Umleitung zwischen Dortmund Hbf und Hamm, die Züge halten nicht in Dortmund Hbf und Hamm
RE 13:
* Streikmaßnahmen in Düsseldorf-Gerresheim
* Einschränkungen auf dem Abschnitt Düsseldorf - Wuppertal
* Planmäßiger Betrieb zwischen Venlo - Mönchengladbach - Düsseldorf und Wuppertal-Vohwinkel - Hamm
* neu: Streikmaßnahmen der Fahrdienstleiter Hagen Hbf -> massive Behindeurngen auf dem Abschnitt Hamm - Unna - Hagen - Düsseldorf
Wenn ich das richtig verstehe, gehören die Fahrdienstleiter doch zur DB Netz AG und sind für den gesamten Eisenbahnverkehr in ihrem Abschnitt zuständig.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass es um etwas ganz anderes geht, als nur um einheitliche Löhne.
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Die DB AG leidet unter den Ausschreibungsverlusten. Das stößt ihr und den Mitarbeitern übel auf. Die DB antwortet auf die Ausschreibungsverluste mit der Gründung von Billigtöchtern, die nicht an den Konzerntarifvertrag gebunden sind. Damit könnte die Geschäftsführung leben, aber die Mitarbeiter nicht und die machen Stunk.Bayernlover @ 26 Oct 2010, 19:34 hat geschrieben:So erkläre er B)
Also einigt man sich zwischen der Tarifgemeinschaft und der DB darauf, dass man die privaten Konkurrenten bekämpfen muss. Und das geht lt. DB-Vorstand nur, wenn man diese Konkurrenten zwingt, die gleichen (hohen) Löhne zu zahlen, wie bei der DB. Dann hätten die nämlich keinen Wettbewerbsvorteil mehr.
Die Mitbewerber sind aber in der überwiegenden Zahl bereit, 90% der DB-Gehälter als Mindestlohn zu zahlen (und die meisten tun das auch schon). Das verdeutlicht, dass der Wettbewerbsspielraum verdammt gering ist. Die überwiegende Zahl der Mitarbeiter bei den Privaten ist zufrieden mit der Bezahlung, dem Betriebsklima und den Arbeitsbedingungen. Aber selbst wenn die Privaten 100% der DB-Löhne zahlen müssten, könnten diese der DB AG immer noch Ausschreibungen abnehmen, weil jeder EiB bei der DB AG noch einen Troß von Sesselpupsern durchfüttern muss. Hier wird die DB AG aber von ihrer Möglichkeit der Querfinanzierung Gebrauch machen können, da sie eventuelle Verluste aus dem Betrieb einer Linie mit Gewinnen aus anderen Bereichen, z.B. dem Netz oder Station & Service ausgleichen kann.
Wenn dann die lästigen Mitbewerber weg vom Fenster sind, kann sie wieder schamlos zuschlagen und auch mit der Bezahlung großzügig sein.
Noch ein Nachsatz: Die Mitbewerber haben ihre Angebotskalkulation auf Basis der bestehenden Tarifverträge abgegeben und den Zuschlag erhalten. In Einzelfällen könnte es dazu führen, dass eine Übernahme der DB-Tarife mittelfristig zu betriebswirtschaftlichen Verlusten führt, die in der Regel eine Zahlungsunfähigkeit (=Insolvenz) herbeiführen können. Auf die damit verbundenen Arbeitsplatzverluste brauche ich sicher nicht hinzuweisen.
Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass ich menschenunwürdige Bezahlung ablehne. Die sehe ich aber bei den EVU nicht.
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Wir (die Verbraucher/Steuerzahler) wissen, dass die Wettbewerbsunterschiede nicht nur im Lohn liegen. Der Vorstand in der "Plüschetage" am Potsdamer Platz weiß es auch. Aber weiß das auch der DB-Mitarbeiter, dem dass von seinem Arbeitgeber anders erzählt wird?Bayernlover @ 26 Oct 2010, 20:42 hat geschrieben:Leider ist das aber so nicht ganz richtig, da die Wettbewerbsunterschiede eben nicht nur im Lohn liegen - so groß sind die Unterschiede gar nicht, wie wir glauben.
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