Überfordert vom Schneewetter

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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Rohrbacher @ 25 Dec 2010, 13:28 hat geschrieben: und für die Gehwege fühlt sich in München auch kaum einer zuständig! Bei mir auf'm Dorf kann selbst morgens um 7 Uhr von den Anwohnern geräumte Wege nutzen, zumindest in der Innenstadt Münchens hält man das aber wohl nicht immer für nötig, da liegt der Schneematsch oft tagelang. ;)
Innerhalb des mittleren Ringes liegt in München die Schneeräumpflicht bei der Stadt.
Jogi
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Beitrag von Jogi »

P-fan @ 25 Dec 2010, 14:36 hat geschrieben: Gerade auf der Strecke München-Stuttgart wurden die ICE-Fahrzeiten auch in den vergangenen 15 Jahren ständig gestreckt, zu jedem Fahrplanwechsel 1-2 Minuten. Macht in Summe 23 (!) Minuten Fahrzeitverlängerung.
Zur Fahrzeitverlängerung Stuttgart-München verweise ich erneut hierauf + folgende Antwort.

Wenn irgendwann mal zwischen Augsburg und München nicht mehr gebaut wird, erreicht man mit den ICEs hoffentlich wieder die Anschlüsse gen Österreich. Das ist momentan am "schmerzhaftesten", dass man mit dem IC vorfahren muss - und das teilweise empfindliche Lücken drin sind...

Grüße, Jogi
Markus
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Beitrag von Markus »

http://www.welt.de/wirtschaft/article11817...was-faehrt.html

Kein weiterer Kommentar von mir dazu, sonst heißt es wieder, ich rede ich Bahn schlecht.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Centennial @ 25 Dec 2010, 12:53 hat geschrieben:Wie schauts eigentlich bei euch in Russland aus wenn es richtig schneit?? Hat man da in Russland auch probleme??

Würde mich mal interessieren, denn in Russland sollten / müssten die Winter etwas härter sein als unsere
Es sieht folgendermassen aus: Die Zuege in Russland fahren insgesamt langsamer als in Deutschland, aber ein russischer Zug haellt im Schnitt 3x am Tag für ca. 20 Minuten, andere Halte begrenzen sich auf wenige 2-Minuten-Halte und die Züge fahren bis zu einer Woche ohne Wartung und funktionieren. Deutsche Zuege halten in manchen Staedten x Mal und an jeder kleinen Milchkanne, wenn der Bürgermeister nur richtig Skandal macht. Am Tagesende fahren diese in ihre Garage und können gewartet werden.

Ausserdem habe ich noch nie etwas von Blitzeis oder sonstigen vereisten Weichen und Oberleitungen in Russland gehoert. Auf Transsib faehrt ein Zug mit einer Außentemperatur-Differenz von ca. 50° (+10°C - warmer Wintertag, und -40°C - kalte Winternacht). In Krasnojarsk z.B. daempft der Fluss Jenissey bei -30 °C als ob er kocht. Aufgrund der Wasser-Geschwindigkeit erfriert der Zug trozdem nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Russischer Spion @ 25 Dec 2010, 18:44 hat geschrieben: Am Tagesende fahren diese in ihre Garage und können gewartet werden.
So ein Schmarrn. Es kann (aber muss nicht!) schon sein dass eine Lok nach einem Tag wieder im Betriebswerk landet, das heißt aber nicht dass sie da jeden Tag Wartung braucht/bekommt.

Anders sieht es bei ICEs aus die einerseits aus Sicherheitsgründen kürzere Wartungsintervalle haben und andererseits aber auch sehr viel an einem Tag fahren und dadurch die Grenzen schneller erreichen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von c-a-b »

Markus @ 25 Dec 2010, 18:40 hat geschrieben: http://www.welt.de/wirtschaft/article11817...was-faehrt.html

Kein weiterer Kommentar von mir dazu, sonst heißt es wieder, ich rede ich Bahn schlecht.
Bei diesem desolaten Zustand braucht man das auch gar nicht mehr… das spricht doch alles für sich!

Was man mit diesem Managerwahnsinn alles anrichten und zugrunde richten kann… es ist echt zum Heulen! :angry:
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Beitrag von Rohrbacher »

Markus @ 25 Dec 2010, 18:40 hat geschrieben: Kein weiterer Kommentar von mir dazu, sonst heißt es wieder, ich rede ich Bahn schlecht.
Schade, dass der Seite 3-Artikel "Gute Reise: Warum ist die Bahn immer der Depp?" aus der Süddeutschen vom 23. Dezember scheinbar nicht online verfügbar ist. Da drin geht's nämlich um die Frage, warum der Flugverkehr völlig und der Straßenverkehr so gut wie zusammenbrechen kann, aber trotzdem immer auf die Bahn geschimpft wird, obwohl die Bahn bei den Umständen noch das mit Abstand zuverlässigste und komfortabelste Verkehrsmittel ist. Dass den Flughäfen das Enteisungsmittel und den Straßenmeistereien das Streusalz ausgeht, ist ja eigentlich ein viel krasserer Vorgang als die Sache mit den Weichenheizungen, die ja in vielen Fällen jahrelang problemlos funktioniert haben...
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Beitrag von Charly »

Kann dir nur zustimmen. Ist leider aber so. Wenn die S-Bahn 3 Minuten Verspätung hat steht´s in der
Zeitung, aber wie ich mit dem Auto 6 Stunden auf der A99 im Stau gestanden bin, weil die Feuerwehr und das THW nicht fähig waren einen brennenden LKW zu löschen und wegzuziehen, war in der Zeitung
nichts gestanden....
Ist schon komisch irgendwie..
Rettet den Gläsernen ! Auch wenn er jetzt in Augsburg steht.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

warum der Flugverkehr völlig und der Straßenverkehr so gut wie zusammenbrechen kann, aber trotzdem immer auf die Bahn geschimpft wird
Weil bei der Bahn sowas gar nicht passieren darf. Gefrorene Weichen und vereiste Oberleitungen bei 5 Grad Minus - das ist echt ein Hammer :ph34r: .
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Seid Ihr alle blind und taub? Berichte über kilometerlange Staus auf den Autobahnen und gesperrten Flughäfen mit tausenden gestrandeter Passagiere habe ich jede Stunde in den Nachrichten und in Sonderbeiträgen (im Autoradio!) gehört. Im Internet sind hunderte von Links zu
regionalen und überregionalen Störungen dieser Art zu finden. Auch darüber, dass es im Bahnverkehr Probleme gibt. Die seien aber in der Hauptsache im Fernverkehr zu finden, der Nah- und Regionalverkehr laufe weitgehend ohne größere Probleme. Und ein Blick in das RIS brachte mir sogar Bestätigung für diese Aussage.

Die Bahn leidet unter einer 44 Jahre alten Werbekampange, wo sie großkotzig behauptete, bei jedem Wetter (pünktlich) zu fahren. Irgendwie gibt es also doch ein "Generationengedächtnis" ;)
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Die Bahn sollte dennoch als eindimensionales Verkehrsmittel von Witterungsbedingungen und anderen äußeren und inneren Einflüssen am unabhängigsten sein. Genau das hat ja die letzen 175 Jahre den großen Erfolg ausgemacht.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ubahnfahrn @ 25 Dec 2010, 20:48 hat geschrieben:Die Bahn sollte dennoch als eindimensionales Verkehrsmittel von Witterungsbedingungen und anderen äußeren und inneren Einflüssen am unabhängigsten sein. Genau das hat ja die letzen 175 Jahre den großen Erfolg ausgemacht.
Die Bahn war zum Zeitpunkt ihrer Erfindung das schnellste Verkehrsmittel, und das hat ihr bis zum Aufkommen schnellerer Verkehrsmittel den Erfolg gebracht. Ich war bei er ersten Eisenbahfahrt von Nürnberg nach Fürth nicht dabei (so alt bin ich nun auch wieder nicht ;) ), aber es war der 7. Dezember 1835. Und ich weiß wirklich nicht, wie das Wetter damals war. Offensichtlich, wenn man zeitgenössischen Darstellungen glaubt, jedenfalls Schneefrei.
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Beitrag von Russischer Spion »

Die Bahn sollte dennoch als eindimensionales Verkehrsmittel von Witterungsbedingungen und anderen äußeren und inneren Einflüssen am unabhängigsten sein. Genau das hat ja die letzen 175 Jahre den großen Erfolg ausgemacht.
So ist es!

Animiertes GIF dazu
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Russischer Spion @ 25 Dec 2010, 20:11 hat geschrieben: Weil bei der Bahn sowas gar nicht passieren darf. Gefrorene Weichen und vereiste Oberleitungen bei 5 Grad Minus - das ist echt ein Hammer :ph34r: .
Ich denke mal, über einen Winter wie hier kann man in Russland nur müde lächeln. Bei -5 °C in Moskau im Winter würde man sich dort wohl ernste Gedanken über die Erderwärmung machen.

Aber auch Andererorts hat man mit viel Schnee weniger Probleme
http://www.youtube.com/watch?v=0BPsQmecQ9s
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von Russischer Spion »

Ich denke mal, über einen Winter wie hier kann man in Russland nur müde lächeln. Bei -5 °C in Moskau im Winter würde man sich dort wohl ernste Gedanken über die Erderwärmung machen.
Immerhin hat es heute den ganzen Tag geregnet :o .
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Beitrag von Rohrbacher »

Seid Ihr alle blind und taub? Berichte über kilometerlange Staus auf den Autobahnen und gesperrten Flughäfen mit tausenden gestrandeter Passagiere habe ich jede Stunde in den Nachrichten und in Sonderbeiträgen (im Autoradio!) gehört. Im Internet sind hunderte von Links zu
regionalen und überregionalen Störungen dieser Art zu finden. Auch darüber, dass es im Bahnverkehr Probleme gibt. Die seien aber in der Hauptsache im Fernverkehr zu finden, der Nah- und Regionalverkehr laufe weitgehend ohne größere Probleme. Und ein Blick in das RIS brachte mir sogar Bestätigung für diese Aussage.
Nein, aber ich kann differenzieren. Wenn über gesperrte Flughäfen, hunderte Kilometer Stau und eingeschneite Autofahrer die Rede ist, wirkt das immer recht sachlich. Wenn dann aber wieder die Bahnkunden groß und breit im Bild sind, nachdem sich das Medium z.B. über Verspätungen von bis zu 30 Minuten (!) ausgelassen hat und erwähnt hat, dass sogar zwei (!) Strecken gesperrt sind, kommen die ganzen Kommentare a la "Scheiß Bahn". Selbst Geschichten, die gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben, kommen gerne vor. Neulich schimpfte ein Fahrgast vor der Fahrgast über irgendwas von vor ein paar Wochen, was nichts mit dem Wetter zu tun hatte. Hauptsache was zur Bahn gesagt.
Ich denke mal, über einen Winter wie hier kann man in Russland nur müde lächeln.
Dass man in Teilen Russlands auf Schnee und Winter eingerichtet ist, ist keine Kunst. Nur wenn man rund 30 Jahre lang keine strengen Winter mehr hatte - heute soll der erste Tag seit 1981 gewesen sein, an dem Deutschland komplett unter Schnee war - kann es natürlich in der Tat sein, dass man in der ersten Zeit vielleicht etwas überfordert ist. Dass aber trotzdem nicht alles glatt läuft, ist normal und liegt in der Natur der Sache. Deutschland jammert zudem immer auf sehr hohem Niveau. Haben amerikanische Autofahrer überhaupt sowas wie Winterreifen? Und was bringen die den ganzen Autos, wenn vorne ein Lkw aus XY keine hat und quer liegen bleibt?

Als in Russland diese Brände waren, wir erinnern uns, schien es mir als wäre Russland nicht so wirklich drauf vorbereitet, obwohl das dank Klimawandel (auch wenn man ihn leugnet) jetzt im kontinentalen Klima öfter vorkommen dürfte. Da würde z.B. ein Australier oder so mancher Ami nur müde lachen. Oder ein Chinese: So ein Aufstand wegen ein bisschen Rauch und Smog in einer Millionenstadt? Das was da in Moskau war, ist für manche Chinesen frische Luft... ;)
Aber auch Andererorts hat man mit viel Schnee weniger Probleme
http://www.youtube.com/watch?v=0BPsQmecQ9s
Ähm... ja und? So sieht's im Bayerischen Oberland oder im Schwarzwald auch aus.
Die Bahn leidet unter einer 44 Jahre alten Werbekampange, wo sie großkotzig behauptete, bei jedem Wetter (pünktlich) zu fahren. Irgendwie gibt es also doch ein "Generationengedächtnis"
Und die Werbung stimmt sogar heute noch! Es könnte besser sein, aber noch immer ist die Bahn das Verkehrsmittel, das momentan trotz allem noch am zuverlässigsten und sichersten fährt. Bis auf drei Schneeräumer, die von Zügen getötet wurden, sind mir keine nennenswerten Unfälle in den letzten Tagen bekannt.

Ein hübsches Bild, das ich gefunden habe:
http://img199.imageshack.us/f/imag0504e.jpg/ :D
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Beitrag von ubahnfahrn »

Autobahn @ 25 Dec 2010, 21:01 hat geschrieben: Die Bahn war zum Zeitpunkt ihrer Erfindung das schnellste Verkehrsmittel, und das hat ihr bis zum Aufkommen schnellerer Verkehrsmittel den Erfolg gebracht.
Bis auf die vmax der Flugzeuge ist die Bahn immer noch am schnellsten, hier bei mir fahren die Züge mit 120 durch die Stadt ;)
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Didy »

Markus @ 24 Dec 2010, 12:55 hat geschrieben:
Rohrbacher @ 24 Dec 2010, 12:49 hat geschrieben: Ich dachte, die scheiß Bahn hat eh immer Verspätung, wo ist das Problem?
Wenn man die Fahrzeiten entsprechend ausrichtet, hat man keine Verspätungen und die Züge sind wieder im Plan. Langsamer aber im Plan.
Ja super. Da hat der Fahrgast was davon. Wenn von 180 Tagen Winter 20 Tage Chaos herrscht, die andern 160 auch langsamer Fahren? Nee du... Und wenn der Fahrplan das vorsieht, hast noch nichtmal den Anspruch auf Verspätungsentschädigung..
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Beitrag von Mühldorfer »

Etwas OT zum Thema entspannte Fahrzeiten:

Aktuell braucht ein ICE von Minden nach Hannover 31min, als ich in der Gegend um 1971 wohnte und arbeitete ( FLM Hannover ) brauchten die "D-Züge" die ohne Halt von Minden nach Hannover fuhren planmäßig 28min und hielten diese Zeit auch meistens ein, ich fuhr damals 2- 3-mal die Woche die Strecke, Garnituren mit Vmax 140km/h!

Neben TEE-Zügen mit 200km/h war damals meines Wissens nach in Hannover als D-Zug niur der "Hispania-Express" mit Rollamterial für 160km/h ausgestattet.
Xenon
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Beitrag von Xenon »

Mühldorfer @ 25 Dec 2010, 23:57 hat geschrieben: Etwas OT zum Thema entspannte Fahrzeiten:

Aktuell braucht ein ICE von Minden nach Hannover 31min, als ich in der Gegend um 1971 wohnte und arbeitete ( FLM Hannover ) brauchten die "D-Züge" die ohne Halt von Minden nach Hannover fuhren planmäßig 28min und hielten diese Zeit auch meistens ein, ich fuhr damals 2- 3-mal die Woche die Strecke, Garnituren mit Vmax 140km/h!

Neben TEE-Zügen mit 200km/h war damals meines Wissens nach in Hannover als D-Zug niur der "Hispania-Express" mit Rollamterial für 160km/h ausgestattet.
War denn der Regionalverkehr auch damals schon so dicht? Und gab es Taktverkehr? Es ist viel einfacher eine schnelle Trasse zu finden, wenn man nicht Rücksicht auf den Regionalverkehr und eventuelle Störungen nehmen muss.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Daniel Schuhmann @ 23 Dec 2010, 22:14 hat geschrieben:Dagegen! Damit nimmt man der Bahn wieder ein Stück Flexibilität. Ich will einsteigen und losfahren können, ohne Tage vorher zu buchen. Wenn mir das am Freitag abend einfällt und ich dann stehen muss, ja mei, mein Problem...
Das ist die gleiche Musik, die ich jemals gelesen habe, nachdem ich mit meiner Ansicht zur Reservierungspflicht in Fernverkehrszügen nicht alleine bin. Wenn ich zukünftig damit rechnen muß daß ich in er 2. Klasse, selbst wenn ich einen Sitzplatz habe, stundenlang stehende Fahrgäste ertragen und aufwendig durch die Fahrgastmenge zur Toilette schlängeln muß, kann auf die 2. Klasse verzichten und gehe in die 1. Klasse, selbst, wenn ich trotz knapper Finanzen mehr bezahlen muß. Dort ist es wenigstens bequemer.
Xenon @ 23 Dec 2010, 22:20 hat geschrieben:Wieso sollte ein EVU eine Reservierungspflicht einführen? Ein überfüllter Zug bringt dem EVU mehr Einnahmen und Spontanreisende könnte notfalls stehend mitfahren. Eine Win-Win-Situation.
Wieso kommen die reservierungspflichtigen TGV- und TÉOZ-Züge mit niedrigeren Fahrpreisen aus, auch wenn sie drei Tarife (Pro, Loisir und Prém's) anbieten?
Rohrbacher @ 24 Dec 2010, 12:49 hat geschrieben:Ich dachte, die scheiß Bahn hat eh immer Verspätung, wo ist das Problem?
Und wie gesagt, der ganze Winter ist nicht planbar, was willst du also auf deinen Winterfahrplan draufschreiben? Hamburg - München dauert generell 30 Minuten länger? Was erreichst du damit? Damit kannst du nur geringere Höchstgeschwindigkeiten (eine Hand voll Strecken!) kompensieren oder eben Fahrzeitpuffer einbauen. Ob ich jetzt laut irgendeinem Plan 5 Minuten länger irgendwo rumstehe oder ohne Plan, ist mir eigentlich wurscht. Wenn dann irgendwo trotzdem die Weiche oder die Oberleitung einfriert... mei... ob ich dann +50 oder nur +40 habe, deswegen einen komplett neuen Fahrplan auflegen?
Blödsinn. Und auf den Rest des Beitrages gehe ich nicht ein. Nur soviel: Auch der Winter ist meiner Ansicht nach sehr wohl planbar, das heißt, ohne die Fahrzeit künstlich verlängern zu müssen, kann man sich die Mühe machen, die Trassen schneefrei, wie möglich zu halten, selbst, wenn auf den Gleisen Schneeteppich liegt, können die Züge trotzdem fahren.

Was die Weiche angeht, erinnere ich mich an den Beitrag, in der behauptet wurde, daß ein Weichenantrieb so viel Kraft hätte, um eine Hand zerquetschen zu können, sind sie dann nicht in der Lage den Schnee bzw. das Eis plattzudrücken? Das Eis kann durch den hohen Druck bekanntlich zu Wasser werden. Wie das genau funktioniert muß ich mal nachschauen, jetzt habe ich kaum Zeit dafür.

Derartige Verspätungen, auch im Winter lehne ich grundsätzlich ab. Mehr als 10 Minuten ist nicht drin.
P-fan @ 25 Dec 2010, 14:36 hat geschrieben:Gerade auf der Strecke München-Stuttgart wurden die ICE-Fahrzeiten auch in den vergangenen 15 Jahren ständig gestreckt, zu jedem Fahrplanwechsel 1-2 Minuten. Macht in Summe 23 (!) Minuten Fahrzeitverlängerung.
Für ca. 2 Std. Fahrzeit mit dem ICE von Stuttgart nach München insgesamt 23 Minuten Fahrzeitverlängerung? Das ist in der Tat peinlich, für eine moderne Eisenbahn in der heutigen Zeit, zu welchem Zweck? Das mit dem knappen Fahrplan kann ich das so nicht nachvollziehen, schließlich ist ausreichend Fahrzeitpuffer für die gesamte Strecke drin (meine Meinung). U.a. reichen die Fahrzeitpuffer von 5 Minuten auf der gesamten Strecke für die Fahrten von Stuttgart nach München (nur mit den Halten in Ulm und Augsburg) völlig aus, um die kleinen Verspätungen aufholen zu können.
Rohrbacher @ 25 Dec 2010, 22:38 hat geschrieben:
Aber auch Andererorts hat man mit viel Schnee weniger Probleme
http://www.youtube.com/watch?v=0BPsQmecQ9s
Ähm... ja und? So sieht's im Bayerischen Oberland oder im Schwarzwald auch aus.
Es geht nicht darum, wie es andernorts aussieht, sondern darum, daß der Zugverkehr in dieser Situation, läuft.
Oder kannst Du das konkret Beweisen, daß die Züge wirklich in dieser Situation, wie in Japan fahren?
Russischer Spion @ 25 Dec 2010, 21:04 hat geschrieben:http://s002.radikal.ru/i198/1012/78/dd0b9c643e05.gif
Schön, das eingebundene Bild (wenn es Deiner ist), kannst Du das bitte sagen, was das gesprochene Wort (aus dem Mund abgelesen) "dawo(u)sch jutesch, da bzw. säs" bedeutet?
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Beitrag von Mühldorfer »

yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben: Das Eis kann durch den hohen Druck bekanntlich zu Wasser werden. Wie das genau funktioniert muß ich mal nachschauen, jetzt habe ich kaum Zeit dafür.
Unter diesen Bedingungen nicht relevant
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Beitrag von Andre_HD »

Rohrbacher @ 25 Dec 2010, 22:38 hat geschrieben:
Aber auch Andererorts hat man mit viel Schnee weniger Probleme
http://www.youtube.com/watch?v=0BPsQmecQ9s
Ähm... ja und? So sieht's im Bayerischen Oberland oder im Schwarzwald auch aus.
Es sieht da nur auch so aus oder fahren die Züge dort dann auch noch so?
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
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Beitrag von Woodpeckar »

yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben:Wenn ich zukünftig damit rechnen muß daß ich in er 2. Klasse, selbst wenn ich einen Sitzplatz habe, stundenlang stehende Fahrgäste ertragen und aufwendig durch die Fahrgastmenge zur Toilette schlängeln muß, ...
Wieder einmal hält sich hier jemand für etwas besseres, der menschenverachtend kundtut, stehende Fahrgäste nicht "ertragen müssen" zu wollen. Dafür gibt es eine einfache Abhilfe: Bieten Sie einem stehenden Fahrgast einfach Ihren Sitzplatz an!
yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben:Wieso kommen die reservierungspflichtigen TGV- und TÉOZ-Züge mit niedrigeren Fahrpreisen aus, auch wenn sie drei Tarife (Pro, Loisir und Prém's) anbieten?
Hier geht es nicht darum, was tarifmäßig angeboten wird, sondern ob man von einer Situation im Ergebnis etwas hat.
yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben:Blödsinn. Und auf den Rest des Beitrages gehe ich nicht ein. Nur soviel: Auch der Winter ist meiner Ansicht nach sehr wohl planbar, das heißt, ohne die Fahrzeit künstlich verlängern zu müssen, kann man sich die Mühe machen, die Trassen schneefrei, wie möglich zu halten, selbst, wenn auf den Gleisen Schneeteppich liegt, können die Züge trotzdem fahren.
Planung bedeutet, den Zufall durch Irrtum zu ersetzen.
Aus welchen Gründen auch immer wieder geglaubt wird, Technik sei mit vertretbarem Aufwand durch die Natur nicht zu stoppen: die Realität ersetzt den Gegenbeweis gebetsmühlenhaft aufs Neue.
yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben:Derartige Verspätungen, auch im Winter lehne ich grundsätzlich ab. Mehr als 10 Minuten ist nicht drin.
Der Winter wird die Ablehnung ernsthaft zur Kenntnis nehmen und geeignete Konsequenzen ziehen.
yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben:Das mit dem knappen Fahrplan kann ich das so nicht nachvollziehen, schließlich ist ausreichend Fahrzeitpuffer für die gesamte Strecke drin (meine Meinung). U.a. reichen die Fahrzeitpuffer von 5 Minuten auf der gesamten Strecke für die Fahrten von Stuttgart nach München (nur mit den Halten in Ulm und Augsburg) völlig aus, um die kleinen Verspätungen aufholen zu können.
Bleiben immer noch die größeren Verspätungen, die widerspenstig der Ablehnung trotzen.
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Beitrag von DumbShitAward »

yeg009a @ 26 Dec 2010, 09:02 hat geschrieben: Für ca. 2 Std. Fahrzeit mit dem ICE von Stuttgart nach München insgesamt 23 Minuten Fahrzeitverlängerung? Das ist in der Tat peinlich, für eine moderne Eisenbahn in der heutigen Zeit, zu welchem Zweck? Das mit dem knappen Fahrplan kann ich das so nicht nachvollziehen, schließlich ist ausreichend Fahrzeitpuffer für die gesamte Strecke drin (meine Meinung). U.a. reichen die Fahrzeitpuffer von 5 Minuten auf der gesamten Strecke für die Fahrten von Stuttgart nach München (nur mit den Halten in Ulm und Augsburg) völlig aus, um die kleinen Verspätungen aufholen zu können.
Liest du auch die Antworten, die dir widersprechen?

Ich drösel das gerne noch mal auf, für dich: insgesamt ca. 5 Minuten sind Fahrzeitreserve (die IC haben die teilweise nicht und sind chronisch verspätet), dann gehen noch ein paar Minuten für den Halt in Pasing drauf, was die ICs/ICEs früher nicht unbedingt machten und dann wird IMMERNOCH auf der Maximiliansbahn gebaut und da versauern deine 23 Minuten komplett.
Nur zur Information, weil das ja gerne behauptet wird: die Filstalbahn hat sich seit den 70ern fahrzeitmäßig allenfalls zum Positiven verändert.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Autobahn »

@ Rohrbacher
Wenn über gesperrte Flughäfen, hunderte Kilometer Stau und eingeschneite Autofahrer die Rede ist, wirkt das immer recht sachlich. Wenn dann aber wieder die Bahnkunden groß und breit im Bild sind, nachdem sich das Medium z.B. über Verspätungen von bis zu 30 Minuten (!) ausgelassen hat und erwähnt hat, dass sogar zwei (!) Strecken gesperrt sind, kommen die ganzen Kommentare a la "Scheiß Bahn".
In den Medien, die ich konsumiere, wird auch über die Bahn sachlich berichtet. Die Kommentare der Leser interessieren mich dabei nicht die Bohne. Es dürfte aber verständlich sein, dass die diversen Probleme mit den ICE ihre Spuren hinterlassen haben und die Bahn stärker unter „Beobachtung“ steht, als der Flugverkehr. Für den Individualverkehr ist ohnehin jeder Fahrer selbst verantwortlich.
Und die Werbung stimmt sogar heute noch! Es könnte besser sein, aber noch immer ist die Bahn das Verkehrsmittel, das momentan trotz allem noch am zuverlässigsten und sichersten fährt.
Die Bahn fährt, ja. Aber sie wird den Erwartungen, die sie mit dieser Werbung geweckt hat, nicht in vollem Umfang gerecht. Und bei solchen Witterungslagen sollte jeder, der es nicht aus beruflichen Gründen muss, auf jegliche Fahrt – egal mit welchem Verkehrsmittel – verzichten.

@ ubahnfahrn
Bis auf die vmax der Flugzeuge ist die Bahn immer noch am schnellsten, hier bei mir fahren die Züge mit 120 durch die Stadt
Das ist im Sinne der Gesamtreisezeit von Tür zu Tür nicht relevant, wenn am Anfang und am Ende lange Fußwege und öffentlicher Nahverkehr mit schlechten Anschlusszeiten die Gesamtreisegeschwindigkeit wieder reduzieren.

@ Woodpeckar

Es kann mir niemand erzählen, dass man eine Reise mit dem Fernverkehr nicht im Voraus planen kann. Und die Mehrzahl der Reisenden wird dies auch tun. Von daher halte ich eine Reservierungspflicht für hochwertige Fernzüge nicht für unzumutbar. Als unzumutbar empfinde ich es eher, für einen Fahrpreis von 102,00 € (Düsseldorf – Berlin) mehr als vier Stunden stehen zu müssen! Da lege ich in der Tat lieber 63,00 € drauf und reserviere mir einen Wunschplatz in der 1. Klasse. Mit etwas Glück kann ich ja auch einen Sparpreis ergattern, für den 14.01.2011 sind noch Sparangebote ab 89,00 € (ICE 1. Klasse) oder ab 69,00 € (IC – 30 Minuten längere Fahrtzeit) verfügbar.
Hier geht es nicht darum, was tarifmäßig angeboten wird, sondern ob man von einer Situation im Ergebnis etwas hat.
Der Fahrgast hat durch eine Reservierungspflicht deutlich mehr Komfort, das Eisenbahnunternehmen durch überfüllte Züge deutlich mehr Einnahmen bei geringeren Kosten, als durch den Einsatz von Entlastungszügen.
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Beitrag von Mühldorfer »

DumbShitAward @ 26 Dec 2010, 10:24 hat geschrieben: und dann wird IMMERNOCH auf der Maximiliansbahn gebaut und da versauern deine 23 Minuten komplett.
Planmäßige Fahrzeitverlängerungen wegen Streckenbaumaßnahmen sind ja eine Sache, aber Verspätungen wegen goßer NICHT katastrophenbedingter Baumaßnahmen sollten nicht sein.

Größere Bauprojekte mit teilweiser Gleissperrung werden ja vorgeplant, die Fahrpläne müßten dementsprechend gerechnet sein.

Derzeit, im Herbst, fast regelmäßig zwischen Regensburg und Nürnberg, die GEPLANTEN Anschlüße in Nürnberg werden nicht ereicht, Begründuig ist oft die Baumaßnahme zwischen Neumarkt Oberpfalz und Nürnberg, eine "richtige" Baustelle mit Blinkleuchten über Kilometer usw.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Autobahn @ 26 Dec 2010, 11:35 hat geschrieben: Es kann mir niemand erzählen, dass man eine Reise mit dem Fernverkehr nicht im Voraus planen kann. Und die Mehrzahl der Reisenden wird dies auch tun. Von daher halte ich eine Reservierungspflicht für hochwertige Fernzüge nicht für unzumutbar. Als unzumutbar empfinde ich es eher, für einen Fahrpreis von 102,00 € (Düsseldorf – Berlin) mehr als vier Stunden stehen zu müssen! Da lege ich in der Tat lieber 63,00 € drauf und reserviere mir einen Wunschplatz in der 1. Klasse. Mit etwas Glück kann ich ja auch einen Sparpreis ergattern, für den 14.01.2011 sind noch Sparangebote ab 89,00 € (ICE 1. Klasse) oder ab 69,00 € (IC – 30 Minuten längere Fahrtzeit) verfügbar.

Der Fahrgast hat durch eine Reservierungspflicht deutlich mehr Komfort, das Eisenbahnunternehmen durch überfüllte Züge deutlich mehr Einnahmen bei geringeren Kosten, als durch den Einsatz von Entlastungszügen.
Wie dies in der Praxis aussieht, habe ich wiederholt in Frankreich erlebt. Da gab es dann leider, leider für den ganzen nächsten Tag keine Plätze mehr.
Oder ich wollte in Straßburg umsteigen, nur gab es für den TGV dahin erst mit Ankunft nach der Abfahrt des Anschlusszuges wieder Plätze.
Und ohne Platzreservierung leider auch keine Fahrkarte.

D.h. ohne Auto kommt man dann einfach nicht weg.

Jeder, der an einem fahrtenaufkommensstarken Tag ohne Reservierung in einen Zug einsteigt, kennt das Risiko. Und wird es im Zweifelsfall eher eingehen, als nicht mehr wegzukommen.

Zudem kann ja jeder, der mehr Komfort möchte, freiwillig eine Reservierung kaufen.
Außerdem trifft auch bei der Bahn zu, das viele Reservierungen dann gar nicht genutzt werden. So habe ich fast immer einen Sitzplatz ergattern können, ggf. mit einmal wechseln zwischendurch.

Ich bin gegen solche Zwangsbeglückungsmaßnahmen, zumal wenn man dadurch weniger Freiheiten hat. Sonst kann man besser mit dem Auto fahren. Wobei - gemäß dieser Logik, müsste man morgens bei den Pendlermetropolen für die Einfahrschneisen zeitlich festgelegte Einfahrtsberechtigungen ausgeben, damit die Autofahrer nicht im Stau stehen. Wer keine mehr bekommt bzw. erst ujm 11 Uhr. Pech gehabt. Dient doch nur dem Komfort, damit man nicht im Stau steht - und der Umwelt... :P
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Beitrag von DumbShitAward »

Mühldorfer @ 26 Dec 2010, 11:42 hat geschrieben:Planmäßige Fahrzeitverlängerungen wegen Streckenbaumaßnahmen sind ja eine Sache, aber Verspätungen wegen goßer NICHT katastrophenbedingter Baumaßnahmen sollten nicht sein.

Größere Bauprojekte mit teilweiser Gleissperrung werden ja vorgeplant, die Fahrpläne müßten dementsprechend gerechnet sein.

Derzeit, im Herbst, fast regelmäßig zwischen Regensburg und Nürnberg, die GEPLANTEN Anschlüße in Nürnberg werden nicht ereicht, Begründuig ist oft die Baumaßnahme zwischen Neumarkt Oberpfalz und Nürnberg, eine "richtige" Baustelle mit Blinkleuchten über Kilometer usw.
Also auf der Maximiliansbahn hat man den Fahrplan (geht ja schon bald 15 Jahre) natürlich angepasst, klar gelegentlich kommt noch ein bisschen Verspätung dazu, ab und an fallen Züge (geplant und angekündigt) aus, aber grosso modo hat man das da schon in den Fahrplan eingepflegt (oder verstehe ich dich da falsch?).

Man hat halt derzeit Fahrzeiten von [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] nach Augsburg von ca. 35 Minuten (incl. Halt in Pasing) mit dem ICE, sollte der Ausbau irgendwann mal fertig werden, sinds wohl 28 - nicht viel, aber das war ja auch nicht Sinn und Zweck der Übung.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Mühldorfer »

Autobahn @ 26 Dec 2010, 11:35 hat geschrieben: Es kann mir niemand erzählen, dass man eine Reise mit dem Fernverkehr nicht im Voraus planen kann. Und die Mehrzahl der Reisenden wird dies auch tun. Von daher halte ich eine Reservierungspflicht für hochwertige Fernzüge nicht für unzumutbar. Als unzumutbar empfinde ich es eher, für einen Fahrpreis von 102,00 € (Düsseldorf – Berlin) mehr als vier Stunden stehen zu müssen!.
Widerspruch, wenn ich z.B. von Minden oder Berlin nach Oberbayern fahre geniesse ich gerne die Freiheit spontan über Hannover zu fahren um dort schnell verabredet mit Freunden einen Cafee zu trinken oder alternativ auch in Würzburg, Leipzig oder Jena noch in die Stadt zu gehen, es frei zu wählen ob 1, 2 oder 2 1/2h ich das Schließfach nutze wenn ich mehr als eine kleinen Rucksack dabei habe.

Deshalb auch BC50 statt nach Spartickets zu lugen und mit Zugbindungen ein paar Euro zu sparen!

Persönlich sei angemerkt ich habe über Deutschland verteilt Verwndte und Bekannte, Nürnberg, Minden, Hannover, Berlin, Würzburg, Leipzig, Dresden, Mannheim, Stuttgart, Frankfurt, wohnte mal bei Köln, am Bodensee, Westfalen, Hohenlohe und Freiburg.....

Ich WILL die Spontanität der Privat-PKW-Fahrt!
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