Hamburg-Köln-Express

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Wieso hat das so lange gedauert, bis 6010 zugelassen wurde?

Aus dem WIWO-Artikel zitierter Text:
>>Die Zulassung der HKX-Züge ist auch politisch bedeutend. Vor einem Jahr einigten sich Bundesverkehrsministerium, EBA und Bahnindustrie auf ein vereinfachtes Prüfverfahren. Es erlaubt, dass nicht alle Bauteile direkt vom EBA geprüft werden müssen, sondern dass andere dafür zugelassene Stellen wie der TÜV damit beauftragt werden können. Carstensen wertete die Zulassung der HKX-Züge daher als „gutes Signal für das System Eisenbahn“<<

Was hat das Zulassungsverfahren eigentlich mit der Politik zu tun? Irgendwie erschließt sich mir der Sinn an der Sache nicht.

Die weiteren Fragen sind, welche Voraussetzung der österreichische 6010 bei einem komplizierten Zulassungs- bzw. Prüfverfahren durch die EBA erfüllen müßte, um überhaupt für den innerdeutschen Verkehr zugelassen werden zu können?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 20 Sep 2014, 17:11 hat geschrieben: Wieso hat das so lange gedauert, bis 6010 zugelassen wurde?
Im wesentlichen unterschiedliche Rechtsauffassungen.
Was hat das Zulassungsverfahren eigentlich mit der Politik zu tun? Irgendwie erschließt sich mir der Sinn an der Sache nicht.
Genau das, was da steht.
Die weiteren Fragen sind, welche Voraussetzung der österreichische 6010 bei einem komplizierten Zulassungs- bzw. Prüfverfahren durch die EBA erfüllen müßte, um überhaupt für den innerdeutschen Verkehr zugelassen werden zu können?
Die üblichen Voraussetzungen, um ein Eisenbahnfahrzeug zugelassen zu bekommen - siehe dazu § 32 (1) EBO.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

JLanthyer @ 20 Sep 2014, 17:11 hat geschrieben: Wieso hat das so lange gedauert, bis 6010 zugelassen wurde?

Aus dem WIWO-Artikel zitierter Text:
>>Die Zulassung der HKX-Züge ist auch politisch bedeutend. Vor einem Jahr einigten sich Bundesverkehrsministerium, EBA und Bahnindustrie auf ein vereinfachtes Prüfverfahren. Es erlaubt, dass nicht alle Bauteile direkt vom EBA geprüft werden müssen, sondern dass andere dafür zugelassene Stellen wie der TÜV damit beauftragt werden können. Carstensen wertete die Zulassung der HKX-Züge daher als „gutes Signal für das System Eisenbahn“<<

Was hat das Zulassungsverfahren eigentlich mit der Politik zu tun? Irgendwie erschließt sich mir der Sinn an der Sache nicht.

Die weiteren Fragen sind, welche Voraussetzung der österreichische 6010 bei einem komplizierten Zulassungs- bzw. Prüfverfahren durch die EBA erfüllen müßte, um überhaupt für den innerdeutschen Verkehr zugelassen werden zu können?
..noch dazu waren die 6010 im Fernverkehr schon einige Jahre im Einsatz in Deutschland.......
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

viafierretica @ 20 Sep 2014, 18:45 hat geschrieben:..noch dazu waren die 6010 im Fernverkehr schon einige Jahre im Einsatz in Deutschland.......
Interessant, dann hat mich meine Erinnerung nicht getäuscht, als ich vor mehr als 20 Jahren im Münchner Hbf auf dem Rückweg vom Maxhütte-Haidhof kommend, den EC mit der ähnlichen Front des 6010 (oder war es eine andere Baureihe?) in Richtung Ausland abfahren gesehehen habe.

Das Dumme war allerdings, daß ich mit dem Zug aus Rosenheim kommend gerade eben in München ankam, wo der österreichische Triebzug, das ich damals gerne näher ansehen wollte, bald abfahren mußte.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 20 Sep 2014, 18:45 hat geschrieben: ..noch dazu waren die 6010 im Fernverkehr schon einige Jahre im Einsatz in Deutschland.......
...aber halt mit einem 4010 als Triebkopf. Letztenendes ging es halt um die Frage, ob eine Neuzulassung erforderlich ist oder nicht.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleist...t/10786402.html
Der 2012 gestartete private Bahnbetreiber Hamburg-Köln-Express (HKX) streicht erneut den Fahrplan zusammen.

Wie die WirtschaftsWoche aus Unternehmenskreisen erfuhr, wird es ab Ende Oktober nur noch maximal zwei Hin- und Rückfahrten pro Tag zwischen Köln und Hamburg geben. Derzeit fährt der Zug bis zu drei mal pro Tag.
...
Gleichzeitig setzt HKX künftig auf eine stärkere Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. So will die Privatbahn demnächst auch DB-Tickets anerkennen. Dann können Reisende ihre Tickets nicht nur über HKX, sondern auch im DB-Reisezentrum, deren Fahrkartenautomaten, in Reisebüros mit DB-Agentur, auf bahn.de und über die Handy-App der Bahn kaufe.
...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

146225
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Beitrag von 146225 »

Das könnte schon mal eng werden. Und die Fernbus-Buden müssen weiter mit Kellerpreisen leben.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Jogi
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Beitrag von Jogi »

Am 20.Februar veröffentlichte HKX auf seiner Homepage eine PM (keine Direktverlinkung möglich), wonach seit der Integration in den DB-Tarif Anfang diesen Monats die Fahrgastzahlen um 20 Prozent gesteigen seien. Bahnchef HKX-Chef Carsten Carstensen wird wie folgt zitiert:
Das ist eine sehr ermutigende Entwicklung[.] Sie zeigt, wie wichtig die Integration von Wettbewerbsbahnen in das Tarif- und Vertriebssystem der Deuschen Bahn ist. Für Reisende, die weiter als von Hamburg nach Köln fahren wollen, ist es einfach zu umständlich, wenn sie für verschiedene Abschnitte ihrer Reise bei unterschiedlichen Bahnen mehr als ein Ticket kaufen müssen.
Der Rest ergießt sich darüber welche Ticket anerkannt und welche nicht anerkannt werden; um eine Anerkennung weiterer Tickets (namentlich der NDS-Tarif und binnentarifliche NRW-Tickets) bemühe man sich.

Abschließend gibt es noch eine übersichtliche Stichpunktliste:
Die ab sofort im HKX gültigen Tickets im Überblick:
-        HKX-Tickets
-        Fahrkarten zum Normalpreis für Züge der Produktklasse C (Nahverkehrszüge)
-        ICE-/IC-/EC-Fahrscheine der Deutschen Bahn
-        Zeitkarten (Wochen- und Monatskarten) für Züge der Produktklassen A (ICE), B (IC/EC) und C (Nahverkehr)
-        Schönes-Wochenende-Ticket und Quer-durchs-Land-Ticket
-        Rail&Fly
-        Interrail, RIT, Europa-Sparpreise, RailPlus, etc.

Noch nicht anerkannt werden folgende Tickets:
-        Fahrscheine der Verkehrsverbünde VRS, VRR, VGM und HVV, wie beispielsweise Tages-, Wochen-, Monatskarten, Job-Tickets, Semester-, Schülertickets, BärenTicket, FlashTicket, SchokoTicket, etc.
-        Fahrscheine des NRW-Tarifs, wie SchöneReiseTicket NRW, SchöneFahrtTicket NRW, SchöneWocheTicketNRW oder SemsterTicketNRW
-        Fahrscheine des Landestarifs Niedersachsen
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abzwanst
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Beitrag von abzwanst »

Gerade auf dem Twitter-Channel vom HKX gelesen:
HKX1802 fast ausgebucht.DB-Ticket Kunden & Spontanfahrer in die angehangenen Wagen einsteigen od auf Klappsitze in den NOB-Wagen ausweichen.
https://twitter.com/HKXde/status/594781444821622784
**Info: der HKX1803 kann wegen der hohen Fahrgastauslastung ausschließlich Fahrgäste mit einer HKX-Reservierung befördern.
https://twitter.com/HKXde/status/594832241387294721
Scheinen also inzwischen schon ganz gut ausgelastet zu sein, die Züge, nachdem man ja nun auch DB-Tickets anerkennt.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

abzwanst @ 3 May 2015, 14:09 hat geschrieben: Scheinen also inzwischen schon ganz gut ausgelastet zu sein, die Züge, nachdem man ja nun auch DB-Tickets anerkennt.
Das System Eisenbahn funktioniert eben nur wenn man flexibel und spontan in den Zug steigen kann und nicht für jeden Zug ein anderes Ticket braucht.
Daher kann ein Wettbewerb im Fernverkehr nicht funktionieren, das schadet eher, da es zu kompliziert ist und weder ITF-kompatibel noch einfach zu handhaben.

Wichtiger wäre es daher nach schweizer Modell einfach Konzessionen zu vergeben. Ein EVU, eine Linie und alle erkennen das gleiche Tarifsystem an. Nebenbei spricht ja nichts dagegen dass jeder noch eigene Dinge anbietet.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Rev »

abzwanst @ 3 May 2015, 14:09 hat geschrieben: Gerade auf dem Twitter-Channel vom HKX gelesen:
HKX1802 fast ausgebucht.DB-Ticket Kunden & Spontanfahrer in die angehangenen Wagen einsteigen od auf Klappsitze in den NOB-Wagen ausweichen.
https://twitter.com/HKXde/status/594781444821622784
**Info: der HKX1803 kann wegen der hohen Fahrgastauslastung ausschließlich Fahrgäste mit einer HKX-Reservierung befördern.
https://twitter.com/HKXde/status/594832241387294721
Scheinen also inzwischen schon ganz gut ausgelastet zu sein, die Züge, nachdem man ja nun auch DB-Tickets anerkennt.
Hohe Auslastung ist immer relativ :D steht ja nicht dabei mit wie vielen Wagen die heute unterwegs sind...


Das kann ja gern mal schwanken wie man hier sieht :P
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://...=UZfFFls2QXiPzM
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 3 May 2015, 15:44 hat geschrieben: Das kann ja gern mal schwanken wie man hier sieht :P
Wenn du mir jetzt noch erzählst, wie man mit nur einem Married Pair-Wagen fahren kann (ohne Grund heißen die ja nicht so...), ist alles gut...
Rev
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Beitrag von Rev »

Da steht nirgends was von Married Pair-Wagen ... Nur von nob das könnte alles sein bei dem doch recht schwankenden Fahrzeug Einsatz des hkx ... Auch bomz und co

Und ja ich weis das am we gern mal die married pair wagen fahren ... Tut aber auch nix zu Sache ob jetzt ein disto oder zwei married pair .. Ich will nur sagen das man mit wenig Wagen jeden Zug gut ausgelastet bekommt ...
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 3 May 2015, 23:03 hat geschrieben: Da steht nirgends was von Married Pair-Wagen ... Nur von nob das könnte alles sein bei dem doch recht schwankenden Fahrzeug Einsatz des hkx ... Auch bomz und co
Welcher Schwankende Fahrzeugeinsatz? Seit Abschaffung des Interconnex werden beide benötigten Umläufe mit Married Pair-Wagen der Nord-Ostsee-Bahn (+ggf. Verstärkern) gefahren. Auch zuvor hatte man - nach den zugegebenermaßen etwas chaotischen Anfangstagen - de Fahrzeugeinsatz doch eigentlich recht gut im Griff.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

abzwanst @ 3 May 2015, 14:09 hat geschrieben:Gerade auf dem Twitter-Channel vom HKX gelesen:
HKX1802 fast ausgebucht.DB-Ticket Kunden & Spontanfahrer in die angehangenen Wagen einsteigen od auf Klappsitze in den NOB-Wagen ausweichen.
https://twitter.com/HKXde/status/594781444821622784
**Info: der HKX1803 kann wegen der hohen Fahrgastauslastung ausschließlich Fahrgäste mit einer HKX-Reservierung befördern.
https://twitter.com/HKXde/status/594832241387294721
Scheinen also inzwischen schon ganz gut ausgelastet zu sein, die Züge, nachdem man ja nun auch DB-Tickets anerkennt.
Auch wenn zu der Zeit der genaue Zeitpunkt des DB-Streik noch nicht bekannt war, könnte es durchaus sein, dass einige Schlauberger vorsorglich auf HKX ausweichen. Offenbar ist es HKX gelungen, den Leuten zu verklickern, dass ihre Züge auf jeden Fall fahren werden. ;)

Von daher gibt die derzeitige Auslastung nicht unbedingt den Normalzustand wieder. Falls doch, Glückwunsch!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Privater Fernverkehr bekommt weiterhin nicht wirklich ein Rad auf die Schiene:

Fahrplananpassung: HKX stellt Verbindung zwischen Köln und Frankfurt/Main ein
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Jogi
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Beitrag von Jogi »

Auch wenn es schon seit ut zwei Wochen bekannt ist, der [pathos]Chronistenpflicht[/pathos] halber sei es erwähnt: Zum 31.8. endet die DB-Tarifanerkennung im HKX. Das bedeutet zum einen, dass ab dem 1.9. gekaufte DB-Tickets nicht mehr im HKX anerkannt werden und zum anderen werden in einer Übergangsfrist bis zum 30.11. DB-Tickets anerkannt, die vor September gekauft wurden.

Kurz & knackig liest sich die entsprechende HKX-PM dazu:
Mit einem DB-Ticket HKX fahren? Das geht nur noch bis zum 31.08.2016!

Zum 31.08.2016 endet unsere Tarifkooperation mit der Deutschen Bahn. Ab dem 01.09.2016 werden keine DB-Tickets mehr im HKX anerkannt denn es wird ausschließlich der HKX-Tarif gelten. Alle DB-Tickets, die bis zum 31. August 2016 erworben wurden, werden übergangsweise noch bis einschließlich 30. November 2016 im HKX anerkannt.

Die Anerkennung von DB-Fahrscheinen in HKX-Zügen wurde zum Februar 2015 eingeführt, um Bahnreisenden eine einfache Mitfahrt mit dem HKX auch zum DB-Nahverkehrstarif zu ermöglichen. Inzwischen konnten beide Partner über eineinhalb Jahre Erfahrung mit dieser Regelung sammeln. Dabei hat sich gezeigt, dass mit der Kooperation nicht alle beabsichtigte Ziele erreicht wurden, es insbesondere in der Praxis zu einer Reihe von praktischen Problemen gekommen ist, die nun zu einer Beendigung geführt haben.

Uns ist es wichtig, dass wir unser Serviceversprechen an Sie einhalten und HKX-Kunden wieder Ihren garantierten Sitzplatz wahrnehmen können sowie den am Platz Catering Service.

Mit der ausschließlichen Anerkennung von HKX-Tickets gilt im HKX für die Mitnahme von Schwerbehinderten ab dem 1. September 2016 wieder ausschließlich die Fernverkehrsregelung: Schwerbehinderte benötigen ein HKX-Ticket, Begleitpersonen fahren bei einem entsprechenden Vermerk im Schwerbehindertenausweis umsonst.
Ein wenig ausführlicher, teils mit gleichen Formulierungen, gibt sich die DB-PM, wo auch die "praktischen Probleme" näher ausgeführt werden:
Ein wesentlicher Punkt ist, dass Kunden bei der DB auch ohne Sitzplatzreservierung Züge nutzen können, im HKX ist eine Sitzplatzreservierung aber immer im Ticket inklusive und wird auf dem HKX-Ticket ausgewiesen. „Der HKX-Kunde erwartet, dass sein gebuchter Sitzplatz frei ist. Das hat gerade in vollen Zügen immer wieder zu Diskussionen zwischen den Fahrgästen und dem Personal geführt“, sagt HKX-Geschäftsführer Carsten Carstensen. „Zudem kam es an ohnehin stark nachgefragten Reisetagen immer wieder zu Überfüllungen, da im HKX auch das Schönes-Wochenende-Ticket des DB-Nahverkehrstarifs anerkannt wurde.“

„Wir bedauern, dass sich die Tarifkooperation für HKX nicht gelohnt hat und beide Systeme in der Praxis nicht miteinander vereinbar waren. Fahrgäste der Deutschen Bahn werden auf dieser Relation auch weiterhin preislich attraktive Angebote nutzen können“, so Mario Theis, Leiter Marketing der DB Regio AG.

„Mit dem ab dem 1. September 2016 geltenden geänderten Fahrplan und der Konzentration auf die Strecke Hamburg-Köln erwarten wir wieder mehr Reisende mit HKX-Tickets in unseren Zügen“, sagt Carsten Carstensen. „Daher ist es uns besonders wichtig, dass wir unsere Serviceversprechen wie einen garantierten Sitzplatz und den Am-Platz-Catering-Service auch einhalten können. Aus diesem Grund werden im HKX ab dem 1. September 2016 wieder ausschließlich Tickets des HKX-Tarifs anerkannt. HKX wird sich als attraktiver Anbieter von günstigen Zugreisen wieder ganz auf seinen Kernmarkt zwischen dem Rheinland und Hamburg konzentrieren.“
Im letzten Satz klingen auch die Fahrplanänderungen zum gleichen Stichtag heraus; die Verlängerung über Köln hinaus nach Frankfurt wird eingestellt, der "Kernmarkt" wird mit einem Zugpaar je Tag von Freitag bis Sonntag bedient, morgens (Sa, Mo) bzw. vormittags (Fr, So) von Köln nach Hamburg und mittags (Sa, Mo) bzw. nachmittags (Fr, So) zurück. D.h., der aktuelle Verkehrstag Donnerstag entfällt.
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Beitrag von 146225 »

Wenn sie ihren Kernmarkt mal 7 Tage die Woche ganztägig im Stundentakt bedienen würden, würde ich das ja Wettbewerb nennen können, aber mit einem Zugpaar an 3 Tagen der Woche kann man vermutlich nicht mal angeschossenen Zombies wie DB FV das Fürchten lehren.
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Zustimmung. Ich finde es auch interessant, dass das anderswo klappt (ntv in Italien, Westbahn in Österreich, MTR in Schweden, und natürlich die ganzen Open-Access-Fahrer im UK, LEOexpress in Tschechien) mit nagelneuen Zügen und dem Versuch, wirklich auf ähnlichem Qualitätsniveau oder noch darüber regelmäßige Verbindungen anzubieten. In Deutschland ist privater SPFV gefühlt irgendwie eher Rudis Resterampe für "was halt noch irgendwo auf dem Hof rumsteht".

Edit:SPFV war natürlich gefragt.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

NJ Transit @ 15 Aug 2016, 19:21 hat geschrieben:Ich finde es auch interessant, dass das anderswo klappt (ntv in Italien, Westbahn in Österreich, MTR in Schweden, und natürlich die ganzen Open-Access-Fahrer im UK, LEOexpress in Tschechien) mit nagelneuen Zügen und dem Versuch, wirklich auf ähnlichem Qualitätsniveau oder noch darüber regelmäßige Verbindungen anzubieten. In Deutschland ist privater SPNV gefühlt irgendwie eher Rudis Resterampe für "was halt noch irgendwo auf dem Hof rumsteht".
Könnte das vlt. daran liegen, dass es in anderen Ländern eine bessere Verkehrspolitik gibt, ohne Wirtschaftsbahn und evtl. ohne bzw. günstigeren Trassengebüren und dass die Schiene auch bei den Völkern eine größere Bedeuting hat, als in Schland? :unsure:
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

218 466-1 @ 15 Aug 2016, 19:16 hat geschrieben:Könnte das vlt. daran liegen, dass es in anderen Ländern eine bessere Verkehrspolitik gibt, ohne Wirtschaftsbahn und evtl. ohne bzw. günstigeren Trassengebüren und dass die Schiene auch bei den Völkern eine größere Bedeuting hat, als in Schland? :unsure:
Zumindest die Westbahn hat bisher keine Gewinne erwirtschaftet:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/econo...ach-effizienter

Aber sie hat nun einmal größere Gesellschafter als der Hamburg-Köln- Express. Daher konnte sie sich auch leisten, weitere 10 neue Züge zu bestellen. Ausgeliefert werden diese dann 2018.

Edit: Hätet Antwort zum Beitrag von NY Transit sein sollen
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, sind die Open-Tickets auf der Insel, insbesondere im Verkehr mit London, aber auch entsprechend teuer.

Ferner gibt es im Bahn-FV dort ja nicht wirklich viel Konkurrenz. In der Regel ist ein Franchise ja auf ein bestimmtes Linienbündel festgelegt. So hast ja keine Eastcost-Züge von Virgin auf einer Strecke z.B. von Paddington nach Wales. Einzig die Cross-Country-ICs "wildern" als in verschiedenen FV-Netzen.
Und auch die Regionalzüge sind ja nach Regionen unterteilt vergeben.

Hat mich zu meiner "Insel-Zeit" ehrlichgesagt ziemlich genervt, dass es keine allgemeine BC50 gab.

Aber: die gute alte DB konnte Tickets und Reservierungen für FV-Züge in UK erstellen. :lol: Ich hatte z.B. eine durchgehende Fahrkarte für die Strecke "München - Newcastle" plus eine Zusatzkarte für den EST. Und auch Tickets für Binnenfahrten in UK. Waren teilw. billiger als lokale gekaufte Open-Tickets. Die Zugbegleiter waren oft erst verwundert, gab aber nie Probleme,
Tja, zu Zeiten von Kurs90 und BS2000 funktionierten Ticketdinge, bei denen man heute vmtl. nur unverständliches Achselzucken ernten würde.


Btw, diese Begründung von HKX klingt für mich nach "Wir haben keine Lust mehr auf die von der DB auf HKX geschlüsselten niedrigen Einnahmen." . Das ganze auf die Reservierungen zu verweisen, ist IMO nur vorgeschoben. Denn wer sich eine Reservierung kauft, hat ja einen Sitzplatz. Wer nicht, mei, der hat halt im Zweifelsfall Pech und muss ggf. auch aufstehen. Ist doch bei der DB nicht anders.
146225
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Beitrag von 146225 »

Ich sag mal, die generell eher etwas "negativere" Einstellung zum Verkehrsmittel Bahn trägt in Deutschland sicherlich ihren Teil bei. Und "die" definierten Rennstrecken wie z.B. Wien-Linz-Salzburg oder Torino-Milano-Bologna-Firenze-Roma gibt es aufgrund der flächigeren, polyzentrischeren Struktur vielleicht auch nicht so klar.

Letzten Endes ist es aber vielleicht tatsächlich so, dass alle bekannten Beispiele wie Westbahn, NTV etc.pp. trotz zum Teil beachtlicher Erfolge eben alle noch längere Zeit kein Geld verdienen, sprich der Anlaufinvest in solch ein Unternehmen sehr, sehr hoch ist. Das sieht man ja bis heute an schon gescheiterten oder noch laufenden Versuchsballons wie InterCannix (oder so), Der Schnellzug, Locomore ... - und vielleicht sind Investoren, egal ob Finanzinstitutionen oder andere, bei einer Investition dieser Größenordnung für den deutschen SPFV-Markt einfach "feiger"?

Prinzipiell wären die Möglichkeiten alle da: DB FV ist nicht so stark, qualitativ hochwertig und stabil in der Betriebsführung als dass der Laden nicht angreifbar wäre. Eine Musterstrecke, mit einem sauber definierten, immer gleichen Taktangebot (ja, weiß ich: muss man bei DB Netze auch erstmal für Trassen bekommen), ein einfach strukturiertes Preissystem, und zuverlässiger Betrieb mit verlässlichen Merkmalen wären die Ansatzpunkte, die einen regelrecht anspringen. Beispiele fürs Marketing kommen einem wie von selbst: "Wir nehmen auf jeder Fahrt bis zu x Fahrräder mit - garantiert!" - "Unsere Bordgastronomie: lecker, frisch & freundlich, immer für Sie da!" - "Bei der DB mal wieder keinen 19,-€ Sparpreis von A-Stadt nach B-Heim bekommen? Profitieren Sie von unserem günstigen Festpreis von nur ...€, und das 24/7 in allen Zügen!" - "Kids aufgepasst: alle Züge mit toller Spielecke!" und so weiter, und so weiter ... wenn man das konsequent mal 2-3 Jahre auf einer Relation durchziehen würde, wäre schon die Frage: wie reagiert ein DB-Konzern, für den Konsequenz und Nachhaltigkeit leider oft genug Fremdworte sind?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Das mit dem notwendigen Invest ist genau der Punkt. Und dabei ist das Risiko noch enorm. Sprich, ein Kapitalgeber verlangt hohe Verzinsung seines Invests.

Und mit ein paar alten D-Zugwagen und ner Leihlok mal hier und mal hier "rumgondeln" kommt man verkehrlich nicht weit und findet auch nicht dermaßen Kundschaft, die einem einigermaßen stabile Einnahmen sicherstellen könnten. Hier und da Gelegenheitskunden sowie Schnäppchenjäger helfen einem da nicht wirklich, man muss Relationen sicher und flexibel abdecken können.
Aber dafür wieder hohes risikovolles Invest vorher.

Sprich, für Neueinsteiger in diesen Markt kommt das Ganze einem Henne-Ei-Problem ziemlich nahe. Und Investoren wollen v.a. eins: Geld mit ihrem Engagement verdienen.
Bei der Gummireifenkonkurrenz ist das nicht viel anders. Nur dass die Investments niedriger sind um ein Netz aufzuziehen und man Risiken einfacher an Subunternehmer auslagern kann. Bis diese nicht mehr können und aussteigen. Sieht man ja am Marktführer, der macht trotz großem Netz keinen Gewinn.


Ich gehe daher davon aus, dass der Schritt von HKX nix helfen wird; sondern eher Versuche sind das Ende noch etwas hinauszuschieben.
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Beitrag von NJ Transit »

spock5407 @ 15 Aug 2016, 20:56 hat geschrieben: Ferner gibt es im Bahn-FV dort ja nicht wirklich viel Konkurrenz. In der Regel ist ein Franchise ja auf ein bestimmtes Linienbündel festgelegt. So hast ja keine Eastcost-Züge von Virgin auf einer Strecke z.B. von Paddington nach Wales. Einzig die Cross-Country-ICs "wildern" als in verschiedenen FV-Netzen.
Cross Country ist eine ganz normale Franchise (mit dem einzigen Unterschied, dass diese Franchise als eine der ganz wenigen - ich meine, es sind nur diese und Caledonian Sleeper - nicht den Betrieb von Bahnhöfen beinhaltet). Es gibt und gab aber durchaus eine Reihe Open-Access-Anbieter wie Hull Trains, Grand Central oder auch Heathrow Express.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

NJ Transit @ 15 Aug 2016, 19:21 hat geschrieben: Zustimmung. Ich finde es auch interessant, dass das anderswo klappt (ntv in Italien, Westbahn in Österreich, MTR in Schweden, und natürlich die ganzen Open-Access-Fahrer im UK, LEOexpress in Tschechien) mit nagelneuen Zügen und dem Versuch, wirklich auf ähnlichem Qualitätsniveau oder noch darüber regelmäßige Verbindungen anzubieten. In Deutschland ist privater SPFV gefühlt irgendwie eher Rudis Resterampe für "was halt noch irgendwo auf dem Hof rumsteht".

Edit:SPFV war natürlich gefragt.
Eine Halbierung der Trassengebühren würde sehr helfen. Kein Verkehrsträger ist so mit den Wegekosten belastet wie die Schiene. Nur der Bund will das nicht, stattdessen fordert er noch Rendite vom Netz, was eh irrsinnig ist. Rechte Tasche, Linke Tasche zum Schaden der Eisenbahn.

Ich sehe das mit dem Wettbewerb der angeblich im Fernverkehr funktioniert anders. Das sind alles Rosinenpicker, siehe P, Westbahn. So wäre es hier auch, die Magistralen würde man fahren, aber den Rest soll schön die FV AG fahren.

Das Netz ist ein natürliches Monopol, da kann man nicht wie auf der Straße nebenherfahren und die Trassen geben einen Wettbewerb im Stundentakt von 2-3 Anbietern nicht her, zumal das auch irrsinnig wäre und nebenbei dem GV schaden würde.

Das beste System ist das schweizer System mit Konzessionen, kein Pseudowettbewerb der allen nur schadet, weil dann am Ende 3-4 Anbieter 3-4 Fahrten anbieten mangels Trassen und es den Takt zerschießt.
Man sollte Konzessionen vergeben, am besten immer ein Paket mit einer guten, umsatzstarken Linie und einer für die Flächenbedienung. So müssen die sich gegenseitig tragen und es gibt nur eine Ausgleichszahlung.
Das wäre richtiger Wettbewerb, denn jeder hätte die Möglichkeit entsprechende Konzessionen zu erwerben und wäre dann wie im SPNV der exklusive Anbieter auf dieser Linie, was auch das kundenfreundlichste wäre inkl. Anerkennung des gängigen Tarifsystems.
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Beitrag von JeDi »

Jogi @ 15 Aug 2016, 10:08 hat geschrieben: zum anderen werden in einer Übergangsfrist bis zum 30.11. DB-Tickets anerkannt, die vor September gekauft wurden.
Nein, sogar bis zum Fahrplanwechsel (wäre ja auch doof, wenn ich heute einen Sparpreis mit HKX-Anteil für den Dezember kaufen würde, und der ist dann plötzlich nicht nutzbar).
Jogi
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Beitrag von Jogi »

JeDi @ 16 Aug 2016, 17:24 hat geschrieben: Nein, sogar bis zum Fahrplanwechsel (wäre ja auch doof, wenn ich heute einen Sparpreis mit HKX-Anteil für den Dezember kaufen würde, und der ist dann plötzlich nicht nutzbar).
Danke für die Korrektur samt einleuchtender Begründung - sollte man glatt mal die letzte Chance nutzen und mitfahren ;)
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Keine Alternative zum Transrapid MUC
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