Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

218 466-1 @ 10 Sep 2014, 16:37 hat geschrieben: Ja mei, auf der SFS gelten besondere Sicherheitsvorschriften. Brauchen nur drei der vier Einstiegstüren defekt sein und schon muss der Wagen geräumt werden.
Die Alternative wäre die Umleitung über Trechtlingen mit anschießender Verspätung.
Ist vielleicht auch eine Frage der Vermittlung der Situation an die Reisenden. Je besser die Erklärung (auch für neu zusteigende Fahrgäste), umso eher wird man Verständnis ernten. Habe aber schon erlebt, dass der Grund für einen verschlossenen Wagen wie ein Betriebsgeheimnis gewahrt wurde.

Und in einem ohnehin schon überfüllten Zug kommt es nicht immer gut an, wenn man aus geheimniskrämerischen Gründen plötzlich einen kompletten Wagen abschließt.
Wo ist das Problem?
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

218 466-1 @ 10 Sep 2014, 16:37 hat geschrieben: Brauchen nur drei der vier Einstiegstüren defekt sein [...]
Wenn sowas an der Tagesordnung wäre, lägen die Probleme ganz woanders.
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Beitrag von 146225 »

Daniel Schuhmann @ 10 Sep 2014, 16:54 hat geschrieben: Wenn sowas an der Tagesordnung wäre, lägen die Probleme ganz woanders.
DB Fernverkehr hat genau solche Probleme - und nicht zu knapp.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

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So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Hier die offizielle Wasserstandsmeldung PM der GdL:
GdL hat geschrieben:Keine Streiks bis zum 2. Oktober 2014

Der Hauptvorstand hat die Informationen der Basis zum Tarifkonflikt umfassend bewertet. Er rechnet mit einer hohen Zustimmung bei der Urabstimmung. Die Auszählung der in einer geheimen schriftlichen Wahl durchgeführten Urabstimmung findet am 2. Oktober 2014 in Frankfurt am Main statt. Arbeitskämpfe sind bis zum Abschluss der Urabstimmung ausgeschlossen.
http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitte...lung-1410438353
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Eins sei gesagt, egal wie man dazu steht oder auf welcher Seite man steht. Wir müssen dringend die Situation verbessern, sonst bekommen wir riesige Probleme.

Schon heute herrscht ein Mangel und viele potentielle Kandidaten sagen dass sie für das Geld nicht arbeiten oder sich das nicht antun, für die geringe Wertschätzung, die mittlerweile schlechten Freizeitregelungen und die vielen Überstunden (die man nicht abfeiern kann).

Bereits jetzt gibt es Strecken wo immer wieder SEV gefahren wird, was aber die vielen Fahrgäste und Außenstehenden nicht mitbekommen ist wie oft der SEV in letzter Minute abgewendet werden kann. Da entsteht ein Pulverfass das irgendwann gewaltig explodiert, vor allem wenn die Bedingungen nicht besser werden.
Die Stimmung ist allgemein mies und die Überstunden sammeln sich.
Warum schrammen wir derzeit so oft am SEV vorbei? Weil viele Kollegen ihre Ruhetage opfern damit der Betrieb aufrecht erhalten wird, als Dank darf man sich dann beschimpfen lassen wenn man für bessere Bedingungen kämpft.
Wenn es nicht besser wird, werden immer weniger Kollegen bereit sein am Ruhetag zu arbeiten und dann gibt es Zugausfälle ganz ohne Streiks. Ich bekomme das planerisch sehr gut mit und sehe selbst persönlich wie oft man als Disponent am Ausfall vorbeischrammt, aber es wird immer schwieriger. Die Motivation und Stimmung auf dem Nullpunkt und das ist unabhängig vom EVU.
Wer ständig im Schnitt eine 6-Tage-Woche hat, mit nur einem freien Tag zwischen den langen Schichten, oft gerne auch als "Schummelruhe" von Spät auf Früh, der wird irgendwann die Schn... voll haben, denn die Überstunden sammeln sich an und können nicht genommen werden. Man verschenkt Freizeit und bekommt nichts zurück. Die meisten wollen eben auch die freie Zeit wieder zurück haben, denn das ist unbezahlbar.

Die Forderungen sind nun wirklich nicht hoch gegriffen, denn jeder weiß dass man Verhandlungsmasse braucht und z. B. spekuliert man bei 2 Stunden Arbeitszeitverkürzung darauf dass 1 Stunde hängen bleibt.

Ich frage mich wieso wir denn keinen Arbeitnehmermarkt haben. Die Marktgesetze besagen dass Angebot und Nachfrage alles regeln. Derzeit haben wir eine hohe Nachfrage und ein geringes Angebot an potentiellen Arbeitnehmern. Wieso wirkt sich das nicht auf die Bedingungen aus?
Wieso rollt die DB oder andere nicht den roten Teppich aus und versucht die Leute zu bekommen?
Wieso behauptet die DB sie will zu den Top10-Arbeitgebern in Deutschland gehören, verhält sich jetzt aber so als würde sie den Arbeitnehmern nichts gönnen. Also doch Top10 nur im AT-Bereich?
Wir haben einen Mangel und die Zeitbombe tickt, da würde ich mir schon erwarten dass die Arbeitgeber sich nicht derart quer stellen würden. Letztendlich wird damit die Branche nicht attraktiver und fördert das gehäufte Auftreten von SEV. Ich kann euch sicher sagen, weit sind wir nicht mehr entfernt von derartigen Szenarien.
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Beitrag von elchris »

DSG Speisewagen @ 12 Sep 2014, 13:13 hat geschrieben: Wer ständig im Schnitt eine 6-Tage-Woche hat, mit nur einem freien Tag zwischen den langen Schichten, oft gerne auch als "Schummelruhe" von Spät auf Früh, der wird irgendwann die Schn... voll haben, denn die Überstunden sammeln sich an und können nicht genommen werden. Man verschenkt Freizeit und bekommt nichts zurück. Die meisten wollen eben auch die freie Zeit wieder zurück haben, denn das ist unbezahlbar.
Das stimmt einfach nicht. Bei einer Eintagesruhe müssen ausserdem 36h zwischen den Diensten liegen, alles andere lässt zumindest unser Dienstplanprogramm garnicht zu.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 12 Sep 2014, 13:13 hat geschrieben: Ich frage mich wieso wir denn keinen Arbeitnehmermarkt haben.
Weil sich Splittergewerkschaften mit “aus Prinzip“-Streiks besser verkaufen.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

DSG Speisewagen @ 12 Sep 2014, 13:13 hat geschrieben: Ich frage mich wieso wir denn keinen Arbeitnehmermarkt haben. Die Marktgesetze besagen dass Angebot und Nachfrage alles regeln.
Marktgesetze funktionieren nicht bei Monopolen. Es gibt bei euch kaum konkurrierende Unternehmen die die Arbeitnehmer gegeneinander ausspielen können.
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 12 Sep 2014, 17:02 hat geschrieben: Marktgesetze funktionieren nicht bei Monopolen. Es gibt bei euch kaum konkurrierende Unternehmen die die Arbeitnehmer gegeneinander ausspielen können.
Das ist aber auch nur eine Halbwahrheit - z.B. mit technischer Vorbildung muss man ja nicht zwingend Tf werden, sondern kann auch ganz wo anders außerhalb der Eisenbahnwelt arbeiten. Also doch, der Konkurrenzkampf ist da und real.

Wenn ich in das Deutschland da draußen schaue, sollten dieser Tage übrigens längst nicht nur die Eisenbahner wegen mieser Arbeitsbedingungen auf die Barrikaden gehen, sondern zig andere Branchen und Berufe gleich mit ihnen.
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andreas
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Beitrag von andreas »

ich würde ja an Stelle der Bahn der EVG 6% Gehaltserhöhung bieten bei gleicher Arbeitszeit -mal schauen, was die GDL dann sagt.
Ist die Bahn dann eigentlich verpflichet, der GDL das gleiche zuzugestehen wie der/den anderen Gewerkschaften?
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Beitrag von NJ Transit »

Dann bin ich froh, dass du nicht die Bahn bist, denn das wäre so ziemlich das übelste und mieseste, was man seinen Mitarbeitern gegenüber bieten kann.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

6% Erhöhung ist das übelste und mieseste? Hab ich was verpasst?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Am Ende werden doch eh 3-3,5% und 1 Stunde weniger rauskommen.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

146225 @ 12 Sep 2014, 19:18 hat geschrieben: Das ist aber auch nur eine Halbwahrheit - z.B. mit technischer Vorbildung muss man ja nicht zwingend Tf werden, sondern kann auch ganz wo anders außerhalb der Eisenbahnwelt arbeiten. Also doch, der Konkurrenzkampf ist da und real.
Für bestehende besteht aber schon eine ziemliche Hürde die Brache zu wechseln. Und dem Eisenbahnforum entnehme ich das die Bahn bei neuen Mitarbeitern genau das Probleme hat. Zu wenig Menschen sind bereit für Peanuts zu arbeiten. Hier kommen wir aber zu einem weiteren Problem mit Monopolisten. Es interessiert die nicht wirklich wenn die Kunden unzufrieden sind weil Züge ausfallen, verspätet sind, weil es an Personal mangelt. Wo sollen die unzufriedenen Kunden den hingehen? Das Auto ist bis zu einen gewissen Grad ein Konkurrent, bei Städten wie München für viele Pendler aber nicht wirklich eine Alternative wegen Staus usw..
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Beitrag von NJ Transit »

Bayernlover @ 12 Sep 2014, 19:44 hat geschrieben: 6% Erhöhung ist das übelste und mieseste? Hab ich was verpasst?
6% mit dem einzigen Sinn, Zwietracht zu sähen und die Belegschaft gegeneinander auszuspielen? Ja.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Das wird nicht passieren, da beide immer eine Klausel vereinbaren, die ihnen genau zusichert dass sie nicht schlechter fahren.
Die EVG hat sich das 2011 auch zusichern lassen und ihren "Jahrhundertabschluss" dann eben nachbessern lassen. Entscheidend ist das Gesamtvolumen, das ist in etwa immer gleich bei allen, nur tw. anders verteilt.

Abgesehen davon gibt ja selbst die DB zu dass die Mehrheit des Fahrpersonals (egal ob Zub, Lrf oder Tf) bei der GDL organisiert ist.

Was die 6% oder 5% angeht, so geht es eben nicht nur ums Geld, sondern auch um die Arbeitsbedingungen, die sind mindestens genauso wichtig.
elchris hat geschrieben: Das stimmt einfach nicht. Bei einer Eintagesruhe müssen ausserdem 36h zwischen den Diensten liegen, alles andere lässt zumindest unser Dienstplanprogramm garnicht zu.
Das mag für die DB stimmen, es gibt genug EVU mit geringeren Abständen im TV. Aber auch 36h Abstand zwischen 6-Tage-Blöcken sind ein Witz, nur so nebenbei. Das darf kein Dauerzustand sein.
andreas hat geschrieben: ich würde ja an Stelle der Bahn der EVG 6% Gehaltserhöhung bieten bei gleicher Arbeitszeit -mal schauen, was die GDL dann sagt.
Ist die Bahn dann eigentlich verpflichet, der GDL das gleiche zuzugestehen wie der/den anderen Gewerkschaften?
Das von dir nur unnützer Mist kommt (juhu Glashaus ich weiß :P ) dürfte jetzt klar sein, aber weider einer der nicht kapiert dass Abschlüsse für die Arbeitnehmer gemacht werden und nicht für die Gewerkschaften.
Die Kollegen wollen eben nicht nur mehr Geld, sondern eben auch bessere Arbeitsbedingungen.

Wie gesagt, entscheidend ist was die Belegschaft will und ich habe weiter oben ja bereits geschrieben dass die Stimmung (gilt quer durch alle EVU) mies ist und viele die Schn... voll haben, da sich nichts bessert und dann der Arbeitgeber wie im Fall der DB noch großspurig auftritt, was die sowieso generelle fehlende Wertschätzung gegenüber dem Fahrpersonal einmal mehr ausdrückt.
Bei mir ist die Konsequenz längst eingetreten dass ich keine einzige Ruhe mehr opfere, denn wenn ich einige Kommentare hier oder im Hetzforum DSO lese oder allgemein in den Medien, dann wird man da eher bestätigt, auch wenn die Lautsprecher ja eher eine Minderheit sind. Die Probleme lassen sich eben nur lösen wenn man die Bedingungen verbessert, aber das gönnt einem kein "andreas" oder andere Hetzer, die Arbeitgeber sowieso nicht. Lieber kriecht man den AG in den Hintern...
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 13 Sep 2014, 00:42 hat geschrieben: aber weider einer der nicht kapiert dass Abschlüsse für die Arbeitnehmer gemacht werden und nicht für die Gewerkschaften.
Bei der GDL offenbar schon - ansonsten würde sie sich anders verhalten, und nicht kein Fettnäpfchen auslassen, um die Öffentlichkeit gegen sich aufzubringen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

elchris @ 12 Sep 2014, 13:23 hat geschrieben: Das stimmt einfach nicht. Bei einer Eintagesruhe müssen ausserdem 36h zwischen den Diensten liegen, alles andere lässt zumindest unser Dienstplanprogramm garnicht zu.
Ach nein? Davon wird ein Übergang von Früh auf Nacht oder noch besser umgekehrt auch nicht schöner.
Erzähl mal einem normalen Arbeitnehmer, der Freitag mittag aus dem Büro geht, dass er Samstag Nacht wieder antreten darf und das dann sein Wochenende nach einer 50-Stunden-Woche war... Aber dafür kann er ja dann noch mal unter der Woche nen schönen 24-Stunden-Übergang von Nacht auf Früh kriegen, viel Spaß. Oder mal von 1 bis 11 arbeiten.


PS: 320 Überstunden und noch mehr als den halben Jahresurlaub. Leider keine freien Termine.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

DSG Speisewagen @ 12 Sep 2014, 13:13 hat geschrieben:Letztendlich wird damit die Branche nicht attraktiver und fördert das gehäufte Auftreten von SEV. Ich kann euch sicher sagen, weit sind wir nicht mehr entfernt von derartigen Szenarien.
Nur mal so am Rande: Für den SEV braucht man Busfahrer. Die hier angesprochenen SEV sind ja immer kurzfristig. Wohl kaum ein Bahnunternehmen wird ein Busunternehmen damit beauftragen, dauerhaft eine bezahlte Bereitschaft (Bus + Fahrer in Anzahl xy) für gelegentlich kurzfristig benötigte SEV vorzuhalten. Das heißt, fast jeder kurzfristige SEV bedeutet für die betroffenen Busfahrer unter Umständen, aus der Freizeit geholt zu werden, oder zumindest kurzfristige Dienständerungen (noch ein bisschen SEV vor oder nach der regulären Schicht), soweit es nicht über Personal aus Werkstatt oder Büro abgedeckt werden kann. Nicht immer sind alle Betroffenen davon begeistert. Die haben in ihrer Freizeit vielleicht gerade auch was anderes vor. So baden die Busfahrer dann die Misere der Lokführer aus.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

chris232 @ 13 Sep 2014, 13:51 hat geschrieben: PS: 320 Überstunden
Dürfen Überstunden nach den Arbeitsverträgen der Bahn angeordnet werden oder kann die ein MA verweigern (was ja rechtlich möglich ist wenn im Arbeitsvertrag nichts dazu geregelt ist)?
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Beitrag von andreas »

NJ Transit @ 12 Sep 2014, 19:43 hat geschrieben: Dann bin ich froh, dass du nicht die Bahn bist, denn das wäre so ziemlich das übelste und mieseste, was man seinen Mitarbeitern gegenüber bieten kann.
ich finde das Gebaren der GDL das übelste und mieseste, was man heutzutage so erlebt.
Bundesweite Warnstreiks (Warnstreiks wohlgemerkt) aus gewerkschaftpolitischen Gründen zu machen auf den Rücken
der Kunden, das ist mies und übel.

Und ich würde als Arbeitgeber nunmal auch lieber mit denen Verhandeln, die noch ein gewisses Maß und Anstand haben und
nicht gleich mit der großen Keule auftreten (und das würde im richtigen Leben auch jeder tun)
- wenn das dann Unfrieden erzeugt, dann ist das das Problem der GDL.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Ach andreas lass einfach dein Gehetze. Genau immer schön devot dem Arbeitgeber alles machen lassen und immer ja und Amen sagen, das wäre deine Traumwelt, wohl auch noch die Leibeigenschaft oder?

Die Forderungen die die GDL (und auch die EVG) aufstellt kommen von der Belegschaft, die erfindet der Herr Weselsky oder Kirchner nicht im Hinterzimmer. Die Forderungen sind genau das was die Belegschaft will (tw. kommen da noch weitaus mehr Forderungen, das ist eh schon ein Kompromiss)

Maß und Anstand? Das Wort nimmst du in den Mund? Wo ist denn das Maß und der Anstand bei den Arbeitgebern? Das ist schon lange verloren gegangen aber wie bei allen Aktionen, in allen Branchen, es ist schlimm wie mies die Solidarität in Deutschland ist. Genau deswegen war das 3. Reich so erfolgreich, weil in diesem Land so viele sind die sich gerne unterordnen, die sich gerne führen lassen, ja nicht aufmucken und ja alles schön breitbeinig hinnehmen.
Für seine Rechte kämpfen? Oh wie böse, das geht ja gar nicht.

Du entscheidest nicht mit wem die DB verhandelt und auch nicht andere Marionetten des Kapitals!
Fakt ist dass die Mehrheit der organisierten Mitarbeiter des Fahrpersonals bei der GDL organisiert sind. BMW kann doch auch nicht einfach mit der IG BCE verhandeln, weil die vielleicht 2 Mitglieder dort haben und arbeitgeberfreundlicher handeln als die IG Metall.


Ich finde das mieseste und übelste (um mal diesen andreas zu zitieren) dass sich Nichteisenbahner (Dritte) ständig in Dinge einmischen die sie nichts angehen. Keinen Schimmer wie es bei den EVU zugeht, wie das Klima ist, aber immer einseitig auf die Arbeitgeberseite schlagen.
Gut, ignorier weiter den großen Mangel, denn der wird nicht kleiner wenn weiter die Interessen des Fahrpersonals mit Füßen getreten werden.
Prostit**** des Kapitals braucht da schon gleich gar keiner.

Achja, ergänzend: Glaubst du oder andere dass gerne gestreikt wird? Mal abgesehen dass das mit finanziellen Einbußen verbunden ist, weiß ich dass die meisten auch nicht toll finden dass die Fahrgäste darunter leiden. Was gibt es denn aber sonst für Möglichkeiten?
Die DB nutzt natürlich eiskalt, wie 2007, die Medien zur Stimmungsmache und will nicht mal für das gesamte Fahrpersonal verhandeln, obwohl dort die Mehrheiten bekannt sind und die DB das selber weiß. Das erwartet man vom designierten Top10-Arbeitgeber.
Hier kämpfen Leute für ihre Rechte, weil sie die Schn... voll haben von der Gängelung der Führung, der fehlenden Wertschätzung, der ansteigenden Überstunden ohne Möglichkeit diese abzufeiern, dem Aufrechnen von Minuten (die Jagd der Controller nach jeder Minute Einsparung ist wahnsinnig motivierend) etc.
Keiner der nicht bei irgend einem EVU arbeitet und die Zustände kennt hat das Recht zu urteilen! Ich misch mich euch nicht in euere Branche ein.

Ja, mein Beitrag ist polemisch, aber mir platzt der Kragen wenn ich immer diesen arbeitnehmerfeindlichen Mist lese.
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Beitrag von Galaxy »

Die wenigsten Mensche sind per se Arbeitnehmerfeindlich. Persönlich sind mir im Leben vielleicht 2 Menschen begegnet wo ich mich fragte ob die in einem anderen Jahrhundert eine Baumwollplantage betrieben hätten. Unternehmen sind auch nicht per se Gewerkschaftsfeindlich, im gegenteil Gewerkschaften machen es oft einfachere um mit einer größeren Menge an Arbeitern um zu gehen. Was viele Leute allerdings ärgert ist das Gewerkschaften Regeln erzwingen die besagen das Komponente für unterschiedlich Produkte die aber in der gleichen Fabrik montiert werden, nicht im gleichen LKW transportiert werden dürfen, oder das eine kaputte Glühbirne nur durch einen Elektriker ausgetauscht werden darf. Dadurch sichert man zwar LKW-fahrer jobs, und Elektriker, aber den Gewerkschaften muss doch klar sein das so etwas dem Organismus als ganzes schadet?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Galaxy @ 14 Sep 2014, 06:45 hat geschrieben: Die wenigsten Mensche sind per se Arbeitnehmerfeindlich. Persönlich sind mir im Leben vielleicht 2 Menschen begegnet wo ich mich fragte ob die in einem anderen Jahrhundert eine Baumwollplantage betrieben hätten. Unternehmen sind auch nicht per se Gewerkschaftsfeindlich, im gegenteil Gewerkschaften machen es oft einfachere um mit einer größeren Menge an Arbeitern um zu gehen. Was viele Leute allerdings ärgert ist das Gewerkschaften Regeln erzwingen die besagen das Komponente für unterschiedlich Produkte die aber in der gleichen Fabrik montiert werden, nicht im gleichen LKW transportiert werden dürfen, oder das eine kaputte Glühbirne nur durch einen Elektriker ausgetauscht werden darf. Dadurch sichert man zwar LKW-fahrer jobs, und Elektriker, aber den Gewerkschaften muss doch klar sein das so etwas dem Organismus als ganzes schadet?
Und was hat das mit dem aktuellen Thema zu tun?

5% mehr und 2 Stunden weniger für das Fahrpersonal (ist ja nur eine Forderung und Verhandlungsmasse) ist ja keine weltfremde Forderung. Gerade in Zeiten riesigen Personalmangels ist die Forderung sogar moderat und sieht nicht nur das Geld, sondern auch die Arbeitsbedingungen.

Das einzige Problem ist doch dass der Arbeitgeber verhindern will dass die Organisation die die meisten Mitglieder beim Fahrpersonal hat dieses auch vertritt.
Jedoch wären auch zwei TVs kein Problem, was ja andere EVU beweisen.

Nervig ist eben diese Medienhetze und -kampagne, getragen von arbeitnehmerfeindlichen Hetzblättern wie die mit den 4 Buchstaben (kapieren deren Leser bloß nicht) und außenstehende Leute wie "andreas" die keinen Einblick haben, aber meinen ihre Meinung die sie irgendwo aufgeschnappt haben zu vertreten.

Es ist abgesehen davon nur konsequent, warum sollte eine Organisation nur für Tf verhandeln und damit seine Mitglieder im restlichen Fahrpersonal verraten (wo es auch mehr Mitglieder als die Konkurrenz hat)? Das Problem ist hier doch rein der Arbeitgeber, der nicht akzeptieren will dass die Gewerkschaften für ihre Mitglieder (die EVG auch für ihre Lokführer, was ihnen auch zusteht) verhandeln.
Diese arbeitgebernahe Einstellung vieler Bürger ist der eigentliche Skandal, denn dieses "sich fügen" ist besonders in Deutschland ausgeprägt...
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Beitrag von Flo_K »

DSG Speisewagen @ 14 Sep 2014, 15:09 hat geschrieben: 5% mehr und 2 Stunden weniger für das Fahrpersonal (ist ja nur eine Forderung und Verhandlungsmasse) ist ja keine weltfremde Forderung. Gerade in Zeiten riesigen Personalmangels ist die Forderung sogar moderat und sieht nicht nur das Geld, sondern auch die Arbeitsbedingungen.
Das kann man aber auch genau andersrum sehen: Gerade in Zeiten des Personalmangels ist eine Verkürzung der Arbeitszeit das Gegenteil von moderat?!

Davon mal abgesehen, DSG, ist deine Meinung nun doch eine sehr extreme. So, wie bei manch anderen vielleicht gerade ungerechtfertigter Weise die GDL die Bösen sind, so ist bei dir alles, was sich Arbeitgeber nennt, per se böse. Vielleicht könnte man sich da ja mal in der Mitte treffen. Und willst Du wirklich, dass künftig jede Berufsgruppe ihre eigene Gewerkschaft hat? Wer streikt denn dann für die Leute, bei denen ein Streik den Arbeitgeber nicht weiter stört? Wie setzen die dann ihre Rechte durch?
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Flo_K @ 14 Sep 2014, 15:15 hat geschrieben: Das kann man aber auch genau andersrum sehen: Gerade in Zeiten des Personalmangels ist eine Verkürzung der Arbeitszeit das Gegenteil von moderat?!

Davon mal abgesehen, DSG, ist deine Meinung nun doch eine sehr extreme. So, wie bei manch anderen vielleicht gerade ungerechtfertigter Weise die GDL die Bösen sind, so ist bei dir alles, was sich Arbeitgeber nennt, per se böse. Vielleicht könnte man sich da ja mal in der Mitte treffen. Und willst Du wirklich, dass künftig jede Berufsgruppe ihre eigene Gewerkschaft hat? Wer streikt denn dann für die Leute, bei denen ein Streik den Arbeitgeber nicht weiter stört? Wie setzen die dann ihre Rechte durch?
Sorry, aber bei der Arbeitszeitverkürzung geht es um die starke Belastung des Fahrpersonals. 40 Stunden im Wechselschichtdienst ist was anderes als 40 Stunden im Büro. Eine Absenkung ist daher sinnvoll, weil damit auch mehr Ruhetage herausspringen. Genau das sind Argumente die den Beruf auch mit attraktiv machen.

Ich bin übrigens sehr moderat, da ich nichts gegen die EVG sage, denn sie ist ebenso wichtig und ich gehöre zu den Leuten die weder gegen die einen noch gegen die anderen hetzen.

Es stimmt nicht dass ich alles was sich Arbeitgeber nennt als böse bezeichne. Ich habe aber selber den Wandel der Arbeitgeber miterlebt und der Umgang mit den Mitarbeitern wurde immer schlimmer, die Einstellung usw. Frag mal die Eisenbahner, die meisten werden mich bestätigen.
Bei den meisten EVU herrscht ein mieses Klima und das liegt u. a. eben auch am Umgang der Führungen mit den Mitarbeitern, ausgerechnet mit denen die das Geld erwirtschaften. Die werden oft als reine Kostenfaktoren betrachtet, es wird nach Minuten gesucht die man noch streichen kann (die teueren Controller brauchen ja Erfolgserlebnisse).

Das Problem liegt ja oftmals nicht mal bei den Eisenbahnern in der Führung (leider gibt es immer weniger fähige die auch Ahnung von Eisenbahn haben), sondern die vielen bahnfremden Leute, die nur einseitig auf Kosten achten und selbst die Meinung der technischen Führungskräfte (!) ignorieren.

Zum anderen Thema: Wo sage ich dass jede Berufsgruppe eine eigene Gewerkschaft haben soll? Das soll jeder frei für sich entscheiden, das gehört auch zur Marktwirtschaft und Demokratie.
Glaubst du wirklich bei einer Großgewerkschaft würde fürs Fahrpersonal gestreikt? Das Fahrpersonal würde dann für andere streiken und selbst nichts abbekommmen. Da hätte man wie bei Verdi streikfähiges Stimmvieh, das aber für andere streikt die dann alles einheimsen, z. B. die Verwaltungsetagen.
Oder warum waren einmal Regio-Ergänzungstarifverträge geplant mit Mehrarbeit und unbezahlte Überstunden nur fürs Fahrpersonal, natürlich nicht für Büro und Werkstatt. Und da wundert sich jemand dass Spartengewerkschaften stärker wurden?

Abgesehen davon profitieren alle Sparten davon, da ja immer Klauseln dafür sorgen dass bei einem besseren Abschluss einer Gewerkschaft die andere nachzieht, so profitieren alle davon. Letztendlich ist es sogar besser für die Arbeitnehmer.

Die ärmsten Leute sind doch die outgesourcten Berufe, denen hilft aber alles nichts, da die oft in nichttarifgebundenen Subunternehmen stecken. Die sind eine der vielen Opfer der Privatisierung. Kein angestellter Eisenbahner hat dadurch gewonnen, aber gerade Reinigungspersonal, Sipos und andere haben verloren wie keine anderen. Aber das ist ein politisches Problem und leider in fast allen Branchen so. Menschenverachtendes Outsourcing zu Billiglöhnen, politisch gewollt, denn der Staat ist als Auftraggeber einer der größten Dumper.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Galaxy »

DSG Speisewagen @ 14 Sep 2014, 15:09 hat geschrieben:
Diese arbeitgebernahe Einstellung vieler Bürger ist der eigentliche Skandal, denn dieses "sich fügen" ist besonders in Deutschland ausgeprägt...
Das ist vielleicht aber auch der Grund warum die Wirtschaft in Deutschland nicht so Katastrophe ist wie in vielen anderen Ländern.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Galaxy @ 14 Sep 2014, 20:07 hat geschrieben: Das ist vielleicht aber auch der Grund warum die Wirtschaft in Deutschland nicht so Katastrophe ist wie in vielen anderen Ländern.
Dann müssten Länder die die Arbeitnehmer ausbeuten und wo Kinderarbeit herrscht ja im Wohlstand schwimmen.

Man kann sich natürlich alles schön reden. Arbeitnehmerrechte gehören zu Moral und Verantwortung einer Gesellschaft und ebenso brauchen wir eine Welt wo jeder gut leben kann. Dazu braucht es keinen Luxus, aber jeder sollte von seiner (von einer) Vollzeitarbeit leben können und das in Anstand und Würde.

Die Lösung kann nicht sein dass sich ab jetzt alle Länder darin unterbieten wie man mit "Reformen" die Löhne weiter senkt und weitere Kahlschläge im Sozialsystem durchführt. Denn die Spirale wird sich immer weiter drehen. Verlierer sind die normalen Bürger und die Menschenwürde.

Europa verliert auch so grandios den Anschluss, weil es z. B. die moderne Technik verschlafen hat. Das Internet dominieren US-Konzerne von Google über ebay, Facebook bis hin zu Amazon.
Da hilfts auch nichts wenn man Geld mitbringt zur Arbeit.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Das kann man aber auch genau andersrum sehen: Gerade in Zeiten des Personalmangels ist eine Verkürzung der Arbeitszeit das Gegenteil von moderat?!
Dann müssen mehr Lokführer eingestellt werden, was wohl u.a. auch ein sekundäres Ziel dieser Forderung sein dürfte.

In Deutschland könnte beinahe Vollbeschäftigung herrschen, würde man nurmal die wichtigsten vakanten Stellen mit neuem Personal füllen und eine Personaldecke schaffen, die Überstunden eher als Ausnahme zu Spitzenzeiten aufkommen läßt. Das fängt beim Supermarkt um die Ecke schon an und setzt sich fast überall fort.

Ja, es müssten viel mehr Berufsgruppen auf die Straße gehen. Hier sehe ich vor allem die Fernfahrer in der Pflicht und gerade die hätten die Macht, denn sie können dort den Verkehr lahm legen, wo es am meisten weh tut und das ganze Just-in-Time Geraffel von jetzt auf gleich stilllegen.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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