Karstadt ist schon ein spezieller Fall. Wenn Manager das Kerngeschäft vernachlässigen und z.B. lieber in marode Fernsehsender investerieren (seinerzeit das DSF) und darüber nicht mitbekommen, wie sich Kaufverhalten und -landschaften verändern, muss man sich nicht wundern, wenn der Karren gegen die Wand fährt. Berücksichtigt man, daß auch noch ein Versandhaus dahintersteht, fehlen einem ob dieser Fehlwirtschaft vollkommen die Worte.
Die Plattenabteilung ist ein hervorragendes Beispiel. Hatte sie vorher eine gtroße Auswahl und Bandbreite, ist sie heute nur noch eine (überteuerte) Ramschfläche für Klassikanfänger und übeteuerte CD's aus den Charts.
Die Bekleidungsabteilungen sind auch grauenhaft geworden: Suche ich ein Hemd, muss sich mich durch Esprit-, Mexxecken, etc. quälen, anstatt alles an einem Platz vorzufinden. Suche ich explizit etwas von s.Oliver suche ich deren Geschäft auf...
Der stratregische Vorteil, auf komprimierter Fläche eine Auswahl anzubieten, wurde leichtfertig aufgebene.
Bemerkenswert ist auch, daß die Nachwuchs-Kundschaft in Kaufhäusern gar nicht zu finden ist, so daß man als angehender Enddreißiger einer der Jüngsten beim Bummeln ist...
Da kann das Kaufhaus in der Stadtmitte nicht mithalten. Ich glaube, früher bekam man bei einem Einkauf die Parkgebühren erstattet, bin mir aber nicht ganz sicher. Ob es das noch gibt, weiß ich auch nicht.
...und trotzdem sind die Fußgängerzonen am Wochenende brechend voll. Da wird immer gerne etwas suggeriert, was nicht der Realität entspricht. Abgesehen davon, ist die Auswahl in Einkaufszentren ähnlich eingeschränkt. Sie verteilt sich nur auf mehr Geschäfte unter einem Dach bei schlechter Luft.
Tante Edith:
Sehr anschaulich wird das Kaufhaus-Dilemma
hier beschrieben.