Ladenschluss

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Tequila
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Beitrag von Tequila »

Fastrider @ 28 Feb 2010, 23:05 hat geschrieben: In Berlin gehts ja auch nicht, ausser in Friedrichshain-Kreuzberg oder im Prenzlauer Berg (Szene-Bezirke). In provinziellen Gegenden wie Spandau oder Zehlendorf wird sogar schon um 20:00 zugesperrt. Und Lidl und dm sperren schon um 20:00 zu, Aldi, Schlecker und Rossmann teilweise schon um 19:00.

Und Wurst, Käse, Backwaren und Gemüse kriegt man nach 20:00 bei Kaisers und REWE auch nicht mehr.
Ist ja schön und gut. Das haben die Läden dann aber auch von sich aus selber so entschieden, weil sie danach kein ausreichendes Kundenpotential im Verhältnis zu den Kosten sahen und nicht, weil sie unter der Fuchtel eines Gesetzes standen.

Irgendwie muß ich innerlich immer grinsen, wenn ich um 21:30 Uhr in Sachsen-Anhalt in einem Supermarkt rumkurve, daß die Bayern es nicht gebackenkriegen, ein banales blödes Gesetz zu ändern...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 28 Feb 2010, 23:01 hat geschrieben: Dann schreien aber die Gewerkschaften - wegen Personalabbau. Aber wenn so ein Ding erst einmal erfundn ist, gibts kein Halten mehr. Dann wird das auch eingesetzt. Und wenn schon der mit der Videothek Recht bekam, dann wird der mit dem Super-Lebensmittelautomaten auch rechtbekommen. Das ist Innovationsförderung dank rückständiger Gestze :)
In Apotheken gibt es ja schon Kommissionierautomaten, die auch den Vorteil haben, dass weniger Lagerfläche benötigt wird. Grundideen daraus könnte man auch für den "Supermarkt der Zukunft" einfließen lassen.

Aber ich traue der CSU zu, dass sie den "Supermarkt der Zukunft" nur als Umgehung des Ladenschlussgesetzes sieht und zumindest an Sonn- und Feiertagen eine Betriebsruhe durchstezt. Wann soll sonst der Lagerroboter seinen Kirchenbesuch machen? Roboter sind ja auch Menschen. ;)
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 28 Feb 2010, 23:13 hat geschrieben: In Apotheken gibt es ja schon Kommissionierautomaten, die auch den Vorteil haben, dass weniger Lagerfläche benötigt wird. Grundideen daraus könnte man auch für den "Supermarkt der Zukunft" einfließen lassen.
Weil die Apotheken ja eh schon so kleine Gewinnmargen haben :blink:

Das mit den automatisierten Kassen wird wohl höchstens mittel- bis langfristig klappen. Man schaue sich schonmal das Theater mit den Fahrkartenautomaten hier an (selbst hier im hoch bahnaffinen Milieu gibts beinahe Glaubenskriege, Supermarktkasse wird da noch eine ganz andere Qualität).

Ein interessantes Konzept hat auch der Schweizer Detailhändler Coop in Petto (nennt sich "passabene"): man bekommt einen kleinen Leser und scannt seine Artikel schon im Laden. Das Teil zeigt dann auf dem Display an, was man breits gescannt hat, gibt den Preis an, usw. Ist man fertig, geht man zur Kasse, gibt das Gerät der Kassenkraft, bezahlt und geht (gibt inzwischen auch Filialen, bei denen das sogar am Automaten geht). Man könnte sich das in Zukunft natürlich auch per RFID vorstellen um das System weiter vereinfachen (z.B. auch mit Diebstahlschutz: der Leser setzt ein Flag, das anzeigt "gescannt" oder "nicht gescannt" und dann ggf. bei Diebstahl den Alarm auslösen).

Das letzteres natürlich die Beweispflicht umkehren könnte (Diebstahl bedarf natürlich nach wie vor Vorsatz) und, dass das ganze Teil datenschutztechnisch nicht ganz sauber ist, ist ein anderes Problem.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 12:10 hat geschrieben: Weil die Apotheken ja eh schon so kleine Gewinnmargen haben :blink:
Der Hauptvorteil der Kommissionierautomaten in den Apotheken ist sicherlich eine höhere zeitliche Effizienz, die Lagerfläche mag nur eine marginale Rolle spielen. Der Apotheker kann nun die früher zum Holen der Medikamente genutzte Zeit dazu nutzen, den Kunden zu beraten und ihm in dieser Zeit weitere Medikamente nahe zu legen.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 1 Mar 2010, 12:28 hat geschrieben: Der Hauptvorteil der Kommissionierautomaten in den Apotheken ist sicherlich eine höhere zeitliche Effizienz, die Lagerfläche mag nur eine marginale Rolle spielen. Der Apotheker kann nun die früher zum Holen der Medikamente genutzte Zeit dazu nutzen, den Kunden zu beraten und ihm in dieser Zeit weitere Medikamente nahe zu legen.
Beratung? So wie der Ratschlag, Hansamed Spray nicht als Mundspray zu benutzen (der hat das WIRKLICH gesagt!).

Nein, Spaß beiseite: natürlich ist Beratung bei manchen Medikamenten wichtig und gelegentlich unumgänglich, aber wieso ich verdammt nochmal Bepanthensalbe nicht im Supermarkt/Drogerie bekommen kann, lässt sich doch mit nichts außer gewünschter Wucherei erklären.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 12:10 hat geschrieben: Weil die Apotheken ja eh schon so kleine Gewinnmargen haben :blink:
Genau 8 Euro 10 pro rezeptpflichtigem Medikament - davon müssen dann Miete, Personal, EDV, Lager etc. bezahlt werden. Bei Apothekenpflichtigen Sachen in der Regel deutlich weniger.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 12:58 hat geschrieben:Nein, Spaß beiseite:  natürlich ist Beratung bei manchen Medikamenten wichtig und gelegentlich unumgänglich, aber wieso ich verdammt nochmal Bepanthensalbe nicht im Supermarkt/Drogerie bekommen kann, lässt sich doch mit nichts außer gewünschter Wucherei erklären.
Die achso so liberale, entbürokratisierende, wettbewerbsfördernde Freie Demokratische Apothekerpartei (FDP) hat genau dies wieder eingeschränkt - nein, nicht den Wucher, sondern die Möglichkeit, Medikamente außerhalb von Apotheken zu erhalten.

Natürlich ist Beratung wichtig. Wenn ich aber über Jahre hinweg immer das gleiche Medikament nehme und da einfach keine Beratung brauche, weil ich es verschrieben bekommen habe und einfach nehmen muss und weiß, wie viel das sein muss, leuchtet mir nicht ein, warum ich das nicht per Versandhandel bestellen soll oder z.B. über einen Supermarkt, der es dann persönlich bereithält.
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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 1 Mar 2010, 12:28 hat geschrieben: Der Hauptvorteil der Kommissionierautomaten in den Apotheken ist sicherlich eine höhere zeitliche Effizienz, die Lagerfläche mag nur eine marginale Rolle spielen. Der Apotheker kann nun die früher zum Holen der Medikamente genutzte Zeit dazu nutzen, den Kunden zu beraten und ihm in dieser Zeit weitere Medikamente nahe zu legen.
Auch die Lagerfläche mag eine Rolle spielen, weil jetzt nicht mehr alles zugänglich sein muss. Dürfte natürlich nur in 1a Innenstadtlagen oder sonstigen Plätzen (z.B. Flughäfen) mit sehr hohen Mieten eine Rolle spielen.


Edit: Wort vergessen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 12:10 hat geschrieben: Man schaue sich schonmal das Theater mit den Fahrkartenautomaten hier an (selbst hier im hoch bahnaffinen Milieu gibts beinahe Glaubenskriege, Supermarktkasse wird da noch eine ganz andere Qualität).
Würde ich nicht sagen, eine Supermarktkasse ist eigentlich ein geringeres Problem, da es hier keine komplexen Tarifsysteme gibt. Ich gehe auch davon aus dass RFID sich mittelfristig durchsetzen wird, dann erst recht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 1 Mar 2010, 13:14 hat geschrieben: Genau 8 Euro 10 pro rezeptpflichtigem Medikament - davon müssen dann Miete, Personal, EDV, Lager etc. bezahlt werden. Bei Apothekenpflichtigen Sachen in der Regel deutlich weniger.
der Logik zur Folge müsste jede Apotheke außerhalb Deutschlands inzwischen Pleite gegangen sein.

Und jetzt mal ehrlich: in den meisten Fällen bedarf es auch bei verschreibungspflichtigen Medikamenten keiner Beratung (das sagt auch einiges über unsere Verschreibungspflichten aus - Voltaren z.B.). Arbeitsaufwand pro Rezept (incl. Sucherei, Kassieren und Abrechnung mit der KK) mal konservativ mit 5 Minuten veranschlagt. Bei Vollauslastung würden wir hier von einem Reingewinn vor Steuern und Abzügen für die Logistik bei 60.000€ pro Monat alleine durch rezeptpflichtige Medikamente sprechen. Ich weiß, ist eine Milchmädchenrechnung, aber man muss sich mal ganz ehrlich fragen, was hierzulande zum Teil für ein Schindluder mit der sog. "Apothekenpflicht" getrieben wird... und manche ärgern sich über überzogene Preise bei Tankstellen auf :D
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Beitrag von Bayernlover »

Dass Apotheken bei bestimmten Sachen vollkommen überteuert sind, darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Dass gewisse Sachen allerdings für manche zum Leben notwendig sind, ist unbestritten. Insofern würde ich sie auch nicht in das allgemeine Ladenschlussgesetz mit einbeziehen.

Und dass sich RFID durchsetzt (ist das das in Deinem Edeka?), glaube ich zunächst nicht. Denn, wie Du schon bemerkt hast, es wird kein Personal eingespart. Das dürfte die ganze Sache ins unwirtschaftliche abgleiten lassen ;)
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 15:48 hat geschrieben: der Logik zur Folge müsste jede Apotheke außerhalb Deutschlands inzwischen Pleite gegangen sein.
Woraus schließt du das?

Und jetzt mal ehrlich:  in den meisten Fällen bedarf es auch bei verschreibungspflichtigen Medikamenten keiner Beratung (das sagt auch einiges über unsere Verschreibungspflichten aus - Voltaren z.B.). 
Voltaren ist nicht verschreibungspflichtig. Die Verschreibungspflichtige Version ist ein Trick des Herstellers, damits die Krankenkassen zahlen.
Arbeitsaufwand pro Rezept (incl. Sucherei, Kassieren und Abrechnung mit der KK) mal konservativ mit 5 Minuten veranschlagt.  Bei Vollauslastung würden wir hier von einem Reingewinn vor Steuern und Abzügen für die Logistik bei 60.000€ pro Monat alleine durch rezeptpflichtige Medikamente sprechen.
Ganz so gut gehts den Apothekern auch nicht.
Ich weiß, ist eine Milchmädchenrechnung, aber man muss sich mal ganz ehrlich fragen, was hierzulande zum Teil für ein Schindluder mit der sog. "Apothekenpflicht" getrieben wird...
Du verquickst hier grade "Apothekenpflicht" und "Verschreibungspflicht"...
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 1 Mar 2010, 16:52 hat geschrieben: Ganz so gut gehts den Apothekern auch nicht.
Ich hätte mal gern Deine Deifintion von "nicht ganz so gut".
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Beitrag von Autobahn »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 15:48 hat geschrieben: Ich weiß, ist eine Milchmädchenrechnung, aber man muss sich mal ganz ehrlich fragen, was hierzulande zum Teil für ein Schindluder mit der sog. "Apothekenpflicht" getrieben wird... und manche ärgern sich über überzogene Preise bei Tankstellen auf :D
Was glaubst Du, wo es das erste Benzin zu kaufen gab? In der Apotheke :lol:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20060908105755
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 1 Mar 2010, 16:53 hat geschrieben: Ich hätte mal gern Deine Deifintion von "nicht ganz so gut".
Also zumindest die Apotheke, in der meine Mutter schafft, kämpft im Moment (mal wieder) ums Überleben.
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 1 Mar 2010, 16:52 hat geschrieben: Woraus schließt du das?
Weil wir in Deutschland so ziemlich die höchsten Preise für Medikamente europaweit haben... sogar die Schweiz ist oft günstiger.
Voltaren ist nicht verschreibungspflichtig. Die Verschreibungspflichtige Version ist ein Trick des Herstellers, damits die Krankenkassen zahlen.
Zumindest die offizielle Begründung beim Emulgel (das Sportgel ist ja wirklich frei verkäuflich) ist, dass der Diclophenacanteil zu hoch sei - das habe ich jedenfalls schon immer als lächerlich angesehen.
Du verquickst hier grade "Apothekenpflicht" und "Verschreibungspflicht"...
Nein, tue ich nicht. Ich bezog mich auf nicht verschreibungspflichtige Medikamente, die allerdings (aus welchem Grund auch immer) apothekenpflichtig sind, z.B. Bepanthen-Salbe, Antiseptikum, Ibuprofen, usw.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 17:39 hat geschrieben:
JeDi @ 1 Mar 2010, 16:52 hat geschrieben: Woraus schließt du das?
Weil wir in Deutschland so ziemlich die höchsten Preise für Medikamente europaweit haben... sogar die Schweiz ist oft günstiger.
Das ist durchaus korrekt - jedoch verdient jeder Niederländische oder Tschechische Apotheker mehr an den Verkäufen.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 1 Mar 2010, 17:35 hat geschrieben: Also zumindest die Apotheke, in der meine Mutter schafft, kämpft im Moment (mal wieder) ums Überleben.
Das tut mir leid für diese Apotheke, aber das ist nicht gerade der Durchschnitt. Die haben echt ganz gute Gehälter, auch bei den Angestellten.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 1 Mar 2010, 17:44 hat geschrieben: Die haben echt ganz gute Gehälter, auch bei den Angestellten.
Ja? Als Apotheker beträgt das Einstiegsgehalt 2982,00€ brutto im Monat. Jetzt solte man aber dazu Wissen, dass die wenigsten Angestellten Apotheker sind - aus rechtlichen Gründen muss immer einer da sein - viel mehr sinds dann aber auch nicht.

Der Rest setzt sich aus Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (1774,00€ brutto) und Pharmazeutisch-Kaufmännischen Assistenten (1540,00€ brutto) zusammen.

(Jeweils Tarifgehälter - die Berufsbezeichnungen sind Geschlechtsneutral zu verstehen)
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Beitrag von Bayernlover »

Und was sagt uns das jetzt? Dass es in der Apotheke zu billig ist?
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 1 Mar 2010, 17:55 hat geschrieben: Und was sagt uns das jetzt? Dass es in der Apotheke zu billig ist?
Nein - dass man nicht "ganz gut" Verdient.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 1 Mar 2010, 17:56 hat geschrieben: Nein - dass man nicht "ganz gut" Verdient.
Gut. Dann ist es eben zu teuer, und das Geld kommt - wie immer - nicht an der Basis (PTA, PKA) an. Zufrieden? :)
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 1 Mar 2010, 17:43 hat geschrieben: Das ist durchaus korrekt - jedoch verdient jeder Niederländische oder Tschechische Apotheker mehr an den Verkäufen.
und das begründet sich wie? (Von internationalen Unterschieden wie Lohnsteuer und Lebenserhaltungskosten mal abgesehen)
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 1 Mar 2010, 18:09 hat geschrieben: und das begründet sich wie? (Von internationalen Unterschieden wie Lohnsteuer und Lebenserhaltungskosten mal abgesehen)
Krankenkassen. Die stecken sich hier den meisten Anteil ein.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 1 Mar 2010, 18:14 hat geschrieben: Krankenkassen. Die stecken sich hier den meisten Anteil ein.
Hä? Die Krankenkassen zahlen das Zeug doch. Die Pharmaindustrie nimmt in Deutschland deutlich höhere Preise als anderswo - das wurde in letzter Zeit auch schon öfters in den Medien thematisiert.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 1 Mar 2010, 18:38 hat geschrieben: Hä? Die Krankenkassen zahlen das Zeug doch. Die Pharmaindustrie nimmt in Deutschland deutlich höhere Preise als anderswo - das wurde in letzter Zeit auch schon öfters in den Medien thematisiert.
Naja, und wer ist für die 8,10 € verantwortlich, die an die Apotheken fließen? Wohl nicht die Pharmaindustrie.
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Beitrag von spock5407 »

Aber grad viele Apotheken können sich offenbar leisten, Samstags um Mittag oder kurz dannach zu schliessen. Abgesehen davon dass der Apothekenzwang oder teilw. auch Verschreibungswahn Blüten trägt..... Warum in aller Welt ist nun ein Packerl Paracetamol mit mehr als 20 Tabletten auf einmal verschreibungspflichtig, was jahrzehntelang scheinbar kein Problem war.
Für mich ist das bereits Regelung zugunsten der Pharmla/Apothekenlobby. Das ich net 50 auf einmal nehm weil sonst die Leber versagt is eh klar. Und wers nehmen will kauft sich zig kleine Packungen.
Deutschland deine Regel- und Spartensubentionswut. Wobei, gewisse Dinge sind sicher sinnvoll, dass es sie nur auf Rezept gibt.

:angry:
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Beitrag von DumbShitAward »

spock5407 @ 1 Mar 2010, 19:41 hat geschrieben: Aber grad viele Apotheken können sich offenbar leisten, Samstags um Mittag oder kurz dannach zu schliessen. Abgesehen davon dass der Apothekenzwang oder teilw. auch Verschreibungswahn Blüten trägt..... Warum in aller Welt ist nun ein Packerl Paracetamol mit mehr als 20 Tabletten auf einmal verschreibungspflichtig, was jahrzehntelang scheinbar kein Problem war.
Frag doch mal lieber so: wieso kann ich in den USA ne 500er (fünfhundert) Packung Ibu (no Name) für unter 10$ kaufen?

Selbst wenn die Pharmaindustrie bei uns extrakrass zulangen würde (was ich ehrlich gesagt nicht als alleinigen Grund erachte), dann ist der Apothekenzwang für den täglichen Cocktail unter Garantie nicht unschuldig - Stichwort EU-Reimport...
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Beitrag von LugPaj »

Ein Problem ist auch, dass

1) Es den Apotheken total egal ist, was sie für einen Preis verlangen, da der Kunde es bei verschriebenen Mitteln eh zahlt.
2) Der Kunde, egal welches verschriebene Arzneimittel er kauft, er sich nicht eine billige Apotheke raussucht und nicht auf den Preis schaut.

Das ist reine Günstlingswirtschaft und hat nichts mit Marktwirtschaft zu tun.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von JeDi »

Selten so einen scheiss gelesen.
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