Um nach einer Diskussion außerhalb des Forums meinen Standpunkt auch für andere nochmal etwas zu erläutern:
1) Fixkosten für Zusatzfahrten nicht anzusetzen darf man natürlich nur dann, wenn es klar ist dass ich aus bestimmten Gründen (z.B. Berufsweg) das Auto ohnehin brauch. Oder auf Bahnseiten: Sich die Bahncard/Monatskarte alleine schon mit den zwingend nötigen Fahrten (Arbeits-/Schulweg) wirtschaftlich rechnet.
Habe ich kein Auto bzw stehe vor der Entscheidung Auto ja oder nein, oder lohnt sich die Bahncard nur wenn ich berufliche UND private Fahrten betrachte, muss ich diese Kosten natürlich alle berücksichtigen.
2) Kilometerabhängige Kosten beim Auto sind mehr als nur Benzin. Um das mal etwas weiter auszuführen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Kilometerunabhängig:
- Zinsverlust für Anschaffungskosten (also dass das Geld das das Auto gekostet hat nicht auf der Bank liegt), alternativ Kosten eines Kredits für das Auto
- Zeitbedingter Anteil am Werteverlust (auch ein Auto ohne Kilometer verliert an Wert)
- Steuern
- Stellplatzmiete
- Mindest-Versicherung, die ich nur für die zwingend nötigen Fahrten bräuchte
- Gebühren für TÜV und AU (da dies zeitliche, kilometerunabhängige Fristen sind) NICHT jedoch die Reparaturen beanstandeter Mängel
Kilometerabhängig:
- Benzin
- Wartung (i.d.R. Kilometerabhängig)
- Verschleiß & Reparaturen (Reifen, Ölwechsel, Batterie, ....)
- Kilometerbedingter Anteil am Werteverlust
- Höhere Versicherungskosten durch Mehrkilometer
- Risikokosten durch höhere Unfallwahrscheinlichkeit -> direkte Folgekosten sowie unfallbedingt höhere Versicherungskosten (hier kommten Wahrscheinlichkeiten ins spiel - als Privatmann kann man da wohl nur pauschal schätzen)
- Strafzettel
Außerdem kommts immer auf den Einzelfall drauf an. Anschaffungskosten/Zinsverlust können Kilometerabhängig sein, wenn man das größere Auto nur wegen der privaten Urlaubsfahrt kauft und fürs Pendeln ein kleineres reichen würde. Verschleiß/Wartungskosten können zum Teil Fixkosten sein, wenn man so wenig fährt, dass zusätzliche Zeitgrenzen früher erreicht werden als Kilometergrenzen (oft bei Rentnerautos der Fall....)
Insofern, um den Satz von JeDi aufzugreifen: Unsere Privatfahrten entlang der Strecke, für die wir berufsbedingt ohnehin eine Monatskarte haben, kosten uns 0 cent.
Leiste ich mir eine BC100 für 3650 Euro, weil ich im Jahr 3000 Euro für Berufs-Pendel-Monatskarten und 1000 Euro für Privatfahrten aufwende, muss ich natürlich die 650 Euro differenz auf meine Privatfahrten umlegen...