Wahlumfrage zur Bundestagswahl am 18.09.2005

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autolos
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Beitrag von autolos »

Schneggal @ 16 Aug 2005, 16:37 hat geschrieben: Da hier grad ne schöne energietechnische Diskussion läuft... :)

Die beiden großen Parteien CDU/CSU und SPD sind aus energietechnischer Sicht nicht wählbar. Die einen verweigern sich der Unterstützung regenerativer Energien, die andern wollen den Atomaussteig, beides ist nicht tragbar.
Die Förderung der Windenergie, welche ich ebenfalls für eine Fehlkonstruktion halte, wurde bereits vor RotGrün beschlossen und eingeführt. Die Aussage "verweigern sich der Unterstützung regenerativer Energien" ist deshalb falsch.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
autolos @ 16 Aug 2005, 17:13 hat geschrieben:Hinsichtlich der Endlagerung muß natürlich darauf hingewiesen werden, daß Herr Trittin in den letzten Jahren absichtlich die Endlagersuche sabotiert hat. Er hat auch ein höheres Risiko in die Atomenergie gebracht, weil er, statt eines zentralen sicheren Zwischenlagers, die Zwischenlagerung bei den Kraftwerken verlangt hat. Das ist an dem Trittin ja das unerträglich: Mit von ihm selber verursachten Risiken wiegelt er seine Anhänger gegen die Kernenergie auf.
ich habe einmal einen sehr ausführlichen, objektiven Artikel gelesen, der als finale Aussage hatte, dass man wohl nie ein Endlager finden wird.

Als der Artikel rauskam, war aber Herr Trittin noch gar nicht im Amt! Daher sollte man den Trittin nicht zum Sündenbock machen.
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Beitrag von Chep87 »

Schneggal @ 16 Aug 2005, 16:37 hat geschrieben: Interessanterweise sind ja bei Windrädern und Staustufen schnell wieder die Umweltschützer auf der Matte, die zwar keine AKW's wollen aber auch keine Windräder...
Weil Windräder einfach nicht Umweltfreundlich sind. Sie stören den menschen (schatten die ewig an einem vorbeifliegen und die teile machen unheimlichen krach!), sie stören Vögel und die Off-Shore Windparks stören auch noch die Meeresbewohner (da wo solche Parks bereits sind, findet man im Wasser kaum noch Lebewesen!). Also Gute Gründe gegen Windräder zu sein...

Gruß
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Beitrag von autolos »

tra(u)mmann @ 16 Aug 2005, 17:18 hat geschrieben: Mahlzeit,

ich habe einmal einen sehr ausführlichen, objektiven Artikel gelesen, der als finale Aussage hatte, dass man wohl nie ein Endlager finden wird.

Als der Artikel rauskam, war aber Herr Trittin noch gar nicht im Amt! Daher sollte man den Trittin nicht zum Sündenbock machen.
Ich habe auch schon viel gelesen, auch vor 1999. Da ich mich nicht mehr erinnere, wo ich es gelesen habe und mithin nicht weiß wo ich danach suchen müßte, werde ich darauf nicht Bezug nehmen. Deshalb werde ich auch Deiner Rechtfertigung für Oskars Totalverweigerung im Bundesrat nicht widersprechen können. Einzig die Frage, warum er nicht im Vermittlungsausschuß nach einer Lösung gesucht hat, fiele mir als Frage noch ein.

Hinsichtlich der erhöhten Risiken bei der Zwischenlagerung wirst Du aber schwerlich Herrn Trittin in Schutz nehmen können. Außerdem sei noch am Rande auf sein eigenwilliges Haushaltsgebaren hingewiesen.
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Beitrag von Chep87 »

tra(u)mmann @ 16 Aug 2005, 17:07 hat geschrieben: Mahlzeit,

die damalige angedachte Steuerreform wurde mit Recht von Lafontaine blockiert. Diese sah eine minimale Steuerentlastung für Kleinverdiener vor, bei Abschaffung von Nachtzuschlägen. Manche Kleinverdiener hätten dann 20 Mark im Monat mehr gehabt (ja, die Mark gab es damals noch), die Krankenschwester hätte netto weniger verdient. Entlastet worden wären nur die Großverdiener. Es war eine wahnsinnig unsoziale Steuerreform, ich könnte mich heute noch aufregen darüber.

In der Bevölkerung gab es auch keine großartigen Proteste gegen Lafontaines Blockadehaltung, aus gutem Grund.
Und die Steuerreform der SPD unterscheidet sich nur minimal zu der damaligen Steuerreform... also schön 7 jahre lang blockiert. *bravo*
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
autolos @ 16 Aug 2005, 17:25 hat geschrieben:Ich habe auch schon viel gelesen, auch vor 1999. Da ich mich nicht mehr erinnere, wo ich es gelesen habe und mithin nicht weiß wo ich danach suchen müßte, werde ich darauf nicht Bezug nehmen.
man tut sich generell weltweit mit Endlagern schwer, da diese sehr viele Kriterien erfüllen müssen. Da muss ja eine gewisse, über viele Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende währende Stabilität vorhanden sein, welche den Hitze produzierenden Atommüllfässern trotzt.

Ferner dürfen die Abfälle nicht langsam ins Grundwasser ausgeschwemmt werden, wenn mal ein Fass undicht wird. Das sind einige der Stichpunkte, die mir noch in Erinnerung geblieben sind. Soweit ich weiß, hat man inzwischen einen Großteil der in Frage kommenden Stollen und Höhlen nach langer Prüfung für untauglich erklären müssen. Ich werde aber mal nach dem Artikel suchen.

Wenn sich immer mehr Atommüllfässer auflösen, spätestens dann wird sich herausstellen, dass die Atomkraft eine gefährliche Sackgasse ist.

Was hier an Müll hinterlassen wird, ist ein unakzeptables, egoistisches Erbe für nachfolgende Generationen. Ähnlich wie der Schuldenberg, der unter Kohl immens angewachsen ist und auch unter Rot-Grün leider weiter stieg.

Wir machen uns ein schönes Leben auf Kosten unserer Nachkommen.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) entstand aus dem zwangsweisen Zusammenschluß von KDP und SPD in der damaligen sowjetisch besetzten Zone. 1990 hat sich diese Partei umbenannt in "Partei des Demokratischen Sozialismus" (PDS). Sie bestand auch nach der Wiedervereinigung fort und war seitdem stets im Bundestag vertreten, im Moment sind es nur zwei Direktmandate aus dem ehemaligen Ostteil Berlins. Seit einigen Wochen nun nennt sich diese Partei "Die Linke", die Landesverbände können diesen Namen um den Zusatz "PDS" ergänzen.

Somit ist die jetzige Linkspartei die gleiche Partei wie die frühere SED. Sie hat sich zwischendurch zweimal umbenannt. Allerdings stimmen die Positionen, wie sie die PDS heute vertritt, in vielen Punkten nicht mit den Positionen der früheren SED überein.

Ich für meinen Teil hätte vor drei Jahren noch nicht gedacht, daß ich bei der nächsten Bundestagswahl PDS wählen würde. Da jedoch die beiden großen Parteien SPD und CDU/CSU offenbar unfähig sind und außerdem die Grünen und leider auch die FDP nur "Anhängsel" der großen Parteien sind, wird diese Wahl bei mir eine Protestwahl.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahkeit,
VT 609 @ 16 Aug 2005, 18:36 hat geschrieben:[...]Ich für meinen Teil hätte vor drei Jahren noch nicht gedacht, daß ich bei der nächsten Bundestagswahl PDS wählen würde. Da jedoch die beiden großen Parteien SPD und CDU/CSU offenbar unfähig sind und außerdem die Grünen und leider auch die FDP nur "Anhängsel" der großen Parteien sind, wird diese Wahl bei mir eine Protestwahl.
Du kannst wählen, was Du willst. Aber muss es eine Partei sein, die jemanden an der Spitze hat, welcher der Folter nicht abgeneigt ist, nämlich Oskar Lafontaine! (Ja, ich weiß, er tritt formal auf der PDS-Liste als Kandidat auf, das ist aber ein anderes Thema.)

Eine Partei, die unhaltbare Versprechen macht, weil sie nie im Bund regieren will/kann. Bringt eine reine Protestpartei etwas?

Ich finde, man sollte eine Partei wählen, dei die auch regieren kann. Andernfalls erhöht man nur die Wahrscheinlichkeit für eine Große Koalition. Wenn man diese will, sollte man eher SPD wählen. Aber das strategische Wählen hat seine Tücken, da man nie weiß, wie viele der gleichen Idee folgen. Das Ergebnis kann dann im Einzelfall eines sein, das man so nicht gewollt hat.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

tra(u)mmann @ 16 Aug 2005, 18:45 hat geschrieben:Eine Partei, die unhaltbare Versprechen macht, weil sie nie im Bund regieren will/kann. Bringt eine reine Protestpartei etwas?
Was soll man denn machen, wenn beide "Lager" (rot-grün bzw. schwarz-gelb) ihre Unfähigkeit, das Land in die Zukunft zu führen, hinreichend bewiesen haben? Natürlich ist eine Protestwahl (in diesem Fall von "dunkelrot") keine konstruktive Entscheidung in dem Sinn, dass es diese Partei besser machen würde. Aber zumindest kann man diesen beiden herkömmlichen Lagern wenigstens die Suppe gehörig versalzen in so fern, dass die Kalküle bezüglich Mehrheiten gehörig durcheinander geraten.

Nachdem sich Schröder bei seinem Coup mit der Neuwahl schon gehörig verkalkuliert hat (er hat damit gerechnet, dass die Union eiskalt erwischt wird und so rot-grün die Mehrheit bekommt), hat durch die dunkelrote Alternative nun eben auch schwarz-gelb seine Mehrheit verloren, nachdem man sich schon so siegessicher allein aufgrund der Unfähigkeit der SPD glaubte. Und zudem muss jetzt die SPD erkennen, dass es nicht genügt, beim Schmusekurs mit den Konzernbossen die Union und beim Sozialabbau die FDP überholen zu wollen, sondern dass dann plötzlich die dunkelroten Geister aus der Asche hervorsteigen.

Natürlich ist es Mist, wenn man so seine Stimme zur Geltung bringen muss, aber recht viel bleibt ja sonst nicht mehr übrig. Persönlich habe ich allerdings weiterhin Skrupel, ob ich diesen Weg gehen soll.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Und nur aus Protest dann für 4 Jahre stillstand zu sorgen?
Nur aus Protest für 4 Jahre eine Blockade auslösen?
Nur aus Protest für 4 Jahre eine Partei im Bundestag zu haben, die noch nichtmal (nach eigenen Aussagen) dort reinwill?
Nur aus Protest für 4 Jahre einen Lafontaine wählen, der wenn es bremslig wird verschwindet?

Nein danke... Das einzig vernünftige in meinen Augen ist momentan ein SPD-CDU geführtes Deutschland.

Achja: Die PDS ääääh... Die Linkspartei baut momentan auch wieder ab. 2% hat sie verloren... hoffentlich wird das noch mehr...

Gruß
BR 146
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Thomas089 @ 16 Aug 2005, 19:31 hat geschrieben:Natürlich ist es Mist, wenn man so seine Stimme zur Geltung bringen muss, aber recht viel bleibt ja sonst nicht mehr übrig. Persönlich habe ich allerdings weiterhin Skrupel, ob ich diesen Weg gehen soll ((gemeint ist, PDS zu wählen)).
hoffen wir mal, dass die "Linke" nicht zugelassen wird, weil sie einen Formfehler macht. (Versteht mich nicht falsch, ich will keine Parteien verbieten oder ausschließen. Aber, wenn sie einen Formfehler begehen, sind sie selbst schuld und ein bisschen hoffen darf man ja. Fairerweise muss man sagen, dass die „Linke“ ein hohes Risiko eingeht, weil sie, da die Zeit nicht mehr reicht, keine wirkliche Partei gründet, in der die PDS und die WASG formal aufgehen, sondern sich des Tricks bedienen, Nicht-PDS-Parteimitglieder auf ihre Landeslisten zu setzen.)

Dann stehen zwei regierungswillige Lager zur Wahl: Schwarz-Gelb und Rot-Grün. Eine Große Koalition hielte ich für zu riskant, das kann auch der vollständige Stillstand bedeuten.
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Beitrag von Chep87 »

es kann den totalen stillstand bedeuten... kann aber auch von vorteil sein ;) :)
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Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:57 hat geschrieben:es kann den totalen stillstand bedeuten... kann aber auch von vorteil sein ;) :)
hoffentlich für das Land und nicht für die radikalen Parteien :D wie die "Linke" oder NPD.
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Dave
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Beitrag von Dave »

BR 146 @ 16 Aug 2005, 17:24 hat geschrieben:Weil Windräder einfach nicht Umweltfreundlich sind. Sie stören den menschen (schatten die ewig an einem vorbeifliegen und die teile machen unheimlichen krach!), sie stören Vögel und die Off-Shore Windparks stören auch noch die Meeresbewohner (da wo solche Parks bereits sind, findet man im Wasser kaum noch Lebewesen!). Also Gute Gründe gegen Windräder zu sein...
Windräder an geeigneten Standorten sind sehr wohl sinnvoll - es stört sich keiner an Klimoterlangen Strommasten, an Fernseh- und Handymasten und gigantischen Industriegebieten. Wo ist dann da bitte schön das Problem wenn ich ein Windrad neben solche Anlagen setze? Die Auswirkungen von off-shore-Windparks auf die Meereswelt sind noch nicht untersucht, sie werden es und werden dann auch entsprechend solche Anlagen genehmigen oder nicht. Eine solche Behauptung einfach so hinzusetzen aufgrund einem Weltbild dass am besten das Sofa im Wohnzimmer auch nach 30 Jahren am Platz steht halte ich für Blödsinnig.
Solaranlagen verschandeln meist auch keine Landschaft sondern hätten auf Tausenden von Quadratkilometern von Dächern noch Platz - ideal sind Lagerhallen, Dächer von Supermärkten usw. Außerdem gibt es jetzt auch schon neue Verfahren, die übrigens auch eingies umweltschonender sind als die alten Kollektoren. Dazu das Stichwort Dünnschichtkollektoren, welche hauchdünn auf Glaß aufgedampft werden sehr fein gebaut werden können. Zum Vorwurf Solarkollektoren würden überhaupt nicht lange halten und mehr Energie kosten als reingesteckt wird (den Vorwurf gibt es bei Windrädern auch) sage ich mal soviel: Sicher kann man es noch nicht sagen, die meisten Anlagen sind noch nicht so alt. In großen Versuchsreihen haben aber viele Anlagen sehr lange vielen Widrigkeiten stand gehalten. Rein rechnerisch haben die alten Geräte (nicht die Dünnschichtkollektoren) nach 10 Jahren bei unserer Sonneneinstrahlung ihre Energie erwirtschaftet die sie bei der Herstellung verbraucht haben. Die Kostenamortisierung ist mit Förderung im ähnlichen Bereich, ohne dauert es etwas länger. Vielleicht sollte man auch ma überlegen was es kostet ein AKW, einen Kohlekraftwerk oder ein Wasserkraftwerk zu bauen. Besonders interessant wären hier mal die volkswirtschaftlichen Schäden und die Lebensqualität.
Im Übrigen hat Deutschland und auch ganz Europa gigantische Flächen landwirtschaftlicher Nutzfläche welche Produkte produzieren welche die EU mit viel geld finanzieren und dann vernichten muss bzw. auf dem Weltmarkt zum Nachteil der 3. Welt verscherbeln muss. Diese Flächen der Landwirtschaft müssen anders genutzt werden, teilweise zum Anbau von energetischen Nutzpflanzen oder in die Rückumwandlung in Wald welcher Holz produziert. Daraus könnte man auch viel Energie ziehen.
Weriterhin wichtig zum Thema Energie wäre vorallem Energieeffizienz bzw. Dämmung von Häusern. Da könnte man noch einiges bewegen.
BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:36 hat geschrieben:Und nur aus Protest dann für 4 Jahre stillstand zu sorgen?
Nur aus Protest für 4 Jahre eine Blockade auslösen?
Nur aus Protest für 4 Jahre eine Partei im Bundestag zu haben, die noch nichtmal (nach eigenen Aussagen) dort reinwill?
Nur aus Protest für 4 Jahre einen Lafontaine wählen, der wenn es bremslig wird verschwindet?
Nein danke... Das einzig vernünftige in meinen Augen ist momentan ein SPD-CDU geführtes Deutschland.

BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:57 hat geschrieben:es kann den totalen stillstand bedeuten... kann aber auch von vorteil sein ;) :)
Für mich in meiner Sichtweise ein Widerspruch, aber nun gut. Eine große Koalition bedeutet auf jeden Fall Stillstand und keinerlei Chance. Einmal reicht, es hat sich unter Kiesinger nicht bewährt.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von Chep87 »

Dave @ 16 Aug 2005, 20:41 hat geschrieben: Windräder an geeigneten Standorten sind sehr wohl sinnvoll - es stört sich keiner an Klimoterlangen Strommasten, an Fernseh- und Handymasten und gigantischen Industriegebieten. Wo ist dann da bitte schön das Problem wenn ich ein Windrad neben solche Anlagen setze?
Ein Telefonmast oder Strommast bewegen sich aber auch nicht und es fliegt nicht alle 3 sekunden ein schatten an einem vorbei. Das nervt extrem!
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Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Dave @ 16 Aug 2005, 20:41 hat geschrieben:
BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:57 hat geschrieben:[...]es kann den totalen stillstand bedeuten... kann aber auch von vorteil sein
Für mich in meiner Sichtweise ein Widerspruch, aber nun gut.
BR 146 meint wahrscheinlich, die Große Koalition KANN den Stillstand bedeuten, MUSS aber nicht. Er meint wohl nicht, dass der Stillstand von Vorteil ist. Stimmt's oder liege ich richtig? Ja oder ja?
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Dave
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Beitrag von Dave »

BR 146 @ 16 Aug 2005, 20:52 hat geschrieben: Ein Telefonmast oder Strommast bewegen sich aber auch nicht und es fliegt nicht alle 3 sekunden ein schatten an einem vorbei. Das nervt extrem!
Strommasten bzw. besser Stromleitungen geben aber Geräusche ab die Höchstunangenehm sind. Im übrigen finde ich auch Autos unangenehm! Alle abschaffen? unrealistisch. Es gibt vieles was nicht so angenehm ist aber (vermeintlich) unabdingbar. Aber man kann es auf bestimmte Plätze einschrenken, ja, das stimmt.
Grüße, Dave
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Beitrag von VT 609 »

BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:36 hat geschrieben: Und nur aus Protest dann für 4 Jahre stillstand zu sorgen?
Nur aus Protest für 4 Jahre eine Blockade auslösen?
Es würde Stillstand für Deutschland bedeuten, wenn die jetzige Regierung noch ein weiteres Jahr im Amt wäre. Die Regierung Schröder benötigt nämlich für alle wichtigen Gesetze die Union, weil diese zustimmungspflichtig durch den Bundesrat sind. Allein bringt sie also fast nichts mehr zustande. Wir haben also jetzt schon fast eine Große Koalition. Allerdings kommt dabei auch nichts gescheites heraus (siehe Hartz IV oder Gesundheitsreform), da es eben keine formelle Koalition ist und beide Lager immer noch ihr Gesicht wahren wollen (müssen).
BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:36 hat geschrieben:Nur aus Protest für 4 Jahre eine Partei im Bundestag zu haben, die noch nichtmal (nach eigenen Aussagen) dort reinwill?
Woher hast du denn das? Ich habe davon bisher noch nichts gehört oder gelesen.
BR 146 @ 16 Aug 2005, 19:36 hat geschrieben:Nur aus Protest für 4 Jahre einen Lafontaine wählen, der wenn es bremslig wird verschwindet?
Na und? Dann soll er doch abhauen. Wenn er nochmal abhauen würde, dann würde es auch niemandem etwas ausmachen, weil er nach der Bundestagswahl sicher kein politisches Amt innehaben wird.
tra(u)mmann @ 16 Aug 2005, 19:49 hat geschrieben:hoffen wir mal, dass die "Linke" nicht zugelassen wird, weil sie einen Formfehler macht.
Und was hätte Deutschland davon? Daß es eine Regierung CDU/CSU/FDP gäbe mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin, in der die FDP (weil kleiner Koalitionspartner) ihre bisherigen Positionen aufgäbe. Außerdem habe ich im bisherigen Wahlkampf nicht das Gefühl bekommen, daß so eine Regierung die Arbeit besser machen würde als die jetzige.
tra(u)mmann @ 16 Aug 2005, 19:49 hat geschrieben:Dann stehen zwei regierungswillige Lager zur Wahl: Schwarz-Gelb und Rot-Grün.
Richtig, wenn die PDS nicht zugelassen würde (was ich für sehr unwahrscheinlich halte, da sie zwei Sitze im Bundestag hat und in einigen Landtagen vertreten ist).
Thomas089 @ 16 Aug 2005, 19:31 hat geschrieben:Was soll man denn machen, wenn beide "Lager" (rot-grün bzw. schwarz-gelb) ihre Unfähigkeit, das Land in die Zukunft zu führen, hinreichend bewiesen haben? Natürlich ist eine Protestwahl (in diesem Fall von "dunkelrot") keine konstruktive Entscheidung in dem Sinn, dass es diese Partei besser machen würde. Aber zumindest kann man diesen beiden herkömmlichen Lagern wenigstens die Suppe gehörig versalzen in so fern, dass die Kalküle bezüglich Mehrheiten gehörig durcheinander geraten.
Genauso geht es mir auch. Die Regierung Schröder hat 7 Jahre lang bewiesen, daß sie unfähig ist, und die Union vermittelt bisher nicht den Eindruck, daß sie eine bessere Regierungsarbeit machen würde. Also verdient von den vier "klassischen" Parteien SPD, CDU/CSU, FDP und Grüne derzeit keine ein Kreuzchen bei ihrer Landesliste.
Um ehrlich zu sein: Ganz wohl ist mir bei dieser Protestwahl auch nicht. Aber ich sehe derzeit leider keine Alternative, durch die ich meine Unzufriedenheit mit beiden Lagern zum Ausdruck bringen kann.

Zur Großen Koalition:
Die wird es nach der Bundestagswahl mit großer Wahrscheinlichkeit geben, weil ich nicht glaube, daß eines der beiden Lager eine absolute Mehrheit bekommt.
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Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
VT 609 @ 16 Aug 2005, 21:07 hat geschrieben:Richtig, wenn die PDS nicht zugelassen würde (was ich für sehr unwahrscheinlich halte, da sie zwei Sitze im Bundestag hat und in einigen Landtagen vertreten ist).
für die Zulassung ist es wohl bedeutungslos, ob eine Partei derzeit im Parlament vertreten ist oder nicht. Die PDS hat ja die Zulassung. Die Einbindung der WASG in die PDS ist aber wohl formal nicht ganz sauber. PDS und WASG müssten sich formal zu einer neuen Partei vereinen, wofür offenbar die Zeit nicht mehr gereicht hat, da es dafür bestimmte Fristen gibt. Derzeit treten WASGler wie Lafontaine auf Landeslisten der PDS an. So etwas ist wohl zulässig, darf aber ein bestimmtes Maß nicht überschreiten. Denkbar ist, dass die PDS in einigen Bundesländern, wo das überhand genommen hat, nicht antreten darf. Das könnte der PDS Prozente kosten, aber über die 5 % wird sie wohl mit ziemlicher Sicherheit kommen.
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Schneggal
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Beitrag von Schneggal »

Dave @ 16 Aug 2005, 20:41 hat geschrieben:Windräder an geeigneten Standorten sind sehr wohl sinnvoll - es stört sich keiner an Klimoterlangen Strommasten, an Fernseh- und Handymasten und gigantischen Industriegebieten. Wo ist dann da bitte schön das Problem wenn ich ein Windrad neben solche Anlagen setze?
Sag das mal denen, die mit der These kommen, da werde Landschaft verschandelt... :ph34r:
Solaranlagen verschandeln meist auch keine Landschaft sondern hätten auf Tausenden von Quadratkilometern von Dächern noch Platz - ideal sind Lagerhallen, Dächer von Supermärkten usw. Außerdem gibt es jetzt auch schon neue Verfahren, die übrigens auch eingies umweltschonender sind als die alten Kollektoren. Dazu das Stichwort Dünnschichtkollektoren, welche hauchdünn auf Glaß aufgedampft werden sehr fein gebaut werden können.
Dir ist aber auch klar, welche Prozesstemperaturen bei einer solchen "Dünnschichtepitaxie" herrschen? Das wird immer so einfach dargestellt, ist es aber nicht!
Rein rechnerisch haben die alten Geräte (nicht die Dünnschichtkollektoren) nach 10 Jahren bei unserer Sonneneinstrahlung ihre Energie erwirtschaftet die sie bei der Herstellung verbraucht haben.
Das ist energetisch nicht wirklich günstig... außerdem muss man hier ganz deutlich unterscheiden zwischen Photovoltaik und Solarkollektoren - die einen machen Strom, die anderen Wärme! Photovoltaik ist das, worum es hier geht. Solche Anlagen haben (im günstigen Fall) eine Lebensdauer von 20 Jahren. Wenn dazu die Hälfte der Lebenszeit zum Decken des "Eigenbedarfs" benötigt wird, ist das eine schlechte Energiebilanz... :unsure:

Es ist aber eine Alternative insbesondere für Firmen und Privatleute, sich solche Anlagen - seien es Kollektoren für die Warmwassertherme oder Photovoltaik für den Strom - aufs Dach zu setzen, wenn es sich von der Ausrichtung des Daches her lohnt.
Vielleicht sollte man auch ma überlegen was es kostet ein AKW, einen Kohlekraftwerk oder ein Wasserkraftwerk zu bauen. Besonders interessant wären hier mal die volkswirtschaftlichen Schäden und die Lebensqualität.
Damit meinst Du den Braunkohleabbau über Tage...korrekt. Ich persönlich bin ja für den Aussteig aus der Kohle. Aber eben aus dem Grund - weil es ein einheimischer Rohstoff ist - is das wohl eher nicht möglich. Allerdings wird die Kohle von vielen KW-Betreibern doch lieber woanders zugekauft...billiger <_< tja, doch lieber mal daheim schauen, ob es nicht irgendwo Dauer-Stromfresser gibt?

Die Kombination CSU/CDU und SPD wäre meiner Ansicht nach auch nicht schlecht...wobei dann von beiden die schlechteren Ideen dominieren würde. Nehm ich mal stark an :(

Auf jeden Fall - die Arbeitslosigkeit wird wohl nicht die Politik stoppen können. Da sollte mal die Industrie sich an die Nase fassen. Da wird nur noch auf Gewinn hin produziert. Mehr ist das nicht mehr. Die mit den fetten Gehältern haben ihre Schäfchen ja im Trockenen...nach denen die Sintflut - leider :unsure:

*lg* Schneggal
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Die Bundeskanzlerin in spe hat ihr "Kompetenzteam" vorgestellt. Darin gibt es auch einen Experten für Finanzen, sodaß wohl keine Ausrutscher Merkels auf diesem Gebiet mehr zu erwarten sind. Näheres gibts bei der Tagesschau.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
VT 609 @ 17 Aug 2005, 22:10 hat geschrieben:Die Bundeskanzlerin in spe hat ihr "Kompetenzteam" vorgestellt. Darin gibt es auch einen Experten für Finanzen, sodaß wohl keine Ausrutscher Merkels auf diesem Gebiet mehr zu erwarten sind. Näheres gibts bei der Tagesschau.
nun, das ist ja schon seit gestern bekannt, gut, heute wurde es offiziell.

Der Finanzexperte ist Paul Kirchhof, ein ehemaliger Richter am Bundesverfassungsgericht. Er hat ein radikal vereinfachtes Steuersystem entwickelt.

Es kennt keine Ausnahmebestände mehr. Jeder zahlt 25 % Steuern auf seine Einnahmen. Für geringe Einkommen gibt es einen Freibetrag.

Das Kirchhofsche Steuersystem ist noch weit einfacher als das Bierdeckelsystem von Friedrich Merz.

Ich vermute mal, dass das Kirchhofsche System keine Aussichten auf Erfolg hat. Denn es ist so einfach, dass Steuerberater so gut wie arbeitslos werden. Die Steuerberaterlobby wird ein solches System zu verhindern wissen. Ist zumindest meine Prognose.

Übrigens: Kirchhof ist gegen eine Mehrwertsteuererhöhung, er warnt ausdrücklich vor dieser. Wie das funktionieren soll, wenn er Finanzminister wird, ist mir absolut unklar. Wenn er konsequent ist, muss er sich gegen seine Chefin stellen. Oder er schluckt wirtschaftspolitischen Schwachsinn.

(Edit:) Orthographie

(Edit 2:) Ergänzung in Blau
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Beitrag von Dave »

Schneggal @ 17 Aug 2005, 21:51 hat geschrieben:Dir ist aber auch klar, welche Prozesstemperaturen bei einer solchen "Dünnschichtepitaxie" herrschen? Das wird immer so einfach dargestellt, ist es aber nicht!
Na dann sollte man aber nicht nur bei "grünen" Energiequellen so genau rechnen sondern generell. Sowohl bei Kraftwerken als aber technischen Geräten allgemein.
Schneggal @ 17 Aug 2005, 21:51 hat geschrieben:Das ist energetisch nicht wirklich günstig... außerdem muss man hier ganz deutlich unterscheiden zwischen Photovoltaik und Solarkollektoren - die einen machen Strom, die anderen Wärme! Photovoltaik ist das, worum es hier geht. Solche Anlagen haben (im günstigen Fall) eine Lebensdauer von 20 Jahren. Wenn dazu die Hälfte der Lebenszeit zum Decken des "Eigenbedarfs" benötigt wird, ist das eine schlechte Energiebilanz... :unsure:
Du hast recht wenn du mal die Begriffe ordnest. In der Tat reden wir gerade alle von Photovoltaik wobei das andere auch etwas sehr interessantes ist (z.B. zum Heizen). Ansonsten: Von einer angeblich im günstigsten Falle maximalen Lebensdauer der Geräte von 20 jahren kann gar ncht gesprochen werden wenn teilweise die Hersteller Großabnehmer Garantien in dieser Größenordnung geben können. Sowas muss ja für den Hersteller sich rechnen. So können große Versuchsanlagen von Herstellern wie z.B. Würth Solar mit einer Garantie der Anlagen auf 2 Jahrzehnten rechnen. Zwar weiß die Firma auch noch nicht so genau ob das klappen wird aber sie muss sich diesem unternehmerischen Risiko wohl bewusst sein. Was die Deckung des Eigenbedarfs (zur Herstellung) angeht: Ich bin mir dessen gerade nicht sicher, meinte sowas aber gehört zu haben.
Schneggal @ 17 Aug 2005, 21:51 hat geschrieben:Es ist aber eine Alternative insbesondere für Firmen und Privatleute, sich solche Anlagen - seien es Kollektoren für die Warmwassertherme oder Photovoltaik für den Strom - aufs Dach zu setzen, wenn es sich von der Ausrichtung des Daches her lohnt.
Wir haben gigantische Flächen auf großen Dächern die ungenutzt da stehen. Da könnte man viel erreichen.
Schneggal @ 17 Aug 2005, 21:51 hat geschrieben:Damit meinst Du den Braunkohleabbau über Tage...korrekt.
Beispielsweise. Oder den Bau einen AKW. Oder eines Stausees.
Schneggal @ 17 Aug 2005, 21:51 hat geschrieben:Ich persönlich bin ja für den Aussteig aus der Kohle. Aber eben aus dem Grund - weil es ein einheimischer Rohstoff ist - is das wohl eher nicht möglich. Allerdings wird die Kohle von vielen KW-Betreibern doch lieber woanders zugekauft...billiger  <_<
Kohle ist problematisch, besonders die Braunkohle. Allerdings ist die deutsche Kohle (subventioniert) wieder rentabel, gerade weil China auf dem Weltmarkt viel Kohle kauft und die Preise steigen lässt.
Schneggal @ 17 Aug 2005, 21:51 hat geschrieben:tja, doch lieber mal daheim schauen, ob es nicht irgendwo Dauer-Stromfresser gibt?
Das ist allerdings sehr wichtig. Genauso wie beim Heizen von Gebäuden durch Isolierung viel getan werden könnte.

Zum Thema Kirchof: Nur weil der im Kompetenzteam ist wird der nicht unbedingt Minister. Das glaubt ihr doch selbst nicht dass der da einsteigt bzw. einsteigen darf. Er dient einzig dazu zu verdecken dass Merkel für dieses Gebiet mit Merz ihren Experten rausgeworfen hat. Ich will nicht sagen dass ich seine oder Kirchhofs oder Merkels Konzept (Ok, die letztere hat keins) gut finde, nur Merkel brauchte jetzt halt einen Lückenbüßer. Interessant ja auch die Rolle Stoibers.

Grüße, Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Mahlzeit,
Dave @ 17 Aug 2005, 23:40 hat geschrieben:Zum Thema Kirchof: Nur weil der im Kompetenzteam ist wird der nicht unbedingt Minister. Das glaubt ihr doch selbst nicht dass der da einsteigt bzw. einsteigen darf. Er dient einzig dazu zu verdecken dass Merkel für dieses Gebiet mit Merz ihren Experten rausgeworfen hat. Ich will nicht sagen dass ich seine oder Kirchhofs oder Merkels Konzept (Ok, die letztere hat keins) gut finde, nur Merkel brauchte jetzt halt einen Lückenbüßer. Interessant ja auch die Rolle Stoibers.
richtig, es ist keinesfalls klar, dass Kirchhof Minister wird, mal einen schwarz-gelben Wahlsieg vorausgesetzt (der jetzt wahrscheinlicher wird, nachdem die Umfragewerte der CDU wieder steigen, sie sogar im Osten von Platz 3 auf Platz 1 aufgestiegen ist, was mir nach Stoibers Wählerbeschimpfung unverständlich ist).

Aber wer wird’s dann? Gut, vielleicht doch Stoiber.

Was mir übrigens noch einfällt. Stoiber und Beckstein (Letzterer hat ziemlich deutlich gesagt, dass er Innenminister werden will) wollen jugendgefährdende Computerspiele generell verbieten. Auch für Erwachsene! Das kann ich nicht akzeptieren, zumal es sehr unterschiedliche Meinungen darüber gibt, ob Computerspiele wirklich das Gewaltpotenzial steigern können. Mündige Bürger ab 18 müssen weiterhin selbst entscheiden, was sie spielen!

Ferner befürchte ich, dass die Regierung Merkel die Rolle des Computerbenutzers auch in anderen Bereichen weiter schwächen wird.

Rot-Grün hat ja damit angefangen, früher durfte man ja z.B. einen Kopierschutz noch umgehen. Folgendes könnte auf uns zukommen:
  • Sperrung von Websites mit bestimmten Inhalten (nicht nur Naziseiten), das heißt die Provider müssen diese ausfiltern. Auch wenn manche Seiten unakzeptabel sind, Zensur ist nicht der richtige Weg.
  • Einführung extrem harter Strafen für den Download urheberrechtlich geschützter Dateien oder von Software, die zum Umgehen von Kopierschutzmechanismen o.Ä. dient (versteht mich nicht falsch, ich bin gegen Urheberrechtsverletzungen. Aber unverhältnismäßige Strafen sind nicht der richtige Weg. Wenn Kinderschänder wesentlich milder bestraft werden, ist irgendetwas faul).
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Beitrag von Tequila »

Dito. Bestrafungen müssen in vernünftigen Relationen geschehen.

Wenn ich z.B. sehe, daß Vergewaltiger 2-3 Jahre sitzen (und oftmals vorher nichtmal in Untersuchungshaft müssen), aber Urheberrechtsverletzer mit bis zu 5 Jahren bedroht werden, läuft eindeutig was schief...
(das mit dem Kopierschutz ist eh umstritten; was ist z.B. eine "technisch wirksame Maßnahme"? Ist sie überhaupt noch "wirksam", wenn man sie mit Programmen umgehen kann oder hat sie mit dem Augenblick die Eigenschaft der "Wirksamkeit" verwirkt? Hat das schon ein Gericht geklärt?)

Ähnliche Beispiele findet man auch bei Vergehen wie Steuerhinterziehung, die härter bestrafen als z.B. gefährliche Körperverletzungen. Daran sieht man doch, daß die Gesetze mehr im Sinne der Geldlobby entwickelt wurden anstatt der Gerechtigkeit.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von autolos »

tra(u)mmann @ 18 Aug 2005, 00:07 hat geschrieben: Mahlzeit,


richtig, es ist keinesfalls klar, dass Kirchhof Minister wird, mal einen schwarz-gelben Wahlsieg vorausgesetzt (der jetzt wahrscheinlicher wird, nachdem die Umfragewerte der CDU wieder steigen, sie sogar im Osten von Platz 3 auf Platz 1 aufgestiegen ist, was mir nach Stoibers Wählerbeschimpfung unverständlich ist).

Aber wer wird’s dann? Gut, vielleicht doch Stoiber.

Was mir übrigens noch einfällt. Stoiber und Beckstein (Letzterer hat ziemlich deutlich gesagt, dass er Innenminister werden will) wollen jugendgefährdende Computerspiele generell verbieten. Auch für Erwachsene! Das kann ich nicht akzeptieren, zumal es sehr unterschiedliche Meinungen darüber gibt, ob Computerspiele wirklich das Gewaltpotenzial steigern können. Mündige Bürger ab 18 müssen weiterhin selbst entscheiden, was sie spielen!

Ferner befürchte ich, dass die Regierung Merkel die Rolle des Computerbenutzers auch in anderen Bereichen weiter schwächen wird.

Rot-Grün hat ja damit angefangen, früher durfte man ja z.B. einen Kopierschutz noch umgehen. Folgendes könnte auf uns zukommen:
  • Sperrung von Websites mit bestimmten Inhalten (nicht nur Naziseiten), das heißt die Provider müssen diese ausfiltern. Auch wenn manche Seiten unakzeptabel sind, Zensur ist nicht der richtige Weg.
  • Einführung extrem harter Strafen für den Download urheberrechtlich geschützter Dateien oder von Software, die zum Umgehen von Kopierschutzmechanismen o.Ä. dient (versteht mich nicht falsch, ich bin gegen Urheberrechtsverletzungen. Aber unverhältnismäßige Strafen sind nicht der richtige Weg. Wenn Kinderschänder wesentlich milder bestraft werden, ist irgendetwas faul).
Stoiber hat ja keine pauschale Wählerbeschimpfung betrieben, sondern nur die attackiert, die die früher SED heißende Partei wählen wollen, insgesamt also höchstens 30 % der Wähler. Möglicherweise sind die übrigen 70 % derselben Meinung wie Stoiber.

Deine Aufzählung von "das könnte auf uns zukommen" entspringt ja wohl Deiner Phantasie. Auf diese Weise Stimmung gegen die CSU zu machen ist schon ziemlich mies.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von autolos »

Tequila @ 18 Aug 2005, 02:21 hat geschrieben: Dito. Bestrafungen müssen in vernünftigen Relationen geschehen.

Wenn ich z.B. sehe, daß Vergewaltiger 2-3 Jahre sitzen (und oftmals vorher nichtmal in Untersuchungshaft müssen), aber Urheberrechtsverletzer mit bis zu 5 Jahren bedroht werden, läuft eindeutig was schief...
(das mit dem Kopierschutz ist eh umstritten; was ist z.B. eine "technisch wirksame Maßnahme"? Ist sie überhaupt noch "wirksam", wenn man sie mit Programmen umgehen kann oder hat sie mit dem Augenblick die Eigenschaft der "Wirksamkeit" verwirkt? Hat das schon ein Gericht geklärt?)

Ähnliche Beispiele findet man auch bei Vergehen wie Steuerhinterziehung, die härter bestrafen als z.B. gefährliche Körperverletzungen. Daran sieht man doch, daß die Gesetze mehr im Sinne der Geldlobby entwickelt wurden anstatt der Gerechtigkeit.
Deine Aussagen zur Bestrafung sind schon sehr gewagt. Um diese zu untermauern wäre ein Zitat des Strafgesetzbuches einerseits und von einschlägigen Urteilen andererseits von Nutzen. Ansonsten ist Dein Beitrag ziemlich nutzlos.
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Der erste, der aktiv versucht hat, in D Webseiten durch die Provider sperren zu lassen, war Jürgen Büssow, Regierungspräsident Bezirksregierung Düsseldorf. Dieser ist auf jedenfall von der damaligen SPD-Landesregierung eingesetzt worden, ob er selber SPD-Mitglied ist, weiss ich nicht (und bin jetzt zu faul zum Suchen). Solche Maßnahmen hatte es vorher in keinem Bundesland gegeben, d.h. auch Herr Beckstein hats nicht probiert. Insofern ist auch SPD für mich unter diesem Gesichtspunkt nicht akzeptabel, wiewohl es innerhalb der SPD natürlich auch zu den Maßnahmen des Herrn Büssow kritische Stimmen gab.

Gruß Flo
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich habe mir jetzt zwar nur einen Bruchteil der Beiträge dieses Themas durchgelesen aber ich will hier auch ein bisschen was los werden:
1. Ich weiß nicht wen ich wählen soll, weil die alle nichts können.
2. Ich werde niemals die Union wählen.
3. Ich kann jeden verstehen, der es mit der WASG versucht. Ich selber werde es wahrscheinlich nicht tun weil die mir nicht ganz geheuer sind. Wahrscheinlich läuft es bei mir wieder auf grün raus, auch wenn ich echt nicht begeistert von denen bin.
4. Ich finde es problematisch, die PDS als neue SED zu betrachten. Es sind zwar gewisse politische Grundzüge der SED zu erkennen und auch die Parteimitglieder überschneiden sich, man muss aber auch bedenken, dass die PDS in einem anderen Staat und in einer anderen Zeit existiert als es die SED tat. Die Grünen der 80er Jahre haben auch nur wenig mit den heutigen Grünen gemeinsam. Außerdem habe ich noch nie von Seiten der PDS gehört, dass sich die Partei selbst als SED- Nachfolgepartei sieht. Das höre ich immer nur von ihren politischen Gegnern und vom Volksmund. Wenn man nur an Hand der Mitglieder festlegt, dass eine neue Partei, der Nachfolger einer anderen, abgeschafften Partei ist, kann man auch guten Gewissens behaupten, dass CSU und CDU die Nachfolger der NSDAP seien. Ich finde es eigentlich eh ein Unding, dass die CDU schonmal einen ehemaligen NSDAP- Mann als Bundeskanzler gestellt hat
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

In der Tradition und der Anzahl der Mitglieder ist die CDU aber Nachfolgerin der Zentrumspartei und sicher nicht der NSDAP.

Gruß Flo
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