Mangelnde Behindertengerechtigkeit im ÖPNV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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kato
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Beitrag von kato »

Und als Nachspiel will jetzt die GAL über den Gemeinderat den OB zwingen lassen, gefälligst ein Konzept für den Bismarckplatz aufzustellen, notfalls auf Kosten anderer Großprojekte.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Ab dem 13.12 dürfen in den Bussen und Bahnen des MVV (gemeint ist der Münchner) nur noch solche Rollstuhlfahrer befördert werden, die zusammen mit ihrem Rollstuhl nicht mehr als 300 kg auf die Waage bringen. Damit soll verhindert werden, dass Hublifte und Rampen überlastet werden.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/667/49...bilder/?img=7.0

Ist das überhaupt praktikabel? Gerade die Elektrofahrstühle sind doch sauschwer (Akkus, Motor!) und könnten die Grenze überspringen. Meines Wissens können da zusammen mit dem Fahrer gut 500 kg erreicht werden.

Edit: Die Frage ist auch, wer beachtet es, wer überprüft es? Ein Busfahrer etc. wird ja kaum einen Rollstuhlfahrer zurückweisen...
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Die elektrischen Hublifte haben doch bereits seit langem einen Aufkleber, der eine Maximalbelastung von 350 kg ausweist.
Bei mechanischen Klapprampen dürfte eine Mehrbelastung wohl unkritisch sein, aber vermutlich dient eine Beschränkung auf 300 kg einfach dazu, die potenzielle Gefährdung bei Vollbremsungen zu reduzieren.
Gruß vom Wauwi
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

TramPolin @ 9 Dec 2009, 12:36 hat geschrieben:Ist das überhaupt praktikabel? Gerade die Elektrofahrstühle sind doch sauschwer (Akkus, Motor!) und könnten die Grenze überspringen. Meines Wissens können da zusammen mit dem Fahrer gut 500 kg erreicht werden.
das kommt drauf an. Wer sowas benutzt der bekommt dann natürlich Probleme bei über 300kg Eigengewicht. Aber das ist nicht die Regel. Meist sind E-Rollis deutlich weniger als 200 kg schwer. Diese haben dann auch kein Problem mit den 300kg, schließlich haben die meisten E-Rollis eine Ladebeschränkung von 120kg. Der schwerste Standart-E-Rolli den ich jetzt auf die schnelle gefunden habe ist dieser hier: http://www.rehatronik.at/downloads/permobil_c400.pdf
Der hat dafür aber auch einiges an Spielzeug eingebaut das in der Regel nicht Standart ist.
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Es geht meines wissens auch eher um die der Bequemlichkeit dienenden "Aufsitzrasenmäher"(*).
Damit wurden in letzter Zeit einige Lifte geliefert.
Ein Busfahrer etc. wird ja kaum einen Rollstuhlfahrer zurückweisen...
Warum? Wenn ich dadurch vemeiden kann, das ich mit Hubliftstörung dasteh schon.

(*)4 eher kleine Räder, Recarositz, langer Radstand etc.
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luc
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Beitrag von luc »

Jammern auf hohem Niveau:
http://www.umweltforum-mannheim.de/downloa...%DFe%202009.pdf

Sollen die die Haltestelle lieber mit 10 cm Bahnsteighöhe bauen, wie es "nichts vor - nichts dahinter Karlsruhe" in den letzten Jahren vorgemacht hat?
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Mal wieder ein neuer tiefstpunkt der Mobi-Zentrale der DB:

Ein Bekannter von mir reiste fast Wöchentlich von Aschaffenburg mit der RB nach Darmstadt und dann mit den IC nach Karlsruhe. Nun geht das nicht mehr da die DB aus irgend einen Grund den IC in Darmstadt auf einen anderen Gleis abfahren lässt und so der Aufzug benutzt werden muss (vorher am Gleichen Bahnsteig gegenüber). Deshalb will die Bahn eine Umsteigezeit von min 10-15min. Also müsste man den IC 2h später nehmen da mein Bekannter nicht mit der RB früher fahren kann.
Da wir das nicht wollten haben wir uns dazu entschieden über Frankfurt zu fahren und da ging das eigendliche Trauerspiel erst los:
Die Mobi-Zentrale wusse nicht was denn für ein Wagenmaterial zwischen Aschaffenburg und Frankfurt eingesetzt wird und mein Bekannter sollte das alleine rausfinden bevor eine Anmeldung angenommen werde. Das sei wichtig da nur in Aschaffenburg an den ICE-Gleisen Hebebühnen zur Verfügung stehen. Nun war die Mobi-Zentrale auch zu blöd einfach mal auf der bahn-Webseite zu kucken und zu sehen das der RE nach F und der ICE nach F in Aschaffenburg jeweils von Gleis 8 abfahren.
In Frankfurt fand die Mobi-Zentrale den nächsten Grund die Reise zu blockieren: Die Umsteigezeit von 45min sei in Frankfurt viel zu niedrig. Nachdem mein Bekannter wissen wollte was denn in F eine angemessene Umsteigezeit wäre reagierte die Mobi-Zentrale sehr verschnupft und interpretierte die Frage als Beleidigung. :blink:

Wir fassen also zusammen:
Aufrund einer Gleisänderung muss mein Bekannter 6,50€ mehr zahlen und muss noch das Zugmaterial selbst rausfinden obwohl das absolut unnötig ist da der Zug ja an einen ICE-Gleis abfährt. Zudem wird versucht eine Umsteigezeit von 45min als nicht ausreichend darzustellen.

Inkompitenter gehts nimmer. Und das bei einer Kostenpflichtigen hotline.

Ach ja:
Laut Eisenbahnforum-Wiki fahren auf den RE Würzburg - Frankfurt Modus-Wagen. haben die eine intigrierte Hebebühne oder braucht man wirklich eine externe Bahnsteig-Hebebühne?
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Beitrag von 146225 »

Heilbronner Stimme.: Umbau Heilbronn Hbf mit Vorarbeiten für Aufzüge hat begonnen.
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146225
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Beitrag von 146225 »

146225 @ 14 Jan 2011, 21:51 hat geschrieben: Heilbronner Stimme.: Umbau Heilbronn Hbf mit Vorarbeiten für Aufzüge hat begonnen.
Jetzt auch ganz offiziell: Heilbronner Stimme.
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luc
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Beitrag von luc »

Bis zum Jahr 2013 sollen in Mannheim wohl 3/4 aller Stadtbahnhaltestellen barrierefrei ausgebaut sein. Siehe diesen Artikeln mit ein paar weiteren Details (Kostendeckung, Entwicklung,...):
http://www.morgenweb.de/region/mannheim/ar...0001287167.html
luc
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Beitrag von luc »

Mal schauen, wie es nach dem Umbau aussieht ;-) Das Chaos dort wird wohl noch größer sein als heute. Ging das mit den kurzen Podesten nicht schon an der Karlsruhe Herrenstraße schief, obwohl dort wohl leicht weniger Fahrgastwechsel stattfindet? Mir ist allerdings bewusst, dass ein langer Hochbahnsteig auf dem B'latz wegen den vielen Fahrgästen, die die Gleisseite wechseln müssen, auch nicht geht.
-Heidelberg: Umbaumaßnahme Bismarckplatz\ @ 15 Mai 2011, rnv-Homepage hat geschrieben:Ein besonderes Anliegen der RNV ist es die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im öffentlichen Nahverkehr zu garantieren und dabei gerade auch mobilitätseingeschränkten Menschen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu erleichtern. Aus diesem Grund werden die Bahnanlagen am Heidelberger Bismarckplatz zwischen dem 16. Mai und 8. Juli umgebaut: Mit einer Niveauanhebung der Bahnsteigkanten an der Haltestelle Bismarckplatz unternimmt die RNV einen weiteren großen Schritt in Richtung Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr, da der Zustieg in die Fahrzeuge der RNV hierdurch erheblich erleichtert wird.
Zudem werden die Gleise und Weichen am Bismarckplatz zwischen der Haltestelle und den Neckarstaden erneuert und neu angeordnet, sodass den Fahrgästen ein bequemer Fahrzeugwechsel möglich ist. Dies wiederum hat auch positive Auswirkungen auf den Fahrplan: ein zügiger Fahrgastwechsel garantiert eine pünktliche Abfahrt.
Die Maßnahmen im Einzelnen:
Gleisumlegung am Bismarckplatz
Um mehr Pünktlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu garantieren, muss ein Teil der Gleisanlage am Bismarckplatz neu angeordnet werden. Die Umsetzung der Gesamtmaßnahme ist von 16. Mai bis 8. Juli vorgesehen.
Vorbereitende Arbeiten vom 16. Mai bis 13. Juni:
Zu Beginn der Maßnahme werden der Rückbau und die Wiederherstellung neuer Fahrleitungsmasten sowie Kabelverlegungsarbeiten vorgenommen. Weiter werden Anpassungsarbeiten an den Verkehrsinseln im Kreuzungsbereiche der Sopienstraße / Neckarstade vorgenommen. Hier kommt es zu Einschränkungen im Gehwegbereich. Der Fußgängerverkehr wird über den Neckarseitigen Gehweg umgeleitet. Es ist die örtliche Beschilderung zu beachten. Der Straßenbahnbetrieb wird in dieser ersten Bauphase nicht beeinträchtigt
Gleisarbeiten vom 14. Juni bis 26. Juni (Pfingstferien):
Da diese Arbeiten nicht bei laufendem Straßenbahnbetrieb ausgeführt werden können, ist eine Vollsperrung der Gleise nötig. Es wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen für die Linie 5 zwischen Bismarckplatz und Handschuhsheim angeboten. Die Linienbusse halten in dieser Zeit an einer gesondert eingerichteten Ersatzhaltestelle vor der Einmündung Luisenstraße in Höhe der Atos-Klinik. Der Schienenverkehr wird entsprechend umgeleitet.
Mehr Barrierefreiheit am Bismarckplatz - Errichtung von Podesten vom 14. Juni bis 26. Juni:
Während der Vollsperrung der Gleise verbessert die RNV die Barrierefreiheit des Heidelberger Bismarckplatzes. In Zukunft werden auch Fahrgäste mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator bequemer in die modernen Niederflurbahnen ein- und aussteigen können. Hierzu werden auf einer Länge von sechs Metern mittels Podesten die Bordsteinkanten auf ein einheitliches Niveau angehoben.
Nachbereitende Arbeiten vom 27. Juni bis 8. Juli:
In dieser Zeit wird die Busspur angepasst und die Grünflächen und Gehwege am Bismarckplatz wiederhergestellt. Der Straßenbahnbetrieb wird in dieser letzen Bauphase nicht mehr beeinträchtigt.
Quelle: http://www.rnv-online.de/cms/Linke_Navigat...arckplatz_.html
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Es wäre eher interessant wie man von einen 6m langen Podest sowohl in die erste Tür einer RNV6 sowie in die 3. (mittlere) Tür einer RNV8 kommen will...
Dort befindet sich nämlich jeweils der Rolliplatz....
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Beitrag von GSIISp64b »

glemsexpress @ 18 May 2011, 20:34 hat geschrieben: Es wäre eher interessant wie man von einen 6m langen Podest sowohl in die erste Tür einer RNV6 sowie in die 3. (mittlere) Tür einer RNV8 kommen will...
Dort befindet sich nämlich jeweils der Rolliplatz....
Unterschiedliche Haltepositionen vielleicht?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
luc
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Beitrag von luc »

Zwischen MA-Neckarau Voltastraße und MA-Rheinau Neuhofer Straße an der Linie 1 liegen sechs nicht-barrierefreie Haltestellen. Dies ist in Mannheim der zweithöchste Wert nach der Linie 2 mit sieben Haltestellen (zwischen Rosengarten und Kurpfalzpfalzbrücke). Mit dem Umbau der Haltestelle Neckarau Friedrichsstraße wird die Situation stark verbessert:
http://www.rnv-online.de/rnvGips/Gips?Anwe...sionMandant=RNV
Man kann eigentlich nur sagen, weiter so!
kato
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Beitrag von kato »

luc @ 12 Aug 2011, 00:14 hat geschrieben: Mit dem Umbau der Haltestelle Neckarau Friedrichsstraße wird die Situation stark verbessert
Wobei man gerade beim Umbau des Halts Friedrichstraße meiner Meinung eine große Chance vergibt.

Man hätte nämlich die zwei Fahrspuren der Straße ruhig um zwei Meter nach Osten verlegen und Aufgänge von der Unterführung (Treppe und später Aufzug) mit auf eine Seite der Haltestelleninsel legen können. Presto, man kann sich die Übergänge komplett sparen. Auf die Ostseite der Straße - wo der Aufzug mit der Verlegung des Bahnhofs geplant ist - will doch eh keiner, da gibts ja nichts.
146225
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Beitrag von 146225 »

146225 @ 24 Jan 2011, 21:26 hat geschrieben: Jetzt auch ganz offiziell: Heilbronner Stimme.
Zumindest dieser Bahnhofsumbau wird später.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Wer glaubt, daß der ÖPNV in München mit dem inzwischen nahezu hundertprozentigem Einsatz von Niederflurfahrzeugen im Oberflächenverkehr wirklich behindertengrecht ist, den muss ich enttäuschen. Dem ist leider nicht so. Gerade bei der Trambahn ist von Barrierefreiheit nichts zu spüren.
Frei nach Helmut Dietl gilt: "Wer reinkommt, ist drin"

Hürde Niederflur – Beobachtungen von mir zu einem katastrophalen wie beschämenden Zustand in einer Metropole, die danndoch nur ein Dorf ist.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Rathgeber @ 18 May 2012, 23:50 hat geschrieben:Wer glaubt, daß der ÖPNV in München mit dem inzwischen nahezu hundertprozentigem Einsatz von Niederflurfahrzeugen im Oberflächenverkehr wirklich behindertengrecht ist, den muss ich enttäuschen. Dem ist leider nicht so. Gerade bei der Trambahn ist von Barrierefreiheit nichts zu spüren.
Frei nach Helmut Dietl gilt: "Wer reinkommt, ist drin"

Hürde Niederflur – Beobachtungen von mir zu einem katastrophalen wie beschämenden Zustand in einer Metropole, die danndoch nur ein Dorf ist.
Das von Dir im Bild gezeigte Beispiel "überfahrbare Kaphaltestelle" ist in München immerhin schon ins planerische Blickfeld gerückt: Wie im MVG-Antwortschreiben auf die Anfragen des BA Sendling-Westpark (siehe dort auf den Seiten 6 und 7) nachzulesen ist, wird ausgerechnet an zwei Stellen in der Fürstenrieder Straße diese Bauform ernsthaft mit in Betracht gezogen. Lassen wir uns überraschen, welche "Argumente dagegen" sich von wem finden lassen ... :ph34r: :ph34r:
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front


“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Hat es eigentlich einen Grund, warumd ie Höhe der Bordsteine an den Tramhaltestellen in München in aller Regel so niedrig sind?
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Des war scho imma so!
Da kannt ja jeda kemma!
Wia schdeins eahna des vor?

Realistisch ist die Höhe durch die derzeitigen Fahrzeuge noch auf Jahre festgelegt.
Wenn mal der letzte nicht redesingte R2 ausgeschieden ist. Man muß ja auch im Fall einer Luftfederstörung die Türen öffnen können.
Danach kann man vielleicht tatsächlich höher bauen, aber nicht den Bereich der ersten Türe. Die Lifte vom R3 scheitern teilweise schon an den derzeitigen Höhen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Didy
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Beitrag von Didy »

Auer Trambahner @ 19 May 2012, 10:37 hat geschrieben:Wenn mal der letzte nicht redesingte R2 ausgeschieden ist. Man muß ja auch im Fall einer Luftfederstörung die Türen öffnen können.
Danach kann man vielleicht tatsächlich höher bauen, aber nicht den Bereich der ersten Türe. Die Lifte vom R3 scheitern teilweise schon an den derzeitigen Höhen.
Naja, der R2 hat laut Wikipedia eine Einstiegshöhe von 300mm. Wie weit kann der denn be defekter Luftfederung runtersinken? Mehr als die derzeitigen ca. 10cm sollte von dem her an Bahnsteighöhe schon noch drin sein, die Luftfederung kann ja wohl kaum 20cm ausmachen.

Das mit den R3-Hubliften - dann könnte man ja immer noch die Bahnsteige an erste Türe "so wie bisher" machen - und im Idealfall bringt man mal Bahnsteighöhen hin, an denen man ohnehin keinen Hublift mehr braucht.


Dass man bei Bushaltestellen hingegen keine vernünftigen Hochbordsteine einsetzt wie in anderen Städten auch, lässt sich mit vorhandenen Hubliften sicher nicht erklären....
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Neulich hatte ich im Thema Radverkehr sehr deutlich gemacht was ich denn von Aufzügen halte. (Siehe auch folgende Seiten) Hier sieht man das mal als praktisches Beispiel:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebers...ug-am-Bahnsteig

Wobei in diesen Fall der Ludwigsburger Bürgermeister ganz still sein kann, denn den Städtischen Aufzug zum S-Bahnsteig hat die Stadt Ludwigsburg offenbar schon seit Jahren stillgelegt...
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Beitrag von JeDi »

glemsexpress @ 2 Jul 2012, 20:43 hat geschrieben: Wobei in diesen Fall der Ludwigsburger Bürgermeister ganz still sein kann, denn den Städtischen Aufzug zum S-Bahnsteig hat die Stadt Ludwigsburg offenbar schon seit Jahren stillgelegt...
Ja - bestreitet das allerdings wehement :-)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Natürlich sind nicht funktionierende Aufzüge sch...e. Aber "nur" eine Rampe über hundert Meter oder mehr ist es genau so.

Wer nicht im Rollstuhl sitzen muss, aber Probleme beim Treppensteigen und beim Begehen von Steigungen hat, wird ein Lied davon singen können.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 2 Jul 2012, 23:18 hat geschrieben:Natürlich sind nicht funktionierende Aufzüge sch...e. Aber "nur" eine Rampe über hundert Meter oder mehr ist es genau so.
HÄ?
Z.B. in Bretten Stadtmitte ist die Rampe von der die Station unterquerenden Straße etwa 50m lang. bei 4m Höhenunterschied. Und ich habe noch keinen Rollifehrer egsehen da da nicht kochgekommen wäre.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 3 Jul 2012, 17:33 hat geschrieben:HÄ?
Z.B. in Bretten Stadtmitte ist die Rampe von der die Station unterquerenden Straße etwa 50m lang. bei 4m Höhenunterschied. Und ich habe noch keinen Rollifehrer egsehen da da nicht kochgekommen wäre.
Steigung maximal 6 % (d.h. 1 m Rampenlänge überbrückt einen Höhenunterschied von 6 cm)
Nach einer Rampenlänge von höchstens 6 m muss ein ebenes Zwischenpodest von 1,50 m Länge gebaut werden.

Wenn eine Steigung maximal 6 Prozent haben darf,bedeutet dies, das ein Meter Rampenlänge 6 cm Höhenunterschied ausmachen darf. Dazu kommt, das nach höchstens sechs Metern ein Zwischenpodest von 1,50 Metern Länge gebaut werden muss.

Bei vier Metern Höhenunterschied bedeutet das eine Rampenlänge von 67 Metern zzgl. 17 Metern an Podesten. Macht eine Rampenlänge von 83 Metern.

Wenn die erlaubte Durchfahrsthöhe der Unterführung vier Meter ist, kommen noch einmal 20 cm „Sicherheitsabstand“ hinzu. Weiter kommt das Brückenbauwerk mit nochmals rund einem Meter dazu plus die Höhe des Bahnsteigs. Da kannst Du also locker mit sechs Metern rechen. Dann sind es 125 Meter Rampenlänge.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

Offenbar hast du den sinn von glemsexpress' Beitrag nicht verstanden - nämlich, dass Rollstuhlfahrer meistens auch nicht-Normkonforme Rampen (seien es Altbestände oder Gehwege statt Rampen) durchaus hochkommen.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich habe schon verstanden, was glemsexpress geschrieben hat. Natürlich hat er keinen gesehen, der es nicht geschafft hat. Die, welches es nicht schaffen, suchen sich andere Zugangswege zum ÖPNV, nehmen sich ein Taxi oder einen Behindertenfahrdienst. Möglicherweise haben sie auch ein entsprechend umgerüstetes eigenes Auto.

Bei Rollstuhlfahrern gibt es Unterschiede. So zum Beispiel Leute, die ab der Hüfte (z. B. durch einen Unfall) gelähmt sind, aber in den Armen noch die volle Kraft haben. Und es gibt solche, die aus anderen Gründen im Rollstuhl sitzen und eben in den Armen auch nicht die Kraft haben, diese Steigung zu bewältigen. Hinzu kommt, das auch eine eventuelle Begleitperson auch nicht unbedingt die Kraft hat, einen 80 Kg schweren Menschen die Rampe hoch zu schieben.

Es gibt auch Menschen, die zwar nicht im Rollstuhl sitzen, aber Probleme haben, Treppen und Steigungen zu bewältigen. Sie kommen zwar im Endeffekt oben an, aber es dauert sehr lange und bereitet tierische Schmerzen. Das sind z.B. jene Leute, die sich ein solches Gefährt kaufen:

http://www.sanitaetshaus-kiefer.de/rehatec...ik/e-rolli2.jpg
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 146225 »

146225 @ 3 Dec 2011, 19:31 hat geschrieben: Zumindest dieser Bahnhofsumbau wird später.
Vollzugsmeldung: Station ohne Service [DB] nimmt Aufzüge in Heilbronn Hbf in Betrieb.

Ich kann nur wünschen und hoffen, daß die Präsenz der Bundespolizei vor Ort die Aufzüge und die neugestalteten Treppenaufgänge möglichst lange vor Vandalismus bewahrt. Wahrscheinlich aber leider mal wieder nicht lange genug...
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 3 Jul 2012, 21:27 hat geschrieben: Ich kann nur wünschen und hoffen, daß die Präsenz der Bundespolizei vor Ort die Aufzüge und die neugestalteten Treppenaufgänge möglichst lange vor Vandalismus bewahrt. Wahrscheinlich aber leider mal wieder nicht lange genug...
Naja - man hat sich ja schon schöne dunkle Ecken hinter den Aufzügen gebaut...
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