Mangelnde Behindertengerechtigkeit im ÖPNV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Behindertengerechtigkeit für viele noch unbefriedigend

17.02.2006 - 13:44 Uhr

  Hamburg (ots) - Das Thema "Behindertengerecht" ist ganz
offensichtlich auch in einem so kultivierten und hoch technisierten
Land wie Deutschland noch keinesfalls befriedigend behandelt. Viele
Menschen sehen in mehreren Lebenslagen deutliche Defizite, was die
Möglichkeiten behinderter Mitbürger angeht. Zu diesem Ergebnis kommt
eine für Deutschland Internet-repräsentative Online-Studie von GRM -
Gelszus rmm Marketing Research.

  Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist der Meinung, in
Deutschland werde zu wenig für behinderte Menschen getan. Nach
Meinung aller Befragten vernachlässigt insbesondere der Einzelhandel
(63 %) und der öffentliche Personennahverkehr (60 %) die Bedürfnisse
von Behinderten. Meinungsführend sind hier vor allem eingeschränkt
Hör- und Sprechfähige sowie Menschen mit eingeschränkter
Beweglichkeit, die über zu wenig Verbraucherfreundlichkeit klagen. 

  Beim ÖPNV treten am häufigsten Schwierigkeiten in Bussen auf,
gefolgt von der Eisenbahn und U-, S- oder Straßenbahn. Nach eigenen
Angaben haben bereits 55% der eingeschränkt Hör- und Sprechfähigen
Schwierigkeiten mit Stadt- und Reisebussen erlebt - gegenüber 18% bei
der Eisenbahn - wobei über die Hälfte der Betroffenen angebotene
Problemlösungen seitens der Verkehrsunternehmen als nicht
zufriedenstellend bewertet. Besonders Personen mit Lernschwäche haben
deutlich häufiger schwierige Situationen mit der Bahn erlebt.




Pressekontakt:

Tim Teske
Gelszus rmm Marketing Research GmbH
040 / 251 58 105
tteske@gelszus-rmm.com
Quelle: Presseportal
BajK
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Beitrag von BajK »

finde ich ehrlich gesagt auch so.
Habe mir mal den "Verbundschienennetzplan für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste" (hat noch das alte VVS-Logo :blink: ) vom VVS ausgedruckt. Und muss sagen, kaum eine Station ist als "grün" eingezeichnet.
Wer will kann auf der VVS Seite mal in der Sitemap schauen, Direktlink werde ich jetzt mal nicht posten, Traffic :unsure: :P

z.B. *VVS-Ordner rauskram* den hab ich bei jeder Tour dabei, sind die wichtigsten Stationen, Linien etc. drauf
Naja... Also:
z.B.
Rollstuhlgerechte Zugänge (Rampen, Aufzüge ö.ä.) zu Bahnsteigen und in Fahrzeuge, Reststufe zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeuginnenboden können ohne Fremde Hilfe überwunden werden, S-Bahn
Rollstuhlgerechte Zugänge zu den Bahnsteigen. Reststufe zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeuginnenboden beträgt mehr als 10cm. Bei S-Bahnen kann diese nur mit fremder Hilge überwunden; S-Bahn
Kein rollstuhlgerechter Zugang ins Fahrzeug oder zu den Bahnsteigen

Die S4 sieht also so aus:
Marbach (nur Gleis 1)
Benningen (nur Gleis 1)
Freiberg
Favoritepark
Ludwigsburg
Kornwestheim
Zuffenhausen
Feuerbach
Nordbahnhof
Hauptbahnhof
Stadtmitte
Feuersee
Schwabstraße

Wie man sieht, nur in Stuttgart durchgehend behindertengerechter Zugang.

Bei S-Bahn ist's im VVS schlimm, S1 geht noch, die hat eigentlich fast überall die ganz hohen Bahnsteige.
Wenn ich mir da anschau, die U-Bahn. Durchgehend Rollstuhlgerechte Zugänge (Rampen, Aufzüge ö.ä.) zu Bahnsteigen und in Fahrzeuge, Reststufe zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeuginnenboden können ohne Fremde Hilfe überwunden werden, U-Bahn (außer auf der Linie 15 :D)
Koffer.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Ensign Joe @ 21 Feb 2006, 21:09 hat geschrieben:... Rollstuhlgerechte Zugänge (Rampen, Aufzüge ö.ä.) zu Bahnsteigen und in Fahrzeuge, Reststufe zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeuginnenboden können ohne Fremde Hilfe überwunden werden, S-Bahn
Rollstuhlgerechte Zugänge zu den Bahnsteigen. Reststufe zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeuginnenboden beträgt mehr als 10cm. Bei S-Bahnen kann diese nur mit fremder Hilge überwunden; S-Bahn
Kein rollstuhlgerechter Zugang ins Fahrzeug oder zu den Bahnsteigen...
Malmsheim
Weil der Stadt (nur in der Nähe zum Aufzug und zur Treppe)

-"- (restlicher Bahnsteig).


Das mit Zuffenhausen stimmt das nur Teilweise, da Zuffenhausen ein Aufzug, das von der Unterführung zum Hochgleis (Gl. 11) führt), vorhanden ist, und auf den Bahnsteigen Gleis 2, 11 und 12 kann die S-Bahn fast stufenlos bestiegen werden, der Rest (Gl. 4-6) nicht, wobei allerdings der Bahnsteig am Gleis 4/5 ebenfalls einen Aufzug vorhanden ist.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

@ Ensign Joe: Die S1 hat im Nordabschnitt fast nur 76cm Bahnsteige (Dafür aber eine Einstiegshilfe (wie auch die S3).
Um als Rollifahrer von der Nordbahnhofstraße zur S-Bahn zu gelangen, musst due einen sehr bergige 500m langen umweg fahren.
Hohe Bahnsteige, wie sie hier erwähnt wurden sind nur die halbe Miete, da vor allem E-Rollis im Spalt hängen bleiben können.
Und in der Stuttgarter Stadtbahn kommt man als Rollifahrer nur bedingt in den Wagen, da 10cm höhenuntersied für einen Rollifahrer nicht zu Unterschätzen sind.

Es gibt sogar Einstiegshilfen, die nur bedingt Rollitauglich sind:
- In Ludwigsburg muss man E-Rolis die Rampe hochsieben (Da ein zuSteiler ca 10cm langer Abschnitt)
- In Heidelberg gibt es Lifte wie hier(unteres Bild) Allerdings sind diese die hälfte der Zeit ausgefallen.
- Im Et 425 passirt es des öfteren, das sich der Rolliaufzug am 76cm Bahnsteig nicht ausfahren lässt.
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Beitrag von luc »

@glemsexpress: Was ist dann deiner Meinung nach besser: Ein Aufzug, der manchmal nicht funktioniert oder eine Rampe mit der man längere Weg hat?
- Im Et 425 passirt es des öfteren, das sich der Rolliaufzug am 76cm Bahnsteig nicht ausfahren lässt.
Den Satz hab ich ned ganz kapiert. Meinst du damit die 425.0, 425.3 und 425.4, welche Probleme haben mit ihrem Hublift an 760mm-Bahnsteigen?
Ensign Joe @ 21 Feb 2006, 21:09 hat geschrieben:Wenn ich mir da anschau, die U-Bahn. Durchgehend Rollstuhlgerechte Zugänge (Rampen, Aufzüge ö.ä.) zu Bahnsteigen und in Fahrzeuge, Reststufe zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeuginnenboden können ohne Fremde Hilfe überwunden werden, U-Bahn (außer auf der Linie 15 biggrin.gif
Auch die Stadtbahn hat noch nicht zugängliche Stationen und Tiefbahnsteige, wenn auch wirklich wenige. Hoffentlich stirbt bald S21, dann können die am Staatstheater und am Bürgerhospital auch Aufzüge bzw. Rampen bauen, denn bei diesen Haltestellen handelt es sich um durchaus wichtige Orte (=> krankenhaus, Freizeitaktivitäten).
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

luc @ 22 Feb 2006, 14:27 hat geschrieben:@glemsexpress: Was ist dann deiner Meinung nach besser: Ein Aufzug, der manchmal nicht funktioniert oder eine Rampe mit der man längere Weg hat?
Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Prinzipiell bringt ein Aufzug, der ständig kaputt ist, herzlich wenig. Andererseits schiebt man sich an den Rampen einen ziemlichen Wolf (zuletzt geschwitzt in Aying).

Ich bin in dieser Frage sehr unentschieden, weil Beies Vor- und Nachteile hat. Zum Beispiel städtebaulich sind Rampen meistens ziemlich daneben. Und wenn man es so löst wie in Höllriegelskreuth, kann man eh nur noch den Kopf schütteln...
Dagegen dürfte ein Aufzug einen höhreren Wartungsaufwand verursachen. Ein Vabanque-Spiel sind auch immer wieder Kreuzungsbahnhöfe, an denen schon ein kaputter Lift reicht, um ziemlch blöd dazustehen.

Also: alles nicht so einfach...
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Beitrag von luc »

Also, ich bin generell dafür, Rampen einzubauen, wo dies möglich ist (natürlich mit maximaler Steigung von 6% und Zwischenebenen). Im Tübinger Umfeld haben manche Kaffbahnhöfe Aufzüge, wo auch Platz für Rampen gewesen wäre (z.B. Kirchentellinsfurt, Mössingen). Naja, die beiden Gemeinden waren bereit, die Mehrkosten für den Aufzug zu tragen. Und in Mössingen leben viele Behinderte dank diverser Einrichtungen.
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Elch
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Beitrag von Elch »

Ohne hier eine Wertung vornemen zu wollen fallen mir da zwei Studien ein in denen ich im Rahmen meiner Diplomarbeit geblättert habe.

Beide kamen zu dem Ergebnis daß die behindertengerechte Gestaltung des ÖPNV aus finanzieller Sicht (sehr vorsichtig formuliert) eigentlich unvorteilhaft ist und daß es einfacher und vor allem kostengünstiger wäre alle mobilitätseingeschränkten Personen durch Fahrdienste oder Taxis zu befördern statt für Mio-€-Beträge den ÖPNV behindertengerecht um-/auszubauen.

Aus Gründen der Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen kann und darf dies zwar nicht als gut erachtet werden, aber es war schon mal interessant das zu lesen. <_<
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Beitrag von Rathgeber »

Es ist eigentlich logisch, daß Menschen, die aufgrund von Krankheiten oder Behinderungen nicht zum Füllen des Staatssäckels beitragen, Geld kosten. Aber diese Menschen zu integrieren und sie am Leben partzipieren zu lassen, ist die Aufgebe einer Gesellschaft.

Was war denn Dein Thema?
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Elch
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Beitrag von Elch »

Rathgeber @ 22 Feb 2006, 16:17 hat geschrieben: Es ist eigentlich logisch, daß Menschen, die aufgrund von Krankheiten oder Behinderungen nicht zum Füllen des Staatssäckels beitragen, Geld kosten. Aber diese Menschen zu integrieren und sie am Leben partzipieren zu lassen, ist die Aufgebe einer Gesellschaft.

Was war denn Dein Thema?
:offtopic:

Das Thema meiner Diplomarbeit war "Verbesserung der ÖPNV-Erschließung im ländlichen Raum am Beispiel des Landkreises Dachau".
Nachdem es dazu kaum "richtige" Veröfentlichungen gibt musste ich mich durch eine Studie nach der anderen wühlen. Dabei kam auch immer wieder das Thema "Mobilitätseinschränkungen" vor.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Beitrag von Rathgeber »

Ah ja, danke schön. Klingt so nach Geographie...
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Elch
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Beitrag von Elch »

Rathgeber @ 22 Feb 2006, 16:40 hat geschrieben: Ah ja, danke schön. Klingt so nach Geographie...
Nee, BWL Fachrichtung Logistik...
Aber mein Prof hatte früher mal selber Nahverkehrspläne ausgearbeitet und war von meinem Vorschlag ganz angetan.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Beitrag von luc »

Wegen des demografischen Wandels wird es aber in den nächsten Jahren schwieriger und teurer, diese Fahrdienste anzubieten. Einerseits haben wir dann keine Arbeitskräfte mehr und Einwanderer wollen wir ja eigentlich auch nicht. Von daher sollte bei Neu- und Umbauten aller Stationen sowei bei strategisch günstigen Stationen auf jeden Fall über Barrierefreiheit nachgedacht werden (auch wenn beispielsweise noch altes Rollmaterial fährt, welches erst in 10 Jahren ersetzt wird).
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Beitrag von Rathgeber »

In den Ballungsräumen ist man schon recht weit, was den behindertengerechten Ausbau des ÖPNV betrifft (auch wenn imer noch Bausünden begangen werden...).

Allerdings sind manche Bausünden früherer Jahre - Stachus-Überquerung, Hauptbahnhof(man möge als Mobilitätseingeschränkter mal von der U1/2 in die U 4/5 umsteigen...) - so gravierend, daß sie sich nur mit sehr hohem Aufwand behindertengerecht gestalten lassen.
In Freimann ist es vollkommen unmöglich, Aufzüge zu bauen.

Problematischer dürfte es dennoch eher außerhalb der Ballungsräume sein. Wenn ich mir da so manche Bahnhofsvorplätze im S-Bahnbereich so anschaue. Da halten Hochflurbusse irgendwo, ohne daß es eine Haltestelleninsel gibt. Außerhalb des SPNV möchte ich nicht wissen, wie es ausschaut...
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Rathgeber @ 22 Feb 2006, 19:17 hat geschrieben:Hauptbahnhof(man möge als Mobilitätseingeschränkter mal von der U1/2 in die U 4/5 umsteigen...) - so gravierend, daß sie sich nur mit sehr hohem Aufwand behindertengerecht gestalten lassen.
Da wird man vermutlich komplett an die Oberfläche müssen nehm ich an, mit mehrfach umsteigen?
Rathgeber @ 22 Feb 2006, 19:17 hat geschrieben:In Freimann ist es vollkommen unmöglich, Aufzüge zu bauen.
Da wird noch dieses Jahr der südliche Bahnhofskopf in Angriff genommen, der auch Freimann barriefrei machen soll, als letzten Münchner U-Bahnhof.
Bild
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Beitrag von Rathgeber »

FloSch @ 22 Feb 2006, 19:57 hat geschrieben:Da wird man vermutlich komplett an die Oberfläche müssen nehm ich an, mit mehrfach umsteigen?
Ja, der Weg führt über den Lift an der Schützenstraße, über den Bahnhofplatz zum Lift am Hauptbahnhof Süd. Dazu kommt noch, daß es an der Kreuzung Bahnhofplatz / Bayerstraße (auf der Bahnhofsseite) ziemlich eng ist...

FloSch @ 22 Feb 2006, 19:57 hat geschrieben:Da wird noch dieses Jahr der südliche Bahnhofskopf in Angriff genommen, der auch Freimann barriefrei machen soll, als letzten Münchner U-Bahnhof.
Ach, jetzt doch? Ich habe mal gelesen, es sei nicht möglich, in Freimann Aufzüge einzubauen...
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Beitrag von glemsexpress »

Meinst du damit die 425.0, 425.3 und 425.4, welche Probleme haben mit ihrem Hublift an 760mm-Bahnsteigen?
ja
Rathgeber hat geschrieben:Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Prinzipiell bringt ein Aufzug, der ständig kaputt ist, herzlich wenig. Andererseits schiebt man sich an den Rampen einen ziemlichen Wolf (zuletzt geschwitzt in Aying).
An so wichtigen Stationen wie S-Nord kann man ja einen Aufzug und eine Rampe einbauen (Ist bei SSb Tunnelbahnhöfen seit 1990 wenn möglich gegeben
> Siehe Degerloch, Schempstraße, Neugereut, ...

@ Rathgeber: Da du den Stuttgarter Nordbahnhof offenbar nicht so gut kennst schildere ich dir mal die Situation: Du Kommst mit den Rolli von der Nordbahnhofstraße (Wohngebiet, Schulen, ein großes Kino). Dann musst du unter den Gleisen durch, an der Treppe vorbei, um dann Steil den Buckel hoch, um zu einen Steg der über die Gleise geht zu gelangen. (250m-300m ab Beginn Rollizugang). Dan über den steg, und eine lange Rampe zurück, in Richtung Nordbahnhofstraße. wenn du Unten bist (nochmal 50-100m) darfst du Sonntags noch mal 140m über den bahnsteig dackeln, da die Kurzzüge am Ausgang Nordbahnhofstraße halten. wenn du dann aussteigst darfst du Garantiert noch über eine 20cm Schwelle fahren, teilweise über Kinderwagenrinnen durch die Unterführung (z.B. Marbach in der HVZ). Nun Kann man sich natürlich noch irgendwie bemühen den Rolli in einen O405 oder Gar nen Reisebus ohne Kinderwagenplatz zu bekommen (Fährt Sonntags und im Spätverkehr manchmal auf der 460 Marbach - Beilstein)

Fazit: Verbesserungswürdig
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Wir könnten ja hier mal die Station mit der dümmsten Umsetzung eines Behindertenzugangs nominieren. Mein Favorit: Zorneding*.

Dort zu gehender Weg: Vom Empfangsgebäude über den ganzen P+R-Parkplatz (ca. 200m), dann Rampe runter, Unterführung unter allen 5 Gleisen durch, Rampe rauf, nächste Rampe runter, Unterführung unter Gleis 5 durch, Rampe rauf, und schon steht man am Bahnsteig. :wacko:
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Wildwechsel @ 23 Feb 2006, 16:11 hat geschrieben: Dort zu gehender Weg: Vom Empfangsgebäude über den ganzen P+R-Parkplatz (ca. 200m), dann Rampe runter, Unterführung unter allen 5 Gleisen durch, Rampe rauf, nächste Rampe runter, Unterführung unter Gleis 5 durch, Rampe rauf, und schon steht man am Bahnsteig. :wacko:
Manchmal frage ich mich, was das für Schwachsinnsbauten sind, obwohl die Möglichkeit für den Bau von Aufzügen gegeben sind!?

@Glemsexpress: Was den Nordbahnhof angeht denke ich, daß das sicher nicht so einfach ist, einen Aufzug zu bauen, eine Möglichkeit bestünde vielleicht, einen Aufzug nach dem Vorbild von der Stadtmitte zu bauen.

PS.: Man schaue sich den Plan von Zorneding in der MVV-Webseite an, dann ergibt sich ein Bild.
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Dave
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Beitrag von Dave »

Wildwechsel @ 23 Feb 2006, 16:11 hat geschrieben: Wir könnten ja hier mal die Station mit der dümmsten Umsetzung eines Behindertenzugangs nominieren. Mein Favorit: Zorneding*.
Da gäbs noch Kassel Willhemlshöhe - vielleicht haben die das aber inzwischen auch etwas ver(schlimm)bessert !?!
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Dave @ 24 Feb 2006, 17:28 hat geschrieben: Da gäbs noch Kassel Willhemlshöhe - vielleicht haben die das aber inzwischen auch etwas ver(schlimm)bessert !?!
Kassel hat an jedem Zugang die Rampen...sind zwar recht lange Wege, aber man kommt überall hin, ohne groß zu suchen. Wobei...mit einem Rollstuhl möchte ich diese Rampen nicht hochfahren...
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Dave
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Beitrag von Dave »

ChristianMUC @ 24 Feb 2006, 18:30 hat geschrieben: Wobei...mit einem Rollstuhl möchte ich diese Rampen nicht hochfahren...
Eben.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von glemsexpress »

DT810 @ 23 Feb 2006, 23:50 hat geschrieben: @Glemsexpress: Was den Nordbahnhof angeht denke ich, daß das sicher nicht so einfach ist, einen Aufzug zu bauen, eine Möglichkeit bestünde vielleicht, einen Aufzug nach dem Vorbild von der Stadtmitte zu bauen.
So ein Schräger, der dauernd kaputt geht?
ChristianMUC hat geschrieben:Wobei...mit einem Rollstuhl möchte ich diese Rampen nicht hochfahren...
Warum? Sind die Steil?


@ DT810: Ich bin wenn eine Direkte Rampenmöglichkeit besteht in der Regel für Rampen, da Störungsarmer. (Was bringt einen Rollifahrer ein kaputter Aufzug?)
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

glemsexpress @ 24 Feb 2006, 21:06 hat geschrieben: So ein Schräger, der dauernd kaputt geht?
ChristianMUC hat geschrieben:Wobei...mit einem Rollstuhl möchte ich diese Rampen nicht hochfahren...
Warum? Sind die Steil?
Steil nicht unbedingt, aber dafür ewig lang... ;)
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Beitrag von Dave »

ChristianMUC @ 24 Feb 2006, 21:13 hat geschrieben: Steil nicht unbedingt, aber dafür ewig lang... ;)
Und ohne die heute bei Neubauten vorgeschriebenen ebenen Plattformen zum verschnaufen.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von ChristianMUC »

Dave @ 24 Feb 2006, 21:26 hat geschrieben: Und ohne die heute bei Neubauten vorgeschriebenen ebenen Plattformen zum verschnaufen.
Doch, eine kleine gibts, aber erst nach 2/3 des Weges. Die sind (zumindest bei den Fernverkehrsbahnsteigen, die Regiobahnsteige kenne ich nicht) an der Stelle, wo die Rampen zum Parkdeck weggehen.
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 24 Feb 2006, 21:26 hat geschrieben:Und ohne die heute bei Neubauten vorgeschriebenen ebenen Plattformen zum verschnaufen.
Wie währs mit Querstellen? Ein Rollifahrer der die einfachsten Fahrübungen nicht beherrscht, verdient es sich abzustrampeln :lol:
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Beitrag von Dave »

glemsexpress @ 24 Feb 2006, 21:33 hat geschrieben: Wie währs mit Querstellen? Ein Rollifahrer der die einfachsten Fahrübungen nicht beherrscht, verdient es sich abzustrampeln :lol:
Bist du mal Rolli gefahren?
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von glemsexpress »

Dave @ 24 Feb 2006, 21:36 hat geschrieben: Bist du mal Rolli gefahren?
Ja, und ich kenne genügend Rollifahrer (hab ihn mir von denen mal geliehen) :P
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Beitrag von sbahnfan »

Beim Thema Behindertengerechtigkeit frage ich mich, wie man den 612 in dieser Form in großen Stückzahlen beschaffen konnte. Der ist nämlich im Gegensatz zu den meisten anderen Neubaufahrzeugen überhaupt nicht behindertengerecht, wie die DB schon selbst zugibt. Ich sehe ja ein, dass aufgrund der Neigetechnik keine Niederflurbauweise möglich war. Eine breite Doppelschwenktür mit Hublift am Mehrzweckabteil wäre aber ohne weiteres möglich gewesen.
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