Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?

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hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Autobahn @ 2 May 2008, 22:12 hat geschrieben: Ich hab noch unter 1,00 DM getankt, Super natürlich :lol: . Aber das liegt wohl am Alter.
War da nicht mal was mit unter 50 Pfennig :D

Aber bei einem Monatsverdienst von unter 500,00 DM brutto!

Ist eben alles etwas relativ :(

Dafür kosteten Computer aber auch, ach nee, die gab es noch nicht :rolleyes:

Was haben wir damals eigentlich gemacht?

Ach ja , fern gesehen, schwarz weiß :D

Da hatte aber nicht jeder so ein Ding :ph34r:

Aber gelebt haben wir auch :D
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 2 May 2008, 21:48 hat geschrieben: Momentan... *lol* Ja, der war gut. was willst du denn machen? 10-Minutentakt und Trambahn bis in den tiefsten bayerischen Wald, doppelt so viele AKW, Windräder, Solaranlagen und 'ne Maut auf alles, was Erdöl verbrennt? Okay und was machst du, wenn du das erreicht hast, mit den anderen 50%, die immer noch Auto mit Verbrennungsmotor fahren (müssen)?
Mei, wird halt nen Strukturwandel geben. Wenn man sich die demographischen Vorhersagen für Deutschland anschaut werden aus den 50% schnell 20%

Und ich habe ne Cousine 2. Grades, die machts vor. Ihr Fortbewegungsmittel hat zwar nur eine Pferdestärke, verbraucht aber nur regenerative Kraftstoffe :P
Wo geht's denn eigentlich überhaupt (einigermaßen praktikabel) ohne Erdöl? Flugzeug? Schiff? Auto? Bahn? Je nachdem wie man den Strom herstellt, okay. Aber elektrifiziert ist eben lange nicht alles. Wenn man (motorisierte) Mobilität auf zwei Nachkommastellen rundet, kommt da denke ich leider schon raus Mobilität = Erdöl. "Biosprit" brauchen wir ja nicht zu erwähnen, dass das ethisch in großem Stil nicht zu verantworten ist, hab' ich schon sehr sehr lange gesagt.
Also Schiffe können durchaus eines mit Kiteschirmen und verbesserter Hydrodynamik einsparen. Ansonsten vielleicht in Zukunft Gas (größere Reserven als Öl, +Biogas) oder (mich grausts) zurück zur Kohle. Mittels Dampfturbinen dürfte moderne Kohleschiffe auch nicht viel schlechter dastehen wie ölgetriebene. Nur das Kohlebunkern dauert länger als mit Schweröl tanken.

Flugzeug: Von dem was ich gehört habe ist H2 recht tot. Der Trend geht in Richtung Alkohole und anderen Biosprit. Mittels Algenfarmen denke ich wird Biosprit auf absehbare Zeit halbwegs zulegen können, auch ohne dass jemand verhundert. Der Vorteil von Algen ist, man kann nen Plasikanister Wasser in die Wüste stellen und da grünts, sogar aus Salzwasser.

Auto: Siehe Flugzeug plus Gas, aber es wird halt nen nicht unerhebliches Preisniveau.

Bahn: Ich denke, die Elektrifizierungsgrad wird zunehmen und vieles was nicht elektrifiziert ist, ist eh akut einstellungsgefährdet.
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 2 May 2008, 21:48 hat geschrieben:"Biosprit" brauchen wir ja nicht zu erwähnen, dass das ethisch in großem Stil nicht zu verantworten ist, hab' ich schon sehr sehr lange gesagt.
Nicht nur ethnisch, man sehe der immer größer steigenden Lebensmittelknappheit entgegen. Biosprit ist schön und für den Einzelnen Balsam fürs Gewissen, denn man fährt ja CO2-neutral. Daß dafür aber nicht mehr genügend Lebensmittel erzeugt werden können, steht woanders.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Bahn: Ich denke, die Elektrifizierungsgrad wird zunehmen und vieles was nicht elektrifiziert ist, ist eh akut einstellungsgefährdet.
Was aber auch nur heißt, dass der Verkehr an sich dort dann auf die Straße verlagert wird.
Daß dafür aber nicht mehr genügend Lebensmittel erzeugt werden können, steht woanders.
Allerdings ist das beim Fleischessen (!) ähnlich. Erstens machen Schweine und Kühe sehr sehr sehr viel Methan, zum anderen fressen die sprichwörtlich wie die Tiere und zwar das Zeug aus dem man Biosprit machen oder Menschen ernähren könnte. Aber jetzt geht's doch arg nach OT. :ph34r:
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Beitrag von Iarn »

ET 423 @ 2 May 2008, 22:56 hat geschrieben:Nicht nur ethnisch, man sehe der immer größer steigenden Lebensmittelknappheit entgegen. Biosprit ist schön und für den Einzelnen Balsam fürs Gewissen, denn man fährt ja CO2-neutral. Daß dafür aber nicht mehr genügend Lebensmittel erzeugt werden können, steht woanders.
Kaufe ein N ;)

Ich wage das Gegenteil zu behaupten:
Biosprit als Lebensmittelverdränger wird sicherlich immer ein Problem bleiben, ohne Frage. Aber bei den jetzigen Spritpreisen (und wer glaubt die gehen wieder runter, vielleicht wenn die Amis/Israelis den Iran bebomben :lol: ) wird industrielle Biospritherstellung in recht kurzer Zeit eine feste Größe werden. Das wird sicherlich nicht darauf aufbauen, dass der Huber Sepp seine Kartoffeln zu Biosprit macht. Aber es gibt auf der Erde einige Orte mit hoher Sonneneinstrahlung und wenig anderen Nutzungsmöglichkeiten mit Salzwasserzugang. Das Züchten von Salzwasseralgen wird meines Erachtens ein großes Ding. Was ich so mitbekomme, der letzte Schrei der Gentechnik Industrie. Bei Tomaten wird gemeckert, aber wen scherts wieviele Fremdgene so eine Alge zur Biospritherstellung hat. Also wetteifern die Labore um die ertragreichsten/genügsamsten Algen. Und die machen das nicht, wenn es da nicht massiv nach Euros riechen würde.
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 2 May 2008, 23:09 hat geschrieben: Was aber auch nur heißt, dass der Verkehr an sich dort dann auf die Straße verlagert wird.
Ich weiß, ich werde dafür gesteinigt, aber vieles was heute per 628 bedient wird, kann genauso gut und eher energiesparender per Bus versorgt werden. Ein moderner Bus hat ein sehr guten spezifischen Verbrauch verglichen mit allen anderen Landverkehrsmitteln. In (und teilweise zwischen) Städten ists was anderes, weil da Kapazität wieder Trumpf ist.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 2 May 2008, 23:19 hat geschrieben: Ich weiß, ich werde dafür gesteinigt, aber vieles was heute per 628 bedient wird, kann genauso gut und eher energiesparender per Bus versorgt werden. Ein moderner Bus hat ein sehr guten spezifischen Verbrauch verglichen mit allen anderen Landverkehrsmitteln. In (und teilweise zwischen) Städten ists was anderes, weil da Kapazität wieder Trumpf ist.
*steinewerf*

PS: "ethnisch" und "ethisch" ist weder das selbe noch das gleiche! ;)
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Beitrag von ET 423 »

Iarn @ 2 May 2008, 23:16 hat geschrieben: Kaufe ein N ;)
Kein Problem, kauf nur. ;) Aber ok, wenn man so arbeitet hier (wobei mich hier in diesem Müllforum eh nichts mehr wundert) und auf jeden Buchstaben geachtet wird, mache ich das ab jetzt auch, v.a. bei dir. B) :D
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Beitrag von Iarn »

ET 423 @ 2 May 2008, 23:38 hat geschrieben: Kein Problem, kauf nur. ;) Aber ok, wenn man so arbeitet hier (wobei mich hier in diesem Müllforum eh nichts mehr wundert) und auf jeden Buchstaben geachtet wird, mache ich das ab jetzt auch, v.a. bei dir. B) :D
Keine Angst FloSch hat mich heute schon bei der Donnersbergerbrücke korrigiert.
Ich fand das N an dieser Stelle halt nicht frei von (ungewolltem) schwarzem Humor, weil es schon eher ein freudscher Versprecher war, da das Lebensmittelproblem halt dann doch manche Ethnien mehr trifft als andere.
War mehr mein Hang zu Kalauern als der Versuch einer Rechtschreibpolizei. Wenn ich für letzteres Ambitionen hegen würde, dann hätte ich da einige andere Kandidaten in der engeren Liste.
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Beitrag von Autobahn »

hauseltr @ 2 May 2008, 22:40 hat geschrieben:War da nicht mal was mit unter 50 Pfennig  :D
Das war, kurz bevor ich den Führerschein machte.

Aber noch am 3. April 1999 habe ich an einer Tankstelle folgende Preisauszeichnung gesehen:

Diesel 0,50 DM

Leider nicht in Deutschland, sondern in Bosnien :D
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Beitrag von Iarn »

Echter Diesel oder recycletes Frittenfett :P ?
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Autobahn @ 2 May 2008, 21:09 hat geschrieben: Tja, die Multis. Damals gab es noch keine Ökosteuer :D .
Tja, wenn die Union regiert und nicht mehr die verdammten grünen Spaßverderber, dann wird die Ökosteuer ja zum Glück wieder abgeschafft - huch, habe ich mich verguckt oder regieren die ja schon seit 2 1/2 Jahren
;)
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 3 May 2008, 09:58 hat geschrieben: Echter Diesel oder recycletes Frittenfett :P ?
War wohl echter Diesel :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Autobahn »

WorldOfPhysics @ 3 May 2008, 10:20 hat geschrieben:Tja, wenn die Union regiert und nicht mehr die verdammten grünen Spaßverderber, dann wird die Ökosteuer ja zum Glück wieder abgeschafft - huch, habe ich mich verguckt oder regieren die ja schon seit 2 1/2 Jahren
;)
Keine Regierung wird die Steuerquellen, die ihre Vorgänger erschlossen haben, so einfach wieder aufgeben. ;) Leider.
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Beitrag von Iarn »

Die Schaumweinsteuer wurde in Deutschland zur Finanzierung der Hochseeflotte von Willi II 1902 eingeführt und existiert immer noch.
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 2 May 2008, 21:09 hat geschrieben:Tja, die Multis. Damals gab es noch keine Ökosteuer  :D . Wir dürfen bei allem Ärger über die Energiepreise nicht übersehen, dass der Multikassierer in Berlin, und nicht in Dubei sitzt  ;) Wenn die Energiekonzerne/Ölförderer die Preise senken, verliert zunächst der Fiskus.
Soviel macht die Ökosteuer auch nicht aus. Nach Einführung der letzten Stufe im Januar 2003 hat man noch für 1,089 EUR/l tanken können. Damals war der Ölpreis noch bei 25 USD. Und man darf auch nicht vergessen, dass eine Erhöhung um 30% von der Wirtschaft leichter verkraftet wird als eine 200%ige Erhöhung in der Spritsteueroase USA.
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Beitrag von ET 423 »

Ich erinnere mich noch gut, dass ich im April 2000 an einer Aral-Tankstelle (also sowieso nicht die preiswertesten) am Mittleren Ring den Liter Diesel für 1,42DM getankt habe. Diesen Preis zahlt man jetzt, nur acht Jahre später, schon (fast) in EUR...
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 3 May 2008, 12:45 hat geschrieben:Ich erinnere mich noch gut, dass ich im April 2000 an einer Aral-Tankstelle (also sowieso nicht die preiswertesten) am Mittleren Ring den Liter Diesel für 1,42DM getankt habe. Diesen Preis zahlt man jetzt, nur acht Jahre später, schon (fast) in EUR...
Was heißt fast? Vor ein paar Tagen kostete der Liter Diesel an einigen Tankstellen bereits 1,449 EUR, und ich rede nicht mal von den teuereren Autobahn-Tankstellen. Auch heute liegt der Preis meist noch über 1,40 EUR.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich muss jetzt auch mal eine Lanze für die Ökosteuer brechen. Ich weiss, dass sie gerade von Autofahrern ein richtiges Reizwort darstellt, was aber meistens an einer unreflektieren Propaganda der konservativen Parteien liegt.
Die Ökosteuer war und ist nur eine Umschichtung von Steuern! D.h. die Steuern würden sowieso eingenommen werden, aber man verbindet dies zusätzlich mit einem Versuch die Gesellschaft von umweltschädlichem Verhalten weg zu steuern. (Daher der Name.)
Ohne Ökosteuer hätten ca. 60.000 mehr Leute in unserem Lend keinen Job, die Rentenbeiträge wären 1,7% höher und Deutschland würde über 20% mehr an die ölfördenden Staaten fürs Rohöl ausgeben, Geld, was dann unserer Binnenwirtschaft fehlte (...was nochmal Arbeitsplätze kostet, Schulden anhäuft...).

PS.: Weil hier oft über die Abzocker im Staat geredet wird, und dass die sich ein goldenes Näschen an den Autofahrern verdienen (abgesehen davon sind der Staat eh wir...d.h. das Geld wird sowieso für uns ausgegeben), die ungedeckten externen Kosten eines Autos betragen im Schnitt monatlich 140 EURO. D.h. die Gesellschaft zahlt für jedes Auto in Deutschland pro Monat 140 EURO, damit sollte auch klar sein, dass Autofahren immer noch zu billig ist!!!
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Beitrag von ET 423 »

Hot Doc @ 3 May 2008, 13:57 hat geschrieben: die ungedeckten externen Kosten eines Autos betragen im Schnitt monatlich 140 EURO. D.h. die Gesellschaft zahlt für jedes Auto in Deutschland pro Monat 140 EURO, damit sollte auch klar sein, dass Autofahren immer noch zu billig ist!!!
Ja ok, gemäß dieser Polemik und Auto fahren sei ja immer noch zu billig, müßte man den ÖPNV auch anders rechnen und nicht nur immer schön rechnen. Was meinste, wie teuer die Fahrkarten wären, müßten die Kosten ausschließlich über die Fahrpreise gedeckt werden?
Mobilität muß nunmal für eine breite Masse der Menschen erschwinglich und bezahlbar sein und bleiben. Damit meine ich nicht nur das Auto fahren, sondern auch den ÖPNV. Ansonsten kann sich Mobilität nämlich bis auf ein paar Bonzen (man verzeihe mir bitte diesen subjektiven Ausdruck) keiner mehr leisten. Was das dann an Arbeitsplätzen kosten würde, hast du wohl noch nicht bedacht, oder?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Hot Doc »

ET 423 @ 3 May 2008, 14:22 hat geschrieben: Ja ok, gemäß dieser Polemik und Auto fahren sei ja immer noch zu billig, müßte man den ÖPNV auch anders rechnen und nicht nur immer schön rechnen. Was meinste, wie teuer die Fahrkarten wären, müßten die Kosten ausschließlich über die Fahrpreise gedeckt werden?
Mobilität muß nunmal für eine breite Masse der Menschen erschwinglich und bezahlbar sein und bleiben. Damit meine ich nicht nur das Auto fahren, sondern auch den ÖPNV. Ansonsten kann sich Mobilität nämlich bis auf ein paar Bonzen (man verzeihe mir bitte diesen subjektiven Ausdruck) keiner mehr leisten. Was das dann an Arbeitsplätzen kosten würde, hast du wohl noch nicht bedacht, oder?
1. Schau mal nach, was Polemik ist...bevor du das Wort benutzt.

2. Bitte keine Unterstellungen! Ich habe den ÖPNV nicht schön gerechnet...ich habe nur gesagt, wie teuer Autofahren wirklich ist, und dass sich bitteschön keiner beschweren soll wegen den paar Pfennig (tschuldugung, Cent) Ökosteuer.
Wenn du eine Rechnung zum ÖPNV aufmachen willst, bitte! Ich kann dir nur versprechen, dass selbst, wenn du direkte Subventionen, Regionalisieungsmittel und Zuschüsse zu Ausbauarbeiten mit einrechnest, da immer noch weniger rauskommt als die 140 EURO pro Monat pro Auto!

3. Wenn wir den ganzen Quatsch nicht über Steuern vorfinanzieren müssten, hätten wir auch deutlich mehr Geld in der Tasche um selber zu entscheiden, wie wir von A nach B kommen wollen. Da aber jeder Bundesbürger schon mal monatlich 140 EURO über Steuern in den Strassenverkehr investiert, ist natürlich klar worin die Reise geht.

4. Deine Schlussfolgerung klingt schauderlich, basiert aber auf der falschne Annahme, dass der ÖPNV nach realen Kosten teurer wär als das Auto.

Ich könnte mich ja gerade noch auf eine Politik einigen, wo jeder Verkehrsträger nach seinem Aufkommen subventioniert wird. Wobei dann der Steuereffekt ganz weg ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 3 May 2008, 13:57 hat geschrieben: ........ und Deutschland würde über 20% mehr an die ölfördenden Staaten fürs Rohöl ausgeben
Erkläre mir bitte, warum wir ohne Ökosteuer mehr für das Rohöl bezahlen müssten? Polen, Österreich, Luxemburg, alle zahlen den gleichen Preis fürs Rohöl. Aber dort ist der Sprit billiger, weil die Verbrauchssteuern niedriger sind.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 3 May 2008, 17:05 hat geschrieben: Erkläre mir bitte, warum wir ohne Ökosteuer mehr für das Rohöl bezahlen müssten? Polen, Österreich, Luxemburg, alle zahlen den gleichen Preis fürs Rohöl. Aber dort ist der Sprit billiger, weil die Verbrauchssteuern niedriger sind.
Schau Dir an was die Amis (null Steuer auf Sprit) für Öl per Kopf verbrauchen und wieviel wir. Den Verbrauch darfst mit 120$ multiplizieren und dann weist Du wieviel von diesen wertarmen grünen Scheinen in die Taschen der Ölförderer fliessen.
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Beitrag von Woodpeckar »

Hot Doc @ 3 May 2008, 16:41 hat geschrieben:...
3. Wenn wir den ganzen Quatsch nicht über Steuern vorfinanzieren müssten, hätten wir auch deutlich mehr Geld in der Tasche um selber zu entscheiden, wie wir von A nach B kommen wollen. Da aber jeder Bundesbürger schon mal monatlich 140 EURO über Steuern in den Strassenverkehr investiert, ist natürlich klar worin die Reise geht.
...
Keine Sorge, dieses Geld würde über deutlich höhere Preise z.B. für die Anfahrt von Handwerkern, den Pizzadienst, Waren die nicht im Laden wachsen, sondern dorthin transportiert werden müssen, und letztlich auch im ÖPNV (dort muss die Energie schließlich auch bezahlt werden) sehr schnell wieder aus der Tasche gezogen werden.

Dem Verbraucher dürfte es egal sein, ob er mit angeblich 140 EUR Steuern im Monat irgend ein Auto "finanziert" oder die Lebenshaltungskosten um dieselbe Summe steigen.

Publikumswirksam ist natürlich immer der Hinweis auf Steuerentlastung - was machen aber die vielen Bürger die auf Grund ihrer Einkommenssituation gar keine oder eine geringere Steuerlast haben? Richtig, die merken von dieser vermeintlichen Entlastung nur die bleibende Belastung durch Preissteigerungen.

Diese Berechnungen sind für den Verbraucher in der Regel mit Scheuklappen betrachtete Nullsummenspiele.
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Beitrag von Hot Doc »

@ Autobahn: Iarn hat das schon richtig erklärt. Wir zahlen nicht mehr pro Barrel sondern mehr, weil wir einfach mehr verbrauchen würden. Und jeder Cent geht schlicht unserer Volkswirschaft verloren. Bislang waren wir ja Exportweltmeister und haben und da ne Menge wiedergeholt, aber auch diesen Titel haben wir ja inzwischen verloren.

@Wood: Ich habe weder gesagt, dass ich die Lösung aller Probleme in der Tasche habe, noch dass ein einfaches Umlegen der Kosten auf die Autofahrer/-steuern richtig ist. Allerdings würde - wenn man so ein Problem über Jahre angeht - sich langsam unsere Infrastruktur ändern. Mehr Dezentralisierung, weniger oder zumindest kürzere Transporte (kannst du mir mal verraten warum die Milch aus den Alpen hier in Sachsen genau so teuer ist, wie die gute Sachsenmilch? Genau, weil die Fahrt von allen Milchkonsumenten mitgetragen (=quersubventioniert) wird).
Die von dir angesprochenen Punkte müssen berücksichtigt werden, einige werden sich von selber lösen, die anderen kann man aber mit dem richtigen Händchen lösen...genau so wie heute die Probleme des Autofahrens "mit dem richtigen Händchen" gelöst werden.

Selbst wenn es ein Nullsummenspiel bleibt, hab ich auf meiner Haben Seite am Ende bessere Umwelbedingungen, lebenswertere Städte und weniger Unfälle. (Auch n Punkt, der noch garnicht in der Statistik auftaucht...gesundheitliche Folgen von Verkehrsunfällen...da sind mal schnell 10.000de Euro in den OP geblasen.)
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Beitrag von Rohrbacher »

Da aber jeder Bundesbürger schon mal monatlich 140 EURO über Steuern in den Strassenverkehr investiert, ist natürlich klar worin die Reise geht.
Richtig. Es ist nämlich erstens lange nicht möglich, überall hin per Schiene zu fahren, zweitens nutzen Busse, Radfahrer, Fußgänger, Landwirtschaft und nicht zu vergessen auch Strom, Wasser und die Informationstechnik die Straßen ebenfalls. Manchmal verstehe ich einfach nicht, was manche Leute mir mitteilen wollen... ;)
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Beitrag von Hot Doc »

...und nicht zu vergessen: Zugvögel nutzen die Strassen inzwischen als Orientierung...wie die das früher geschafft haben???
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Beitrag von Rohrbacher »

Hot Doc @ 3 May 2008, 17:38 hat geschrieben: ...und nicht zu vergessen: Zugvögel nutzen die Strassen inzwischen als Orientierung...wie die das früher geschafft haben???
Kann man darauf Maut erheben?
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 3 May 2008, 17:31 hat geschrieben:Richtig. Es ist nämlich erstens lange nicht möglich, überall hin per Schiene zu fahren, zweitens nutzen Busse, Radfahrer, Fußgänger, Landwirtschaft und nicht zu vergessen auch Strom, Wasser und die Informationstechnik die Straßen ebenfalls. Manchmal verstehe ich einfach nicht, was manche Leute mir mitteilen wollen...  ;)
Verstehen muss man das auch nicht. Es gibt leider Menschen, die einen Hass (oder zumindest eine tiefe Abneigung) auf motorisierten Individualverkehr haben. Das werden dann alle nur einigermaßen brauchbar erscheinende Argumente aufgeführt und Gegenargumente einfach ausgeblendet. Ich kann es nur vermuten, aber es scheint mir die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu sein. Und die, so glaubt man - zumindest was den Verkehr angeht - in vorindustrieller Zeit gefunden zu haben.
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 3 May 2008, 17:38 hat geschrieben: ...und nicht zu vergessen: Zugvögel nutzen die Strassen inzwischen als Orientierung...wie die das früher geschafft haben???
Flußläufe, Landschaftsmarken und später die Eisenbahn. Die Viecher sind nämlich lernfähig :lol:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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