Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Es sind so Tage wie der letzte Freitag nachmittag bzw. früher Abend, wo passend zum einsetzenden "Eventverkehr" gen [acronym title="TSC: Stuttgart-Bad Cannstatt <Bf>"]TSC[/acronym] der S-Bahn-Tunnel wegen einer Oberleitungsstörung dicht war. An solchen Tagen frage ich mich wirklich, wie sachlich und allen Ernstes mit dem S-21-Konzept eine solche Störung gemeistert werden kann ?

Merke: Mit S21 gibt es keine freien Kopfgleise "oben" auf die man mal eben die S-Bahn aus [acronym title="TBM: Bietigheim-Bissingen <Bf>"]TBM[/acronym] dazwischen schiebt. Keine freien Kopfgleise, auf denen die S1/S2/S3 mal eben wendet, und keine "Panoramabahn", über die diese Linien auch ohne S-Bahn-Tunnel [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] und [acronym title="TSV: Stuttgart-Vaihingen <Bf>"]TSV[/acronym] notfalls miteinander verbinden können.

Vielleicht gibt es ja hier "Projektexperten" welche mir das plausibel erklären können ..? Bekommt der neue S-Hp Mittnachtstraße für den Fall der Fälle eigentlich wenigstens ein Wendegleis / einen Gleiswechsel ?
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Beitrag von 146225 »

firefly @ 26 Sep 2010, 20:40 hat geschrieben: Wäre es nicht besser gewesen, die SFS direkter nach Stuttgart zu führen, die Tunnelneigung sehr viel flacher bauen, auch wenn dadurch der Tunnel etwas länger wird. Den Flughafen kann man getrost links liegen lassen. Mit der SFS Frankfurt-Mannheim, idealer Weise mit Umfahrung, wäre man aus Stuttgart am Fraport und hätte dort Verbindungen in die ganze Welt.
Mal abgesehen davon, daß wir uns hinsichtlich der Bedeutung von [acronym title="RM: Mannheim Hbf <Bf>"]RM[/acronym] als wichtigster Fernverkehrsbf. in Baden-Württemberg wohl nie einig werden, bin ich in diesem Fall sogar geneigt, Dir recht zu geben: Das Provinzflughäfele braucht keinen Fernbahnanschluß nur fürs Prestige. Für die 2 oder 3 ICE-Zugpaare die dann in Tagesrandlage zwecks Erhöhung der Stationsentgelte dort halten...

Der Haken an Deinem Konzept ist allerdings, daß dann die Einbindung des FV von/nach Richtung Bodensee / Zürich via KBS 740 nicht gelöst ist. So flach dürfte es dann doch nicht werden, daß man von der Altstrecke via Stuttgarter Westen hinab in den Keller klettern könnte. Und die S-21-Behelfskrücke Rohrer Kurve / Fluchhafen funktioniert dann ja auch nicht.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Ab morgen im Stern, die neuesten Dummheiten rund um S21! Verlinkt ist bisher nur die Pressemitteilung, aber allein da ist ein Hammer dabei:
Demnächst sollen die Arbeiten für die Tunnel des Riesenprojektes vergeben werden, allerdings geschieht das "ohne eisenbahntechnische Ausrüstung": Oberleitungen sind nach den Berichten ebenso wenig wie Signalanlagen in den Zugtunnel vorgesehen. Die üblichen Oberleitungen passen nicht in die Tunnel, da sie von der Normgröße abweichen - die übliche Signaltechnik passt deshalb ebenfalls nicht.
Ein Glück, wenn überhaupt noch Züge durchpassen… :rolleyes:

Ausserdem hat sich Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt für S21 ausgesprochen, mit den üblichen, nichtssagenden Gründen wie etwa der Verlässlichkeit der Entscheidungen und der "jahrelang vernachlässigten Infrastruktur". Des weiteren zeigt er mal wieder sein mangelndes Einfühlungsvermögen (wie immer wenns nicht um sein Geld geht), in dem er verlauten lässt:
Angeprochen auf möglicherweise weiter steigende Kosten für das Projekt sagte er: "Das kann kein Kriterium sein, um das Projekt nochmal infrage zu stellen." Auch einen vorübergehenden Baustopp lehne er ab.
Jetzt sind die Kosten also schon egal. Kann er ja auch mal seinen Geldbeutel öffnen und sich beteiligen, wenn ihm das so wichtig ist. :rolleyes:
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Beitrag von ubahnfahrn »

146225 @ 29 Sep 2010, 00:15 hat geschrieben: Merke: Mit S21 gibt es keine freien Kopfgleise "oben" auf die man mal eben die S-Bahn aus [acronym title="TBM: Bietigheim-Bissingen <Bf>"]TBM[/acronym] dazwischen schiebt. Keine freien Kopfgleise, auf denen die S1/S2/S3 mal eben wendet, und keine "Panoramabahn", über die diese Linien auch ohne S-Bahn-Tunnel [acronym title="TS: Stuttgart Hbf <Bf>"]TS[/acronym] und [acronym title="TSV: Stuttgart-Vaihingen <Bf>"]TSV[/acronym] notfalls miteinander verbinden können.

Vielleicht gibt es ja hier "Projektexperten" welche mir das plausibel erklären können ..? Bekommt der neue S-Hp Mittnachtstraße für den Fall der Fälle eigentlich wenigstens ein Wendegleis / einen Gleiswechsel ?
Braucht es doch alles nicht, da die S-Bahn immer zuverlässig fährt und wenn, dann kann man die paar Fahrgäste auch im SEV über die massenhaft vorhandenen vierspurigen Stadtstraßen befördern. :ph34r:
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Beitrag von BajK »

c-a-b @ 29 Sep 2010, 09:14 hat geschrieben: [...]
Auch gut ist der Schluss des Satzes:
„In einem Protokoll vom Juli heißt es laut stern: "Aktuell fehlen systemrelevante Entscheidungen im Hinblick auf Oberleitungsanlagen und Signaltechnik." Und: "Derzeit keine Zulassung für System Stromschiene bei Geschwindigkeit 160 km/h."“ (wobei ich dem Stern da nicht so ganz traue) Stromschiene?!
Koffer.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Stromschiene oben, siehe Berlin Hbf tief.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Heute im "Münchner Merkur"(Print) eine ganze Sonderseite zum Thema "Stuttgart 21" - darunter auch ein Pro (von Otto Wiesheu) und ein Contra (von Toni Hofreiter).

Essenz vom Pro: Die Schnellfahrstrecke Ulm-Stuttgart steht und fällt mit S21, 100ha Gleisfläche werden frei für Büro- und Wohnflächen, und überhaupt sind wir alle verloren, wenn S21 nicht kommt und viel Kurzstreckenflüge würden mit S21 ersetzt und so weiter...

Die Contras waren auch das übliche: S21 ist vor allem ein Grundstücks- und Immobilienprojekt, voller Planungsfehler (siehe weiter oben die Tunnel!), die "Magistrale für Europa" (Paris - Stuttgart - München - Budapest) geht an der Realität der Verkehrsströme vorbei usw... Sind halt alles Miesmacher die Grünen, Protestierer! Ewig gestrige! Pfui Deibel! ;)


Magistrale für Europa??? Über München??? Werden die Fernzüge, um das Kopfmachen in München zu vermeiden, dann über die S-Bahn- Stammstrecke geleitet? :P
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von andreas »

die Stuttgarter sind schon drollig - während der ganzen Planungsphase gabs kaum Proteste - kaum beginnt der Bau, stehen sie da....
andreas
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Beitrag von andreas »

Fichtenmoped @ 29 Sep 2010, 12:19 hat geschrieben: Heute im "Münchner Merkur"(Print) eine ganze Sonderseite zum Thema "Stuttgart 21" - darunter auch ein Pro (von Otto Wiesheu) und ein Contra (von Toni Hofreiter).

Essenz vom Pro: Die Schnellfahrstrecke Ulm-Stuttgart steht und fällt mit S21, 100ha Gleisfläche werden frei für Büro- und Wohnflächen, und überhaupt sind wir alle verloren, wenn S21 nicht kommt und viel Kurzstreckenflüge würden mit S21 ersetzt und so weiter...

Die Contras waren auch das übliche: S21 ist vor allem ein Grundstücks- und Immobilienprojekt, voller Planungsfehler (siehe weiter oben die Tunnel!), die "Magistrale für Europa" (Paris - Stuttgart - München - Budapest) geht an der Realität der Verkehrsströme vorbei usw... Sind halt alles Miesmacher die Grünen, Protestierer! Ewig gestrige! Pfui Deibel! ;)


Magistrale für Europa??? Über München??? Werden die Fernzüge, um das Kopfmachen in München zu vermeiden, dann über die S-Bahn- Stammstrecke geleitet? :P
nö, wenn Stuttgart 21 vorbei ist und realisiert wurde, dann kommt München 22 - wirst sehen.
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Beitrag von Taschenschieber »

c-a-b @ 29 Sep 2010, 09:14 hat geschrieben: Ein Glück, wenn überhaupt noch Züge durchpassen… :rolleyes:
Wenn man keine Ahnung hat (oder einfach nur partout alles scheiße finden will), einfach mal die Fresse halten. Normale Oberleitung hat die Münchener Stammstrecke (um mal ein Beispiel zu nennen) oder der von Bayernlover in den Raum geworfene Berliner Hauptbahnhof *) auch nicht. Das muss also nichts Schlimmes, Anstößiges oder gar ein Beweis für die elementar allumfassende Dummheit aller Projektverantwortlichen sein!

*) Ich weiß, dass das eine ziemliche stilistische Entgleisung **) ist. War Absicht.
**) Hoppla. Das nicht.
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Beitrag von josuav »

Genau, außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stromschiene nicht auf 160 km/h zugelassen ist, wird die nicht hscon irgendwo auf ner SFS im Tunnel getestet? Und vor Allem, wenn nicht, dann dürfte es daran liegen, dass man diese Geschwindigkeiten in Berlin nicht gebraucht hat, das System funktioniert aber auch bei höheren Geschwindigkeiten.

Von der Signaltechnik her wird man halt Sonderformen brauchen, wo ist das Problem?

Achja, hier ist ein Artikel zur Deckenstromschiene, die bei bis zu 275 km/h getestet wurde in einem Österreicher Tunnel. So viel dazu.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Taschenschieber @ 29 Sep 2010, 17:29 hat geschrieben: Wenn man keine Ahnung hat (oder einfach nur partout alles scheiße finden will), einfach mal die Fresse halten. Normale Oberleitung hat die Münchener Stammstrecke (um mal ein Beispiel zu nennen) oder der von Bayernlover in den Raum geworfene Berliner Hauptbahnhof *) auch nicht. Das muss also nichts Schlimmes, Anstößiges oder gar ein Beweis für die elementar allumfassende Dummheit aller Projektverantwortlichen sein!
Auch wenn mir nicht alle gängigen Sonderformen geläufig sind, die in S21 angeblich mit Einsparpotential machbar wären, so steht es dir frei, darauf hinzuweisen, aber deine Gehässigkeiten kannst du gerne für dich behalten wenn du nochmal eine Reaktion von mir erleben willst. Danke.

Auch die StZ schreibt nun dazu, nicht ohne die Stellungnahmen der Bahn zu zitieren, die allerdings nicht so recht auf die Problematiken eingehen wollen.
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Beitrag von 146225 »

Bei
Genau, außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stromschiene nicht auf 160 km/h zugelassen ist,
und
Von der Signaltechnik her wird man halt Sonderformen brauchen, wo ist das Problem?
ist es egal, ob Du oder ich uns das vorstellen können und/oder ob es passende Sonderformen gibt, entscheidend ist allein: Das EBA muß es sich vorstellen können und es vor allem genehmigen. Nichts anderes zählt. Und da man sich bereits heute schwer tut, der Zufahrt zum S-Bahn-Tunnel eine Signalinfrastruktur wie vor Rampenumbau zu gewährleisten, die vom EBA auch genehmigt wird, bin ich da jetzt nicht unbedingt Optimist.
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Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 29 Sep 2010, 18:30 hat geschrieben: Das EBA muß es sich vorstellen können und es vor allem genehmigen. Nichts anderes zählt. Und da man sich bereits heute schwer tut, der Zufahrt zum S-Bahn-Tunnel eine Signalinfrastruktur wie vor Rampenumbau zu gewährleisten, die vom EBA auch genehmigt wird, bin ich da jetzt nicht unbedingt Optimist.
Das wäre doch ein gefundenes Fressen für alle S21-Gegner, wenn das EBA aus irgendeinen Grund die Betriebsgenehmigung verweigert/zurückzieht...

Gründe gibts bestimmt viele- ob das die S21-Befürworter auch eingeplant haben?
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Beitrag von 146225 »

Fichtenmoped @ 29 Sep 2010, 19:55 hat geschrieben: Gründe gibts bestimmt viele- ob das die S21-Befürworter auch eingeplant haben?
Wahrscheinlich so viel oder so wenig wie beim Talent2 ...
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Beitrag von c-a-b »

Die Bahn droht derweil schon mal mit Klagen, falls das Land nach der Landtagswahl tatsächlich aussteigen will.
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Frage ist, ob das Land Baden-Württemberg überhaupt in das Projekt so eingreifen kann (Volksentscheid hin oder her, das ist erstmal egal)... gibt einige Verfassungsrechtler, die da durchaus bedenken haben.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von 146225 »

DumbShitAward @ 29 Sep 2010, 22:39 hat geschrieben: Frage ist, ob das Land Baden-Württemberg überhaupt in das Projekt so eingreifen kann (Volksentscheid hin oder her, das ist erstmal egal)... gibt einige Verfassungsrechtler, die da durchaus bedenken haben.
Mhm - geht es da wirklich um rechtlich dürfen ? Genauso wie das Land dereinst der DB das Kellerbahnhöfle schmackhaft gemacht hat - Stichwort Direktvergabe sakrisch teurer Nahverkehrsleistungen - kann es der DB das Leben und Fahren auch ein Stück weit sauer machen. Oder seit wann hat Politik -vordergründig- etwas mit Recht und Gesetz zu tun ?
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Beitrag von DumbShitAward »

146225 @ 29 Sep 2010, 22:43 hat geschrieben: Mhm - geht es da wirklich um rechtlich dürfen ? Genauso wie das Land dereinst der DB das Kellerbahnhöfle schmackhaft gemacht hat - Stichwort Direktvergabe sakrisch teurer Nahverkehrsleistungen - kann es der DB das Leben und Fahren auch ein Stück weit sauer machen. Oder seit wann hat Politik -vordergründig- etwas mit Recht und Gesetz zu tun ?
Doch, geht schon um rechtliche Aspekte. Ein ähnliches Thema hatten wir z.B. beim angedachten Volksentscheid zum Transrapid (da war's noch recht einfach). Erstmal kann ein Volksentscheid keinen Einfluss auf den Landeshaushalt nehmen, d.h. (zumindest ohne Willen der Regierung) kann man per Volksentscheid nicht einfach die Mittel sperren. Die nächste Frage ist, da das ja strenggenommen ein Projekt des Bundes ist (und da herrscht wohl rechtlich am meisten Unklarheit - ich werde mich da nicht erdreisten eine Einschätzung abzugeben), ob wir hier nicht einen Konflikt zwischen Land und Bund haben und falls ja, ob hier auch der Bund "Recht" hat. Baugenehmigung aufheben ist natürlich auch nicht drin. Ich sage nicht, dass das unmöglich ist, man muss nur den richtigen Ansatzpunkt finden, falls es den gibt.

Ob und wie die Bahn da evtl. Regressansprüche geltend machen kann ist ein anderes Thema.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Taschenschieber »

c-a-b @ 29 Sep 2010, 17:57 hat geschrieben: Auch wenn mir nicht alle gängigen Sonderformen geläufig sind, die in S21 angeblich mit Einsparpotential machbar wären, so steht es dir frei, darauf hinzuweisen, aber deine Gehässigkeiten kannst du gerne für dich behalten wenn du nochmal eine Reaktion von mir erleben willst. Danke.
Spar du dir erstmal deine Gehässigkeiten von wegen "da passt wahrscheinlich gar kein Zug durch den Tunnel". Dann reden wir gerne weiter - aber wie man in den Tunnel hineinruft, so schallt es hinaus.
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Tequila
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Beitrag von Tequila »

c-a-b @ 29 Sep 2010, 21:33 hat geschrieben: Die Bahn droht derweil schon mal mit Klagen, falls das Land nach der Landtagswahl tatsächlich aussteigen will.
Ach ja, der Kefer mal wieder.
Vielleicht sollte er nicht vergessen, daß die DB immer noch im 100%igen Aktienbesitz des Bundes ist. Wenn der Bund also eine entsprechende Order an den Vorstand ausgeben sollte, jegliche rechtliche Schritte diesbezüglich zu unterlassen, werden "die da oben im Bahntower" schön die Füße stillhalten müssen...

Ich meine, "Mutti" hat die Landtagswahl in BaWü im März 2011 ja gleichzeitig zur Volksabstimmung zu $21 erklärt. Dann sollte man sie beizeiten zu Wort nehmen und nicht, daß nach einer Landtagswahl im Sinne der Gegner dann durch die Klage im Raum und das Nichteingreifen von "Mutti" die Umsetzung der "Volksabstimmung" letztendlich verhindert wird.

Und Chancen zum Ausstieg sehe ich durchaus trotz Finanzierungsvereinbarung. Wenn das Land bspw. nachweisen könnte, daß es über die tatsächlichen Ausmaße arglistig oder grob fahrlässig getäuscht wurde, sehe ich durchaus Chancen auch für einen nachträglichen Ausstieg über den 31.12.2009 hinaus (eigentliches Datum, wo die Finanzierungsvereinbarung legalerweise letztmalig hätte gekündigt werden können).

Ansonsten, einfach mal die Zahlung nicht leisten, Füße hochlegen und schauen, ob die DB das Land tatsächlich verklagt. Respektive ob die Bundesregierung als 100%iger Eigentümer zulassen wird, daß die DB einen der "Ihren" (eine Gebietskörperschaft des Bundes) verklagen wird.
Klar, rein formal hat der Käfer recht, ein wirtschaftliches Unternehmen hat die Pflicht, jegliche unwirtschaftliche Ereignisse vom Unternehmen abzuwenden, es hat aber bei einer Aktiengesellschaft auch auf den Aktionärswillen zu hören.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von c-a-b »

Während man angeblich zum Gespräch bittet und aufeinander zugehen will, wird der mittlere Schlossgarten bereits abgeriegelt! Ebenso der Landtag. Großkampfzone derzeit in der Stuttgarter Innenstadt, überall Polizei. Derweil motzt die CDU wegen dem (in meinen Augen sehr berechtigten) Rambo-Vergleich des vermittelnden Stadtdekans Brock. Dass er auch die Gegner kritisiert hat, ist ja nicht so wichtig.
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Beitrag von Andre_HD »

Rambo war ja eher das Opfer! Ein gesuchter Dummer, der in Vietnam den Helden spielen durfte. Das paßt so wirklich nicht zu Mappus. Er ist eher einer von denen, die aus Menschen solche Typen die Rambo machen. Ein typischer Schreibtischtäter und das sind die weitaus Schlimmeren.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von c-a-b »

Wenn man twitter und Facebook glauben mag, dann eskaliert die Lage derzeit schon. Es wird berichtet, dass die Polizei brutal gegen eine angemeldete Schülerdemonstration vorgeht und Wasserwerfer und Reizgas gegen Demonstranten einsetzt. Zudem wird angeblich Journalisten der Zugang verwehrt.

Edith sagt: Die Stuttgarter Nachrichten berichten schon davon.
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Beitrag von Andre_HD »

No comment
http://www.n-tv.de/img/16/1613616/Img_17_6...67632533890.jpg

Quelle: n-tv.de

Edit(Lsp): Bitte nur eigene Bilder einbinden! Bild -> Link
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Beitrag von c-a-b »

SWR Aktuell mit Videobericht

Hier noch vom Tagesspiegel:
Gegen 14-Jährige werde mit Schlagstöcken und Tränengas vorgegangen, schildert Schorlau. Und Menschen, die sich in die Bäume geflüchtet haben, würden mit Wasserwerfern "abgeschossen". "Ich sehe überall Hände, die das Friedenszeichen in die Luft recken", sagt Schorlau. Während er ins Telefon spricht, werden die Rufe der Menge laut: "Aufhören! Aufhören!"
Edith meint: In Twitter wird verbreitet, dass die Stuttgarter Krankenhäuser wegen Augenverletzungen in Folge der Polizeieinsätze überlastet seien.

Nochmal die Stuttgarter Nachrichtendazu:
Der Vize-Fraktionschef der Linken im Bundestag, Ulrich Maurer, forderte den Rücktritt von Innenminister Heribert Rech (CDU): "Wer versucht, angemeldete Schülerdemos mit Schlagstöcken, Reizgas und Wasserwerfern aufzulösen, hat mit der Demokratie gebrochen und muss als Innenminister seinen Hut nehmen." Rech habe einen Einsatz zu verantworten, "wie man ihn sonst nur aus Diktaturen kennt".
Vollste Zustimmung!

Nochmal Edith:

Heute Abend noch eine Sondersendung des SWR: [url=http://'http://www.swr.de/zur-sache-baden-wuerttemberg/-/id=3477354/3caf3s/index.html']Zur Sache, Baden-Württemberg EXTRA![/url] 20:15 im SWR BW!
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Beitrag von c-a-b »

ARD & ZDF haben anscheinend Sondersendungen anberaumt heute Abend, aber noch ist nichts gewiss. Tagesschau.de berichtet über den "Rambo-Einsatz gegen Kinder und Alte"
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Ostbahn
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Beitrag von Ostbahn »

Erschütternde Szenen an der Baustelle für "das Neue Herz Europas".
Stuttgart nun freue dich, auch wenn es nicht immer Tränen der Freude sind, denn das alles ist ja demokratisch legitimiert.
Als ich mir vor 5 Jahren die Ausstellung zu Stuttgart 21 im Turm des Hauptbahnhofs angesehen habe, war für mich klar, dass das ganze mindestens eine Nummer zu groß ist für Stuttgart.
Aber was soll's. Die Verantwortlichen wollen 'Stuttgart 21' wohl jetzt durchziehen, koste es was es wolle. Ein 'zurück' oder 'Stop' ist wohl nicht mehr möglich. Schade
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Beitrag von Fichtenmoped »

c-a-b @ 30 Sep 2010, 16:50 hat geschrieben: ARD & ZDF haben anscheinend Sondersendungen anberaumt heute Abend, aber noch ist nichts gewiss. Tagesschau.de berichtet über den "Rambo-Einsatz gegen Kinder und Alte"
Herzlichen Glückwunsch S21-Befürworter!

Ihr habt eine Grenze überschritten, die NIEMALS hätte überschritten werden dürfen!

Speziell der verlinkte Videobeitrag, ab 1:30 - Man habe die Bundespolizei und Polizeikräfte aus Bayern, Hessen, Reinland-Pfalz und Nordrheinwestfalen "zu Hilfe" gerufen, mit mehreren Hundertschaften. Und gleich danach die Bilder von einem der weggetragen wird und dabei (Wohlgemerkt wurde derjenige auf den Bildern an Füßen UND Händen festgehalten und konnte sich NICHT wehren oder anderweitig tätlich bemerkbar machen!) von einem Polizisten ins Gesicht geschlagen wird.

Sorry, JETZT eskaliert der Protest erst richtig... :angry:
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Das war es dann wohl endgültig für Mappus. Hoffentlich kommt man wieder zur Vernunft, dass man bei einer Demo, die eigentlich recht friedlich abläuft, so hart durchgreift, zeugt nicht gerade von politischer und menschlicher Stärke.
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