Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 29 May 2008, 10:59 hat geschrieben: wenn das Schule macht :ph34r:
Es wird vermutlich weitere Versuche in anderen Bundesländern geben.

Wie solch ein Volksbegehren ausgeht, wage ich nicht zu prognostizieren. Die Tatsache, dass der weitaus größere Teil der Bevölkerung Nichtraucher sind und es in Umfragen meist deutliche Mehrheiten für ein Rauchverbot gibt, sehe ich nicht als Garantie, dass ein etwaiger Volksentscheid bei der Abstimmung scheitert, das Rauchen also verboten bleibt.

Angeblich will die Mehrheit nur ein mildes Rauchverbot, aber kein allzu strenges.
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Beitrag von TramPolin »

Neue Vorstoß aus dem Bundestag - strenges, bundesweit einheitliches Rauchverbot in der Gastronomie im Gespräch

Dazu soll Paragraf 5 der Arbeitsstättenverordnung so modifiziert werden, dass ein Rauchverbot an Arbeitsplätzen in gastronomischen Betrieben gilt.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/...rft-werden.html

Kommentar: Über die Chancen kann man recht wenig sagen, zumal offenbar die Spitzen in der Koalition das Ganze (noch) nicht unterstützen. Würde das Gesetz aber geändert werden, wäre es so ziemlich das Aus für das Rauchen in Lokalen, womöglich auch in Bayerns Raucherclubs. Allenfalls in inhabergeführten Lokalen ohne Personal gäbe es vielleicht noch ein Schlupfloch.
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Beitrag von TramPolin »

Großbritannien: Bald keine Logos mehr auf Zigarettenschachteln?

Das britische Gesundheitsministerium will, dass auf Zigarettenschachteln in Zukunft keine Logos und Markenzeichen mehr abgebildet werden. Statt dessen sollen die Packungen in simplem Schwarz-Weiß gehalten werden und ausschließlich eine Gesundheitswarnung zeigen. Diskutiert werden auch ein Verbot von Zigarettenautomaten sowie von Zigarettenkleinpackungen mit lediglich 10 Glimmstängeln. Ziel ist es, die Anzahl der Raucher zu senken.

http://www.pr-inside.com/de/britische-regi...hne-r618792.htm
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Beitrag von Lazarus »

die Jagd auf die Raucher treibt langsam immer abtrusere Blüten :blink:

Kann mir irgendwienet ganz vorstellen, das das Aussehen der schachtel gross ne Rolle spielt
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Beitrag von Rathgeber »

Dann gibt es wenigstens keinen Ärger mehr wegen Product Placement, wenn Zigarettenschachteln in Filmen zu sehen sind...
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Beitrag von Lazarus »

Rathgeber @ 2 Jun 2008, 01:00 hat geschrieben: Dann gibt es wenigstens keinen Ärger mehr wegen Product Placement, wenn Zigarettenschachteln in Filmen zu sehen sind...
Sicher richtig, aber man sollte auch net vergessen, das manche Hersteller da auch enorm Kohle reinstecken. Das ist die Kehrseite
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Beitrag von Rathgeber »

Ich habe das nicht so ernst gemeint... Die kleiner budgetierten Filme sind in der Regel sowieso besser; die Kulturförderung wird deswegen also nicht den Bach runtergehen...
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 2 Jun 2008, 01:00 hat geschrieben:die Jagd auf die Raucher treibt langsam immer abtrusere Blüten :blink:

Kann mir irgendwienet ganz vorstellen, das das Aussehen der schachtel gross ne Rolle spielt
Manches ist in der Tat recht seltsam. Klar, mit Marken identifiziert man sich. Und mit einer preisgünstigen Kleinpackung hat so mancher Jugendlicher seine Raucherkarriere begonnen. Man kann da immer noch einen Schritt draufsetzen und salamischeibenweise das Rauchen immer unattraktiver machen. Immerhin sagt man noch deutlich, dass man keine rauchende Bevölkerung mehr will, denn die Anzahl der Raucher immer weiter zu reduzieren, ist ja schlussendlich nichts anderes.
Rathgeber @ 2 Jun 2008, 01:00 hat geschrieben:Dann gibt es wenigstens keinen Ärger mehr wegen Product Placement, wenn Zigarettenschachteln in Filmen zu sehen sind...
Wenn dann überhaupt noch Zigarettenschachteln in Filmen gezeigt werden dürfen und in Filmen überhaupt noch geraucht werden darf.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 2 Jun 2008, 01:08 hat geschrieben:Wenn dann überhaupt noch Zigarettenschachteln in Filmen gezeigt werden dürfen und in Filmen überhaupt noch geraucht werden darf.
Fällt das nicht (noch?) unter die künstlerische Freiheit?
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Beitrag von Lazarus »

Kleinpackungen sind in der Regel zumeist Werbegeschenke. Offiziell werden in Deutschland keine Packungen mit weniger als 17 Stück verkauft
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 2 Jun 2008, 01:12 hat geschrieben:Kleinpackungen sind in der Regel zumeist Werbegeschenke. Offiziell werden in Deutschland keine Packungen mit weniger als 17 Stück verkauft
Klar, in Deutschland hat man die Kleinpackungen schon seit vor einiger Zeit verboten. Richtig, die Kleinpackungen sind resp. waren Werbemittel, dennoch und wohl gerade deshalb haben sie manche Raucherkarriere initiiert.

Großbritannien hat halt jetzt Ähnliches vor.
Rathgeber @ 2 Jun 2008, 01:11 hat geschrieben:Fällt das nicht (noch?) unter die künstlerische Freiheit?
Dann kommt halt auf Druck des Gesundheitsministeriums ein Ehrenkodex, und die Filmemacher verpflichten sich "freiwillig", dass in ihren neuen Filmen nicht geraucht wird. Solche Mittel halte ich für umstritten, den wenn man die Realität faktisch nicht mehr zeigen darf, sitzt die Zensurschere bereits im Kopf. Noch schlimmer finde ich Forderungen, dass alte Filme, in denen geraucht wird, mindestens Kindern nicht mehr gezeigt werden dürfen, oder wenn man Puppen aus dem Kinderprogramm wie dem Lukas - wie bereits real geschehen - ihre Pfeifen amputiert. Zigaretten und Tabak sollen so aus der ganz "furchtbar" offenen Realität verbannt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass das, was nur noch im nicht öffentlichen Raum existent ist, eine neue Faszination auslöst. Irgendwann kann es dann kontraproduktiv werden. Aufklärung ja, bitte viel davon, Rauchverbote dort, wo es jemanden stört, ja, aber bitte keine Hexenjagd und keine Schaffung neuer Tabus.
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Beitrag von andreas »

Ich finds einfach lächerlich - entweder ist rauchen so schlimm, dann gehörts verboten und den armen Rauchern aktiv beim Entzug geholfen oder man läßt es, wie es jetzt ist und konzentriert sich auf wichtigere Dinge
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Beitrag von LugPaj »

[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 2 Jun 2008, 11:49 hat geschrieben: Raucherdemo mit wenig Leuten:

http://www.sueddeutsche.de/,ra14m1/muenche...kel/376/177835/
Viele - Wirte und Gäste - haben sich halt mit dem Rauchverbot arrangiert, weil viele Gäste im Raucherclub - FKA "ihre Eckekneipe" - weiter "rußen" dürfen. Dazu noch die hohen Temperaturen.

Dennoch habe ich mehr Teilnehmer erwartet. Ohne die Möglichkeit von Raucherclubs wäre die Teilnehmerzahl wohl um ein Vielfaches höher gewesen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Viele - Wirte und Gäste - haben sich halt mit dem Rauchverbot arrangiert
Nö, ist ja jetzt "fast alles" zum Raucherclub geworden... arrangiert sieht anders aus...
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 2 Jun 2008, 12:37 hat geschrieben: Nö, ist ja jetzt "fast alles" zum Raucherclub geworden... arrangiert sieht anders aus...
Ja, natürlich, mein Satz ging ja auch noch weiter und hat das als Begründung gleich hinten angefügt. :)

Edit: "Arrangiert" bezog sich entsprechend auf das Gesetz auf dem Papier, nicht auf ein reales Verzicht aufs Rauchen.
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Beitrag von Elch »

andreas @ 2 Jun 2008, 06:50 hat geschrieben: [...] und den armen Rauchern aktiv beim Entzug geholfen [...]
Also so schwer ist das nicht. Dazu braucht man nur Willensstärke und am Besten einen Partner der einen dabei unterstützt. Ich hab' auch von 20 auf Null Zigaretten von einem Tag auf den anderen aufgehört....
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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Beitrag von TramPolin »

Elch @ 2 Jun 2008, 15:32 hat geschrieben: Also so schwer ist das nicht. Dazu braucht man nur Willensstärke und am Besten einen Partner der einen dabei unterstützt. Ich hab' auch von 20 auf Null Zigaretten von einem Tag auf den anderen aufgehört....
Für viele ist es sauschwer. Wenn der Partner und das Umfeld das Rauchen aufhören, soll es aber Studien zufolge erheblich leichter sein (sozialer "Virus").
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Das passt auch ins Thema:

Drastische Gebührenerhöhung für Außengastronomie

http://www.wdr.de/themen/_config_/kurznach...ional&art=koeln
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 2 Jun 2008, 16:49 hat geschrieben: Das passt auch ins Thema:

Drastische Gebührenerhöhung für Außengastronomie

http://www.wdr.de/themen/_config_/kurznach...ional&art=koeln
Wenn man bedenkt, dass die Strom-, Gas- und Energiepreise allgemein mehrmals im Jahr um 10 oder 20 % steigen, ist das ja schon fast moderat, wobei ich es natürlich auch für nicht angebracht halte. Die Wirte brauchen die Außenflächen...
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Beitrag von TramPolin »

Ein Wirt aus dem Oldenburgischen sah keine Möglichkeit, einen Raucherraum einzurichten. Es scheiterte aus baulichen und finanziellen Gründen. Per einstweiliger Anordnung wollte er das Rauchverbot vom Verwaltungsgericht Oldenburg einäschern lassen, schließlich habe er ja Umsatzeinbußen. Das Gericht folgte aber nicht dem Wirt. Nun ging auch seine Beschwerde am Oberverwaltungsgericht Lüneburg in Rauch auf. Es bleibt beim Rauchverbot in den niedersächsischen Einraumlokalen.

Der Wirt unterlag, da er keine "rechtfertigende Eilbedürftigkeit" geltend machen konnte. Interessanterweise führte das Gericht an, der Wirt habe das Rauchen in seinem Lokal weiter geduldet (!), sodass der Umsatzrückgang gar nicht mit dem Rauchverbot begründet werden kann. Außerdem besteht zumindest die grundsätzliche Möglichkeit, einen Nebenraum für Raucher einzurichten.

http://www.landeszeitung.de/start.phtml?fd...46&tid=5&ir=lok

Kommentar: Wenn der Wirt das Rauchverbot durchgesetzt hätte, wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen. Man darf gespannt auf weitere Gerichtsentscheidungen sein. In Bayern etwa sind ja keine speziellen Raucherräume erlaubt (es sei denn, man erklärt diese - innerhalb eines normal zugänglichen Lokals - zum Raucherclub).
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Beitrag von TramPolin »

Das Rauchverbot in der deutschen Gastronomie soll einem Bericht zu Folge zu einem Umsatzrückgang geführt haben:

http://www.n-tv.de/Kneipen_leiden_besonder...709/975428.html

Kommentar: Ob der Rückgang, den ich anhand der Zahlen eher gering und nicht "deutlich" (wie im Artikel behauptet) halte, wirklich auf das Rauchverbot zurückzuführen ist? Zwar wurden die Daten statistisch bereinigt, sodass mann den Umsatzrückgang tatsächlich festmachen kann, aber ob das Rauchen alleinig ausschlaggebend war, bleibt für mich fraglich. Wie auch immer: Die von vielen Wirten befürchteten drastischen Rückgänge sind offenbar nicht eingetreten, die angegebenen 4,6 % sind sicher nicht erfreulich, aber noch relativ moderat.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

In irgendeinem Zeitungsartikel jedenfalls war zu lesen, dass es auch unseren "geliebten" Raucherclubs nicht unbedingt besser geht. Da wurde ein Beispiel genannt, wo ein Kneipier trotz Deklarierung zum Raucherclub ein sattes Minus einfuhr. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
In Wahrheit ist es doch so, dass die Ursachen äußerst vielschichtig sind. Insbesondere die derzeit zu beobachtenden Umschichtungen innerhalb des Konsum-Budgets lassen nicht notwendige Ausgaben schnell unter den Tisch fallen.

Bei meinem jüngsten Besuch in England konnte ich übrigens keinen Tod von alteingessenen Pubs feststellen. Das Rauchverbot war allenorten selbstverständlich und stellte für die Besucher sichtlich kein Problem dar. Warum kann es bei uns nicht solche Verhältnisse geben :rolleyes: ?
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von TramPolin »

MVG-Wauwi @ 6 Jun 2008, 12:09 hat geschrieben: In irgendeinem Zeitungsartikel jedenfalls war zu lesen, dass es auch unseren "geliebten" Raucherclubs nicht unbedingt besser geht. Da wurde ein Beispiel genannt, wo ein Kneipier trotz Deklarierung zum Raucherclub ein sattes Minus einfuhr. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
In Wahrheit ist es doch so, dass die Ursachen äußerst vielschichtig sind. Insbesondere die derzeit zu beobachtenden Umschichtungen innerhalb des Konsum-Budgets lassen nicht notwendige Ausgaben schnell unter den Tisch fallen.

Bei meinem jüngsten Besuch in England konnte ich übrigens keinen Tod von alteingessenen Pubs feststellen. Das Rauchverbot war allenorten selbstverständlich und stellte für die Besucher sichtlich kein Problem dar. Warum kann es bei uns nicht solche Verhältnisse geben :rolleyes: ?
Fairerweise muss man sagen, dass bei den Raucherclubs eine Hürde da ist, diese zu betreten, zumindest für Gelegenheitsgäste. Das kostet möglicherweise auch Umsatz. Auch könnte dort der Umsatz der Nichtraucher fehlen, da viele Nichtraucher nicht unbedingt einem Raucherclub beitreten möchten, wenngleich es hier natürlich Ausnahmen gibt. Viele Wirte machen aber nach eigener Aussage wieder mehr Umsatz, nachdem sie ihr Lokal in einen Raucherclubs umgewandelt haben. Es wäre auch interessant, wie hoch der Umsatzeinbruch der bayerischen Umsatzzahlen wäre, wenn es keine Raucherclubs gäbe. Da dies spekulative Daten sind, wird man das aber kaum halbwegs gesichert rausfinden können.
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Beitrag von Hot Doc »

Ich denke vieles hängt auch daran, dass die meisten Wirte nicht vorher schon sich darauf eingestellt haben, sondern versucht haben weiterzumachen wie bisher.
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Beitrag von Lazarus »

Hot Doc @ 6 Jun 2008, 15:52 hat geschrieben: Ich denke vieles hängt auch daran, dass die meisten Wirte nicht vorher schon sich darauf eingestellt haben, sondern versucht haben weiterzumachen wie bisher.
seltsame Denkweise sorry.


Wie sollen die sich darauf einstellen, wenn die garnet wissen, wie sich die Kundschaft verändert?
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Beitrag von Autobahn »

Das Rauchverbot wirkt sich in erster Linie dort negativ aus, wo es sich um nicht um Speiselokale handelt.

http://www.dehoga-bundesverband.de/home/ne...e_1912_mn1.html
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Lazarus »

Autobahn @ 6 Jun 2008, 20:10 hat geschrieben: Das Rauchverbot wirkt sich in erster Linie dort negativ aus, wo es sich um nicht um Speiselokale handelt.

http://www.dehoga-bundesverband.de/home/ne...e_1912_mn1.html
ist ja auch kein Wunder, dort wurde meist auch mehr geraucht als in Speiselokalen
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Beitrag von Hot Doc »

Lazarus @ 6 Jun 2008, 17:17 hat geschrieben: seltsame Denkweise sorry.


Wie sollen die sich darauf einstellen, wenn die garnet wissen, wie sich die Kundschaft verändert?
Tschuldige mal! Aber so engstirnig kann man doch garnet sein. Natürlich kann ich mir denken wie sich meine Kundschaft verändert und warum sie fortbleiben wird. Da kann ich natürlich gegensteuern und entweder andere Sachen anbieten damit diese Kundschaft trotzdem dableibt oder mein Konzept ändern um andere Kundschaft anzulocken.
Einige Lokalbesitzer haben das geschafft und sogar jetzt mehr Kunden als vorher.
Aber nach dem bayerischen Grundsatz: Des mach mer net, des hamma ja noch nia net so gmacht! oder des sich selbst Dummstellens klappt das natürlich nicht.
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Hot Doc @ 7 Jun 2008, 15:10 hat geschrieben: Tschuldige mal! Aber so engstirnig kann man doch garnet sein. Natürlich kann ich mir denken wie sich meine Kundschaft verändert und warum sie fortbleiben wird. Da kann ich natürlich gegensteuern und entweder andere Sachen anbieten damit diese Kundschaft trotzdem dableibt oder mein Konzept ändern um andere Kundschaft anzulocken.
Einige Lokalbesitzer haben das geschafft und sogar jetzt mehr Kunden als vorher.
Aber nach dem bayerischen Grundsatz: Des mach mer net, des hamma ja noch nia net so gmacht! oder des sich selbst Dummstellens klappt das natürlich nicht.
Ich versuche mal, hier die Schärfe rauszunehmen.

Sicher war ein bestimmter Teil der Wirte hier untätig und hat gehofft, dass das Rauchverbot in letzter Sekunde in Rauch aufgeht und alles so weiterläuft wie bisher. Viele Wirte waren aber wirklich proaktiv und haben sogar elektronische Eingangskontrollen eingebaut, bevor der Großteil der Bevölkerung das Wort Raucherclub das erste Mal gehört hat.

Andere haben Raucherbereiche in den Außenbereichen ausgewiesen, Heizpilze aufgestellt, eine Genehmigung für Freischankflächen eingeholt, ihre Getränke- und Spesiekarten überarbeitet, haben für neues Publikum geworben, haben einfach das Beste aus der Sache gemacht.

Nur haben es nicht alle gleich leicht gehabt. Wer keine Freischankflächen hat und keine bekommt, sieht alt aus. Wenn die Kommune Heizpilze verbieten, trägt das auch nicht gerade zur Aufhellung der Stimmung bei. Und wer kein Speiselokal hat, sondern eine Eckkneipe mit fast durchgehendem Stammpublikum, steht vor einem Problem. Ob Raucherclubs überhaupt toleriert werden, wusste man ja die erste Zeit gar nicht. Wer von Anfang an auf einen Raucherclub gesetzt hat, ist in Risiko eingegangen. Besonders schwer haben es sicher Kneipen mit Laufpublikum, etwa in Messegegenden und in touristischen Hochburgen. Hier wird es mit einem Raucherclub schon schwer. Manche haben es trotzdem gemacht, ohne strenge Mitgliedskontrollen einzuführen. Das Auslegen von Listen, in die man sich eintragen sollte, aber faktisch nicht musste, reichte, und die Behörden schritten oft nicht ein. Selbst die Memminger Kneipe, die der Wert einfach zum Dauer-Laienschauspiel erklärte, in dem Raucher und Nichtraucher sich einfach unterhalten und pro forma die Zeit vor dem 1.1.2008 nachspielen, macht nach meinem letzten Stand mit ihrem Konzept weiter. Die Behörden sind machtlos bzw. sind untätig geblieben.

So gesehen waren viele Wirte einfallsreich - in meinen Augen leider meist durch Schaffung von Raucherclubs und nicht in der Gewinnung von neuem, nicht rauchenden Publikum sowie in der Besänftigung der Raucher - und konnten daher gut überleben, manche sogar zulegen. Einfach nach dem Gesetzgeber rufen, ist zu wenig. Denn der Anteil der Raucher sinkt ohnehin Jahr für Jahr. Früher oder später wird auch der Besucher einer Eckkneipe eine rauchfreie Umgebung bevorzugen, sodass man sich früher oder später darauf einstellen sollte.
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