Das Auto abschaffen

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 19 Feb 2013, 21:31 hat geschrieben: Natürlich ist es ein Prestigeprojekt, aber Fakt ist das dies die ambitionierteste Auto freie Stadt der Welt sein wird. 50.000 Einwohner + 60.000 Menschen die ohne Auto aus Abu Dhabi pendeln (sollen) ist schon eine Hausnummer. Einzige Einschränkungen: Es ist noch lange nicht fertig, und wenn es fertiggestellt ist muss es auch akzeptiert werden.
Zweite Einschränkung: In Masdar steht, weil es ein Prestigeprojekt ist, massenhaft Geld zur Verfügung. Auf Europa lässt sich das nicht übertragen.
Galaxy @ 19 Feb 2013, 23:10 hat geschrieben:Leute die Menschen in eine Massentierhaltung unterbringen wollen kann ich einfach nicht leiden.
Was an einer stark verdichteten Wohnanlage Massentierhaltung ist, kann ich nicht nachvollziehen. Wichtig sind ausreichend große Wohnungen, geräuschdichte Wände, und ausreichend Freiflächen. Dann ist das überhaupt kein Problem. Und diese ausreichenden Freiflächen hat man, wenn man das Auto weitgehend aus den Wohnanlagen verbannt, problemlos.

Wer das nicht will, kann ja vor die Stadt ziehen - darf sich dann aber nicht beschweren, wenn er entsprechend lange in die Stadt braucht (und ggf. mit seinem Auto auch nicht mehr rein darf).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 20 Feb 2013, 00:01 hat geschrieben:
Was an einer stark verdichteten Wohnanlage Massentierhaltung ist, kann ich nicht nachvollziehen. Wichtig sind ausreichend große Wohnungen, geräuschdichte Wände, und ausreichend Freiflächen. Dann ist das überhaupt kein Problem. Und diese ausreichenden Freiflächen hat man, wenn man das Auto weitgehend aus den Wohnanlagen verbannt, problemlos.

Wer das nicht will, kann ja vor die Stadt ziehen - darf sich dann aber nicht beschweren, wenn er entsprechend lange in die Stadt braucht (und ggf. mit seinem Auto auch nicht mehr rein darf).
Du benutzt das Wort "ausreichend" recht häufig. Ich habe den Eindruck das der Herr Lampugnani "ausreichend" eher sparsam definiert mit seinen 300 bis 400 Einwohnern pro Hektar.


Außerdem ist es ja nicht so das dieser Mensch vor hat einem die Freiheit der Wahl zu lassen: "Ginge es nach ihm, dürfte es schlichtweg keine Peripherie mehr geben. Nur noch eine dichte Stadt." Das impliziert auch das er Menschen am liebsten aus ihren Einfamilienhäusern zerren will, da diese ja einer dichten Stadt im weg stehen. :unsure:
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Beitrag von Bayernlover »

Entenfang @ 19 Feb 2013, 19:51 hat geschrieben: oder findest du das Wirtschaftswachstum in China auf diese Art und Weise, wie es stattfindet, sinnvoll?
Es gibt da ja noch diverse Schattierungen zwischen China und dem mecklenburgischen Hinterland. So weit ich weiß, ist der letzte Smog-Alarm in einer deutschen Großstadt schon eine ganze Weile her.
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Beitrag von Entenfang »

Bayernlover @ 20 Feb 2013, 00:24 hat geschrieben:Es gibt da ja noch diverse Schattierungen zwischen China und dem mecklenburgischen Hinterland. So weit ich weiß, ist der letzte Smog-Alarm in einer deutschen Großstadt schon eine ganze Weile her.
Es soll nur ein Beispiel dafür sein, wie meine Aussage zu verstehen war. Natürlich ist es ein Extremfall, aber Umweltzerstörung sorgt natürlich auch für (wirtschaftliche) Schäden bei uns! Man stelle sich vor, der Meeresspiegel steigt um x Meter, dann muss man den Küstenschutz auch um x Meter erhöhen bzw. verstärken. Kosten, die sich vermeiden lassen, wenn man es gar nicht erst dazu kommen lässt!
Außerdem kann eine nachhaltige Wirtschaft sich sehr positiv auswirken, indem man z.B. vom Öl unabhängiger wird.
Etwa 300 bis 400 Einwohner pro Hektar gibt Lampugnani als Ziel vor
Ahmedabad: 291 EW/ha
Dort sieht es so aus:
http://img21.imageshack.us/img21/5062/p1020846jx.jpg
Ich glaube nicht, dass so etwas erstrebenswert ist...

Die Regel zur Bildergröße gilt nachwievor.
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Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von vuxi »

Die Einwohnerdichte direkt mit Lebensqualität gleichzusetzen ist völliger Blödsinn. Dieses Kaff am Mittelmehr hat mit 17000 EW/km^2 die höchste der Welt. Trotzdem dürfte die Lebensqualität dort recht hoch sein hab ich mir sagen lassen. Gut eine Woche im Jahr sind irgendwelche Autorowdies unterwegs.

Paragraph 4.7 gilt ebenso weiterhin.
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Beitrag von Galaxy »

In Monaco ist genügend Geld vorhanden um den Käfig schön zu verzieren. Mir persönlich wären es die Steuerersparnisse nicht wert um dort zu wohnen. Alles komplett zugebaut. Gut, man ist relative schnell in der Natur, aber dann muss man jedesmal zurück in die Beton Sammlung. Sich am Wochenende neben den Gartenteich zu setzen, und die Seele baumeln zu lassen ist nicht im Programm.


Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Wolkenkratzer. Der Frankfurter Messeturm z.B. ist ein wunderschönes Gebäude, und ich könnte mir gut vorstellen dort zu arbeiten, aber so leben möchte ich nicht.

4.7
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Beitrag von Entenfang »

Die Regel zur Bildergröße gilt nachwievor.
Oh, sorry :(
Die Einwohnerdichte direkt mit Lebensqualität gleichzusetzen ist völliger Blödsinn.
Wo habe ich das behauptet?
Dieses Kaff am Mittelmehr hat mit 17000 EW/km^2 die höchste der Welt. Trotzdem dürfte die Lebensqualität dort recht hoch sein hab ich mir sagen lassen.
Das Land mit der höchsten Einwohnerdichte weltweit, ja.
Übrigens, 17000EW/km^2=170EW/ha, damit sind wir gard mal bei der Hälfte von der vorher genannten. Und ob diese Betonburgen jedermanns Ding sind, bestreite ich mal. Warum sollten den keine Häuser mit Garten gut sein? Nur alles mit Beton zu versiegeln, selbst wenn dann die Fläche kleiner wird, ist doch auch nicht sinnvoll... Man kann doch auch in Gebieten ohne Wohnblocks einen ÖPNV von einer Qualität bereitstellen, dass ein Auto überflüssig wird. Zumindest ein 20Min-Takt mit Kleinbussen sollte doch auch für Gebiete mit geringerer EWdichte auch am Wochenende drin sein.
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Beitrag von Galaxy »

Eine Möglichkeit Hochhäuser wohnbarer zu machen ist in dem man "Himmel Gärten" einbaut.

Schaut euch dieses geplante Gebäude in Süd Korea an:


"The Cloud" erste Gebäude im Thread

http://www.skyscrapercity.com/showthread.p...1141539&page=40

Was die Mieten bzw. Eigentumswohnungen dort kosten werden ist eine ganze andere Frage.
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Beitrag von firefly »

Galaxy @ 19 Feb 2013, 23:10 hat geschrieben: "Wir müssen anfangen, die Städte wieder zu verdichten. Nur in einer dichten Stadt ist Mobilität auch ohne Auto möglich...Etwa 300 bis 400 Einwohner pro Hektar gibt Lampugnani als Ziel vor. Zum Vergleich: Die Berliner Innenstadt kommt heute nur noch auf etwa 100 Einwohner pro Hektar.....Ginge es nach ihm, dürfte es schlichtweg keine Peripherie mehr geben. Nur noch eine dichte Stadt."
Solche Überlegungen sind reine Hirngespinste eines Dogmatikers. 40'000 E/km, das wäre die Bevölkerungsdichte Kowloons. Um so etwas im Stadtgebiet München zu erreichen, müsste man die Menschen aus ganz Bayern dort konzentrieren. Mit der Folge, dass der Rest des Landes Menschen-leer wäre. Und alles nur, damit niemand mehr Auto fahren muss.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Die Frage ist, was die Zahl 300-400 angibt. Ich glaube eher nicht dass das der Durchschnitt auf die ganze Stadt bezogen seil soll - das wäre in der Tat ziemlich extrem. In dem ARtikel ist ja auch die Rede von vier bis fünfstöckigen Häusern, und grünen Innenhöfen. Rechnen wir mal pro Person 50m², dann kämen wir bei den genannten Rahmenbedingungen bei 300 Personen pro Hektar auf 1/3 bebaute Fläche bei im Schnitt 4,5stöckigen Häusern. Was daran extrem sein soll ist mir nicht ganz klar, das ist IMHO relativ normale städtische Bebauung, was dann auch erklärt, warum existierende Städte deutlich drunter liegen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von vuxi »

firefly @ 20 Feb 2013, 11:18 hat geschrieben: Solche Überlegungen sind reine Hirngespinste eines Dogmatikers. 40'000 E/km, das wäre die Bevölkerungsdichte Kowloons.
Also Dogmatiker mit Hirngespinsten wäre er in diesem Thread ja dann genau richtig. :ph34r:
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Beitrag von Autobahn »

@ Boris

Das entspricht in etwa einigen Stadtteilen von Berlin:

Google-Karte

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Beitrag von glemsexpress »

Galaxy @ 19 Feb 2013, 23:10 hat geschrieben:"Wir müssen anfangen, die Städte wieder zu verdichten. Nur in einer dichten Stadt ist Mobilität auch ohne Auto möglich...Etwa 300 bis 400 Einwohner pro Hektar gibt Lampugnani als Ziel vor.  Zum Vergleich: Die Berliner Innenstadt kommt heute nur noch auf etwa 100 Einwohner pro Hektar.....Ginge es nach ihm, dürfte es schlichtweg keine Peripherie mehr geben. Nur noch eine dichte Stadt."

:ph34r:  Bild

Leute die Menschen in eine Massentierhaltung unterbringen wollen kann ich einfach nicht leiden.
Im Französischen Viertel leben nach deinen Artikel auf 10ha 2.500 Menschen, also 250 EW/ha. So weit sind wir dann von den 300EW/ha nicht mehr entfernt...

Und das Französische Viertel würd ich jetzt nicht als Massentierhaltung bezeichnen. Zudem gibt es dort auch noch Gewerbe mit 750 Arbeitsplätzen, u.A. ein bekannter Fahrradausstatter (2/3 meiner Räder haben Komponenten von den). Daher sollten 300EW/ha locker möglich sein, sofern das Gerwebe reduziert wird.
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Beitrag von Galaxy »

vuxi @ 20 Feb 2013, 15:19 hat geschrieben:Also Dogmatiker mit Hirngespinsten wäre er in diesem Thread ja dann genau richtig. :ph34r:
100% Zustimmung ein Auto verbot ist in der Tat ein dogmatisches Hirngespinst. Bild
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Beitrag von Galaxy »

glemsexpress @ 20 Feb 2013, 17:54 hat geschrieben: Im Französischen Viertel leben nach deinen Artikel auf 10ha 2.500 Menschen, also 250 EW/ha. So weit sind wir dann von den 300EW/ha nicht mehr entfernt...

Und das Französische Viertel würd ich jetzt nicht als Massentierhaltung bezeichnen. Zudem gibt es dort auch noch Gewerbe mit 750 Arbeitsplätzen, u.A. ein bekannter Fahrradausstatter (2/3 meiner Räder haben Komponenten von den). Daher sollten 300EW/ha locker möglich sein, sofern das Gerwebe reduziert wird.
Ich frage mich ob es besser wäre, anstatt 12 Häuser mit 4 Etagen, lieber 1 Hochhaus mit 48 Etagen zu bauen, und dafür die restliche Fläche unbebaut zu lassen, bzw. Landscaping zu betreiben?
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Beitrag von glemsexpress »

Galaxy @ 20 Feb 2013, 19:02 hat geschrieben:
glemsexpress @ 20 Feb 2013, 17:54 hat geschrieben: Im Französischen Viertel leben nach deinen Artikel auf 10ha 2.500 Menschen, also 250 EW/ha. So weit sind wir dann von den 300EW/ha nicht mehr entfernt...

Und das Französische Viertel würd ich jetzt nicht als Massentierhaltung bezeichnen. Zudem gibt es dort auch noch Gewerbe mit 750 Arbeitsplätzen, u.A. ein bekannter Fahrradausstatter (2/3 meiner Räder haben Komponenten von den). Daher sollten 300EW/ha locker möglich sein, sofern das Gerwebe reduziert wird.
Ich frage mich ob es besser wäre, anstatt 12 Häuser mit 4 Etagen, lieber 1 Hochhaus mit 48 Etagen zu bauen, und dafür die restliche Fläche unbebaut zu lassen, bzw. Landscaping zu betreiben?
Kann man natürlich schon, jedoch ist der Nutzen von Hochhäusern ja teilweise angezweifelt.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 20 Feb 2013, 15:53 hat geschrieben: Wer es mag, soll dort wohnen, aber bitte nicht zwangsweise.
Die, die unbedingt ein Einfamilienhaus mit großem Garten wollen, können das ja machen - müssen aber dann auch mit den Nachteilen leben. Und ein Nachteil wird in Zukunft sicher sein, dass man noch weniger als bisher mit dem Auto in die großen Städte fahren kann.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 20 Feb 2013, 21:35 hat geschrieben:Die, die unbedingt ein Einfamilienhaus mit großem Garten wollen, können das ja machen - müssen aber dann auch mit den Nachteilen leben. Und ein Nachteil wird in Zukunft sicher sein, dass man noch weniger als bisher mit dem Auto in die großen Städte fahren kann.
Jeder Mensch empfindet Wohnqualität anders, was nicht unbedingt mit dem (eigenen) Auto zusammenhängen muss. Manch einer ist glücklich, wenn er in einem urbanen Umfeld mit möglichst vielen anderen Menschen lebt. Andere suchen sich eher ein kleines Stück un-betonierter Natur, wo er mit sich und seiner Familie möglichst ungestört ist.

Das geht auch in einem urbanen Umfeld, denn seit Jahrzehnten werden die Parzellen für Einfamilienhäuser in Neubaugebieten möglichst klein gehalten. Da passt in den Garten (überspitzt dargestellt) gerade mal ein Badehandtuch.

Der Indikator für die Bevölkerungsdichte ist aber nicht die Fläche einer Stadt, sondern die Siedlungs- und Verkehrsfläche. Und da gibt es große Unterschiede. Ich habe nur Zahlen aus NRW. So hat Düsseldorf auf die Fläche bezogen eine Einwohnerdichte von 2.725 EW/Km², auf die Siedlungs- und Verkehrsfläche bezogen aber 4.570 EW/Km². Dabei sind 59,6 Prozent der Stadtfläche als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen. Wobei es natürlich Unterschiede in den einzelnen Stadtteilen gibt.

Der Ort mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte pro Fläche in NRW, Dahelm (in der Eifel) hat 43 EW/Km², aber 526 EW/Km² bezogen auf die Siedlungs- und Verkehrsfläche. Hier sind allerdings nur 8,3 Prozent der Gemeindefläche als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen.

Fazit: Auch wenn man in Düsseldorf (oder Umgebung) in einem Einfamilienhaus lebt, braucht man nicht zwingend ein Auto, denn der ÖPNV ist hier gut ausgebaut. Anders sieht es natürlich in Dahlem aus, denn hier kommt man ohne Auto gerade mal zum Nachbarn. Oder zum Bahnhof. Immerhin gibt es einen Zweistundentakt nach Köln.
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Beitrag von JNK »

Noch ein Artikel über die vor kurzen berichtete Studie der TU-Dresden:
http://www.zeit.de/auto/2013-02/autofahren...komplettansicht
Darin:
Genau diese Betrachtung weist Becker aber zurück. Abgaben und Gebühren, etwa eine Straßenmaut oder Parkgebühren, stünden mit einer speziellen Dienstleistung in direktem Zusammenhang und könnten daher nicht "ein zweites Mal" genutzt werden, um andere Arten von externen Kosten auszugleichen. Steuereinnahmen wie die aus der Kraftstoffsteuer seien dazu gedacht, Dienstleistungen für die Öffentlichkeit zu gewährleisten, und könnten darum nicht als Beitrag der Autofahrer betrachtet werden, Schäden, die aus ihrer Fahrt resultieren, zu kompensieren
Das Argument, der gesellschaftliche Nutzen des Verkehrs sei größer als die externen Faktoren, hält Becker für nicht stichhaltig. Der externe Nutzen des Verkehrs sei gering, schreibt er, zum größten Teil profitiere der Fahrer selbst.
Edith bat mich darauf hinzuweisen, dass die Zeit das PDF zur Studie verlinkt hat.
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Beitrag von Bayernlover »

Also sorry, wenn man alle Einnahmen der Autofahrer rausrechnet, komme ich auch auf kein positives Ergebnis. So hat die Studie für mich keinen Wert.
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Beitrag von Galaxy »

JNK @ 25 Feb 2013, 19:22 hat geschrieben:Noch ein Artikel über die vor kurzen berichtete Studie der TU-Dresden:
http://www.zeit.de/auto/2013-02/autofahren...komplettansicht
Darin:
Genau diese Betrachtung weist Becker aber zurück. Abgaben und Gebühren, etwa eine Straßenmaut oder Parkgebühren, stünden mit einer speziellen Dienstleistung in direktem Zusammenhang und könnten daher nicht "ein zweites Mal" genutzt werden, um andere Arten von externen Kosten auszugleichen. Steuereinnahmen wie die aus der Kraftstoffsteuer seien dazu gedacht, Dienstleistungen für die Öffentlichkeit zu gewährleisten, und könnten darum nicht als Beitrag der Autofahrer betrachtet werden, Schäden, die aus ihrer Fahrt resultieren, zu kompensieren

Bild Weiß der wirklich nicht das die überwiegende Anzahl der Gelder die Autofahrer zahlen nicht Zweckgebunden sind, und für alles von Renten, Stuttgart 21, Clown Förderung, usw. verwendet werden? Selbst die LKW-MAut fließt ja nicht zu 100% in die Straße. Die Aussage die er macht ist realitätsfern. Und er will wirklich genau ausgerechnet haben das jedes Auto für €2.100 Zerstörungen verursacht? :blink: Whiskey Tango Foxtrot.



Das Argument, der gesellschaftliche Nutzen des Verkehrs sei größer als die externen Faktoren, hält Becker für nicht stichhaltig. Der externe Nutzen des Verkehrs sei gering, schreibt er, zum größten Teil profitiere der Fahrer selbst.
Ich nehme an das er den Einzelhandel dazu nicht gefragt hat was die davon halten ?
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 25 Feb 2013, 20:37 hat geschrieben: Ich nehme an das er den Einzelhandel dazu nicht gefragt hat was die davon halten ?
Einzelhändler wohl aller Innenstädte schreien immer gerne, daß sie freie Zufahrten ohne rote Ampeln und hunderte natürlich kostenlose Parkplätze direkt vor ihren Ladentüren bräuchten, um überleben zu können, mein Heilbronn ist da auch keine Ausnahme.

Fakt ist aber: Das ist vom Wesentlichen abgelenkt, wer heutzutage innerstädtischen Einzelhandel betreibt, muß mit hoher Fach- und Sortimentskompetenz punkten. Wer dort versagt, dem hilft ein Parkplatz auch nicht mehr - was der Kunde vor Ort an Produkten nicht findet, kann er mühelos ergoogeln und entweder gleich online bestellen oder beim Wettbewerber vor Ort kaufen, der es vorrätig hat. Eine derartige Transparenz, sowohl hinsichtlich Sortiment als auch Preisgestaltung hat der Einzelhandel noch niemals zuvor erlebt - dieser Herausforderung gilt es sich vernünftig und nachhaltig zu stellen.

Aber die armseligeren Tröpfe unter den Händlern heulen immer noch nach Parkplätzen (und verdammen Trambahnen)...ein endliches Dasein.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von JNK »

Galaxy @ 25 Feb 2013, 20:37 hat geschrieben: Bild  Weiß der wirklich nicht das die überwiegende Anzahl der Gelder die Autofahrer zahlen nicht Zweckgebunden sind, und für alles von Renten, Stuttgart 21, Clown Förderung, usw. verwendet werden?
Aber genau das ist doch seine Aussage, oder?

1. Gebühren können nicht für externe Kosten verrechnet werden, da sie bereits eine Gegenleistung bezahlen.
Abgaben und Gebühren, etwa eine Straßenmaut oder Parkgebühren, stünden mit einer speziellen Dienstleistung in direktem Zusammenhang und könnten daher nicht "ein zweites Mal" genutzt werden, um andere Arten von externen Kosten auszugleichen.
2. Steuern sind nicht zweckgebunden, also können sie nicht direkt auf externe Kosten angerechnet werden. Das fließt alles in einen Topf.
Steuereinnahmen wie die aus der Kraftstoffsteuer seien dazu gedacht, Dienstleistungen für die Öffentlichkeit zu gewährleisten, und könnten darum nicht als Beitrag der Autofahrer betrachtet werden, Schäden, die aus ihrer Fahrt resultieren, zu kompensieren
Die Öko-Steuer fließt in die Rente und dient nicht direkt zur Begleichung externer Kosten.
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Beitrag von Galaxy »

JNK @ 25 Feb 2013, 21:35 hat geschrieben:
Galaxy @ 25 Feb 2013, 20:37 hat geschrieben: Bild  Weiß der wirklich nicht das die überwiegende Anzahl der Gelder die Autofahrer zahlen nicht Zweckgebunden sind, und für alles von Renten, Stuttgart 21, Clown Förderung, usw. verwendet werden?
Aber genau das ist doch seine Aussage, oder?

1. Gebühren können nicht für externe Kosten verrechnet werden, da sie bereits eine Gegenleistung bezahlen.


2. Steuern sind nicht zweckgebunden, also können sie nicht direkt auf externe Kosten angerechnet werden. Das fließt alles in einen Topf.
Das ist aber die Entscheidung der Politiker wofür das Geld verwendet wird. Der Punkt ist die Autofahrer überweisen genug Geld. Ob damit externe Faktoren beglichen werden, die Elbphilharmonie bezahlt wird, oder ob das Geld nach Griechenland überwiesen wird, ist nicht schuld der Autofahrer.

Die Öko-Steuer fließt in die Rente und dient nicht direkt zur Begleichung externer Kosten.
DAS ist doch der perfekte Beweis! Im Prinzip wird die Ökosteuer veruntreut. Ich wette mit die, das eine "Externe-Faktoren" Abgabe auch einfach in irgendwelchen Kanälen fließt.
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Beitrag von JNK »

Galaxy @ 25 Feb 2013, 22:08 hat geschrieben: Der Punkt ist die Autofahrer überweisen genug Geld.
Sagt wer?

Die Stadt Wuppertal hat mir beispielsweise mitgeteilt:
"Leider lassen sich die Kosten des Motorisierten Individualverkehrs in Wuppertal nicht beziffern, da diese im städtischen Haushalt nicht ausgewiesen werden. Schätzungen liegen auf diesem Gebiet ebenfalls nicht vor."
Wenn die Kosten nicht erhoben werden, wie kann man dann beurteilen, dass genug überwiesen wird? Genauso wenig kann man beweisen, dass zu wenig überwiesen wird. Es fehlt an Transparenz an allen Ecken und Enden.

Im Übrigen fehlen zu den Berechnungen der TU noch die Kosten für Stau und Infrastruktur: Aus dem ZEIT-Artikel:
Nicht eingeflossen sind Kosten der Infrastruktur und Staukosten.
Edit:
DAS ist doch der perfekte Beweis! Im Prinzip wird die Ökosteuer veruntreut. Ich wette mit die, das eine "Externe-Faktoren" Abgabe auch einfach in irgendwelchen Kanälen fließt.
"Veruntreuung" ist das Prinzip einer Steuer, denn sie ist nicht zweckgebunden. Die Tabaksteuer kommt nicht den Rauchern zu gute, die Sektsteuer nicht den Säufern, etc.
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 25 Feb 2013, 21:10 hat geschrieben: Aber die armseligeren Tröpfe unter den Händlern heulen immer noch nach Parkplätzen (und verdammen Trambahnen)...ein endliches Dasein.
Was hat das jetzt mit dem Artikel zu tun? Dass das Blödsinn ist, beweist ja unsere Münchner Fußgängerzone. Da kommt fast niemand mit dem Auto. Trotzdem kann man samstags kaum treten, also irgendwas hat man richtig gemacht :D

Allerdings gibt es noch mehr Einsatzzwecke eines Autos außer zum samstäglichen Stadtbummel, in die Berge fahren z.B. (das geht ohne Auto definitiv nicht, zumindest nicht dort wo ich hin will), generell über Land mal schnell von da nach da und auch ein paar andere mehr.
Dass Autos in Innenstädten eigentlich recht wenig zu suchen haben, darüber sind wir uns ja hoffentlich einig ;)

Allerdings ist die Studie trotzdem relativ wertlos, da die Autofahrer ja trotzdem bezahlen. Ich denke, den Schaden zu beziffern, wird schwierig. Wenn es denn einen gibt.
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK

Schon klar, Mineralölsteuer, KFZ-Steuer, LKW-Maut usw. dürfen nicht mit den Kosten des MIV verrechnet werden.

Dümmer gehts nimmer.

In welche Kategorie einer radikalen Ideologie man das einordnen kann, bleibt jedem selbst überlassen.
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Beitrag von Galaxy »

JNK @ 25 Feb 2013, 22:16 hat geschrieben:Sagt wer?

Die Stadt Wuppertal hat mir beispielsweise mitgeteilt:

Wenn die Kosten nicht erhoben werden, wie kann man dann beurteilen, dass genug überwiesen wird? Genauso wenig kann man beweisen, dass zu wenig überwiesen wird. Es fehlt an Transparenz an allen Ecken und Enden.

Im Übrigen fehlen zu den Berechnungen der TU noch die Kosten für Stau und Infrastruktur: Aus dem ZEIT-Artikel:
Nun, zumindest ist es nicht als ob Autofahrer nur Peanuts überweisen. Vor allem wenn Du noch die MwSt. hinzurechnest. Es mangelt nicht an Transparenz, wir haben einfach nicht genug Wissen um eine Korrekte Antwort zu geben. Es gibt Hinweise das der Mars auch eine globale Erwärmung erfährt.

http://news.nationalgeographic.com/news/20...rs-warming.html

Also könnte in der Tat die Sonne eine wichtige Rolle spielen. Ich will damit nicht die Autos, und der Industrie aus der Verantwortung nehmen. CO2 könnte wie ein Brandbeschleuniger wirken, ich will damit nur darstellen das es schlicht unmöglich ist einen Wert zu beziffern was das Auto der Natur kostet.
Edit:
DAS ist doch der perfekte Beweis! Im Prinzip wird die Ökosteuer veruntreut. Ich wette mit die, das eine "Externe-Faktoren" Abgabe auch einfach in irgendwelchen Kanälen fließt.
"Veruntreuung" ist das Prinzip einer Steuer, denn sie ist nicht zweckgebunden. Die Tabaksteuer kommt nicht den Rauchern zu gute, die Sektsteuer nicht den Säufern, etc.

Die Tabak- und Sektsteuer sollte auch nicht diesen Gruppen zugute kommen. Sie sollte eigentlich die Folgen beseitigen, also in diesen zwei Beispielen eher das Gesundheitssystem zu gute kommen. Genau so sollte man die Ökosteuer handhaben. Etikettenschwindel ist vielleicht ein bessere Begriff.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Yay, Klimaleugnung.

Und MWSt. zahlst du selbst für völlig umweltneutrale Sachen. Die reinzurechnen ist Kappes.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
146225
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 25 Feb 2013, 22:41 hat geschrieben: Was hat das jetzt mit dem Artikel zu tun? Dass das Blödsinn ist, beweist ja unsere Münchner Fußgängerzone. Da kommt fast niemand mit dem Auto. Trotzdem kann man samstags kaum treten, also irgendwas hat man richtig gemacht :D
Musste ich nur mal eben ausführen, weil Galaxy eine Bemerkung in diese Richtung gebracht hat.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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