[M] Streiks bei der MVG im Jahr 2009
Zum Thema ÖPNV-Streik stand gestern ein interessanter Kommentar in der Süddeutschen, der überraschend kritisch war. Überschrift war: "Rechtsmißbrauch".
Verdi trägt seinen Streik vor allem auf dem Rücken der unbeteiligten Masse der arbeitenden Bevölkerung aus, die Arbeitgeber hingegen sparen sogar noch Kosten, wenn die Fahrzeuge auf dem Betriebshof bleiben. In Passau hat man es gestern so weit getrieben, daß Verdi die Stadtwerke über den Streik erst am späten Donnerstagabend unterrichtet hat, so daß am Freitag morgen kein Mensch wußte, daß gestreikt wird, und zig Leute ahnungslos im Regen an den Haltestellen standen. Selbst der Stadtwerke-Chef wurde erst um 7 Uhr unterrichtet, als die Busfahrer schon seit zwei Stunden streikten!
9,5 % Lohnerhöhung in einer Zeit, in der gerade die gesamte Wirtschaft den Bach runtergeht, ist nicht nur absolut realitätsfern, sondern auch höchst asozial: Denn wer bezahlt denn diese Lohnerhöhung? Die Arbeitgeber, die staatliche Gesellschaften sind (zB MVG). Und wodurch finanzieren die sich? Richtig, aus Steuergeldern!
Es geht im öffentlichen Dienst ja nicht darum, daß die Arbeitnehmer von irren Gewinnen ihres raffgierigen Arbeitgebers auch ein Stück abhaben wollen. Nein, die Arbeitgeber selbst sind höchstverschuldet.
Außerdem haben gerade die im öffentlichen Dienst Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie, von der Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten, gerade in diesen Krisenzeiten nur träumen können.
Verdi trägt seinen Streik vor allem auf dem Rücken der unbeteiligten Masse der arbeitenden Bevölkerung aus, die Arbeitgeber hingegen sparen sogar noch Kosten, wenn die Fahrzeuge auf dem Betriebshof bleiben. In Passau hat man es gestern so weit getrieben, daß Verdi die Stadtwerke über den Streik erst am späten Donnerstagabend unterrichtet hat, so daß am Freitag morgen kein Mensch wußte, daß gestreikt wird, und zig Leute ahnungslos im Regen an den Haltestellen standen. Selbst der Stadtwerke-Chef wurde erst um 7 Uhr unterrichtet, als die Busfahrer schon seit zwei Stunden streikten!
9,5 % Lohnerhöhung in einer Zeit, in der gerade die gesamte Wirtschaft den Bach runtergeht, ist nicht nur absolut realitätsfern, sondern auch höchst asozial: Denn wer bezahlt denn diese Lohnerhöhung? Die Arbeitgeber, die staatliche Gesellschaften sind (zB MVG). Und wodurch finanzieren die sich? Richtig, aus Steuergeldern!
Es geht im öffentlichen Dienst ja nicht darum, daß die Arbeitnehmer von irren Gewinnen ihres raffgierigen Arbeitgebers auch ein Stück abhaben wollen. Nein, die Arbeitgeber selbst sind höchstverschuldet.
Außerdem haben gerade die im öffentlichen Dienst Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie, von der Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten, gerade in diesen Krisenzeiten nur träumen können.
Naja, ich sag erhlich, obwohl es mich auch beide male kräftig getroffen hat, dass die angestellen im öffentl. Dienst verstehe. Wie sollen die in einer Stadt wie München von dem Geld leben und ggf. ne Familie versorgen???
Doie Gehälter sind die letzten Jahre kaum bis garnicht gestiegen. Obwohl die Verkehrsbetriebe gut Gewinn gemacht haben. Und das Angebot, was geboten wird, ist auch lahchaft, klar klingt es viel, aber man sollte auch mal bedenken, dass man die Inflation einrechnen sollte.
Und als damals die Lokführer gestreikt haben, hieß es auch, wie können die nur, genauso wie bei den Piloten, ... Klar ist es nicht schön, wenn man morgens nicht auf dem gewohnten Weg in die Arbeit kommt, aber wie sollen die sonst Streiken??? Das liegt nun mal an der Tätigkeit der Berufsgruppen...
Und ein Vorteil hat so ein Streik auf für alle anderen Angestellten im ÖPNV, die Leut lernen es zu schätzen, wenn S-BAhn, U-Bahn, Tram und Bus kommen, auch wenn sie paar Minuten Verspätung haben. :ph34r:
Und ein Streik muss nicht angekündigt werden, zumindest weiß ich nichts davon.
Grüße
Chris
Doie Gehälter sind die letzten Jahre kaum bis garnicht gestiegen. Obwohl die Verkehrsbetriebe gut Gewinn gemacht haben. Und das Angebot, was geboten wird, ist auch lahchaft, klar klingt es viel, aber man sollte auch mal bedenken, dass man die Inflation einrechnen sollte.
Und als damals die Lokführer gestreikt haben, hieß es auch, wie können die nur, genauso wie bei den Piloten, ... Klar ist es nicht schön, wenn man morgens nicht auf dem gewohnten Weg in die Arbeit kommt, aber wie sollen die sonst Streiken??? Das liegt nun mal an der Tätigkeit der Berufsgruppen...
Und ein Vorteil hat so ein Streik auf für alle anderen Angestellten im ÖPNV, die Leut lernen es zu schätzen, wenn S-BAhn, U-Bahn, Tram und Bus kommen, auch wenn sie paar Minuten Verspätung haben. :ph34r:
Und ein Streik muss nicht angekündigt werden, zumindest weiß ich nichts davon.
Grüße
Chris
Wird man jetzt ein neoliberales Kampfblatt? Selten so einen Käse gelesen, das ist nichts als billige Propaganda. Anders herum würde man wieder sagen: Klassenkampfparolen, was kann man hierzu sagen?GT8N @ 28 Feb 2009, 18:27 hat geschrieben: 9,5 % Lohnerhöhung in einer Zeit, in der gerade die gesamte Wirtschaft den Bach runtergeht, ist nicht nur absolut realitätsfern, sondern auch höchst asozial: Denn wer bezahlt denn diese Lohnerhöhung? Die Arbeitgeber, die staatliche Gesellschaften sind (zB MVG). Und wodurch finanzieren die sich? Richtig, aus Steuergeldern!
Es geht im öffentlichen Dienst ja nicht darum, daß die Arbeitnehmer von irren Gewinnen ihres raffgierigen Arbeitgebers auch ein Stück abhaben wollen. Nein, die Arbeitgeber selbst sind höchstverschuldet.
Außerdem haben gerade die im öffentlichen Dienst Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie, von der Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten, gerade in diesen Krisenzeiten nur träumen können.
Gehen wir alles der Reihe nach durch:
1) Wirtschaftskrise
Haben die MVG-Mitarbeiter die Wirtschaftskrise zu verantworten? Nein.
2) 9,5%
Wo war denn der Aufschrei als man bis zu 25% der Gehälter gekürzt hat? Die 9,5 % stellen doch nicht mal den alten Zustand wieder her. Was soll die Frechheit hier Leute anzugreifen, die tw. so wenig verdienen dass sie am Monatsende Probleme haben?
3) Wer bezahlt die Lohnerhöhung?
Aha und wer bezahlt die ganzen Gelder für Banken, Opel, Schäffler und wie sie alle heißen? Davon einige die aus reiner Unfähigkeit in die Krise geraten sind, weil sie sich z. B. verzockt haben. Die Erhöhungen für MVG-Beschäftigte sind Peanuts im Vergleich zu den Geldern die man anderen in den Rachen schiebt. Dafür ist der Staat dann auf einmal wieder gut!
Das ist realitätsfern und asozial. Da treiben einige Versager die Wirtschaft in den Abgrund und was ist? Den normalen Arbeitnehmern wird ein Vorwurf gemacht, wenn sie etwas mehr Geld wollen, weil ja das Leben nicht gerade billiger wird und man am Monatsende auch gern noch etwas hätte.
4) Arbeitsplatzgarantie
Was nützt eine Arbeitsplatzgarantie wenn das Geld dort gerade so zum überleben reicht? Kann man davon abbeißen? Kann man im Supermarkt oder bei den Stadtwerken damit bezahlen?
Im Spiegel war auch wieder ein netter Artikel über Lehrer, wo es auch lauter Vorurteile gibt und viele müssen heute schon Nebenjobs annehmen um zu überleben, tw. sogar HartzIV beantragen, besonders in bestimmten Bundesländern. Ich glaube die Arbeitsplatzgarantie kann man sonstwo hinschmeißen, wenn das Geld nicht zum leben reicht.
Jede Firma kann einem eine Arbeitsplatzgarantie bieten, wenn man zum Chef gehen würde und freiwillig eine miese Bezahlung annehmen würde, dann wäre man schließlich einer der letzten der geht.
@King
Weiter oben steht das schon geschrieben. Die TV-N-Beschäftigten dürften inkl. Zulagen 1200-1400 Euro netto bekommen, das ist pure Ausbeutung bei diesen Arbeitszeiten, bei dieser Arbeit und in dieser Stadt!
das Problem könnte nur werden, das die Arbeitgeber versuchen, das auszusitzen. Die wissen doch genau, das sich die Wut der Fahrgäste in erster Linie gegen die Streikenden richten wird. Je länger so ein Streik dauert, umso geringer dürfte die Zustimmung im Lande sein
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Die Preise werden so und so erhöht. Ein hoher Tarifabschluss wäre natürlich eine willkommene Ausrede. Man hat die Tarife ja auch nicht gesenkt, als man mit dem TV-N bis zu 25% der Gehälter gekürzt hat. Naja, mit den Arbeitnehmern kann man es ja machen.146225 @ 28 Feb 2009, 20:36 hat geschrieben: Das nächste Thema ist natürlich das der MVV auf jeden Fall den wie auch immer gearteten Tarifabschluß bei der nächsten Preiserhöhung als Begründung heranzieht - und dann bezahlen wieder jene, die keine 9,5% mehr bekommen haben...
Wohin man schaut, da müssen Lehrer Pizza ausfahren und sich so weit demütigen ihren eigenen Schülern Pizza zu liefern, da bekommen Architekten einen Hungerlohn von dem man kaum leben kann.
Und andere schlagen sich die Tasche voll, können sich Fehler über Fehler erlauben und bekommen am Ende noch eine Abfindung und machen sich dann einen schönen Lebensabend und können uns alle auslachen.
Oder wie stand es im Focus oder Spiegel heute, seit 1990 ist die Steuerbelastung für den Mittelstand gestiegen, während niedrige und hohe Einkommen entlastet wurden. Es ist richtig und gut dass niedrige Einkommen entlastet wurden, aber wieso um himmels willen die hohen Einkommen und das zu lasten der Mittelverdiener? Naja, das Problem hat sich eh bald erledigt, wenige werden aufsteigen, der Rest steigt ab und der Mittelstand verschwindet, so wird es kommen...
Also gut Genossen :ph34r: , erst rotten wir den Mittelstand aus und dann machen wir uns über die Bonzen her.
Bisher habe ich noch keinen Lehrer angetroffen, der Pizzen zu seinen Schülern bringt
und meines Wissens sind Architekten Freiberufler, die ihren Preis (marktgerecht) selbst gestalten können
.
Tja, da schlagen sich die angestellten Vorstandsvorsitzenden die Tasche voll, aber das geht nur, wenn die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zustimmen :blink:

Bisher habe ich noch keinen Lehrer angetroffen, der Pizzen zu seinen Schülern bringt


Tja, da schlagen sich die angestellten Vorstandsvorsitzenden die Tasche voll, aber das geht nur, wenn die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zustimmen :blink:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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1. Wenn der Passauer Stadtwerke-Chef erst 2 Stunden nach Streikbeginn vom Streik erfährt, dann hat der Stadtwerke-Chef offensichtlich ein Problem, nicht die Gewerkschaft.GT8N @ 28 Feb 2009, 18:27 hat geschrieben: Zum Thema ÖPNV-Streik stand gestern ein interessanter Kommentar in der Süddeutschen, der überraschend kritisch war. Überschrift war: "Rechtsmißbrauch".
Verdi trägt seinen Streik vor allem auf dem Rücken der unbeteiligten Masse der arbeitenden Bevölkerung aus, die Arbeitgeber hingegen sparen sogar noch Kosten, wenn die Fahrzeuge auf dem Betriebshof bleiben. In Passau hat man es gestern so weit getrieben, daß Verdi die Stadtwerke über den Streik erst am späten Donnerstagabend unterrichtet hat, so daß am Freitag morgen kein Mensch wußte, daß gestreikt wird, und zig Leute ahnungslos im Regen an den Haltestellen standen. Selbst der Stadtwerke-Chef wurde erst um 7 Uhr unterrichtet, als die Busfahrer schon seit zwei Stunden streikten!
9,5 % Lohnerhöhung in einer Zeit, in der gerade die gesamte Wirtschaft den Bach runtergeht, ist nicht nur absolut realitätsfern, sondern auch höchst asozial: Denn wer bezahlt denn diese Lohnerhöhung? Die Arbeitgeber, die staatliche Gesellschaften sind (zB MVG). Und wodurch finanzieren die sich? Richtig, aus Steuergeldern!
Es geht im öffentlichen Dienst ja nicht darum, daß die Arbeitnehmer von irren Gewinnen ihres raffgierigen Arbeitgebers auch ein Stück abhaben wollen. Nein, die Arbeitgeber selbst sind höchstverschuldet.
Außerdem haben gerade die im öffentlichen Dienst Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie, von der Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten, gerade in diesen Krisenzeiten nur träumen können.
2. Erfahrungsgemäß werden Gewerkschaftsforderungen zu max. 50% erfüllt. Dies ist alte Basarweisheit und wird bei Verhandlungen weltweit und in den verschiedensten Zuammenhängen praktiziert. D.h. es werden bei einer Forderung von 9,5% maximal 4,5 bis 4,8% heraus geholt werden. Fordert man weniger, dann kommt maximal die Hälfte von weniger raus.
Bei einer Laufzeit von 2 Jahren entspricht dies gerade einmal je nach Aufteilung der Erhöhung 2% bis 2,5%. Die Fahrpreise müssten dann um etwas über 1% angehoben werden, da der Lohnkostenanteil eher um die 50% liegt, beim Großstadt-ÖV, teils wohl sogar darunter. 1% Fahrpreiserhöhung pro Jahr sind sicherlich akzeptabel. Wegen gestiegener Energiepreise wurden mehrere jährliche 3% bis 4% Fahrpreiserhöhungen in Deutschland stets recht klaglos von den Fahrgästen geschluckt. In der gleichen Zeit gab es 5 Jahre lang keine Tariferhöhung für den kommunalen Nahverkehr in Bayern. Für fast jede andere Branche schon. Aber klar: für die Ölscheichs und die Renditen der Stromindustrie zahlt man gerne, für den ollen Busfahrer oder den dummen U-Bahn-Fahrer eher nix - der soll doch zufrieden sein, dass er die Fahrgäste durch die Gegend fahren darf, auch wenn er in den letzten Jahren sogar zusätzlich zur Inflation durch den TV-N kräftige Abzüge hatte. Alles klar...
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,...,608995,00.htmlAutobahn @ 28 Feb 2009, 22:57 hat geschrieben: Bisher habe ich noch keinen Lehrer angetroffen, der Pizzen zu seinen Schülern bringt![]()
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Ist doch praktisch. Der Pizzabote beantwortet dann mal eine Frage zur aktuellen Hausaufgabe oder verrät, wie die letzte Zensur so ausfiel, falls er schon zur Benotung kam, wenn in der Auslieferfiliale mal weniger los war. :ph34r:KBS 855 @ 1 Mar 2009, 00:00 hat geschrieben: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,...,608995,00.html
Aber: Wenn ich viel Trinkgeld gebe, ist das dann ein Bestechungsversuch für eine bessere Note? :blink:
Nein, wieso denn? Das Trinkgeld erhält der Mann ja dann nicht in seiner Funktion als Lehrkraft, sondern in seiner Arbeit als Pizzalieferant.TramPolin @ 1 Mar 2009, 00:03 hat geschrieben: Aber: Wenn ich viel Trinkgeld gebe, ist das dann ein Bestechungsversuch für eine bessere Note? :blink:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Ich glaube über sowas sollte man keine Witze machen. Vor allem der Fall der Lehrerin die zusätzlich ALG2 beantragen muss ist mehr als pervers und sowas passiert in diesem Staat und es passiert immer öfter.TramPolin @ 1 Mar 2009, 00:03 hat geschrieben: Ist doch praktisch. Der Pizzabote beantwortet dann mal eine Frage zur aktuellen Hausaufgabe oder verrät, wie die letzte Zensur so ausfiel, falls er schon zur Benotung kam, wenn in der Auslieferfiliale mal weniger los war. :ph34r:
Da läuft doch etwas schief und langfristig ist das äußerst gefährlich.
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ET 423 @ 1 Mar 2009, 00:12 hat geschrieben:Nein, wieso denn? Das Trinkgeld erhält der Mann ja dann nicht in seiner Funktion als Lehrkraft, sondern in seiner Arbeit als Pizzalieferant.
Ach, Leute, das war doch nur ein wenig zynisch gemeint. Zwar ist die Sache eigentlich nicht lustig (hier hat KBS 855 Recht), aber manche Sachen kann man m.E. nur mit etwas Zynismus verarbeiten, sonst ist die Welt nicht auszuhalten. Gehen die Lehrer war das keinesfalls gerichtet, ganz im Gegenteil. Also, nichts für ungut.KBS 855 @ 1 Mar 2009, 00:26 hat geschrieben:Ich glaube über sowas sollte man keine Witze machen. Vor allem der Fall der Lehrerin die zusätzlich ALG2 beantragen muss ist mehr als pervers und sowas passiert in diesem Staat und es passiert immer öfter.
Da läuft doch etwas schief und langfristig ist das äußerst gefährlich.
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Die Sache mit den Lehrern sollte man doch etwas differenzierter betrachten:
Das Lehrergehalt an sich ist schon in Ordnung, nur sind viele Lehrer im Osten zur Teilzeitarbeit verdonnert worden, weil es dort seit der Wende keine Kinder mehr gibt.
In den westlichen Bundesländern werden händeringend Lehrer gesucht, dann müssten die eben umziehen, so wie Vertreter vieler anderer Berufsgruppen auch.
Wenn aber Pizza ausliefern dem Umzug vorgezogen wird, ist das eine persönliche Lebensentscheidung und kein gesllschaftliches Problem!
Das Lehrergehalt an sich ist schon in Ordnung, nur sind viele Lehrer im Osten zur Teilzeitarbeit verdonnert worden, weil es dort seit der Wende keine Kinder mehr gibt.
In den westlichen Bundesländern werden händeringend Lehrer gesucht, dann müssten die eben umziehen, so wie Vertreter vieler anderer Berufsgruppen auch.
Wenn aber Pizza ausliefern dem Umzug vorgezogen wird, ist das eine persönliche Lebensentscheidung und kein gesllschaftliches Problem!
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Nur, damit das hier nicht falsch verstanden wird. Die Einigung ist erfolgt im Tarifkonflikt der Länder, nicht im Nahverkehr Bayern.Iarn @ 1 Mar 2009, 12:02 hat geschrieben: Bsirske bestätigt Einigung im Tarifkonflikt
Es gibt aber Menschen die sind örtlich gebunden, willst du die dafür bestrafen? Ein junger, ungebundener Lehrer kann natürlich überall hingehen, dem stehen die Türen offen.Froschkönig @ 1 Mar 2009, 09:37 hat geschrieben: Die Sache mit den Lehrern sollte man doch etwas differenzierter betrachten:
Das Lehrergehalt an sich ist schon in Ordnung, nur sind viele Lehrer im Osten zur Teilzeitarbeit verdonnert worden, weil es dort seit der Wende keine Kinder mehr gibt.
In den westlichen Bundesländern werden händeringend Lehrer gesucht, dann müssten die eben umziehen, so wie Vertreter vieler anderer Berufsgruppen auch.
Wenn aber Pizza ausliefern dem Umzug vorgezogen wird, ist das eine persönliche Lebensentscheidung und kein gesllschaftliches Problem!
Aber es sollte mal mit diesen Verallgemeinerungen Schluss sein und es als persönliche Lebensentscheidung abqualifizieren. Es soll noch Leute geben denen Heimat, Freundeskreis, vertraute Umgebung etwas wert ist.
Klar dass hier einige von euch dafür kein Verständnis haben, weil es der eigenen Lebenseinstellung widerspricht, aber etwas mehr Toleranz wäre hier angebracht. Man kann doch niemanden dafür bestrafen und dafür unwürdig bezahlen.
Vielleicht sollte man hier eine Lösung finden, z. B. dass das nur für junge Lehrer gilt, aber Lehrer die eine Familie haben, gerade ein Haus gebaut haben, ihre Eltern pflegen müssen usw. fest angestellt werden. Es ist ja nicht so dass es im Osten gar keine Kinder mehr gibt, dann muss man halt die Vollzeitstellen mit Menschen besetzen die Familien haben, feste Wurzeln.
Nicht jeder möchte aus seinem sozialen Umfeld gerissen werden. Was nützt es einem Lehrer wenn er im Westen mehr verdient, dort aber nicht glücklich wird, weil er Heimweh hat und vielleicht sogar psychische Probleme deswegen bekommt? Und deswegen soll ein Nebenjob rechtens sein? Damit die Qualität leidet und die verbliebenen Schüler eine noch schlechtere Ausbildungsqualität bekommen, was eine noch größere Abwanderung nach sich zieht?
Hier haben viele immer so großes Verständnis für Straftäter, aber bei sowas hier hört das soziale Gewissen scheinbar schon wieder auf.
Es wäre schön wenn nicht immer einigen meinen müssten, ihre persönliche Lebenseinstellung müsste für alle gelten und es steht auch keinen zu ein Urteil zu fällen was zumutbar ist, wenn man sich für etwas entscheidet, dass der Einstellung einiger hier widerspricht.
Ich halte das aber für Menschen die z. B. ein Haus abbezahlen müssen ungerecht. Und so wie man das lesen kann, trifft es ja nicht nur Berufseinsteiger, sondern auch Lehrer die schon an den 40 kratzen oder darüber sind.ET 423 @ 1 Mar 2009, 14:10 hat geschrieben: Die Lehrer werden nicht unwürdig bezahlt, die arbeiten in Teilzeit. Somit arbeiten sie weniger und bekommen dafür weniger Geld.
Da braucht man sich doch nicht wundern, wenn keiner mehr Lehrer werden will und am Ende nur noch die bleiben, die nichts besseres finden. Gerade im Osten würde man damit die Abwärtsspirale doch weiter noch unten drehen. Man schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn man gerade bei Dingen wie Bildung spart, so fördert man doch nur die Abwanderung.
und wieso sollte ein Lehrer, der nur 25 Std arbeitet genausoviel bekommen wie ein Lehrer der das doppelte arbeiten muss? Versteh ich irgendwie net
ausserdem ist es immernoch Sache der jeweilligen Rektoren einer Schule welchen Lehrer er für geeignet hält und einstellt
ausserdem ist es immernoch Sache der jeweilligen Rektoren einer Schule welchen Lehrer er für geeignet hält und einstellt
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Habe ich das behauptet? Man könnte den Lehrer auch Vollzeit arbeiten lassen. Hier könnte man doch eine Sozialauswahl treffen. Aber wenn es so weiter geht, hat sich das eh erledigt, denn alle die können, werden auch in den Westen wechseln und dann dürfte für die, die nicht anders können hoffentlich auch wieder eine Vollzeitstelle drin sein.Lazarus @ 1 Mar 2009, 14:23 hat geschrieben: und wieso sollte ein Lehrer, der nur 25 Std arbeitet genausoviel bekommen wie ein Lehrer der das doppelte arbeiten muss? Versteh ich irgendwie net
Ja, man könnte sie auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen. Also ich finde hier die Regelung der Teilzeit noch weitaus sozialer für alle Beteiligten.KBS 855 @ 1 Mar 2009, 14:29 hat geschrieben: Man könnte den Lehrer auch Vollzeit arbeiten lassen. Hier könnte man doch eine Sozialauswahl treffen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
und schickst dadurch etliche gleich in die Arbeitslosigkeit. Sehr sozial muss ich schon sagen. Da halte ich die heutige Regelung für deutlich sozialer sorryKBS 855 @ 1 Mar 2009, 14:29 hat geschrieben:Habe ich das behauptet? Man könnte den Lehrer auch Vollzeit arbeiten lassen. Hier könnte man doch eine Sozialauswahl treffen. Aber wenn es so weiter geht, hat sich das eh erledigt, denn alle die können, werden auch in den Westen wechseln und dann dürfte für die, die nicht anders können hoffentlich auch wieder eine Vollzeitstelle drin sein.Lazarus @ 1 Mar 2009, 14:23 hat geschrieben: und wieso sollte ein Lehrer, der nur 25 Std arbeitet genausoviel bekommen wie ein Lehrer der das doppelte arbeiten muss? Versteh ich irgendwie net
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Weder ist das Leben ein Wunschkonzert, noch die Geburtsurkunde eine Vollkaskopolice.KBS 855 @ 1 Mar 2009, 14:05 hat geschrieben:Es gibt aber Menschen die sind örtlich gebunden, willst du die dafür bestrafen? Ein junger, ungebundener Lehrer kann natürlich überall hingehen, dem stehen die Türen offen.
Aber es sollte mal mit diesen Verallgemeinerungen Schluss sein und es als persönliche Lebensentscheidung abqualifizieren. Es soll noch Leute geben denen Heimat, Freundeskreis, vertraute Umgebung etwas wert ist.
Klar dass hier einige von euch dafür kein Verständnis haben, weil es der eigenen Lebenseinstellung widerspricht, aber etwas mehr Toleranz wäre hier angebracht. Man kann doch niemanden dafür bestrafen und dafür unwürdig bezahlen.
Vielleicht sollte man hier eine Lösung finden, z. B. dass das nur für junge Lehrer gilt, aber Lehrer die eine Familie haben, gerade ein Haus gebaut haben, ihre Eltern pflegen müssen usw. fest angestellt werden. Es ist ja nicht so dass es im Osten gar keine Kinder mehr gibt, dann muss man halt die Vollzeitstellen mit Menschen besetzen die Familien haben, feste Wurzeln.
Nicht jeder möchte aus seinem sozialen Umfeld gerissen werden. Was nützt es einem Lehrer wenn er im Westen mehr verdient, dort aber nicht glücklich wird, weil er Heimweh hat und vielleicht sogar psychische Probleme deswegen bekommt? Und deswegen soll ein Nebenjob rechtens sein? Damit die Qualität leidet und die verbliebenen Schüler eine noch schlechtere Ausbildungsqualität bekommen, was eine noch größere Abwanderung nach sich zieht?
Hier haben viele immer so großes Verständnis für Straftäter, aber bei sowas hier hört das soziale Gewissen scheinbar schon wieder auf.
Es wäre schön wenn nicht immer einigen meinen müssten, ihre persönliche Lebenseinstellung müsste für alle gelten und es steht auch keinen zu ein Urteil zu fällen was zumutbar ist, wenn man sich für etwas entscheidet, dass der Einstellung einiger hier widerspricht.
Jungen, ungebundenen Lehrern ist nach dieser Darstellung also Heimat, Freundeskreis und vertraute Umgebung grundsätzlich nichts wert. Weder sind sie fest verwurzelt, noch können sie Familie haben oder ein Haus gebaut haben.
Wieder einmal soll also (durch wen?) bestimmt werden, wer wo wie lange zu welchem Gehalt zu arbeiten hat, beziehungsweise, welche Arbeitnehmer ein Unternehmen zu diesen Bedingungen einzustellen hat. Das hat weder mit dem Begriff "sozial" etwas zu tun, noch mit Unternehmertum. Am Ende sitzt jeder auf Kosten der Allgemeinheit - natürlich mit gutem und für alle gleichen Gehalt, weil ist ja nötig - an irgendeiner Stelle seine Anwesenheit ab. Leistung und Engagement für den eigenen Lebensweg lohnt ja nicht.
Es steht demnach auch niemandem zu, alles, was nicht der eigenen Vorstellung entspricht, immer wieder als unzumutbar zu beurteilen.KBS 855 @ 1 Mar 2009, 14:05 hat geschrieben:Es wäre schön wenn nicht immer einigen meinen müssten, ihre persönliche Lebenseinstellung müsste für alle gelten und es steht auch keinen zu ein Urteil zu fällen was zumutbar ist, wenn man sich für etwas entscheidet, dass der Einstellung einiger hier widerspricht.
Oh ja bitte! Ich wüsste auch schon einen Kandidaten, der damit anfangen könnte ... :ph34r:KBS 855 @ 1 Mar 2009, 14:05 hat geschrieben:Aber es sollte mal mit diesen Verallgemeinerungen Schluss sein ...
Es wäre schön wenn nicht immer einigen meinen müssten, ihre persönliche Lebenseinstellung müsste für alle gelten ...
Da erkenne ich gleich mehrere Widersprüche:GT8N @ 28 Feb 2009, 18:27 hat geschrieben:9,5 % Lohnerhöhung in einer Zeit, in der gerade die gesamte Wirtschaft den Bach runtergeht, ist nicht nur absolut realitätsfern, sondern auch höchst asozial: Denn wer bezahlt denn diese Lohnerhöhung? Die Arbeitgeber, die staatliche Gesellschaften sind (zB MVG). Und wodurch finanzieren die sich? Richtig, aus Steuergeldern!
Es geht im öffentlichen Dienst ja nicht darum, daß die Arbeitnehmer von irren Gewinnen ihres raffgierigen Arbeitgebers auch ein Stück abhaben wollen. Nein, die Arbeitgeber selbst sind höchstverschuldet.
Außerdem haben gerade die im öffentlichen Dienst Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie, von der Menschen, die in der freien Wirtschaft arbeiten, gerade in diesen Krisenzeiten nur träumen können.
a) Wenn für die Chefs 50% mehr Geld gewährt wird, bricht die angeführte Argumentation in sich zusammen. Und zwar komplett.
b ) Die MVG finanziert sich aus Steuergeldern? "Die Betriebskosten des MVG-Verkehrs, zu denen natürlich auch die Personalkosten gehören, müssen vollständig aus den Fahrgeldeinnahmen finanziert werden. Es besteht also ein unmittelbarer und zwingender Zusammenhang zwischen der Lohntarifentwicklung und den künftigen Fahrpreisen.“ O-Ton König. Quelle: MVG. Die SWM sind ein gewinnabwerfendes Unternehmen und Arbeitgeber. Höchstverschuldet ist nicht mal die Stadt selbst. Also welcher Arbeitgeber ist hier gemeint?
Am Rande: Für die Tarifentwicklung wechseln sich Energie- und Lohnkostensteigerungen für die Argumentationshilfe seltsam geschmeidig ab.
c) "Das Ergebnis darf die Wettbewerbsfähigkeit der kommunalen Unternehmen nicht erneut gefährden, das heißt sie nicht wieder vom privaten Nahverkehrsgewerbe und dessen Kostenstrukturen entfernen." Welchen Wettbewerb in München meint der MVG-Chef denn hier? Die Stadt München hat sich vom Wettbewerb abgeschottet.
d) Arbeitsplatzgarantie: Die Beschäftigten der sog. "freien Wirtschaft" verdienen in Boomzeiten viel Geld - es sei Ihnen vergönnt. 15 wahrlich üppige Monatsgehälter beim Münchner Autobauer sind ja nicht schlecht, ein gut bezahltes "Risiko". Aber muss ein sicherer Arbeitsplatz nicht angemessen entlohnt werden. Ich denke: Ja. Und mehr geht es doch nicht!
- Michi Greger
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Und wessen 50% Lohnerhöhung werden garantiert wieder nicht genannt, wenn dieses Jahr die Fahrpreise steigen?MadMax @ 1 Mar 2009, 18:33 hat geschrieben: b ) Die MVG finanziert sich aus Steuergeldern? "Die Betriebskosten des MVG-Verkehrs, zu denen natürlich auch die Personalkosten gehören, müssen vollständig aus den Fahrgeldeinnahmen finanziert werden. Es besteht also ein unmittelbarer und zwingender Zusammenhang zwischen der Lohntarifentwicklung und den künftigen Fahrpreisen.“
Gruß Michi
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Hallo,MadMax @ 1 Mar 2009, 18:33 hat geschrieben: d) Arbeitsplatzgarantie: Die Beschäftigten der sog. "freien Wirtschaft" verdienen in Boomzeiten viel Geld - es sei Ihnen vergönnt. 15 wahrlich üppige Monatsgehälter beim Münchner Autobauer sind ja nicht schlecht, ein gut bezahltes "Risiko". Aber muss ein sicherer Arbeitsplatz nicht angemessen entlohnt werden. Ich denke: Ja. Und mehr geht es doch nicht!
das kenn ich aber in der freien Wirtschaft auch anders... in Rekordjahren den Mitarbeitern eher wenig bis fast nix vom Kuchen des Erfolgs abgeben, man müsse ja "für schlechte Zeiten" sparen. Und sind die schlechten Zeiten da, muss natürlich noch mehr gespart werden (auf Kosten der Mitarbeiter) dass ja die Rendite stimmt
Wir sollten hier nicht den Fehler machen und die einen gegen die anderen Arbeitnehmer ausspielen, das nützt doch nur den Arbeitgebern. Also auch nicht Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, wo es viele Vorurteile gibt und Mitarbeiter der freien Wirtschaft. Die meisten hatten in den letzten Jahren Reallohnverluste, die Mitarbeiter der Autoindustrie dürfen sich die nächsten Jahre darauf einstellen.Electron @ 1 Mar 2009, 20:58 hat geschrieben: das kenn ich aber in der freien Wirtschaft auch anders... in Rekordjahren den Mitarbeitern eher wenig bis fast nix vom Kuchen des Erfolgs abgeben, man müsse ja "für schlechte Zeiten" sparen. Und sind die schlechten Zeiten da, muss natürlich noch mehr gespart werden (auf Kosten der Mitarbeiter) dass ja die Rendite stimmt![]()