Bahnstreiks 2023/2024

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146225
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Damit hat sich die DB aber auch die Möglichkeit genommen, die Eskalation einseitig der GdL anzulasten. So wirkt das jetzt wie zwei Steinböcke, die sich die Köpfe aneinander schlagen.
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Die Bahn Leute bekommen doch den Hals nicht voll. Das ist doch die Realität.
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

Lazarus hat geschrieben: 16 Nov 2023, 09:50 Die Bahn Leute bekommen doch den Hals nicht voll. Das ist doch die Realität.
Die Bahn oder der Weselsky?
Bei der Bahn wird ja eh alles besser nachdem Habenschaden zu ihr gewechselt ist. Sie regelt das. :lol:
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Federspeicher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Federspeicher »

Lazarus hat geschrieben: 16 Nov 2023, 09:50 Die Bahn Leute bekommen doch den Hals nicht voll. Das ist doch die Realität.
Mutige Aussage von jemandem, der schon damit überfordert ist seinen täglichen Weg von Pasing nach Sendling eigenständig zurückzulegen. Wir könne ja gerne tauschen, regelmäßig 45 bis 50 Wochenarbeitsstunden machen dir auf Dauer sicher auch viel Spaß...
andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

Jean hat geschrieben: 16 Nov 2023, 09:53
Lazarus hat geschrieben: 16 Nov 2023, 09:50 Die Bahn Leute bekommen doch den Hals nicht voll. Das ist doch die Realität.
Die Bahn oder der Weselsky?
Bei der Bahn wird ja eh alles besser nachdem Habenschaden zu ihr gewechselt ist. Sie regelt das. :lol:
beide :D
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gmg
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von gmg »

Gestern habe ich das Heute-Journal geschaut.
Bei 23:40 wurde zum HBF München geschalten. https://www.zdf.de/nachrichten/heute-j ... 3-100.html

Mir kommt die Decke da total niedrig vor aber das muss doch die Haupthalle sein. Ich erkenne unseren HBF nicht. Seht euch das mal an.
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

gmg hat geschrieben: 16 Nov 2023, 14:02 Gestern habe ich das Heute-Journal geschaut.
Bei 23:40 wurde zum HBF München geschalten. https://www.zdf.de/nachrichten/heute-j ... 3-100.html

Mir kommt die Decke da total niedrig vor aber das muss doch die Haupthalle sein. Ich erkenne unseren HBF nicht. Seht euch das mal an.
Sieht halt bei Nacht anders aus. Aber da hat sich nichts geaendert.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Gemeinsame Protestaktionen in Berlin und Schwerin
dbb und GDL stehen Seite an Seite
16. November 2023

Die Arbeitgeber mauern, allen voran die DB. Doch die GDL und ihr Dachverband dbb stehen fest zusammen.

Sowohl dbb beamtenbund und tarifunion als auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) befinden sich derzeit in Tarifauseinandersetzungen: Der dbb mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und die GDL mit einer Vielzahl von Eisenbahnunternehmen, dazu gehören die Deutsche Bahn, der Transdev-Konzern und die City-Bahn Chemnitz GmbH. An keinem der Verhandlungstische war die Arbeitgeberseite dazu bereit, auf die gewerkschaftsseitigen Forderungen ernsthaft einzugehen. Während die Deutsche Bahn sich weigert, mit der GDL weiter zu verhandeln, haben in Berlin und Schwerin unter anderem zwei gemeinsame Protestaktionen des dbb und der GDL stattgefunden.

Demonstration am Nordbahnhof in Berlin

Die für Donnerstag, den 16. November 2023, angesetzten Verhandlungen hat die Deutsche Bahn kurzfristig abgesagt – mit der fadenscheinigen Begründung, dass während Streiks nicht verhandelt würde. Dennoch war die Verhandlungsdelegation der GDL vollständig am Verhandlungsort zugegen und hat ihre Verhandlungsbereitschaft erklärt. Begleitet wurden sie von mehreren Hundert streikenden GDL-Mitgliedern und von Mitgliedern anderer dbb-Mitgliedsgewerkschaften. „DB-Personalvorstand Martin Seiler, der jedes Jahr 1,4 Millionen Euro kassiert, betreibt Arbeitsverweigerung“, erklärte der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Mario Reiß vor den Teilnehmern der Demonstration. „Wir sind verhandlungsbereit und wollen nun endlich über unsere Kernforderungen verhandeln.“

Als Vertreter des dbb brachte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Rainer Wendt den Streikenden seine Unterstützung zum Ausdruck. Er betonte, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Schichtarbeiter sei. „Mit der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung geht die GDL den richtigen Weg“, so Wendt.

Demonstrationszug in Schwerin

Parallel zur Protestaktion in Berlin hat der dbb-Landesbund Mecklenburg-Vorpommern mit dem Landesbundvorsitzenden Dietmar Knecht einen Demonstrationszug vom Hauptbahnhof zur Staatskanzlei durchgeführt. Dieser wurde durch den GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky und weiteren GDL-Mitgliedern begleitet. Auch hier zeigte sich die tiefe Verbundenheit zwischen der GDL und ihrem Dachverband dbb. „Ich bin stolz, dass die Organisation Seite an Seite zusammensteht und entschlossen Flagge zeigt,“ so Weselsky. „Gemeinsam werden wir den Ränkespielen der Arbeitgeber ein Ende bereiten und den Weg frei machen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten.“

Streiks bei Transdev, City-Bahn Chemnitz und Personaldienstleistern

Doch nicht nur bei der Deutschen Bahn streikten die GDL-Mitglieder – auch im Transdev-Konzern, bei der City-Bahn Chemnitz und bei acht Personaldienstleistungsunternehmen kam es zu Arbeitsniederlegungen mit deutlichen Auswirkungen. „Wenn die Arbeitgeber bisher geglaubt haben, den Unmut der Mitarbeiter ignorieren oder gar aussitzen zu können, wurden sie spätestens jetzt eines Besseren belehrt“, so Weselsky. „Wenn die Unternehmen nicht bald auf uns zukommen, werden weitere Maßnahmen folgen.“

Eine Gewerkschaft für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner

„Der Warnstreik zeigt uns, die GDL ist – anders als der Vorstand der Bahn behauptet – keine kleine Gewerkschaft“, betonte stellvertretender GDL-Bundesvorsitzender Lars U. Jedinat in Berlin. „Wir vertreten das Zugpersonal, Arbeitnehmer in Werkstätten, Fahrdienstleiter und eine Vielzahl weiterer Beschäftigter in der Infrastruktur.“ Alle Berufsgruppen werden in der Verhandlungsdelegation durch die Sprecher der zuständigen GDL-Fachtarifkommissionen vertreten.

Deutsche Bahn muss an den Verhandlungstisch zurückkehren

„Warnstreiks sind ein legitimes Mittel, den Druck während der laufenden Verhandlungen zu erhöhen. Uns kann nicht vorgeworfen werden, dass wir den Verhandlungstisch verlassen haben“, stellt Mario Reiß fest. In den kommenden Tagen und Wochen wird sich nun zeigen, ob der Bahnvorstand ernsthaft daran interessiert ist, einen werthaltigen Abschluss mit der GDL zu erzielen, oder weitergehende Arbeitskampfmaßnahmen provoziert.

Die GDL vertritt rund 40.000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei der Deutschen Bahn und in vielen Wettbewerbsunternehmen. Der dbb beamtenbund und tarifunion vertritt mit seinen über 40 Mitgliedsgewerkschaften und 16 Landesbünden über 1,3 Millionen Mitglieder unter anderem im öffentlichen Dienst und im privaten Dienstleistungssektor.

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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

ich bin halt der Ansicht, man sollte erstmal ein wenig verhandeln bevor man streikt - den Steik schon vor der ersten Verhandlungsrunde anzukündigen und dann nach den 1. Angebot der Arbeitgeber vor dernächsten Verhandlung zu streiken finde ich jetzt nicht grad sinnvoll....

Muß die Bahn eigentlich die Mitarbeiter bezahlen, die nicht arbeiten können, weil der GDL Lokführer, Fahrdienstleiter etc streikt?
Herr G.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Herr G. »

andreas hat geschrieben: 17 Nov 2023, 09:35 Muß die Bahn eigentlich die Mitarbeiter bezahlen, die nicht arbeiten können, weil der GDL Lokführer, Fahrdienstleiter etc streikt?
Nein, die Teilnahme am Streik bedeutet für die Mitarbeiter dass ihnen für den betreffenden Tag der Lohn gekürzt wird. Sprich sie werden dort nicht bezahlt. Hier kann es ggf. zu einer Zahlung von Streikgeld durch die Gewerkschaft für den betreffenden Tag kommen. Aber bei einem Warnstreik ist das i.d.R. nicht der Fall.
Viele Grüße,
Herr G.
Martin H.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Martin H. »

Ich denke andreas meint, ob arbeitswillige Personal gezahlt werden müssen, die aber nicht arbeiten können da beispielsweise das Stellwerk nicht besetzt ist.

Ja, diese müssen bezahlt werden, machen dann oft Bereitschaft. Der Streik kann ja jederzeit enden.
Gerne werden die anderen Mitarbeiter auch gefragt ob sie einen Tag frei machen wollen. Das geht dann nach hinten los, wenn der Streik abgesagt wird. So bereits dieses Jahr bei einem EVG Streik. 🤭
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Die meisten GDL-Tf wurden waehrend des EVG-Streiks ins "Homeoffice" geschickt um ggf. im Massstab 1:87 zu fahren.
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

218 466-1 hat geschrieben: 17 Nov 2023, 19:15 Die meisten GDL-Tf wurden waehrend des EVG-Streiks ins "Homeoffice" geschickt um ggf. im Massstab 1:87 zu fahren.
Wäre es heute nicht eher sinnvoll dann eine Zugsimulation am PC zu verwenden?
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Jean hat geschrieben: 17 Nov 2023, 19:38
218 466-1 hat geschrieben: 17 Nov 2023, 19:15 Die meisten GDL-Tf wurden waehrend des EVG-Streiks ins "Homeoffice" geschickt um ggf. im Massstab 1:87 zu fahren.
Wäre es heute nicht eher sinnvoll dann eine Zugsimulation am PC zu verwenden?
Das war natuerlich nur Spass. Es gab keine Vorgaben, was man im "Homeoffice" tun musste. Vlt. ist aber der/die ein oder andere wirklich ihre Schichten bei ZUSI gefahren. :lol:
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ET 415
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

GDL leitet Urabstimmung ein:

https://www.gdl.de/aktuelles/news/gdl-l ... mmung-ein/

Weselsky ist von allen guten Geistern verlassen. :evil: Anders kann man das nicht nennen. Das zeigt einmal mehr, dass er an ernsthaften Verhandlungen nicht interessiert ist, sondern sich von Anfang an vorgenommen hat zu streiken; im Prinzip hat er es im Oktober selbst gesagt. Er weiß haargenau, dass die Absage der Gespräche gestern und heute nur eine Reaktion auf seinen Streik war. Es gehört sich nicht, erst Verhandlungstermine zu vereinbaren und dann ausgerechnet an einem Verhandlungstag zu streiken - und gleich nach der ersten Verhandlungsrunde zu streiken. Was anderes wäre es, wenn sich der Tarifkonflikt schon eine Weile hinziehen würde, aber so habe ich kein Verständnis dafür!

Hoffentlich klagt die DB dagegen!
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Die GDL tritt in dem Fall das Streikrecht mit Füssen. Das hat in meinen Augen rein gar nichts mehr mit dem Grundrecht auf Streik zu tun, sondern geht nur darum, maximalen Schaden auf der Gegenseite anzurichten. Das sehe ich genauso. Da gehört von Seiten des Gerichts ein Riegel vorgeschoben!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

Da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben...
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von AK1 »

Es wundert mich ehrlich gesagt auch schon, dass die GdL das gestern so durchziehen konnte. In der Vergangenheit hat die DB ja durchaus schon mal erfolgreich eine Einstweilige Verfügung beantragt um Streiks zu verhindern. Wenn Weselsky noch mehr Öl ins Feuer gießt, wird das wohl so kommen.
Martin H.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Martin H. »

Was man der GDL vorwerfen kann, ist mangelnde Öffentlichkeitsarbeit.


Streiken nur um zu streiken ist nicht schön.
Den meisten liegen die Fahrgäste am Herzen, die dann gegen einen sind, es kostet Geld aus der eigenen Tasche. Wenn es Streikgeld gibt wiegt es den Verlust nicht auf und kostet zusätzlich die Gewerkschaft Unsummen.

Aber man sieht wieder schön, die DB hat die bessere PR-Abteilung.
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Iarn
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Iarn »

Die DB hat einfach nicht Claus Weselsky.

Der Typ hat es geschafft, dass selbst die linken Tageszeitungen alle eine negative Vorspannung haben.

Ich hoffe, die GDL kommt wieder in ruhigeres Fahrwasser, wenn er weg ist.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Martin H. hat geschrieben: 17 Nov 2023, 21:08 Was man der GDL vorwerfen kann, ist mangelnde Öffentlichkeitsarbeit.


Streiken nur um zu streiken ist nicht schön.
Den meisten liegen die Fahrgäste am Herzen, die dann gegen einen sind, es kostet Geld aus der eigenen Tasche. Wenn es Streikgeld gibt wiegt es den Verlust nicht auf und kostet zusätzlich die Gewerkschaft Unsummen.

Aber man sieht wieder schön, die DB hat die bessere PR-Abteilung.
Sorry lieber Martin, aber für mich hat das rein gar nichts mit besserer PR-Abteilung zu tun, denn wer zu streiken anfängt, ohne einmal ernsthaft verhandelt zu haben, muss sich doch bitte nun echt nicht wundern, wenn das in der heutigen Zeit in der Öffentlichkeit eher schlecht ankommt.
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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

hmm, d.h. also jetzt, daß die Bahn in Ruhe planen kann, um ein stabiles, reduziertes Netz zusammenzubekommen, daß ohne GDL Lokführer und sonstiges Personal auskommt - ich würde das machen und dann stur durchziehen bis die GdL von ihrer Arbeitszeitforderung abweicht.... Aber ich wäre sowieso ein schlechter Mensch, ich würde denen die Erhöhung geben, die die GDL fordert und ein bisschen mehr, aber stur auf die 38 h Woche bestehen....
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

andreas hat geschrieben: 17 Nov 2023, 21:39 hmm, d.h. also jetzt, daß die Bahn in Ruhe planen kann, um ein stabiles, reduziertes Netz zusammenzubekommen, daß ohne GDL Lokführer und sonstiges Personal auskommt - ich würde das machen und dann stur durchziehen bis die GdL von ihrer Arbeitszeitforderung abweicht.... Aber ich wäre sowieso ein schlechter Mensch, ich würde denen die Erhöhung geben, die die GDL fordert und ein bisschen mehr, aber stur auf die 38 h Woche bestehen....
Problem ist halt: wenn andere EVU bessere Schichtmodelle und Arbeitszeiten anbieten, hauen der DB wieder je nach Region die Tf ab - gut, Fernverkehr muss sich da vielleicht weniger Sorgen machen, wer ICE fahren will muss dort arbeiten, aber Regio und Cargo? Cargo mit den im Raum stehenden "Sparplänen" dürfte ohnehin schon Abgänge guter Leute sehen, die werden überall gebraucht.

Und man hat das gestern ja gut gesehen, wie gut "zuverlässige" Notfahrpläne funktionieren - von den avisierten 20% der Fernverkehrszüge war man in weiten Teilen Deutschlands ganz, ganz weit entfernt (es sei denn, im DB-Vorstand gelten andere Regeln für das Prozentrechnen). Könnte natürlich damit zu tun haben, das DB Fernverkehr schon unter Normalbedingungen keinen stabilen Betrieb zustande bekommt.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Deutsche Bahn, Transdev, City-Bahn Chemnitz, Personaldienstleister
GDL leitet Urabstimmung ein
17. November 2023

Da die DB fest vereinbarte Termine abgesagt hat und sie sowie andere Arbeitgeber sich Verhandlungen über die GDL-Kernforderungen entziehen, ruft die GDL ihre Mitglieder zur Urabstimmung auf.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war auch am heutigen Freitag in Berlin verhandlungsbereit. Doch die Deutsche Bahn verweigerte auch heute die Verhandlung, obwohl der Streik der GDL gestern um 18:00 Uhr beendet wurde. Auch der Transdev-Konzern taktiert und versucht, sich ebenfalls dem Thema Arbeitszeitabsenkung zu entziehen. Derzeit gibt es kein klares Signal für weitere Verhandlungen, ein neues Angebot liegt nicht vor. Und auch die acht Personaldienstleister zeigen keinerlei Bereitschaft, von ihrer Verweigerungshaltung abzurücken. Die Unternehmen der Gruppe der Personaldienstleister sind die assoft GmbH, Unternehmensbereich railmen, delphi personal GmbH, dispo-Tf Rail GmbH, First Passenger Rail Service Germany GmbH (PRS), MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH, OLB Oderland Bahn GmbH, Rheinische Bahnpersonal- und Verkehrsgesellschaft mbH und RT&S Lokführer-Akademie GmbH. Offensichtlich kann auch die City-Bahn Chemnitz ebenfalls nicht über ihren Schatten springen.

Kurzum: Die Arbeitgeber taktieren und ignorieren, dass ihre Beschäftigten für Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeit kämpfen. Kalt und realitätsfern handeln sie vorsätzlich gegen die eigenen Mitarbeiter. Wer so auf Zeit spielt, dem sind die Arbeits- und Lebensbedingungen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner offensichtlich gleichgültig.

DB verletzt grundgesetzlich geschützte Rechte

Der DB-Konzern geht sogar noch einen Schritt weiter und verweigert den GDL-Mitgliedern im Bereich der Infrastruktur ihr grundgesetzliches geschütztes Recht auf einen eigenen Tarifvertrag. Das ist die gleiche – übrigens durch nichts gerechtfertigte – Verweigerungshaltung wie auch schon 2007/2008 bei den Lokomotivführern, 2014/2015 bei den Zugbegleitern und 2020/2021 bei den Kollegen der weiteren Berufe im Bereich der DB Cargo AG, DB Regio AG und DB Fernverkehr AG. Die Geschichte wiederholt sich also zum vierten Male und die hochbezahlten Manager des roten Riesen verschwenden immer wieder Steuergelder, ohne jedwede Aussicht auf Erfolg. Grundgesetzlich geschützte Rechte einer Gewerkschaft und ihrer Mitglieder stehen für niemanden zur Disposition!

Inakzeptabel, unsozial, respektlos

Diese Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite gegenüber den Kernforderungen ihrer eigenen Beschäftigten ist nicht nur inakzeptabel, unsozial und respektlos. Sie wirkt überdies demotivierend und wird deshalb von den Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern mit absolut hoher Streikbeteiligung und kämpferischer Entschlossenheit beantwortet.

Aufruf zur Urabstimmung

Die GDL ruft daher ihre Mitglieder bei der DB AG, Transdev, City-Bahn Chemnitz und den acht Personaldienstleistern zur Urabstimmung auf. „Wir erwarten, dass unsere Mitglieder der Hinhaltetaktik der Arbeitgeber eine eindeutige Antwort erteilen“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Die GDL benötigt mindestens 75 Prozent Zustimmung ihrer Mitglieder zu längeren und häufigeren Arbeitskampfmaßnahmen.

Den Zeitpunkt und das Ergebnis der Auszählung werden wir in gesonderten Pressemitteilungen bekannt geben. Weitere Warnstreiks sind bis dahin nicht ausgeschlossen.

Quelle s.o.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

andreas hat geschrieben: 17 Nov 2023, 21:39 hmm, d.h. also jetzt, daß die Bahn in Ruhe planen kann, um ein stabiles, reduziertes Netz zusammenzubekommen, daß ohne GDL Lokführer und sonstiges Personal auskommt - ich würde das machen und dann stur durchziehen bis die GdL von ihrer Arbeitszeitforderung abweicht.... Aber ich wäre sowieso ein schlechter Mensch, ich würde denen die Erhöhung geben, die die GDL fordert und ein bisschen mehr, aber stur auf die 38 h Woche bestehen....
Man hat aber gesehen, dass auf vielen Strecken gar nichts mehr ging. Hoellental, Donautal u.a. waren komplett eingestellt. Im Fernverkehr freut sich dann halt Flixtrain.
Es ist eine Abwaerzspirale mit dem Personalmangel. Ohne 35h Woche kann man das nicht verbessern, aber da man aktell nichteinmal genug Personal hat um mit 38h alles zu fahren, kann man 35h nicht sofort umsetzen.

Die Komplettverweigerung von Seiler ist das eigentliche Problem. Den interessieren nur seine Praemien und damit ist er der Verantwortliche - sowohl fuer den Personalmangel insgesamt, als auch fuer die Streiks. Sonst wuerde er zumindest auf Forderungen fuer verbesserte Bedingungen eingehen.
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Völliger Blödsinn!!! Die DB hält sich durchaus an Recht und Gesetz, wenn sie das Tarifeinheitsgesetz zur Anwendung bringt. Weil dafür ist es da. Auch wenn der GDL das nicht passt. Das hat rein gar nichts mit unsozial zu tun!!!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:02 Völliger Blödsinn! Die DB hält sich durchaus an Recht und Gesetz, wenn sie das Tarifeinheitsgesetz zur Anwendung bringt. Weil dafür ist es da. Auch wenn der GDL das nicht passt. Das hat rein gar nichts mit unsozial zu tun.
Das TEG ist verfassungswidrig. Abgesehen davon hat die GDL bei Tf die Merheit und daher spielt das TEG da keine Rolle.
Deine !-Taste haengt, oder du spielst dich hier sinnloserweise auf. Daher habe ich die ! im Zitat auf die angemessene Menge reduziert, bzw duch sinvollere Satzzeichen ersetzt.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:02 Völliger Blödsinn!!! Die DB hält sich durchaus an Recht und Gesetz, wenn sie das Tarifeinheitsgesetz zur Anwendung bringt. Weil dafür ist es da. Auch wenn der GDL das nicht passt. Das hat rein gar nichts mit unsozial zu tun!!!
Tja, und Tf denen das Vorgehen der DB nicht passt, müssen nicht bei der DB oder überhaupt als Tf arbeiten. Dafür ist der freie Arbeitsmarkt da. Bis du dann wieder brüllst, weil in Pasing!! drei S-Bahnen "zu viel" ausgefallen sind.

Nochmals, die Zeiten in denen man Arbeitnehmer wie Sklaven knechten konnte, sind vorbei.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Und das hier kann man jetzt zwar als Gewerkschaftspropaganda abtun:

https://www.gdl.de/fileadmin/user_uploa ... die_DB.pdf

Aber wenn die darin angesprochenen Themen nur halbwegs repräsentativ für die Stimmung bei den DB-Betriebseisenbahnern sind, dann wundert es mich nicht, wenn das Vorgehen der GdL von deren Mitgliedern mit getragen wird.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Minga Jung »

146225 hat geschrieben: 18 Nov 2023, 07:51
Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:02 Völliger Blödsinn!!! Die DB hält sich durchaus an Recht und Gesetz, wenn sie das Tarifeinheitsgesetz zur Anwendung bringt. Weil dafür ist es da. Auch wenn der GDL das nicht passt. Das hat rein gar nichts mit unsozial zu tun!!!
Tja, und Tf denen das Vorgehen der DB nicht passt, müssen nicht bei der DB oder überhaupt als Tf arbeiten. Dafür ist der freie Arbeitsmarkt da. Bis du dann wieder brüllst, weil in Pasing!! drei S-Bahnen "zu viel" ausgefallen sind.

Nochmals, die Zeiten in denen man Arbeitnehmer wie Sklaven knechten konnte, sind vorbei.
Wo für mich die GDL unglaubwürdig ist:

Jetzt geht man in Streik, weil die Bahnen (es ist ja nicht nur die DB!) eine Absenkung der Arbeitszeit gerade nicht können oder wollen. Aber bei den Tarifverhandlungen der GDL mit der von der GDL gegründeten Genossenschaft FairTrain:

"Die Tarifverhandlungen innerhalb der Genossenschaft sind bereits abgeschlossen – ohne dass es angestellte Lokführer gibt. Geeinigt haben sich GDL und Fair Train auf eine Arbeitszeit von 38 Stunden."

Quelle: https://www.zeit.de/2023/47/claus-wesel ... it/seite-2

Wie scheinheilig kann man Bitte sein? Und da geht mir die Hutschnur hoch, weil es nur von CW darum geht zu zeigen wer den dicksten *Piep* hat. Das solche Forderungen durchaus berechtigt sind steht dabei auf einem anderen Blatt Papier. Gibt es denn keine Gewerkschaft zwischen "ich gehe mit dem Arbeitgeber ins Bett" und "ich habe Macht und zeige das alles, damit ich mir ein Denkmal setze"?
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