Mangelnde Behindertengerechtigkeit im ÖPNV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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146225
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Beitrag von 146225 »

JeDi @ 3 Jul 2012, 21:31 hat geschrieben: Naja - man hat sich ja schon schöne dunkle Ecken hinter den Aufzügen gebaut...
Ja sicher, aber viel anders war das wohl beim besten planerischen Willen nicht zu lösen - also es sei denn, Du hättest den Aufzügen wie in Koblenz Hbf einen Extra-Tunnel spendiert. Aber um die Finanzierung gab es ja auch schon Streit...
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 3 Jul 2012, 20:29 hat geschrieben:Ich habe schon verstanden, was glemsexpress geschrieben hat. Natürlich hat er keinen gesehen, der es nicht geschafft hat. Die, welches es nicht schaffen, suchen sich andere Zugangswege zum ÖPNV, nehmen sich ein Taxi oder einen Behindertenfahrdienst. Möglicherweise haben sie auch ein entsprechend umgerüstetes eigenes Auto.
oder was auch sehr warscheinlich ist, ist dass diese sich einfach einen E-Rolli hohlen oder entsprechende Zusatzantriebe (die funktionieren in etwa wie ein Pedelec) wie die Dame im Viedeo.

Und vor allem mit einen 100kg schweren E-Rolli wird es sehr ulkig wenn der Aufzug streikt. Ich habe schon sehr oft mit Rollifahrern Bahntouren unternommen. E-Rollifahrer erforderten wegen der notwenigen Umfahrung von Aufzügen eine sehr besondere Planung. Handrollis bekommst du (unter gefärdung für die allgemeine Sicherheit - Danke DB) auch noch über die Treppen.
Autobahn @ 3 Jul 2012, 20:29 hat geschrieben:Es gibt auch Menschen, die zwar nicht im Rollstuhl sitzen, aber Probleme haben, Treppen und Steigungen zu bewältigen. Sie kommen zwar im Endeffekt oben an, aber es dauert sehr lange und bereitet tierische Schmerzen. Das sind z.B. jene Leute, die sich ein solches Gefährt kaufen:
Und warum nehmen sie dieses nicht einfach mit in die Bahn?
Weil die Gefahr zu groß ist im Aufzug stecken zu bleiben, bzw diese zu klein sind?
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Beitrag von VT624 »

Mutmaßlich, weil man schlecht zu Fuß bei der Bahn besser beraten ist als mit so einem Bleiklumpen mit Sitz und Lenker. Bei offiziell 4 Bahnsteighöhen und zig Fahrzeugen mit fixen Treppenstufen, die dafür sorgen, dass man bei keiner davon stufenlos in den Zug kommt, ist es, gerade wenn man ein Mobilitätsproblem und keinen Helfer hat, kritisch mit so einem Ding.

In Großbritannien und Japan hat man es geschafft, durchaus nicht kleine Netze mit einheitlichen Einstiegshöhen zu versehen. Mittlerweile geht es in GB auch den Pacern (Classes 142 bis 144) an den Kragen, weil es hinter den Türen eine 5 cm hohe Stufe gibt. Auf jedem Zug ist aber an sich ein Guard dabei, der helfen könnte, dieses kleine Hindernis zu überwinden. Wenn man dagegen mal erlebt hat, wie ältere Leute (einzige Mobilitäthilfe ein Stock) bei einem 35cm-Bahnsteig bei vom Bahnsteig weg kippender Kurvenüberhöhung in einen Dosto zu kommen versuchen, der wird über so ein Luxusproblem nur lächeln können.
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Beitrag von luc »

146225 @ 3 Jul 2012, 21:27 hat geschrieben: Vollzugsmeldung: Station ohne Service [DB] nimmt Aufzüge in Heilbronn Hbf in Betrieb.

Ich kann nur wünschen und hoffen, daß die Präsenz der Bundespolizei vor Ort die Aufzüge und die neugestalteten Treppenaufgänge möglichst lange vor Vandalismus bewahrt. Wahrscheinlich aber leider mal wieder nicht lange genug...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@glemsexpress

Meinst Du das Video aus der ZDF-Mediathek? Ich habe da keinen Zusatzantrieb erkennen können. Aber das ist auch egal.

Das von mir verlinkte Bild zeigt einen so genannten E-Scooter, der von Menschen benutzt wird, die kurze Wege noch eigenständig laufen können, z. B. bei Muskelschwund. Darauf wollen sich auch nicht verzichten. Ein E-Rolli wird meist von Menschen benutzt, die auch in ihrer sonstigen Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind und meist nicht ohne fremde Hilfe daraus aufstehen können.

Für beide besteht natürlich auch bei vorhandenen Rampen eine große Hürde im ÖPNV. Und das ist meist die Inkompabilität zwischen Fahrzeug und Bahnsteig . Da spielt es keine Rolle, ob ein Aufzug oder eine Rampe vorhanden ist. Derjenige, der aber kurze Wege noch eigenständig laufen kann, wird sich zum Bahnhof bringen lassen, wenn ein Aufzug vorhanden ist. Eine Rampe lehnt er aber ab (s. oben). Am Ziel nimmt er ein Taxi. Oder er nimmt für kurze Wege den E-Scooter und für längere Strecken das eigene Auto ;) (dank Sevolenkung und Bremskraftverstärker geht das Problemlos :D, da ist noch nicht einmal ein Umbau des Autos erforderlich)

Ich habe zwar nicht mit Rollifahrern Bahnreisen unternommen, aber eine Zeit lang auch als Taxifahrer gearbeitet. Und in dieses Taxiunternehmen war wegen seiner Freundlichkeit bei Körperbehinderten sehr beliebt. Da musste ich auch häufig Rollifahrer die Treppen von oder zu ihrem Wohnhaus rauf oder runter bugsieren. Die meisten davon waren Multiple Sklerose Patienten. Je nach dem, wie weit die Erkrankung fort geschritten war, musste ich sie auch noch in das Taxi heben und heraus holen. Und dann musste ich sie auch noch zu Therapie oder in die Arztpraxis schieben. Für ganz "schwere" Fälle hatte dieses Unternehmen sogar einen spezielles Fahrzeug (Ford Transit) mit Rampe. Damit wurden aber auch Mehrfachbehinderte, die im Rollstuhl saßen, befördert. Dieses musste ich auch öfter fahren. So ganz fremd ist mir das Thema also nicht.

Abgesehen von den Bahn affinen Dingen vielleicht mehr, als bei Dir. Klar erfordert die "Umfahrung" von nicht behindertengerechten Stationen eine gewisse Logistik. Damit hatte ich im Taxi keine Probleme. Dafür aber am Anfang oder am Ende der Tour ;)
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Beitrag von 146225 »

luc @ 4 Jul 2012, 00:47 hat geschrieben: In Heilbronx wäre eine 24-Stunden-Überwachung mehr als notwendig. Und selbst die würde nicht reichen.
Verbindlichsten Dank für diese wundervolle Pauschalaussage, mögen Dir Deine Vorurteile bis in höchste Alter segensreich erhalten bleiben!
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Meinst Du das Video aus der ZDF-Mediathek? Ich habe da keinen Zusatzantrieb erkennen können. Aber das ist auch egal.
Natürlich ist da einer. Oder was glaubst du was die Radnabenmotoren da sollen?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Das von mir verlinkte Bild zeigt einen so genannten E-Scooter, der von Menschen benutzt wird, die kurze Wege noch eigenständig laufen können, z. B. bei Muskelschwund. Darauf wollen sich auch nicht verzichten. Ein E-Rolli wird meist von Menschen benutzt, die auch in ihrer sonstigen Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind und meist nicht ohne fremde Hilfe daraus aufstehen können.
Vollkommen schwachsinnige Pauschalisierung.
Ich kenne leute mit Muskelschwnd die mit nen E-Rolli herumfahren und laufen können, andererseits aber auch Leute die nicht stehen können und mit einen Scooter fahren.
Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Und das ist meist die Inkompabilität zwischen Fahrzeug und Bahnsteig .
Ich kenne E-Rollifahrer die vom 76er in nen 420 reinkommen. Kurtzversionen der 423er Rampen kann sich ja jeder kaufen. Muss halt der TF oder ein Fahrgast kurz helfen.
Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Eine Rampe lehnt er aber ab (s. oben).
Und wenn der Aufzug kaputt ist?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Ich habe zwar nicht mit Rollifahrern Bahnreisen unternommen,
Siehste, wieder hab ich die größere Erfahrung...
Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Abgesehen von den Bahn affinen Dingen vielleicht mehr, als bei Dir.
Glaub ich nicht umbedingt, auch Rolli-Transportautos und -fahrräder hab ich schon öfters selbst beladen...
Autobahn @ 4 Jul 2012, 01:05 hat geschrieben:Klar erfordert die "Umfahrung" von nicht behindertengerechten Stationen eine gewisse Logistik.
Blöd das es durch Aufzugsbau immer mehr werden.
In Sinsheim fand ich es z.B. bei 628er Einsatz VOR den "behindertengerechten" Umbau einfacher mit einen Schieberolli zurechtzukommen als jetzt wo man den störungsanfälligen Aufzug nutzen muss und den Rolli dann zwar ohne Stufe in das fahrzeug bekommt aber x Meter höhenunterschied hochzerren muss weil die Schrott-Aufzüge mal wieder spinnen.
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Beitrag von luc »

146225 @ 4 Jul 2012, 05:39 hat geschrieben: Verbindlichsten Dank für diese wundervolle Pauschalaussage, mögen Dir Deine Vorurteile bis in höchste Alter segensreich erhalten bleiben!
Ja, das musste sein und stimmt leider auch mit der Realität überein. Und wenn du ungestraft von der Provinzmetropole reden darfst...

Viele Grüße aus Mannheim, Stadtteil Kana***stadt Ost
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Beitrag von 146225 »

luc @ 4 Jul 2012, 19:58 hat geschrieben:Ja, das musste sein und stimmt leider auch mit der Realität überein. Und wenn du ungestraft von der Provinzmetropole reden darfst...

Viele Grüße aus Mannheim, Stadtteil Kana***stadt Ost
Ich habe es Dir ja auch nicht persönlich übel genommen - und Du wirst mir bitte nicht Heilbronn und Stuttgart auf eine Stufe stellen wollen. Abgesehen davon bist Du auch jederzeit hier am Neckar willkommen - also so zum Aufzugfahren und zum Realitätscheck ;) - vielleicht dann aber auch zur Inbetriebnahme der Stadtbahn Nord, die sicherlich auch in Sachen Barrierefreiheit Verbesserungen zum Status quo bringen wird.
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Beitrag von glemsexpress »

146225 @ 4 Jul 2012, 20:04 hat geschrieben:vielleicht dann aber auch zur Inbetriebnahme der Stadtbahn Nord, die sicherlich auch in Sachen Barrierefreiheit Verbesserungen zum Status quo bringen wird.
+ Neuer ebenerdiger Zugang zu den Zügen Richtung Nord am HBF Vorplatz und in der City.
+ mehr ebenerdige Einstiege

- BÜ-Zugänge wurden durch Aufzüge ersetzt (z.B. Sinsheim und Bad Rappenau).

Insgesamt zwar eine positive Billanz, aber vor allem die Tatsache dass wichtige Knotenpunkte warscheinlich mal wieder nicht nachhaltig barrierefrei sind ist doch ein ziemlicher Stachel. Wenigstens wird man von der Nordstrecke barrierefrei auf die Ost-West Strecke umsteigen können.
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress
Ich kenne leute mit Muskelschwnd die mit nen E-Rolli herumfahren und laufen können, andererseits aber auch Leute die nicht stehen können und mit einen Scooter fahren.
Ich kenne Leute ohne Muskelschwund, die einen e-Scooter haben, weil sie zu faul sind, sich die Brötchen zu Fuß zu holen. Dann brauchen sie wenigstens nicht das Auto aus der Garage zu holen.
Ich kenne E-Rollifahrer die vom 76er in nen 420 reinkommen. Kurtzversionen der 423er Rampen kann sich ja jeder kaufen. Muss halt der TF oder ein Fahrgast kurz helfen.
Toll, was Du für Leute kennst. Klar, es gibt einige sportliche Rollstuhlfahrer. Das sind jene, die vorher auch sportlich waren und durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt sind. Die schaffen auch 20 cm Höhenunterschied. Ich sehe jedes mal, wenn ich mit der S-Bahn fahre, (vor allem ältere) Menschen, die sich auch ohne Rollstuhl bei einem Höhenunterschied von 20 cm schwer tun, ein- oder auszusteigen. Als diese Menschen in Deinem Alter waren, sind sie noch auf eine fahrende Straßenbahn aufgesprungen (damals waren die Schiebetüren oft nur im Winter geschlossen)

Und was soll der Schwachsinn, das sich ja „jeder“ eine Kurzversion der 423er Rampen kaufen kann. Soll er die jedes mal mitschleppen? Und wie bekommt er dann an das Fahrzeug angelegt und anschließend in das Fahrzeug? Es ist nicht Aufgabe des Fahrgastes, für einen behindertengerechten ÖPNV zu sorgen, sondern es ist die Aufgabe des Verkehrsunternehmens. Da hilft es auch nicht viel, wenn der Tf einer S-Bahn dem Rollifahrer hilft. Dazu sind die Haltezeiten zu kurz.
Und wenn der Aufzug kaputt ist?
Muss der Infrastrukturbetreiber dafür sorgen, das a) Servicepersonal vor Ort ist und b) der Aufzug binnen 24 Stunden wieder funktioniert.
Siehste, wieder hab ich die größere Erfahrung..
Worin? Du hast mal Rollstuhlfahrer auf Bahnreisen begleitet, das habe ich nicht. Na und? Dafür habe ich mehr Erfahrung beim Behindertentransport in KFZ. Bei der heutigen Situation ist Bahnreisen für Rollifahrer ohnehin unattraktiv. Das Ehepaar in dem ZDF-Beitrag hatte wohl ein behindertengerecht umgebautes Auto. Warum in aller Welt haben sie sich auf eine Bahnreise eingelassen?
Glaub ich nicht umbedingt, auch Rolli-Transportautos und -fahrräder hab ich schon öfters selbst beladen...
Gääähn. Das war die leichteste Aufgabe, die ich hatte. Hast Du jemals einen Rollstuhlfahrer, der nicht mit diesem Ding transportiert werden wollte, sondern mit einen „normalen“ Taxi, aus dem Rollstuhl gehoben und auf den Beifahrersitz bugsiert? Und am Ziel das gleiche rückwärts? Und das mehrmals am Tag? Und wie ich schon vorher berichtete, musste ich die Fahrgäste oft auch aus ihren nicht behindertengerecht umgebauten Wohnungen holen und wieder hinein bringen. Und ob die Treppe zu einem Bahnsteig oder zu einer Wohnung führt, ist schlicht egal.
In Sinsheim fand ich es z.B. bei 628er Einsatz VOR den "behindertengerechten" Umbau einfacher mit einen Schieberolli zurechtzukommen als jetzt wo man den störungsanfälligen Aufzug nutzen muss und den Rolli dann zwar ohne Stufe in das fahrzeug bekommt aber x Meter höhenunterschied hochzerren muss weil die Schrott-Aufzüge mal wieder spinnen.
Ich kenne den Bahnhof Sinsheim nicht aus eigener Anschauung. Auf dem Luftbild in Google Maps ist eine lange Rampe (und Treppen) zu erkennen, die auf den Mittelbahnsteig führt. Dort ist ebenfalls eine Treppe und ein Aufzug. Auf alten Fotos habe ich gesehen, das es mal einen „BÜ“ auf den Mittelbahnsteig gab. Und zwar ausschließlich. Das ist heute nur noch bei Nebenbahnen erlaubt. Und das ist auch gut so. Oder willst Du den Schrankenwärter Laumann in jedem Bahnhof?

Was die Aufzüge angeht, siehe oben.

Es ist schon ein paar Monate her, ein Aufzug der Düsseldorfer Rheinbahn im Hauptbahnhof Düsseldorf war defekt. Servicepersonal der Rheinbahn stand davor und hat Müttern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geholfen, über die Treppe auf die Ebene der Stadtbahnen zu kommen. Auf diese Idee kommt Station ohne Service natürlich nicht.

Ich habe aber langsam den Eindruck, dass Du technische Hilfen, die dem Menschen den Einsatz von Körperkraft ersparen, grundsätzlich ablehnst. Seien es Auto, Roller, Motorräder oder auch Aufzüge. Neben Aufzügen können alle technischen Geräte defekt sein. In Deinem Alter wirst Du sicher darauf noch nicht angewiesen sein. Du wirst auch sicher den Rheinturm in Düsseldorf (240 Meter) auf den Treppen besteigen (Rampe ca. 7 Kilometer, mit Podesten :lol:). Die Treppe dient übrigens als Training für die Feuerwehr.

Nein, die Rampe gibt es nicht, es war nur ein theoretischer Wert.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben: Das ist heute nur noch bei Nebenbahnen erlaubt. Und das ist auch gut so.
Das wird primär mal durch Wiederholen nicht richtiger - oder du nennst jetzt endlich mal eine Rechtsnorm, nach der das auf Hauptbahnen verboten sein soll.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Toll, was Du für Leute kennst. Klar, es gibt einige sportliche Rollstuhlfahrer.
HÄ?

E-Rollifahrer sind in der Regel nicht umbedingt sportlich. darum ja der E-Rolli.
Aber was um alles in der Welt hat das mit den Beitrag zu tun?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Und was soll der Schwachsinn, das sich ja „jeder“ eine Kurzversion der 423er Rampen kaufen kann. Soll er die jedes mal mitschleppen? 
ich kenne E-Rollifahrer die machen das. Die stecken sie sich hinten an den E-Rolli.
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Da hilft es auch nicht viel, wenn der Tf einer S-Bahn dem Rollifahrer hilft. Dazu sind die Haltezeiten zu kurz.
HÄ?
Mach dich einfach mal schlau wie Rollis in Nahverkehrszüge, vor allem Triebwagen ohne Zugbegleiter, verladen werden. Dann darfst du dich gerne wieder äußern. Das ist ja schrecklich.
Natürlich hilft ein Tf eines 423ers einen Rollifahrer indem er die Rampe auslegt. Wozu soll das Ding sonst da sein?
Ich hab noch nie gesehen dass der Weihnachtsmann diese ausgelegt hätte...
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Muss der Infrastrukturbetreiber dafür sorgen, das a) Servicepersonal vor Ort ist und b) der Aufzug binnen 24 Stunden wieder funktioniert.
Und wenn was größeres kaputt ist?
Und die verlangst ernsthaft an jeder Station wo ein Aufzug ist Personal? Wer soll das denn bezahlen?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Worin? Du hast mal Rollstuhlfahrer auf Bahnreisen begleitet, das habe ich nicht. Na und? Dafür habe ich mehr Erfahrung beim Behindertentransport in KFZ.
...was hier aber nicht mal das Thema ist!?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Bei der heutigen Situation ist Bahnreisen für Rollifahrer ohnehin unattraktiv.
Trotzdem für viele die einzigste möglichkeit überhaupt mobil zu sein. Darum muss das auch funktionieren und soll nicht mit irgendwelchen störungsanfälligen Kruscht erschwert werden.
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Das Ehepaar in dem ZDF-Beitrag hatte wohl ein behindertengerecht umgebautes Auto. Warum in aller Welt haben sie sich auf eine Bahnreise eingelassen?
Weil parken in Stuttgart teuer ist?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Gääähn. Das war die leichteste Aufgabe, die ich hatte. Hast Du jemals einen Rollstuhlfahrer, der nicht mit diesem Ding transportiert werden wollte, sondern mit einen „normalen“ Taxi, aus dem Rollstuhl gehoben und auf den Beifahrersitz bugsiert?
Natürlich.
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Und am Ziel das gleiche rückwärts?
Wo ist das Problem?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Und wie ich schon vorher berichtete, musste ich die Fahrgäste oft auch aus ihren nicht behindertengerecht umgebauten Wohnungen holen und wieder hinein bringen.
Ich wohne auch in einer nicht behindertengerechten Wohnung und bekomme öfters besuch von Rollifahrern. Aber was hat das ganze jetzt eigendlich mit den Thema zu tun?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Und ob die Treppe zu einem Bahnsteig oder zu einer Wohnung führt, ist schlicht egal.
Mit einen E-Rolli kannst du nicht einfach die Treppen hoch.
Warum einfach wenn es auch kompliziert geht? Wenn es danach geht dann war die Situation mit den 628ern vorher besser da dort nur wenige Stufen waren und nicht so viele wie heute.
Tolle "verbesserung".
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Auf alten Fotos habe ich gesehen, das es mal einen „BÜ“ auf den Mittelbahnsteig gab. Und zwar ausschließlich. Das ist heute nur noch bei Nebenbahnen erlaubt. Und das ist auch gut so. Oder willst Du den Schrankenwärter Laumann in jedem Bahnhof? 
HÄ?
Schon mal was von automatischen Schranken gehört?
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Es ist schon ein paar Monate her, ein Aufzug der Düsseldorfer Rheinbahn im Hauptbahnhof Düsseldorf war defekt. Servicepersonal der Rheinbahn stand davor und hat Müttern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geholfen, über die Treppe auf die Ebene der Stadtbahnen zu kommen. Auf diese Idee kommt Station ohne Service natürlich nicht.
Komisch, als ich in Düsseldorf war, da gingen fast nur die Rolltreppen. Und Servicepersonal hab ich keines gesehen.
Autobahn @ 4 Jul 2012, 22:27 hat geschrieben:Ich habe aber langsam den Eindruck, dass Du technische Hilfen, die dem Menschen den Einsatz von Körperkraft ersparen, grundsätzlich ablehnst. Seien es Auto, Roller, Motorräder oder auch Aufzüge. Neben Aufzügen können alle technischen Geräte defekt sein
Aber das führt dann nicht dazu dass ein Rollifahrer nachts um 0:00 Uhr bei Wind und Wetter irgendwo festsitzt. Sorry, aber wenn ich sehe dass Mio €s ausgegeben werden und am Schluss kaum was bei rauskommt dann geht mir der Deckel. Und nur weil man wieder umbedingt was technisches verbauen muss.
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress
ich kenne E-Rollifahrer die machen das. Die stecken sie sich hinten an den E-Rolli.
Bestimmt nicht, damit sie in die S-Bahn kommen. Wahrscheinlich brauchen sie das am Start- und Zielort.
Mach dich einfach mal schlau wie Rollis in Nahverkehrszüge, vor allem Triebwagen ohne Zugbegleiter, verladen werden. Dann darfst du dich gerne wieder äußern.
Habe ich erlebt. Der Tf saß gemütlich in seinem Führerstand, glotzte zum Fenster raus und Begleiter und andere Fahrgäste haben geholfen. War ein 76er Bahnsteig und ein 96er x-Wagen. Hätte nur noch gefehlt, das er "Jalla-Jalla" über die Außenlautsprecher gerufen hätte.
Und wenn was größeres kaputt ist?
Und die verlangst ernsthaft an jeder Station wo ein Aufzug ist Personal? Wer soll das denn bezahlen?
Der Infrastrukturbetreiber, wer denn sonst? Das Personal muss natürlich nur vor Ort sein, wenn der Aufzug defekt ist.
...was hier aber nicht mal das Thema ist!?
Doch, Taxen sind auch ÖPNV!!! Auch wenn Du es nicht wahr haben willst, weil sie ja individuelle Start- und Zielorte haben. Sie unterliegen der BOKraft, denen auch Linienbusse unterliegen ;)
Trotzdem für viele die einzigste möglichkeit überhaupt mobil zu sein. Darum muss das auch funktionieren und soll nicht mit irgendwelchen störungsanfälligen Kruscht erschwert werden.
Unsinn, es gibt viel Fahrdienste für Körperbehinderte, auf die Bahn sind sie nicht angewiesen. Und die unterliegen auch der BOKraft, also ÖPNV.
Weil parken in Stuttgart teuer ist?
Selbst Schuld, wenn man sich trotz vorhandenem behindertengerechten Auto auf ein solches Abenteuer einlässt. Klar, Behinderte reisen in der 2. Klasse bei der Bahn kostenlos. Das ist ja auch in Ordnung. Aber Schwaben eben. Geiz ist geil.
Natürlich.
Im Ernst, Du hast einen Personenbeförderungsschein und fährst Taxi? Das hätte ich nicht von Dir gedacht.
Wo ist das Problem?
Das Gleiche, wie beim Einsteigen
Ich wohne auch in einer nicht behindertengerechten Wohnung und bekomme öfters besuch von Rollifahrern. Aber was hat das ganze jetzt eigendlich mit den Thema zu tun?
Was hat es mit dem Thema zu tun, wo Du wohnst und wer Dich besucht?
Mit einen E-Rolli kannst du nicht einfach die Treppen hoch.
Warum einfach wenn es auch kompliziert geht? Wenn es danach geht dann war die Situation mit den 628ern vorher besser da dort nur wenige Stufen waren und nicht so viele wie heute.
Tolle "verbesserung".
Ob eine oder mehrere Stufen, mit einem traditionellen eRolli kommst Du damit nicht hoch. Die bekommst Du auch als Begleiter nicht mal eine Stufe hoch in einen 628er gezerrt. Und er hat drei Stufen + eine vom Bahnsteig :P
Schon mal was von automatischen Schranken gehört?
Ja. Aber wie viele ignorieren das?
Komisch, als ich in Düsseldorf war, da gingen fast nur die Rolltreppen. Und Servicepersonal hab ich keines gesehen.
Die Aufzüge sind am Nordtunnel. Zugegeben, man muss sie erst suchen. Sie fallen aber seltener aus, als die Rolltreppen :P. Servicepersonal ist vorhanden, man muss es aber auch erst suchen. Dafür ist aber der Service-Point zuständig. Also dort mal nachfragen ;)
Aber das führt dann nicht dazu dass ein Rollifahrer nachts um 0:00 Uhr bei Wind und Wetter irgendwo festsitzt. Sorry, aber wenn ich sehe dass Mio €s ausgegeben werden und am Schluss kaum was bei rauskommt dann geht mir der Deckel. Und nur weil man wieder umbedingt was technisches verbauen muss.
Dazu habe ich schon mein Statement abgegeben. Technische Einrichtungen müssen ohne Wenn und Aber funktionieren. Das trifft nicht nur auf die Aufzüge zu, sondern auch auf die Züge. Eine Rampe oder ein "Bahnübergang" nützt nichts, wenn der Zug ausfällt :P

Aber in Deine allumfassende Kenntnis für Bedürfnisse der Gehbehinderten will ich nicht weiter einreden. Du hast ja die Weisheit gepachtet. Ich bin nicht an den Rollstuhl gefesselt, aber eine Rampe fällt mir genau so schwer, wie eine Treppe. Rolltreppen sind ja in Ordnung. Was nun?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Bestimmt nicht, damit sie in die S-Bahn kommen. Wahrscheinlich brauchen sie das am Start- und Zielort.
Wenn du noch nie mit Rollifahrern in der Bahn unterwegs warst dann ist das ja in Ordung, aber erzähle doch bitte keinen Müll. Ich werde bestimmt keinen Filmen nur damit du mir glaubst.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Habe ich erlebt. Der Tf saß gemütlich in seinem Führerstand, glotzte zum Fenster raus und Begleiter und andere Fahrgäste haben geholfen. War ein 76er Bahnsteig und ein 96er x-Wagen. Hätte nur noch gefehlt, das er "Jalla-Jalla" über die Außenlautsprecher gerufen hätte.
Seit wann haben x-Wagen Einstiegshilfen???
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Der Infrastrukturbetreiber, wer denn sonst? Das Personal muss natürlich nur vor Ort sein, wenn der Aufzug defekt ist.
Dann sitzen da 5 Leute um villeicht einen einzigen Rollifahrer zu helfen?
Wie wär es einfach verlässlichere technik zu verbauen?
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Unsinn, es gibt viel Fahrdienste für Körperbehinderte, auf die Bahn sind sie nicht angewiesen. Und die unterliegen auch der BOKraft, also ÖPNV. 
Lass dir mal von denen eine Fahrt kalkulieren. Das kann sich doch keiner Leisten.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Selbst Schuld, wenn man sich trotz vorhandenem behindertengerechten Auto auf ein solches Abenteuer einlässt. Klar, Behinderte reisen in der 2. Klasse bei der Bahn kostenlos. Das ist ja auch in Ordnung. Aber Schwaben eben. Geiz ist geil. 
Was ist das denn für eine Aussage?
Du willst Leuten das Recht auf eine unbeschwerte Bahnfahrt absprechen, nur weil sie ein Auto haben? Das kann doch nicht dein ernst sein.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben: Im Ernst, Du hast einen Personenbeförderungsschein und fährst Taxi? Das hätte ich nicht von Dir gedacht.
Man kann das auch mit einen Privatwagen machen, SLK z.B.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Ob eine oder mehrere Stufen, mit einem traditionellen eRolli kommst Du damit nicht hoch. Die bekommst Du auch als Begleiter nicht mal eine Stufe hoch in einen 628er gezerrt. Und er hat drei Stufen + eine vom Bahnsteig
Das ist tatsächlich so.
Situation früher: Nur befahrbah mit Schieberolli und kompetenter Begleitpersohn.
Situation heute: Befahrbahr von allen, aber nur manchmal.

Zur Not setzt du den E-Rollifahrer für den Besuch in einen Schieberolli...
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Ja. Aber wie viele ignorieren das? 
Und wie viele ignorieren Ampeln, Tempolimits usw?
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Die Aufzüge sind am Nordtunnel. Zugegeben, man muss sie erst suchen.
Ich meinte eher die Aufzüge der Rheinbahn. Vor allem diese sinnlosen Schrägaufzüge die gleich mal doppelt so störungsanfällig sind.
Und in Dortmund schaltet das Stadtbahnpersonal auch mal die Aufzüge ab damit Rollstuhlfahrer diese besser benutzen können :blink:
So sieht die Realität im ÖV aus...
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben:Das trifft nicht nur auf die Aufzüge zu, sondern auch auf die Züge. Eine Rampe oder ein "Bahnübergang" nützt nichts, wenn der Zug ausfällt
Wie oft fallen Züge aus? Und wie oft Aufzüge?
Autobahn @ 6 Jul 2012, 00:31 hat geschrieben: Ich bin nicht an den Rollstuhl gefesselt, aber eine Rampe fällt mir genau so schwer, wie eine Treppe.
Wäre die DB nicht im Unterführungswahn gefangen dann hättest du damit auch keine Probleme. Wie gesagt, ein großer Teil der Bahnhöfe könnte ohne größere Probleme mit ebenerdigen Zugängen ausgerüstet werden. Die wenigen bahnhöfe wo das nicht geht kann man dann zur Not immer noch mit beiden (Aufzug und Notrampe) ausrüsten.
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Wenn du noch nie mit Rollifahrern in der Bahn unterwegs warst dann ist das ja in Ordung, aber erzähle doch bitte keinen Müll. Ich werde bestimmt keinen Filmen nur damit du mir glaubst.
Ich gehe in der Tat davon aus, dass diese Rampen in erster Linie dazu beschafft wurden, sie am Start und am Ziel zu benutzen und sie nur ein Nebeneffekt bei der Bahn sind. Aber meinetwegen, dann haben sich die Leute die eben nur für die Bahn beschafft. Das kann es aber nicht sein, dass sich die Leute selbst etwas anschaffen müssen, um in die Bahn zu kommen.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Seit wann haben x-Wagen Einstiegshilfen???
Welcher Zug hat überhaupt Einstiegshilfen? Am vernünftigsten ist es, wenn die Bahnsteighöhe der Höhe des Zuges über Schienenoberkante entspricht und nur ein kleiner Spalt vorhanden ist. Das passt aber nur bei wenigen Nahverkehrswagen auf dem gesamten Linienweg. Beim 628er passt es sogar an keinem Bahnsteig.
Im Fernverkehr gibt es "Bahnsteig gebundene" Einstiegshilfen, den selbst im ICE muss man Stufen steigen.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Dann sitzen da 5 Leute um villeicht einen einzigen Rollifahrer zu helfen?
Na und? Außerdem gibt es Mütter mit Kinderwagen ;)
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Wie wär es einfach verlässlichere technik zu verbauen?
Bau doch mal einen Vandalismusresitenten Aufzug.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Lass dir mal von denen eine Fahrt kalkulieren. Das kann sich doch keiner Leisten.
Billig ist das nicht, klar. Aber doch relativ bequemer, als das Gedöns im ÖV.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Was ist das denn für eine Aussage?
Du willst Leuten das Recht auf eine unbeschwerte Bahnfahrt absprechen, nur weil sie ein Auto haben? Das kann doch nicht dein ernst sein.
Unbeschwerte Bahnfahrt, da muss ich angesichts des Endes dieser Reise wirklich lachen. Du glaubst doch nicht im Ernst, das dieses Ehepaar sich noch einmal auf eine Bahnfahrt einlässt.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Man kann das auch mit einen Privatwagen machen, SLK z.B.
Aber nur, wenn es eine Privatfahrt war. Wenn es gewerblich ist, machst Du Dich strafbar.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Das ist tatsächlich so.
Situation früher: Nur befahrbah mit Schieberolli und kompetenter Begleitpersohn.
Situation heute: Befahrbahr von allen, aber nur manchmal.
628er hatte ich oben schon aufgeführt. Mit Bahnsteig gebundener Einstiegshilfe geht es.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Zur Not setzt du den E-Rollifahrer für den Besuch in einen Schieberolli...
Das ist manchmal auch nicht so einfach. Und vor allem, die Besitzer eines eRollis wollen unabhängig von einer Begleitperson sein.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Und wie viele ignorieren Ampeln, Tempolimits usw?
Was hat das damit zu tun?
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Ich meinte eher die Aufzüge der Rheinbahn. Vor allem diese sinnlosen Schrägaufzüge die gleich mal doppelt so störungsanfällig sind.
Die Rheinbahn macht im Gegensatz zur Deutschen Bahn einen guten Job. Da steht tatsächlich so lange Servicepersonal an Aufzug, bis dieser repariert ist. Und wenn es sein muss auch mal zwei oder drei Tage. Bei der DB kannst Du von Glück sagen, wenn da mal ein Schild hängt, dass der Aufzug kaputt ist, und noch glücklicher kannst Du sein, wenn auch ein Datum für die Instandsetzung genannt ist, und das liegt in drei Wochen.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Und in Dortmund schaltet das Stadtbahnpersonal auch mal die Aufzüge ab damit Rollstuhlfahrer diese besser benutzen können  :blink:
So sieht die Realität im ÖV aus...
Hast Du da sichere Erkenntnisse oder ist das nur eine Behauptung?
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Wie oft fallen Züge aus? Und wie oft Aufzüge?
Es fallen eher Züge aus, als Aufzüge.
glemsexpress @ 6 Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:Wäre die DB nicht im Unterführungswahn gefangen dann hättest du damit auch keine Probleme. Wie gesagt, ein großer Teil der Bahnhöfe könnte ohne größere Probleme mit ebenerdigen Zugängen ausgerüstet werden. Die wenigen bahnhöfe wo das nicht geht kann man dann zur Not immer noch mit beiden (Aufzug und Notrampe) ausrüsten.
Du lebst im beschaulichen Baden-Württemberg. Da mag es noch viele Bahnsteige geben, die ebenerdig erreichbar sind. Die gibt es auch am Niederrhein oder im Münsterland. Aber im Ruhrgebiet und in anderen großen Städten gibt es schon seit mehr als 100 Jahren keine Bahnsteige mehr, die ebenerdig zu erreichen wären. Damals gab es sogar noch nicht einmal Aufzüge und Rolltreppen. Es gab Gepäckaufzüge, da wurde das aufgegebene Gepäck mit Rollwagen zum Gepäckwagen gebracht :D

Notrampen stelle ich mir z.B am Düsseldorfer Hauptbahnhof nur sehr schwer vor. Es ist schlicht kein Platz dafür vorhanden.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben: Welcher Zug hat überhaupt Einstiegshilfen?
Sämtliche Dostosteuerwagen und einige Mittelwagen, 423-9, diverse n-Steuerwagen, 640-8, viele 628 um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Ich gehe in der Tat davon aus, dass diese Rampen in erster Linie dazu beschafft wurden, sie am Start und am Ziel zu benutzen und sie nur ein Nebeneffekt bei der Bahn sind. Aber meinetwegen, dann haben sich die Leute die eben nur für die Bahn beschafft. Das kann es aber nicht sein, dass sich die Leute selbst etwas anschaffen müssen, um in die Bahn zu kommen.
Das ist zwar schon richtig, aber trotzdem existieren diese Rampen zuhauf.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben: Welcher Zug hat überhaupt Einstiegshilfen?
Mir ist kaum ein Neubauzug bekannt der keine Fahrzeugebundene Einstiegshilfe hat. Auch die neu zu liefernden ICE und IC Wagen (Inklusive BR 407) haben eine Fahrzeuggebundene Einstiegshilfe. dabei handelt es sich m.W. um den Trainlift von MBB. Dieser ist auch im Railjet der ÖBB verbaut.
Einige modernisierte 628 hat man auch mit Einstigshilfen ausgestattet, ebenso ein paar n-Steuerwagen.
Während der Trainlift in Hochfluhrfahrzeugen ja noch sinnvoll ist, ist die DoSto Rampe ein einziges Ärgernis. Diese fällt oft aus (was auch die anderen Fahrgäste freut wenn diese ausgefahren den Geist aufgibt) und ist schwer zu befahren weil aufgrund des Aufbaus kleinje Stufen drinen sind. Eine Rampe wie bein 423er wäre sinnvoller.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Bau doch mal einen Vandalismusresitenten Aufzug. 
Konstanz und Kreuzlingen sind z.B. als eine Stadt zu sehen, ein zusammenschluss ist nur wegen der Staatsgrenze nicht erfolgt. Zusammen sind sie eine Großstadt mit über 100.000 Einwohnern. An deren Bahnhöfen kann man interessantes finden:
Konstanz, der BÜ wird vom FDL gesteuert, wenn ein Rollifahrer auftaucht. Sonst geht der Bahnsteigzugang über die Unterführung.
Bild
Und das ist Kreuzlingen:
Bild
Alles ohne einen einzigen störungsanfälligen Aufzug.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Billig ist das nicht, klar. Aber doch relativ bequemer, als das Gedöns im ÖV.
Darum kann sich das ja auch jeder leisten...
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Unbeschwerte Bahnfahrt, da muss ich angesichts des Endes dieser Reise wirklich lachen.
Ja, weil unsinnige barrieren aufgebaut sind.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Du glaubst doch nicht im Ernst, das dieses Ehepaar sich noch einmal auf eine Bahnfahrt einlässt.
Weiß nicht?
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Aber nur, wenn es eine Privatfahrt war. Wenn es gewerblich ist, machst Du Dich strafbar.
Ich besitze kein Taxiunternehmen!?
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben: Und vor allem, die Besitzer eines eRollis wollen unabhängig von einer Begleitperson sein.
Das hört dann oft beim Toilettengang auf.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Die Rheinbahn macht im Gegensatz zur Deutschen Bahn einen guten Job. Da steht tatsächlich so lange Servicepersonal an Aufzug, bis dieser repariert ist.
hab ich noch nie gesehen.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben: Hast Du da sichere Erkenntnisse oder ist das nur eine Behauptung?
Ist mir wirklich so passiert. Wir wollten am HBF in die Stadtbahn umsteigen (wo Rollstuhlfahrer über den längsten überhaupt denkbaren Weg geschickt wurden) und dann ging der Aufzug von der Verteilerebene zum Bahnsteig nicht. Also Rolltreppe. Unten auf den bahnsteig angekommen sehen wir dass der Aufzug wieder fährt und kurz danach einen Stadtbahnmitarbeiter der den Aufzug wieder ausschaltet. Auf den Sinn dieser Aktion angesprochen bekam ich die genannte Antwort.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Es fallen eher Züge aus, als Aufzüge. 
Blödsinn.
Und wenn ein Aufzug ausfällt, denn fällt die ganze station über Tage aus.
Autobahn @ 6 Jul 2012, 17:37 hat geschrieben:Aber im Ruhrgebiet und in anderen großen Städten gibt es schon seit mehr als 100 Jahren keine Bahnsteige mehr, die ebenerdig zu erreichen wären.
ich kenne in Stuttgart, München, Frankfurt Bahnhöfe mit ebenerdig erreichbaren Bahnsteigen.
Auch viele Stadtteilbahnhöfe dieser Städte könnten Problemlos ebenerdig erreichbar sein wenn man nur wöllte. Einige sind es auch.
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Beitrag von Autobahn »

@ glemexpress

Ich gehe doch lieber auf die „gebundene“ Fassung meiner Beiträge zurück. Das zerstückeln der Beiträge nervt mich.

Ich streite ja nicht ab, das einige Neufahrzeuge eine Fahrzeug gebundene Einstiegshilfen haben (werden). Darum ja auch meine Frage. Tatsache ist aber, das Fahrzeuge, die noch Jahrzehnte im Einsatz stehen werden, keine an das Fahrzeug gebundene Einstiegshilfe haben. Das Geld für die „modernisierten“ 628er hätte man sich sparen können. Wie ich aus anderen Quellen erfahren habe, sind einige dieser Rampen nicht zugelassen. Ich kann mir auch kaum vorstellen, das man durch die schmale Türe einen eRolli in das Mehrzweckabteil bugsieren kann. Rampen beim 423er mag es geben, ich habe sie aber noch nicht in Aktion gesehen. Bei DOSTO steige ich nur sehr selten in das Mehrzweckabteil im Steuerwagen, n-Wagen kommen hier Gott sei Dank nur selten vor. Aber auch da meide ich das Mehrzweckabteil. Daher kann ich darüber nichts aussagen. Auch wenn Du mich jetzt für „elitär“ hältst, aber im Regionalverkehr erlaubt mein Ticket mir, die erste Klasse zu benutzen. Und das tue ich auch. Wenn es mir zu bunt wird, nehme ich mir auch ein Carsharing-Auto – aber das hat mit dem Thema nichts zu tun.

Was gar nicht geht, ist das auf- und ab bei den 425er. Selbst bei einem 76er Bahnsteig passt es nicht. Eine Stufe runter und eine rauf, oder einen großen Schritt machen. (irgendwo habe ich auch noch ein Foto davon, aber ich finde es jetzt nicht). Für Rollifahrer ist das sogar mit Begleitung ein Problem. Genauer gesagt für den Begleiter. Der „große Schritt“ kann aber auch für ältere Menschen, die nicht im Rollstuhl sitzen, ein Problem sein. Das ist ein Punkt, den Du bisher immer außer Acht gelassen hast.

Konstanz und Kreuzlingen haben sicher zusammen über 100.000 Einwohner, aber was soll es?. Bei der Schranke in Konstanz bemängele ich, das die Schranke nicht vor dem Gleis, sondern in der Mitte der Gleise ist. Ein Rollifahrer könnte ja auf den Gedanken kommen, schon mal bis zur Schranke vor zu fahren. Darwin lässt grüßen. Zum Zweiten, ich sprach mehrmals von Menschen, die zwar nicht auf einen Rollstuhl angewiesen sind, aber dennoch erhebliche Probleme mit Treppen und Rampen haben. Die sind für einen Aufzug sehr dankbar. Oder werden die Schranken für solche Menschen auch geöffnet? Wenn ja, dann versuchen auch andere Menschen, diesen Übergang für sich „frei schalten“ zu lassen. Das nächste Problem, hier besteht ein relativ bequemer Weg über die Gleise, die Schranke ist kaum ein Hindernis. Das wird vor allem von jungen Menschen sehr leicht ausgenutzt. In NRW müsstest Du dafür einen Bundespolizisten 24 Stunden abstellen, damit er das überwacht :lol:

In Venlo (Niederlande) existiert auch noch so ein Überweg. Der ist aber vor den Gleisen auf beiden Seiten durch eine massive Barriere und ein Tor abgesichert. Im absoluten Notfall (wenn also die Aufzüge ausfallen) kann ein Mitarbeiter des niederländischen Netzbetreibers mit einem Schlüssel das Tor öffnen und einen Rollifahrer über das Gleis führen. Sinngemäß heißt es auf dem zugehörigen Schild, das der Überweg nur in Begleitung eines Bahnmitarbeiters gestattet ist.

Die Rampe in Kreuzlingen erscheint auf dem Bild relativ kurz. Außerdem sind keine Podeste erkennbar. Gut, die Fotografie kann täuschen. Von der reinen Optik her würde ich da sogar eine Treppe vorziehen (was Rollifahrer natürlich anders sehen), aber ein funktionierender Aufzug wäre mir in beiden Fällen am liebsten. Als Rückfallebene können sicher, wenn es baulich möglich ist, ein BÜ (nach niederländischem Vorbild) oder Rampen in Frage kommen. Aber bitte nach den Parameter, die ich weiter oben beschrieben habe.

Ich weiß auch nicht, ob das Ehepaar aus dem Video noch einmal mit der Bahn fährt. Nachdem sie mit ihrem Erlebnis in die Öffentlichkeit gegangen sind, gehe ich aber davon aus, dass sie die „Schnauze voll“ haben.
Das Du kein Taxiunternehmen besitzt, kann ich mir vorstellen. Aber selbst wenn Du gewerblich eine Fahrradrikscha betreiben würdest, unterliegst Du gesetzlichen Vorschriften. Auf jeden Fall musst Du einen Personenbeförderungsschein besitzen. Das ist eben die (deutsche) Bürokratie.

Schön und gut, die Toiletten sind in den Zügen nicht unbedingt auf eRollis ausgerichtet. Ich kann mir davon aber kein Bild machen, das ich Zugtoiletten so gut wie nie benutze.

Ich weiß ja nicht, wie oft und wie lange Du in Düsseldorf warst, ich habe Servicepersonal der Rheinbahn schon öfter an defekten Aufzügen erlebt.

Zu der Dortmunder Geschichte, Mail mit Datum, Uhrzeit und (wenn möglich) mit Namen der Mitarbeiter und Zeugen an die Geschäftsleitung der DSW21. Der Mitarbeiter bekommt nicht nur einen Einlauf, er darf sich auch nach einer neuen Tätigkeit umsehen.

Es ist nicht ganz richtig, das eine Station über mehrere Tage ausfällt, wenn ein Aufzug nicht funktioniert. Es fallen nur die Abfahrten und Ankünfte aus, die ausschließlich Rollifahrer betreffen.

München ist da Vorreiter und veröffentlicht sogar neben der Funktionalität der Aufzüge auch noch die der Rolltreppen im Bereich der MVG.

Mit Stuttgart, München und Frankfurt hast Du Dir ein Eigentor geschossen. Eigentlich gehört auch noch Leipzig dazu. Wenn ich andere wichtige Kopfbahnhöfe vergessen habe möge man mir verzeihen. Kopfbahnhöfe sind nicht mehr in Mode, sie waren schon lange ein Auslaufmodell.
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Beitrag von Meikl »

OT: liest sich eigentlich überhaupt irgendjemand diese Romane noch durch?
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Beitrag von ropix »

Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Mit Stuttgart, München und Frankfurt hast Du Dir ein Eigentor geschossen. Eigentlich gehört auch noch Leipzig dazu. Wenn ich andere wichtige Kopfbahnhöfe vergessen habe möge man mir verzeihen. Kopfbahnhöfe sind nicht mehr in Mode, sie waren schon lange ein Auslaufmodell.
Also wir haben im Münchner Stadtgebiet jetzt lass mal aufzählen:
  • Moosach Gleis 5
  • Fasanerie
  • Leienfelsstraße
  • Neuaubing
  • Heimeranplatz West
  • Solln Gleis einwärts
  • Fasangarten
Die ebenerdig zu erreichen sind oder wären und die jetzt nicht unbedingt als Kopfbahnhof bezeichnet werden können. Insofern eher Elfmeter für glemsexpress mit Roter Karte für Autobahn :)
Meikl @ 7 Jul 2012, 09:14 hat geschrieben:OT: liest sich eigentlich überhaupt irgendjemand diese Romane noch durch?
Glemsexpress und Autobahn sicherlich. Ansonsten immer eine gute gute Nacht Lektüre weil wie im Märchen von vornherein klar ist wer nach Sachargumenten gewonnen hat. Aber vielleicht sollte man Erfahrung damit nicht allzusehr belasten, denn nur so entstehen kreative Ideen wie ein Rollstuhlfahrer könnte eine Rampe genauso schwer finden wie eine Treppe.
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Beitrag von Bayernlover »

Meikl @ 7 Jul 2012, 09:14 hat geschrieben: OT: liest sich eigentlich überhaupt irgendjemand diese Romane noch durch?
Ja ich gerade eben aber nur weil es zu warm zum Schlafen ist.

Die Diskussion an sich ist aber relativ fruchtlos.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Ich streite ja nicht ab, das einige Neufahrzeuge eine Fahrzeug gebundene Einstiegshilfen haben (werden). Darum ja auch meine Frage. Tatsache ist aber, das Fahrzeuge, die noch Jahrzehnte im Einsatz stehen werden, keine an das Fahrzeug gebundene Einstiegshilfe haben.
Im EBO-bereich dürften das nicht mehr so viele typen sein. So gut wie alles was nach 2000 gekauft wurde hat eine fahrzeuggebundene Einstiegshilfe.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Ich kann mir auch kaum vorstellen, das man durch die schmale Türe einen eRolli in das Mehrzweckabteil bugsieren kann.
Im 628 bin ich noch nie mit einen E-Rolli gefahren, aber im ICE, IC und 612. da war das jetzt nicht das riesen Problem, auch wenn vor allem der IC sehr eng ist.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Was gar nicht geht, ist das auf- und ab bei den 425er. Selbst bei einem 76er Bahnsteig passt es nicht. Eine Stufe runter und eine rauf, oder einen großen Schritt machen. (irgendwo habe ich auch noch ein Foto davon, aber ich finde es jetzt nicht). Für Rollifahrer ist das sogar mit Begleitung ein Problem.
Mit der richtigen Technik kein Problem. Zudem gibt es ja die fahrzeuggebundene Einstiegshilfe wenn man damit nicht zurecht kommt.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Der „große Schritt“ kann aber auch für ältere Menschen, die nicht im Rollstuhl sitzen, ein Problem sein. Das ist ein Punkt, den Du bisher immer außer Acht gelassen hast. 
da wird dann oft die untere Stufe mitbenutzt. Aber das der 425er nicht wirklich ein Musterfahrzeug ist ist ja bekannt.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Bei der Schranke in Konstanz bemängele ich, das die Schranke nicht vor dem Gleis, sondern in der Mitte der Gleise ist. Ein Rollifahrer könnte ja auf den Gedanken kommen, schon mal bis zur Schranke vor zu fahren. Darwin lässt grüßen.
Das würde man, wenn man sowas neu baut, auch bestimmt machen. Dies ist aber ein Altbestand und daher gibt es halt noch eine alte Mittelschranke.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Das nächste Problem, hier besteht ein relativ bequemer Weg über die Gleise, die Schranke ist kaum ein Hindernis. Das wird vor allem von jungen Menschen sehr leicht ausgenutzt.
Du willst doch jetzt nicht ernsthaft behaupten dass es einfacher ist über eine Schranke zu klettern als mal schnell 20m daneben vom 38er runtertzsteigen und dann über die Gleise wo keine Schranke ist...
Das machen die Leute im Zweifel auch bei 96ern wenn die Zugänge dumm liegen. Menschliche Verhaltensweisen spielen bei der Bahnplanung ja keine Rolle...
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben: Die Rampe in Kreuzlingen erscheint auf dem Bild relativ kurz. Außerdem sind keine Podeste erkennbar. Gut, die Fotografie kann täuschen
Dies ist die Schweiz, hier herrschen andere Normen. Die Rampe ist 8% steil und ohne Podeste. Das ist für Rollstühle noch zugelassen.
Bild
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Nachdem sie mit ihrem Erlebnis in die Öffentlichkeit gegangen sind, gehe ich aber davon aus, dass sie die „Schnauze voll“ 
Das Bahnhasserbuch wurde auch von Bahnfans geschrieben :blink:
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Schön und gut, die Toiletten sind in den Zügen nicht unbedingt auf eRollis ausgerichtet.
Das mein ich nicht. Nicht wenige Rollifahrer benötigen pflegerische Hilfe bein Toilettengang. da ist es dann mit der Unabhängigkeit vorbei.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben: Zu der Dortmunder Geschichte, Mail mit Datum, Uhrzeit und (wenn möglich) mit Namen der Mitarbeiter und Zeugen an die Geschäftsleitung der DSW21. Der Mitarbeiter bekommt nicht nur einen Einlauf, er darf sich auch nach einer neuen Tätigkeit umsehen.
Weil er die Vorgabe der DSW21 befolgt hat?
Wohl kaum. Und das scheint dort echt eine solche zu geben.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:München ist da Vorreiter und veröffentlicht sogar neben der Funktionalität der Aufzüge auch noch die der Rolltreppen im Bereich der MVG. 

Der Status kann sich aber auch ändern bzw eine Störung nicht erfasst sein. Beim VVS gibt es auch so eine seite, aber trotz vorheriger Erkundigung stand ich schon oft vor verschlossener Aufzugstür...
Und das teilweise nur um unter einen Rangiergleis durchzukommen (z.B. in Weil der Stadt).
Autobahn @ 7 Jul 2012, 01:24 hat geschrieben:Mit Stuttgart, München und Frankfurt hast Du Dir ein Eigentor geschossen. Eigentlich gehört auch noch Leipzig dazu. Wenn ich andere wichtige Kopfbahnhöfe vergessen habe möge man mir verzeihen. Kopfbahnhöfe sind nicht mehr in Mode, sie waren schon lange ein Auslaufmodell. 

Erst in den letzten Jahren hat man z.B. in Laupheim Stadt und Eschwegge als Kopfbahnhöfe mit durchgebundenen Regionalzügen wieder aufgebaut. Jeweils durch das andocken von Verbindungskurven.

Und um mal die potenziell mögliche barrierefreiheit zu demonstrienen nutze ich mal meine alte S-Bahn Linie in Stuttgart, die S6:

Schwabstraße: Tunnel, nur Aufzüge möglich
Feuersee: Tunnel, nur Aufzüge möglich
Stadtmitte: Atombunker, nur Schrägaufzug möglich (und dauernd gestört)
HBF: Tunnel, nur Aufzüge möglich
Nordbahnhof: bereits heute Westzugang über Rampe
Feuerbach: Stadteinwärts bereits heute Rampe, stadtauswärts wäre eine Rampe möglich
Zuffenhausen: Stadteinwäts bereits heute ebenerdig, Stadtauswärts wegen Hochlage nur Aufzug möglich
Neuwirtshaus: ebenerdige Zugängen, trotzdem auch Aufzüge (zum abkürtzen)
Korntal: ebenerdige Zugänge stadtauswärts, stadteinwärts derzeit mit Rampe (auf Brücke) und Aufzug (auf Bahnsteig). Zusätzlicher BÜ möglich.
Weilimdorf: Ebenerdige Zugänge
Ditzingen: heute mit Aufzug, BÜ möglich
Höfingen: ebenerdige Zugänge, die Hanglage ausnutzend
Leonberg: ebenerdige Zugänge stadteinwärts, BÜ möglich
Rutesheim: ebenerdige Zugänge
Renningen: derzeit nichts, Aufzüge kommen mit S60, BÜ möglich
Malmsheim: Zugänge mit Rampen, teils ebenerdig
Wei der Stadt: Zugänge mit Aufzug, BÜ möglich.

Zeichenerklärung:
nur Aufzüge möglich
bereits heute mit ebenerdigen Zugängen oder Rampen, allerdings nicht immer mit passenden Bahnsteigen
barrierfrei ausbaubar

Und aufgrund der vielen Kunstbauten (Tunnel und Hochbahnabschnitte) auf den Weg ist die S6 eine sehr extreme Linie.
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glemsexpress @ 7 Jul 2012, 11:33 hat geschrieben: Der Status kann sich aber auch ändern bzw eine Störung nicht erfasst sein. Beim VVS gibt es auch so eine seite, aber trotz vorheriger Erkundigung stand ich schon oft vor verschlossener Aufzugstür...
Die Seite der S-Bahn ist meist aktueller: s-bahn-stuttgart.de
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Du redest hier immer nur von Rollstuhlfahrern. Die sitzen und andere (z. B. Du) schieben. Auch e-Rollifahrer werden geschoben, vom Motor nämlich. Da ist die Länge des Weges sche... egal.

Aber hast Du mal an die anderen "Gehbebinderten" gedacht, die zwar laufen können, denen es aber schwerer fällt, als einem "gesunden" Menschen? Für die ist jeder überflüssige Weg eine Zumutung. Die nehmen oft sogar lieber eine Treppe in Kauf, als dass sie eine lange Rampe hochlaufen müssen. Viele von denen haben auch keinen Schwerbehindertenausweis, weil sie die Kriterien nicht erfüllen.

Das Beispiel Stuttgart Nordbahnhof habe ich mir mal in Google Maps angeschaut. Wer in der Goppelstraße wohnt, hat, wenn er die Rampe nehmen will, über einen Kilometer zu laufen. Die Treppe an der Nordbahnhofstraße ist weniger als 300 Meter entfernt. Hier würde sich ein solcher Mensch einen Aufzug oder zumindest eine Rolltreppe wünschen.

Was Du an den BÜ gefressen hat, weiß ich auch nicht. Sicher ist das an einigen Stellen machbar, aber nicht grundsätzlich. Wenn ich mir die Pressemeldungen der Bundespolizei anschaue, wie oft Menschen bei geschlossenem BÜ die Gleise überqueren, dann sträuben sich mir die Haare. Und das sind nur die Fälle, wo die Polizei zufällig vor Ort war und wo es keinen Personenschaden gegeben hat.

Ich will Dich jetzt nicht mit Einzelheiten langweilen, aber im Stadtgebiet von Düsseldorf sind fast alle S-Bahn Stationen nicht auf dem Straßenniveau, in den meisten Fällen führen auch noch weitere Fern- und Güterzuggleise parallel vorbei. Bis auf die Station Düsseldorf-Reisholz gibt es auch nur Mittelbahnsteige. Alle Stationen liegen über bzw. an Straßenunterführungen oder an Straßenbrücken über die Gleise. Wenn es Dir Spaß macht, Google Maps und Streetview zeigen das sehr genau.

Noch mal zu den Fahrzeugen, egal ob eine Einstiegshilfe vorhanden ist oder nicht. Der von mir genannte Personenkreis, der bei der immer älter werdenden Gesellschaft weiter zunehmen wird, braucht keine Rampe. Diese Menschen sind nicht gelähmt, sie können nur nicht mehr so gut laufen oder Treppen steigen, wie sie es 20 Jahre zuvor konnten. Auch weite Schritte zur Spaltüberbrückung (z. B. 425er) sind eine Belastung.

Natürlich könnte man jetzt sagen, das sind doch keine "Behinderten", die haben ja keine amtliche Anerkennung, sitzen nicht im Rollstuhl, sind Gehörlos oder Blind. Doch darauf darf man das nicht reduzieren.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 7 Jul 2012, 19:05 hat geschrieben: Das Beispiel Stuttgart Nordbahnhof habe ich mir mal in Google Maps angeschaut. Wer in der Goppelstraße wohnt, hat, wenn er die Rampe nehmen will, über einen Kilometer zu laufen. Die Treppe an der Nordbahnhofstraße ist weniger als 300 Meter entfernt. Hier würde sich ein solcher Mensch einen Aufzug oder zumindest eine Rolltreppe wünschen.
...oder einfach die Stadtbahn nehmen, die in der Nordbahnhofstraße fährt - und dann entweder am Hauptbahnhof oder in Feuerbach auf die S-Bahn umsteigen.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 7 Jul 2012, 19:05 hat geschrieben:Das Beispiel Stuttgart Nordbahnhof habe ich mir mal in Google Maps angeschaut. Wer in der Goppelstraße wohnt, hat, wenn er die Rampe nehmen will, über einen Kilometer zu laufen. Die Treppe an der Nordbahnhofstraße ist weniger als 300 Meter entfernt. Hier würde sich ein solcher Mensch einen Aufzug  oder zumindest eine Rolltreppe wünschen.
Natürlich ist jeden ein kurzer Umsteigeweg lieber. Doch für diese Einrichtungen ist auf den alten Aufgang kein Platz. Was jetzt?
Autobahn @ 7 Jul 2012, 19:05 hat geschrieben: Was Du an den BÜ gefressen hat, weiß ich auch nicht. Sicher ist das an einigen Stellen machbar, aber nicht grundsätzlich.
BÜs ermöglichen einen kurzen, barrierefreien Zugang.

Google-Karte

Hier habe ich mal eine Lösung mit BÜs und Aufzügen für den Brettener Bahnhof erstellt. Blau = bestehende Unterführung, Rot = nachzurüstender BÜ, Orange = nachzurüstender Aufzug.
Wie du sehen kannst wären mit BÜs die Umsteigewege von den Gleisen 1-3 (Der Hausbahnsteig und der schmale Mittelbahnsteig) deutlich kürzer als wenn man nur Aufzüge in die Unterführung andockt, was vor allem auf Gleis 2/3 wegen der Enge des Bahnsteiges nur schwer möglich wäre. Gehbehinderte profitieren von kürtzen Umsteigewegen (Bretten ist ITF-Knoten mit nicht sehr langen Umsteigezeiten), Rollifahrer von störungsfreien Zugängen. Ich verstehe nicht warum du die Eierlegende Wollmichsau ablehnst und eine loos-loos-Situation probagierst.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 19:05 hat geschrieben:Wenn ich mir die Pressemeldungen der Bundespolizei anschaue, wie oft Menschen bei geschlossenem BÜ die Gleise überqueren, dann sträuben sich mir die Haare.
Das tun die auch ohen BÜ. Vor allem wenn das legale queren der Gleise einen zu langen Umweg erfordert.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 19:05 hat geschrieben:Ich will Dich jetzt nicht mit Einzelheiten langweilen, aber im Stadtgebiet von Düsseldorf sind fast alle S-Bahn Stationen nicht auf dem Straßenniveau, in den meisten Fällen führen auch noch weitere Fern- und Güterzuggleise parallel vorbei. 
Die welt besteht nicht nur aus Düsseldorf. Die dortigen bahnanlagen sind nicht umbedingt standart, denn hier liegen eigendlich kaum noch Gleise der Bahnen aus der Anfangzeit die ebenerdige Zugänge eher ermöglichen als die nachträglich umgebauten Bahnlinien. Bei dir in der Nähe sind aber zahlreiche Beispiele wo ebenerdige Zugänge möglich sind oder bereits existieren, z.B. in Leverkusen kannst du ebenerdig auf die S-Bahn. Und vor allem auf der S6 zwischen Düsseldorf und Essen sollte auf fest jeder Station ein barrierefreier Zugang ohne Aufzug möglich sein.
Autobahn @ 7 Jul 2012, 19:05 hat geschrieben: Der von mir genannte Personenkreis, der bei der immer älter werdenden Gesellschaft weiter zunehmen wird, braucht keine Rampe. Diese Menschen sind nicht gelähmt, sie können nur nicht mehr so gut laufen oder Treppen steigen, wie sie es 20 Jahre zuvor konnten. Auch weite Schritte zur Spaltüberbrückung (z. B. 425er) sind eine Belastung.
Auch ein Grund warum ich den 425ern nicht mehr sehr viele Jahre gebe.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Ich weiß nicht, auf welchen Gleisen die IC/ICE durch Bretten fahren. Ein reiner Fußgänger-BÜ über IC/ICE ist aber nicht das gelbe vom Ei. Genauer, es sollte überhaupt keinen BÜ an einer IC/ICE Trasse geben. Die Tatsache, das manche Menschen auch ohne BÜ die Gleise überschreiten, ist kein Grund, überall einen BÜ zu bauen.

Den Mischverkehr zwischen IC/ICE und S-Bahnen auf dem gleichen Gleis sehe ich auch kritisch, vor allem für die Menschen an den Bahnsteigen, die nicht vom Fernverkehr angefahren werden. Oder fahren die Fernzüge auf dieser Strecke mit der gleichen geringen Geschwindigkeit wie die S-Bahnen?

Die Bahnanlagen in den Ballungszentren an Rhein und Ruhr sind Standard. Man hat in den dicht besiedelten Gebieten die Bahnanlagen nach Vorbild der Berliner Stadtbahn als Viadukte angelegt. Ich habe Düsseldorf als Beispiel genommen, weil ich die Bahnanlagen hier am ehesten kenne, auch wenn ich nicht an jeder Station aus- oder eingestiegen bin.

Wenn ich von Düsseldorf nach Essen fahre, nutze ich meist einen RE. Ich bin zwar auch schon mal mit der S 6 bis nach Essen gefahren, aber natürlich nicht an jeder Station ausgestiegen. Aber schön, einige Stationen kenne ich, den Rest habe ich in Google-Maps recherchiert.

Ratingen-Ost: Mittelbahnsteig, Tunnel und Treppen, Aufzug.

Hösel: Früher: Ebenerdiger Zugang zu beiden Bahnsteigen über einen unmittelbar anschließenden BÜ für KFZ (dort als Autofahrer schon Gleislatscher beobachtet) Heute: Nach Beseitigung des BÜ durch eine Unterführung für KFZ nur eine Rampe zum Gleis 2, Gleis 1 ebenerdig.

Kettwig-Stausee: Hanglage, Mittelbahnsteig. Nur von der Talseite mit Treppen erreichbar


Google-Karte
Kettwig-Stausee, in der Bildmitte siehst Du den Eingang zum Tunnel. Der Höhenunterschied ist mir nicht bekannt.

Kettwig: Zugang zum Gleis 1 ebenerdig, Gleis 2 und 3 liegen auf dem Mittelbahnsteig (Tunnel und Treppe)

Essen-Werden: Beide Außenbahnsteige ebenerdig, Übergang von Gleise 1 zu Gleis 2 ist mir nicht bekannt. Vermutlich Tunnel/Treppe.

Essen-Hügel: Extreme Hanglage, Außenbahnsteige, Tunnel und Treppen.

Essen-Stadtwald: Liegt in einem Einschnitt, Außenbahnsteige, Brücke und Treppen. Rampe wegen Platzmangel nicht möglich.

Essen-Süd: Tieflage, Außenbahnsteige, Treppen

Alle Stationen werden in den Sommerferien barrierefrei umgebaut. Die von Dir favorisierten BÜ sind allerdings nicht dabei. Welche Maßnahmen es genau sind, weiß ich leider nicht.

Auf dem Streckennetz der Regiobahn (Gerresheim - Mettmann und Neuss - Kaarst) gibt es BÜ, aber das sind Strecken, auf denen nur die Regiobahn fährt, und zwar im 20-Minuten-Takt in jede Richtung.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von chris232 »

Autobahn @ 8 Jul 2012, 13:03 hat geschrieben: Den Mischverkehr zwischen IC/ICE und S-Bahnen auf dem gleichen Gleis sehe ich auch kritisch, vor allem für die Menschen an den Bahnsteigen, die nicht vom Fernverkehr angefahren werden. Oder fahren die Fernzüge auf dieser Strecke mit der gleichen geringen Geschwindigkeit wie die S-Bahnen?
In Bretten selbst ist die Höchstgeschwindigkeit 80. Und hinter so 'ner Straßenbahn reichen auf der ganzen Strecke von Bietigheim bis Bruchsal gute 50 wenn man nicht dauernd auflaufen will - klappt aber relativ gut mit Überholungen in Mühlacker und Bretten. Das sind übrigens Erfahrungen vom Güterzug - welche dort wesentlich (!) öfter fahren als Fernverkehrszüge und für die der Mischverkehr sogesehen auch kritischer ist.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 8 Jul 2012, 13:03 hat geschrieben:Ich weiß nicht, auf welchen Gleisen die IC/ICE durch Bretten fahren.
Die ICE/IC passieren Bretten mit 250km/h auf der SFS im Stadtteil Bauerbach.

Einige Nachtzüge und vor allem viele Gützerzüge fahren auf den Gleisen 4+5 durch und überhohlen auch teilweise Stadtbahnen. Und in meinen Planungsvorschlag geht auch kein einziger BÜ über diese Gleise da dies tatsächlich nicht besonders sinnvoll wäre.
Autobahn @ 8 Jul 2012, 13:03 hat geschrieben:Die Tatsache, das manche Menschen auch ohne BÜ die Gleise überschreiten, ist kein Grund, überall einen BÜ zu bauen.
Man sollte sich Gedanken machen warum die Menschen einfach über die Gleise rennen. Und wie gesagt, die Gründe für mehr BÜ sind die bessere Barrierefreiheit für alle Beteidigten.
Autobahn @ 8 Jul 2012, 13:03 hat geschrieben:Den Mischverkehr zwischen IC/ICE und S-Bahnen auf dem gleichen Gleis sehe ich auch kritisch, vor allem für die Menschen an den Bahnsteigen, die nicht vom Fernverkehr angefahren werden.
Es wird nicht genügend geben um Gleise für jede zuggattung zu bekommen.
Autobahn @ 8 Jul 2012, 13:03 hat geschrieben:Die Bahnanlagen in den Ballungszentren an Rhein und Ruhr sind Standard. Man hat in den dicht besiedelten Gebieten die Bahnanlagen nach Vorbild der Berliner Stadtbahn als Viadukte angelegt. 
Das ist schlicht nicht richtig.
Ich kenne genug Ballungsräume wo der Anteil von Bahnstrecken die auf Dämmen verlaufen deutlich in der Unterzahl ist.
In Pforzheim gibt es z.B. 7 Bahnhöfe/Haltepunkte und nur einer verfügt nicht über einen BÜ. Und das auch noch in der engen Tallage in der Pforzheim liegt. Der neuste davon ist der neue Kreuzungsbahnhof Weissenstein, sogar auf DB-Infrastruktur und nur von DB-RBs angefahren. Auch eine weitere geplante Station (für RBs und Stadtbahnen) wird nur über BÜs erreichbar sein.
Oder kuck die z.B. einen großteil der Strecken der alten badischen Hauptbahn an die heute eine wichtige Fernverkehrs- und Güterstrecke ist:
Eigendlich immer liegen die Gleise auf Bodennivau, fast nie auf den Damm oder im Einschnitt. Da wo dies der Fall ist hat das meist mit nachträglichen Streckenveränderungen zu tun, etwa in Heidelberg oder Karlsruhe.
Oder auch in der Region Stuttgart sind die meisten Dämme und Einschnitte topographischer Natur.
Autobahn @ 8 Jul 2012, 13:03 hat geschrieben:Aber schön, einige Stationen kenne ich, den Rest habe ich in Google-Maps recherchiert.
Und jetzt kuck mal bei welchen man ohne besondere Probleme einen ebenerdigen BÜ einrichten könnte.
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